1908 / 113 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 May 1908 18:00:01 GMT) scan diff

der heutigen Si der Technischen Deputation s Deesibonde, Unterstaats ekretär Richter vor Eintritt in die Beratungen-dem verschiedenen Geheimen Bergrat, Professor Dr. Wedding, welcher der als Mitglied angehört hat, einen

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Unterstaatssekretär, Wirklichen Geheimen Rat herrn Hugo Zorn von Bulach zu Straßbur zum Kammerherrn und Schloßhauptmann von H zu ernennen. :

ewerbe widmete der

Deputation 44 Ja

önigsburg | warmempfundenen Nachruf.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Zentralbureauvorsteher im Ministerium des Jnnern, Rechnungsrat H i n\ch den Charakter als Geheimer Rehnungsrat zu verleihen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Sleipner“ estern in Malaga angekommen und an demselben Tage

Ferrol weiter gegangen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Direktor des Gymnasiums in Sigmaringen Dr. Egon Schun ck zum Provinzialschulrat zu ernennen und ahl des Professors Dr. Christian Wernerus, ymnasiums in Dillingen, zum öchste Bestätigung zu erteilen

Cassel, 12. Mai. Der 33. Kommunallandtag des ierungsbezirks Cassel ist ge| denten der olgender Rede eröffnet worden.

Geehrte Herren! Bei Ihrem Zusammentritt zu den Verhand» [ungen des e Dire en lei hres Mia habe ich die Ehre, Sie namens der Königli

Die einzige zu machen hat, ist

ern hier durch den Ober: ajsau Hengstenberg mit

bisherigen Leiters des Realpro Direktor der Anstalt die Aller

infolge der von der Stadtverordnetenver Gummersbach getroffenen Siebel daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Gummersbach auf fernere sechs Jahre,

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Solingen getroffenen Wahl den daselbst als unbesoldeten Solingen für die geseglihe Amtsdauer von sechs Jah

infolge der von der Stadtverordnetenversamml Finsterwalde getroffenen Wahl den bisheri der Stadt Alfeld a. Leine Erwin Friß]ch meister der Stadt Finsterwalde für die geseßlihe Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.

hier zu begrüßen.

n Staatsregiéru Königliche Staatsregierung

orlage, die Ihnen der Entwurf eines Ziegenbockhaltungs in Anlehnung an das bereits besteheade Bullenhaltungsg die landwirtshaftliße Bevölkerung niht unwichtige ierüber wird Ihre gutachtlihe Aeußerung er- beten. Reiche Arbeit harrt Ihrer in den Vorlagen des Landesaus\{usses. Wenngleih der Beshluß des vorjährigen Kommunallandtags wegen JFhre Beamten ‘bestehenden Normalgehalt8setats usführung kommen kann, so will Jhre nigliden Staatsregierung im Interesse - der taatébeamten gegebenen Beispiele folgen ulagen die Diensteinkommens- ezirksbeamten anbahnen. Ebenso sollen hiusichtlich MWitwen- und Waisenversorgung

Wahl den Fabrikanten esezes, das eh eine für

ngelegenheit zu

abrikbesizer Karl Hart-

eigeordneten der Stadt Revision des für

dem von der mittleren und unteren und durch vorläufig einmalige verbefserungen der der Pensionterung der Beamten, der und der Gnadenbezüge threr Hinterbliebenen die neuerdings den Staats- ewährten Vorteile auf die Bezirksverwaltung ausgedehnt ie Ordnung des Wanderarbeits\tättewesens will dasjenige ausführen, was der Provinztiallandtag im Jahre 1903 als eine soziale Aufgabe und als Menschenpfliht gegenüber folchen Männern erkannt hat, die arbeitsfähig und arbeits deshalb arrungen i blu a re eschlußfafsun er bbec Tui bewährt hat,

en Bürgermeister ch als Bürger-

ren Béricht vom 17. April d. J. will Jh dem örs, Regierungsbezirk Düsseldorf, welcher die etriebe einer Kleinbahn von Schaephuysen nah Camp erhalten hat, das Enteignungs- ur dauernden Beschränkung des zu nehmenden Grundeigentums verleihen. Die eingereichte Karte erfolgt zurück. Achilleion, Korfu, den 24. April 1908. WilhelmR. Breitenba ch.

An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

und doch ohne Arbeit hres Wohnortes Arbeit den Regterungs- als Vorkämpfer auf Bedeutung.

migung zum

zu suchen. bezirk Cassel, diesem Gebiete Die Verhandlungen mit der Königlichen Staatsregierung über die Ab- änderung des Landeskreditkassengeseßes in der von Ihnen ebenfalls im fonnten noch nicht zu Ende ihrem Ergebnis wird ängen, wie weit die notwendige Erhöhung der Bezirksabgaben Sie wird si aber, wie ich mit Jhrer Verwaltung wünsche, um so eher in mäßigen Grenzen halten können, als das der Veranlagung zu Grunde liegende Steuersoll fich wesentlich günstiger stellt als bisher. Der hiernach entwor verbandes zeigt auch in diesem Ja zielbewußten Entwicklung. - meindewasserleitungen entspricht Ihrem Beschlusse vom it der Königlihßen Staatsregierung wegen Beteiligung an den ‘Unterstüßungen lassen eine befriedigende Verein- Die im. wesentlihen unveränderte Beibehaltung des es vom 2. Juni 1902 erigkeiten oder Miß- Bestimmungen nicht ergeben nen -eingeseßté Wegeauss{huß hat die i Reglement durchberaten Da der Landesaus\huß

ur Entziehun eje Anlage in

beschlofsenen Richtung führt werden. gehen muß. fene Haushaltsanschlag des Bezirks-

as Bild einer f\tetigen und ite Vorlage wegen Unterstü

Finanzministerium. Bekanntmachung.

