1908 / 103 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 May 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Von den 377 Anträgen gingen 310 (darunter 83 be- (20 behördliche) allein aus deutshen Staaten und 17 Besonders viel wurde die

auf Private. D aus Preußen und hiervon 98

erlin, 50 (7 behördlihe) aus anderen g bebhördliher) aus dem Ausland ein. bteilung wieder durch die Untersuhung von Metallen in Anspruh enommen, und zwar galt, wie alljährlich, die eros der Unter- suchungen dem isen, wobei die Semische Analyse Häufig durch die metallograp ung erg wurde.

Die Abteilung 6 für Oelprüfun g endlich erledigte 892 Proben zu 485 Anträgen (gegen 880 Proben zu 507 Anträgen im Vorjahre). Ein Anirag, der sih auf die Unterscheidung von künstlichen und natür- lichen Aiphalten sowie auf die Untersuhung von MWollfettoleïnen bejog, war von den Ministern der geistlichen 2c. Angelegenheiten, der öfentlihen Arbeiten, der Finanzen und vom Kriegsminister ge- telt. Von den übrigen erledigten Anträgen entfallen 151 mit 327 Proben auf Behörden und 333 mit 530 Proben auf Private. 369 (darunter 143 bebhördlihe) Anträge waren aus Preußen und hier- von 138 (38 behördliche) allein aus Berlin, 103 (7 bebördliche) aus anderen deutshen Staaten und 12 (1 behördlicher) aus dem Ausland eingegangen. Die Abteilung erstattete au 24 Gutachten.

Theater und Musik.

Königlihes Opernhaus.

C. N. von Reznicek s komische Oper in drei Akten „Donna Diana*® wurde gestern abend ¡um ersten Male im Königlichen Opernhause mit gutem Erfolge aufgeführt. Das Textibuh ift frei nach der Westschen Uebersezung des gleichnamigen berühmten Lust- \piels von Moreto gearbeitet; die Musik hat der Tondichter dem spanishen Stoff mit Geist und Grazie angepaßt. Die Gestalt der ehesheuen Prinzessin „Donna Diana“ nimmt zwar kaum einen hervorragenden Plaß in der Oper ein, aber zu gelegener Zeit wird die Wandlung der keushen Philosophin zum liebenden Weibe mit sprühendem Wiß und froher Laune charakterifiert. Den Sängern sind im einzelnen überhaupt weniger dankbare Aufgaben geftellt als dem Orchester; ihre Rollen treten nicht immer bedeutsam hervor, obwohl jedem dur entsprechende Lieder Gelegenheit gegeben wird, zur Entfaltung seiner besonderen gesanglihen Vorzüge; neben verschtedenen Ensemblesäßen traten das Shlummerlied Florettas im zweiten Akt und Perins Narrenlied im leßten Aufzug wirksam hervor. Der künst- lerishe Schwerpunkt des Werks is unbedingt in dem Orchester- teil zu su@en. Die Ouvertüre spra fofort lebhaft an durch den prickelnden Reiz des Grundmotivs, von dem sih ein sehnsuhts- trunfenes lyrisches Thema wirkungsvoll abhebt; fie regte in aller Herzen frohe Erwartung an. Eine noch ungleich stärkere Wirkung ing vom Intermezzo im zweiten Akt aus; die Geister urwüsiger helmerei, s{chmachtenden Empfindens, spanischer Ritterlichkeit schienen fi in farbenreichem Wechsel auf den weihen Wogen der Musik zu wiegen; es lag Geist in den zierliGen Nhythmen, in den frischen Melodien und erquickende Ursprünalichkeit in den feirfinnigen, kecken Klangreizen. Der stürmishe Beifall forderte bei offener Szene eine Wiederholung; diefe Orchesternummer bildete den Höhepunkt ber Oper, die auch außerdem noch mancherlei Schäße ar lyrischen Stimmungsbildern bietet. Der dramatischen Bewegung, die nicht immer bedeutsam zum Ausdruck kommt, wurden öfters heroisde Akzente aufgeseßt, die ein weniger ureigenes Wesen trugen; fie gaben ten Schluß- ppe: einen Zug ins Große, ohne jedoch die natürliße Wärme und den eihten Fluß der Grfindung der rein lyrishen Partien zu erreichen. Das Orchester unter der Leitung des Kapellmeislers von Strauß erntete begeisterten Beifall für seine hinreißenden Leistungen. Die Titelrolle fa-g Fräulein Rose ziemlich farblos; dafür erranz ih räulein Gaston als Floretta mit ¿hrem fein und zart vorgetragenen lummerlied freundlihe Anerkennung. Herr Kirhhof als Don Cesar ließ sein \chönes Organ klar und hell ausftrahlen und erfreute noch besonders durch die sihere und vornehme Art seines Spiels. Auch Herrn Hoffmanns Hofnarr Perin wurde mit Recht lebhaft gewürdigt. Dem Werk war jegliche Sorgfalt in der Fpszenierung zuteil geworden; es gab spanische Nationaltänze, mit äulcin del’Era an der Spitze, und farbenreihe Szenenbilder mit üdliher Wärme des Kolorits. Sowohl der weite Turnierplatz, wie der üppige Garten und das säulengeschmüdckte Vorgemach boten stil- gerechte Rabmen für die Entfaltung prunkvoller Aufzüge und fest- liher Empfänge. Uebrigens wurde {on vor Jahren (1886) im Königlichen Opernhause eine „Donna Diana“ aufgeführt, die Heinrich ofmann zum Verfasser hatte. Sie behauptete fich nicht allzulange

