1908 / 84 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

der deutschen Fabel vom Swinegel oder wie in der hottentottishen Erzählung von der Straußenjagd der Schildkröten. —. Ein Teil der Neuerwerbungen ift z. Z. im Lichthofe des Kunstgewerbemuseums zu einer Ee N, vereinigt.

Sehr interessant ift eine für die ägyptishe Abteilung er- worbene, aus grünem Schiefer gemeißelte Schale, die laut ihrer In- (drift aus der Zeit des Königs Psammetih Il. (598—588 v. Chr.) tammt. Sie is einfach und edel geformt, mißt 60 cm im

urhmesser und war wohl zur Aufnahme spenden im Tempel von Heliopolis bestimmt. Die Aus- grabungen der Königlichen Museen auf der Nilinsel Ele- phantine hoben neuerdings umfangreihe, auf Bavyras ge- schriebene Dokumente ans Licht gebracht. ie lassen uns Blite in das Leben einer jüdishen Ansiedelung in „Jeb* (so lautet der ägyptishe Name für Elephantine) tun, die im 5. Jahrhundert v. Chr. bestand, und porlegen uns auch 100 Jahre später in den Kreis der dortigen makedonishen Garnison. Die Urkunden aus der Judengemeinde find von ganz besonderer Bedeutung, weil es \ich bei ihnen um amtliche Schriftstücke über wichtige Gegenstände handelt. Im Mittelpunkt dieser Korrespondenz steht der Tempel des Gottes „Jahu“, der schon vor den Tagen des persischen Eroberers Kambyses er- baut war. Nah heimisher Weise wurde in diesem Tempel dem „Jahu, dem Herrn des Himmels“ geopfert, denn von der Theorie des späteren Judentums, daß es nur einen wahren Tempel

ebe, den in Jerusalem, wußten diese in. die Ferne verschlagenen Vingaitten noch nihts. Ihr Gottesdienst genoß den Schuß der im Lande herrshenden Perser; als jedoch im Jahre 408 v. Chr. oder kurz vorher der persische Statthalter sih an den Hof des Großkönigs nach Susa begab, brah die Feindschaft der ägyptischen Priester des Chnum auf Clephantine gegen den fremden Kult los und ruhte nicht eher, als bis der Tempel des Jahu in Trümmecn lag. In ihrer Not wandten sh die Juden an den Hohenpriester in Jerusalem, und da dieser nihts tun konnte oder wollte, shrieben Jedonjah und Genofen, die Priester in der Festung Jeb“, an Bagoas, den persishen Statt- balter von Judäa. Dies Schreiben liegt wohlerhalten in unsern Paen: ihm verdanken wir alle: diese Nachrichten. Seine Ergänzung

ndet es in einem dabei gefundenen kleinen Papyrusblatte: darin wird der Wiederaufbau des Tempels angeordnet; die Beshwerde hat also zum Ziele geführt. Aber auch noch mehrere andere Urkunden beziehen fh ersihtlich auf den Tempel, eine Aufzählung und Berehnung von Baumaterial, Listen über Geldbeiträge der Gemeinde u. a. Sie alle entstammen ohne Zweifel, wenn niht dem Tempelarhiv selbst, fo doch der Akten- und Büchersammlung eines Priesters und Gemeinde- vorstehers. An Wert für die Geschichte Israels, für die Ausbildung des Judentums zur Zeit des Esra und Nehemia werden diese Urkunden nur von den mit ihnen zusammen gefundenen umfangreichen literarischen Texten übertroffen. Wir haben jeßt große Bruchstücke einer Papyrus- rolle, die fowohl eine Eriählung, die teilweise {hon bekannte Aghikarlegende, als auh lehrhafte Spruchdihtung enthält; beides darf ohne weiteres neben die Schriften des Alten Testaments gestellt werden, die zum Teil ja auch erst in dieser Zeit verfaßt worden sind. Die Sprache der Urkunden sowohl wie der literarischen Texte ift die aramäishe, die damals in ganz Vorderasien den Verkehr vermittelte und auch in die israelitische Literatur eingedrungen war; ihre nahe Verwandtschaft mit dem Hebräishen mag das Zurückweichen der eigentlihen Heimatsprache befördert haben.

