liher Urkunden. Diese Verbrehen sind dadurch begangen, daß der Angeklagte seit dem Jahre 1884 die Verwaltungsberihte der Bezirkspräsidien in Straßburg, Kolmar und Mey, welche Aufschluß über Bauten wegen Mobilmachungsangelegenheiten und Über Pferde- musterung geben und zum Wohl des Deutschen Reichs fremden Agen gegenüber geheim zu halten sind, sowie ferner eheime Dekrete des Straßburger Bezirkspräsidiums an den Chef des Nachrihtenbureaus des französischen Kriegs-Ministeriums, Obersten Nachdem die an die Königliche Kunstshule verlegten Klassen mit | Vincent, gegen Geldvergütung gesandt hat. Der Angeklagte bekennt Beginn des neuen Etatsjahres von der Museumsverwaltung getrennt fich \chuldig, will sih aber der Schwere seiner Handlungsweise niht worden waren, betrug die Zahl der ausgegebenen Unterrichts- | bewußt gewesen sein. Aus dem Verhör des Angeklagten geht weiter farten 554. bervor, daß derselbe dur einen gewissen Nottinger im Die Kopfzahl der Besucher : Herbst 1883 veranlaßt worden ist, nach Paris zu reisen Volks\hüler Hospitanten Zusammen und dort mit einem gewissen Müller, welcher angeblich Redacteur Schüler... . 73 217 290 des „Figaro“ sein sollte, in Wirklichkeit aber der bekannte Oberst Schülerinnen . , 6 43 49 Vincent, Leiter des Nachrichtenbureaus im französishen Kriegs- Summa 79 260 339
Ministerium war, in Verbiadung zu treten. An diesen hat unter Der Lehrerschaft wurde ihr ältestes Mitglied, Professor J. Schaller, | verschiedenen Adressen der Angeklagte theils direkt von verschiedenen 1. 2. 3. 4, 5, 6. nah langen und {weren Leiden am 25. Juni durch den Tod entrissen.
E s von E Œ rial uigageden, theils Einnahmein dem In 1887 " : ; ur ittelspersonen, die von raßburg na aris reisten, t : f anu LTOO der Shülerarbeiten Anfang Oktober V C Mes die geheim zu galtenden Berihte und Urkunden abgesendet selben Zeitraume + mehr \ und von Vincent Beträge von 50, 100, 200 und 400 Fr., ferner die des Vorjahres : (Spalte 4). — weniger | M. |
Die lebtgenannte Schale und die Adresse der Stadt München in einer in Silber getriebenen Kapsel sind dur Allerhöchste Be- stimmung nach Schluß der Ausstellung leihweise im Museum be- lasen. Lessing.
Brasil- und La Plata-Linien: remen 10. Dez. von Antwerpen. Bremen 9. Dez. in Antwerpen. [fatwetten Bremen |27. Nov. von Buenos Aires.
e gh E, La Plata 25. Nov. in Montevideo, „Sr. Bismarck“ Brasilien 24. Nov. in Bahia.
f a A La Plata 27. Nov. St. Vincent patfirt, eCondor“ La Plata 8, Dez. St. Vincent pasfirt. „Frankfurt“ . . La Plata 7. Dez. Santa Cruz passirt. „Kr. Fr. Wilh.“ Brasilien 5, Dez. von Lissabon.
„Obio“ Sea, |10. Dez. von Bremerhaven.
Linien nah Ost-Asien „eSalier“ . . Bremen Pen ¿ Bremen ohenftaufen“ . Australien Australien Bremen Bremen
Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
M 291. Berlin, Montag, den 12. Dezember 1887.
pflicht befreit werden (d. h. zeitig untauglih find), deren Kräftigung aber während der nächstfolgenden Jahre in dem Maße zu erwarten ist, daß sie den Anstrengungen des Dienstes gewachsen sind.
Die Ueberweisung ist in der vorstehenden Reihenfolge zu be- wirken. Ist ein Uebershuß vorhanden, fo entscheidet unter den Frei- geloosten (Ueberzähligen) die Reihenfolge der Loosnummer, unter den übrigen Militärpflichtigen die Abkömmlichkeit, das Lebensalter und die bessere Diensttauglichkeit. 6
8. 10.
Eine Ueberweisung anderer als der im §. 9 bezeichneten taug- lihen Militärpflichtigen zur Ersatreserve kann durch die Ersaßzbehörden dritter Instanz ausnahmsweise verfügt werden, wenn besondere im Reihs-Militärgeseß vom 2. Mai 1874 nit auédrüdlid vorgesehene Billigkeitsgründe eine Befreiung von der Ableistung der aktiven Dienstpflicht gerechtfertigt E „allet
Die der Ersatreserve überwiesenen Personen gehören zu den Mannschaften des Beurlaubtenstandes und sind allen für die leßteren — insbesondere den für Reserve und Landwehr — gültigen Bestim- mungen unterworfen, insoweit niht in den nachstehenden Paragrayhen besondere Festseßzungen getroffen ne, ;
„Leipzig“. . “Baltimore Straßburg“ . ( B. Unterrichtsanfstalt.
Das Sommerquartal wurde am 14. April begonnen und am 30. Juni geschlo}sen.
Deutsches Reich.
Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum Schlusse des Monats November 1887.
ma E ————— Ra L I.» E E M R
und Australien : 8. Dez. in Aden . von Sydney. . in Colombo. . von Southampton. . von Antwerpen. . in Colombo. „Bayern“ Ost-Asien . in Shanghai. eNeckar“ . Ost-Asien 6. Dez. in Suez.
