1908 / 122 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 May 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Der Königlich sächsishe Regierungsbaumeister Lothar Weßlich in C A 1. Els. ist zum Kaiserlichen Eisen: bahn-Bau- und Betriebsinspektor bei der Verwaltung der Reichs- eisenbahnen in Elsaß-Lothringen ernannt worden.

Die in Thuró are E Hol E E ter \{chwedisher Flagge gefahrene Galea}se „, j 95,69 n N dit hat durch den Ueberganÿ in das ausschließliche Eigentum des deutshen Reichsangehörigen ans Andersen Nissen in Sonderburg das Recht zur Führung er deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches der Eigentümer Sonderburg als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Kopenhagen unter dem 5. März d. J. ein Flaggenzeugnis erteilt worden.

n Geestemünde wird am 19. Juni 1908 mit einer G T CK So cUREnG begonnen und mit derselben eine Schifferprüfung für große Fahrt verbunden werden.

Betanntmacmung.

rund des 8 8 des Reichsgeseßes vom 19. Mai 1891 (Meidsasetblatt S. 109) werden die durch die Bekanntmachung vom 6. Januar 1897 (B. Il 8701) festgeseßten Gebühren Bi Revolver in ce Meraog ien eshußanstalt la-Mehl is wie folat abgeändert: ¿ : jede Waf mit Zentral- oder Randzündung (Ziffer 6 des Tarifs vom 25. September 1834) . 30 S, für jede Waffe mit Stiftszündung (Ziffer 7 a. a. D.) 2 y - Gotha, den 15. Mai 1908. _ E Herzoglich sähsisches Staatsministerium. Nichter.

Königreich Preußen.

Gele, betreffend die Gebühren der Hebammen. Vom 10. Mai 1908.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von reußen 2c. Ls veatiri UE ustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie, für den Umfang derselben, was folgt :

S L. e

ie Bezahlung der berufsmäßigen Dienstleistungen der Heb- wee E ey nal einer von dem Regierungspräsidenten im Landespolizeibezirke Berlin von dem Polizeipräsidenten in Berlin festzusezenden Gebührenordnung. Die Gebührenordnung kann für Kreise oder Ortschaften vershieden bemessen werden. Vor Festsezung der Gebührenordnung sind die Kreisausschüfse, in Stadtkreisen die Gemeindevorstände zu hören.

8 2. : a rgeben Streitigkeiten über die Höhe einer Gebühr, die von un O Aetelaitider Regelung von einem Landkreise bestellten Bezirkshebamme innerhalb des Hebammenbezirks gefordert wird, oder wird die Gebühr innerbalb einer angemefsznen Frist niht entrichtet, so seßt der Landrat nah Anhörung des Kreisarztes und des Zahlungs8- pflichtigen die Gebühr nah Maßgabe der Gebührenordnung fest. gen diese Festsetzung ist binnen zwei Wochen die Beschwerde an den Bezirksausschuß zulässig. Der Beirksausshuß entscheidet endgültig. / Die rechtskräftig festgeseßte Gebühr unterliegt der B ung üm Verwaltung®zwangkverfahren durch den Kreisaus\huß. Hierbei gilt, unbeshadet des Rechts der Hebamme auf die Gebühr, der Kreis als derjenige. auf deffsen Rechnung die Zwangsvollstreckung im Sinne des 8 3 Abs. 3 und des § 19 der Verordnung, betreffend das Ver- waltung8zwangs8verfahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen, vom 15. November 1899 (Seseßsamml. “p 545) erfolgt.

5 e _ «2 _ Alle zur Zeit bestehenden Vorschriften über die Gebühren der Hebammen werden aufgehoben. ¿l F .

Das Gesetz tritt mit dem 1. Oktober 1308 in Kraft.

Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insftegel. i Gegeben Donaueschingen, den 10. Mai 1908. (L. S.) Wilhelm. ürst von Bülow. von Bethmann Hollweg. oon Septe Freiherr von Rheinbaben. Delbrü. Beseler. Breitenbah. von Arnim. von Moltke. Holle. Sydow.