m Spielplan. Lessingtheater.

Nat all der {weren und oft auch shwer verdaulichen dramatischen Kost, die das Lessingtheater sonst feinem Publikum bietet, gab es estern einmal ein leihtes Zwischengeriht; es wurde in einer Vor- ffellung zu Gunsten der Genossenshaft Deutsher Bübnenangehöriger ranz und Paul von Schöônthans alter Shwank „Der Raub der Sabinerinnen* aufgeführt, der auch hier seine erheiternde Wirkung aufs neue glänzend bewährte. So ein Ausflug font mit ganz anderen Aufgaben betrauter Künsiler auf ein ihren fremdes Gebiet hat immer feinen ganz besonderen Reiz, man denke nur an die Aufführungen der „Fledermaus“ im Königlichen Opern- hause; so kam man gestern mit dem festen Vorsaß ins Theater, sich gut zu unterbtalten, und das gelang im vollsten Maße. Empfand man auch, daß Albert Bassermann als fächsisher Schmieren- direktor Striese kein Emil Thomas war, dessen vis comica in dieser Rolle ein Triumphe feierte, man lachte doch. Das beste war seine Maske, der eine Harburgersche Beier nung aus den „Fliegenden Blättern“ als Vorbild gedient zu aben

ien. übrigen charakterisieite er fast zu diskret und ¡E S gen ae E unter den Tish fa Vogel Se i x Karl Foresi als dihtender Schulprofefsor erweckt omik. Au ore ender u erweckte fröhliche Nett ebenso Ella rie

playender Dr

u. a. vervoll fländigten das war fo gut gelungen, daß zu wiederholen.

ließ infolge- llen. Den

Dienstmädhen Rosa ab.

ais überwältigender

{oß Else Lehmann m Aeußeren und im Wesen oft . von

h as der uach gener Reicher a ets zur Un erein- Hans Marr und Ida Wüst als ienér als Schauspieler Sterneck fet usammenspiel. Die Aufführung

die Direktion entschlossen hat, sie

befrau. Emanuel Weinhändler Karl Groß, Neumeister und Frau, Bruno

Abschiedévorstellung vor gut

is eine Sitzung, in

von 20 4. Die übrige Steuerordnung wurde nah den Ausshuß- anträgen angenommen. Auf die dffentlithe

folgte eine geheime Sißung-

Abends 75 Uh

Der Berliner wei verein der Deutschen Meteorolo- aft hält

en Gesell\ch m Saale des Königlichen Statiftishen Landesamts (Lindenstraße 28

Dienstag, den 5. Mai,

der Dr. Mylius (als Gast) „Ueber Wetterinstin

und Witterungstypen, an der Hand typisher Aquarelle“ \prehen wird.

