1908 / 89 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

ihrer Verwandten, die sie in ihrem Testament zu bedenken hat, alles erfährt, was sie wissen will, um ihre leßtwilligen C arn, ‘ur g in gerechter Weise zu treffen. Im Mittelpunkt der Saabimia tehen das resolute, ehrlihe Dienstmädhen Caroline Hansen und ihr s{hüchterner Verehrer, der Lagerist Sörensen, mit seiner stotternden Sprache und seinem ftereotypen Ausdruck „unbedingt“. Betde find nahe Verwandte der Benedixschen „Dienstboten“, und werden, wie jene, durch unverhofften Reichtum hier durch die Freigebigkeit der Erbtante in die Lage versetzt, zu heiraten. n Marie Wendt und Toni Impekoven hatten die beiden geradezu ideale Darsteller gefunden. Die Vertreter der Herrschaft find bei Hoyer minder gut weggekommen. Im allgemeinen ift es eine ziemlich harmlose und farblose Gesellshaft von Tagedteben, die er da vorführt, unter denen ein verbummelter Musiker, der seinen Hang zum Alkohol und zur Gesindestube nicht unterdrücken kann, die belustigendste Figur is. Ernst Bach, der auch als Regifsfeur das Stück vortrefflich in Sjzene gefeßt hatte, spielte fie mit zündendem Humor. Aber auch die Vertreter der anderen Rollen trugen an ihrem Teil sämtlich zum Gelingen des Abends bei. Der alten Erbtante verlieh Fräulein Marba feine und \ympatbische Züge, ge Adele Hartwig gad eine elegante, lebens- lustige Weltdame, Franz Schönfeld einen ftets {önredenden Ober- lehrer. Mit ihnen vereinigten fh die Damen Fels, Cerigioli, Gutmar, die Herren Paul, Ritter u. a. zu tadellosem Zusammenspiel. Lebhafter Beifall rief den anwesenden Verfasser mehrfach mit den Darstellern auf die Bühne.

Theater an der Spree.

Eire alte Berliner Posse wurde am Sonnabend im Theater an der Spree unter dem Titel „Der Onkel aus Kottbus“ auf- geführt Das Werk war neu zugeftußt worden, um es dem Geshmack der Gegenwart näkßer zu bringen. Bei dieser Verarbeitung hatte die derbluftige altväterishe Posse niht nur ihre äußere Gestalt, sondern auch ihr inneres Wesen bis zur Unkenntlichkeit verändert. Flotte Scherze und niedrige Wie füllen legt die lose aneinander gereibten Szenen aus. Die Darsteller gaben fih redlich Mühe, eine lustige Stimmung zu erzwingen; es gelang thnen jedoch kaum, mit den gut vorgetragenen Kuplets hin und wieder eine einigermaßen freundliche Wirkung zu erzielen. Der Vorzug, rückbaltlofe Fröblichkeit zu er- zielen, blieb dem alten „urkomishen Vendir* vorbehalten, der in einer eingelegten Kabarettsiene mitwirkte.

Im Königlihen Opernhause wird morgen, Dienstag, „Die Walküre“, 1. Tag des Bührenfestspiels „Der Ring des Nibe- lungen“, gegeben. Die Herren: Bachmann, Kraus, Mödlinger, die Damen: Goetze, Hiedler, Plaichinger find Vertreter der Hauptrollen. Das Ensemble der Walküren besteht aus den Damen: Destinn, Dietrich, Herzog, Ober, Parbs, Rothauser, Rose, von Scheele-Müller. (Anfang 7 Uhr.) i

Im Königlihen S@Sauispielhause wird morgen „Wallen- fteins Tod“, mit Herrn Matkowtky als Wallenstein und den Herren Kraußneck, Staegemann, Arndt, Zimmerer, Molenar, Vollmer, Patry, Sommersftorff, den Damen von Arnauld, Wachner und Lindner in den anderen Hauptrollen, aufgeführt. :

Der 10. (leßte) Symphonieabend der Königlichen Kapelle in dieser Spielzeit findet unter Leitung des Kapellmeisters Robert Laugs am Sonnabend, den 18. d. M., Abends 77 Uhr, statt. Die Voraufführung ift niht, wie gewöhnli, an demselben Tage, sondern am Donnerstag, den 16. d. M,, glcihfalls Abends 73 Uhr,

In den Richard Wagner- und Mojzart-Festspielen, die in der Zeit vom 1. August bis 14. September d. I. im Prinz- regententheater und im Königlihen Residenztheater zu München ftattfinden, werden mitwirken die Damen: Viktoria Blank (München), Hermine Bosetti (München), Charlotte Brunner (München), Frau Burg-Zimmermann (München), Marie Burk- Berger (Mürchen), Sophie David (Cöln), Zdenka Faßbender München), Maude Fay CETIRSEAA Ella Gmeiner (München),

rene von Fladung Ee rieda Hempel (Berlin), Louise ôfer ama Irma Koboth (München), Betty Koh (München), erta Morena (München), Thila Plaichinger (Berlin), Marg. Preuse- Materauer (München), Ella Tordek (München), Lisbeth Ulbrig (München), Marie Wittich (Dresden); die Herren: Alfred Bauberger