Bei dem Stempel- und Erbschaftssteueramt zu Cassel wird mit dem 1. April d. J. eine dritte Abteilung errichtet. alsdann die Bezeichnung:

Königliches Stempel- und Nv Aa M euexamt,

I, (IL T).

ab ist das Erbschaftssteueramt | ben und dessen Geschäftsbezirk dem steueramt zu Frankfurt a. M. zu-

irke der beiden Stempel- und Erb- assel und Frankfurt a. M. werden vom olgt, bestimmt:

Die Verhandlungen mi

Das Amt barung erhoffen.

Abteilun Reglements zur Aus

i Von démselben Zeitpunkt zu Sigmaringen - Stempel- un! geteilt worden.

Die Geschäftsbe schaftssteuerämter zu C 1. April d. J. ab, wie

Es umfaßt

1) das Stempel- und Erbschaftssteueramt zu Cassel

a. den Regierungsbezirk Cassel mit Ausshluß der dem Stempel- und Erbschaftssteueramt zu Magdeburg bezw. zu Münster unterstellten Kreise Schmalkalden und Rinteln,

b. den Regierungsbezirk Wiesbaden mit Ausnahme des Stadt- und Landkreises Frankfurt a. M.,

c. den zur Rheinprovinz gehörigen Kreis Weßlar;

f 2) Fs Stempel- und Erbschaftssteueramt zu Frank- urt a. V.

a. von dem Regierungsbezirk Wiesbaden den Stadt- und Landkreis Frankfurt a.

b. die Hohenzollern

Berlin, den 25. März 1908. Der Finanzminister. Jm Auftrage:

Der von wegevorlage und empfiehlt beide Ihrer Annahme. Fhnen zugleich den Entwurf der abzuändernden Grundsäße über die Bewilligung von Unterstüßungen zum Landwegebau vorlegt, so werden Sie nunmehr alle Unterlagen besißen, um über die so wichtige und elegenheit einen endgültigen Beschluß zu fa n weites Arbeitsfeld liegt vor Jhnen. dem ich Ihrer Tätigkeit reihen Segen wünsche, erkläre ih im Aller- böhsten Auftrage den 33. Kommunallandtag des Regierungsbezirks Caffel für eröffnet.

Der Alterspräsident, gab in seiner Erwiderung den ehrfurchtsvollen Gesinnungen des Kommunallandtags Kaiser und König Ausdru dieser Kundgebung mit gebrachten dreifachen Hoh __ Nachdem hiera in Liebenau zum

seit Jahren erörterte An

Bürgermeister Hol d-Obermeiser, Seiner Majestät dem und die Versammlung einem auf Seine Mazestät aus-

der Kammerherr von Pappenheim orsißenden und der Oberbürgermeister Dr. Tebeschus in Hanau zum stellvertretenden Vorsißenden durch Zuruf gewählt und die erforderlihen Ausschüsse gebildet waren, wurde die Sihung geschlossen.

Sachsen.

Die Wahlrechtsdeputation der Zweiten Kammer ufolge, in ihrer gestrigen Sißung den Kompromißvorshlag mit 17 gegen 4 Stimmenthaltung angenommen.

Württemberg. weite Kammer hat

schen Lande.

Ministerium der geifilihen, Unterrichtss- und hat, „W. T B.

Medizinalangelegenheiten. Der Provinzialshulrat Dr. Sch unck ist dem Provinzial- \{hulkollegium in Koblen Dem Maler Jako Professor verliehen worden.

timmen bei eiñer

zugeteilt worden.

Alberts in Berlin ist der Titel zt gestern die Beratung der eendigt, die eine möglichst liberale Ausgestaltung der Vollzugsverfügung zum Reichsvereinsgeseß bezwecken. Wie das „W. T. B.“ meldet, versicherte der Minister von chek, daß die Ueberwachung politisher Versammlungen auch sein und daß die Parteien glei behandelt werden sollten, hielt aber daran fest, daß für die Anmeldung von Versammlungen eine 24-stündige Frist notwendig sei.

In der Abstimmung wurde der Antrag des Zentrums auf Vorlegung eines Gesegentwurfes, betr lihe Regelung der Sprache dieser Tagung, mit 37 gegen 36 Stimmen angenommen.

Bekanntmachung. tighin eine seltene Ausnahme

Dem Markscheider Carl Schröder aus Herne is von uns unter dem 25. Dezember v. J. en Ausführung von Markscheiderarbeiten innerhalb ishen Staatsgebiets erteilt worden. Schröder hat seinen Wohnsiß in Gelsenkirhen genommen. Dortmund, den 9. Mai 1908. Königliches Oberbergamt.

die Berechtigung zur

end die landesgesehß- noch im Laufe

Zu Ehren Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin fand gestern abend im Schloß zu Karlsruhe eine Galatafel statt, an der sämtli Zhrer Königlichen Hoheit der

ürstlichkeiten, mit Ausnahme l roßherzogin-Witwe, teilnahmen. Bei dem Festmahl brahte Seine Königliche Hoheit der Eder, „W. T. B.“ zufolge, nachstehenden Trink- pruch- aus:

Cure Majestäten zum ersten Male von dieser Stelle aus, von der mein geliebter, in Gott ruhender Vater so oft es getan, aufs Ehr- rzlihste willkommen zu heißen, ist mir eine wehs . Eure Majestät sind durch Bande engster Verwandtschaft und Freundschaft durch lange in meinem Elternhause gewesen, Majestät zum ause weilten und einen Einblick in unser badisches land nahmen. Aber auch inzwischen haben Eure Majestäten stets in Leid mit unserem Hause geteilt. jüngst bei unserer {weren Trauer dies aufs

Nichtamtliches.

Deutsches Reid.

