1908 / 111 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 May 1908 18:00:01 GMT) scan diff

furzem Rabat anzugreifen und seinen Bruder zu züchtigen, werde aber zum Beweis seines guten Willens alle Europäer rechtzeitig davon in Kenntnis segen, um ihnen zu ermöglichen, mit ihrer Habe die Stadt zu verlassen. f 6s

Die in Mogador lebenden Engländer haben auf die durch das dortige englishe Konsulat bekannt gegebene Er- klärung der englishen Regierung, daß fie in Zukunft nicht mehr in der Lage sei, für englishe Staatsangehörige, falls sie in die Hände von Räubern fielen, Lösegeld vorzustrecken oder sie aus gefährlichen Lagen zu befreien, in die sie dur ihren Aufenthalt in Marokko gerieten, eine Eingabe an den englischen Gesandten in Tanger Sir Gerard Lowther gerichtet, in der es, „W. T. B.“ zufolge, heißt:

Länger als ein Jahrhundert haben Engländer in diesem Lande unter dem Schutze ihrer heimishen Regierung auf Grund der. mit Marokko ges{lofsenen Verträge ungthindert leben und Handel treiben dürfen, und es ist ibnen ge!ungen, mit Hilfe von Kapitalisten in der Heimat den englishen Handel an die erste Stelle zu bringen. Ünter diesen Umständen rihten wir angesihts der von der englishen Regierung, ketreffend die Sicherteit ihrer Staats- angebörigen in Marokko, abgegebenen Ei:klärung an Eure Exzellenz die Fraze, ob die Regierung wönscht, daß wir das Land verlassen und unseren Handel in Marokko auf- geben, und welche Mafrahmen wir, im Falle diese Frage bejaht wird, den mit uns in Verbindung stehenden Handelshäufern in Eng- fand zur Weiterführung und Sich-rung ihres Einfuhrgeshäfts nah Marokko anraten sollen. Außerdem möchten wir wissen, an wen, falls aus irgend welchen Gründen es einem Engländer nicht möglich sein sollte, Marokko zu relafsen, er si auf Grund der zwischen Marokko und England._ bestehenden Verträge um Schuß wenden soll.

Parlamentarische Nachrichten.

Das Mitglied des Hauses der Abgeordneten emer. Erzpriester Hoheisel (Zentr.), Vertreter des Kreises Striegau, des Stadt- und Landkreises Schweidniß im Regierungsbezirk Breslau, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ am 10. d. M. in Schweidniß gestorben.

Nr. 20 des „Eisenbahnverordnungsblatts", heraus- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 8. d. M., bat folgenden Jrhalt: Bekanntmachung des Rei&s?kanzlers , betr. Aenderung der 30 urd 39 der Eifenbabhnverkehrsordnung. Vom 28. Ypril 1908. Erlasse des Miristers der öffertlickden Arbeiten: voin 24. April 1908, betr. anterweite Feftsegung eines Grenzpunkt-s zwischen den Verwaltungébezicken der Cisenbahndirektionen Caffel/und Frfuit; vom 30. April 1908, betr. die Hinterbliebenenbe;üge auf Grund des § 31 des Militärhinterbliebenengeseßes vom 17. Mai 1907; vomwm 4. Yai 1908, betr. Berfahren bei Anmeldung der für ‘die bestehenden Bahnen zu beshaffenden Güterwagen. Nachrichten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutscher Außenhandel im Jahre 1997.

, Das Kaiserliche Statistishe Amt hat auf Srund der diesjährigen Beratungen des handelsstatiftishen Beirats und der Wertanmeldungen die Ergebnisse des deuten Außenhandels im Jahre 1907 berechnet und zun eine tabellarishe Uebersicht derselben in Nr. 97 des „Reichéanzeigers“ veröffentliht. Nah dieser Uebersiht zu der indessen bemerkt werden muß, daß bei der späteren, länderweise erfolgenden eingehenden Dare des deutschen Außenhandels fich- noch mehr oder weniger erhebli@e Aenderungen infolge von - Berichtigungen ergeben —-- beträgt der- Wert der 4 Edelmetalle und Wertvapiere - 8749,8 Millionen Mark gegen 8021,9 Millionen im Jabre 1906, der Wert der Ausfuhr ohne den erwähnten Verkehr 6850,97 gegen 6359,0 Millionen Mark. Der Mert der Edelmetalle macht in der Einfuhr 256,6 gecen 416,7 Mil- lionen Mark, in der Ausfuhr 249,7 gegen 119,6 Millionen Mark aus; der Wert dèr ein- und ausgeführten Wertpapiere ist noch richt ermittelt. Der Sesamtwaren- und Edelmetallverkehr erreihte in Ein- und Ausfuhr 16,1 Milliarden Mark gegen 14,9 Milliarden, ohne Œdelmetalle 15,6 gegen 14,4 Milliarden Mark im Vorjahr. Die Zunahme gegen 1906 ergibt mit und ohne Edelmetalle für Ein- und Ausfubr zusammen 1,2 Milliarde Mark, für die Einfuhr allein mit und obne Edelmetalle 1,9 Milliarde Mark, für die Ausfuhr mit Edelmetallen ebensoviel, ohne Edelmetalle 1,7 Milliarde Mark. Ein Teil, allerdings der geringste, dieser Zunahme ift auf die Einbeziehung des Freihafenverkchrs, der ¡um Seeschiffbau usw. ver- wendeten Waren, des Bedarfs deutsher Schiffe an ausländischen Waren in die Handelsftatiftik überbaupt oder in den Spezialhandel und in die Einfuhr und des Bedarfs fremder Sciffe an inländischer Ware in die Ausfubr usw. seit dem 1. März 1906 zurückzuführen. Hiervon abgesehen, hat der Gesamtrerkehr eine Steigerung um 7,98 v. H., der reine Warenverkehr in der Ginfuhr eine solhe um 9,67 v. H,

in der Ausfuhr um 7,73 v. H. erfahren. Der Umsaß wit den Ländern Europas ift am erheblichften; er macht in Ein- und Ausfuhr 10,2 }

gegen 9,5 Milliarden Mark im Vorjahr aus. Der Verkehr mit Amerika beträat 3,5 gegen 3,3 Milliarden, mit Asien 1,1 Milliarde gegen 926,7 Millionen Mark, mit Afrika 439,7 gegea 380,8 Millionen Mark, mit Auftralien 307,7 gegen 252,3 Millionen Mark. Bei allen Erdteilen ist eine Zunabme des Verkehrs wahrnebmbar.