Cuxhaven, 1. Mai (W. T. B.) Der Dampfer „Köln“

Hebbeltheater. ea e ay S ne os nd Ia R AOE mit

Die „Nederlandshe Tooneelvereeniging* gab gestern ihre | dem deu en Zanidamp}setr ear o4au e JUS : fammengestoßen. Der Dampfer „Köln“ i von dem

besegtem Hause: ein Beweis dafür, daß | Dampfer Pen TTAUIT L der 4 ie Passagiere, etwa

800, an Bord genommen hatte, in die Weser e ngeschleppt

die rvackeren holländishen Künstler si hier im Laufe ihres Gastspiels viel Freunde erworben haben. Aufgeführt wurde ,De Meid* (Das Mädchen) von erma Eine „Komödie des Hasses“ nennt der Dichter dieses niht eben erquicklihe Stü, in dem ein Dienstmädchen, das von einem Febltritt ihrer Herrin Kenntnis erhalten hat und diese nun, im Besitz der Beweismittel, in shamlosester Art ausbeutet und mitdem ganzen Haß einer verbissenen alten Jungfer mitleidelos verfolgt, die Haupts- rolle hat. Sie wurde von Esther de Boer mit einer Lebenswahrheit dargestellt, die geradezu bewunderungswürdig war. Ebenso gab Frau Mina van der Horst die in steter Angst der Entdeckung ihres Ver- gehens lebende Frau mit ergreifender, s{lihter Natürlichkeit. Au der \{lichlich verzeihende Ehemann, von Alexander Poft dar- gestellt, war eine durchaus glaubwü:dige Figur; glei echt erschien ferner die von Nelly de E vertretene alte Tante des jungen Paares. Die Leistungen der übrigen Darsteller waren gleichfalls durch- weg anerkennenswert. Die vorherige Bekanntmachung des Inhalts erleiterte das Verständnis für den der holländishen Sprache Un- kundigen ungemein; das au?gezeihnete Spiel tat dann das weitere, um den Gang der Handlung zu erläutern.

Im Königlihen Opernhause wird morgen „Carmen“ wiederholt. Die Damen Deftinn (Carmen), Hempel (Micaëla), die Herren Kirchhofff (Don José), Hoffmann (Escamillo) sind Träger der Hauptrollen.

Sm Königlihen Schauspielhause wird morgen Paul Lindaus Lusispiel „Ein Erfolg“, mit den Herren Molenar, Staege- mann, Vallentin, Patry, Zeisler, Vollmer, Eggeling und den Damen von Mayburg, Bute, Eschbora und Steinsieck in den Hauptrollen, wiederbolt.

Die Verhandlungen zwoischen der Generalintendantur der König- liGen Schauspiele und Seiner Durhlauht dem Fürsten Alexis Zereteli wegen des im Neuen Königlichen Operntheater geplanten esamtgastspiels der Kaiserlich russischen St. Petersburger und Moskaver Hofoper sind nunmehr dann zum Abschluß gelangtk. Die Eröffnungévorstellung wird am 20. Mai d. I. statifinden. Die aus nur hervorragenden Künstlern E Gesellschaft umfaßt einsließlich des Chors etwa 150

ersonen.

Mannigfaltiges. Berlin, 1. Mai 1908.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten berichtete der Stadtv. Rosenow namens des vorberatenden Ausshuffes über die Magistrat8vorlage, betreffend die Grundsäße für die Anstellung, An- nahme und Besoldung des Lehrerpersonals an den Fach- und Fort- bildungssMulen der Stadt Berlin. Der Aus\{chuß hat an der Vorlage mangerlei Aenderungen vorgenommen, deren Annahme der Bericht- erstatter empfahl. Die Versammlung erklärte si für den Ausshußantrag, beschloß aber nah einem von den Stadtv. Loeser, Dr. Glaßel und Manafse gestellten Antrag, den Lehrern der Pflichtfortbildungs|chule das Eir- kommen der Gemeindeshullehrer und außerdem eine pensionsfähige lage von 600 4 zu gewähren. Darauf erstattete der Ausshuß zur

orberatung der Vorlage, betreffend den Entwurf einer veränderten Hundesteuerordnung der Stadtgemeinde Ber'in, durch den Stadtv. Dr. Levy Bericht. Der Aus\huß hat in ausführlichen Erörterungen die Vor- lage durhberaten und an verschiedenen Punkten Abänderungen be- \{lofsen. Der § 1 hat nah den Beschlüssen des Ausschusses folgende afsung erhalten: „Wer über ¿wei Monate alte Hunde im Gemeinde- zirk von Berlin hält, hat für den erften Hund eine jährliche

worden.

Sockel und ein

fall ereignete fih etner Arbeitspause

London, 30.

\chwemmungen der P

Booten.

dem neuen

fahrien an der

New Vork,

ziere.