Preußen. Berlin, 13. Mai.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern

im Großherzoglihen Schlosse zu Karlsruhe den Vortrag des

SIeis des Zivilkabinetts, Wirklihen Geheimen Rats Dr. von ucanus.

erbietigste und mütige, aber \ Zeit hindur

nd es do

chon 41 Jahre, daß Eure

wohltuendster Weise Bewies doch erft n

liebevollste die Freundschaft Eurer Majestät in den s{chmerzbewegten Olktobertagen des vorigen Jahres und der so bald darauf ry teil- nahmsvolle Bes s Jhrer Majestät der Kaiserin. Wenn ih für dies Alles, und au ganz besonders für den uns so beglückenden heutigen Besuch innigsten und herzlichsten Dank sage, fo f ih daran wohl die Hoff- nung knüpfen, daß Eure Majestäten auch in Zukunft häufig uns die Freude des Besuchs schenken wollen, als einen Beweis der Fortdauer der durch die Tradition geheiligten engen verwandtschaftlihen Be- ziehungen. Die Einwohner unserer Stadt hier haben Eure Majestäten gestern begeistert bewillkommnet und dadurch den Ausdruck ihrer treuen nationalen Gesinnung darbringen wollen, einex Gesinnung, die ihren Widerhall in unserem ganzen en Lande findet, ciner Gesinnung, die in Treue * zu Kaiser und Reich steht. Wir alle, Fürst und Volk, sind eins in der Liebe, Verehrung und Treue zu Seiner Majestät dem Kaiser, dem mächtigen Schirmherrn unseres Neis. Wir senden wärmste Segens- wünsche zum Himmel für eine segensreihe Regierung Eurer Majestät. Zur Bekräftigung dessen bitte ih, mit mir die Gläser zu erheben und mit mir zu rufen: Seine Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin Sie leben hoh! hoh! hoh!

ai Seine Majestät der Kaiser erwiderte mit folgendem

oast :

Eure Königliche Hoheit wollen im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin und in - Meinem Namen Unseren herzinnigiten Dank ent- gegennehmen für die freundlihen Worte, mit denen Eure Königliche Hoheit Uns soeben bewillkommnet haben. Wir sind tief gerührt von dem Empfang der Karlsruher Bürgerschaft, der Uns gestern zutcil eworden ist, und mit der in Berührung zu treten Uns \{on o oft vergönnt gewesen ist. Tief bewegt haben Uns Eurer Königlichen Hoheit Worte, zumal sie hingewiesen haben auf die Stelle, von der aus sie gesprohen find, die Stelle, auf der Ich so oft Eurer Königlihßen Hoheit erlauhten Vater gesehen habe. Als wir beide vor kurzem bei der erhebenden Betätigung morarhisGhen Gefühls und Prinzips vor der Ehrfurcht ebietenden Gestalt Kaiser Franz Josephs gestanden haben, diesem ohen Herrn, der die Pflichterfüllung verkörpert, so trat auch wiederum vor meine Seele das Bild Eurer Königlichea Hobeit Vaters, meines Oheims. Auch er war ein Vorbild der treuesten Pflichterfüllung in seinem Leben, für sein Vaterland zunähst und dann auch für unfer deutses Reich. Er hat das chône Wort geprägh was von Mund zu Mund in scinem Volke weiter getragen worden ist: Uns ift die Pflicht von Gott auferlegt, und daß wir sie recht durchführen und ausführen, dazu müssen wir tagtäglich Gott um Stärkung bittcn. Diese hohe und herrlihe Figur if auch dabin, und ihr Vershwinden wirft über den heutigen Tag einen leihten Shleier der Wehmut. Aber nicht nur das badische Volk, fondern auch das gesamte deutsche Vaterland darf mit Stolz s\agen: er war unser, und in die Trauer \oll sich die Dankbarkeit mischen, daß es urser Bolk war, dem ein \o herrliGer Mann entsprofsen ist, der die deutschen Eigenshaften in ihrer Reinheit und fkristalls hellen Klarheit verkörpert. Er war unser und er hat uns hinterlassen das Erbe, das Du nun hütest: Dein {chönes badisches Land, Dein treues badisches Volk. Er hat eaen die innigen und treuen Bande, die ihn mit meinen Vorfahren und auch mit mir persönlih verbanden, und er hat eine Freundschaft begründet zwishen unseren Ta von der ich von Herzen hoffe, daß auh wir sie ortsezen werden, die da weit zurückreicht, wie Du \chon erwähnt hast, viele ahrzehnte als Knaben die badishen Wälder durchstreiften. So wollen wir, den Grundsäßen Deines herrlichen Vaters entspredhend, das Erbe, das er uns hinterlassen, {chüßzen und weiter fortbilden. Wir wollen uns als würdige Erben zeigen der großen Generation, die uns voran- gegangen ift, und aus der er noch zu uns hineinragte, wie eine Alpenspize im Alpenglühen. Wir wollen stolz sein auf unser deutshes Vaterland und fest zusammenhalten und alle Energie dafür einsegen, daß uns der Respekt zuteil wird, der uns zugesprohen ist im Rate der Völker. Das können wir nur, wenn Fürsten und Völker fest zusammenhalten. Vor allem aber möchte ih heute auf das badische Volk trinken und sein er- lautes Oberhaupt und dessen erlauhte Gemahlin. Wir trinken auf das Wohl Seiner Königlichen Hoheit des Gro dertors, JIhrer König- lihen Hoheit der Großherzogin, und ich darf Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Luise eiashließen, und auf das badishe Volk. Sie leben hoh! hoch! ho!

Mecklenburg-Schwerin.