ade pmane avl Bender (München), Hans Breuer (Wien), Dr. Otto riesemeister (Berlin), Friy Brotersen (München), Alois Burg- ftaller (New York), Jean cue (München), Frit Feinhals München), Maximilian Felmy ( Mee, Ioseph Geis n,

ax Gillmann (München), Hermann Gura (Schwerin), Otfried

gen (München), Sebastian Hofmüller (München), Heinrich Knote (München), Ernst Kraus (Berlin), Dr. Kuhn (München), Robert Lobfing (München), Emm Swreiner (München), B ec (München), Leo Slezak (Wien), Dr. Raoul Walter (München), Clarence Whitehill (Cöln), Desider Zador (Berlin). Die voll- ftändigen Beseßungépläne find durch die Generalagentur, Reisebureau Sthenker u. Co. in München (Promenadeplayz 16), dur die auch die Billette zu beziehen sind, kostenfrei erhältlich.

Mannigfaltiges. Berlin, 13. April 1908.

Der öffenilihe WetternachGrichtendienst in Nords deutschland. Der während der Sommermonate der letzten beiden Jahre durchgeführte öffentlihe Wetterdienst wird im laufenden Jahre mit dem 1. Mai wieder eingerihtet. Er soll durch Ausgabe von Wettervorhersagen und durch rasche Verbreitung von Wetterkarten in erster Linie den Landwirten Gelegenheit geben, das jeweils bevor- stehende Wetter bei ihren Arbeiten beffer berücksihtigen zu können. Den beteiligten Kreisen seien nachstehend die wihti„sten Punkte über die Einrichtung des Wetterdienstes und feine Auf- gaben ins Gedäctnis zurückgerufen: Das Gebiet Ncrddeutsch- lands ist in zehn Wetterdienstbezirke eingeteilt, deren jéder eine Wetter- dienftstelle befizt. Die Dienststellen haben ihren Siß in Königsberg i. Pr., Bromberg, Breslau, Berlin, Hamburg, Magdeburg, Ilmenau, Weilburg, Frankfurt a. M. und Aachen. Alle diese Dienststellen empfangen an jedem Morgen durch Vermittlung der Hamburger Seewarte telegraphisch die Wetterbeobachtungen, die um 8 Uhr Domes an etwa 70 über ganz Europa verteilten Wetterstationen angestellt find. Außerdem éibaltes sie telegraphishe Morgenberichte von einer Anzahl wichtiger Orte ihres Bezirks und Postkarten von einer arößeren Zahl über Deutschland verteilter Stationen, die das Wetter des Vortages melden. Mittels dieser verschiedenen Angaben werden Karten üker die Wititerungsverteilung in Europa hergestellt. Auf Grund von Vergleihungen dieser Karten mit denen der vorange- angenen Tage sowie auf Grund genauer Beobahtungen der

itterung8borgänge am Orte der Wetterdienstftelle werden alsdann Wettervorhersagen für den nähflen Tag (von Mitternacht bis Mitternacht) aufgestellt. Diese Vorhersagen, die nach den klima- tischen Unterschieden innerhalb des ejirfts für verschiedene Gebietsteile oft verschiedene Faffung erhalten, werden der nächst- gelegenen Telegraphenanstalt bis 11 Uhr Vormittags mitgeteilt, von dieser telegraphisch an alle Telegraphenanftalten des Be- zirks woeitergegeben und während der Sommermonate dort vor 12 Ubr Mittags öffentlich ausgehängt. Sie find außerdem gegen mäßige Abonnementsgebühren durch die Post zu beziehen oder tele- phonisch zu erfragen. Die Vorhersagen kennzeichnen das Wetter kurz und sollen außerdem nah Möglichkeit regelmäßig ausfprechen, ob am nächsten Tage Niederschläge zu erwarten find. Außer der Vorher- sage wird während des ganzen Jahres eine gedruckie Wetterkarte in den Vormittagsftunden hergestellt und baldmöglichst dur die Post ver- breitet. Die Wetterkarte ift eine Landkarte, die mit einfachen und auf jedem Blatt erklärten Zeichen die Verteilung des Luftdrucks über ganz Europa darstellt und Angaben über Temperatur, Bewölkung, Niedershlag und Wind an den einzelnen Beobachtungsftationen enthält. Sie gibt also einen Ueberblick über die Wetterlage in Guropa um 8 Uhr Vormittags des Kartenausgabetages. Außerdem enthält die Karte eine kurze sah- lie Schilderung der Witterungéverteilung und eine allgemein gehal- tene Wettervorhersage. Diese Karten erleihtern somit dem Leser das Verftändnis für die am eigenen Wohr. ort beobachteten Witterungs- vorgänge und geben ihm die Möglichkeit, seine eigenen Anschauungen über das Wetter zu vervollkommnen. - Es wäre sehr zu wünschen, daß seitens der Gemeinden auf die Wetterkarte abonniert würde, um sie an allen Telegraphenanstalten, Dienftgebäuden, Schulen oder an fonft geeigneten Pläßen öffentlich auszuhängen. Auch ist zu hoffen, daß zablreihe Private von der Möglichkeit des billigen Abonnements- bezuges (monatliÞh 50 S) Gebrauh machen. Sämtlihe Post- anstalten nehmen Bestellungen entgegen. Da der Wert der