Die Einfuhr aus 65 Undern erfuhr eine teilweise recht be- deutende Wertzurahme, während. diejenige aus 29 Ländern und Landesteilen, zu denen auch die deutshen Zolausshlüfse Helgoland und an der Grenze gegen die Schweiz gebören, einen Ausfall er- litten hat.

In der Ausfuhr hat der Verkehr mit 71 Ländern zu-, der mit 95 ÚÜndern abgenommen. Unter den legteren befinden fih nament-

lich Grofbritannien mit einem Ausfall von 6,9, Belgien mit 13,2, Rufland und Aßen mit 4, British-Südafri?a mit 3,8, Südwest- |

afrifa mit 4,4, Marokko mit 0,6, Portugiesisch-Ostafrika mit 0,3,

Deutsch - Ostafrika mit 0,2, Togo mit 0,1, China mit 4,6, | i j faßte eine Resolution, in der es heißt, daß die Regelung des Ange-

ongkong -mit 1,8, Kiautsou mit 0,5, Korea mit 0,1, Salvador mit 0,2, „übrizes britisch:s Australien“ mit 03, Deutsche

Neuguinea mit 0,3, Samoairseln mit 0,1, Gibraltar, Malta, Cypern !

mit 0,1, Bulgarien mit 2,6 Millionen Mark Ausfall. Der Rückgang ift indessen zum Teil rein technischer Art und auf die sckärfere Erf-fsung des Verbrauchslandes seit dem 1. März 1906 zurückzuführen. Dies

trifft incbesontere für Großbritannien und Belgîèa zu. Die oft- ! asiatish:n Sebiete, das asiatishe Rußland, China, Hongkong, |

Kiautshou, Korea hatten während und urmittelbar rah dem ru!sis{- japaniscken Krieg einen ftar?en Bedarf an allen möglihen Waren.

Die Nachfrage ließ nah 1905 nah. Der Ausfall im Jahre 1907 ift |

in8bescndere bei China geringer als von 1905 auf 1906. Südafrika

hat eine chlimme g-schäftlihe Lage, Südwestafrika nah der Niederwerfung

des Aufstands und der Verminderung der dort verwendeten Heeretteile richt mehr den glei hohen Bedarf wie voher. immerbin ist“ die Ausfuhr dahin fi

(um 15,3 Millionen), nah Canada (um 5,1 Millioren), noch Chile (um 12,3 Millionen), nach Mexiko (um 10,1 Millionen), nah Uruguay

4 können und den - beatléen MUTUNE -Ahne

ärker gewesen als in den zwei Jahren 1903 und 1904 | zusammen. Einen kräftigen Aufihwung nahm die Ausfuhr nah Frank- rei (um 66 Millionen), nach Jtalien (um 72 Millionen), nah | Oesterreil-Ungarn (um €67 Millionen), nah Rußland in Europa (um 36 Millionen), nah Finnland (um 11,6 Millionen), nah der Schweiz | (um 73 Millionen), nah Japan (um 14,4 Millionen), nach Brasilien

(um 7,7 Millio ), Argentinien (um 9 Millionen), nah den Ver-

einigten Staate In (um 16 Millionen Mark).

In : hr ragen besonders die Vereinigten Staaten mit -1319,3 V E E gegen 1236, eee Mark im Vorjahr, Ruß- land in Europa mit1047,2 gegen 1033 6 Millionen, Großbritannien mit 976,5 gegen 824 4M (tonen, also ciner Zunahme um 152,1 Millionen = fas 20 v. H., ferner Oesterreich-Ungarn mit 812,3

egen 809,8 Millionen, Frankreich mit 454,2 gegen 433,3 Millionen, Argentinien mit 442,5 gégen 372,2 Millionen = + 70,3 Millionen, British-Indien mit 107.1 gegen 322,2 Millionen = + 84,9

Millionen, Belgien,

Stalien, der Australishe Bund, die Nieder- lande, die Brafil

¡ ien kervor. Die Einfuhr aus den Niederlanden fiel wohl wegen besserer Erfafsung des Erzeugungs- oder stellungslandes um 13,88 Millionen, diejenige aus der S@weiz um 6 Millionen, aus Spanien , um 11 Viill’onen. Das sender Bezüge aus dem asiatishen Nuß- [land um über 25 Millionen Mark ist nur deshalb so hoh, weil der Verkehr im Vorjahr nur für zehn Monate nacweiskar ift.

Die Einfuhr aus europäishen Ländern stieg weniger als die Aus- fuhr dahin (+295 gegen + 380,6 Millionen); umgekehrt wuhs die Einfubr aus Afrika mehr als die Ausfuhr dahin (rund + 57 gegen + 2 Milltonen). Asien lieferte füc 141 Millionen Mark Waren mehr als im Vcerjahre, während es aus Deuts{land nur für 27,6 Millionen Mak mchr bezog als 1906. Bei Amerika beträgt die Zunahme der von da gelieferten Waren 177 Millionen Mark, die der dahin ab- geszten 94 Millionen Mark. “Australien sandte für 53 Millionen Mark mehr als im Vorjahr, die" Sendungen dahin hoben si aber nur um 2,6 Milltonen Mark.

Die Durhschnittspreise der wihtigsten Lebent- und Futtermittel im Monat April 1908

betrugen in Preuben nach der „Stat. Korr.“ für 1000 Kg: Weizen 203 (im d. J. 205, im April 1907 187) 6, Roggen 185 (188 bezw. 172) 4, Serste 163 (165 bezw. 164) 4, Hofer 159 (159 bezw. 180) Æ#, gelbe Erbsen zum Kochen 262 (263 bezw. 248) 46, weiße Speisebohnen 298 (299 bezw. 311) #, Linsen 511 (520 bezw. 575) 4, Efßkartoffeln 625 (63,7 bezw. 63,9} F, Nichtstroh 51,6 (61,2 bezw. 49,8) &, Heu 74,3 (72,5 bezw. 55,5) 4, Rindfleisch im Großhandel 1229 (1224 beiw. 1276) A; im Kleinhandel fir 1 kg: Rindfleish von der Keule 1,58 (1,58 beiw. 1,62) #4, vom Bauche 1,33 (1,34 bezw. 1,58) Æ, Schweinefleish 1,44 (1,46 bezw. 1,43) 4, Kalbfleisch 1,56 (1,58 bezw. 1,63) M Hawmelfleis 1,60 (1,60 bezw. 1,62) F, inländischen geräucerten Speck 1,64 (1,67 bezw. 1,69) 4, Eßfutter 2,61 (2,65 bezw. 2,44) 4, inländisdes Shweineshmalz 1,64 (1,64 beiw. 1,65), Meizenmehl zur Speisebereitung 36 (36 bezw. 32) 1, Roggenmehl 32 (32 bezw. 28) 4; für 1 Scho Eier 3 59 (3,81 bezw. 3,48) H.