Im Goldenen Saale des Schlosses zu Schwerin hat gestern vormittag die feierlihe Eröffnung des außer- ordentlichen andtages durh Seine Königliche Hoheit den Großherzog Friedrih Franz, ia Gegens wart Jhrer Königlichen Hoheiten des rbgroßherzogs von Mecklenburg-Streliy und des Prinzen Heinrih der Nieder- lande, Jhrer Hoheiten des Herzogs Paul Friedrih und des

erzogs Johann Albreht, Regenten von Braunschweig, sowie

hrer Durchlauchten der Prinzen Heinrich XVT[. und Heinrih XXXVITI. Reuß stattgefunden. Die vom Großherzog verlesene Thronrede besagt, „W. T. B.“ zufolge:

„Zu einer bedeutsamen Tagung, zu Verhandlungen über eine Reform der bestehenden Landesverfafsung habe Sie im Ein- vernehmen mit Seiner Köntglichen Hoheit dem Großherzog von Medcklenburçc-Strelit hierher einberufen. Wie {hon mein in Gott ruhender Großvater die Notwendigkeit erkannt hatte, daß angesichts der veränderten Verhältnisse zum Deutschen Reiche und der eigenen \staat- lien Entwicklung die bestehende Bus eine Aenderung erfahren müsse, so bin au ich auf Grund eigener Beobachtungen und Erfahrungen zu der Veberzeugung gelangt, daß eine Neuordnung der Landes- verfassung für die weitere gedeihliche Entwicklung des Landes er- forderlih ist. Noch entbehrt ein Drittel des Landes jeder Vertretung auf ‘dem Landtage; noch sind weite Kreise der übrigen Bevölkerung von der Teilnahme an der Erledigung der wichtigsten, sie berührenden Landesangelegenheiten ausgeschlossen. Wir haben es für unsere landes- Yerrliche Pflicht erkannt, das unserige zu tun, um die Landesyerfafsungen den bezeihneten Forderungen anzupassen. Die Jhnen zugehenden Vorlagen berücksichtigen die Anforderungen der Gegenwart, indem sie auf der Grundlage der eigenartigen Verhältnisse Medlen- burgs weiter bauen und damit Fürsorge treffen, daß eine Ershütterung der inneren Verhältnisse des Landes durch grundstürzende Verände- rungen vermieden wird. Für diefe Gelepeworlagen find folgende Haupt- gesihtspunkte grundlegend gemaht: Einführung einer Repräsentatiy- verfafsun durs Bildung einer neuen Landesvertretung, zur Hälfte aus gewählten Vertretern der als Körperschaften des öffentlichen Rechtes von Bestand bleibenden NRitter|chaft und Landschaft, im übrigen, aufer einigen vom Landesherrn Æ# ernennenden Abge- ordneten, aus gewählten Vertretern, die zum kleineren Teile von einzelnen Berufs\tänden, zum überwiegenden Teile aber durch allgemeine indirekte Wahlen der gesamten Bevölkerung unter Trennung von Stadt und Land sowie unter Abstufung des, Wahlrechts nah Bildun und Besiy zu wählen sind. Recht der neuen Landeévertretung a

Zustimmung zu jedem Landesgeseß sowie zu der Feststellung des Voranshlags für den Staatshaushalt und auf Einsicht der Rechnungen desselben, Sonderung des landesherrlidßen

Vermögens in das dem Großherzoglihen Hause verbleibende Hausgut und in das mit seinen Einkünften dem Staate zu überweisende Domanium, Vereinigung des niht dem Hausgute vorbehaltenen landes- herrlihen Vermögens mit demjenigen des Landes zum Staatsvermögen und Uebertragung auf beiden Vermögensmassen ruhender Verbindlth- keiten auf den Staat, Ausbau der Verfaffung der evangelif lutherischen Landeskirche auf synodaler Grundlage.

Meine Herren von Ritterschaft und Landschaft! Die Beratung dieser Gegenstände, die eine HeeGgreisende Umgestaliung altüber- fommener Einrichtungen bedeutet, ist die {were ae welche

urg-Streliß

Seine Königlihe Hoheit der Großherzog von Mecklen und ih Ihnen zu stellen beshlossen haben.“

zurückd, als wir noch

Nach der Verlesung der Thronrede wurde ein au Zhre GAniglicen Hoheiten die Großher Sa e Friede rih Franz und Adolf Friedri ch ausgebracht.

Aus den im gestrigen Landtag verlesenen Reskripten ist folgendes hervorzuheben:

Der Landtag - ist den beiden So ern Mecklenburg- Schwerin und ecklenburg - Ds gemeinsam (allgemeiner Landtag). Neben dem allgemeinen Landtag besteht ein besonderer

ndtag für jedes Großherzogtum. Der allgemeine Landtag besteht “ias für das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin aus 63 ges wählten Abgeordneten, nämlih aus 38 Abgeordneten, die von besonderer Wahlkörpern zu wählen sind und aus 25 Abgeordneten, die durch allgemeine S zu wählen find, ferner aus vier von Seiner Königlichen Hoheit dem Gropberzog auf Lebenszeit ernannten Ab- geordneten; für das Großherzogtum Mecklenburg - Strelig erstens, aus 16 gewählten Abgeordneten, nämlich aus neun Ab- geren die von besonderen Wahlkörpern zu wählen sind und sieben