Wetterkarten durch tunlihft beshleunigte Zustellung erhöht wird, wird alles versucht werden, um die e Tan die nenten noch im Laufe des Pg elaes zu bewirken, soweit ‘dies überhaupt nach den postalischen richtungen mögli ift. Es muß auch jet wieder . autdrücklich hervorgehoben werden, daß der Wetternachrihtendienst eine neue Einrichtung ist, die immer noch mehr oder weniger den Charakter eines Versuchs trägt und dem- entsprehend zu beurteilen ist. Wenn demnach zur Zeit nicht

werden kann, daß fich der Wetrervorhersagedienst als eine dur einwandfreie Einrihtung erweist, fo wird doch dies Ziel um so eher und um fo vollständiger erreiht werden, je mehr die beteiligte Be- völkerung dur verständnisvolles Eingehen auf die geshilderten Ver- bältnifse zur Ueberwindung der Schwierigkeiten und zur Förderung des Gelingens beiträgt. ä

Als letzter der vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller in diesem Winterhalbjahr veranstalteten Vorträge findet am Mittwoch, Abends 8 Uhr, im Oberlichtsaale der

hilharmonie ein c ruhbpi des Universitäisprofefsors Dr. Hermann trauß über „Ernährungétkunst und Grnährungéfehbler* ftatt.

Erfurt, 13. April. (W. T. B.) Hter herrs{t seit beute morgen Schneefall. Meldungen über weitere ftarke Schneefälle laufen aus den verschiedensten Teilen Thüringens ein. An einzelnen Orten liegt der Schnee bis 10 cm ho.

Barmen, 11. April. (W. T. B.) Heute nahmititag fuhr auf der Station Nathausbrüdcke ein von Elberfeld kommender Wagen der Shwebebahn auf einen stilliegenden Wagen. Vier Personen wurden leiht verleßt. Der Materialschaden if ziem- lich bedeutend. Das Unalück foll auf ein Versagen der Bremfe zurückzuführen sein. Die Verwaltung hat den Betrieb eingestellt.

London, 11. April. (W. T. B)“ Wie dem „Reuterschen Bureau“ aus Hongkong gemeldet wird, hatte infolge des Boykotts gegen die Japaner der japanische Postdampfer „America Maru* auf seiner leßten Fahrt nach San Francitco keinerlei chinesische Ladung an Bord und nur 25 Reisende gegen 730 der „Empreß of India*, die am Donnerstag in See ging.

Paris, 12. April. (W. T. B.) In Sures8nes wurde heute eine Büste Emile Zolas enthüllt. Der Minifterpräsident Clémenceau hatte zu der Feierlichkeit einen Vertreter entsandt. Es sprachen mehrere Redner. Während der Reden wurden von einer Anzahl junger Leute mehrfah Rufe ausgestoßen, die fih gegen Zola rihteten. Zehn Verhaftungen wurden vorgenommen, von denen aber nur vier aufrecht erhalten werden follen.

Tourcoing, 12. April. (W. T. B.) Vergangene Nacht erxplodierte im Eingang zu dem Gebäude des Polizei- kommissariats des dritten Arrondifsements eine Bombe, die auf die Shwelle gelegt worden war. Ein Chauffeur, der den Zünder der Bombe hatte auëlöschen wollen, wurde [ebr \ckwer im Gesißt verwundet. Im Kommiffariat und den benachbarten Gebäuden zersprangen sämtliche Fenstersheiben. Ein aus Belgien stammender Anarchist wurde verhaftet.

Oporto, 12. April. (W. T. B.) Dureh eine Feuersbrunsft ist das Theater Saint Jean vollständig zerstört worden. Verluste an Menschenleben find nihcht zu beklagen, da der Brand zu einer Zeit ausbrach, wo keine Vorstellung war.

Boston (Mafsahuseits), 12. April. (W. T. B.) Ein früh aus- gebrochener Brand hat gegen 250 Häuser der Vorstadt Chelsea zerstört; bis jeßt ist man des Feuers noch nicht Herr geworden. Der Materialschaden ist sehr groß, Menschen find dagegen nicht umgekommen.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Erften, Zweiten und Dritten Beilage.)

Freitag: Der Mesfias.

Komische Oper. Dienstag,

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- aus. 98. Abonnementsvorstellung. Dienft- und Frei- ylägze find aufgehoben. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Rihard Wagner. Erster Tag: Die Walküre. In 3 Akten. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Ober- regifseur Droesher. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 102. Abonnementsvorstellung. Wallenfteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen De diner. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang

t;

Neues Operntheater. Die Christen. SHauspiel in 5 Akten von Walther Nithack-Stahn. Anfang 7x Uhr. Am 15. April : Die Chriften.