Ziemlih genau 100 Jahre nah jener Bitte der jüdishen Ge- meinde um Schuß und Wiederaufbau ihres Tempels lagen auf Ele- phantine makedonische Soldaten im Quartier und {rieben ihre Ur- kunden auf große Papyrusbogen, die wohlerhalten auf uns gekommen sind. Als nah dem Tode des großen Alexander der Satrap Ptole- maios si ¿um Herrn von Aegypten matte, beseßte er „die Festung Jeb“ mit Söldnern, die aus den verschiedenen Teilen des griechischen Kulturkreises stammten. Gemeinsam aber war ihnen die hellenische Sprahe und die rein griehishe Rechtsanshauung, die vor allem in der ältesten Urkunde, einem Ehevertrage vom Jahre 311/10 v. Chr. hervortritt. Auch die Siegel, womit sie die gerollten und vers{hnürten Urkunden gegen unbefugten Eingriff sicherten, weisen in ihren Abdrücken auf gute griehishe Arbeit des 4. Fahr- hunderts v. Chr. Bezeihhnenderweise enthält das einzige literarische Bruchstück, das mit den Urkunden zusammen gefunden worden ift, Trinksprüche (Skolien); sie {ließen mit der Mahnung, zwar Scherz und Spott zu treiben, aber doch „dem Präsiden zu gehoren“. Die Männer, die uns in diesen Urkunden begegnen, waren keine dauernden Ansiedler, sondern stets zum Aufbruche bereit; in jenem Ehe- vertrage bleibt der Wohnsiß des Paares unbestimmt, da ja keiner weiß, wohin ihn der Ares der Makedonen vershlagen wird; und wie wenig der Soldat sein eigen nannte, sehen wir aus der Auf- zeihnung folch eines kärglihen Nahhlafses. Von der Judengemeinde auf Elephantine erfahren wir dur diese griehishen Urkunden nichts, wenn nicht etwa die syrishe Hetäre, die in den Verträgen vorkommt, eine Jüdin aus Elephantine ift.

Auch diese griehishen Dokumente nehmen unter den Papyrus- funden eine besondere Stelle ein; sie sind die ältesten datierten Urkunden griehischer Sprache auf Papyrus und deshalb für die Ent- wickelungsgeshihte der Schrift sehr wertvoll.

von

ür die vorgeschichtlich: Abteilung des MuFe ums für Volt err e s die ebe wertvolle paläolithishe Funde ent- haltende Sammlung Lastic erworben. Sie enthält zahlreiche Ge-

brauchs- und S{hmuckgegenstände meist aus Knochen, Muscheln,

neckénhäusern, Zähnen u. dergl. Hervorzuheben sind einige Bruche

stücke von fogenannten „Kommandostäben*, deren Verwendung einft- weilen noch niht bekannt ist. Als Unikum if eine große Perle aus at anzusehen. Sie hat die ues einer plattgedrückten Kugel und i durhbohrt. Eine der flahen Seiten zeigt eingerißt das Bild eines Auges. Das Ganze dürfte cin Amulett gewesen ein. Ein ähnlider Gagatschmuck is in der Renntierhöhle vom Keßlerloch bei Thayngen gefunden worden. Künstlerisch merk- würdig sind die berühmten „chevaux de Bruniquel“, Rundstäbe aus Renntiergeweih mit der plastishen Darstellung des Vorderteils eines Pferdes, dessen Kopf, Brust und Vorderbeine reliefartig modelliert sind, während Einzelheiten, wie Mähne, Augen, Fell 2c., durch Einrizung wiedergegeben sind. Vielleiht dienten die Stäbe als: Nadeln bei rauenarbeiten. Die paläolithishen Funde der Sammlung des Vicomte de Lastic stammen aus der grotte - des Forges bet Bruiquel (Tarn et Garonne) fie gehören der legten paläolithishen Hauptstufe, der Periode der Magdalenien an.

Der Proeiar der Chemie an der Berliner Universität, Geheimer Regierungsrat Dr. Emil Fischer, is, .W. T. B.“ zufolge, zum Auswärtigen Mitgliede der Königlich dänischen Gesellshaft der Wissen- haften in Kopenhagen ernannt worden.

