1887 / 283 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Dec 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Zahl der Subhastationen 1886 betrug 10500, der Flächeninhalt 108 459 ha, also mehr als der von 1881, und der Grundsteuer- betrug 993 242 4 :

e Herren, ih meine hiermit eine ganze Reihe von beachtens- werthen und wesentlichen Thatsachen bei unzweifelhaft einen Rügang des ländlic t D Gewerbes, welches der Landwicthschaft obliegt, konstatiren kann. Jch glaube, daß die angeführten Thatsachen wohl genügen, um die Vor- lage nah dieser Richtung zu begründen. :

Nun sind von verschiedenen Seiten Wünsche oder Vorschläge laut eworden, man hat auch in diesem Hause die Begründung der Vor- age oberflählih, niht erschöpfend gefunden. Jch meine, diese That- sachen dürften aber doch wohl gen theilen will, daß hier eine {were

Neuvorpommern gemaht werden; ja selbst aus Schleswig-Holstein, einer der fundirtesten und reichsten Provinzen der M gegeben der Rückgang der Pachtpreise auf 259/60. Aus Westfalen, selbst aus der Rheinprovinz, wo der partielle Besitz vorliegt, überall, meine Herren, werden dieselben Angaben gemaht. l daß dieses aufèrordentlih \{lagende und sehr betrübende Zahlen sind. Was den Rükgang der Grundstückpreise anbetrifft, so wird in dieser Beziehung der Rückgang zwar auch konstatirt, er hat aber noch keine so frappanten Dimensionen angenommen. L | ôöstlihen Provinzen, also in Posen und Westpreußen, in dem Bericht des landwirthschaftlihen Centralvereins eine Re j worin au der Verkaufspreis, sowohl bei freihändigen wie Subhasta- tionsverkäufen, angegeben is. J bin bereit, wenn es etwa gewünscht wird, die Zahlen besonders anzuführen. uf link: a_ Das scheint der Fall zu sein. JIch werde also einige dicscr Zahlen, fallend sind, unter Angabe der Namen der Orte hier

ebracht zu haben, die -wohl

ine, meine Herren, i ch meine, meine H ihen Wohlstandes und des

liegen in den

eine Reihe Angaben vor,

en für den, der unbefangen ur- risis, ja ein Nothstand vorliegt. Ruf, no cine besondere Enquete anzustellen, um diese Verhältnisse weiter zu klären und zu eruiren, ist deshalb nicht gerecht-

«Ich für meine Person bin gewiß kein Feind von folcen Enqueten und ftatistishen Aufnahmen; im Gegentheil, ih habe es zu einem meiner Thâtigkeit seit Jahren gemacht, diese und ich kann sagen, das Landwirthschaftliche befindet sich jedenfalls in einer permanenten der landwirths\chaftlihen Bevölkerung. Richtung die wünschens- ergänzen zu helfen; ih bestimmte Grenzen ge- Beamtenpersonals der

(Zuruf links: Ja wohl !) Ich meine, der

die R auf wiederholen. S

Es ift also der Rückgang der Kaufpreise zu konstatiren in den östlichen Provinzen, obgleih auch in anderen Provinzen solche Rü- Rückgänge allerdings sind größer in den mit mehr leihtem als \{werem Boden, wo also bereits ein intensiver Betrieb der Landwirthschaft möglich is und seit Jahren durchgeführt im Kreise einer Dampfbrennerei subhastirt und sub hasta mit 277 000 #4 bezahlt worden, welches 8 Jahre früher, 1877, mit 387 000 Æ freihändig bezahlt wurde 29 °/o etwa niedriger, und es war kein devastirtes Gut, wie besonders bemerkt wird. :

Kussowo, Kreis Bromberg, mit 426 ha und 5226 44, Grund- steuer-Reinertrag, wurde vor 8 Jahren mit 420 (00 M bezahlt, jeßt Aus dem Marienburger Werder wird ge- meldet: ein Gut von 30 ha, also ein mittelgroßes Gut, welches im Jahre 1883 mit 223 000 4 bezahlt worden ist, ist im Jahre 1885 im Zwangsverkauf mit 162 000 46 bezahlt worden. _ gemeldet aus Westfalen, wo ein Herabgang der Kauf- und Pacht- reise bis auf 50% fonstatirt wird. ngaben sind auch positive und auf Thatsachen beruhende Wahr- nehmungen. ;

Ich komme nun zu dem Punkt der steigenden Verschuldung der Tändlihen Bevölkerung. In dieser Be welche angestellt worden sind, noch nit alten Datums; das ist ja ohne Zweifel bedauerlih, aber wenn fie uns au aus neuerer Zeit erst vorliegen, so wird man diesen Angaben doch darum eine besondere Bedeutung beimessen können, weil sich sicher in den leßten Jahren, wie ih eben ausgeführt habe, niht eine Steigerung der Bodenpreise vollzogen hat, sondern im besten Falle ein Stillstand, vielfa ein Jahre eine Aufnahme für die Zunahme Gesammtergebnisse vervielfältigt

regelmäßigen Zwei Verhältnisse zu ver Ministerium in Preußen Enquete über die Lage

bin durchaus geneigt und werthen Thatsachen so weit wie möglich noch bin in diesen Bestrebungen. aber vielfach an

kommen, die nit in der Leistungsfähigkeit des landwirthschaftlichen Verwaltung liegen, sondern die in der Ueber- bürdung der Selbstverwaltungsorgane und der sämmtlichen Verwal- tungsbeamten der Monarchie liegen, die mit Aufgaben neben großen organisatorishen daß ihnen nach dieser Ich würde auch glaub um das zu erkennen, da die einer {weren Krisis Krisis hinwegzuhelfen, man Cnqueten verlieren kann, sondern daß das, ort und in genügender Weise geschieht. sich meines

gänge konstatirt werden.

bereit, nah jeder

statistishen und sonstigen Aufgaben überlastet sind, so Richtung niht wohl Weiteres zuzumuthen ist. len sprechen do genug, ß, wenn man überhaupt die jeßige Lage als ansieht, wenn man geneigt ift, dann niht Jahre über die

um 360 000 4 verkauft. en, die angeführten Zah

Dasselbe wird - und Pa Anstellung von Meine Herren, also diese beiden was man für zu thun rihtig hält, dann sof in diesen Grenzen bewegt

verbündeten Regierungen.