geordneten, bie durch allgemeine Wahlen zu wählen sind; zweitens,

aus einem von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog für Leben83zeit ernannten Abgeordneten. Die von Les nderen Wahl- körpern zu wählenden Abgeordneten bestehen erstens, für das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin aus 17 Abgeordneten der Ritterschaft, zwei der Stadt Rostock, 13 Abgeordneten der Landschaft, nämlich aus je einem Abgeordneten der Stadt Schwerin, Wismar, Parchim, Güstrow und neun Abgeordneten der Landstände, sechs Ab- geordneten einzelner Berufsstände, nämlich aus einem Abgeordneten der Landesuniversität, der Supertntendenten der Landeskirhe, der Geistlichen, welche der Landessynode angehören, der Landwirtschafts- kammer, der ndelskammer, der Handwerkskammer; zweitens, für das Großherzogtum Mecklenburg - Streliy aus vier Ab- geordneten der Ritterschaft des Herzogtums Streliß und der Besitzer der Allodialgüter des Fürstentums Raßeburg, aus einem Abgeordneten der Hauswirte des Fürstentums Ratzeburg, einem Abgeordneten des Magistrats Neubrandenburg, zwei Abgeordneten der sechs übrigen landständigen Magistrate und einem Geistlißen, welcher der Landessynode angehört. Die Abgeordneten der Ritterschaft werden nach Kreisen gewählt. Die Rittershaft des Melen- burgischen Kreises wählt 8, die Ritterschaft des Wendischen Kreises 9 Abgeordnete. Die Ritterschaft des Stargardishen Kreises wählt usammen mit den Besizern der Allodialgüter des Fürstentums Raßeburg 4 Abgeordnete. Dur die allgemeinen Wahlen werden gewählt: ür Medcklenburg-Schwerin 10 Ab- geordnete ber städtishen und 15 Abgeordnete der ländlißen Be- völkerung, für Mecklenburg-Streliÿ 3 Abgeordnete der städtishen Bevölkerung des Heriogtums Streliy, 3 Abgeordnete der ländlihen Bevölkerung des Herzogtums Strelißz, 1 Abgeord- neter der Gesamtbevölkerung des Fürstentums Ratzeburg. Der Landtag wird für eine Legislaturperiode von 6 Jahren ge- wählt. Die durch allgemeine Wahlen zu wählenden Abgeordneten werden von Wahlmännern der Wahlkceise gewählt. Das Groß- herzogtum wird in neun städtishe und 15 ländlihe Wahl- Eee geteilt. Zu den städtishen Wahlkreisen gehören die Städte mit ihren Feldmarken und Warnemünde. Einen be- sonderen Wahlkreis bildet die Stadt Nostock mit ihrer Feld- mark und Warnemünde und die Stadt Schwerin mit ihrer Pen mark; aus den anderen Städten mit ihren Feldmarken werden sieben ftädtishe Wahlkreise gebildet. Die Bildung der Wahlkreise cnolas durch das Ministerium des Janern; in jedem Wahlkreise wird ein Abgeordneter gewählt. Die Wahlmänner werden von den Wählern in Wahlbezirken gewählt. Orte von weniger als 1500 Seelen werden mit einem oder mehreren benachbarten Orten zu einem Wahlbezirke vereinigt, kein Wahlbezirk darf weniger als 1500 und mehr als 3499 Seelen umfassen.

Oesterreich-Ungarn.

Das österreihische Abgeordnetenhaus seßte gestern die E des Dringlichkeitsantrages , betreffend Er- höhungdesLandwehr-undRekrutenkontingents, fort.

Nach dem Bericht des ,W. T. B.* trat der Abg. Weidens- hofer im Laufe der Debatte für eine zeitgemäße Ausgestaltung der Landwehr ein und erklärte, die deutsche Volkspartei mache ihre Stellung zu der Vorlage von dem Inhalt des Sp ratengeleyes und den Garantien für die Freiheit der wissenshaftlihen Lehre abhängig. Die Abgg. Freundlich und Liebermann (Soz.) und Klofac (ts{chechishrad.) präzisierten darauf den ablehnen- den Standpunkt ihrer Parteien. Der Abg. Liebermann berührte dabei die Verhältnisse in Galizien, von denen die Welt dur die Er- mordung des Statthalters Kenntnis erhalten habe. Galizien habe das Vertrauen zum NReichsparlament verloren, das ein willenloses Werkzeug in der Hand der Regierung geworden sei. Die polnischen Sozialdemokraten würden gegen die Staatsnotwendigkeiten so hart sein, wie es die Regierung gegenüber den Leiden Galiziens sei.

Rußland.

Der Reichsra t hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, in ge- \hlossener Sizung einstimmig und ohne Debatte die Vorlage, betreffend das Rekrutenkontingent 1908, in der von der Duma genehmigten Fassung angenommen. i

Die Reichsduma verhandelte in der gestrigen Sizung über den Etat des Ministeriums des Jnnern.

Nah dem Bericht des „W. T. B.“ erklärten die Redner des Zenirums und der Opposition, der zentralen Regierung und den ört- lihen Regierungen fehle eine einheitlihe Politik. Das Zentrum will die Verhängung des Kriegezustandes nur in besonderen Fällen zulassen, die Opposition glaubt, der Kriegszustand wirke auf die öôrt- lien Regierungs8organe demoralisierend cin. Der Kriegszustand sei in Rußland Verwaltungss\ystem geworden. Die Redner der Rechten erklärten, sie hofften auf eine konsequente, nationale Politik der Regierung besonders in den Grenzgebtieten. Im weiteren Verlauf der Sißung unterzog der polnische Abg. Dmo ysk y die Tätigkeit des Ministeriums des Innern in Polen einer Kritik, namentlih hinsihtlich der Bekämpfung der ENIEE Nationalität. Dieser Kampf habe mit einem völligen Mißerfolge geendet. Der Abg. Purischke wit \{ch von der extremen Rechten meinte demgegen- über, die Regierung sei leider nicht stark genug, den Bestrebungen auf Absonderung Polens geg ea sie müfse sih hierin an der Kraft der deutshen Regierung cin Beispiel nehmen.

Portugal.

Jn der Pairskammer gab gestern der Ministerpräsident auf eine Anfrage, welche Ergebnisse die Untersuchung über die Ermordung des Königs Carlos und des Kron- ge gehabt habe, „W. T. B.“ zufolge, nachstehende Er-

run n

Ee könne nit enthüllen, was noch Geheimnis der Gerihts- behörden sei; er könne aber versichern, daß nah der Baues die einzigen Schuldigen Buissa und Costa gewesen seien, die bei dem Atientat ums Leben gekommen wären. Der Ministerpräsident erinnerte dann noch an die herzlihen Kundgebungen der Bevölkerung bei der Eidesleistung des Königs und sprach seine Freude über die bestimmte Art aus, in welcher der König bei der Eidesleistung seiner festen Ab- sicht, das Land zu reformieren, Ausdruck gegeben habe.