Die während des Sommers 1907 auf der Saalburg aus- geführten Grabungen ergaben, wie in den Mitt. der „Ver- einigung der Saalburgfreunde"“ berihtet wird, wieder eine Reihe beahtenswerter Entdeckungen und Funde. Vor allem wurden füdlih und östlich des sog. Offizierhauses (Villa) ausgedehnte Mauerzüge verschiedener Perioden bloßgelegt, die ebenso wie die neuaufgedeckten Fundamente des daneben liegenden Gebäudes, das man bishec als Ausspann bezeichnete, neues Acht auf die architektonische Gestaltung dieser Bauanlagen werfen werden. Im Innern des letztgenannten Gebäudes ‘wurden ¡wei Brunnen gefunden und ausgegraben, die reiche Ausbeute lieferten, fo einen filbernen Schlangenring, ein vorzügli. erhaltenes Messer mit Hirschhorngriff u. a. Zwischen Quästorium und Dekumantor kam ein aus drei kleinen Zimmern bestehender, unmittelbar an der Straßen- fluht gelegener Bau zum Vorschein. Hinter ihm ertdeckte man einen holzvershalten viereckigen Brunnen, der, wie die Pfostenlöcher zeigen, eine Ueberdahung hatte. In ihm fand man viele Faßdauben und Boden- stückde. Etne Daube zeigte den mit dem Brenneisen eingebrannten Stempel SENTIOR (wohl Sentiorum = Etgentum der Sentii oder der Leute des Sentius); ferner einen vergoldeten Beschlag eines Kästchens. Am interessantesten war ein hölzernes Schloß, das genau der eins von Jacobi versuchten Nekonstruktion entspriht. Nahe der Nordostecke des Kastells neben der foz. Latrine (sie scheint eher ein Turmfundament zu sein) wurden vier in ihrem Unterbau prächtig erhaltene Backöfen bloßgelegt.

Verkehrsanfstalten.

Laut Telegramm aus Ratibor vom gestrigen Tage blieb der Zug 12 ODderberg—Breslau ohn: Anschluß von Wien.

Theater und Musik.

Im Kösöntiglihen Opernhause findet morgen, Mittwoch, eine Wiederholung der „Hugenotten“ statt. Die Damen Dietrich (Urbain), Francillo-Kauffmann (Margarete) und Rose (Valentine) find mit den Herren Berger (Nevers), Griswold (St. Bris), Jörn (Raoul), Knüpfer (Marcel) Träger der Hauptrollen. Fräulein Lucia hat an Stelle des beurlaubten Fräuleins Dell’Era die Partie der Zigeunerin im Ballett des dritten Aufzuges übernommen.

Im Königlihen Schauspielhause wird am Freitag, neu- einstudiert, „Maria Stuart" aufgeführt. Morgen wird Lessings „Minna von Barnhelm* in folgender Beseßung gegeben: Tellheim : Herr Sommerstorf; Minna: Fräulein Arnstädt; Franziska : Fräulein Eshborn; Just: Herr Krausneck; der Wirt: Herr Vollmer; Paul Werner: Herr Patry; Miccaut : Herr Geiseadörfer.

Nita Sacchetto wird ihren lyrish-dramatishen Tanzabend

am Freitag, Abends 8 Uhr, im Neuen Königlichen Opern- theater, unter Mitwirkung des Königlichen Opernorchesters, wieder- holen. Der Vorverkauf findet im Königlihen Schauspielhause, bei Wertheim und bei Bote u. Bock statt. Zwischen dem Direktor Alfred Schmieden und Waldemar Runge, dem Dberregisseur des Hebbel-Theaters, ist eine Vereinbarung getroffen worden, wonach Herr Runge das Neue Theater für die Sommer- monate pachtweise übernimmt.

Theater. kopf. Freitag: E s 2 s Z onnadbend : Die Fledermaus. y Königliche gane ea: Qi Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: dn a, 7% Aonnementoorilelung, Dienst- und | Dex Teufel. Custspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch reipläßze find aufgehoben. Die Hugenotten. : g 5 , Grobe Dper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Leon Abends 8 Uhr: John Gabriel aronde 8 Uhr: Bei uns da drüben.

Donnerstag, Freitag und Sonnabend: Der Dumm-

(Der Konzertberiht befindet sih in der Dritten Beilage.)

Donnerstag: Carmen.

Mannigfaltiges. Berlin, 7. April 1908.