Auf Jhren Bericht vom 3. Mai d. J. will Jh der Stadi Müncheberg im Kreise Lebus, Regierungsbezirk Frankfuri a. O, welhe die Genehmigung zum Bau und Betriebe ciner Kleinbahn von der Stadt Müncheberg nah dem Staatsbahnhof Dahmsdorf-Müncheberg erhalten hat, das Enteignungsrecht zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung des für diese Anlage in Anspruch zu nehmenden Grundeigentums verleihen. Die eingereichte Karte erfolgt zurü. :

onaueschingen, den 10, Mai 1908. D 4Eno WilhelmR. __ Breitenbach. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Finanzministerium.

Das Katasteramti Beuthen O.-S. bezirk Oppeln ift zu beseßen.

im Regierungs-

Justizministerium.

Dem Oberlandesgerihtsrat, Geheimen Justizrat Theys

in Hamm, dem Amtsgerichtsrat, Geheimen Justizrat Scheuer in Saa den Landgerichtsräten Dr. Hesekiel vom Land- eriht T in Berlin, Semprich in Ratibor, Mannesmann in Kleve und Dr. Silbermann in Lyck, dem Amtsgerichtsrat Vogel in Friedland i. O.-Pr. sowie dem Staatsanwaltschafts- rat Dr. Pelzer in Aachen ist die nahgesuhte Dienstentlafsung mit Penfion, : A Landrichter Dr. L Joer in Sas die nah- ute Entlafsung aus dem Justizdienft e E gel j uwe sind: der Amtsgerichtsrat Zippel in Thorn als

Dem Notar, Geheimen ZJuftizrat Dr. Karl Hamburger in Frankfurt a. M. ift die nachgesuchte Entlassung aus

erteilt. l S Notaren sind ernannt: der Rechisanwalt Plato in Treuenbriegen und der Gerichtsassessor Richard Lehmann în

armen. :

E In der Liste der Rechtsanwälte find gelöscht: die Rechts- anwälte Geheimer Justizrat Dr. Karl Hainburger bei dem Oberlandesgeriht in Frankfurt a. M. Alberti bei dem gemeinschaftlihen Oberlandesgericht in Sena, Dr. Snetlage bei dem Amtsgeriht und der Kammer für Handelssachen in Barmen sowie bei dem Landgericht in Elberfeld. . Jn die Liste der Rechtsanwälte find eingetragen : die Gerichtsassessoren Dr. Ernst Lindemann bei dem Land- geriht T in Berlin, Dr. Marx bei dem Landgericht IT in Berlin, Neumark bei dem ALderics und dem Landgericht in Frankfurt a. M., Janower bei dem Amtsgericht in Fan, von Hinten bei dem Amtsgeriht in Harburg, Capell- mann bei dem Amtsgericht in Eupen, Fredebölling bei dem Amtsgeriht in Bohum mit dem Wohnsiß in Langendreer, Franz Meyer bei dem Amtsgeriht in Friedland i. O.-Pr. und Manheim bei dem Aa in Krotoschin.

Der Ämtsgerichtsrat Fresenius in Alfeld und der Notar, Geheime Justizrat Hundt in Crefeld sind gestorben.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

ur Ausführung von Pflanzen- und Obst- 2c. Unter- A is Hauptzollamt in Flensburg ist der Professor Dr. Jacobi ebendaselbst zum Sachverständigen und der Pro- fessor Ließ ebenda zum jtellvertretenden Sachverständigen er- nannt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Der Leiter der Vogelwarte in Rossitten Dr. phil. Jo- hannes Thienemann ist gus Kustos an der Zoologischen Sammlung der Königlichen Universität zu Königsberg î. Pr. mit dem dienstlihen Wohnsiß in Rosfitten ernannt worden. _ Der Kreisassiftenzarzt Dr. Paul Heinze aus Potsdam ist um Kreisarzt ernannt und mit der Verwaltung der Stelle des Vorstehers bei dem Medizinaluntersuhungsamti in Potsdam eauftragt worden. : :

2 D Privatdozenten in der theologishen Fakultät der Universität zu Göttingen Lic. Johannes von Walter und dem Lektor der englishen Sprache an der Friedrich Wilhelms- Universität zu Berlin Frederic Sefton Delmer is das

Prädikat Professor beigelegt worden.

