1887 / 282 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Dec 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Land- und Forstwirthschaft.

Soeben ist im Verlage von M. Heinsius in Bremen erschie- lchwirthschaftliches Taschenbuch Herausgegeben von Leinwand gebunden 2,50 #, in Leder geb. # Auch dieser Jahrgang 1888, nunmehr der zwölfte, zeigt, daß das Taschen-

nen: „Mi Zwölfter Jahrgang.) reis in

buch seinem Zweck entsprehend nah

der Zeit erhalten wird. Ueberall, wo die Praxis dazu Anlaß boten, läßt dassel

und vollständigende Hand wahrnehmen.

ige, di Taschenkalender eigenthümlihe Einrichtung, verdient men und Meise E zu werden, wie_das Ende der Trage- zeit von Pferd, Rind, Schaf oder Ziege, und Schwein im Screib- kfalender bei jedem Tage, mit demselben beginnend gedacht, an-

gegeben ift.

Tabelle zur Bestimmung desBrutto- und Netto- ewihts des Rindviehs vermittelst zweier Maße von C. C. lüver, weil. Königlih dänishem Forst- und Jägermeister. Jn

deutscher Ueberseßung herausgegeben von R. Strauch, Direktor der landwirthsaftlihen Winterschule zu Neisse. (Bremen. Druck und Verlag von M. Heinsius.)

Gewerbe und

Aus den nunmehr beendeten s\tatistishen Aufstellungen, betreffend die Verunglückungen mit tödtlihem Ausgange und betreffend die Verunglückungen ohne tödtlihen Ausgang aber mit Arbeitsunfähigkeit von mindestens 1 Monat im Bergwerksbetriebe Preußens während des Jahres 1886, seien, nah dem „Kompaß*, Organ der Knappschafts - Berufsgenossenschaft folgende Zahlen von allgemeinem Interesse hervorgehoben. sämmtlichen, unter Aufsibt der Königlichen Bergbehörden s\tehen-

den Bergwerken und Aufbereitung 1886 im Ganzen kamen 647 Mann

einer auf 445 Mann

oder 22,

bei auf Zehntausend oder einer auf 348

auf 396 Arbeiter tödtlih verunglückte Opfer

Mann.

u verzeihnen gewesen, mithin 21,0 a

ann. Bei den vorstehend angegebenen Zahlen sind 13 Unglücksfälle mit tödtlihem Ausgange von solchen Personen, die nicht zur Belegschaft der Bergwerke gehörten, eh infolge des Betriebes eingerehnet. Í lreid sind die Fälle von Verunglückungen beim Bergwerksbetriebe, die nicht den Tod, wohl aber Arbeitsunfähigkeit von einem Monat und darüber im Gefolge hatten. Jn dieser Weise verunglückten im Berichts-

ums Leben kamen, nicht

jahre von der gesammten Belegschaft

tausend, also je einer auf 61 Acbeiter, während im Jahre 188 im

Ganzen 3177 Personen, also 109 auf

verunglücckten. Die höheren Ziffern des Jahres 1886 sind weniger auf eine beträhtlihe Steigerung der Unglücksfälle, als vielmehr darauf zurückzuführen, daß infolge des inzwishen in Kraft getretenen Unfall- versicherungsgeseßes auch kleinere Unfälle zur Aufzeihnung gelangen.

Von den 4719 verunglückten 89,8 9% vorübergehend, d. h. auf

naten arbeitsunfähig, während der Rest von 482 Mann (= 10,2 9%)

dauernd erwerbsunfähig wurde. Jra

rechenden Zahlen auf 2954 oder 93,0 und 223 oder 7 °%/o. Auf die e E des Bergbaues vertheilen \sih die Zahlen des Jahres

1886 wie folgt: dauern

Steinkohlenbergbau . Braunkohlenbergbau . Grzbergbau. . . . n Gewinnung anderer Mineralien (Steine und Mineralsalze) 14

16 35

77 j Die wesentlich höheren Verhältnißzahlen der beim Steinkohlen- bergbau vorgekommenen Verunglückungen sind auf das leichtere und häufigere Vorkommen der matten und {lechten Wetter (gesundheits- \hädlihen Dünsten und Gasen) in Steinkohlenbergwerken zurüczuführen. Dem Bericht des Vorstandes der Aktien-Brauerei - Gesellschaft Moabit über das Geschäftsjahr 1886/87. sind

folgende Mittheilungen entnommen:

durch die Anstellung eines neuen Braumeisters die Hindernisse zu be- fiegen, die störend auf den Verkauf des Fabrikats einwirkten, aber find durchaus nit erfüllt worden. Nicht

die gehegten Erwartungen

allein war der Umsay kleiner als im e, et vorräthigen und neu Tefrauten Biere zum Theil mit Verlust verkauft

werden. Nachdem noch ganz außerge

nothwendig erachtet wurden, |tellt sich eine Unterbilanz von ca. 232 000 heraus. Die Gesammtabschreibungen betragen zuzüglich abgeschriebener zweifelhafter Forderungen 236 708 „6 Die Kreditoren haben sich um

23 611 A verringert, an Kautionen ferner find weitere 25 000 4 auf worden. Die Debitoren haben \i

Es wurden gebraut 1885/86 58 529 hl, 1886/87 54 778 hl und ver- kauft 1885 s6 61 0773 hl, 1886/87 58 0564 hl. Der Bestand betrug

eptember 1886 22 040 Wiesbadener K

am 30. 19 758 hl. Die

Gesellschaft, hat in dem ersten, nur 6 Monate umfassenden Ge- schäftsjahre nah Abschreibungen im Betrage von 23 137 A cinen Reingewinn von 57 850 Æ erzielt, l nach Generalversammlung 7 %/ p. r. t. an die Aktionäre vertheilt werden. ds Bank zu Dresden

Die Sächsische l

1, Dezember in Zwickau ein Zweigg

der Sächsischen Bank zu Dresden. Die in der dritten orden

Türkischen Tabackregie-Gesellshaft in Konstantinopel vor-

ge De Bilanz {ließt mit einem

bwohl die Lage noch nit zufriedenstellend ist, zeigt sie doch cine Besserung gegenüber den vorhergehenden Jahren, innc dem Tabactkverkauf betrugen im Jahre 1886/87 1 403 430 egen 1404 303 Pfund im Vorjahre. j 6978 Pfund gegen 11 190 Pfund im Vorjahre.