Der Erweiterungsbau der Ausstellung für Arbeiter- woblfahrt in Charlottenburg wurde gestern, wie „W. T. B,“ berichtet, unter der Leitung des Staatssekretärs des Innern, Staats- ministers Dr. von Bethmann Hollweg von dem Beirat der Aus- stellung besichtigt. ierzu hatten d aus allen Teilen des Reichs die Mitglieder des Beirats, Industrielle und Arbeiter, Gewerbe- aufsihtsbeamte und Revisionsingenteure der SETRIon ene schaften versammelt. Jm Anschluß daran wurde eingehend beraten, welhe Mittel anzuwenden seien, um die bete cus Kreise der Arbeitgeber und der Arbeiter in Höherem aße auf die sehr beahtenswerte und für die Förderung der Unfall- verhütung und der Fabrikhygiene wihtige Ausstellung aufmerksam zu machen und zu eingehendem Studium anzuregen. Anläßlih der Beiratssfizung fand ein Frühstück statt, zu dem der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. von Bethmann Hollweg und seine Gemahlin Einladungen an die Teilnehmer hatten ergehen lassen.

u dem Vortrage über „Bildende Kunst und Bühne“, den Dr. Oskar Fischel morgen abend im großen Festsaale des Künstler - hauses auf Veranlassung des Vereins für Deutsches Kunst- gewerbe hält, wird si eine stattlihe Ausstellung hervorragender Entwürfe für Theaterausstattung gesellen. So werden Entwürfe und plastische Modelle von dem Hoftheatermaler Kautky, dem Hofdekorations- maléèr Quaglio, dem Maler Ernst Stern, dem Professor Emil Orlik Ludwig von Poln und Karl Walser zu sehen sein, daneben a anziehende Arbeiten aus verflossenen Zeiten, zum Beispiel Originale aus dem reibe der Künstlerfamilie Quaglio und zahlreihe Stiche aus der Freiherrlich Lipperheideschen Kostümbibliothek u. a.

Bremen, 6. April. (W. T. B.) Die Rettungsstation Bergdievenow der „Deutshen Gesellshaft zur Rettung Schiff- brüchiger“ telegraphiert: Am 6. April wurden von der Vie gee strandeten deutshen Galeasse „Lydia“ (Kapitän I. Kölln), mit Weizen von Wismar nah Rügenwalde bestimmt, drei Per- LEREE: dur das Rettungsboot „Eberhard Soherr* der Station ge- rettet.

Wien, 6. April. (W. T. B.) Unter außerordentlich großer Bes teiligung fand heute vormittag die feierlihe Eröffnung des 25. Kon- gresses für innere Medizin statt, an dem die hervorragendsten Kliniker Wiens und des Autlandes teilnahmen. Der Präsident des Kongresses Professor Müller- München begrüßte die Vertreter der Behörden und wies insbesondere auf die berühmte Wiener Schule als das klassishe Forum der inneren medizinishen Wissenschaft hin. Der Unterrihtsminister Dr. Marchet begrüßte hierauf den Kongreß im Namen der Regierung und dankte dafür, daß der Wiener Universität Gelegenheit geboten worden sei, mit den auf dem hervorragenden Kongresse versammelten Männern in un- mittelbare fruchtbare Beziehung zu treten, und erklärte, die Regierung set überzeugt, daß der Kongreß wertvolle Anregungungen zutage fördern werde. Der Vizebürgermeister Neu mayer überbrachte hier- auf den Willkommgruß der Stadt Wien, der Generalstabsarzt Uviel, Chef des militärärztlihen Offizierkorps, die Grüße des Kriegs- ministeriums.

Abends wurden die Mitglieder des Kongresses vom Bürger- meister empfangen und im Namen der Stadt Wien herilih begrüßt. Der Präfident des Kongresses, Professor Müller, dankte für den Gmpfang. Bei dem Festmahl, das auf den Empfang folgte, brate der Vizebürgermeister Neumayer ein Hch auf Ihre Majestäten den Deutschen Kaiser und den Kaiser Franz Joseph aus. Weitere Hohs wurden ausgebraht von Professor Müller auf die Stadt Wien und von Professor Schr ötter auf die Stadtvertretung.

London, 6. April. (W. T. B.) Bis 10 Uhr Morgens waren neun Leichen aus den Trümmern der eingestürzten Häuser (vgl. Nr. 83 d. Bl.) hervorgejogen. Zwanzig Personen sind gerettet und nur leiht verleßt; sieben werden n och vermißt. Unter den Toten befindet fich ein deutscher Kellner ‘Georg Albrecht und zwei Oesterreiher, Friedriß Tishbauer und Arnold Glor.