Der Tankdampfer hat zweimal den brochen und verlangte dringend Hilfe. Fünf bier zur Hilfe abgegangen.

Goslar, 30. April. (W. T. B.) Auf das hiesige Bismar ck- denkmal wurde heute abend ein Dynamitanschlag verübt.

folge Abspringens eines k A rbeiter dur den ausströmenden Dampf {wer verbrüht. Alle drei wurden nah dem Helmstedter Krankenhause übergeführt, wo zwei

ihren Verletzungen erlegen sind.

intersteven ges lepper find von

j Der des Standbildes sind beschädigi. Der

Täter ist noch nit ermittelt.

Schöningen, 1. Mai. (W.T. B.) Ein s{hwerer Unglüd8-

gestern abend in der neunten Stunde während im kleinen Schachte der Grube „Treue“. Jn- NVentils wurden dret dort beschäftigte

April. (W. T. B.) Starke Regenfälle haben

im ganzen Lande namentlih im oberen Themsegebiet Ueber-

veranlaßt. In Henley und Maidenhead zeigt

egel zwei Zoll mehr als bei dem Hochwasser im Juni 1903. Au die Kricketpläße in Oxford stehen unter Wasser. Die Ein- wohner der Dörfer am oberen Stromlaufe verlassen ihre Häuser in

London, 1. Mai. (W. T. B.) Alle bisher von Linienschiffen und Kreuzern erreihten Geschwindigkeiten sind neuerdings von Kreuzer „Indomitable“ übertroffen worden, der nah Meldungen aus Glasgow bei den jeßt stattfindenden Probe-

gemessenen Meile eine Geschwindigkeit von

28 Knoten erzielt und bei einer Dauerfahrt 264 Knoten mühelos gehalten hat.

Catania, 30. April. (W. T. B.) Das Observatorium auf dem Aetna teilt mit: Der heutige Ausbruch war sehr s{chwach. Die Lava \chreitet sehr langsam vorwärts. 5 Uhr 40 Minuten Abends eine große Eruption mit èunkler Rautentwicklung, die von einem sehr lange anhaltenden unterirdischen Getöse begleitet war.

Indessen erfolgte um

30. April. (W. T. B.) Nash telegraphischen

Nathrihten aus T ok io erfolgte der Untergang des Schulkreuzers „Matsuschima“ (vgl. Nr. 102 d. Bl.) heute vermag folge Aufstoßens auf eine Mine, sondern vor Anker durch Explosion einer Munitionskammer. anderen Schulschiffe, mit denen die „Matsushima*“ zusammenlag, find nach dem jeßt vorliegenden Bericht des Chefs des geschwaders 141 Mann gerettet, Urter der 300 Mann starken Besazung befanden 58 Kadetten. Unter den vermißten Kadetten find Söhne des Feld- marschalls Oyama und des Vizeministers des Auswärtigen Chinda.

ni cht ins Von den Booten der Sul-

darunter nur wenige Offi -

sub

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

St. Petersburg, 1. Mai. (W. T. B.) Aus Urmia

Steuer von 30 4, für jeden folgenden von 40 # zu entrichten. ; ; : 7 Bei Steuerpflichtigen, die für die Staateeinkommensteuer zu einem mo E L Or gee, ens die Mee? Steuersay zu 52 4 oder weniger angeseßt sind, foll die Hundefteuer fälle Es urden auf die Dörfer im Dola- auf Antrag für den ersten Hund auf 20 # ermäßigt werden, ofern ebiet fortdauern. Eine persische Post blieb der Steuerpflichtige einen eigenen Haushalt führt. Die in halbjähr- | bei Salmas liegen, nahdem die Schhußwahe von

400 Mann bis auf wenige entflohen war. Die Umgegend

lichen Raten von 15 4 je für die Zeit vom 1. April bis 30. Sep- tember und vom 1. Oktober bis 31. März zu zahlende Steuer ist bei Beginn des Halbjahrs oder bei Eintritt der Steuerpflichtigkeit fällig. Unter „halten*® ift der tatsählihe Besiy eines Hundes zu ver- stehen, obne Küksiht darauf, ob er dem Besiger eigentümlih gehört oder nicht.* Aa den Bericht {loß si eine lebhafte Debatte, an der fich der Stadtrat Tourbié, die Stadiv. Manasse, Sollmiß, Rattig, Liebenow, Hintze, Imbe1g, Werner, Tropfke und Zylicz beteiligten. Das Ergebnis der Beratung war \{chließ- lih die Ablehnun des Auéshußantrages und Annahme der Vorlage des agistrais, der ein Gegner der Erhöhung der Hundesteuer ist. Es bleibt somit bei dem bisherigen Steuersaßze

gestiegen.