Erachtens die Nach den vorgeschlagenen gegenwärtigen Getreidepreise, selbs wenn sie, was n Erfahrungen niht geschehen wird, in vollem Maße eintreten, noch nicht das Mittel der leßten zehn Jah es in keinem Falle übersteigen. Arbeitslöhne gegenüber Konsument wird dur belästigt werden. Jch würde deshalb glaub Säße richtig bemessen sind, und ih w auf eine Hcrabminderung derselben zu denk so mag man sie so geben, daß sie genügen kann.

Ich kann vielmehr den Gedanken . im Deutschen Lan

ziehung sind die Erwittelungen, Sätzen würden die nach den bisherige re erreichen, Wenn man dem die gestiegenen hält, so kann man mit Sicherheit sagen, der orgeschlagenen Säße nicht en, daß die vorgeschlagenen niht empfehlen können, Will man Abhülfe,

ch die Höhe der in dem leßten

der Hypothekar - Verschuldung. kengang verstehen und ihm folgen, dwirthschaftsrath hervorgetreten ist, der ers ausgedrückt ist in einer Resolution des dem hohen Darnach foll den

ervielfältigt werden können. Hypothekarvershuldung Ich glaube, siß hier niht besonders aufführen harafteristisch ei der Steigerung Rechnung zu ziehen,

Geschwindigkeit niht im Druck haben v Diese Aufnahmen führen die Zunahme der getrennt auf für den ländlihen und städtische die Zahlen für den städtishen Besit zu müssen, weil fie meines Erachtens nicht besonders sind, jedenfalls vershiedener Deutung fähig. Es ift b der städtishen Verschuldung offenbar in Wasen der großen Städte alljährlih den Werth von bisher benußten Grundstücken plößlich und daß bei der großartigen B alljährlich eine Mittelstadt zur Unterbringung von 30 bis 40 000 Menschen zu bauen Hat, neue Werthe ge\{chafen werden, steigende Hypothekarvers{uldung wahrscheinli bier in ei Verhältniß steht mit der Steigerung der vorhandenen Boden mit der Schaffung ganz neuer Werthe. niht hier anführen zu follen, obglei i egen sind die Zahlen für die ländliche im Jahre 1886/87 summa s8umm erichts-Bezirken der Monar illionenvollzahlen nennen, ir erlauben, die übrigen Zahlen bei 624 Millionen, zur Löschung sin also in dem Zeitraum eines einzigen Jahres in Verschuldung von 133 Millionen zu konstatiren. Verschuldung nicht wahrscheinli für möglicherweise

auch besond wirthschaftsraths,

rungen die Fakultät gewährt werden, fällen cine Herabseßung der Zölle bis

verbündeten in gewissen Theuerungs- auf den Betrag der jeßigen Herren, ih zweifle, daß die verbündeten Regie- hmen und davon Gebrauch machen Unsicherheit und eine Ungewißheit in keiner Weise wünschenswerth ist, ßernte eintréten, sollte eine uner- edürfnisse eintreten, erufung des Neichs- bewerkstelligen, als

vorzunchmen, rungen diese würden; es würde dadurch cine die Verhältnisse kommen, d Sollte der Fall einer Gesamm!mi wartete Preissteigerung der nothwendigsten Lebensb dann ist es meines Erachtens viel leihter, dur B gewöhnlihen Wege eine Herabsetzung zu eine solhe unbestimmte Vollmacht auszusprechen. Ich möchte abèr auch empfehlen, nit an rütteln. Es tritt in der landwirtb\ch{aftliche1 bei genauen und tiefen Kennern \haftlihen Verbältnisse, Amerika und in Indien, obwaltenden Ver daß möglicherweise mit der jeßigen Höhepunkt erreicht sei; es tritt die beste Land bereits ofku wesentlihen Ma dortigen flüssige des Erwerbs zuwendet aufgiebt, weil er \{chon unr Es wird ferner die Behau die Transportkosten, sowohl Minimum erreicht ist —, un

zum Werth von Baupläten steigert, authäâtigkeit, die ja z. B.

so daß die nem gewissen werthe, bezw. Ich glaube also diese Zahlen e zur Verfügung stehen; da- Verschuldung folgende: arum in den Ober-Landes- hie 624 Millionen ich will bloß die n stenographischen Bericht werden Sie mir zufügen es sind also eingetragen d gelangt 490 Millionen. Preußen eine steigende

Daß diese steigende Meliorationszwecke, für produk-

der Höhe der Sätze zu , 1 Literatur, und zwar nicht blos der heimishen landwirth- fondern au der in andren, neuen L rhältnifse die Ansicht hervor, Produktion jener Länder ein gewisser es t Anschauung hervor,

pirt ist, daß auch dort die Produk ße gestiegen sind und weiter steigen werden, hältnissen leihter wieder ih a ß man den Weizenbau schon jetzt entabel geworden ist. ptung aufgestellt, daß auch in vom Dsten als vom Westen, dein Minimum giebt es ina das Minimum find Selbstkosten —, daß au in de möglicherweise ein Minimum erreicht ist,

Geschäftsmann und das sind Geschäft werben widmen nicht im Stande ist.

richtig, handelt es sich blos um einen auge übergehenden Nothstand, dann ist es auch ßt wirksam helfen können. uns is Prophetengabe verliehen, es kann also „Wir haben das Minimum der Preise erreicht“ Säße so bemißt, um die landwirthschaftliche Bevölker ierigkeiten der jeßigen

atriotisches Werk l Reichstage cbenso- Wille vorhanden ist, dem Kern der Wehr- und Nähr- helfen und ihn leistungs- u în der Lage ist.

strigen (5.) Sigzung fortgeseßter

betreffend die der Abg. von Helldorff : | Ausnahme ineswegs um das Jnteresse e, sondern um ein eminentes schaftlichen Lebens; denn die thshaft noch fernerhin Getreide Lebensfrage der ganzen lands, Ungarns, Amerikas

Bedenken , allerdings einen Schugzoll um das billig produzirte aus- n Deutschland“ fern zu halten ; dem ausländischen verschließe , ; e sih verringern würde. Getreidezölle

zahlreihen Petitionen für urch eine Agitation zu vielmehr von allen Jnt s unterschrieben, hören möchten.