Mittwochch: Opernhaus. 99. Abonnementsvorfstellung. Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Die

ugeuotten. Große Oper in 5 Akten von Giacomo

eyerbeer. Text nah dem Französischen des Eugöne Scribe, übersezt von Ignaz Castelli. Anfang 7} Uhr.

Schauspielhaus. 103. Abonnementsvorstellung. Wil- v Tell. Sthauspiel in 5 Aufzügen von Stiller.

nfang 74 Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag: 107. Billettreserve- say. Dienst- und Freipläte sind aufgehoben. Nathau der Weise. Dramatishes Gedicht in 5 Aufzügen von Lessing. Anfang 74 Uhr. Montag: 109. Billetts reservesaz. Dienft- und Freipläge find aufgehoben. Doktor Klaus. Schauspiel in 5 Aufzügen von Adolf LArronge. Anfang 74 Uhr. Der Billett- vorverkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskafse des Königlichen Schauspielhauses von 104 bis 1 Uhr Vormittags gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 S für jeden Sißplaß ftatt.

Neues Operntheater. Montag, Nachmittags 23 Uhr: 108. Billeitresersefaß. Dienst- und Freipläge find aufgehoben. Häusel und Gretel. Märchensptel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Die Puppenfee. Pantomimisches Ballettdivertifsement von Haßreiter und Gaul. Musik von Ioseph Bayer.

Deutsches Theater. Dienstag: Das Winter-

märchen. Anfang 74 Uhr. Mittwoch: Was ihr wollt.

Kammerspiele. Dienstag : Lyfiftrata. Anfang 8 Uhr. I!ittwoch: Lyfistrata.

Venes Schauspielhaus. Dienstag, Abends S Nhr: Der Dummkopf.

Mittwoh: Der Dummkopf.

Donnerstag: Judith.

Sonnabend, Abends 74 Uhr: Alt-HSeidelberg. Ostersonntag und Oftermorttag: Der Dumm-

kopf.

Lessingtheater. Dienstag, Der Teufel.

Mittwoh, Abends 8 Uhr: Glodcke. : Donnerstag, Abends 8 Uhr: gefiudel.

Berliner Theater. Gaftspiel des Neuen Schau- \ptelhauses. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wintersport.

Mittwoh: Wintersport.

Donnerstag, Abends 7# Uhr: Alt-Heidelberg.

Freitag: Ges{lofsen.

Sonnabend: Judith.

Osftersonntag und Ostermortag: Wintersport.

Abends 8 Uhr:

Die versunkene Das Lumpeu-

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.) Dienstag, Abends 8 Uhr : Liebe.

Mittwoch: Liebe.

Donnerstag: Frau Warreus Gewerbe.

Xreitag: Geschlofsen.

Sonnabend: Frau Warrens Gewerbe.

Schillertheater. ©. (Wallnertheater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Widerspenfstigen Zähmung. Lustspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton.

Donnerstag, Abends s Uhr : Kaiser und Galiläer.

Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Philister. Lustspiel in 3 Aufzügen von Johannes Wiegand. Hierauf: Die Lore. Komödie in 1 Aft

von Otto Erich Hartleben. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Weg zum

Herzen. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Theater des Westens. (Station: Zoologis@er Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Eiu Walzertraum.

Mittwoh: Ein Walzertraum.

Freitag: Aufführung des Pfannshmidtshen Chors. Paulus. Anfang 8 Uhr.

Ostersonntag, Nachmittags 3} Uhr: Zu halben Preisen: Die lustige Witwe. Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum.

Ostermontag, Nachmittags 3} Uhr: Zu halben Preisen: Die lustige Witwe. Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum.

Die Fledermaus. Donnerstag : Tiefland. Freitag: Geschlossen.

onnabend: Tosca.

Abends 8 Uhr: Tiefland.

LCustspielhaus. (Friedrihftraße

Donnerstag: Zum Ereitag : Ges{loffen.

Der Brandsftifter. Osftersonntag,

Teftameut.

Testament.

Dienstag, Abends 8 Uhr:

von Wolff-Facoby. Mittwoch: Der Flob im Ohr.

Freitag: Geschlofsen.

Floh im Ohr.

Floh im Ohr. Thaliatheater.

uywmphe.

Nora. Creltag: Geschlossen.

John Gabriel Borkman.

uymphe.

Mirtwoch : Die verkaufte Braut.

Osftersonntag, Nachmittags 3 Uhr: Carmen.

Ostermontag, Nachmittags 3 Uhr: Die verkaufte Braut. Abends 8 Uhr: Die Fledermaus.

tag, Abends 8 Uhr: Tante Cramers Testament. Mittwoh: Tante Cramers Testament. ersten Male:

Freschbolzen. Hierauf: Der Braudstifter. onnabend: Fräulein Freschbolzen.

Nachmittags 3 Uhr: Schöller. Abends 8 Uhr: Taute Cramers

Ostermontag, Nachmittags 3 Ubr: Ein toller Eiufall. Abents 8 Ubr: Tante Cramers

Residenztheaier. (Direktion : RihardAlexander.) Der Floh im Ohr. Schrank in 3 Akten von Georges Feydeau. Deuts

Donnerstag: Der Hüttenbefitzer.