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 113. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläge sind aufgehoben. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halóvy, nah einer Novelle des

rosper Merimée. Musikalishe Leitung: Herr

apellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregifseur Droesher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 74 Uhr. (Sewöhnlihe Preise.)

Schauspielhaus. 117. Abonnementvorstellung. Ein Besorg. Lustspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7# Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 114. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freivläge find auge geen. Aida. Oper in 4 Akten {7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Anfang 7# Uhr.

(Gewöhnliche Preise.) Abonnementsvorftellung.

Schauspielhaus. 118. Die Raben fteinerin. Schauspiel in 4 Akten von

Grní von Wildenbruch. Anfang 7# Uhr.

Neues Operntheater. 115. Billettreserve/ag. Dienst- und Freiplätze find aufgehoben. Fauft von Goethe. Der Tragödie erster Teil. Die zur Handlung ge- hôrende Musik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend: Ein Sommer- nachtstraum. A«fang 8 Uÿr. Sonntag: Was ihr wollt. Kammerspiele.

Sonnabend: Lyfistrata. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Lyfiftrata.

Ueges Schauspielhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Dummkopf.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum 25. Male: Johu Gabriel Borkmanu. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die versunkene

Glocke. Abends § Uhr: Der Raub der Sabinerinuen. Montag, Abends 8 Ubr: Der Raub der Sabinuerinuneu.

Berliner Theater. Gastspiel des Neuen Schau- spielhauses. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum. ersten Male: Herthas Hochzeit.

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.) Sonnabend, Abends 8 Uhr : Liebe.

Schillertheater. ©. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Stein unter Steiuen. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Montag, Abends 8 Uhr: Hans Huckebein.

Chaerlotteuburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Auf der Sonneuseite. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Sonntag, N 3 Uhr: Das vierte Gebot. Abends 8 Uhr: Auf der Sounenseite.

Montag, Abends 8 Uhr: Der Widerspenstigen Zöhmung.

Theater des Wefsiens. (Station: Zoologiser Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr

Eiu Walzectraum. Sonntag: Ein Walzertraum.

Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tosëca. (Nuth St. Denis.)

Lufispielhaus. (Friedrichftraße 236.) Sonn- abend, Abends 8 Uhr: Der Brandsftifter. Vorher :

Sein Alibi. Sonntag: Dex Brandftifter. Vorher: Sein

Alibi.

Residenztheater. (Direktion : RihardAlexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Floh im Ohr. Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau. Deutsch von Wolff-Jacoby.

Sonntag und folgende Tage: Der Floh im Ohr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Haben Sie nichts zu verzolleu ?

Thaligtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Die Bruunenuymphe. Sonntag und folgende Tage:

nymphe.

Triagnontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnkof riedrichstrafie.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gast- viel von Charlotte Wiehé. Seine erste Frau.

Die Brunneu-

von Urmia ist verödet, die Landbewohner siedeln in die über-

füllte Stadt über. gestellt; die Preise der Lebensmittel

Der ate a u mit Rußland ift ein- ind auf das Doppelte

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und

Zweiten Beilage.)

Sonntag und folgende Tage: Seiue erste Frau. Die Hand. G

Familiennachrichten.

Verlobt: Heloise Trüßschler Freiin zum Falkenstein mit Hrn. Otto von Boyneburgk (Falkenstein i. V.— Dresden). Frl. Frieda Coenring mit Hrn. Leutnant Frhrn. von Forstaer (Caffel).

Vereheliht: Hr. General d. Kav. von Madckensen mit Frl. Leonie von der Osten (Danzig—Gr.- Jannewitz i. Pomm.). Hr. Oberleutnant Dietrich von Breitenbuch mit Frl. Hertha Raßmuß (Berlin). Hr. Georg von Oberniß mit Olga Freiin von Seherr-Thoß (Machniß—Breslau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lutnant Grafen von Bothmer (Bremen). Eine Tochter: Hrn. Pastor Ernst Heffter (Rohrbeck bei Jüterbog).

Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Otto von Oheimb (Eisdorf, Kr. Striegau). Hr. Babo von Rohr (Nogallen, Drs Fr. Konsul Emma Naddatz, geb. Scheel (Rostock).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nx. 32.