Licenzen ist von 13 055 Pfund im V

1886/87 gestiegen. Die Einnahmen aus den Rückvergütungen, sowie e O sind von 47 170 Pfund im Vorjahre

auf 49 815 Pfund, die Einnahmen der Provinz Bagdad von

sonstige verschiedene Einnahmen

45 206 Pfund auf 48 815 Pfund

Werthpapieren wurde gegenüber einer Einnahme von 10888 Pfund im Vorjahre eine Einnahme von 20513 Pfund im leßten Geschäfts- Aus Egypten wurden 61418 Pfund erzielt gegen

jahre erzielt. 100 000 Pfund im Vorjahre.

Englands Weizeneinfuhr aus den wichtigsten Erxportländern in je 1100 Ctws. (1 engl. Ctr. = 50,8 kg) der Gesammteinfuhr

und Prozenten

leßten 10 Jahre nah den in dem Werke E Mar Schering veröffentlichten Zahlen: Aus

liche Konkurrenz“ von Deutschland in: 1877: 5455 Ctws. oder 10,3 %, 1879; 3614 Ctros. oder 2,9 9%, 1881: 1361 Ctws.

Gtws. oder 6,2 9% aus Rußlan

287 860 Arbeiter beschäftigt.

der Arbeit Jahre 1885 waren von 292 713 beschäftigten Personen 841 oder 28,7 Mann umgekommen, während im

Durchschnitt der leßten 19 Jahre 25,2 auf Zehntausend oder einer

forderte wie alljährlich der Steinkohlen ergbau , bei dem 192 080 Arbeiter beshäftigt waren; hierbei verloren 490 Mann, also 25,9 auf Zehntausend oder einer von 392 Arbeitenden das Leben. Beim Braunkohlenbergbau verunglückten von 23 484 Arbeitern 47, also 20,0 auf 10 000 oder je einer von 500, beim Erzbergbau von 62 750 Arbeitern 90, also 14,3 auf 10 009 oder je einer auf 697 Bei der Förderung von Steinen und Mineralsalzen find bei 9546 Arbeitern 20 Todesfälle in Folge Verunglückung im Beruf

A

für 1888“. Benno Martiny.

eder Richtung hin auf der Höhe } Forte in Wissenschaft e die bessernde und ver- Als eine besonders zweck-

3. Auflage. Preis 14

Handel.

Reich,

das Deutsche In

für

im Jahre Von diesen Zehntausend oder ums Leben; im

8anstalten waren

5 auf

. Verhältnißmäßig die meisten

uf 10000 und einer auf je 477

Viel zahlreicher

4719 Mann oder 164 auf Zehn- 10 000 oder je einer auf 92

Personen waren 4237 oder die Dauer von 1 bis 6 Mo-

Vorjahre beliefen sich die ent-

Veberh. aufs 1000 19,6 12,6 9,1

9,5

d vorübergehend 3346

281 933

Die Verwaltung hatte gehofft,

Vorjahre, es mußten auch die

wöhnlich hohe Abschreibungen als

wurden 23 250 M zurückgezahlt, die Hypothekenshuld abgetragen ch um ca, 87 000 M verringert. hl, am 30. September 1887

ronen-Brauerei, Aktien-

wovon nah dem Beschluß der

eröffnete am eshäft unter der Firma: Filiale

tlihen Generalversammlung der Defizit von 75 686 türk. Pfund. Die Einnahmen aus

Find Die Tabacausfuhr betrug

Der Erlös aus den orjahre auf 13 770 Pfund im Jahre

gestiegen. Durch Verkauf von

während der „Die landwirthschaft-

oder 10,7 9%, 1878; 5118 Ctws. oder 6,6 9/0, 1880; 1599 Ctws.