Sonnabend: Der Hütteubesfitzer. Ostersonntag, Nachwittags 3 Uhr: Haben Sie nihts zu verzollen? Abends 8 Uhr: Der

Oftermontag, Nachmittags 3 Uhr: Haben Sie nichts zu verzollen? Abends 8 Uhr: Der

Dienstag, Abends

Doktor Klapperstorch. Posse mit Gefarg und Verw. Tanz in 3 Akten von J. Kren und G. Okonkowsky. Mittwoch: Zum ersten Male: Die Brununeu-

Donnerstag: Ensemblegastspiel des Lessingtheaters.

onnabend: Gnsemblegastspiel des Lessingtheaters.

Oftersonntag, Nahmittags 3 Uhr: Fünfe! Abends § Uhr: Die Brunnenvuymphe. Ostermontag, Nachmittags 3 Uhr: Jhr Sechs- Uhr-Onkel. Abends 8 Uhr: Die „Brunuen-

Abends 8 Uhr: | Trignontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrihstraße.) Diênstag, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Charlotte Wiehé. Seine erste Frau. Die Hand. (La main.)

Mittwoch und Donerstag: Gasispiel von Charlotte Wiehó. Seiue erfte Frau. Die Haud.

S Ges{loffen.

onnabend: Das Ende der Liebe.

Otjtersonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Josette meine Frau.

Theater an der Spree. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Oukel aus Kottbus. Posse mit Gesang und Tanz.

Mittwoch und folgende Tage: Der Onkel aus Kottbus.

Freitag: Geschlofsen.

Konzerte.

Beethoven-Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr: Populäre Soiree von Sven ScholaudeL.

Pirkus Schumann. Nur noch kurze Zeit. Dienstag, Abends 74 Ubr: Brillante Vorstellung. Der menschliche Schimvause, Kousul Peter. Nefifto, das elektrishe Nätsel. Amerika, große Ausftattungspantomime mit eigener Truppe 120 schwarzer Leute.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Ruth Baensh mit Hrn. Leutnaut Frithiof Tamms (Magdeburg Lyck). ° Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierung8afsefsor Wilhelm von Born-Fallois (Posen). Hru. Amtsrihter Kullmann (Kattowiß). Eine Tochter: Hrn. Major Alfred von Schaumann ({Darmstadt).— Hrn. Pastor Karl T E Gestorben: - Hr. Oberleutnant Otto Beck (Konftan c. Josephine Eggeling, geb. von Frl. Luise von

Fräulein

236.) Diens

Fräulein

Hierauf :

Penfion

8 Uhr:

Skrbensky (Fürstenwalde). Kameke (Köslin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32. Dreizehn Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Bis früh um

714i)

zum Deuts hen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Königreich Preußen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 28. März 1908 werden hierdurch H die Königliche Bergakademie u Clausthal nachstehende Saßungen nebsst Aus- Führungsbestimmun en von mir erlassen. . Berlin, den 6. April 1908. Der Minister für Handel und Gewerbe. Delbrü.

Satzungen der Königlichen Bergakademie zu Clausthal. Vom 6. April 1908.

(Zu den mit einem * versehenen Paragraphen sind Ausführungs- immungen erlassen.)

A. Zweck, Unterrihtsweise, Lehrkräfte.

S 4. Zweck.

Die Königliche Vergakademie zu Clausthal ist eine Ho(schule mit dem Zweck, eine wissenshaftlihe Ausbildung für den böberen Staatsdienst in der Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung nah Maßgabe der hierfür erlassenen besonderen Vorschriften, für die Leitung von Berg-, Hütten- und Salinenwerken des vatbetriebes und für das Markscheiderfach zu gewähren und die ein\schlägigen Wissenschaften und Künste zu pflegen. gs

Unterrihtsweise. ur Erreichung dieses Zweckes dienen Vorlesungen, Uebungen und Auéflüge.

E Unterricht ift teils nah Jahres-, teils nach Halbjahreskursen geordnet.

Den Studierenden steht die Wahl der Vorlesungen und Uebungen, an denen fie teilnehmen wollen, frei. Doch wird ihnen die Inne- haltung der fe die einzelnen Fachrihtungen aufgestellten Studien- pläne fohlen. Die Zulafsung zu Vorlesungen und Uebungen, deren Verständnis die Erledigung anderer vorbereitender Unt ts- gegenstände vorausseßt, kann von der vorherigen Teilnahme an leßteren

abhängig gemacht werden. éi

Lehrkräfte. Der Unterricht wird von dem Direktor, von etatsmäßigen Pro- fessoren, Dozenten und Privatdozenten erteilt.

Zur Unterstüßurg der etatsmäßigen Tro effsoren und der Dozenten. o

werden nach Bedürfnis Assistenten und sonstige Hilfsarbeiter bestellt.

B. Verfassung und Verwaltung.

& 4. Rangfstellung. Die B untersieht unmittelbar dem Minifter für Handel

& 5,® Kurator.