Elf Beilagen

Die Hand.

(eins{ließlich Börsen-Beilage).

Er ste Beilage S zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 1. Mai

Verichte von deutshen Fruchtmärkten.

# : Qualität 1908 La 8 Am vorigen Außerdem wurden L gering mittel | gut Verkauft Berk fs. Da Mankitage a Ser April Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge 1 Depel Dur@- | nad lbeesläglicher Tag niedrigster böster | niedrigster | höchster | niedrigster | böcster Doppel as i jentner J dem D UA ¿N pad t M M t“ K A (Preis Ajbetannt) Weizen / 30. Landsberg a. W. . . ; -— En : 21,00 . Brem ¿¿- j 18.80 | 20,20 20,30 | 21,20 | 21,30 | 2190 i ; : 7 | Siciegau 20,60 | 92080 | 2120 | 2140 | 2180 | 2200 ; j s ; s Hirschberg i. Sl. j 21,10 21,10 21,70 21;70 22.00 22,00 d S : a i e as 4 a 2210 | 2220 ; ; 7 Göttingen , (L al 19,90 19.90 20,40 20,40 E E s R S L “2 SME 14 7 l T0 0 io: O n B D Me - 2 D e E G à m dens 20,00 20 40 20.69 21,00 ias s E L pa L Winnenden E E ais A 21,60 21,60 ti i : / : : x L A e E Lis D i : E e 2 a S E 21,00 | 21,20 500 10 550 21,10 „1 20,50 | 23.4. 1000 Keruen (enthülfter Spelz, Diukel, Fesen) 350. | Weißenhorn . . .., .| 2200 22,00 22,20 22,20 | 22,40 22,40 "16 1 , r j 1 1 1 . | Langenau i. Wrttbg. ._. 2150 22 40 22,60 22,80 | 23/00 23,00 154 3 480 33/60 2263 | 234 No en. 30. prt J a. W. . —— "4 50 18,50 Z E E s e ei ie 18,70 18,70 18 80 18,80 19,20 19 20 10 189 / j ¿ E a a s 16,80 17 00 17,10 17,20 17,20 17,40 5 1710 020 1: 4 7 Breslau - E R 17,70 18,60 18 70 19,10 19,20 19'80 E 20 LA S 7 E A 18,70 18 90 19,10 19.30 19,50 19,70 ¿ i ; H Hirsberg i. Shl. A 18,10 18.10 18,70 18,70 19,89 19,80 c : [ U Us i bs d ae 20700 20,10 3 / ) i Göttingen U 19,20 19,20 19,50 19,50 i g pr d D ci Sr: Ee : Gelderm ae 18,70 18,90 18,90 19,20 19.30 19.60 70 1330 19,00 18,89 | 23.4. 20 Weibenb Ag M a S M S Sr E nee 18,20 18,20 19,20 19,20 90 1 683 18,70 18,50 29. 4 15 e e R 2E 42% 480-| aE p M R 1610 | Mes: ; S An s 2 s : i ¿ ö Ô Friedland i. Mecklenburg E -—- 18.00 1820 A T E M E M L E L o s aa v as L Hi 19,00 20,00 ais i ¿ ¿ Î ¿ : j É Gerfsfie. 30. Jgrdéhena a: W. . A _— dis avs cs 16,20 16,20 4 ongrowiß . R 12,80 13,00 13,30 13,60 13,80 14,00 ! ) i j j v Breslau . R 14 00 14,30 14,40 14,70 | 14,80 15.00 7 D E e E A Z S 2 4 Wignagede s dis 15,50 16,40 | 16,50 17,00 ; i i i l 2 E L E D 15 59 16 30 16,50 | 17,30 17,50 ; ; x Hirschberg C 15,00 15,00 16,50 16,50 17,09 17,00 z / e . * . . . . . « . a. 2 * E R 5 80 16 00 F A ca 100 5 p Göttingen e sd o s 16 50 16,50 17,30 17,80 i E S S E : E ia R A i : 70 16,00 50 780 15, ; 5 Menne - E E E 22 00 22,00 23 20 23,20 4 90 2245 22,60 23. 4. 0 L C E 18,20 18 40 18,40 18,60 18,69 16 294 18,40 18,60 | 22.4 N L Langenau 4. Writbg. A E “e La 20,60 2060 | E 15 309 20,60 20,50 | 23.4 r L E O s Z r E ad i 19, 90,00 f a de : i [ Hafer. 30. Pitlera a. M, « 4‘ «‘ « e « « - 64 S S e 16,00 16,00 s e n a 60 x0 O 16.40 16,50 | 16,50 16,90 16,90 10 166 16,60 16,6 è Wongrowiß ; 13 40 13,69 13,60 | 13,80 13 80 14/00 50 : n | 03 / R 13,30 14,10 1420 | 14,70 14,80 15.39 / E E E e S 14 50 14 70 14,90 15,10 15,30 15,50 ¿ | i irschberg i. S1. . 14.40 14,40 15,00 15,00 | 15,40 15,40 41 605 14,93 15,00 | 23.4 7 E A «2 4 15/60 16,00 h Éin 320 5 056 15,80 15,40 | 23.4 60 , Göttingen 14 80 14,80 15,60 15,60 : A t Geidern i 16, 16,50 16,50 17,00 17,00 17,50 80 1 360 17,00 1667 | 23.4. 20 ¿ Neß a wat et 15,50 16,50 60 960 16,00 16,20 | * 29.4. 10 L St Werde as _— __ 19,75 20,00 15 298 19,83 20,00 | 23. 4. : aufbeuren . 18,00 18,00 ik db 19,24 19 24 24 442 18,42 20,30 | 23.4. 4 Weißenhorn 17,00 17,00 17,10 17,10 17,20 17,20 95 1625 17,10 17,10 | 22.4 ¿ rze R L ai 17,40 17,50 17,60 1780 1800 18:00 | H ¿ ai , j i 18,00 18,00 * 188 332 7 i: Langenau i. Writbg. 16,20 16,20 =— —_ 11 178 16/20 16/80 | 23. 4 : n s _ vis aiók 15,50 15,70 800 : i 23. 4. é riedland i. Mecklb.. .. da —ck 1490 | 1490 | 15,20 15,20 ; a g Ea S R : E e e a4 Wn adi L200 «1000 4 A ;