Die von heuie oN e Budgore gelangete Se 19 ishen Geseßsammlung en un

E 4 9 a9 das Gese , betreffend die Gebühren der Heb- ammen, vom 10. Mai 1908, und unter L /

Nr. 10 890 den Allerhöchsten Eclaß, betreffend anderweite Abgrenzung der Verwaltungsbezirke der Eisenbahndirektionen in Hannover, Münster i. Westf., St. Johann-Saarbrücken und Mainz, vom 10. Mai 1908.

Berlin W., den 22. Mai 1908.

| Königliches Gesepsammlungsamt.

rU ÊT.

Bsr O L48807 o Bee e L a F x ais: 5 097 636 M (+ ; ann K bottihsteuer 1 074919 #4 (— 570 804 4), b. Verbrauchs- abgabe und Zuschlag 11 071 246 46 (+ 778 555 A), c. Brenn: steuer 242 747 #4 (+ 49 735 #6), Schaumweinsteuer 309 754 6 37715 A6), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 686 652 M6 (+ 393 190 6), Spielkartenftempel 173 944 e (—10 696 M6), Wehselstempelsteuer 1 446 414 H (+ 2097 46), Neichsstempelabgaben: I. Ueberweisungssteuern: A. von Wert- papieren 2044 602 #4 (— 83957 684 f), B. von Kauf- und sonstigen Anschaffungsgeschäften 715 882 #6 (— 309 997 4), C. von Lotterielosen: a. für Staatslotterien 605 009 + 605009 #4), b. für Privatlotterien 715 480 #6 143225 M6), I. Reichseigene Steuern: A. von Fracht- urkunden 1 048 959 # (+ 218979 M), B. von Personen: ahrkarten 673 931 #& (— 107 446 4), C. von Erlaubnis: arten für Kraftfahrzeuge 110569 # (+ 32528 4), D. von Vergütungen an Mitglieder von Aufsichtsräten 896 856 46 (— 41270 #4), Erbschaftssteuer 1 201 477 (+ 390 191 4), Statistishe Gebühr 116 458 M (— 12 137 4),

Sahsen-Coburg- Gotha. A, Die gestern stattgehabten Wahlmännerwahlen für den Sentten des Herzogtums Coburg lassen, „W. T. B.“ zufolge, die rein bürgerlihe Zusammensezung des Landtags als gesichert erscheinen.

Oesterreich-Ungarn.

Im österreihishen Abgeordnetenhause matten 8 bei der fortgeseßten Beratung der Dringlichkeitsanträge, betr. Wahlmißbräuche bei den leßten galizishen Landtagswahlen, „W. T. B.“ zufolge, die ruthenischen Redner den Beamten den Vorwurf, die herrshende Partei bei den Wahlen unterstüßt zu haben, und griffen die altruthenishe Partei heftig an, deren Unterstüßung dur die herrschende Partei ein Großziehen der russishen Jrredenta bedeute. Hierauf wurde die Verhandlung auf Montag vertagt.