Die Preise von Weizen, Noggen und Gerfte zeigen im Durh- {nitt der 23 bedeutendsten vreußishen Märkte eine weitere Abwärts- bewegung. Die igungen betragen beim Weizen in Bromberg und Posen 10, in Stralfund 6, in Gleiwiß und Breélau 5, in Caffel 4, in Köslin 3, in Hanau 2, in Magdeburg, Halle a. S., Koblenz und Neuß 1 X, beim Roggen in Strelsund 9, in Gleiwiß, Berlin und Magdeburg 8, in Bromberg, Sörliß, Steitin und Halle a. S. 6, in Posen, Breslau uns Frankfurt a. O. 5, in Königsberg i. Pr., Danzig und Trier 4, in Köslin und Hanau 3, in Kiel und Osnabrück 2 #&. Die Kleinhandelspreise der verschiedenen Fleis chsorten haben sib vielfach nicht verändert; im übrigen zeigen sie teils Erböbungen, teils Ermäßigungen. Die Schweine fteischpreise inébesondere sind în Danzig um 4 und in Hannover um 3 ch- ge- stiegen; dagegen find fie in Gleiwiß um 8, in Franffurt a. O., Magde- burg und Kiel um 5, in Breslau, Esö.liß und Stettin um 4, in Berlin um 3, in Posen um 1 &S gesunken.

Arbeitsnachweise in Hamburg-Altona.

Im Berit des Arbeitgeberverbandes Hamburg-Altona über das Jahr 1907 wird mitgeteilt, daß durch die zum Verbande ge- hörenden Rana 4 mrend des genannten Jahres intgesamt A fen v - ebehtere Ln Bew worde a e

er, vie: die tung _Nachweise. für den m ambur - Altonas trefffead i 7 B dis T beeIb, ahe der im Jahre 1906 vermittelten Eirstellungen dar, eine Steigerung, die in der Hauptsaße auf die Tätigkeit des ArbeitanaGweises des im vergangenen Jahre gegründeten Hafen- betriebébereins in Hamburg zurückzuführen ist. Durch diefen Na&- weis erhielten Arbeiter in nicht weniger als 245 152 Fällen Be- schäftigung. Die Arbeilsnahweise der Hamburg-Amerika-Linie vers mittelten insgesamt 69418 Einftellungen, und ¡war nahm das Heuerbureau, dem die Anmusterung der Swiffsbesaßungen obliegt, 26 759, der Stauereibetrieb, der die Schauerleute einstellt, 16 055 und der Kaibetrieb, der die Kaiarbeiter beschäftigt, 17 604 Arbeiter an. Es folgten dann der Arbeitsnahweis des Verbandes der Eisen- industrie Hamburgs mit 30 174, der Verein Hamburger Reeder mit 20 123 und der Verein der Arbeitgeber für Harburg und Umgegend mit 16 053 Einstellungen. Die Nachweise aller übrigen Verbände und Einzelbetiriebe hatten weniger als je 6000 Arkeiter angenommen.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Breslauer Arbeitgeberbund beschloß, wie die „Poft“ erfährt, von der geplanten Aussperrung der Maurer und Zimmerer abzuseben, nachdem die Vertreter der Zentralvorstände des Maurer- und Zimraererverbandes persönli erklärt haben, daß der Schiedsspruh aub die Unterorganisaticnen binde und daß sch au die dortigen Arbeitrebmer fügen würden. i:

Wegen der Lohnstreitigkeiten im Pflafterergewerbe in Rheinland und Westfalen fand am Sonnabend vor dem Cölner Gewerbegericht ein nochmaliger Einigungsversu ftatt. Das Gew:rbegeriht fällte einen Schiedsspruh, nah -welSem, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, bis 31. Mär; 1909 der Lohn für Pflafierer aúf 65, für Rammer auf 55 4, für die Zeit vom 1. April 1909 bis 31. März 1910 avf 67 bezw. 57 F mit der von den Arbeitrehmern zugestandenen Einschränkung für nicht vollgültige Pflasterer oder Rammer festgesetzt * werden soll. Die Arbeitgeber unterwarfen sich diesem Schiedsspruch, während si die Arbeitnehmer bis zum 15. d. M. Brdenkzeit erbaten.

Die zur Zeit in Leipzig tagende Hauptversammwlung des Verbandes deutscher Terxtilarbeiter erörterte, der „Köln. Ztg.“ zufolge, die Frage der Errichtung von Arbeitsnachweisen und

bots der Arbeitekraft auf dem Arbeit®*markt der deutsGen Tertil- industrie eine dringende Aufgabe der Organisation fei. Der Zentral- vorstand habe daher gemeinsam mit den Gau- und Ortsverwaltungen

! die Regelung des Arbeitsnahw?tises sofort rach dem Gewerkschafts-

kongreß in Hamburg in die Hand zu nehmen.

Fn der am 9. d. M. in Hamburg abgehaltenen Versammlung sämtliher Sektionen des Deutschen Holzarbeiterverbandes wurde, wie der „Frkf. Zta.* gemeldet wird, die Annahme des neuen

Tarifvertrages bes&lcssen. Der Tarif sieht einen Zuschlag von 2 4

für die Stunde vor. Vom 12. Februar 1909 ab erhöht sih dieser Zuschlag um einen weiteren Pfennig. Von diesem Zeitpunkt wird die Arbeitszeit um wöchentlichß eine Stunde verkürzt. Der Tarifvertrag gilt bis zum 12. Februar 1911. Mit der Annahme dieses Tarifs ift eine in 24 Städten angedrohte A usfperrung abgewendet.

In Men O die „Köln. Ztg * erfährt, die Gipser und Maler wegen Lohnsftreitigkeiten im Autftand.

Wohlfahrtspflege.

Die in Cöln verstorbene Frau Kommerzienrat Grüneberg vermachte, der „Kölnischen Zeitung“ zufolge, zu Wobltätigkeit8szweckten 148 000 6, darunter für die Shule und Kirche der evangelischen

Gemeinde in Meran und für die Waldeaser Mission je 5000 4, für | den Erziehungéfonds der Heilsarmee 10 000 4.