] „der Industrie könne der L kosten nicht willkürlih verringern, die habe, seien vielmehr der Landwirthschaft angesicht furrenz des Auslandes sei un

daß dort das tionsfkosten im daß man in den

Das is} möglih. Bezug auf vielleicht au das llen diesen Dingen, n Transportkosten unter das hberabzugehen ein sleute, die sih diesen Ge- Ist aber diese Anschauung nblicklihen, um einen vor-

rihtig, die S

daß in sämmtlihen Ober-Landes gungen die Löschungen weit übersteigen, Landesgerichts-Bezirke, in denen das umgekech en sih für die überwiegenden Löschungen sehr die keineswegs ein Beweis für den etwa sind. Es übersteigt nämli die Zahl der ntragungen im Ober-Landesbezirk Kassel. on 14 Millionen und Löschungen von 24 lus der leßteren von über sonst erfreuliche Ziffer en abgezablt sind, son- Grundbücher angelegt ngeführt ist, und daß

Statistik ergiebt, Bezirken die Eintra die beiden Ober- hältniß der Fall leiht Erklärungen finden dort gestiegenen Wohlstand Löschungen diejenige der Ei Dort sind Eintragungen v Millionen zu konstatiren, 9 Millionen.

Niemandem von Niemand sagen: ; allein mögli ist es

ilfó Bier «lit normiren, daß sie je Allein, leider erklärt fi wahrscheinlich niht dadur, daß diese Schuld dern sie erklärt sich dadur, daß dort neue sind, daß die preußische Grundbuch-Ordnung ei also wahrscheinlich im Aufgebotsverfahren eine seh alten, längst niht mehr validen Hypotheken zur Auch diese Differenz würde eher nah der Zahl d

Der zweite Ober-Landes tragungen übersteigen, ift wenn ‘man das so liest. 42 Millionen, steigen also die Eintragun klärt fich auch das woh kommission, die bis gekauft hat, größtent eine Abstoßung und Löschun hier ift eine érfreulihe Abnahme der Vers

Ein ähnliches Verhältniß ist ituirten Ober-Landesgerichtsbezirk zu konstatiren

andeëgerichtsbezirk Stettin. Dor und für 22 Millionen Löschunge der Einträgungen auch noch die Löschungen, lier Weise, leider ist aber au hierfür ein ch die, daß im Stettiner B en und dann o daß alfo wahrscheinlich die beziffern, die mit diesen Tra ) hier das an si günstig scheinende Bild

erren, ein weiterer ‘Beleg für die ih mindernde it der “länblihen Bevölkerung würde in der Sub- seit 1881 eine r tionen durch die

einen Ausgleich bieten können, zu erhalten, ihr über die Schw thlage hinwegzuhelfen , achtens ein großes wirth\ch{aftlich rihtiges und p geleistet. Ich gebe mih der Hoffnung bin, daß im wohl das Verständniß wie sicher der gute

wichtigsten Stande im Lande, welcher den kraft repräsentirt, nah besten Kräften zu

fähig zu erhalten, soweit der Reichstag da:

er Verschuldungen zu

gerihtsbezirk, wo die Lösungen die Ein- ch das würde offenbar überraschen, Posen betragen die Neueintragungen 50 Millionen, die Löschungen über- en um 8 Millionen, die Thätigkeit der Ansiedelungs- 20 Millionen Mark Güter dort bei welcher Gelegenheit natürli een stattfand. Also auch uldung nit zu konstatiren. ähst anscheinend best- i) . Es ist das der Ober- t sind für 25 Millionen Eintragungen n erfolgt, also hier überwie aber doch bloß naheliegende Erklärung irk auch erheblihe An- ür die Königliche Hof-

die Löschungen e j abcr leider Jm weiteren Verlauf der ge Reichstages hung des Gesezentwurfs, Abänderung des Zolltarifs, politischen daß es si eines einzelnen Standes handel Fnteresse des gesammten wirth rage, ob die deutsche Landwir olle bauen können oder nicht, Dur den E

drückt zu werden, auszusprechen: seine Partei wolle haben, der hoh genug ländische Getreide möglichst vo

eßt für gegen eils sub hasta, g von Hypoth

) hier fe

nden. nämli e einmal füc die Stiftun kammer stattgefunden haben, die sich auf einige Millionen vérbunden gewesen sind, auh noch vershle{chtern.

Leistungsfähi sftatistik zu finden ‘fein. Ufnahme ‘der ftattgehabten ‘Subhasta Die Zähl“ der Subhastationen hat im Jahre 1

hs{áftlich benußten ¿Reïinertrag von 913675 M Die

81 ' règelmäßig vermindert ;

Subhastationen mit einer F ‘Geründsteuérreinertrag von ‘823 000 dem leßten Jahre“ wieder ch übersteigt d Gründsteuerreinertra

andwirthschaft und er habe fein

der Ertrag der Getreidezöll rtihte statt.

real“ der 'ländwirt mit éinem Grundsteuer Zwangsvéerkäufe hat \ich seit 18 derselben hat 1885 nur 10 309 88'000 ha und einem Dagegen ‘ist sie’ in die Höhe der alten Zahl, jedv Fläche und der Sahre 1881, \hlechterung

man aus den

durchaus niht d seien; fie würden wahren Fanatismu Richtung \ie ange hältnissen in der

und dieselben Flächen von ‘106 957 ha Stande gekommen ZNnteressenten mit einem leichviel welcher politischen m Gegensay zu den Ver- andwirth seine Un- ne, die er zu zahlen enderung im Betriebe _de lih wachsenden Kon- mögli. Die Verweisung auf den

gestiegen, zwar nicht auf er Flächeninhalt der sub- Zahl vom eîne positive Ver- nachzuweisen.