Hamburg, 11, Dezember. (W. T. B.) Der Voantlee HI. Sgntalide National-Galerie.
A Pon ¡ . Oelgemälde. : Ll E etr F aft bar gen e Bon en b Vie rb I. Scheurenberg in Berlin: Bildniß des Geheimen Regierungs-
ittag Li i Raths Professor Dr. Zeller (nach Bestellung). ; E Oer, (W. T. B.) Der Lloyddampfer K. Stauffer-Bern in Berlin: Bildniß des Geheimen Raths O Post heute früh aus
1 iy E Dr. Gustav Freytag (nach Bestellung). „Euterpe“ is mit der ostindishen S C ; i: 4 Alexandria hier eingetroffen. Karl Triebel in Berlin, {+: Harzlandschaft. London, 10. Dezember. (L. T. B.) Der Caftle-Dampfer „Norham Castle* hat heute auf der Heimreise Made ira passirt.
Nürnberg“ ; „Sachsen“ „Preußen“
Einnahme im Monat November
Hierzu Einnahme in den Vormonaten.
M. |_S M. [s
Ober-Post-Direktions-Bezirke. Zusammen.
Zusicherung einer Entschädigung von 1000 Fr. erhalten. Bei der Verhaftung des Angeklagten wurde ein ganzer N von Berichten M. u
M. |_- und Urkunden, die zur Absendung bereit waren, vorgefunden,
I. Im Reihs8-Postgebiete.
i i önigsb Die englische Operngesellschaft des Mr. D'Oyly Carte 2 R nd 1) 4
9156 | 40 3112 | 80 7310 | 10 75 373 | 50 3041 | 20 9388 | 40 6130 | 10 1355 | 10 4512 | 50 1870 | 10 11596 | 40 6842 | 70 4618 | — 15 119 | 90 6771 | 50 11671 | — 9548 | 40 9742 | 10 2138 | 60 4 362 14 045 4639 | 40 28 759 16456 | 40 6 873 3 624 | 70 40 443 1616 | 60 13 427 | 60 37 826 | 50 21110 | 30
74 496 | 39 24 692 | 20 66 266 | 50 572 723 | 50 25 092 | 60 46 877 | 40 49 729 | — 10 6925 | 50 35 196 18 578 | 55 106 385 59 582 38 796 | 30 104 012 | 20 53 695 | 50 90 529 | 70 39533 | — 48 400 | — 15143 | 70 36 267 120 209 | — 38 430 | 60 216 461 | 30 115 782 56 616 | 60 25831 | 30 300 752 12 281 100 366 511 265 153 841
76 037 24 563 75 036 579 784 23 431 | 50 48 290 | 70 52 212 | 30 9255 | 90 34 535 | 20 21 832 | 80 111 210 | 40 08 503 | 50 37 373 | 90 99235 | 20 55 912 | 70 86 210 | 50 39 444 | -— 47 348 | 90 13 576 | 25 36 508 | 50 115 886 | 40 39 520 | 50 222 882 | 75 110 855 | 30 52183 | 10 25 750 | 10 270 668 | 60 13244 | — 93 703 | 30 298 690 | 80 149 019 | 85
90 50 30 90
1541 | 60 128 | 70 8769 | 80 7061 | 40 1661 | 10 1413 | 30 2483 | 30 1369 | 60 661 | — 3254 | 25 4 825 | 40 1079 | 30 1422 | 40 4727 | — 2217 | 20 4319 | 20 89 | — 1051 | 10 1567 | 45 241 | 30 4322 | 60 U 2910 | 10 Cen welche das zweiunddreißigste Lebensjahr über- 6421 | 45 | shritten haben, werden zu Uebungen niht mehr herangezogen. Diese 4926 | 90 | Bestimmung findet jedo keine Anwendung auf diejenigen, welche N h a, in Folge eigenen Verschuldens verspätet der Ersaßreserve über- : 2 wiesen, 30084 | 30 b. wegen Kontrolentziehung in 962 | 80 versetzt oder : 6 662 70 c. auf ihren Antrag von der zuleßt vorhergehenden Uebung befreit 4 L L worden sind. 4 9)
65 339 21 579 98 956 497 350 22 051 41 489 43 598 9270 | 40 30 683 | 70 16 708 | 45 94 788 92 740 | 10
34 178 88 892 | 30 46 924 | — 78 858 | 70 35 984 42 657 13 005 | 10 31 904 | 30 106 160 | 80
33 791 187 701 | 50 99 325 | 80 60
90 40 40
40
brahte im Kroll\hen Theater am Sonnabend die „ästhetisch- satirishe Burlesk-Oper Patience“ von W. S. Gilbert, Musik von Arthur Sullivan, aufs Neue zur Aufführung. Das Werk war \chon |
Danzig .
Beelin
Potsdam . .. rankfurt a. O. . tettin :
Köslin .