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Die außerordentlihe Sißzung der Berliner Gesell- \chaft für Anthropologie vom lezten Sonnabend war insofern wirkli eine „außerordentliche“, als in ihr den Mitgliedern und zahl- reihen, als Gäste eingeführten Damen etwas ganz Ungewöhnliches geboten wurde. Nach Begrüßung der Gäste (unter denen auch Dr. Holland vom Carnegie - Institut in Pittsburg befand, der ih in Berlin aufbält, um ein Modell des Diplodoccus im natur- wissenshaftlihen Museum aufzustellen) teilte der Vorsitzende, Professor Dr. Karl von den Steinen, in Kürze das Programm des Abends, wie folgt,

mit: Der als Gast aawesende Herr Walter-Mac Clintock aus Pittsburg hat in dehazährigem Verk:hx 1mmit den Schwarifuß-

indianern, die teils in “Canada, tals im angrenzenden Staat Montana lebexden Algorkinstamm angehören, deren Leben, Bräuche, Legenden genau kennen gelernt und ist imstande gewesen, ganz ungewöhnlihe Beobahtungen und photographishe Auf- nahmen zu maten. Er hat hierüber hoWinterefsante Aufzeich» nungen zu Papier gebraht und fol@e tem Votsigenden übergeben, um daraus der Gesellichaft für Knthropologie mitzuteilen, was er hierfür als geeignet erkennen würde. Professor von den Steinen bat dieiem Wunsche bereitwillig entsprechen, die Aufs zeihnungen Moc Clintocks überseßt und bot davon das Wichtigfte, ¿zum Teil wörtlid, zum Teil freigestaltend als Erläuterungen zu Lichtbildern in großer Zahi, die zu dem Zweck aus der großen Samm- lurg seiner Aufnahmen von Herrn Mac Clintock zur Verfügung ge- stellt waren. Professor von den Steinen glaubte um so mehr des Beifalls der Zuhörerschaft zu diefer Veranstaltung sicher zu sein, als anzu- nehmen ift, daß ein beidie-sem Jndianerstamzaz ausnahmsweife noch ziemlich unberührt vorbhandenes ursprünglihes Volketum {on in wenigen Seneraticnen vollständig verblaßt und verschwunden sein wird. Eine Nawblese auf diesem Sebiet zu halten, ebe es zu spät ist, gebört eit lange zu den eifrig beirizebenen Bemübungen der Gesellschaft für An- thropologie und des Museums für Völkerkunde. Diesen Bestrebungen ist die hon im Museum vorhandene indianishe Sammlung ju ver- danken, bei der Professor Boas in bo anazuerkennender Art hilfreih gewesen ist. Herr Mac Clintock ist nicht Ethnograph von Beruf; er kam 1896 nah Montana, um den Wald zu untersuchen, und lernte bei dieser Gelegenbeit Angehö:ige des Stammes kenncn, die ibn aufforderten, ihre Reservationen zu besuchen. Nah Beendigung seiner Waldstudien entsprah er dieser Anregung und fand fo viel Gefallen an diesen Naturmenshen, daß er fortan jeden Sommer bei ihnen zubrahte. Sein Verhäitnis zu den ,Shwarzfüßen“ (fo benannt nah dem ihre Moccassins \chwarj färbenden dunkeln Boden) wurde bald so eng, daß er, vcm Häuptling „Toller Wolf* als Sohn adoptiert und unter vielen Zeremonien mit cinem dem indianishen Brauÿ entsprehenden Namen auêgezeihnet, genaue Auékunft und rückhalilose Eikiärungen über alles emrfing, was ihn intcressierte. Daß Herr Mac Clintock ticfe Etn- blicke getan, bezeugten die mit Erläuterungen“ vorgeführten Lic@tbilder. Von vornherein entstand für dieje bei der Versammlung die ünstigste Meinung, als cinleitend Landschaftebilder aus den Rody Mountains von Montana vorgeführt wurden, -— von Künfilerband felorierte Diaposüive —, die zu dem Schönsten gehören, was bisher in diesem Genre in Berlin gesehen worcen ist. Dies Urteil bestätigten auch alle folgenden Bilder, die nach der Skizzierung der Umgebung, in denen diese Indianer leben, dem shneebedeckten, an den Abbängen twaldreihen Hcchgebirge des Ca1-Back und der ihm nördli vorgelagerten endlosen Prärie, ihre Lager, tas Aeußere und Innere ihrer Wigwams, das Leben und Treiten bei den alltäglihen Beschäftigungen und vor allem bei den Festlichkeiten s{ilderten. Eine besondere Ueberrashung brate es, als Herr Mac Clintock fi herbeiließ, den Bericht Professor von den Steinens über Kriegsgesänge, über Festhymnen, die am grcßen Fest der Sonne gesungen werdex, und über indianische Liebeslieder, mit denen der Mann um sein Mädchen wirbt, durch den Vortrag dieser drei Proben indianisder Sängeskunst dem Verständnis näher zu bringen. Herr Mac Clintock verfügt über einen {chönen Bariton. So konnte es nit feblen, daß er mit allen drei Darbietungen großen Eu Ih lid e E wes A G aus Bitatiauten _— o bestehenden Gesang Empfindungen so ‘verschiedener Art, wie Bedrohung der Feinde, weihevoller Aufblick zum Himmel und Üebessehnsubt in ansprehender und eindringlicher Art autfgedeückt werden können. dem- Kriegszesange glaubte man die Stimmen der Tiere des Waldes und zuleßt ein kräftiges Hundegebell zu hören, obne daß es ästhetisch unschön wirkte. Von hervorragendem Interefse waren die zahlreich in Porträts ge- zeigten Volkstypen, ferner die Vorführung der Männer als Reiter und Jäger, der Frauen in der häuslichen Beschäftigung der Fell- und Lederbearbeitung, der Maler in der Arbeit des Bemalens der Zelt- leinwand mit symbolisten Figuren, worunter Sonne und Mond eine Rolle spielen, oder auch mit naturalistishen Tierbildery, endlich der in bunten, phantastisen Gewäntern ausgeführten Tänze und der in tiefem Ernft stattfindenden Festversammlungen. Zwei in wortgetreuer Uebersezung vorgetragene Legenden behan- delten merkwürdiae Phantasien über die Beziehungen des Menschen zu den Sternen, beso:ders dem Morgenstern, fie gleichen im übrigen den \{lichten Volkémärchen, wie fie alle Völker auf einer niederen Stufe ihrer Entwicklung erfinden. Gegebenenfalls ift die Bezeichnung einer sehr entfernten Vergangenbeit dur den Hinweis charakteriftisch, „als wir un8 noch der Kieselsteine statt der Holz- pflôcke zum Bau des Wigwams bedienten“. Der Aberglaube ist bei den Schwarzfußindianern sebr verbreitet, der Vèedizinmann erfreut sih des größten Einflusses, „Medizin“ und „Zauber“ gelten als gleich- inhaltlihe Begriffe.