gen. Eine

stetig gestie s der tägli

leßten zwei

Anbau von Handelsgewächsen sei der reine Hohn, denn damit e:

siŸ der Großgrundbesiger überhaupt nicht befassen, Dir t

steuer sei allerdings eine {were Ungerechtigkeit gegen di, Landwirthschaft, aber gegenüber der Nothlage und der Konkurr E des Auslandes hätte ihre Aufhebung nur die Bedeutung ia Bagatelle. Und wenn man erst die zum Anbau fähige Grund. fläche vermindere, stehe man schon sehr nahe dem Abgrund D ; Kaufpreis für Grund und Boden habe nie und nimmer in ein | direkten Verhältniß zur Rente des Bodens gestanden, dabei 2 noch verschiedene andere Faktoren mit. Der Abg. Reichensper

frage, warum haben die Herren zur Zeit einer übergroßen Preis, steigerung so theuer gekauft ? Der größte Theil der Grund: besißer habe doch nicht freiwillig gekauft. Der Abg. Nidert habe über die Zollfragen Ansichten geäußert, die vor 25 Jahre maßgebend gewesen. Seitdem hätten \ih die Verhältniss zwischen Freihandel und Schutzoll geändert. Auf Export L gewiesene Länder, wie das damalige Deutschland und heute Rußiand, verlangten eine andere Zoll- und Handelspolitik Bei den Schlußfolgerungen in Bezug auf Preis: bildungen werde oft leitsinnig operirt. Dex S des deutschen Eisens gegen die englische Einfuhr habe den Preis in Deutschland verringert. Handle es sich nun wirkli um die Vertretung der nteressen eigennüßiger Agrarier, um Junkerinteressen, Großgrundbesiter - Jnteressen? Dex Abg Reichensperger halte es für eine unanfechtbare Wahrheit daß nur der Vortheil von der Höhe der Getreidepreise habe, der mehr Getreide produzire als fonsumire. Gerade die Éleinen Landwirthe in Baden wollten noch böhere Zölle, bis 10 4 und noch höher. Nicht nur die Besißer von mehr als 5 ha hätten einen Vortheil von der Zollerhöhung. Gerade in der Heimath Reichensperger's, in der Rheinprovinz, habe der mitt: lere bäuerliche Grundbesiß überdies nur wenig über 5 ha; ein Be: sißer von 50 Morgen gehöre hon zu den verhältnißmäßig wohlhabenden Bauern. Alle diese müßten Getreide verkaufen um zu existiren und ihre Steuern bezahlen zu können. Na den Motiven seien direkt an der Landwirtbschaft etwa 29 Millionen, mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung

betheiligt, dazu käme noch die große Zahl der indirekt Ve

theiligten : Handwerker, Stellmacher, Schmiede, Sattler x.

Und wer stelle die Konsumenten für die übrigen Jn: dustrien? Wenn man der Landwirthschaft nicht helfe, säge man den Ast ab, auf dem man sie, Die wirkliche, sichere Basis für die Judustrie liege nit im Auslande, sondern in einem wohlhabenden fkon- sumtionêfähigen FJnlande. Deshalb müsse England stets für seine Existenz zittern. Auf die frühere Brotpolitik, die Theuerungspolitik, sehe man jeßt als auf einen über: wundenen Standpunkt herab: statt einer Theuerung müsse man jeßt einer Entwerthung vorbeugen. An den jeßigen Zuständen sei unbestreitbar der Börsenverkehr schuld, der statt jeines wirklichen Berufs der Vermittelung des Handelsverkehrs, sih cinem wüsten Jnteressenspiel hingebe. Mit Rücksicht auf

Maitag über die Brotpreise sei zu er- wähnen, daß die Brotpreise der absteigenden Tendenz der Getreidepreise niht gefolgt seien. Diese Frage interessire allerdings nur die Großstädte, da auf dem Lande sih Jeder selbst sein Brot backe. Wenn die Getreidepreise auf einem gewissen Niveau erhalten werden müßten, so seien auch im Verhältniß dazu die Brotpreise festzulegen. Nur dur intensive Wirthschaft und Ansamm- lung von Kapital könne man ein genügendes Quantum bauen. Dann werde auch lohnende Beschäftigung für den Arbeiter vorhanden ‘sein, und das sei die beste Art einer inneren Kolonisation und die Grundlage vernünstiger Sozialpolitik. Die rückwirkende Kraft des Gesetzes sei noth: wendig, um der Spekulation während der Verhandlungen nit Thür und Thor zu öffnen. Gewisse Korrekturen unbedeutender Art könnten immerhin eintreten. Zu feinem Bedauern sei nun die Mehrheit entschlossen, die Vorlage an eine Kommission u verweisen. Er warne davor; der Handelsstand habe das größte Jnteresse an der baldigen Entscheidung der Frage, und eine Erörterung in der Kommission über die Getreidezölle sei völlig werthlos. Jn der zweiten Lesung könnte man allenfalls diejenigen Punkte, die eine genauere sachverständige Prüfung erforderten, wie die Mühlenfabrikate u. \. w., an eine Kom- mission verweisen; in der Hauptsache müsse aber die Meinung

den vorliegenden

im Plenum feststehen.