Der jeweilige Königlihe Berghauptmann zu Clausthal ist Kurator der Bergakademie und erledigt als solher an Stelle des Ministers alle Geschäfte, deren Wahrnehmung ihm von diesem übertragen wird.

Alle Berichte der Bergakademie an den Minifter find durchlaufend bei dem Kurator zu erstatten.

8. 6.° Direktor.

Die Leitung der Bergakademie und die Aufficht über sie liegt dem Direktor ob, soweit nit einzelne Geschäfte dem Kurator von dem Minister übertragen werden.

S G

Grnennung und Berufung der Lehrer, Zulassung der Privatdozenten.

Der Direktor und die etatsmäßigen Professoren werden vom

Kn Aua. ie Dozenten werden vom Minifter unter Vorbehalt des Wider-

rufs mit der Abhaltung einzelner Vorlesungen beauftragt.

Das Verfahren bei der Habilitation sowie die Rechte und Pflichten der Privatdozenten regeln fich nach den vom Minister darüber zu er- lafsenden Vorschriften. gs

Allgemeine Obliegenheiten des Direktors.

Der Direktor vertritt die Bergakademie nach außen, verhandelt in ibrem Namen mit Behörden und A führt den Sthrift- wechsel und unterzeichnet. die Schriftstücke.

Er überwacht die Beobachtung der Saßungen und der sonstigen Vorschriften sowie den geregelten ergana des Unterrichts und ist fûr die ordnungsmäßige Verwendung der für die Zwecke der Bergakademie überwiesenen Mittel sowie für die Einhaltung der durch den Etat vorgeschriebenen Grenzen verantwortlich.

Vertretung des Direktors.

ta den Fall der Abwesenheit oder der es Behinderung des Direktors ernennt der Minister einen ständigen Vertreter aus der Zabl der etatsmäßigen Professoren.

Bei Behinderung des ständigen Vertreters werden die Geschäfte von dem jeweilig anwesenden dienstältesten etatsmäßigen Professor wahrgenommen. 8 9

Obliegenheiten des Direktors gegenüber den Besuchern der Bergakademie. Der Direktor bewirkt die Aufnahme der Studierenden (S 12) und (Ée Je big der Hörer und sonftigen Besucher der Bergakademie 8 k Er handhabt die akademishe Disziplin nah den vom Minister erlaffenen Vorschriften. s 10

Befugnisse des Kollegiums der etatsmäßigen Professoren und Dozenten.

Vor der Bearbeitung der nachstehend aufgezählten Gegenstände hat der Direktor dem Kollegium der etatsmäßigen Professoren und derjenigen Dozenten, welhe vom Minister in das Kollegium berufen werden, Gelegenheit zur gutachtlihen Aeußerung zu geben.

Der Direktor beruft das Kollegium nach Bedürfnis. Er muß es berufen, wenn dies mindestens der dritte Teil der Mitglieder be- antragt, Sn den Versammlungen des Kollegiums führt er den

Vorsitz.

und

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 13. April

Das Kollegium tritt zusammen bei H Z chung der Lehrerstellen; ulafsung von Privatd j

3) allgemeinen Lehr- und Prüfungösfragen;

4 eststellung der Studien- und Stundenpläne;

5) Verteilung der Hörsäle;

6) Verteilung der für Lehrmittel, Sammlungen und Studien- reisen zur Verfügung gestellten Geldmittel ;

L Entscheidungen über Gebührenerlaß und Gewährung außer- ordentliher Un ungen an Studierende sowie Zuteilung von Preisen und Reisebeihilfen;

8) Vorschlägen über die im Gtat für die einzelnen Lehrzweige O) Vorschlägen über die Aen Saß d der

en über er ungen un zu ihrer Ausführung vom Minister S Anordnungen ;

O sonstigen ihm vom Direktor een Vorlagen.

Die Mitglieder des Kollegiums befugt, auch ihrerseits bei Beratung von An Lege die unter die Puakte 1 bis 10 fallen, Anträge an den Dir r zu rihten.

Der Kurator 5) ist befugt, an den Sitzungen des Kollegiums teilzunehmen. Zu dem werden ihm vom Direktor Zeit und Tagesordnung der Sitzungen vorher angezeigt.

C. Besucher.

8 11. Einteilung der Besucher.

Die Besucher zerfallen in Studierende, Hörer und sonstige zur Annahme von Unterricht berechtigte oder zugelassene Personen. 9

S 12. Aufnahme der Studierenden.

Als Studierende werden [le Reichsinländer aufgenommen, die

im Besiß des Reifezeugnisses etnes deutschen Gymnasiums, Real-

ymnasiums oder einer deutshen Oberrealschule, einer bayerischen

imi ry oder der KönigliÞh Sächsishen Gewerbeakademie in emn UnD.

Rekcbsinländer, die eine außerdeutshe Lehranstalt besuht haben, werden als Studierende zugelafsen, wenn ihre Vorbildung in dem Staate, in tem sie erwor zum Besuch einer Hochschule be- rehtigt und der in Absatz 1 geforderten Vorbildung im wesentlichen leihwertig ist. Ueber das Vorhandensein dieser Voraussetzung ent- scheidet im Zweifelsfall der Minifter.