Im Architektenverein zu Berlin sprah am 4. Mai “der Regierungsbauführer Ed. Jobst Siedler über Gärten und Gartenarchitekturen Friedrihs des Großen. Er wies vor allem darauf hin, daß der künftlerise Anteil, der Friedrich dem Großen selbst an der Gestalturg seiner Gärten zuzuschreiben fei, außerordentli b-drutend wäre. Wie seine Schlöffer, fo pflegte Friedri au seine Gärten fkizzienhaft selbs zu entwe:fen, ja er kümmerte si bei ihrer Ausführung so um die Einzelheiten, daß er eine Zeitlang die Rechnungen für seine Gärtner und für di? Pflanzenbeshaffungen selbst arzuweisen pflegte. Friedrihs des Großen Gärten, die in einer Zeit entstanden, wo die englishe Landschafts-

ärtnerei ihren Siegeslauf durch die Welt b-gann, stehen in direkten

Segeufa zu der damals auffommenden Mode. Wir fehen in ihnen Kunstprodukte der individuellsten A:t, die Friedrichs Genialität zu harmonisher Einheit zu gestalten v.rstand. Daß die Gärten sh in den großen Zügen ibrer Planung an französische Vorbilder anlehnen, ist bei der Vorliebe Friedrihs - für französis: Bildung uxd Kultur natürlih. An der Hand von Lichtbildern, die Grundrifse und Einzelheiten der Anlagen in Rheinsberg, im Tier- garten, in Potsdam und Santsouci darstellend, ging Herr Siedler des näheren auf die vershiedenen Anlagen ein und verbreitete sih besonders über die Gärten von Rheinsberg und Sans\ouci, die beide viel Ver- wandtes mit einander haben und in denen die Art Friedrihs des Großen besonders ftark zum Ausdruck kommt. Der Vortragende {loß mit dem Bedauern, daß die Mode der Landschastsgärtnerci di? Macht besessen habe, die so originellen und fkünstlerisch wertvollen Eärten Friedrihs umzugestaïten,

Am Montag wird in demselben Verein, Abends 74 Uhr, der Regierungsbaumeister Bruno Jautschus einen Vortrag über dic Döberitzer Heerstraße und ihre Bedeutung für die ftädtebaukür|t- lerishe Entwicklung von Groß-Berlin halten.

Die Verbreitung von Mikroorganismen Än der Luft wurde, wie die „Umschau* berichtet, von dem Stabsarzt Flemming bei Gelegenheit von Ballonfahrten untersfußt. Es hat sid dabei Herausgestellt, daß die bisherige Lehre von der Keim-

freiheit der Höheren Luftschichten irrig iff, daß sid vielmekr Bakterien, wenn au in geringerer Zahl n über * 4000 m erhèben können und dort leben8fähig bleiben. Die Anzahl der Bakterien nimmt nicht einmal, wie man erwarten möchte, mit steigender Höhe ab, sondern bleibt von den ersten 500 m über der EGrdoberfläe ab ziemlih unverändert. Während auf den Liter Luft innerhalb der erften 500 m 12,9 Keime kommen, fallen auf den Liter aus Luftschihten von 500 m bis über 4000 m etwa 0,37 Keime, d. b. also auf je 3 Liter Luft etwa ein Keim. Der Reichtum der Luft chwankt je nah der Sonnenscheindauer; Einfluß der Niederschläge konnte nicht estgestelt werden. Auffallend ist, daß sich in den Höbenschichten hauptsählich farbstoffbildende Arten finden. Wahrscheinli® hängt dies mit der Sonnenbestrablung zusammen, da die Farbstoffbildung

«als eine SHhußäußerung gegen die ultraviolctten Strablen aufgefaßt

werden muß, eine Ers§einung, die ihr Gegenstück findet in dem Dunkelwerden der Haut bei Hochtouren.

Literatur.

Die Pflege der - bochentwickelten Dreifarbendrucktehni?k hat sch mit Erfolg besonders die Verlagsbuchhandlung E. A. Seemann in Leipzig zur Aufgabe gemacht, und ihre bisherigen Veröffentilihungen sind mit Recht in weite Kreise unseres kunftliebenden Publikums ge- drungen. Seit Anfang dieses Jahres tritt sie abermals mit einer neuen Sammlung auf den Plan, die den Titel führt: „Deutsche Mulerei des 19. Jahrhunderts“, einhundert farbige Wiedergabzn von Gemälden (vollständig in 20 Lieferungen zum Abonnementêpreis von je 2 F) Das Werk beabsichtigt einen Uebezrblick darüber zu geben, was seit Beginn des 19. Jahr- hunderts auf dem Gebiete der Malerei in Deutschland geleistet worden ift. Es werten also auch Künsiler vertreten fein, deren künstlerishe Tätigkeit um Jahrzehnte zurückliegt, deren Arbeiten aber unverdient vergessen sind, denn az unter ihnen befinden \sich Perlen der Malerei, die in der neuen Sammlung mit Recht ars ht gezogen werden. Ohne jede Einseitigkeit soll die Bilanz deutshen Schaffens im vorigen Jahrhundert gezogen werden. Wir finden in dem ersten

Hefte neben bekannten Namen wie Hasemann, Feuerbach und Klinger

au weniger gehörte wie die von Burnißy und Schuh. Die „Schwarzwälderin*“ vcn Hasemann is von so viel ge- winnender Anmut, daß fie mit Ret das neue Unternehmen einleitet und ihm seinen Stempel aufdrückt. Hiezran reißen {ih Feuerbas berühmtes Kinderbild „Schlummerlied® aus dem eipziger Mufeum und eine \ch{lihte, wahrgesehene Landschaft „Weiden am Bache“ von Peter Burnitz, die auf der Jahrbundert- ausftellung bewundert wurde. Dann folgt Max Klingers „Gesandt- {oaft“ und in dem „Stilleben“ von Charles Shuch, einem 1903 verstorbenen Maler, klingt das Heft aus. Hervorgehoben sei noch, daß alle in der Sammlung wiedergegebenen Bilder zum ersten Male farbig ersheinen uad \ich in den übrigen Unternehmungen dec Ver- lagsbuhhandlung nicht wiederholen. Dem Besißer der vor einigen Jahren ershienenen Hefte „Hundert Meister der Gegenwart" wird die „Deutshe Malerei des 19. Jahrhunderts" besonders willkommen sein, da sie eine dankenswerte Ergänzung und ein historisches Supplement dazu bildet.