20,6 9%, 1878: 9022 Ctws. oder 18,1 9%, 1879: 8004 Ctws. oder 13,4 9/6, 1880: 2880 Ctws. oder 52 %%, 1881: 4047 Ctws. oder 7,1 9/0, 1877—1881: 34791 Ctws. oder 12,6 9% aus den Ver- einigten Staaten und British Nord-Amerika in : 1877: 24 298 Ctws. oder 44,7 9/0, 1878; 31 682 Ctws. oder 63,4 9/6, 1879: 40 824 Ctws. oder 68,5 9%/a, 1880: 40078 Ctws. oder 72,5 9%, 1881: 38 959 oder 68,2 /o, 1877—1881: 175 841 Ctws. oder 63,7 % aus Britisch Indien in: 1877: 6165 Ctws. oder 11,2 9%, 1878: 1821 Ctws. oder 3,7 9/0, 1879: 887 Ctws. oder 1,4 %, 1880: 3229 Ctws. oder 9,8 9/0, 1881 : 7339 Ctws. oder 12,8 9/6, 1877—1881: 19 381 Ctws. oder 7,0 9/0 aus Australien in: 1877: 426 Ctws. oder 0,7 Vo, 1878: 1454 Ctws. oder 2,9 9%, 1879: 2248 Ctws. oder 3,7 9%, 1880: 4246 Ctws. oder 7,6 9%, 1881: 2969 Ctws. oder 5,2 %o, 1877—1881: 11343 Ciws. oder 4,1 9%. Aus Deutschland in: 1882: 3080 Ctws. oder 4,7 9%, 1883: 2871 Ctws. oder 4,4 %/, 1884: 1090 Ctws. oder 23 9%, 1885; 1980 Ctws. oder 3,2 9%, 1886: 1318 Ctws. oder 2,7 %/%, 1882—1886: 10 339 Ctws. oder 3,6 9/0 aus Rußland in: ‘1882: 9576 Ctws. oder 14,9 9%, 1883: 13 347 Ctws. oder 20,8 9%, 1884: 5402 Ctws. oder 11,4 9%, 1885; 11976 Ctws. oder 19,5 %%, 1886: 3710 Ctws. oder 7,8 %o, 1882 bis 1886: 44011 Ctws. oder 15,5 % aus den Vereinigten Staaten in British Nord-Amerika in: 1882: 37 826 Ctws. oder 98 9 9/0, 1883: 27 926 Ctws oder 43,5 9/0, 1884: 24 398 Ctws. oder 51,5 9/0, 1885: 26 017 Ctws. oder 42,3 9%, 1886: 27 702 Ctws. oder 98,4 9/0, 1882—1886: 143 869 000 Ctws. oder 90,6 % aus British Indien in: 1882: 8461 Ctws. oder 131 9%, 1883: 11 249 Ctws. oder 17,5 9%, 1884: 7981 Ctws. oder 16,8 9%, 1885: 12170 Ctws. oder 19,7 %, 1886: 11029 Ctws. oder 23,2 9/0, 1882—1886: 50 890 Ctws. oder 17,9 9/6, aus Australien in: 1882; 2475 Ctws. oder 3,8 9%, 1883: 2683 Ctws. oder 4,1 9%, 1884; 5091 Ctws. oder 10,7 9%, 1885: 5279 Ctws. oder 8,6 9%. 1886: 739 Ctws. oder 1,5 %, 1882—1886: 16 267 Ctws. oder 5,7 0e Die Gesammteinfuhr von Weizen in: 1877: 54270 Ctws., 1878: 49906 Ctws., 1879: 59592 Ctws., 1880: 55262 Ctws., 1881: 57 148 Ctws., 1877—1881: 276 178 Ctws., 1882: 64 241 Ctws., 1883: 64139 Ctws., 1884: 47 306 Ctws., 1885: 61 499 Ctws., 1886 : 47 404 Ctws., 1882—1886: 284 589 Ctws. Bei Vergleich der Weizeneinfuhr Englands während des le ten Jahrfünfts mit der während des vorleßten ergiebt es si, daß die Gesammteinfuhr um 3 9/0, die Einfuhr aus British Indien um 162,2 °/0, aus Australien um 43,4 9% und aus Rußland um 26,5 9% gestiegen, gegen die Ein- fuhr aus O um 65,8 %/ und aus den Vereinigten Staaten und British Amerika um 22,2 9% gesunken ift, daß ferner an der Versorgung des englisGen Marktes mit eingeführtem Weizen die Veceinigten Staaten und Britisch Nordamerika mit 13,1 % und Deutschland mit 2,6 %/o weniger, dagegen British Indien mit 10,9 %o, Rußland mit 2,9 % und Australien mit 1,6 9% mehr betheiligt ge- wesen sind. : Amsterdam, 30. November. (W. T. B.) Bei der heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zinnauktion über 23343 Blöôcke wurden 94 à 99, durhschnittlich 987 gezahlt.

Submisfionen im Auslande.

Niederlande. :

1) 5, Dezember, 1 Uhr Nahm. Gemeentebestuur im Haag: Lieferung von Papier-, Schreib-, Zeichen- und anderen Bureau- Bedürfnissen :

für den Bedarf der Bureaux der Gemeindeverwaltung, des Gym-

nasiums und der Gemeindeshulen im Haag pro 1. Januar 1888 bis

ultimo 1892.

Auskunft an Ort und Stelle. A 2) 6. Dezember, 2 Uhr Nachm. Maatschappy tot Exploitatie van Staatsspoorwegen im Central-Bureau zu Utrecht, Moreelse Laan: 008 Nr. 122. Lieferung stählerner Quershwellen mit Be- festigungstheilen in 3 Abtheilungen. . ; Bedingungen auf brieflihe Franko- Anfrage für 0,50 Fl. im genannten Central-Bureau (Afd. Weg en Werken) fäuflich. 3) 8. Dezember, 11 Uhr Vorm. PDirectie der Marine zu Amsterdam: Stil von ungetheertem und getheertem Tauwerk und von egeltuch. Bedingungen einzusehen im Bureau des Hoofd van het Vak van uitrusting van 's Ryks werf zu Amsterdam. 4) 8. Dezember, 11 Uhr Vocm. Gemeentebestuur van Idaar- deradeel zu Grouw (Prov. A eue : Lieferung von 100 galvanisirten eisernen Kloakentonnen. Auskunft an Ort und Stelle.

Verkehrs - Anftalten.

Hamburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Hungaria* der Hamburg-Amerikanischen Padetfahrt- Aktien-Gesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Desterreih-Ungarn. E :

Infolge Ministerial-Erlasses sind die gegen M epenlémeh seiner_Zeit angeordneten Quarantänemaßregeln (R.-A. Nr. 226 vom 27. September 1887) dahin abgeändert worden, daß die Provenienzen vom italienishen Küstenlande zwischen Civitavecchia und Ancona in Triest nur noch einer Beobachtungsreserve von drei Tagen unterliegen, MEEs jene aus venetianischen Häfen zum freien Verkehr zugelassen werden. j

Provenienzen aus Sizilien und aus allen übrigen italienischen Häfen unterliegen der ärztlihen Untersuhung und Desinfizirung der Gebrauchsgegenstände.