Bemerkungen. Die verkaufte Vienge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Der Dur(schnittépreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Gin liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift, ein Punkt (. ) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Berlin, den 1. Mai 1908,

Deutscher Reichstag. 146. Sißung vom 30. April 1908, Nachmittags 1 Uhr. {Berit von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Auf der Tagesordnung fteht zunächst die erste und eventuell weite Beratung des Entwurfs eines Gesehes zur Ergänzung er Geseße, betreffend die Postdampfschiffsverbindungen tit T E e

eber den Anfang der Sißung ist in der i Nummer d. Bl. berichtet worden. s enEiden

Abg Graf von Kaniß (dkonf.): Der Unterstoatssekretär hat es dermieden, die Deckungsfrage zu berühren, er hat nur kurz gesagt, daß 8 verbältnismäßig geringe Anforderungen seien, die auf Grund

eser Vorlage an unsere Reichtfinanzen gestellt werden. Nach einer Ansicht ist aber unsere Finanzlage eine solche, daß wir iberbaupt keine Ausgabe bewilligen follten, für welhe die Not- wendigkeit nicht nachgewiesen ift, und ob die Notwendigkeit im borliegenden Falle dargetan ist, erscheint mir zunächst noch zweifel- haft. Durch den Vertrag von 1898 hat der Norddeutsche Llcyd ie Verpflichtung übernommen, 5 Dawpferlinien nach Ostasien nd Australien einzurihten, und dafür eine jährlihe Ent- dädigung von 5590000 # vom Reiche zugesichert erhalten. un wird in der Vorlage dargetan, daß die Linte nah Neu-Guinea ch nicht rentiert habe, daß auf diese Linie nur 270 000 #, also er 20. Teil der ganzen Reichsbeihilfe, entfalle. Ih glaube nun iht, daß die Eescäfiélage des Norddeutsen Lloyds gegenwärtig eine

derartige ist, daß er einer außerordentlihen Suboentionterung bedarf. sr bat 1906 87 9/9 Dividende gegeben, 1907 waren es allerdings

Kaiserlihes Statiftis%cs Amt. Fuhry.