Reich8ausländer können unter den gleihen Bedingungen wie Reichsinländer zugelaffen werden.

Diese Bestimmungen gelten aüh für diejenigen, die von einer anderen Hochschule auf die Bergakademie übergehen.

§ 13. Besuchsbescheinigung für Studierende. Am Schlusse jedes Studienhalbjahres und beim Verlassen der Bergakademie wird den Studierenden vom Direktor auf ihren Antrag

den eine Bescheinigung über den Besuch der Anstalt und die vorschrifts- mäßig an- un emeldeten R leneen and Uebungen cs M

4 §14 Diplomprüfung für Studierende.

Hüiterwesen GSsMlieBlih der ecseribeates G attisder Leb wesen ein er vorzuschre en pra zurückgelegt und mindeftens ein Studienjahr an der Bergakademie in Clautthal zugebracht haben, können auf Grund einer Prüfung ein Ta erhalten, das ihre Kenntnisse und ihre technishe Ausbildung NnDET. Die Diplomerteilung und die dafür zu bestehenden Prüfungen werden durch besondere, vom Minister zu erlafsende Vorschriften

geregelt. S 15,5

Zulassung von Hörern.

Personen, welche die für die Zulaffung als Studierende vorge- \chriebene Vorbildung nit besitzen, können unter der Voraussetzung, daß das Unterrichtsinterefse nit leidet, als Hörer zugelassen werden. Die Zulaf}ung ift von dem Nachweis genügender Vorbildung abhängig. Ueber die Zulaffung entscheidet der Direktor.

Den Hörern kann der Besuch der von ihnen gen Vorlesungen und Uebungen bescheinigt werden. Sonstige akademishe Zeugnifse werden ihnen nit erteilt.

Markscheiderzöglinge, die die in § 12 Abs. 1 geforderte Vor- bildung nit besißen, werden als Hörer eingeschrieben.

§ 16. Zur Annahme von Unterricht berechtigte Personen.

Zur Annahme von Unterricht berechtigt find esen en, welche die erste Staatsprüfung für das Bergfah oder eine Dip omprütung an einer Bergakademie oder tehnischen Hochs(ule des Deutschen Reiches bestanden haben. S 17

Zur Annahme von Unterricht zugelassene Personen. Personen, die an einzelnen Vorlesungen oder Uebungen teilzu- nehmen wünschen, ihrer Lebensstellung na aber weder als Studierende noch als Hörer eintreten können, dürfen von dem Direktor im Ein- verständnis mit dem beteiligten Lehrer als Gastteilnehmer zugelafsen werden.

D. Unterrichts8gebühren.

S 18,® Berechnung der Gebühren.

Die Sre für die Berehnung der Unterrichtsgebühren werden durch den Minister festgestellt. Die Gebühren find halbjährlich im voraus zu entrichten.

8 19,* Gebührenerlafß. Der Minister ist ermächtigt, Anordnungen über den Erlaß von Unterrihtsgebühren zu treffen. 8 20.* Aus3s\ch{luß bei Nihtzahlung der Gebühren.

Besucher, die die Unterrihtsgebühren troß wiederholter Mahnung nicht entrichten, können durch den Direktor von dem weiteren Besuche

der Vorlesungen und Uebungen ausgeshlofsen werden.

E. Bibliothek und Sammlungen.

S 21. Bibliothek.

Die Bibliothek ifff außer für die Lehrer, Beamten und Studierenden der Bergakademie auch für andere Personen zur Be- . nußung und Entleiburg von Büchern nah den vom Direktor zu

erlassenden Vorschriften zugänglich.

1908,

Sammlungen.

“Die Sammlungen der Bergakademie find besonderen Vorstehern unterstellt, und zwar die Lehrsammlungen unter Berücksichtigung der

entsprechenden Unterrichtsfächer. F. Schlußbeftimmungen.

§ 23. Zeitpunkt des Inkrafttreten s. Diese Satzungen treten mit dem 1. April 1908 in Krast.

8 24. A usführungsbestimmungen.

Der Minifter erläßt die ¡ur Ausführung dieser Satzungen er- forderlihen Bestimmungen. L A

Ausführungsbefstimmungen

¡u den Satzungen der Königlichen Bergakademie ¡u Clausthal

vom 6. April -1908.

Zu § 5,

Zu den Obliegenheiten des Kurators der Bergakademie gehören:

1) die Berichte und Verfügungen in Rechtsfragen und in Dis- ziplinarangelegenheiten,

2) die Anträge auf Berufung des Direktors, der etatsmäßigen Professoren und der Dozenten, 3) die Berichte und Anweisungen in Besoldungsangelegenheiten sowie die Ernennung der mittleren und unteren Beamten, 8 die Anweisungen der Reisekostenrechnungen, 5) die Abnahme der Jahresrechnung der Bergakademiekafse, S tet MOEe ihm als Kurator zufallende oder noch zuzuweisende

eschâfte.