Die vorstehend gewährten Erleichterungen finden Anwendung auf alle Schiffe, welche sih gegenwärtig in Beobachtungsreserve befinden, und erstrecken sih fortan auf alle Fahrzeuge, welche nah unverdächtiger Ueberfahrt unter normalen Verhältnissen einlaufen.

Malta.

Die Lokal-Regierung hat durch Erlaß vom 14. November 1887 angeordnet, daß von diesem Tage ab allen von Malta abgehenden Schiffen reine Gesundheitspässe ertheilt werden. :

Durch Verfügung vom 15. November i die Quarantäne gegen Sizilien und Jtalien aufgehoben worden.

Spanien. *

Zufolge einer in der „Gaceta de Madrid“ enthaltenen Bekannt- machung des Königlich spanischen Gesundheitsamts vom 17. November 1887 sind die \. Zt. erlassenen Quarantäne-Verfügungen für die nach- stehend erwähnten Länder gegenwärtig noch in Kraft:

1) Europa: Häfen der Donau (Cholera) ;

2) Asien: Aas China mit „Ausnahme von Emuy (Cholera); Persisher Meerbusen (levantinishe Pest) ; Mindanao (Philippinen) (Cholera); Saigon (Cochinchina) (Cholera); Häfen von Tonking (Cholera). ; i

3) Amerika: Republik Chile, mit Ausnahme von Valparaiso eiagr9) Tampa (Vereinigte Staaten von Nord-Amerika) (gelbes

eber).

Die Dorotheenstädtishe Gemeinde

des 200 jährigen Bestehens ihres Gotteshauses würdi gegehen. Eolox Stechow, der seit 1859 in der Gemeinde wied at eine

der Gemeinde enthält und mit den Abbildungen der Kirche aus den Jahren 1690, 1853 und 1887, mit der Ansicht des

geschmüdckt ist. Nicht weniger als vier Bazare sind heute eröffnet worden

„Zionshülfe“ in den Restaurationsräumen des Herrenhauses,

Paris, 30. November. (W. T. B.) Algier ist gestern Abend 7L Uhr in Oran, Mascara und Relizanne ein starker Erdstoß wahrgenommen worden, Irzend

ein {chwerer Unglücksfall wurde dadur nit verursacht.

Im Belle-Alliance- Theater werden am Sonnabend wieder die fröhlichen Weisen der Strauß'shen „Fledermaus“ ertönen, Aus den früheren Aufführungen des Friedrich-Wilhelmstädtis{en Theaters ist die Besegung der Bauvtroller bekannt.

Hr. Lazzaro Uzielli, Pianist aus Frankfurt a. M, qq gestern mit seiner Gattin Julia im Saale der Sing-Akademie: ein Concert, in welhem Beide mit Klavier- und Gesangvorträgen abwechselten. Mit der Sonate von Beethoven, op. 81a, beginnend, deren drei Säße der Komponist „Abschied, Trennung und Wieder- sehen“ betitelt hat, blieb bei aller Anerkennung der Präzision und der Virtuosität des Spielers doch das tiefere Eingehen in die poesievolle Stimmung des Werks zu wünschen übrig. Auch dr Vortrag der Phantasie von Chopin entsprach nicht unseren Erwartungen. Ein ewisse Härte des Anschlags beeinträctigte „oft die Wirkung der fo zart ersonnenen Klangeffekte. In einem Ländler von Raff, dessen technishe Schwierigkeit in Doppelgriffen und Trillerketten der Spieler mit großer Leichtigkeit überwand, sowie in Stücken von Rheinsberger und Brahms hatte derselbe noch besondere Gelegenheit die Bravour seines Spiels zur Geltung zu bringen. Frau Julia Vzielli, eine Schweizerin von Geburt, gebietet über eine sehr wohlklingende und gut ges{hulte Sopranstimme, die nur in den hoben Tönen der 2% gestrihenen Oktave etwas arf klingt. Ihre Vortragsweise ist höchst [hwungvoll und oft von so großer dramatischer Lebendigkeit beseelt, daß der Wunsch nahe liegt, die Künstlerin einmal auf der Bühne zu hören, zumal die Kraft der Stimme. vollständig ausreichend erscheint. Zwei Schubert'\he Lieder: „Die junge Nonne“ und „Mignon“, sowie „Widmung“ von Shumann elangen der Sängerin vortrefflich. Ein Gleiches gilt von den Bra ms’ \{en Liedern, von denen das zweite, „Botschaft", einen so allgemeinen Beifall erweckte, daß die Sängerin sih zu einer Wiederholung ents{chloß. Der Saal war ansehnlich gefüllt, und es wurden beiden Künstlern reiche Bej- falls\spenden zu Theil.

In der Philharmonie wird morgen, Freitag, „Die Glocke“ von Bernhard Scholz aufgeführt.

Abend (73 Uhr)