Der Abg. Geibel erklärte: er sei beauftragt, im Namen der Mehrheit seiner Freunde zu erklären, daß sie nicht nur gegen die Regierungsvorlage, sondern gegen jede weitere Er- höhung der Getreidezölle stimmen würden. Schon die Zoll: erhöhung von 1885 habe die Landwirthe enttäusht, ganz natürlich, weil der Handel gewußt habe, daß eine Erhöhung kommen würde und eine große Quantität Getreide aus dem Auslande nah Deutschland geschafft habe. Dieses Ge treide sei augenblicklich niht gebrauht worden, hätte aber 1886 auf den Preis drücken müssen. Zeßt liege die Sache ähnlih, und die Schuld trage der Minister Lucius, der im Frühjahr im Abgeordnetenhause die Qusage oder die Wahrscheinlichkeit ausgesprochen, daß Preußen im Bundesrath eine Getreidezollerhöhung beantragen würde. Der Preis des Getreides sei jedo nur ein Faktor bei der Berehnung des Ertrages des Getreidebaues, der andere Por sei die Menge des gebauten Getreides. Der Minister

ucius meinte, eine Enquete würde zu lange aufhalten und zu s{hwierig sein. Er (Redner) wünsche nun gerade, daß die Landwirthe klar und ofen ihre Bücher zur Verfügung stellten. Allerdings wäre diese Enquete \{chwer. Denn, ohne seinen

Berufsgenossen zu nahe zu treten, erkläre er ruhig: unter 1

Landwirthen hätten nicht 10 eine geregelte Buchführung. Zur | doppelten italienischen eung brauche auch der Land- ) ildeten Geschästsmannes; aber

auch die einfachste Buchführung fehle, wenigstens beim Bauernstande. Er habe nun eine kleine Privatenquete veran- staltet und führe ein Beispiel an, das typisch sei: „Das Gut umfaßt 500 Morgen und hat reinen Getreidebau und Vieh- zucht. Die Preise, welhe dies Gut 1881 resp. 1886 erzielte, sind folgende: für Raps 12,70 M, resp. 10 46; -für Weizen 12,25 resp. 7,85 #4; für Roggen 9,90 resp. 6,75 46; für Hafer 8 resp. 6 G Der Gesammtertrag aber betrug 1881 nur 23702 M, 1886 24091 ( Der wirklih gelöste Be trag für das verkaufte Getreide betrug 1881 13 129 , 1886 13541 Der Brutto-Erlös ist also nicht gefallen, fondern gestiegen. Die Bt onbtosten betrugen auf jenem urchs{hnitt 10609 f, 1881—8

10101 M, 1871—75 10428 M, sie sind also nicht höher eworden.“ Unleugbar sei eine Nothlage eines Theils der ; fern die Einnahmen

aus dem Getreide gegen 1871—75 gesunken seien. Wie sei dem abzuhelfen? Eine Erhöhung der Getreidezölle, also der

wirth die Hülfe eines ausge

Gut 1876—80 im

andwirthschaft wirklich vorhanden, inso

idepreise, werde einem Theil der Landwirthe wirkliche Getreldep für eine Reihe von Jahren.

bringen, aber nur gen Kalamität bestehe

Rettung aus der Güterpreisen. jezt vollziehenden Gesundungsprozeß nicht g der Getreidepreise unterbrechen. ls ein süßes, aber gefährlihes Gift. Proz. der Landwirt

dur eine Dieses Mittel

he, baue mehr ‘Getreide, sich im Meiningenschen r Brotfruht auf den Kopf der amilie von 10 Köpfen also 120 Pfd. pro

inste Theil, 25 fleinsi felbst brau e mgesehen, wievie Bevölkerung fielen. bade jede Woche 20 Brote zu 6 P Woche, das mache etwa 6 Ctr. 24 Pfd. pro Kopf auf das

von dem Bedarf an Weizen zu Koch- Meiningen würden dur{schnittlih pro

\spräden | Eine bäuerliche

Zahr, ganz abgesehen

zweck

rgen 485 Pfd. Brotfruht gebaut. D Morgen besiße, werde auf 51/2 Morgen 26 Ctr. 27 Pfd. Brotfrucht bauen; er werde aber zum Verzehren, auch wenn er weder Kneht noch Magd, sondern nur Frau und Kinder 32 Ctr. 50 Pfd., zur Aussaat 51/, Ctr. also 11 Ctr. zukaufen müssen. bäuerlichen

, im Ganzen etwa 38 Ctr.

dem großen 75 Proz. Landwirthe einer Erhöhung der Getreidepreise Nußen ganz entschieden niht. Der kleine Landmaun sei in der Regel mit seinen Ersparnissen nach der Ernte zu Ende. Dann werde das Getreide Tag und Nacht gedroschen, nah der Ernte aber seien die Preise gedrückt und er müsse sein Getreide billig verkaufen, um seine Schulden, Steuern, Hypothekenzinsen u. st. w. zu bezahlen und \{ließlich im PVinter Mehl und Brot zu einem viel höheren Preise kaufen, als er sein Getreide verkauft habe. Einzelstaat helfen durch ein gerehtes Steuersystem, Ent- lastung der Gemeinden, Erleichterung der Melioration, Errichtung von Landeskultur-Rentenbanken Und durch einen gesicherten Kredit. Der Landwirth selbst müsse sich zu helfen suchen durch eine rationelle, dem Kulturfortschritt entsprechende Wirthschaft. Zollerhöhung

Bevölkerung.

Hier könne

ländlichen einen ganz kleinen

er werde aber um so eher s{hwinden, löóhnung der Geldlöhnung Play in hohem Maße vo

als die Natural- ein Uebergang, zogen habe. fluß der Getreidezollerhöhung Dieser Einfluß werde ein

der sich bereits besonderer Wichtigkeit sei der Ein auf Jndustrie und Sozialpolitik. ) ungünstiger sein. Das Ausland werde naturgemäß in seinen shädigenden Maßregeln gegen die deutsche Jndustrie fort- Zollerhöhung Brotpreis wirke. Diese Frage des Brotpreises lasse sich nur von Ort Wenn eine Vertheuerung des Brotes eintrete in Folge einer allgemeinen Kalamität, eines Kriegs- falles oder einer Mißernte, so werde der Arbeiter, wenn nicht gern, so doh ohne Murren diese Erhöhung des Getreidepreises tragen, wisse er aber, daß sie eine Folge der sei, dann werde er verbittert. Der Abg. Gehlert meinte, alle freihändlerishen Reden

zu Ort beantworten.