„„, J. Schrader in Berlin: Anbetung des Christuskindes durch die heiligen drei Könige (aufgestellt in der Drei-Königskirche zu Elbing). . Hertel in Berlin: Drei Entwürfe zu den \. Z. für die Hygiene - Ausstellung in Berlin ausgeführten Dioramen von Gastein (aufgestellt im Hygienemuseum). Gesammtaufwand 34 400 M4 B. Handzeichnungen 2c. : ib Gottfr. Schadow: Denkmal des Grafen von der Mark. Kreide- zeihnung. Ed. Mandel in Berlin, f: Bildniß G. Schadow's nah J. Hübner Kreidezeihnung. Í Jul. Hübner in Dresden, f: „Germania“. Federzeichnung. H. Johann in Berlin, {: 12 Blatt Landschaften und Baum-
studien. Blei und Feder. Geyer în Berlin, f: 10 Blatt Landschaften. Oel, Wasser- Wasser-
zu Ende des diesjährigen Frühjahrégastspiels der Gesellschaft einige 6 Male hier gegeben worden, hatte aber A des Beifalls, den auch 7 in diesem Fall die pikant erfundene, prickelnd rythmisirte Musik 8 des Hrn. Sullivan und die äußerst sorgfältige Inscenirung 9) Posen und Darstellung fand, doch nicht des Zufpruhs si zu 10) Bromberg . erfreuen wie der „Mikado“. Und dies hat seinen guten 11) Breslau Grund, denn das Stück is durchaus einseitig tendenziös 12) Liegnitz . und eine ohne den auf dem Zettel gebotenen Kommentar für unser 13) Oppeln. . Publikum gänzlich unverständlihe Satire auf englisde Zustände. 14) Magdeburg Die Burleske will nämlich die „ästhetische Bewegung“ geißeln, welche, 15) Halle a. S. . von dem Bunde der zu den Kunstprinzipien Botticelli's und Giotto!s 16 Erfurt S \{chwörenden Prä-Raffaeliten aus Opposition gegen die akademishe | R S Schule angeregt, eine Zeit lang die Salons der vornehmen Gesell- | Hannover . haft in England ergriff und zu allerhand lächerlichen Auswühhsen | Münster in Kleidung und Gebahren geführt hat, die ja auch von dem ; „Punch“ und anderen Wigblättern ergößlih karifirt worden sind. j 21) Arnsberg . Auch auf die jüngere literarishe Richtung Ubertrug sich diese Aestheto- 59) K A manie, deren Streben auf vollkommene Einfalt des Herzens gerichtet 23) Frankfurt a. M. war, schließlich aber innerhalb des Bundes einen Antagoniëmus | 20 O) E E N 6) j
Die Ersatreservisten können alljährlih einmal — und zwar zu den im Frühjahr stattfindenden Kontrolversammlungen — heran- gezogen werden.
S 13 i; i: Die ea sind im Frieden zur Ableistung von drei Vebungen verpflichtet, von denen die erste zehn Wochen, die zweite sechs8 Wochen und die dritte vier Wochen dauert.
Der Ersatreserve überwiesene Personen, welche auf Grund der Ordination oder der Priesterweihe dem geistlihen Stande angehören, sollen zu Uebungen nit herangezogen werden. ;
Tritt während Ableistung einer Uebung dur eigenes Verschulden oder im eigenen Interesse der Uebenden eine Unterbrechung ein, fo kommt die Zeit der leßteren auf n Uebungszeit nicht in Anrechnr:ng.
4
Berlin, 12. Dezember 1887.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der heute angefangenen Ziehung der 3. Klasse 177. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vormittags-Ziehung:
1 Gewinn von e M. R A 6
1 | ¿2D 133.
1 Sina n 3000 i U Nr. 13 471. 5 ra S in Düsseldorf: 14 Blatt Kompositionen
1 Gewinn von 1500 6 auf Nr. 79 692. ar C Fri BHEES ; i ; :
; . Triebel in Berlin, {: 10 Blatt Landshaftlihe Studien. Blei. 146 e E van L 8 auf Nr. 7671. 118 934, 132 351. di v. ; Hann: Jugendbildniß des Professors J. Schrader.
16 Gewinne von 300 4 auf Nr. 6726. 23 588. 29 832. I ai 0 69 199. 69779. 76 700. 78 749. 83 891. 94108. 112 492. An Geschenken erhielt die Königliche National-Galerie : 125857. 139 426. 156 378. 157 796. 175 182. 177 932. 1 Stillleben (Rebhuhn) von M. Leyendecker, als Vermäctniß
der zu Paris verstorbenen Wittwe des Künstlers. i E 7 Landschaften von Gleichen-Rußwurm in Weimar, vom Künstler.
18) farbe und Blei. N 20) Minden
49 742 22 206 260 309 10 664 86 938 | 40 273 439 | 15 132730 | 70
zwischen den erotischen und idyllishen Dichtern zur Folge hatte. Speziell | 25) Aachen . diese Spaltung bot den Vorwurf zu dem Libretto, in welchem außer den | 26) Koblenz . e poetischen Richtungen noch eine Schaar s{chwär- j 27) Düsseldorf. merischer ästhetisher Comtessen und auf der anderen Seite ein naives J 28) Trier . Milchmädchen und ein Chor von shneidigen Dragoner-Offizieren auftreten. [|] 29) Dresden Beim besten Willen wird auch demjenigen deutschen Besucher, der | 30) Leipzig .
jüngere Jahresklassen zurück-
Amtliche Beriqchte aus den Königlichen Kunstsammlungen.
Aus dem „Jahrbuh der Königlich preußischen Kunstsammlungen.“ (Erscheint vierteljährlich im Verlage von G. Grote in Berlin zum Preise von 30 4 für den Jahrgang.)
I. Königliche Museen, 1. April—30. Juni 1887. (Schluß)
H. Kunstgewerbe-Museum.
A. Sammlungen. In der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1887 wurden unter Anderem erworben: Holzarbeiten.