Türkei. .

Nach einer amtlihen Kundgebung haben die Schußzmächte

England, Frankrei, Jtalien und Rußland infolge des Ver-

trauens, das sie dem jeßigen Oberkommissar von Kreta Zaimis

und seiner Regierung gege Bngen, die allmählihe Zur ü ck-

def ofe der internationalen ‘Truppen von Kreta eshlossen.

Frankrei der deutshen überlegen sei, nicht mehr aufrech

Asien.

Einer Meldung des Blattes gufolge wurden unweit von der ru ie von dem persishen Untertanen an gegen die Gewalttaten verübten, ein Rittmeister

„Kawkas“ aus Tiflis is en Grenze dur e an Mahmed - Kuli organisierten Ansiedler, die - Untertanen î und mehrere Grenzwachsoldaten getötet und einige Soldaten verwundet. Um dem Treiben ein Ende zu machen, sandte der Oberkommandierende eine Abteilung unter dem Befehl des Generals «Magi ab, um die An- siedler unverzüglih zum Verlassen des russishen Territoriums aufzufordern und von den Häuptern der Grenzstämme Schadenersay zu verlangen. Falls er Widerstand finden sollte, hat der General Snarsfy den Auftrag, die friedlihen Ein- wohner zu schonen, gegen die Räuber an der persishen Grenze

aber streng vorzugehen. Afrika.

Nah Dp des „W. T. B.“ meldet der General d’Amade, daß er mit seinen Truppen das Bergland der Mdakra und flohen durchzogen habe und nur auf mäßigen

russischen

Widerstand gestoßen sei. Er habe die Mdakra mehrere Kilo- meter weit zurückgedrängt. Seine Abteilung lagere jeßt am Oued Zabern, 12 km nordöstlih vom Lager Boucherons. Der General Vigy berichtet, daß seine Kolonne am 4. d. M. mehrere Dörfer bombardiert habe, die Mitteilungen an jene Harka hatten gelangen lassen, die das französische Lager bei Menabha überfallen hat. Die Bewohner der A ar sih, nahdem sie nur germgen Widerstand geleistet atten, in die Berge zurückgezogen. [le Dörfer im Tal der

Ued Aissa haben sich unterworfen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Eisenbahnen der Erde im Jahre 1906. Im neuesten Heft des „Archivs für Eisenbahnwesen“ findet sh

Unterlagen die vorhandenen E Quellen und im Laufe der Jahre gesammelte Nachrichten der Fachpresse benußt worden sind. Im allgemeinen sind in diese Statistik nur die dem öffentlichen Verkehr dienenden Eisenbahnen, die bei uns in Deutschland als Haupt- und Nebenbahnen bezeihnet werden, aufgenommen, also die Kleinbahnen niht berücksichtigt. Diese aber gewinnen von Jahr zu Jahr mehr an Bedeutung, hauptsählich in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika. In Deutschland unter- scheiden sib in ihrer wirtschaftlichen Beziehung viele nebenbahnähn- lien Kleinbahnen nur noch wenig von den Nebenbahnen. In den Vereinigten Staaten spielen die elektrisch betriebenen Nebenbahnen, dort als interurban oder au overland railways bezeichnet, in weiten Gebieten des Landes eine sehr große Nolle. Nicht selten treten sie mit den Dampfbahnen in ernsten Wettbewerb, sowohl im Personen- als auch im Güter- verkehr. Gleihwohl sind weder die deutschen nebenbahnähnlichen Kleinbahnen noh die leztgedachten nordamerikanishen Eisenbahnen in der im „Archiv für Eisenbahnwesen“ veröffentlihten Statistik ent- halten, während andererseits z. B. für Belgien die chemins de jfer vicinaux, für Frankfreich alle chemins de fer d’intérêt local in den aufgeführten Zahlen mitenthalten find, ob- lei eine große Anzahl von ihnen mehr den Kleinbahnen gleicht. ierin liegt eine gewisse Ung a die aber aus dem Grunde ih faum beseitigen läßt, weil eine fo strenge Scheidung der einzelnen Bahnengruppen, wie in Deutschland und Amerika, in anderen Ländern nit mögli ist. In den Vereinigten Staaten wird eine brauchbare Statistik über die elektrishen Nebenbahnen überhaupt nicht veröffent- licht. Für die Beurteilung der sogenannten Faun Spfffern der einzelnen Länder ist diese Sache von niht zu untershäßender Be- deutung. “Rechnet man z. B. zu den Eisenbahnen in Preußen und Deutschland für das Jahr 1906 die im Betriebe befindlihen neben- bahnähnlihen Kleinbahnen hinzu, so ergibt fich folgendes

Eisenbahnneh: in Del i 34872 + 7906 = 42778 km, Deutschland 57 376 + 8232 = 65608 „. Danach kam Ende 1906 folgentt Bahnlänge anf e rats

qm: 0 000 Einwohner: in Detta 12,3 (statt 10,0) km 12,4 (stati 109 km, « Deutschland . 21 C O 11,6 (* , 10,2