Literarische Neuigkeiten und periodische Shriften,

Deutsche Gemeinde-Zeitung. (Verlag von P. Stankie- wicz, Berlin 8W.) Nr. 48. Inhalt: Zur Ergänzung und Verstärkung der Betrachtungen über die Gemeindebesteuerung. An gekündigte Vorlagen für den Reichstag. Die Alters- und nvaliden: versorgung. Ministerielle Anordnung, betr. die Werthpapiere bei Sicherstellungen in Preußen. Stellung der Stadt-Schuldeputation zu dem Orts-Schulinspektor in Fragen der Schulaufsicht in Preußen, Portobestimmungen für den Sriftwechsel der Sparkassen. Oberverwaltungsgerichtlihe Entscheidung, betr. den Handel mit sogen, Nicht-Wochenmarktartikeln in den Markthallen. Verhandlungen des Dee E Hauptergebnisse der leßten Volkszählung in Preußen. bildung im preußishen Heer. Nachweisungen der im Jahre 1886/87 ausgegebenen Jagdscheine in renen: Verhandlungen auf dem Kreistage zu Grünberg. Niederlassung von Aerzten in kleineren Gemeinden. Bevölkerungsverhältnisse, allgemeine Finanzber- hältnisse, Leihanstalt, Sparkasse, Sparmarken, Schulwesen, Armen und Krankenpflege und Arbeiter-Krankenversicherung zu Augsburg, Einführung des Unterrichts in Gesetzeskunde in der Fortbildungss{ule zu Glogau. Polizeiverordnung, betreffend das Halten und Führen von Hunden, zu Grünberg. Staatswissenschaftliche Literatur, Beilagen: 1) Deutscher Gemeinde-Anzeiger und Shul- Anzeiger Nr. 48. 2) Ortsgeseße. ; : y

Deutsche Jäger-Zeitung, Organ für Jagd, Fischerei, Zus! und Dressur von Jagdhunden. (J. Neumann, Neudamm.) Nr. 18, Inhalt: Ein neuer Beitrag zum Thema: Erxpreßbüchse. (Zuglei eine Antwort auf den Artikel des Majors Thiel in Nr. 38, Band VIII der „Deutschen JZäger-Zeitung“.)_ Von Dr, Hanns von Kadich. „Brüche“, Bilder aus dem Jägerleben, Von Leder \strumpf. XXI11. Geierjagd. Die Bestrafung der Hunde dur den Schrotshuß. Berichte über Treibjagden 2c. l

Monats\{rift für das Turnwesen mit besonderer e rüdsihtigung des Schulturnens und der Gesundheitspflege. Heft 1!. (Berlin 1887. R. Gaertner's Verlagsbuhhandlung, Hermann He felder, Schönebergerstraße 26.) Inhalt: Ab andlungen: f Jubilare. 2) August Hermann. Von F. Klages Ansichten d ; Obersten von Werder über den Betrieb der Militär-Gymnastik ail dem Jahre 1860, -— Beurtheilungen und Anzeigen : von Dreslh, Praktishe Anleitung zu richtigen Hülfsstellungen bei gymnastis# Üebungen. Vierte Auflage. Berlin 1887. Besprochen von Dr, C. Euler. Vermischtes. E j : /

Der Arbeiterfreund. Zeitschrift für die Arbeiter]ragt XRXYV. Jahrgang. (Berlin, Verlag von Leonhard Simion.) F halt. Abhandlungen: Gustav Werner und sein Werk in seiner i deutung für die sozialreformatorischen Aufgaben der Gegenwart. N Dr. Wurster-Tübingen. Stimmen von Arbeitern und Unterneh aus der Reichsenquete über die Sonntagsarbeit. Von Dr. n Böhmert. Einwanderung, Auswanderung und innere Kolonisa t in ihrem Einfluß auf das Arbeiterwohl. Von Dr. Viktor Böhme Wie sind aus Bettlern Arbeiter zu machen. . Von Adolf Gu precht. Nordamerikanishe Arbeiterverhältnisse (4.—6,). Von in A. R. in New-York. Handfertigkeit und Hausfleiß : Das West des nordischen Handfertigkeits-Unterrichts. ‘Von Otto Salomo Literatur über Handfertigkeit, d Handarbeit und Kin U beshäftigung. Materialien für prakti he Versuche zur Lösung # Arbeiterfrage : Nr. 7. Vorschriften über die Gewährung von v bauprämien und Vorschüssen für die Arbeiter der Königlichen det ktohlengruben bei Saarbrücken. Nr. 8. Polizet-Berordnuns 4 Königlichen Regierung zu=Düsseldorf über das Halten von Kost: irb Eee ngorn, Literatur über die Arbeiterfrage. Viertelja Chronik.

Berlin, 1. Dezember 1887.

Der heutige Tag erinnert an einen der \{chmerz;lich\ten Verluste, den das deutsche Kolonisationswerk in Ost-Afrika erlitten : genau vor einem Jahre fiel Dr. Carl Jühlke von Mörderhand zu Kismaju im Somalilande. Hingebungsvoll seine Kraft und sein Leben an die \chwersten Aufgaben im Kolonialdienst end starb er als Opfer seiner Vaterlandsliebe und als tapferer Vor

ämpfer, dessen Andenken von -

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalk, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (einshließlih 2 Börsen-Beilagen).

Berlin:

oder 2,3 9/0, 1877—1881 17147 d in: 1877: 10838 Ctws. oder

seinen Zeitgenossen stets in hohen Ehren gehalten werden wird.

trifft eifrig Vor, 4 bereitungen, um die für den 11. Dezember bevorstehende F e /

est\chrift verfaßt, welhe die Geschichte der Kirche und |

Pfarrha 4 mit der des Schadow’shen Grabdenkmals des Grafen von der us ?

u. a. ein solher zum Besten der Kinderpflege- und Erziehungsanstq[{

Nach Berichten aus f

Statistishe Angaben über die Sdul- |

M 282.

| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den |. Dezember

o

Königreich Preußen.

Privilegium

egen Ausfertigung aufden Inhaber lautender Anleihe- seine der Stadt Bleicherode im Betrage von 150 000

Vir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2.