Rom, 6. April. (W. T. B.) Im Beisein des Königs, des Unterrihtsministers und des Bürgermeisters von Nom, sowie des Rektors der Universität und vieler hervorragender Vertreter des Aus- landes wurde heute vormittag der internationale Mathbe- matikerkongreß durch den Professor Volterra eröffnet. Der Professor Volterra hielt die Festrede.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten,

Zweiten und Dritten Beilage.)

Frieda Koch (Sopran) und Leo Zaleuko-Leraudo (Harfe).

Birkus Schumann. Mittwoh, Abends 74 Uhr:

Grofe Vorstellung. Der menschliche Schim- panse, Kousul Peter. Nur noch kurze Zeit:

Text nah dem Französischen des Eugöne Scribe, überseßt von Jgnaz Castelli. Musikalische Leitung: hett Kapellmeister Bleh. Regie: Herr Oberregifseur

roescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7} Uhr.

Schauspielhaus.96. Abonnementsvorstelung. Minna von Barnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lust- spiel in 5 Aufzügen von Lessing. Regie: Herr Re-

gifseur Keßler. Anfang 7F Uhr.

_ Neues Operntheater. Die Christen. Schauspiel in 5 Akten von Walther Nithack-Stabn. Anfang 74 Ubr. Am 9., 1L., 14. und 15. April : Die Chriften.

Donnerstag: Opernhaus. 93. Abonnements- vorstellung. Cosi san tutte. ausang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 97. Abonnementsvorstellung. Die Rabeufteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von. Wildenbruch. Anfang 7# Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag: 105. Billettreserve- say. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Iphigenie auf Tauris. Schauspiel in 5 Auf- ¿ügen von Goethe. Anfang 8 Uhr. Der Billett- vorverkauf hierzu findet von aka, ab an der Tagesfkafse des Königlihen Schauspielhauses von 10} bis 1 Uhr Vormittags gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 4 für jed igplaß ftatt.

Deutsches Theater. Mittwoh: Was ihr wollt. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Die Räuber.

Kammerspiele. Mittwoch: Der Tor und der Tod. Nju. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Lyfifstrata.

Nenes Schauspielhaus. Mittwoch, Abends B Vhr: Judith.

Hierauf :

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Teufel.

Berliner Theater. Mittwoh, Abends 8 Uhr: Gastspiel des Tegernseer Bauerntheaters. Der Dorfpfarrer.

Donnerêtag: Gastspiel des Tegernseer Bauern- theaters. Der zweite Schatz.

Freitag und Sonnabend: Gastspiel des Neuen Schauspielhauses. Wintersport.

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.)

Mittwoch, Abends 8 Uhr : Liebe. Donnerstag und folgende Tage: Liebe.

Schillertheater. O. (Wallnertheater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Auf der Sounenseite. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kaiser und Galiläer.

Freitag, ds 8 Uhr: Auf der Sonnenseite.

Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr; Stein unter Steinen. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Be Abends 8 Uhr: Der Weg zum erzen. /

Freitag, Abends 8 Uhr: Stein uuter Steinen.

Theater des Westens. (Station: Zoologis@er Sarten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum.

Donnerstag bis Sonnabend: Eiu Walzertraum.

Komische Oper. Mitiwoh, Abends 8 Uhr: Tiefland.'

Donnerstag und Freitag: Bei uns da drüben. Sonnabend, Abends 7{ Uhr: Zum erften Male: Tante Cramers Testament.

Residenztheater. (Direktion: RihardAlexander.)

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der pa im Ohr. Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau. Deutsch von Wolff-Jacoby.

Donnerstag und folgende Tage: Der Floh im Ohr.

Thaliatheater. Mittwoh, Abends 8 Uhr: Doktor Klapperstorch. Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von J. Kren und G. Okonkowsky. # Derstag und folgende Tage: Doktor Klapper-

or.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Charlotte Wiehé. Seine erste Frau. Die Haud. (La main.

Donnerstag bis Sonnabend: Gastspiel von Char- lotte Wiehó. Seine erste Frau. Die Hand.