Tisch auf vier Säulenfüßen. Deutschland, XV1. Jahrhundert.
Schrank mit farbigen Holzeinlagen. Deutschland um 1720.
Sreibsekretär mit Holzeinlagen und Bronzebeschlägen. Würz- burg um 1750.
Toilettentisch mit Bronzebeshlägen. Deutschland um 1770.
Theil einer Wandtäfelung. Holz, gesbnißt. Paris um 1750.
Lehnstuhl. Holz, geschnißt und vergoldet. Paris um 1780.
Metallarbeiten.
Vier Mörser. Bronze. Italien, XVI. Jahrh.
Rauchfaß. Bronze. Jtalien, Frühmittelalterlich.
Rauchfaß. Bronze. Italien, XIV. Fahrh,
Schreibzeug. Bronze. XVIII. Jahrh.
Sammlung von Möbelbeshlägen. Bronze. XVII.—XYIII. Jahrh.
Drei Gefäße. Bronze, gravirt Aeltere orientalishe Arkeit.
Kirchenleuhter. Zinn. Deutschland, Anfang XVIII. Jahrh.
Vier Thürklopfer. Schmiedeeisen. Deutshland und Italien, XVI.—XYVII. Jahrb.
Nachguß eines Messingkronleuhters Original in der Marien- kirhe zu Kolberg. Deutsche Arbeit, XY, Jahrh.
Kunsttöpferei. süddeutshen Fabriken.
Porzellanfiguren und Gruppen aus XVIII. Jahrh.
XVIII. Sahrh. Sammlung süddeutscher den Sammlung französisher Fayencen. XVIII. Jahrh. Ofen, Fayence, blau bemalt. Hamburg um 1780. Zwei Porzellanvasen, mit lumen reih bemalt.
um 1770 Verschiedenes. Sdmuckschale aus Achatonyx , mit Gold eingelegt.
persische Arbeit. Geldschaufel. Knochen, gravirt. Jtalien, XV. Jahrh. Fächer, bemalt. Frankreich um 1760. An Geschenken gingen der Sammlung zu: Frau Justiz-Rath Freusberg in Insterburg durch Se. Excellenz Ler Staats-Minister von Goßler: Flacon aus Wedgwoodmasse.
ngland um 1790. Philipp Arons. Porzellanfigur. Berlin
Herr Historienmaler um 1760.
Herr Hof-Antiquar I. A. Lewy. Ein Schlüsselshild. Schmiede- eisen. Deutschland, XVI. Jahrh. — Zwei Möbelbeschläge. Bronze. XVITII, Jahrh.
Herr Direktor Dr. Bode. Kastengriff. Bronze. Jtalien, XVI. Jahrh. — Formplatte in Steinzeug. Deutschland, XVI. Jahrh.
Herr Kaufherr, Hamburg. Holzform für Kuchen, Anfang
XVIII. Sahrh. Brosche. Silberfiligran. Egypten,
Frau Direktor Erman. modern.
Herr Landesgerihts-Präsident vom Baren in Insterburg. Brief- tashe mit Silberbeshlag. England, XVI1I. Jahrh. — Taucher- figürhen. Glas.
XIX Sonderausstellung vom 11. April bis zum 5 Juni 1887.
Durch Allergnädigste Gewährung Sr. Majestät des Kaisers und Kön'‘gs wurden autgestellt die Höchstdemselben bei der Feier des 90. Geburtstages dargebraten Adressen; unter den nahezu hundert Adressen trugen die meisten künstlerishen Schmuck.
Hinzugefügt waren:
Standuhr, bemalt. Geschenk Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin von Baden.
Prunkschale aus Gold und Edelsteinen. Nachbildung eines Ge- fäßes aus dem Schaßze von Pietroassa. Geschenk Jhrer Majestäten
Berlin
Aeltere
Die RXV. Sonderausstellung i im Mai und Juni umfaßte Werke der verstorbenen Maler J. G. Meyer von Bremen (geb. 1813, f 1886 in Berlin), Rudolf Schick (geb. 1840, + 1887 in Berlin), Fr. G. Hausmann (geb. 1825, f 1886 in Hanau) und August Behrendsen (geb. 1819 in Magdeburg, + 1886 in O, ordan.
Die Dorotheenstädtishe Gemeinde feierte gestern das 200jährige Bestehen ihres Gotteshauses. Die Kirche war aus diesem Anlaß festlih erleuchtet und prangte in reihem Blumen- \{muck. Der Altarplaß war den Ehrengästen und den Gemeinde- Kirchenbehörden reservirt. In Vertretung der höchsten Behörden ershienen die Staats-Minister von Puttkamer und von Goßler, vom Evangelishen Ober-Kirchenrath hatten \sich die beiden Präsidenten Hermes und Brückner, sowie Ober - Konsistorial - Rath Richter, vom Konsistorium der Provinz Präsident Hegel und Konsistorial- Rath Arnold eingefunden. Von Sr. Majestät dem Kaiser war ein Kabinetschreiben eingegangen, in dem Allerhöchstderselbe Sein Bedauern bekundet, der Feier Seiner Gesundheit wegen nicht beiwohnen zu können, aber Seiner freudigen Theilnahme Aus- druckd giebt, namentlich auß über die finanzielle Ent- Su der Gemeinde, und die Versiherung der Fortdauer Seiner Allerhöchsten Huld ausspricht. Se. Majestät hatten außer- dem den Minister für geistlihe 2c. Angelegenheiten beauftragt, Aller- höchste Auszeichnungen zu überbringen, die vor Beginn der Feier in der Sakristei überreiht wurden. Die Feier selbst begann mit dem vom Kirchenchor vorgetragenen 100. Psalm, den Musikdirektor Veberlée eigens für den Tag in Musik geseßt hatte. Die Liturgie hielt „der zweite Geistlihe Prediger Vogel. Eingefügt war der Liturgie die Motette: „Ehre sei Gott in der Höhe“ und der von R. Stechow gedichtete, von A, Ueberlée komponirte Fest- gesang: „Rührt die Saiten, singet, ihr Chöre.“ Die Festpredigt hielt Prediger R. Stehow über 1. Kor, 3, 11. Danksagung, Gebet und Gesang schlossen die Feier.