Nalhdem der Magistrat und die Stadtverordneten-Versammlun der Stadt Bleicherode beschlossen haben, die zur Tilgung Wir mit 4 Prozent verzinslicher Sculden, zur Ablösung einer auf dem städtishen Walde ruhenden Rente, eines Kanons und Erbzinses zur Ausführung einiger Straßen- und Brücken - Bauten, zur Erweiterung der städtischen Wasserleitung und zum Ankauf eines neuen Begräbnißplaßzes erforderlihen Mittel im Wege einer Anleihe zu beshaffen, wollen Wir auf Antrag des Magistrats:

zu diesem Zweck auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen

versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im

Betrage von 150 000 M ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch der Schuldn erin Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des 8, 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 150 000.4, in uchstaben : Einhundertfünfzigtausend Mark, welhe in 300 Abschnitten zu je 900 A nah dem anliegenden Muster auszufertigen, mit Drei- und einhalb Prozent jährli zu verzinsen und nah dem festgestellten Tilgungsplan mittelst Verloosung jährlih vom 1. Januar 1888 ab mit Einem und einem halben Prozent des Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihe- scheinen zu tilgen find, durch „gegenwärtiges Privilegium Unsere landes herrlihe Genebmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihe- scheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, Me zu n Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein. e

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats niht über- nommen.

Urkundlich unter Unserer öchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Sufiegel 2 Gen

Wilhelm.

Gegeben Berlin, den 9, November (L. 8.) von Puttkamer. von Scholz.

Regierungsbezirk Er urt, Anleiheschein |

der Stadt Bleicherode,

VUGtabe N über

N M Reichswährung.

Ausgesertigt in Gemäßheit des landesherrlihen Privilegiums vom

9, November 1887 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Erfurt

vom . „ten. 188 .. Nr. , . Seite .. und Gefeß-Sammlung

für 188 , Seite . laufende Nr. . . ),

Auf Grund der von dem Bezirks-Aus\{chuß zu Erfurt genehmigten Beschlüsse der städtishen Behörden zu Bleicherode vom 1./4. Oktober 1886 / 25, Juli 1887 wegen Aufnahme einer Schuld von 150 000 bekennt \sih der Magistrat der Stadt Bleicherode Namens der Stadt- gemeinde durch diese, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu ciner Darlehns\chuld von 500 46, welche an die Stadtgemeinde baar gezahlt worden und mit drei und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen ist,

Die Rückzahlung der ganzen S@huld von 150 000 Æ erfolgt nah Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittels Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1888 bis spätestens 1922 ein- s{ließlich aus einem Tilgungsstock, welher mit Einem und einem halben Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung ge- schieht in dem Monat Februar jeden Jahres. Der Stadtgemeinde bleibt jedo das Recht vorbehalten, den Tilgungsf\tock zu verstärken oder au sämmtlihe noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu Tündigen. :

Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben- falls dem Tilgungsstock zu.

Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihescheine werden unker Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemadt, Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Neichs- und Preufischen Staats-Anzeiger“, dem „Amtsblatt der Köaig- lihen Regierung zu Erfurt“ und dem «Nordhäuser Courier“. Geht eines dieser Blâtter ein, so wird an dessen Statt von dem Magistrat mit Genehmigung des Königlichen Negierungs-Präsidenten in Erfurt ein

anderes Blatt bestimmt. : „_ Bis zu dem Tage, wo solWergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 2. Januar und am is Juli, n heute an gerechnet, mit drei und einhalb Prozent jähr- verzinst.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällîg gewordenen Zinsscheine, bezw. dieses Anleihesheins bei der Kämmereikasse zu Bleicherode und war auh in der nach dem Eintritt des Fälligkeits- termins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereihten Anleihescheine sind au die „dazu gehörigen inssheine der späteren Fälligkeitstermine zurüzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nah dem Rüchzahlungstermine niht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nit erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt- gemeinde. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver- nihteter Anleihescheine erfolgt nah Vorschrift der §8. 838 und ff. der Civil rozeßordnung für das Deutshe Reich vom 30. Januar 1877. t anti S. G Ned nah S. 20 e A gejeBes zur“ Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. lârz

1879 (G.:S. S. 281). M 2 Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden, Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen M engli bei dem Magistrat Mnmeldet und den stattgehabten esip der Zinsscheine dur orzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise dar- hut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten A s dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung erden, Mit diesem Anleihescheine sind halbjährliche Zinsscheine bis zum Sthluß des Jahres 1898 ausgegeben; die ferneren Zinsscheine verden für elfjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reiße von Zinsscheinen erfolat bei dcr Kämmereikasse n, Bleicherode gegen * Ablieferung der, der älteren Zins\ceinreihe eigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die ushändigung der neuen Zins\cheinreihe an den Inhaber des An-

orzeigung rehtzeitig geschehen ift.

Provinz Sachsen.

Dessen zur Urkunde haben wir diese Unterschrift ertheilt. Bleicherode, den . : j (Trockenstempel.) Der Magistrat. Anmerkung. Die Anleihescheine sind mit der ei enhändigen Unterschrift des Magistrats-Dirigenten und zweier anderer Magistrats- Mitglieder zu versehen.

Provinz Sa(hsen.

Ausfertigung unter unserer

Regierungsbezirk Er t. Sinssein E e

._._, Rethe zu dem Anleiheshein der Stadt Bleichexode, Buchstabe . . Nr. .. über... M zu 349% Zinsen über . G D

Der Inhaber dieses Zins\cheins empfängt gegen dessen Rückgabe am ten die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom . ten bis . . ten . M bei der Kämmereikasse zu VliGezobe, en

| Bleicherode, den . - t ; Der Magistrat.

f : (Unterschriften.) Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit inner- halb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres der Fdlligkeit er-

hoben wird.

Anmerkung. Die Namensunterschriften des Magistrats- Dirigenten und. der Magistratsmitglieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit per eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen

erden.

Provinz Sachsen. Anweis

ng zu dem Anleiheschein der Stadt Bleicherode, Buchstabe . . Nr. über M.

m,

Regierungsbezirk Erfurt. u

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheschein die .…, te Reihe von Zinsscheinen für die elf Jahre 18 . bis inkl. 18 . . bei der Kämmereikasse zu Bleicherode, sofern nit retzeitig von dem als solchen sih ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspru erhoben wird.