Theater an der Spree. Mitiwoh, Abends 8 Uhr: Ausgewieseu. Donnerstag und folgende Tage: Ausgewiesen.

Konzerte.

Beethoven-Saal. Mittwoh, Abends 8 Uhr: UL. Cetter) Klavierabend von Osfip Gabri-

Klindworth-Scharwenka -Saal * (Lügow- ftraße 76). Mittwoh, Abends 8 Uhr: Konzert von

RNefifto, das elektrische Rätsel, und weitere 10 ersftflasfige Nummern. Die große Aus- stattung8pantomime: Amerika, mit eigens dazu engagierten 120 \{chwarzen Leuten.

E 1 R U RE I N ERE EB Eo a E SIORESE E 0 E I IERTE K I

Familieunachrichten.

Verlobt: Fil. Claire Eschanzier mit Hrn. Leutnant Nitshmann (Haag—Frankfurt a. O.).

Verehelicht: Hr. Finanzrat von Zahn mit Frl. Gabriele Treff (Dresden— Leipzig). Hr. Stabs- arzt Dr. Friedheim mit Frl. Lina Ries (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungsrat Alfred von Noftiß-Wallwiß (Dresden). Eine Tochter: Hrn. Major Otto Frhrn. von Blomberg (Berlin).

Gestorben: Hr. Majora. D. Otto von Jagow (Char- Tottenburg). Hr. Sanitätsrat Dr. Friedri Schmidt (Hagen i. W.). Fr. Martha von Tiede- mann - Brándis, geb. von Rango (Godesberg a. Rhein). Hrn. Henning von Ploey- Töchterchen Ingeborg (Pabsdorf bei Stegelißtz).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in-Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zwölf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers. (einschließlich der unter Nr. 2 verö lihten Bekanntmachungen), BOLILES Kommanditgesellschaften auf Aktien und en

5 die W vom 20, März bis 4. April 1908

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: Er ste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

M 84,

Berlin, Dienstag, den 7. April

,

1908.

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Amlfliches.

Deutsches Rei ch. Auswärtiger Handel Deutschlands mit Getreide und Mehl.

Nach Erutejahreu (Natweisungen A bis 4), beginnend mit L, August. Mengen iu dz (100 Kg).

Uebersicht für die Zeit vom 1. August bis 31. März (1 bis 4), 1) Ein- und Ausfuhr.

oma A RETIR E Ie A P A “Ae D

«Belt e PAL. M C0 O

T] 7 z ÉBILY ¡anes S Bd Wkténaatimig Gesamteinfuhr | Davon sofort verzollt oder zollfrei Gesamtausfuhr | Davon Ausfubr aus dem freien Verkehr 190718 | 1906/7 1905/6 | 1907/8 1906/7 -|* 1905/6 1907188 | 1906/7 | 1905/6 1907/8 1906/7 1905/6 E 3359673 | 4659960 | 6008915 | 2488207 | 3495637 | 4611723| 1864962 | 2 306284 977 239 | 1708606 | 2252370 | 857913 A 15580 890 | 132835886 | 21516438 | 12805727 | 10967443 | 18070982 | 1411088 | 2464822 | 1849426 I 749940 | 1532594 | 819726 Maligerste E 2696715 | 4023192 2 335 607 | 3 602818 93858 | 65 235 | 5 539 2 726 r E E 12679259 | 12251765 |4 14099539 | 11095056 | 10813024 || 12076 160 18 476 65 223 201 170 | 9 810 12 369 109 202 Gerste ohne nähere Angabe... ... 22 415 28 747 ff E 55 673 | E R a 2143778 | 28313314 | 9631992} 1618648 | 1985128 | 7555325 | 3934892 | 9838610 937557 | 3506267 | 2606341 | 341633 E L L 7191618 | 7374195 | 9675907 | 5755039 | 5891369 | 8230 440 416 020 200 299 280 948 | 447 . 229 344 Roggenmedl A 17 119 14 258 13 138 | 17 111 13 646 12 208 428 427 656 986 520 923 | 428 142 656725 | 520715 E aaa S 140 479 110 811 251548 | 108713 92802 | 235503 638 995 555 982 | 417984 | 628 739 552051 | 414792 2) Mehlausfuhr I 3) Einfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung. Beit Éaraciéa h Davon verzollt attung, gegen Einfuhrschein Gesamte verzollte Mena Warengattung | is t: N beim unmittelbaren Eingang in bei der Einfuhr von Ausbeuteklasse 4 | den freien Verkehr Niederlagen, Freibezirken usw. s 1907/8 | 1906/7 | 1905/6 1907/8 | 1906/7 | 1905/62) | 1907/8 | 1906/7 | 1905/62) | 1907/8 | 1906/7 | 1905/6 Roggenmehl: | R :| A M Rogan ¿i c dea A 3 177 652| 4369 613| 5 776 654) 2 480 793| 3 489 817| 4611 723| 696 859| 879 796| 1 149 522 L Klas is L O L O 14 484 569/12 079 206 21 341 561/12 800 237/10 962 704/18 070 982| 1 684 332| 1116 502| 3 265 006 3. Klasse (1660.9) 59200 110 881/ 192 174 Andere Gerste . . - l l: [12 507.1201298 o11(}13789041) 17 94 800 1 292 819 12076160 112 87 889711 677 514 Roggenschroimehl) M Ei E E E 1 685 717) 2 065 464| 9 104 765) 1615 487| 1982 211| 7556 3%6| 70230 83253| 1548299 Weizenmehl: e a Laa As 6 645 7683| 6 877 296] 9 363 803) 5 755 039| 5 891 369| 8 230 440| 890 724| 985 927| 1 133 353 i atale (1-30 s 667 766| 486 OLIl 267 899 Roggenmehl N E 314 309) 188 281 296 187 33 13 1 2. Klasse (über 30-70 v. S) 332 1506| 9768 R L S A S 64198| . 58138| 2057971 61849| 56561| 198409/ 2349| 15771 7388 3, Klasse (über 70—75 v. H.) 34469) 41557| 64560 4. Klasse (170 v. ) g 23013| 52770| 62621 A 2117| 5102| 8408| O 179 350 1168}