Breslau. Vom 8.—10., Dezember fand hier der XPVI, \hlesische Bädertag statt, dem die Kurorte Alt-Haide, Char- lottenbrunn, Kudowa, Flinsberg, Goczalkowiß, Görbersdorf, Königs- dorf-Jastrzemb, Landeck, Muskau, Reinerz, Salzbrunn und Warm- brunn angehören. Aus der reichhaltigen, zur Erledigung gelangten Tagesordnung, welche 21 Vorlagen umfaßte, heben wir folgende Themata von größerer Bedeutung hervor: 1 Bericht über den Besu des s{lesischen Bädertages in Salzbrunn am 10. und 11. September d. J. 2) Bescheid des Königlichen Regierungs- Ds zu Breslau auf die Petition, betreffend die balneologischen ahresberihte. 3) „Ueber die Maßregeln Seitens der Kurverwal- tungen gegenüber Fällen von contagiösen Erkrankungen in den Logir- häusern. 4) Bescheid des Ober-Präsidenten, betreffend die Steuer- und Konzessionspfliht des Restaurirens dur die Badewirthe. 5) Die Gefahrenklassen der Unfallversiherung in Bezug auf die Bäder. 6) Messungeu des Ozons resp. Festseßung eines bestimmten Systems, nach welhem für die Folge gemessen werden soll, M Vorläufige Mittheilungen über den Erfola der Hulwa'schen ethode zur Klärung der Schmußwässer. 8)
kurorte und Terrainkurorte, ihr Ver ältniß zu einander. 9) Ausstellung in Brüssel, Theilnahme der Bäder. 10) Balneo- tehnishes. er shlesishe Bädertag ist der erste und älteste derartige Verband, der in rastlosem Streben an der Verbesserung alter Uebel- stände und der Einführung eines gesunden Fortschritts gearbeitet hat. Seine Publikationen werden von den betheiligten Kreisen daher au mit besonderem Interesse entgegengenommen. Die Verhandlungen werden vom Vorsißenden bearbeitet und künftiges Frühjahr, wie seither als Brochüre, im Druck erscheinen.
Höhens .
Leipzig, 12. Dezember. (W. T. B.) Heute Vormittag 9 Uhr begann vor dem Reichsgericht der Landesverrathsprozeß egen den Kanzleibeamten Carl Paul Cabannes aus Straßburg. er Gericht8hof ist aus dem Zweiten und Dritten Strafsenat ge- bildet; den Vorsiß führt Präsident Drenkmann. Die Oter- Relichsanwaltshaft is vertreten durch den Ober - Reichéanwalt Tessendorf und den Reichsanwalt Galli. Der Angeklagte wird vom Rechtsanwalt Sachs vertheidigt. Nach „dem Anklagebeshluß ift Cabannes, welcher im Dienst des Kaiserlichen Bezirkspräsidiums in Straßburg gestanden, beschuldigt des Landesverraths, der Be-
sih vor der Vorstellung die Mühe nimmt, die Einführung zu lesen, das Libretto gleihgültig, wenn nit uninteressant erscheinen. Um so mehr bleibt dagegen die Sorgfalt der Inscenirung und Darstellung anzuerkennen, ganz abgesehen von der gefälligen, reich und glän» zend wie immer instrumentirten Musik des Hrn. Sullivan, dem nur die Melodien in diesem Opus nicht so leicht und originell zufließen wollten als sonst; wenigstens fehlt es einige Male nicht an frappanten Anklängen an bei uns höchst triviale Be- kannte, indessen könnte das auch nur neckisher Zufall fein. Was die Darstellung betrifft, so debütirte als Milhmädhen Patience Miß Margaret Cocktburn recht glücklich, mehr noch dur ihre an- muthige Erscheinung als in gesangliher Beziehung. Die \{chwärme- rischen Comtessen wurden von der tüchtigen Altistin Miß Elsie Cameron sowie den Misses Duggan, Vince und FJenoure mit wirk- samer Komik dargestellt. Den erotishen Dichter Bunthorn gab der beliebte Buffo-Tenor Mr. Muir höch\ burlesk z als idyllisher Dichter Grosvenor führte sich der neu engagirte Baritonist Mr. Campbell sehr vortheilhaft ein. Vielen Beifall errang auch Mr. Billington als Dragoner-Oberst mit seinem schneidig vorgetragenen Couplet. Einige Nummern wurden mehrfach da capo verlangt, die groteske Scene der idyllishen Erzählung des Dichters Grosvenor (von dem Magneten und der Kaffecemühle) mit dem Damenchor nicht weniger als dreimal. Auch diese Oper ist in Kostümen und Dekora- tionen mit feinem Geshmack ausgestattet. Namentlich boten die malerishen Gruppirungen und Aufzüge der leierspielenden Damen in ihren geschmadckvollen, farbenharmonisch abgetönten Gewändern eine Reihe E Bilder. Der große Königssaal war vollständig ausverkaust.