Zollerhöhung

triesten von der sittlichen Entrüstung, welche das Frei- händlerherz über dieses Vorgehen empfinde. Man übersehe dabei vollständig, daß die Arbeiter sich wohler befänden, als in anderen Ländern; sonst würden die Amerikaner hier ein- wandern, niht deutshe Arbeiter nach Amerika. Er komme auf eine Anfrage zurück, die er seit den leßten Tarifdebatten an die Herren vom Freihandel habe stellen wollen. Wenn ein Volk mit einer Milliarde Einkommen, an 60 Millionen Mark davon für Getreide auf- wende, so müsse es sih diese 60 Millionen am Munde ab- sparen. Aber was sei die Wirkung dieses verminderten Kon- sums auf die Produktion, oder auf das, was man das Kapital nenne? Wenn also dur die Erhöhung der Lebensmittelpreise in der ganzen Welt das Loos der arbeitenden Klassen nicht \{hlechter geworden sei, so sei das nur dadurch möglich gewesen, daß entweder die Arbeiter einen höheren Lohn zur Bestreitung dieser Bedürfnisse erhalten hätten, oder aber, daß die Pro- duktion das von ihr gelieferte Quantum zu einem billigeren Preise abgegeben habe. Die ganze Mehrbelastung werde also noth: wendig von den Schultern der Arbeit auf die Schultecn der Produktion abgewälzt. Die Volkswirthschaft sei eine Erfahrungs- wissenschaft, die Lehrsäße des Freihandels seien aus der Heit von vor 70—100 Jahren geschöpft, und seitdem sei auh nicht ein einziger neuer Gedanke in dieser Schule aufgetauht. Die Freihändler sagten, die Getreidezölle würden den deutschen Export schädigen. Wie könne das geschehen, wenn sie die Löhne nicht erhöhten? Der Vörsenmann, der Großhändler sei der eigentlihe arme Mann, um den den Freihändlern das Herz blute. Die einfache Logik lehre, daß die Massenarmuth die nothwendige Folge der inneren Natur des Manchesterthums is. Mit den Getreidezollen werde das Einkommen der Börsenleute und Großhändler verringert ; verwiesen. Was aber beweise es, wenn Hr. Geibel und Hr. Nickert Leute kennten, die infolge der doppelten Buchführung besser wegkämen? Sei der Preis der Produkte gesunken und seien die Kosten der Herstellung um 331/, bis 50 Proz. höher geworden, so stehe es doch prinzipiell fest, daß die Landwirth- schaft heute unter unmöglihen Bedingungen arbeite. Einzelne Ausnahmen bewiesen nichts für den Durchschnitt. Jn die- selbe Richtung gehöre der gute Rath, die deutsche Land- wirthschaft möge auf Kosten der Körnerfrüchte sih mehr und mehr auf einzelne Artikel, Viehzucht, Gemüsebau 2c. einrihten. Dabei werde übersehen, daß diese Frage der Existenz der Landwirthschaft mit der Existenz des Vaterlandes selbst zusammenfalle. Eine darauf gerichtete Geseßgebung würde ein Verbrehen wider das Vaterland sein. Man habe die Wollzuht verfallen lassen, man habe den Zukerrübenbau ins Treibhaus geseßt; man brauche aber für die Landwirthschaft Gesege, welche sie niht auf das Treibhaus und niht auf Spezialartikel verwiesen, sondern welche sie {hüßten in ihrem Jnhalt innerhalb der natürlihen deutschen Bedingungen. Es sei eine große Thorheit, zwischen Industrie und Landwirthschaft einen Gegensay künstlich zu erzeugen oder finden zu wollen. Gehe die Landwirth- \haft zu Grunde, \so verliere die Jndustrie 20 Millionen

sichere Konsumenten, Es sei Thatsache, daß Mitte der 60er Zahre,

als die deutshe Freihandelsweisheit ihre größten Triumphe gefeiert habe, Amerika von den Schußzöllen auf die Prohi- bitivzölle übergegangen sei. Außer England habe kein Kultur- staat einen niedrigeren Tarif als Deutschland, und der fran- zösische Freihändler wäre mit dem deutschen Tarif zufrieden. Er halte es geradezu für das Gefährlichste, daß die deutsche Ee in Folge einer durch Menschenalter hindur dur den eçreihandel zerfressenen Geseßgebung gezwungen gewe en sei, sich hauptsächlich auf den Export einzurichten. Deutschland müsse Zölle E um die natürliche Ueberlegenheit der ausländischen Arbeits- edingungen auszugleihen und um an Stelle der seitherigen freihändlerischen Liebesphrasen Waffen in die Hände zu be- kommen, sih gegen das Uebelwollen der Ausländer zu wehren. Der Getreidezoll sei namentlich den Russen gegenüber das einzig wirksame Mittel. Namens seiner politischen Freunde habe er noch zu erklären, daß sie der Vorlage in überwiegender Mehrheit, beinahe einstimmig im Prinzip zustimmten, daß sie dagegen in Modalitäten differirten. Eine Mehrheit sei zwar gegen die Ziffer der Vorlage, sie sei aber durchaus für eine zweckmäßige Erhöhung der Getreidezölle. Endlich beantragten sie die Niederseßung einer Kommission von 28 Mitgliedern.