Meyers Großes Konversationslexrikon. Ein Nach- \{lagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlih neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mehr als 143 000 Artikel und Verweisungen auf über 18240 Seiten Tert mit mehr als 11 000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text und auf über 1400 Jllustrationstafeln (darunter etwa 190 Farbendrudcktafeln und 300 selbftändige Karten- beilagen) fowie 130 Texrtbeilagen. 20 Bände in Hatbleder gebunden zu je 10 S oder in Prachiband zu je 12 46. (Verlag des Biblios graphischen Instituts in Leipzig und Wien.) Die Neu- auflage von Mey!rs Großem Konversationskexikon steht kurz vor ihrer Vollendung, nahchdem soeben der mit seinen 1024 Seiten besoaders unfangreih geratene XIX., von Sternberg bis Vector reichende Band ausgegeben worden ist. Die Text und Illustration in gleiher Weise zuteil gewordene Sorg- falt zeihnet auch diesen Band aus, der ein geradezu glänzendes Material von 43 \{warzen und 12 farbigen Tafzin in feinster Aus- führung, 21 topographishen, politishen, geologishen und Sternkarten und 31 mehr oder weniger umfangreiWen, zum illuftrierten Terxtbeilagen aufweist. Ein Verweilen bei diefen ist besonders deshalb interessant, weil durch sie die Vielseitigkeit des ,Großen Meyer“ bestätigt und zugleich das Bestreben des Verlags gekennzeichnet wird, den Benußzer des Lexikons niht nur über Einzelheiten aufzuklären, sondern ibm au abgerundete Zufammenfafsungen und Vebersihten zu geben. So seien aus juristishem Gebiet die Beilagen e Die deuts@en Urhebergeseze sowie Oesterreihisch:s und Internationales Urheberreht“ oder „Die Unfallversiherung in Deutschland und den wichtigsten übrigen Ländern“ genannt. Handel und Industrie gehören an die Beilagen über die „GesHichte der Textilindustrie", „Tabakverarbeitung“, „Tonwarenfabrikation“, „Torfgewinnung*; aus den Zweigen der Technik mögen die über „EGlektrishe Uhren“ und , Aftronomishe Kunst- uhren“, , Thermometer“, „Telezraphenapparate“, „Torpedos*, „Tiefs bohrer“ hervorgehoben werden; aus der Baukunde solche über „Theaterbau“, „Sternwarten“, „Straßenbahnbau“, ,„Talsperren“, «Tunnelbau*. Die Naturwifsenshaften sind mit folgenden Sonder- beilagen vertreten: „Tiergeographishe Regionen“, „Einteilung der Haustauben*, Tiefseeforshung*, „Pflanzen, Tiere, vulkanishe Pro- dukte und nugbare Mineralien der Tertiär- und Triasformation“*. Ferner sind auch den „Studentenverbindungen und -Vereinen“ sowie

dem Turnurterricht und den Turnvereinen in Deutschland und im Ausland* übersihtliße und lehrreide Beilagen gewidmet. Eine

andere besckchäâfigt sich mit der Frage der „Totenbestattung bei den

Naturvbsölkern“, wähiend wieder eine andere „Die Geschichte des süd-

h wbt Krieges 1899—1900" in übersihtlißer Darstellung andelt.

Fischerei.

Von Kopenhagen ist eine bon ter dänishen Regierung unter be-

‘trähtlihen Kosten ausgerüstete Fishereiexpedition nach Grön- land abgegangen, die ein wihtiges Glied in den Bestrebungen bildet,

der grönländishen Bevölkerung der Westküste neue Erwerbszweige zu eröffnen. Anfänglich beabsichtigte man, wie die „Köln. Ztg.“ mitteilt,

. die Srönländer zu Viehzüchtern zu machen und zu diesem Zwecke

Renntiere aus Norwegen einzuführen, wiz dies mit großem Erfolg in Alatka gesehen ist, doch zeigten die angestellten Unter- \uhungen, daß Grönland für eine Renntierzuht keine günstigen Aus- pan bietet. Darum will man es nun mit dem Fishcreibetrieb ver- uen. Der uralte nationale Erwerb der Grönländer, Robbenfang, gebt infolge der vordringenden Kultur immer mehr zurück. Fischerei jedo betreiben die Grönländer nur in ganz primitiver Weise. Heringe ¿- B. werden von ihnen mit Harpunen gefangen. Die aus8gesandte Fischereierpebition ist vraktisch-wissenschaftliGer Art und ftebt unter der Leitung des Biclogen Adolf Iensen. Als Hydrograph nimmt J. A. Niel!en teil, der u. a. die Untersuhungen über Temperatur und Salzgehalt des Meeres ausführt. Das Expeditions\hiff „Tjalfa“ wird von Kapitän N. P. Sörensen geführt. Die Fishereiversuche leitet der memer Meyer, dem eine Anzahl Fischer zur Seite stehen. In

rönland werden einige Eingeborene an Bord genommen, um als Dolmeischer zu dienen. Das Schiff selbst ist natürliä) mit allen er- forderlihen Apparaten und Geräten, sowie mit einem Laboratorium ausgerüstet. Es soll die ganze grönländishe Wesiküste bis zu den nôrdlichsien dänishen Kolonien hinauf befahren und inébesondere der

Bestand und die Fishgründe der nuybaren Fische fesigestellt werden. .

Führen die Unterfuhungen zu günstigen Ergebnissen, dann wird die dänische Regierung eine Anzahl Grönländer im rationellen Fischerei- betrieb mit Motorbooten ausbilden lassen, denn die Fellboote der Grönländer sind natürlich für einen ergiebigen Fishfang nicht geeignet. Geraer wird die Expedition ermitteln, ob sich die Anlegung einer

alfishfangstation in Grönland lohnt. Vermutlih wird dies der

ges sein, da die shottischen Fangschiffe in der Baffinsbai bis zur |

elvillebuht hinauf einen lebhaften Walfishfang ausüben.

Teil au noch

Verdingungen im Auslande.

Wetterbericht vom 11. Mai 1908, Vormittags 9-Uhr.