e la olen O

Die Deputiertenkammer hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, die Vorlage, welhe die Geltungsdauer des Geseßzes vom 2. April 1898 über die Seidenraupenzucht und die Seidenweberei bis zum 31. Dezember 1909 verlängert,

enehmigt. S Rußland. Der ische Geschäftsträger in St. Petersburg hat gestern dem Minister des Auswärtigen Jswolski ein Gesuch der persishen Regierung überreicht, die Frist zur Erfüllung der Forderungen der kaukasishen Behörden, betreffend die Be- strafung der Schuldigen an dem Ueberfall auf die russischen Posten bei der persish-kaukasishen Grenze, an der Ermordung des Rittmeisters und an anderen Gewalttätigkeiten, sowie zur Zahlung der Entschädigung um etwa 15 Tage zu verlängera. abei versicherte der Geschäftsträger, wie das „W. T. B.“ meldet

ergreifen, damit diese Forderungen erfüllt würden. Der Minisier erinnerte den Geschäftsträger daran, daß die rus ide Negierung {hon mehrfach die Aufmerksamkeit der perfi

ersishen Nomaden und Schachsevennen zu zügeln, ge- Ea und darauf hingewiesen habe, daß es auf russischer Seite unvermeidlich sei, Maßnahmen gegen die Nomaden

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 23. Mai.

und Steuerwesen und für Juftizwesen, die vereinigten Aus- \chüsse für Zol: und Steuerwesen und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausshüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Sande und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sißungen.

Jn der Zeit vom 1. April 1908 bis zum Schlusse des Nane April sind nach dem „Zentralblatt für das Deutsche Reich“ folgende Einnahmen des Deutschen Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren abzüglih der Ausfuhrvergütungen usw., sowie Einnahmen der Neichs-Post- und Telegraphenverwaltung und der Neich3eisenbahnverwaltung zur Or BA gelangt :

ólle 45 252 608 46 (gegen das Vorjahr 7 362 178 A), Tabaksteuer 667 282 M 15106 M), e steuer 1155954 5811 M), Zudckersteuer 9610612 Æ (— 410568 #), Salzsteuer 3580831 (— 554411 M), Branntweinsteuer: a. Maischbottichsteuer 1217 905 M (— 712801 M), b. Verbrauchsabgabe und

ushlag 10276185 _ 1273037 ¿d Br teuer 242747 Æ (+ 49975 M), Schaumweinsteuer 449539 Æ# (— 831003 #4) Brausteuer 84758 ÆM (— 23830 M), Uebergangsabgabe von Bier 379579 (— 3739 4), Spielfartenftempel 127 081 46 (— 22323 M), Wechselstempelsteuer 1446 414 # (+ 2097 46), Reichs- stempelabgaben: T. Ueberweisungssteuern: A. von Wertpapieren 2 086 329 M (— 4038 453 F), B. von Kauf- und sonstigen Anschaffungsgeschäften 730 571 Á# (— 316 356 #), C. von Lotterielosen : a. für Staatslotterien 605 009 Me (+ 605 009 #4) b. für Privailotterien 725421 (— 145 382 M), II. Reichseigene Steuern: A. von Fracht-

Zigaretten-

urkunden 1070366 Æ (+ 223448 46), B. von Personen- i

ahrfarten 687685 (— 109638 A), C. von Er- 1 totartèn für Krastjahrzenge 112826 (+33 192 M’), D. von Vergütungen an

915 159 4 (— 42112 M), (+ 390191 F), Statijtishe (— 12137 M), Reichs - Post-

Erbschaftssteuer 1 201 477 M Gebühr 116458 und Telegraphenverwaltung

56 836 912 M (+ 2895 100 A6), Reichseisenbahnverwaltung |

9 565 000 é (— 521 000 A6). M Die zur Reichskasse 5 geiangie Jsteinnahme ,

der Ausfuhrvergütungen usw. u D

trägt L DeR A SbzéiLtite Einnahmen: Zölle 43 668 418 M

Landgerichtsxat nah Schweidnitz, der Amtsrichter Knauff in

Sontra nach Marburg und der Amtsrichter Gelinsky in |

Chriftiburg nach Stuhm.