Der Abg. Lorenzen äußerte: Allerdings lohne die Land- wirthschaft nicht mehr so wie früher, aber in vielen Fällen bei guter Bewirthschaftung sei sie dennoch lohnend. Bei der Be- rehnung der Rente eines Grundstücks kämen viele Fragen in Betracht, z. B. ob ein Grundstück zu theuer gekauft sei und namentlih ob öfkfonomish und rationell gewirthschaftet werde. Die Landwirthschaft leide nit allein Noth, sondern auch andere Geschäfte, z. B. die Eisen-Jndustrie, die auch unter Scleuderpreisen leide. Jn Schleswig Holstein habe man sih bereits bemüht, mit Selbsthülfe der Noth entgegen- zutreten. Die Hauptsahe sei eine rationelle Bewirth- haftung der Güter. Die Kornpreise würden vielleiht durhch die Zollerhöhung steigen; was aber würden die weiteren Folgen sein? Er sei ein Laie der Landwirthschaft, speziell des Großgrundbesizes, aber als Reichstagsmitglied könne er niht der Bevorzugung der Großen gegenüber den Kleinen zu- stimmen. Dieses Geseß werde wiederum ein ganz gefährliches Ding gegenüber den Sozialisten sein. So seien auch die großen Brennereien vor den kleinen, die das beste Produkt lieferten, bevorzugt worden. Ueber die Voraussetzung, daß die Preise steigen würden, sei man durch die G E von 1885 eines Anderen belehrt worden; sicherlih werde aber von Neuem eine Unzufriedenheit und Verhezung der Arbeiter gegen die Landwirthe die Folge sein. Für ihn liege darin die Hauptsache. Wenn es dem Fürsten Bismarck gelungen sei, seit vielen Fahren die Klippen zu umgehen, welche Deutfsch- land in einen militärishen Krieg hätten verwickeln können, so werde das Reich durch diese Zollpolitik in einen politischen 2 kommen, der viel gefährliher werden könne als ein leh icher Krieg. Deshalb müsse er bitten, die Vorlage ab- zulehnen.

Ein Vertagungsantrag wurde angenommen.

Nach einigen persönlihen Bemerkungen vertagte sich das Haus um 41/2 Uhr auf Freitag 11 Uhr.

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. i

4, Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. 5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\{.

9 9 e Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. Deffentlicher Anzeiger. | Lmke 9. Theater-Anzeigen. / In der Börsen-Beilage.

Berufs-Genofsenschaften.

10. Familien-Nachrichten.

Bei unentshuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung \chlag belegt. u ] von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Frank- Saargemünd, den 29. November 1887. Kraftloserklärung erfolgen wird. furt a. O. ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. er Kaiserlihe Erste Staatsanwalt. - Kattowitz, den 25. November 1887.

Seelow, den 31, Oktober 1887. Boese, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

1) Steekbriefe und Untersuchungs -Sacheu.

Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Hugo Wittenberg, am 22. Juli 1356 in Rawitsch ge- boren, welcher sich verkorgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Berlin vom 8, Februar 1886 erkannte Gefängnißstrafe von zwölf Tagen vollstreckt werden. } | densclben zu verhaften und in das nächste Gerichts- gefängniß abzuliefern, falls er nicht nachträglich die an erster Stelle erkannte Geldstrafe mit sechszig Mark bezahlen sollte. i

Berlin, den 23. November 1887.

Ses Amt

(L, S, Beschreibung: Alte

Es wird ersucht, der Wehrpflicht :

Veschluß.

Nach Ansicht §. 140 St.-G.-B. und 8, 480, 326 St.-P.-O. wird zur Deckung der die Angeklagten anz Xaver Hunn von Gottenheim, tto Redle von da,

Karl Friedrih Fuchs von JIhringen,

8gericht I. Abtheilung 93.

r 31 Jahre, Größe 1 m 79 ecm, Statur s{chlank, Haare hwarz, Stirn hoh, Bart shwarzer Vollbart, Augenbrauen \{warz, Nase ge- wöhnlih, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn spiß, Gesicht j 1 Sprache deuts; besondere Kennzeichen : keine. Stecébrief.

Gegen den Käthner Michel Ojus aus Jodekrandt, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen i Es wird ersucht, dense.ben zu verhaften und in das nächste Justiz-Gefängniß abzu-

Russ, den 25. November 1887. Königliches Amtsgericht. Steckbriefs-Erledigung.

Der diesseits unterm 1. August d. Js. hinter den Lehrling Arthur Gabriel, geboren am 5. Jul wegen Hehlerei D é J. III. D, 532. 87 erlassene Steckbrief wird zurück-

Verlin, den 29, November 1887. Königliche Staatsanwaltschaft I.

Maier Bloch von Jhringen zember 1886 berehneten höht hat, das Aufgebot beantragt. 29. 2 } Der Inhaber des Sparkassenbuhes wird aufge- Königliches Amtsgericht. fordert, spätestens in dem von Gr. Amtsgericht Tri- berg auf den Gerichtstag in Furtwangen am [42372] Mittwoch, den 16. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr,

möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und Kosten mit zusammen je 400 A Vierhundert Mark das diese Angeklagten dereinst zufallende, im Deutschen Reich befindlihe Vermögen in Höhe von Vierhundert Mark mit Beschlag belegt. Freiburg, den 15, November 1887. 1 î Großherzogl. Landgericht, Strafkammer Il. anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- | Mielchen, Anna, geb. Gregor, zu Kattowiß, haben Sparkassenbucb vorzulegen, widrigen- | das Aufgebot der Antheil eine der Herzoglich falls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. Braunschweigisben Prämien- nleihe vom 1. März Triberg, den 25. November 1887. 1869 Serie 3769 Nr. 50, Serie 8382 Nr. 19, Großherzogliches Amtsgericht. Serie 8383 Nr. 11 Serie 2147 Nr. 33 und 34

Der Gericts\hreiber: Becherer. —— beantragt.

Gesichtsfarbe blaß,

Haaß. Eisenlohr. Simmler. melden und das stimmung vorstehender Ausfertigung chrift beurkundet.

Freiburg, den 15. November 1887.

Der Gerichtsschreiber des Gr. Landgerichts. (L. S.) (Unterscrift.)