Der Kurator ist befugt, jederzeit an den Vorlesungen, den. Prüs fungen und den Sitzungen des Kollegiums der ordentlihen Profefforen und Dozenten 10, leßter Absay der Satzungen) teilzunehmen.

Zu § 6. Urlaub.

Der Direktor ist befugt, den Lehrern und Beamten der Berg- akademie Urlaub innerhalb des DeutsWen Reichs bis zur Dauer von 6 Wogen und nah dem Auslande bis zur Dauer von 4 Wochen zu erteilen, insoweit dadurch keine Kosten für die Staatskasse erwachsen. Ist dieses der Fall oder wird Urlaub für längere“ Zeit begehrt, so ift die Entscheidung des Ministers einzuholen und der Antrag zunächst dem Kurator mit gutachtliher Aeußerung vorzulegen.

Der Direktor ift berechtigt, sich selbs bis zu 8 Tagen zu be- urlauben. Dienstlihe oder sonstige Abwesenheit des Direktors oder Behinderung desselben in der Wahrnehmung der Dienstgeshäfte von länger als fünftägiger Dauer.ift dem Kurator anzuzeigen.

Der Direktor hat während der Ferien keinen amtlihen Urlaub.

Ist ein Lehrer der Bergakademie durch Krankheit oder andere Gründe verhindert, die angekündigten Vorträge oder Uebungen abju- halten, so hat er dies, soweit er dazu imftande ist, vor Beginn der Unterrihtsstunden am s{hwarzen Brett bekannt zu machen.

Können im Falle einer Verhinderung durch Krankheit die an- gekündigten Vorträge oder Uebungen nach einer Unterbrehung von drei Tagen noch nicht wieder aufgenommen werden, oder ift von vorns- herein anzunehmen, daß die Krankheit länger als drei Tage dauern wird, so ift dem Direktor darüber eine Anzeige zu mahen, welche die näheren A über die Krankheit, deren voraussihtlihe Dauer und die etwaige Notwendigkeit einer Vertretung enthält.

Bei anderen Verhinderungen, welhe die Dauer von drei Tagen überschreiten, ift bei dem Direktor Urlaub E

Während der Ferien bedürfen die Lehrer der Bergakademie des Urlaubs nur dann, wenn ihnen die Leitung von Instituten übertragen ist, welhe während der Ferien in Tätigkeit bleiben.

Die Dozenten im Nebenamt bedürfen keines Urlaubs, fie haben aber, wenn durch Amts8geshäfte oder einen Urlaub im Hauptamt eine mehrtägige Unterbrehung ihrer Tätigkeit an der Bergakademie herbei- geführt wird, mit dem Direktor rechtzeitig in Verbindung zu treten.

Zu §8. Kasse,

Die Bergakademie hat ihre eigene Kafsenverwaltung; die Kafsen- anweisungen vollzieht der Direktor, soweit sie nicht dem Kurator (zu & 5) vorbehalten find.

Die Geschäfte der Bergakademiekafse werden bis auf weiteres von der Königlichen Oberbergamtskafse zu Clausthal mit wahrgenommen.

Im übrigen finden die für den Bereich der Berg-, Hütten- und Salinenverwaitung erlassenen Etats- und Kafsenvorschriften vom 2. November 1895 auf die Bergakademie zu Clausthal \finngemäß

Anwendung. Zu § 15. t

Im allgemeinen follen Hörer im Besize der Berehtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst sein und eine mindestens halb- ährige praktische Tätigkeit auf Bergwerken oder Hütten ausgeübt

aben. Zu § 18.

Für den von Privatdozenten erteilten Unterricht bleibt die Fest- seßung der Höbe der Gebühren der Vereinbarung mit dem Direktor nah den näheren Bestimmungen der Habilitationsordnung überlafsen.

Eine Nückzahlung eingezahlter Gebühren findet nur dann statt, wenn eine Vorlesung nicht zustande gekommen ist, oder innerhalb der ersten Hälfte des Studienhalbjahres hat abgebrohen werden müssen. Der ere Fall ist nicht als vorhanden anzusehen, wenn die Vor- lesung urch einen anderen Lehrer zu Ende geführt wird.

er Anspruch auf Rückerstattung geht verloren, wenn er nicht innerhalb desselben Studienhalbjahres geltend gemaht wird.

Zu § 19,

Studierende, welhe Inhaber von preußishen Draa roDE oder von solchen find, die jenen von dem nister in dieser Bes ziehung glei gestellt werden, find von der Gebührenzablung befreit.

Beihilfen zu Studtenreisen aus den im Etat der Bergakademie ausgeworfenen Mitteln können Studierenden, welhe Reichsangezhörige find und mindestens im zweiten Halbjahr die Bergakademie besuchen, gewährt werden.

Hörer und Gastteilnehmer erhalten keine Beihilfen,

Zu § 20. Die Namen der Studierenden, die sich weder abgemeldet pes [ér das betreffende Semester Vorlesungen belegt en werden dur e

ns{lag am s{warzen Brett bekannt gemacht, bevor der Studierenden gestrichen werden. Berlin, den 6, April 1908,

Der Minister für Handel und Gewerbe. Delbrück.

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