Ein Maximum über 765 mm liegt, wenig verändert, über dem

Mittelmeer, ein solhes über 755 mm, hen Meer ; ein verflachtes tlih von Schottland, ein solches unter 747 mm über

dem "orie In Deutschland ist das Wetter wolkig bei gerin

findet sich we Finnland.

üdostwärts verlagert, über nimum von 750 mm be-

er Wärmeänderung ; vielfa is Regen gefallen. Es wehen s{chwache, Ua Nordosten frische Westwinde.

Deutsche

eewarte.

/ “Niederlande. : fil T m S 9, Mai 1908. Landbouwvereeniging ODomsberg-Hwrsten in Oo ms- Nam S Wind- Bes Witterun berg: Lieferung von ungefähr 500 Ballen Thomass{lackenmehl und E, E rihtung, Wetter S S5 E 1000 Ballen Kainit und etne. Ch Die Bedingungen - #2] Wind- E der lezten sind bei dem Sekretär G. Deyen daselbft ¡u erhalten. : station et Él stärke E R | ¡94 Stunden Rumänier. E «mm Ï j Direktion der rumänischen Staatsbahnen in Bukurest. 16. Juni Sul | ko A 1908: Vergebung der Lieferung von 800 t Mineralshmieröl. Näheres Durtum . » 7029 SW 2wolkig |_ 99/0 |_ meist bewölkt bei der obengenannten n. e Keitum . | 761,3 |[SW 2Lsbeiter | 92/0 | Wetterleuchten Hamburg . . | 763,4 [WSW2|\wolkig 11,4/ 0 | ziemli beiter C | ©Svinemünbe | 761,1 |NW 2wolfig 12,1| 0 | Gewitter Rügenwalkder- fl Wetterbericht vom 10. Mai 1908, Vormittags 94 Uhr. münde ._. | 760,3 [WSW 4 bedeckt | 8,9 _1 ¡Nachts Niederschl. - Neufahrwafser| 759,3 |WSW 3\bedeckt | 10,3] 0 | metft bewölkt 22 s 2 Memel . .| 758,2 |SSW 2/wolkig | 8,4| 0 | meist bewöltt Name der gti Wind- SS | Witterungs- Nahe - _. | 764,0 |S lshalbbeck.| 13,6| 0 | meist b ÉOÉ rihtung, B | C verlauf j 19) | meist bewölkt Beobachtungs-| E? 7 | Wind- Weiter SS as der letiten Hannover . . | 764,1 |W 1woikig | 11,1) 0 | ziemlih heiter station |FZ 72) stärke Es S4 | 24 Stunden | Berlin . . . | 762,8 [WNW s beiter |_ 13,1 0 | ziemli heiter E mm Dresden . . | 763,7 |WNW 3\wolkig | 134! 0 | ziemlich beiter 4 Breslau . . | 762,0 |W 4bedeckt | 140| 0 | meist L=wölkt De E s „S heiter | Bromberg . | 761,6 |WNW 3\bedeckt | 11,5 | mist bewöltt S E WSW3 Eve L —- Nahm. NieversGl. | Meg . . | 763,8 [NNO [wolkig | 12,6 0 | ziemli beiter r S ibe T e S DTTIM. Frankfurt, M. | 764,7 |(SO 1swolkig | 146) 1 [Nahm.Niederschl. F —— | ahm. Niedérshl. | Farlsrube, B. | 763,8 [NO 1|bedeckt | 150 8 [Nahm Nieders. ügeawalder- Sa | 2 [Vorm Niever[@l. | Münden - . | 764,4 \ND 3sbedeckt |_ 1288 Nachts Niederschl. Neufahrwafser WNW 4bedeckt 6 ¡Nam. Nieders. St 7555| 6wolti j [(Wilhelmshay.) = S s , D [S 9! S 8 Memel WSW Dunst L Na His Nieder Sl. Stornoway . | 755,5 wolkig 8 | e Nieders{[. AxSen SW 2\bedeckt |_11,0 1 [Nachts Nieder s{l. | Malin Head | 754,6 |[SSW d\halbbed.| 8,9" | ‘ziemli beiter Hannover . SW_3shalbbed.| 12,9) 0 | meist bewölkt i S 14 | |(Wustrow i.M.) u. WSW 2 halb bed.\ 13,9 _0 | meifi bewölkt Valentiá . . | 756,1 |/SSO 4s[wolkig |_11,1/ |_ ziemli heiter Dresden W 2wolkig |_147|_7 Gewitter p E | |(Eönigsbg., Ly Breslau W 5wollig | 145 9 | Gewillee | Scilly 760,5 SSO 2\wolkig” 10,0 —— ¡Vorm. Nieders E P | D Pes E E [128 F S Aberdeen . . | 758,0 |[SW 2heiter | 11,7| V e E 2 wolkt | Magdeb Frankfurt, M. NW __1Dunst |_146/ 0 | meist bewöslktt | Shields , . | 759,9 [SSW z\heiter |_11,1| * meist bewdlt Karlsruhe, B. WSW 1 wolkig _12 |__ Gewitter (GrünbergSchL) Pèönchen SW 4wolkig 3 |Nachts Niederl. | Holybead . . | 760,0 |SSW 4\wolkig 94| | Gewitter | | (Wilhelmshay.) | | (Mülhaus., Els.) Stornoway S 5halbbed meist bewölkt | Ile d'Aix . | 759,5 |[NO 3\bedeckt | 14,4| 6 | Gewitter L: O (Kiel) ; p |Œriedrichshaf.) Malin Head _ SSW 5 shalbbed. | ‘jiemlih beiter | St. Mathieu | 761,9 0 2sbedeckt |_10,3|_0 | Gewitter j . | (Wustrow i. M.) A | (Bamberg) Valentia S 4heiter 0,0| |__meift beroölkt Grisnez ._. |_ 762,9 |SSW 2\bedeckt 9,8) 0 _|Nachm. Nieders{l. j ti (Königsbg., Fr.) | Paris . . .| 762,6 |S Libedeckt 141 0 Scilly _ SSW 3 wolkig t erde: Vlissingen . | 763.8 [SW_ 1 halbbed.}_10,2/_0 | = 2 A888) Helder . . . | 763,1 (SW 1sheiter | 12,0| 0 | A Aberdeen \BSW2 halb bed.) 11,1 Bam Sievert: Bodoe . .. | 755,6 N 1beiter | 20 2 ps Shields 755 8 ‘SW 3 halb bed.