nur 4€3 9/%, aber ein ähnlider Abfall ift auch bei der Hamburg- Amerika Linie um dieselbe Zeit zu Tage getreten infolge der un- günstigen Geschäftslage. Ich glaube, daß der Norddeutsche Lloyd sehr wohl în der Lage sein würde, seine durch den Vertrag von 1898 ein- gegangenen Verpflichtungen voll zu erfüllen und auch die Linie Singapore—Neu-Guinea aufreht zu erhalten. Wenn er Gewinn und Verlust der einzelnen Linien kompensiert, so kann er den Verlust bei dieser Linie wieder ausgleihen. Es könnte das vielleiht auch durch eine Verlegung bereits bestehender Linien geschehen. Alle diese Be- denken erfordern eine gründlihe Prüfung in der Kommission, wo wir noch nähere Auékürfte werden verlangen müssen. Jh beantrage hier- mit die Verweisung der Vorlage an die Budgetkommission. ch wünsche dringend, daß diese Mehrauëgabe von 500 0009 #4 der Reichs- kasse erspart werde.

Abg. Erzberger (Zentr.): Ih kann mich den Ausführungen des Grafen Kanitz nur vollständig anschließen, auch seinem Antrage auf Verweisung der Vorlage an die Budgetkommission. Im Vorder- grunde des Interesses fteht die Frage, ob tatsählich ein Bedürfnis nah einer weiteren Subvention vorhanden ift, und ob dieses Be- dürfnis nicht durch Verlegung bereits bestehender Linien befriedigt werden kann. Ich will auf die Frage niht eingeben, ob die Gegner einer solhen Dampfersubvention 1828 recht gehabt baben oder nicht. Wenn aber der Unterstaatssekretär eine Menge Zahlen mitgeteilt und darauf hingewiesen hat, wie andere Länder ihre Schiffahrt unter- stüßen, und wie Deulshland bescheiden im Hintergrund gestanden hat, so betrahte ih das leßtere gerade als dén größten Ruhm der deutshen Schi'fahrt. Cin noch größerer Ruhm wäre es, wenn fie die Dampferjubvention überhaupt entbehren könnte. Der Hinweis auf England mit seinem großen ausgedehnten Kolontal- reich war hier niht am Playe. Ich kann nur wünschen, daß Deutsch-

land auf diesem Gebiete aus finanziellen wie aus allgemeinen volks- wirtshaftlihen Gründen immer recht bescheiden im E Ee stehen bleiben möge. Ueber die Deckungsfrage ift die Regierung in der Tat spielend hinweggegangen; handelt es sich um die innere Kolonisation, so wird gleich nah der Deckung gefragt, hier aber geht man shweigend darüber hinweg. Allerdings handelt es sih hier vor- läufig nur um eine halbe Million, aber tatsäclich im ganzen um eine Mehraus8gabe von 3 Millionen. Jh fürchte, daß, wenn wir die Japan-Linie einmal subventionieren, die halbe Million nicht reihen und daß 1914 der Lloyd bei einer neuen geseßlihen Regelung der oft- asiatishen Dampfersubvention mit einer ganz anderen Rehnung auf- treten wird. Für uns ift es auch nicht entscheidend, wie der Lloyd die einzelnen Subventionen gruppiert und für Neu-Guinea—Singapore nur 270 000 M herausrehnet, sondern daß die finanzielle Lage des Nord- deutshen Lloyds weit besser ift als die Loge des Deutschen Reichs. Was erreichen wir denn eigentli mit dieser Vorlage? Ein Minimum. Außerdem frage ih: haben wir ein Interesse daran, den Handels- verkehr zwishen Japan und Australien zu befördern? Mir will es \{hztnen, als wenn das fogar direkt gegen die deutshen Handels- interefsen ist. Es liegt au kein Bedürfnis vor, für die Kolonie Neu- Guinea eine doppelte Verbindung nah Ostasi-n zu haben. Die Linie Neu-Guinea—Singapore würde au der arderen Linie Neu-Guinea— Hongkong Konkurrenz maden, da der Güteraustausch nicht so bedeutend ist, daß er beide Linien alimentieren kann. Auf Neu-Guinea gibt es nur 65 Ansiedler. Von rennenswerten Einnahmen und der Herbei- shaffung von zahlreihen Arbeitern kann da keine Rede fein. In den Erläuterungen wird auf die Kolonialinterefsen Rücksiht genommen ; es sieht so aus, als ob die Kolonialverwaltung diese Dampferlinicu als Vorspann gebrauchen will. Auch die Posteinnahmen werden nicht bedeutend fein und jedenfalls in keinem Verhältnis zu den Ausgaben