4) Niederlageverkehr.

Einfuhr auf Niederlagen, i S 4 Verzollt von Niederlagen, Freibezirken usw. | F WTicreattung fuhr auf Niederlagen, in Fretbezirke usw | (wie 3, Spalte 8—10) Ausfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw. O | 1007 |- 1006 | 108 | OO7 [- i056 | 1907/8 190617 | 1905/6 f

Soggen A S S E L a C S 871 466 1164 323 1 246 494 | 696 859 879 796 1 149 522 156 356 53 914 119 326 A 2 775 163 2 268 443 3 434 440 1684 332 16502 | 3 265 006 661 128 932 228 1 029 700

E 287 601 301 489 112 957 88974 | 88 319 62 509 E E e O A O 1 584 203 1 438 741 1 906 069 1 502 243 1580829 | 1 677 514 | 8 666 52 854 | 91 968

Werne ohne nähere An 22 415 28 747 “e | | 55 673 a e E L N 925 130 328 186 2 073 737 70 230 83 253 1 548 299 | 428 625 232 269 595 924 E 1 436 579 1 482 628 1 445 467 890 724 985 927 1133308 | 415 573 200 070 280 604 pog0enmehl A E e E 8 612 930 33 | 13 1 | 285 261 208 E e e E ie 31 766 18 009 16 043 2 349 1577 7388 | 10 256 3 931 3192

5) Bestand au Getreide und Mehl in Zollagern usw. Ende März 1908,

Roggen | Weizen | Roggenmehl Weizenmehl aus- / | aus- F e i: ländisch inländish | ländish inländisch | ländish inländisch ländish inländis A E E 110 672 83 320 | 731 946 51 808 | 281 1101 1 641 2 065 Im ganzen E 210199 | 114925 4 333 129 71 069 123 528 5135 1 863 / S 21794 | 100 247 35 473 | 133 508 14 849 10 884 5 578 7 074 avon :

1908 in gemisGten Sade 24 807 72 749 | 497 221 35 009 Ens _ -—

L E S 75 426 10 349 } 229 183 15 083 260 76 648 1 922 - » Freibezirken, Zollaus\{chlußgebieten und

im Freihafen Hamburg . . 10 439 222 5 942 1716 } 21 1 025 993 143

1) Ausbeute für jede Mühle besonders festgesetzt. 2?) Einschließliß Mühlenlagerabrehnungen.

Berlin, den 6. April 1908. Kaiserliches Statistishes Amt.

van der Borght.