Dies veröffentlicht : [42404] Aufgebot. Freiburg, den 28. November 1887. Der Gr. Staatsanwalt.

eincides verhängt. mit der Urs

in den Akten

J Nachstehend digt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem | Der Inhaber der Urkunde wird au ge Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder | in dem auf den 7. Juli 1888, Vormittags L, Rabert.

der Flotte zu

1) Der Grenadier Klempner Karl Wilhelm | Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem militär-

Schniegler, am 10. November 1860. zu Golzow, Kreis Lebus, geboren, evangelisch, zuleßt in Golzow

2) der Gefreite Knecht Christian Hermann Paschke, am 2. August 1859 zu Zechin, Kreis Lebus, geboren, get, zuleßt in Zehin wohnhaft,

Dieselbe wird auf Königli Freitag, den 27. Januar 1888, bie Straftait A A U e Dle unvütrca N Aa is hat vor die Strafkammer des Kaiserlihen Landgerits e verwittwete Jnspektor Eckert zu Kattowitz ha Nersine, / ( zu Saargemünd zur Hauptverhandlung D Ñ das Aufgebot des auf ihren Namen lautenden und 4) die verehelichte Seen leihe R otcidtt, Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird dieselbe | an jeden Inhaber zahlbaren Sterbekassenbuhs des Pauline, geborene Hentschel, auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung | Sterbekassenvereins zu Kattowitz Nr. 97, bestehend ihres Ehemannes Wilhelm Röhriht zu von der Kreiêsdirektion zu Kolmar über die der An- | aus dem Receptions\hein vom 26. Februar 1865 x klage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten | und einem gedruckten Statut des gedahten Sterbe- | haben das Aufgebot des Grundstücks Nr. 5 Merfine Erklärung verurtheilt werden, nämli: kassenvereins zum Zwecke der Amortisation des Buchs | in Größe von 11 Hektar 21 Ar 70 Qu.-Metern,

Mettauer, Ludwig Na oleon, geboren den | beantragt. 15. August 1865 zu Kolmar, WilebE zu Folpers- Das leztere ift angebli auf bisher unermittelte | Zweck der el eriGt gung, beantragt. Es

der Gefreite Kutsher Ferdinand Wilheltn Schuly, am 13. Februar 1851 zu i gsberg N.-M., geboren, evangelisch, zuleßt in hin wohnhaft, werden besculdigt, l ohne Grlaubniß ausgewandert zu sein und ohne von der A Destepenen ¡Mens der Militärbehörde nzeige erstattet zu haben. Vebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuches. Aen Ri Qui des Königlichen mtsgerichts hierse au den 28. Februar 1888, Vormittags 9 Uhr, vor das Königlihe Schöffengeriht in Hauptverhandlung geladen.

Bellin, Kreis

als beurlaubte Reservisten

Durch Beschluß der Strafkammer dahier vom

Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Be- | beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden

und das qu. Buch vorzulegen, widrigenfalls seine

Königliches Amtsgericht.

2) Zwangsvollstreckungen, [42477] Aufgebot.

Der Peter Zöller von Kaßwinkel hat das Auf-

R Aufgebote, Vorladungen u. dgl, gebot eines von der Wissener Volksbank e. G. zu

Nr. 6938, In der Strafsache gegen Franz Xaver [42405] Aufgebot. C e j Sunn von Gottenheim u. Gen. wegen Verlegung Nr. 12157. Das Gr. Amtsgericht dahier hat | stellers lautenden Einlagebuchs über einen am unterm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen : 1. Januar 1887 vorhandenen Bestand von 206 M

Markus Scherzinger, Fabrikarbeiter von Güten- | 44 H §, wovon am 4. Juni 1887 20 M zurückgezahlt bah, hat unter Glaubhaftmachung des Verlustes find, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird des auf seinen Namen ausgestellten Sparkassenbuches | aufgefordert, spätestens in dem auf der Spar- und Waisenkasse Furtwangen, ausgestellt den 13. Juli 1888, Vormittags 11 Uhr, unter dem 4. Oktober 1871 mit Nr. 1359 über eine | vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 3, Einlage von 31 Fl. 48 Kr., welche sich in Rücksicht | anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- Josef Frenzle von Merdingen, auf Ein- und Rückzahlungen mit den bis 31. De- | melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls

Zinsen auf A 106,05 er- | die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Wissen ausgestellten, auf den Namen des Antrag-

Wissen, den 29. November 1887. Die Ehefrau Caroline Wimpfheimer zu New-

York City und die Wittwe des Bergwerksdirektors

Die Inhaber dieser Antheilsheine werden damit aufgefordert, spätestens in dem auf

Die Wittwe Zimmermann, Henritte, geb. Rath, den L R 1888, Morgens 11 Uhr, in Schadendorf, hat das Aufgebot des ihr gehörigen, | vor Herzogli

em Amtsgerichte, Zimmer 27, an-

Geiler. auf den Namen P n ath in Schadendorf“ | geseßten Termine ihre Rechte anzumelden und die

lautenden, angebli

verzeichnete Person wird beschul- | 95 4 Einlage und 28 M 7

entziehen, ohne Erlaubniß das | 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 37, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte | [42410] BVeschluf,

pflichtigen Alter sih außerhalb des Bundesgebiets | anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls 1) Die verwittwete Freistellenbesiger Hen chel,

ehalten zu haben. die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. ] Z

ergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 St.-G.-B. | Mersebur , den 21. November 1887. 2) die verehelichte Fr ena eter Gentner,

28 Amtsgericht. Abtheilung V. Louise, geborene Hentschel, im

Weise verloren gegangen.

1887 ist das im Deutschen | spätestens in dem auf

verlôrènen Sparkafsenbuhs der | Urkunden vorzulegen, widrigenfalls solche für kraftlos

städtischen Sparkasse zu Merseburg Nr. 24 926 über | erklärt werden werden. N i 4 insen beantragt. Braunschweig, 26. November 1887.

ordert, spätestens Herzoglihes Amtsgericht.

Charlotte, geborene Baumgart, zu Mersine,

eistande ihres

Ehemannes Paul Gentner zu Tee 3) der Freistellenbesißzer August Hentschel zu

m Beistande

Piskorsine,

mit 147 # 27 &Z Grundsteuer-Reinertrag, zum

werden daher alle Eigenthumsprätendenten auf-

Der Inhaber desselben wird daher aufgefordert, arder ihre Ansyrühhe und Rechte auf das Grund-

tück spätestens im Aufgebotstermine,

2, Reiche befindlihe Vermögen des Genannten zur | den 283. März 1888, Vormittags 10 Uhr am 14. Juni 1888, Vormittags 9 Uhr, Deckung der ihn möglicherweise treffenden höchsten vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 26, an- | vor dem unterzeihneten Gericht, Terminszimmer 1k,