Bleicherode, den . . ten 18

(Trokenstempel.) Der Magistrat.

j (Unterschriften.) Anmerkung. Die Namensunterschriften des Magistrats- Dirigenten und der Magistratsmitglieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit per eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden Sa Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nahstehender Art abzudrucken :

. . ter Zinsschein.

Anweisung.

._. ter Zinsschein.

Niqhtamlli®es.

Preußen. Berlin, 1. Dezember. In der gestrigen 4.)Situng des Reichstages bemerkte bei fortgeseßter ¿vier eet pajns des Etats der Abg. Bebel: Die Kritik des Abg. Rickert habe \ih gestern nur auf einzelne kleinere Posten des Etats bezogen ; er (Redner) und seine Freunde aber bekämpften das ganze System, das dur diesen Etat zum Ausdru komme. Wesentlich von dem Militärwesen abhängig, sei er au in diesem Jahre wieder bedeutend gewa sen. Von 1883/84 bis jeßt sei der Militär-Etat von 335 auf 363 Millionen ge- stiegen, eine Steigerung von über 8 Proz., der Marine- Etat von 27 auf fast 36 Millionen, also um 35 Prozent, der Pensionsfonds seit 1884/85 um 42 Proz. Die Verzinsuns der Reichs\huld betrage, während das Reich vor 12 Jahren überhaupt feine Schulden gehabt habe, jeßt 27 Millionen. Man sage, daß das Reich seine Rüstung behalten müsse, um gegen jeden Angriff gewappnet zu sein, daß bei seiner Stellung gegen die verschiedenen Großmächte Europas ein solcher be- waffneter Zustand absolut nothwendig sei. Genau so habe man gesprohen, als es si früher in Preußen allein um die Vermehrung der Militärlasten gn habe: „an eine Erleichterung der Militär ast sei niht zu denken, ehe „niht eine Einigung Deutschlands herbeigeführt sei“. Da sei dann 1866 etwas passirt, was die Eröffnungsrede des Reichstages einen unchristlihen Ueberfall nenne, wo Deutsche gegen Deutsche gekämpft, wo man \ich nicht gescheut habe, als man in Böhmen einrüdte, durch eine Proklamation das Volk gegen den angestammten Herrscher aufzureizen. Lasse man doch diesen historischen Thatsachen gegenüber die Heuchelei, als ob die deutsche Nation die E und vollkommenste auf dèr Erde sei im Gegen- saß zu allen anderen. Es sei nothwendig, derartiges von der Tribüne des Deutschen Reichstages aus auszusprechen.

Der Präsident von Wedell erklärte : Nach dem Zusammen- hange der Worte des Redners könne er nur annehmen, daß sih dessen Kritik direkt gegen die Thronrede richte. Derselbe an gesagt, er wolle einer Heuchelei vorbeugen. Eine solche Ver- indung der Worte dürfe er (Redner) nicht zulassen; er rufe deshalb den Redner zur Ordnung. Der Abg. Bebel fuhr fort: Dann Deutschlands im Norddeutschen Bund gekommen, ohne daß die Militärlast vermindert worden sei, da Deutschland gegen Frankreich gerüstet sein müßte. Alsdann sei nah dem sieg- reichen Krieg mit Frankreich troßdem Alles beim Alten geblieben, man habe auf den Gegner an der Ostgrenze hingewiesen. Die Rüstung Deutschlands sei sogar verstärkt worden. Beim ersten Septennat 1874 habe die Heeresstärke 401 000 Mann, 1881: 428 000, 1887: 467000 Mann betragen. Ebenso seien Verstärkungen durch das Landsturmgesez von 1875 und das Gesey über die R der Ersagreserve erster Klasse von 1881 eingetreten. Jegzt solle abermals ein Gesey über die Organisation der Cer und des Landsturms im Sinne einer weiteren Verstärkung beschlossen werden, und das

sei die erste Einigung

leihescheins, sofern dessen V : ß ur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet

die Stadtgemeinde mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.