Frau Margarete Stern aus Leipzig, Gattin des in den dortigen Kunstkreisen thätige: Professors Stern, gab am Sonnabend ein Concert in der Sing-Akademie, woselbst sie bereits vor etwa 2 Jahren in Gemeinschaft mit Marcella Sembrich concertirt batte. Unfehlbare Sicherheit in Ausführung aller technischen Schwierigkeiten, lobenswerthe Klarheit in der Darstellung des Inhalts der gewäßlten Kompositionen, kräftiger und zugleich modulationsreicher Anschlag bei mäßigem Pedalgebrauch sind bemerkenswerthe Vorzüge ihres Spiels. Diese kamen der Ausführung des C-moll-Concerts von Beethoven sehr zu statten. Der erste Saß mit der sehr kunstvoll konstruirten Kadenz, sowie der leßte Say gelangen der Künstlerin vorzüglich, während im Largo mehr Wärme des Ausdrucks zu wünschen blieb. In dem stil- und \{chwungvoll gehaltenen Concert (G-moll) von Saint-Saëns entfaltete sie noch besonders den Glanz ihres virtuosen Spiels auf das Wirki\amste. Ein Gleiches gilt von dem Vortrag der Solostücke von Chopin, Bizot, Dräseke und List. Der „Auf- \{chwung“ von Schumann litt jedo unter der zu kapriösen Manier unaus- geseßter Tempoveränderungen, die wir beim Vortrag dieses Stücks durch Frau Schumann, der gewissenhaften Interpretin der Werke ihres Gatten, nie gehört haben. Die Concertsängerin Fr, Emilie Wirt h unterstüßte die Soirée durch den Vortrag einer Arie aus der Oper „Titus“ von Mozart, und durch Lieder von Raff, Leßmann und Mozart. Mit einer sehr umfangreichen und wohlflingenden Sopranstimme begabt, bewies die Sängerin zuglei einen hohen Grad künstlerischer Ausbildung und eine tief innerlihe Ausdruck8weise, Dur ein geshicktes Verhüllen des Athemeinsaßes und dur die sehr U Anwendung des Tremolirens begünstigt, war das rubige und gleihmäßige ODahinströmen der Töne oft von bezaubernder Wirkung. Reicher und wohlverdienter a wurde beiden Künstlerinnen zu Theil. Das Philharmonische Ore unter Leitung des Kapellmeisters Kogel bewährte bei Begleitung der Klavier-Concerte wiederum seine anerkannte Tüchtigkeit. ;
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz).
Berlin:
Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich 2 Börsen-Beilagen), (16524) sowie die Bekanutmachung der Hauptverwaltung der Staats! schulden, betreffend die Niederlegung der im Etatsjahré
1886/87 durch {die Tilgungsfonds eingelösten Staats \chuldendokumente. 1
des Königs und der Königin von Rumänien.
stehung und des Diebstahls, sowie der Beiseiteshaffung amt-
er
Druck der Norddeutshen Buhdruerei und Verlags-Anstalt, f
| 3 Ÿ F H
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E r E R a aE ee:
31) Karlsruhe .
32) Konstanz .
33) Darmstadt .. 34) Schwerin i. M. . 35) Oldenburg.
36) Braunschweig . 37) Bremen î 38) Hamburg . 39) Straßburg i. E. 40) Me t,
9 743 11 058 2145 3 857 6 068 12 722 63 612 17 310 3 053
80 30 70 70 60 90 10 60
40 204 74 175 14 560 24 424 34 277 99 692 429 451 105 349 20 048
50 40 50
50 10 10
45 948 89 233 16 706 28 282 40 346 112 415 493 063 122 659 23 102
44 499 93 748 16 646 29 258 44 940 101 803 492 488 127 515 26 784
20 90 70 70 80 70 50 80
1448 | 89 1485 | 30 99 | 40 976 | 50 4594 | 80 10612 | 40 40 574 | 50 489559 | 80 3682 | —
+1 1 ++++++ T ++++ T ++ [++E+F+FTEEFHT L EHT T+T T)
906 961 99 697 22 201
Summe I. II. Bayern . 111, Württemberg
30 10 80
3 430 156 392 760 145 002
50 50 0
3 936 218 408 417 167 204
3 846 445 393 748 160 948
49 20 10
89 772 14 669 6 206
Ueberhaupt Berlin, im Dezember 1887.
583 920 |
90
3 927 919
50
4 511 840
Haupt-Buchalterei des Neichs-Schaßamts.
iester.
4 401 141
79
+|+++
110 698
Aichtamkliches.
Preußen. Berlin, 12. Dezember.
von Preußen 2c.
verordnen im Namen des Reichs, nah erfolgter Zustimmung des
Bundesraths und des Reichstages, was folgt : Erster Abschnitt. Land H ehr.
8. 1. i Die Landwehr wird in zwei U IAP eee eingetheilt.
Die Verpflichtung zum Dienst in der Landwehr ersten Aufgebots
ist von fünfjähriger Dauer.
Der Eintritt in die Landwehr ersten Aufgebots erfolgt nah ab-
geleisteter Dienstpfliht im stehenden Heere.