| 12.2 ‘Gewittet Chriftiansund | 759,0 N lw 1\woltenl. 5,0| 09 in F j [T (GrünbergSchl) Skudesnes . | 758,4 |Windst. [Regen 6,0} 2 | S Holyhead 756,7 (SW Aheiter |__9, Gewitter Skagen . . | 757,9 [SW 3[Dunft | 7,2 4 | R | —— |(Mülhaus., Els) | Seftervig . . |_ 759,7 |SW 4wolkenl.| 8,3/- 0 | Isle d'Aix _| 763,0 [Windft. ¡bedeckt Wetterleuhten | Kopenhagen . | 760,2 |WNW 4 wolkig 91/0 | i | | |(Œriedrichshaf.) | Rarlftad . . | 7592 N 2halbbed.| 62/0 | St. Mathieu | 761,8 (SW“ Ajbedeck j 11,8, _0_ ziemlih heiter Stodholm . | 758,5 [NNW 2'wolkenl.| 6,6) 3 | j (Bamberg) Wisby 758 0 |Windft. [Nebel 4,9] | Grisnez | SW 3 wolkig 10] Wetterleuchten Hernösand 757 5 [W 2 melten: 25 “E S E B —— S eee l _— __. | Haparanda | 753,0 |W 4[wolkenl.| 1,0) _0 ms sfingen SWI A n O Moa .|7588/N lsheiler | 60/3 : AGEES Helder E E S | Wilna 7600/W 1lhalbbed.| 38 T] Ta E R C L Ad had: Pinsk 760,0 (WNW 1 bhalbbed.| 80 0 Gbristiansund | E O Petersburg . | 751,8 |WSW 2|bedeckt |_ 36) 1 = Skudesnes ANW 4wolkig [9 | R S E U T WNW 3 wolken E —_ n S eEE E Eo Sagen WNW 8 : | Prag . . …| 764,4 SW Ukedeckt | 148 0) | Veltervia _| 755,8 [WNW 2shalb bed.| 21 Rom | 766,1 N 2wolkenl.| 13,6| 0 | Kopenhagen . | | WNW d\woikig 6 | - Florenz | 766 2 S0 1lwoltenl.| 15,2 R E 7 | E ai as O ai ia B ca E E Karlfiad _- |_ 751,7 NO 2 halbbed. A Cagliari . | 765,0 |WSW3|wolkenk.| 17,5| 0 e Stockbolw | 7505S 2hbedeckt 2 | | Wari&au (7609 |WNW lléedeÆ | 95 0 | E 750,5 S Warschau | 760,9 |[WNW 1|bedeckt | 95) 0 _—_ E 8 A E O 4 - 1 O E | U Perndland 750,4 [N : 2\woltent, 0 | dis Seydisftord 761,9 ¡DNO 3|bedeckt D E E POVAORn * | 1BtS an, |wolkenk. 0 It Cherbourg _| 762,6 |D Et | 10810 S N Riga 104,5 Tpinbit, LetoEs n - Tlermont _| 7595 SO_9wollg | 183 0) _—_— L Mia E E Biarriy __| 760,8 (SW 3 sbedeckt |_ 150 0 _—__—_ De. | A ede 14 wg Nizza N 765,3 S A[Nebel 1467 E Petersburg ° | C EUE E 1ibedeck 4 Krakau [761,8 [SW 1Regen |_12,1/_2_ s E E Den E eee m _ mberg | 760,8 [SW [wolkig |_ 139 0) __—— Prag A | N Has t. ¡dal E: 2 _— | Hermanftadt | 762,0 |[SSO 3\wolkig |_ 198) _0)__—___— Nom. T 5 ——— | Sre [764,0 /W __1wolfenl|}_ 19/0 _— Morens, T ats 1 wolfenL. 0 S Bn 764,5 Windft. \wolkeal.| 18,2 i Ea E Sagliart [L e E E E. R Warschau . |_756,3 |WNW A 12 S Belgrad _762,1 [WSW lheiter __ —206/_0 E n Thoravaun L E ————— | údfingfors _| 765,5 (NNW 4sbedeckt |_ 20/0 _—_— Segdisfjord s 797,1 ¡NO ae t e ! Kuovio 5 754,0 [W i\wolken[. “O0 O E S Cherbourg P16 [Es egen 0 Züri F 764,6. |SW I\wolkig Er E R Clermont F T O Genf _| 763,8 [SSW 2 wolkig | 7,6) 0 ——— Diarriy _._. [N S ugano __ | 764,7 NW 1 halbbed.| 150 _0\__——— Nizza O Studt. HES 0 E Säntis 567,1 WSW s|bedeck | 3,8| | Krakau 759,3 |WSW 2 halb bed. 4 _—- L E E A emb i Z6 Ib bed S Dunroßneß . 757,9 [D E E erg R L Z Portland Bill 762,1 O Umwolkig | 10,01 Hermanstadt [2a A 0 n: E Se Hocdruckgebiete über dem Nordmeer und vom Mittelmeer bis Teltst +65, Windst. \wolkenk. 0 Miiteleuropa reihend haben zugenommen, Maxima von 765 mm Brindisi ._, O 1¡wolfken[. 0 -—— liegen über Süddeutshland und Italien. Eine ozeanishe Depression Livorno ¡NO 1\/wolkig 0 fm westlich von Schottland ist verflaht, ein neuer Ausläufer unter Belarab F 2 wolli 0 760 mm befindet sich über Südfrankreih. Jn Deutschland ist das e - E Sis Wetter bei leichten Inlandswinden und geringer Wärmeänderung Helsingfors . NNW 1 \wolkenl. 1 : Fa __} wolkig; es haben verbreitete Gewitter und Regenfälle stattgefunden. Kuopio .. N 1\bedeckt --- Deutsche Seewarte. L E NW LUhbeiter 0 -—— Genf SW 2beiter 0 C Mitteilungen des Königlihen Aöëöronautischen Augano . 2 Ñ llheiter 0 E s Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, Säntis w SW9 [wolkig ? e 5 veröffentliht vom Berliner Wetterbureau. Dunrofneß O 3 bededckt R Drathenauffstieg vom 9. Mai 1908, 6 bis 7 Uhr Vormittags: T1 - ck= | . Station Portland Bill GW evn r) 2 Sechöhe. 2m | 500m |1000m| 1500m|1600m |

Temperatur (0°) | 12,4 | 112 | 87 | 7,0 |- 5,9 Rel. Fchtak. (0/0) | 98 1D. 1 100 | 100-1 -100 Wind-Richtung . | WSW | WSW | W W W . Geshw.mps| 7 21 | 8 922 22

Trübe. Untere Wolkengrenze bei 300 m Höhe.