7 166 225 M), Tabakfteuer 843 915 M#Æ (+ 88 294 A),

| Siiabetienlieier 1302629 Æ (+ 332918 M), Zudcker-

Die vereinigten Aus\{hüsse des Bundesrats für Zoll- :

e. Brenn- |

itglieder von Aufsihtsräten *

abzüglich der Verwaltungskosten, be- :

u ergreifen, falls die Räubereien niht aufhörten. Selbst- | rständlich würden die Art dieser Maßnahmen, die Mittel | und näheren Umstände ihrer Ausführung in vollem Umfange | an Ort und Stelle festgeseßt, wie auch die gegenwärtigen Forderungen entsprechend den örtlihen Verhältnissen von der faukasishen Behörde gestellt worden seien. Dennoch erklärte der Minister des Aeußern dem persishen Geschäftsträger, | er werde in Anbetracht der Versicherungen der perfishen Re gierung das Gesu an den Statthalter des Kaukasus mweiter-

eben. ; E L Die Finanzkommission der Reihsduma, deren Sigzung der T vnd der Handelsminister beiwohnten, hai sih, obiger Quelle zufolge, mit 16 gegen 3 Stimmen für die Annahme eines Geschentwurfs ausgesprochen, betreffend die Aufhebung der Zollfreiheit bei Einfuhr von Waren aus dem Ausland nach den Küsten des Amur und nach dem Tran® baikalgebiete und betreffend die Aufhebung der zollfreien Ein- | fuhr von chinesishen Waren über das Zollamt von Jrkutsk-

Schweiz. J Der Bundesrat hat, einer Meldung des „W. T. B. zufolge, bei der Bundesoersammlung einen Kredit von 5 300 000 Franken beantragt für die Ecweiterung der Artilleri& waffenpläße zu Biere und Thun sowie zur Herstellung E neuen Artilleriewaffenplaßes zu Kloten (Bezirk Bülach) u ferner die Genehmigung des in Rom abgeschlossenen inter nationalen Uebereinkommens, g ves die Schaffung | internationalen Sanitätsamtes in Par1s.

Dänemark. Ü A Der Reichstag hat gestern, wie das „W. T. B.“ med, | die Regierungsvorlage, betreffend eine durchgreifende Neis | reform mit Einführung von Geschworenen in V it | Sachen sowie die Mündlichkeit und Oeffentliche ' der Rechtspflege, angenommen. Asien. ul i Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ Ha | die O itEea Truppen, die zum Schuße der friedlichen : Einwohner in Korea liegen, am 19. Mai in der Pre | Osgela ein sehr ernstes Gefeht mit koreanishen Fu genten, von denen 25 fielen, während der Verlusi | Japaner fünf Tote und aht Verwundete betrug.

Afrika.

j Meldungen aus Mekines bestätigen, „W. T. B.“ zufolgt- daß Mulag Hafid am 16. Mai, begleitet von den Mesiren

| j |

| und dem Minister des Auswärtigen, mit g1 unter dem Donner der Geshüße, Musik, Huldigungsrufen : Fantasia der Bevölkerung seinen Einzug in

ate hat.

AEILTELEN.,

daß seine Regierung, fest entshlossen sei, alle Maßnahmen u i

en auf die Notwendigkeit, die Eigenmächtigkeit der

großem Geprängf Mefkines ge

. , en Wie aus Alkassar gemeldet wird, haben die neu 4 Kaids, die Mulay Hafid ernannt hat, ‘ihr Amt 87 /

Statistik und Volkswirtschaft.

lands Gin- und Ausfuhr von Fleisch, Fleis@ch- E und Speisefetten im 1. Vierteljahr 1908,