Die Dienstverhältnisse der Landwehr ersten Aufgebots regeln sich
nach den bisher für die Landwehr gültigen Bestimmungen.
Mannschaften der Kavallerie, welche sich freiwillig zu einer vier- jährigen aktiven Dienstzeit verpflihtet haben, dienen in der Landwehr
ersten Aufgebots nur drei Jahre.
83. Die Verpflihtung zum Dienst in der Landwehr zweiten Auf- gebots dauert bis zum 31. März desjenigen Kalenderjahres, in welchem
das 39, Lebensjahr vollendet wird.
Der dem Reichs- tage vorgelegte Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderungen der Wehrpflicht, hat folgenden Wortlaut :
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König
Der Eintritt in die Landwehr zweiten Aufgebots erfolgt
a, nah abgeleisteter Dienstpfliht in der Landwehr ersten Auf-
gebots,
b. für Ersaßreservisten, welhe geübt haben, nah abgeleisteter
Gan e (vergl. §. 15).
ie Dienstverhältnisse der Landwehr zweiten Aufgebots regeln sih nah den für die Landwehr ersten Aufgebots A Bestim- ungen.
mungen, jedoch mit den im §8. 4 vorgesehenen Abwei 4
Für die zur Landwehr zweiten Aufgebots gehörigen Personen
greifen folgende Vergünstigungen Plah:
1) Dieselben dürfen im Frieden zu Uebungen und Kontrolversamm-
lungen niht herangezogen werden. 2) Die
stattet werden.
3) Sie bedürfen außer dem Falle einer besonderen Anordnung U eines Krieges oder ciner Kriegsgefahr (8. 17 des Gesetzes
vom 1. Juni 1870, Bundes-Geseßbl. S. 395, sowie §. 140 Ziffer 3 des Strafgeseßbuchs für das Deutsche Reich) keiner Erlaubniß zur Auswanderung, sind vielmehr nur verpflichtet, von ihrer bevorstehenden Auswanderung der zuständigen Militärbehörde Anzeige zu machen. Die Unterlassung dieser Anzeige unterliegt der im §. 360 des Straf-
für die
geseßbuhs für das Deutsche Reich U ONEn Strafe.
Die Verseßung aus der Landwehr ersten Aufgebots beziehun weise der Ersaßreserve in die Landwehr zweiten Aufgebots erfolgt
für ihre Kontrole erforderlidzen Meldungen an die zu- ständigen Militärbehörden können auch durch Familienangehörige er-
Zwe
Ergen,
Die Ersatreserve dient zur Ergänzung des Heeres bei Mobil- machungen und zur Bildung von Gg euppentellen,
Zahl derjeni
betreffenden Landwehr-Compagnie zu melden. l 1g d Meldung kommen die Bestimmungen des § 67 des Reichs-Militär- gesctes in Anwendung. S A
2) Die vorstehend festgeseßte Meldefrist wird für die zur Land- wehr zweiten Aufgebots gehörigen Personen, welche sich außerhalb Deutschlands beziehungéweise auf Seereisen befinden, bis zum 30, Sep- tember 1888, beziehungsweise, wenn dieselben vor diesem Zeitpunkt nach Deutschland zurückehren oder bei einem Seemannsamt des In- landes abgemustert werden, bis 14 Tage nah erfolgter Rückkehr be- ziehungs8weise Abmusterung verlängert.
iter Abschnitt.
gen
Frieden bei den nächsten auf Erfüllung der betreffenden Dienstzeit folgenden Frühjahrs: Kontrolversammlungen. Diejenigen Mannschaften, deren Dienstzeit in der Landwehr ersten Aufgebots in der Zeit vom 1. April bis zum 30. September abläuft, treten bei den Herbst- Kon- trolversammlungen des betreffenden Jahres zur Landwehr zweiten Aufgebots über.
Im Kriege finden Verseßungen in die Landwehr zweiten Auf- gebots und Entlassungen aus a nicht statt.
In Berücksichtigung dringender häusliher und gewerblicher Ver- hältnisse können Mann\chaften der Landwehr ersten und zweiten Auf- gebots, sowie in besonders dringenden Fällen auch einzelne Reservisten, sür den Fall der Mobilmachung hinter die leßte Jahrcsklasse der Landwehr zweiten Aufgebots zurückgestellt werden, jedo darf in keinem Aushebungshezirk die Zahl der hinter die letzte Jahresklasse der Landwehr zweiten Aufgebots zurückgestellten Mannschaften drei Prozent der Reserve und der G Landwehr übersteigen.
1) Zur erstmaligen Aufstellung der Listen haben ih die zur Landwehr zweiten Aufgebote gehörigen Personen, welhe im Jahre 1850 und '"pâter geboren wurden, innerhalb 6 | treten dieses Geseßzcs schriftlich oder mündli unter Vorlage ihrer Militärpapiere, soweit diese noch vorhanden sind, im Stationsort der
Wochen nah Inkraft-
Bei Unterlassung der
Militärpflichtigen,
Der Ersahreferve sind alljährlich so. viele Mannscaften zu über- weisen, daß mit sieben Jahresklassen der erste Bedarf für die Mobil- machung des Heeres gedeckt wird. 4 i
In erster Linie sind derselben diejenigen Personen zu überweisen, welche zum Militärdienst tauglih befunden, aber als Uecberzählige, d. i. wegen hoher Loosnummer, niht zur Einstellung gelangt sind.