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mit anderen Nationen hätten hergestellt werden können, die für den Kriegsfall ihre eigene Macht Deutschland zur Verfügung stellten. Was habe Deutschland in diese Situation ebraht, daß es immer gerüstet sein müsse? Das sei die nnexion von Elsaß-Lothringen, die in Frankreih nicht ver- gessen werde und die Revanchegelüste hervorgerufen habe. Es werde versichert, der Friede sei nicht gefährdet, wenn das Reich immer stärker gerüstet sei. Er behaupte das Gegentheil : je mehr die Nationen gerüstet seien, um so gesährdeter sei der Friede. Bei dem Mißtrauen, welches alle Mächte Europas gegenwärtig befallen habe, und bei der ungeheuren Wachsamkeit aller Mächte würden 2E N nes wie bisher nicht stattfinden können, und deshalb werde der Krieg von einer Dauer sein, wie keiner seiner Vorgänger. Am Tage der Kriegserklärung würden Tausende von Existenzen bankerott sein, eine ökonomische Folge der Zeit. Die ungeheuren Steuerlasten aber würden nur von den A Massen getragen ; diese hätten nicht blos Blutsteuer, ondern auch Gutsteuer zu tragen, denn die Lasten würden wesentlich auf dem Wege der indirekten Besteuerung aufgebracht. Die Branntweinsteuer sei eine neue Belastung der arbeitenden Klassen. Er rede nicht von. den Nettobeträgen, sondern von den Bruttobeträgen derselben, welhe das Volk aufbringen müsse. Brutto sei die Maischbottichsteuer und die Materialsteuer abzüglich der Ausfuhrvergütung mit 30 930 000 M, die Verbrauchsabgabe mit 127 Millionen veranschlagt, so daß in Wahrheit 157 Millionen Branntweinsteuer in den Etat eingestellt seien, die vorzugsweise die arbeitenden Klassen bedrückten, die besißenden Klassen aber nur mit einer ganz geringen Summe durch den Verbrauch feiner Liqueure. Jn der neuen Ge- treidezoll-Vorlage werde zugedeben, daß die Verdoppelung des Zolles hauptsächlih auf den Preis des Brotes drücken werde. Man könne niht begreifen," wie eine Negierung, die seit Jahren versichere, auf das Wohl der Arbeiter bedacht zu sein, eine solche Vorlage einbringen könne. Der Abg. von Minnigerode habe im Jahre 1879 berechnet, daß ein Centner Korn 63 Pfund Mehl und daß 63 Pfund Mehl 90 Pfund Brot gäben. Nun betrage die Ration der Gefangenen und Soldaten täglih 11/, Pfund Brot, pro Zahr also 51/2 Centner. Wenn die jeßige Zollerhöhung auf den Brotpreis einwirke, so mahe das für den Arbeiter jährlich T, A6 aus und bei einer Familie von 4 Kopf circa 30 M, bei einem Einkommen, das 500, 600, in den meisten Fällen nicht über 700 M, betrage. Ein solcher Schritt wolle also wohl überlegt sein. Wenn dur die Zollerhöhung der Preis ge- hoben werden solle, so hätten 75 Proz. der deutschen Acker- bauer davon keinen Nußen, ein großer Theil nur einen ganz mäßigen, und 11/2 Proz., nämlich diejenigen, welche Hunderte und aufende von Hektaren besäßen, hätten den Löwenantheil. Und das seien in erster Linie die Mitglieder der Fürstlichen Häuser, die Aristokratie, die Bourgeoisie, die RNothschild's, Bleichröder und, wie man gestern gehört, die Schottländer und Cohn. Man möge nun aber über die Juden denken, wle man wolle, gute Geschäftsleute N sie, und wenn reie Juden Rittergüter kauften, so müßten sie eine gute Rente davon haben. Die Alters- und Jnv die arbeitenden Klassen auh / Arbeiter bekomme nit mehr, Fall seiner völligen Arbeitsunfähigkeit von der Gemeinde erhalte, manchmal sogar weniger, und die Opfer dafür trage er allein. Denn das Drittel, welches das Reich zuschieße, bezahle der Arbeiter zehn- mal in den indirekten Steuern, Man gebe also aus der linfen Reichstasche dem Arbeiter, was dieser zehnmal in die rechte Reichstashe gezahlt habe. Selbst über das Unfall- versicherungsgeseß, das relativ beste Reformgesey, herrsche in den weitesten Kreisen sehr große Unzufriedenheit, denn der Unternehmer könne den Arbeiter überall zwacken und ihm wieder abnehmen, was er dafür opfern müsse. Die Sozialreform sei ein wesentliches Mittel zur Unterdrückung der Arbeiter. Man arbeite in einer Weise auf „den Umsturz der bestehenden Gesell- shaftsordnung hin, daß eigentlich nichts mehr zu thun übrig bleibe. Die Sozialdemokraten würden diese Maßregeln ge- nügend auszubeuten wissen. Die Herren dächten immer: après nous le déluge, bei den jeßigen Verhältnissen müßte es aber heißen: avant nous le déluge. Seine Partei werde ihre Stellung dadurch bezeichnen, daß sie gegen den Etat stimme.

Der Abg. Dr. Windthorst äußerte : Der Abg. von Bennigsen habe er wisse nicht, ob, um ernsteren Diskussionen zu entgehen, sehr ausführlih und nicht ohne Geschick dargelegt, daß der Etat übersichtlicher fa mgeelt werden könnte, daß es nicht sehr leiht sei, h im Etat überall zureht zu finden ; aber ein Mittel, das zu ändern, habe er niht angegeben. Er werde das wohl in der Budgetkommission wieder zur Sprache bringen und die Regierungen würden froh sein, wenn ihnen dort darüber ein Licht angesteckt werde. Viel werde aber dabei wohl nit herauskommen, denn die Zusammenstellung des Etats sei das Produkt der staatsrechtlihen Verhältnisse, und so lange man diese nicht abändern könne oder wolle, werde es im Wesent- lihen bei der jeßigen Ausfstellun bleiben, die in ihrer Weise wenigstens sehr sorgfältig gearbeitet sei. Aber die Darlegung, daß so Vieles dunkel sei in diesem Budget, und die sehr prägnanten Ausführungen in Beziehung auf die drei Ueberweisungs eseße hätten ihm weitere und um so lebhaftere Gedanken nahe gelegt, als sich zwischen den beiden ehemaligen Fraktionsgenossen von Bennigsen und Rickert eine große Uebereinstimmung gezeigt habe. Die Dar- legungen über die dunkle Ausstellung des Etats und die Unzweckmäßigkeit der UVeberweisungen hätten nur Sinn und Bedeutung, wenn man, wenn auch nit für heute, do für die Zukunft Pläne habe, die auf nichts Anderes hinausliefén, als auf die in der national- liberalen Partei nie gestorbene Jdee fort und fort an der Herstellung des Einheitsstaats zu arbeiten. Darüber könne auch nicht der geringste Zweifel herrschen. Auch die Ueber- weisungen seien diesen Herren unbequem, weil sie allerdings sehr stark gegen die Idee des Einheitsstaats angingen. Ganz klar und bestimmt seien die Ueberweisungen nihts Anderes, als

in einem Augenblick, wo man versichere, mit den Nachbar- staaten auf freundschaftlihem Fuße zu stehen, wo Bündnisse

eine Stärkung der Einzelstaaten. Jn diesem Sinne sei 1879 dieser Gedanke durch das Centrum und Hrn. von Sa