Der Umfang der Eisenbahnen der Erde betrug zu Ende des Fahres 1906: 933 850 km. Die Bautätigkeit im Jahre 1906 war wesentlih lebhafter als im Vorjahre, es sind 27 964 km nea eröffnet, gegenirer 20 979 im Jahre 1905. Die Länge der Eisenbahnen der

rde hat sich um 83,109/6 vergrößert, während die Vermehrung im Jahre 1905 nur 2,3 9/6 betrug. Besonders stark, nämlich 10 076 km, war wieder der Zuwachs in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo fast 3000 km mehr als im Vorjahre fertiggestellt worden sind. Im Jahre 1907 hat sich die Bautätigkeit daselbst ungefähr auf der Höhe des Jahres 1906 geza während für 1908 ein wesentliher Rückgang zu erwarten ist. Das europäishe Eisen- bahnney hat sich um 6288 km vermehrt; im europäishen Rußland wurden rund 1600 km, im Deutschen Reih rund 900 km neue n hergeitelt. Au Oesterreih-Ungarn und Frankreich haben ihr Eisenbahnnetz bedeutend ausgedehnt, während der nahezu völlige Stillstand des Eisenbahnbaues in Großbritannien und Irland fortdauert. In Asien hat sich das Eisenbahnneß Chinas um nahezu 2300 km vergrößert. Nachdem dort die Vorurteile gegen die Eisenbahnen endlich überwunden sind und man insbesondere au erfahren hat, daß die Eisenbahnen bei der billigen Bewirtshaftung hohe Erträge ab- werfen, wird überall in dem großen chinesischen Reih der Bau neuer Eisenbahnen in Angriff genommen. Auch in den MESBatilGen Gebieten lars und in Kleinasien nebst Syrien und Arabien (die Hedschasbahn) ist eine große Anzahl neuer Schienenwege in Betrieb genommen. Das Eisenbahnneß von Afrika hat 1906 eine Aus- dehnung von 28 193 km gegenüber 26 395 km im Jahre 1905 er- halten und beinahe den Umfang des australischen Eisenbahnnetzes (28 510 km) erreiht. In der Kapkolonie und in Transvaal, aber us an den deutschen Kolonien ist der Eisenbahnbau rüstig vorwärts ge en.

Die meisten Eisenbahnen befinden \sich in Ameriïa, und zwar 473 096 km, darunter in den Vereinigten Staaten (einshließlich von Alaska, das 579 km Eisenbahnen aufweist) 361579 km, also über 45 000 km mehr als in Europa, defsen Eisenbahnneß einen Umfang von 316093 km hatte. Asien besißt 87958 km, Australien 98 510 km, Afrika 28 193 km Eisenbahnen. Die Reihenfolge der einzelnen, am besten mit Eisenbahnen ausgestatteten Staaten hat \ich im Jahre 1906 wenig verändert. Auf die Vereinigten Staaten von Amerika mit ihren 361 579 km folgen m, Russ in weitem Ab-

stande das Deutsche Reich mit 57 376 km, Rußland europäisches) mit 56 670 km, Frankreich mit 47142 km, British-OÖstindien mit 46 642 km, Oesterreih-Ungarn mit 41227 km, Großbritannien und

*) Preußen würde hiernach, was beiläufig bemerkt werden mag, auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Eisenbahnen besißen als das weit dünner bevölkerte Francis (12,4 km auf, 10 000 Ein- wohner gegenüber 12,1 km in Frankrei), und damit würde ih die von manchem deutschen Bewunderer der Oen Eisenbahnpolitik immer wieder aufgestellte Behauptung, daß die udfiattungszifer in

er

alten

lassen.

. dort auf 100 gkm

eine statistishe Zusammenstellung der tuna der auf der Erde | betriebenen Gisenbahnen für das Jahrfünft 1902 bis 1906, zu der als |

———

Irland mit 37107 km, Canada mit 33147 km, Mexiko mit 21 097 km, die Argentinische Republik mit 20560 km, Brasilien ues Z Prag: D 16 n T Spanien rit 14 649 km un eden m m, Die übrigen Staaten besitên weniger als n a i tabne. Lis 7 ¿ sig x

m Verkbältn er enbahnen zur Ausdehnung des Landes steht das Königreich Belgien immer noch an der Sund Es kommen ächeninhalt 25,4 km Eisenbahnen. Dann folgen das Königreih Sachsen mit 20,3 km, Baden mit 14,5 km, EGljaß- Lothringen mit 13,6 km, Großbritannien und Irland mit 11,8 km, das Deutshe Reih mit 10,6 km, Württemberg und die Schweiz mit 10,5 km, Preußen und Bayern mit 10,0 km. In den übrigen Erdteilen stellt fich dieses Verhältnis wesentlih ungünstiger, in den Vereinigten Staaten von Amerika auf nur 3,9 km ; es hat sh hier im Jahre 1905 verschlechtert, weil seitdem Alaska mit seinem weiten Flächeninhalt und verhältnismäßig kleinen Eisenbahn- ne eingerechnet ist; ohne Alaska ist die Verhältniszahl 4,7 km. In den übrigen Ländern handelt es sich meist nur um Bruchteile von ee meisten Eisenbahnen im V

e meisten Eisenbahnen im Verhältnis zur Bevölkerung hat die australische Kolonie Queensland, wo auf 10 000 Einwohner 113,0 kf kommen. Auch bei den übrigen australishen Kolonien slellt fich dieses Verhältnis sehr günstig, weil eben ihre Bevölkerung noh eine sehr dünne ist. In den Vereinigten Staaten von Amerika kommen 46,0 km Eisenbahnen auf 10 000 Einwohner. Unter den europäischen Staaten nimmt in dieser Beziehung Schweden mit 25,6 km den ersten Play ein. In DeutsH4land kommen 10,2 km, bei Einrehnung! der nebenbahnährlichen Kleinbahnen 11,6 km auf 10 000 Einwohner, in Frankreich 12,1 km, in Großbritannien 9,0 km, in Belgien : 14,2 ‘a v. é / n der im „Archiv für Eisenbahnwesen" gegebenen Zuüusammen- stellung sind auch die Anlagekosten für die Eisenbahnen einiger Länder mitgeteilt, und zwar die für europäishe Bahnen getrennt von denen der anderen Erdteile, weil die Anlagekosten in Europa wegen der durchschnittlich besseren Ausrüstung der Bahnen und wegen des teuren Grund und Bodens meistens hößer sind als in den übrigen Erdteilen. Nach der vorgenommenen Berechnung betragen sie im Durchschnitt