Der weitere Bedarf ift zu entnechmnu
a. aus der Zahl derjenigen tauglihen Militärvflichtigen, deren bäuslihe Verhältnisse die Besreiung von der Ableistung der aktiven Dienstpflicht zur Folge habn
b. aus der Zahl derjenigen Militärpflichtigen, welche ee ge- ringer körperlicher Fehler von der Ableistung der aktiven Dien befreit werden (d. h. bedingt tauglich sind); 8- c, aus der } [ vege im zeitiger Dienstuntauglichkeit von der Ableistung der aktiven Dienst-
tpflicht
welche wegen
8, 15.
Die Zugehörigkeit zur Ersatreserve (Eisahreservepfliht) dauert anan Zabre und rechnet vom 1. Oktober des ersten Militärpflicht- jahres ab. / ;
Nach Ablauf der Ersaßreservepfliht treten die Ersaßreservisten, welche geübt haben, zur Landwehr zweiten Aufgebots, die übrigen Ersaßreservisten zum Landsturm ersten Aufgebots über. :
Die Erlen in die Landwehr zweiten Aufgebots bezießungs- weise die Entlassung zum Landsturm ersten Aufgebots erfolgt im egrieden bei den nächsten, nah Ablauf der Ersagreservepfliht folgenden Frühjahrs-Kontrolversammlungen. L
Mannschaften, welhe durch eigenes Verschulden verspätet der Erfaßreserve überwiesen werden, treten stets in die jüngste Jahres- klasse ein. In diesem Fall, sowie in denjenigen &âllen, in welchen eine Zurückverseßung in jüngere Jahresklassen wegen Kontrolentziehung stattfindet, erfolgt die Ueberführung zur Landwehr zweiten Aufgebots beziehungsweise zum Landsturm ersten Aufgebots erst zu demselben Zeitpunkt wie die der betreffenden Ap yreBNaNe,
Die für die Mannschaften der Reserve und Landwehr wegen Zurüstellung hinter die leßte Jahreéklasse der Reserve beziehungs- weise Landwehr getroffenen Bestimmungen finden auf die Erfaß- reservisten entsprehende Anwendung. Die Zahl der auf Grund häus- liher und gewerblicher Verhältnisse binter die leßte Jahresklasse Zurückgestellten darf in keinem Aushebungsbezirk fünf Prozent der vorhandenen Ersagzreservisten lege
LC
Für die Dauecr einer Mobilmachung sowie während der Zeit ciner Einberufung zum Dienst findet ein Uebertritt der Ersaßrefer- visten zur Landwehr zweiten Aufgebots beziehungsweise zum Landsturm ersten Aufgebots nicht ftatt.
8. 18.
Die im Falle der Mobilmachung oder Bildung von Ersaß- truppentheilen zum Dienst einberufenen Ersatreservisten sind bei der Demobilmachung beziehungsweise bei Auflösung der Ersattruppen- theile zu entlassen. 5
Sind sie nicht militärisch ausgebildet, so treten sie, sofern sie das ersatzrefervepflihtige Alter noch nicht überschritten haben, wieder in die Ersatzreserve zurü. Au i :
Gelangen dieselben als militärisch ausgebildet zur Entlassung, so treten sie, sofern sie sich im reservepflichtigen Alter befinden, zur Reserve, sofern sie dem landwehrpflihtigen Alter angehören, zur Land- wehr über. L j
Die Dauer der ihnen hiernach obliegenden Referve- O Ungs, weise Landwehrpflicht ist so zu berehnen, als wenn sie am 1. Oktober ihres ersten Militärpflichtjahres zur Einstellung zum aktiven Dienst gelangt wären.
8. 19. |
1) Die bisherige Eintheilung in Ersatreserve erster und zweiter Klasse wird aufgehoben. Sämmtliche bisher der zweiten Klaÿse zu ' überweisenden Mannschaften sind fortan dem ersten Aufgebot des Landsturms zuzutheilen. E
2) Diejenigen Mannschaften, welche der gegenwärtig bestehenden ersten Klasfe der Ersaßreserve angehören, werden vom Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Geseßes ab Angehörige der Erfatreserve, die- jenigen Mannschaften, welche der gegenwärtig bestehenden zweiten Klasse der Ersaßreserve angehören, von dem gleichen Zeitpunkt ab Angehörige des Landsturms ersten Aufgebots.
3) Diejenigen Mannschaften der gegenwärtig bestehenden ersten Klasse der Ersaßreserve, welche vor dem Inkraftreten dieses Gesehes niht übungspflichtig sind, bleiben während ihrer weiteren Zugehörig- keit zur Ersaßreserve von Uebungen befreit; ihre Ueberweisung zum Landsturm ersten Aufgebots erfolgt zu demselben Zeitpunkt, zu welhem nach den bisher maßgebenden Bestimmungen ihre Ueberweisung zur zweiten Klasse der Ersatreserve erfolgt sein würde.
Dritter Abschnitt.
Seewehr und Marine-Ersatreserve. 8. 20. i E Die im ersten und zweiten Abschnitt dieses Geseßes für die Landwehr und Ersatreserve getroffenen Bestimmungen finden mit nach- stehenden besonderen Festseßungen auf die Seewehr und Marine- Ersatzreserve sinngemäße Anwendung. 8: 21. Seewehr. _ ? 1) Die Seewehr theilt fich in die Seewehr ersten und zweiten Aufgebots.