für 1 km: Ga B e 801 0006 (gegen rund 298 000 46 im Vorjahr), b. in den übrigen Erdteilen rund . . . 157000 , (gea rund 151 000 im Vorjahr). Werden diese Durchschnittskosten der Berechnung des Anlagekapitals S E vorhandener Eisenbahnen zu Grunde gelegt, so beläuft sich ese i a. für die Bahnen in Europa auf 316 093 X 301 000 = 95 143 993 000 G b. für die Bahnen in

den übrigen Erds teilen auf . . . 617757 K 157 000 = 96 987 849 000 ,

sodaß das Anlagekapital aller Gisen-

hahnen der Erde am S{hluß des Jahres

1908 E e o La 21080131 842 000 6

oder rund 192 Milliarden Mark gelhägt werden fann. Für das

Jahr 1905 waren nach denselben Grundsäßen die Anlagekosten der

damals vorhandenen Eisenbahnen auf rund 182 Milliarden Mark be-

rechnet Hiernach würden im Jahre 1906 10 Milliarden Mark in

dem Ausbau des Eisenbahnnezes und der Herstellung neuer Eisen- bahnen angelegt worden sein.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Deutsche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe, Sit Berlin, hat, wie hiesige Blätter melden, folgendes Rund- schreiben an alle ihm angehörigen Verbände gerichtet: „Anknüpfend an unser Rundschreiben vom 2. de-NM., teilen woir mit, daß der vom Kollegium der Unpartetishen am 27. April d. I. abgegebene Schieds\spruch von allen vertragss{hließenden Parteien an- genommen worden ist, und zwar für alle in Frage kommenden Orte. Sollte in einzelnen Fällen der Schiedsspruch dennoch von den örtlihen Arbeiterorganisationen niht anerkannt werden, fo wird hierdurch troßdem die für alle Orte gültige Zustimmungserklärung nicht berührt, indem die Zentralvorstände der Gewerkschaften die Pidernifie bei ihren Unterorganisationen rechtzeitig beseitigen werden.

ie Nihtanerkennung des Schiedsspruches in einzelnen Fällen soll keine Veranlassung zu Streiks oder Aussperrungen geben, vielmehr find die Verhandlungen für den Abschluß der neuen Verträge schleunigst ein- zuleiten und zu fördern. Bleiben Differenzen noh bestehen, so ist nach Bestimmung 5 des Schiedsspruchs ein Schiedsgericht zu be- stellen, welches die Streitfragen zu beseitigen hat. Bei ernsteren Differenzen wünschen die Zentralvorstände der in Betraht kommenden Organisationen an den Tarifyerhandlungen teilzunehmen, weil dadur die Streitigkeiten leiht beigelegt werden. Die Vorstände werden auf- efordert, in solhen Fällen die Zentralvorstände rechtzeitig zu den Verbandlun en einzuladen. Um jeden Irrtum auszuschließen, machen wir unter Bequ nahme auf den leßten Absay unseres Schreibens vom 2, d. M. darauf aufmerksam, daß die an uns einzureihenden Verträge vor der Absendung von den örtlihen Organisationen zu untere chreiben sind.“ Î

Fn Hamburg ist es, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, im leßten Augenblick gelungen, den Streit im Baugewerbe beizulegen. Die Arbeitgeber haben sich zu kleinen Zugeständnisscn bereit gefunden und die Arbeitnehmer im Steinmeß- und Marmorgewerbe haben daraufhin gestern abend die Beendigung des Streiïs beschlofsen und ebenso die Bauhilfsarbeiter die Aufhebung der über einige Be- triebe verhängten Sperre. Heute sollten die Beschlüsse zur Kenntnis der Arbeitgeber gebraht werden.

In Nouen ist, wie der „Post“ gemeldet wird, ein Ausstand der Dodckarbeiter nach einer Dauer von 38 Tagen beendet worden. Die Arbeiter haben die Arbeit unter den Bedingungen, die von den Arbeitgebern vorgeshlagen wurden, wieder aufgenommen,

Kunst und Wissenschaft.

VIn der Aprilsißung der Gesellschaft für deutsche Literatur mackhte der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Erih Shmidt inters efsante Mitteilungen über einen Fund, der bei der Vorbereitung der

ieland-Ausgabe, die von der Königlichen Akademie der Wissen- {haften in Angriff genommen is, gemaht wurde. Es handelt \ich um drei Schulheste aus der Zeit, als Wieland in Zürich vier Knaben Privatunterricht erteilte. Die Heste hat damals einer dieser Schüler Wielands mit Namen Konrad Ott geschrieben. Eines der Hefte enthält Aufzeihnungen über Wielands Unterricht über Theorie der theologishen Wissenschaften, das zweite handelt von den vornehmsten Staaten Europas mit besonderer Be- rüdcksihtigung Preußens, während das dritte eine Theorie und Geschichte der Rede- und Dichtkunst bietet. Das Heft fans aus dem Jahre 1757, und da ift zunächst auffällig, daß in hm weder Haller noch Klopstock erwähnt werden (Bodmers Namen wird auch nur einmal genannt) und daß Shakespeare von Wieland bereits gegen die Angriffe des französishen Klassizismus vers teidigt wird. Au die Kunst Shakespeares in der Charakteristik, seine Phantasie und sein tnniges Verhältnis zur Natur werden von ieland mit feinem Verständnis anerkannt. Eine wunderlihe Beigabe des R A Schülerheftes is eine „Wert- tabelle“ der Dichter. Jn ihr sind mit Ziffern, die zwischen 5 und 20 \chwanken, den Dichtern Zensuren erteilt über ihre „invontion, com- position, grâce, grandeur, versification und expression“. , Es ift dabei bezeihnend, daß der Dichter der „Jahreszeiten“ Thomson überall mit der Ziffer 20 an erster Stelle steht. Shakespeare hat in inv. 20, comp. 9, expr. und grand. 20, grâce 18; Homer hat in inv. 20, Virgil 10, dagegen steht Virgil in expr. über Homer.