den „Monatlichen Nahweisen über den auswärtigen Handel aen Zollgebiets“ hat die Einfuhr von Fleisch und seischwaren im erften Vierteljahr 1308 einen weiteren sehr be- nhtlichen RNRückgang im Vergleich mit dz:rjznigen der gleichen Zeit pes Vorjahres erfahren, und zwar die Einfuhr aller Gattungen mit gatnahme des einfach zubereiteten Rindfleishes und der Fleishs virle, wehe leytere jedoh nur im Grenzverkehr und Nerproviantièrung der Schiffe na Deutschland eingeführt Pen dürfen. Besonders stark blieb wiederum die Zufuhr Rindfleishes aus Dänemark und den Niederlanden zurüdck. Frishes Schweinefleisch is fast aus\{ließlich (bis auf 171 dz) % fleinen Grenzverkehr (2200 dz) und jur Deckung ron deutshen Schiffen (95 dz) eingeführt worden. Daraus aflárt es sich au, daß fast drei Viertel des vom Ausland gelieferten Sqweinefleishes aus Nußland stammen, aus dem frisches weine- ié, abgesehen von kleinen Mengen im Grenzverkehr, gar nit ein- geführt werden darf. Es wurden aus dem Auslande bezogen : i Jan./März geg. Jan./März Wert 1908 1907 b :

ndfleish, frisch . . . 24739 dz —18962 dz s l: 28 ineslet]ck@), N 2 inf. bereite S 159 eshinken . Sire fei . 375 218 Ggenfleisch und zum feineren Tafelgenuß wber. Fleisch . ¿ Eáweinespeck ; ihwürste

De

M n T

1210 3000 5

O S 471253 dz 32992 dz 4 432 000. Die Ausfuhr von Fleish und Fleischwaren zeigt im ¡war gleichfalls einen Rückgang, dot ist bier bei verschiedenen tien, besonders auch bei Schweineschinken, eine Steigerung einge- reten. Im Verhältnis zur Einfuhr ift indessen die Ausfuhr noch

Sie seßt si, wie folgt, zusammen: Jan./März geg. Jan. /März Wert 1908 1907 M

28 000

« * 173 ds 6 dz e S: 12: 58 eell, . 9 ; e l A E 152 18 17 000 Eáweineshinken . e D009 e 257 664 000 hammelfleisch . W- 20 4 000 Ziegenfleish und zum féineren Tafelgenuß uber. Fleisch . .

immer unbedeutend.

Findfleish, frisch .

_- _— Sn

O 2 Es inespeck . . e s M. Fiáwürste ._1 623 334 , 422 000 5 857 dz 152 dz 1 203 000.

Was die Einfuhr von Speisefetten und Talg im ersten Vierteljahr 1908 betrifft, so ist diejenige von Séweineshmah;. aber 2 die vershiedener anderer Fettsorten abermals beträhtlih ge- ftiegen, dagegen die Einfuhr“bvon Oleomargarin, die im Vorjahr er- keblih zugenommen hatte, im erften Vierteljahr 1908 um 6034 dz E nesen als in der gleihen Zeit des Vorjahrs. Es wurden

Jan./März geg. Jan./März Wert 1908 1907 Mh

. 313295 dz + 41397 dz 28165 000 596815 , 0E 5 414 000

LI10L T0 2 82 000

+ 19 1 000 8 1 000 10 610 + 660 1 008 000 44A 4837 . 2733000

425 325 dz + 32117 dz 37 104 000. Die deutsche Ausfubr von Speisefetten isff ohne Belang,

fe bat im ganzen einen Wert von nur 16000 #4, die Ausfuhr von alg einen solhen von 53 000 4 gehabt.

15 000 8 000

Eáweineschmalz . Meomargarin . . . Edmalz von Gänsen, Rindermark usw. . . gent, und Gänsefett S4weineflomen

Premier jus .

Zalg von Rindern

13

Die überseeishe Einwanderung nah Deutsch{land 1907.

Angesichts der immer noh andauernden Rückwanderung nath mischen Häfen ift es vielleicht angezeigt, diesem bisher gegen- er der Auswanderung weniger beahteten Teil des über- tien Verkehrs eine etwas größere Aufmerksamkeit zuzu- den. Hierzu bietet die Reichsstatistik Gelegenheit, die über L Einwanderung feit einigen Jahrzn Aufzeihnungen enthält. Im dre 1907 find dana insgesamt 217 812 Personen über Hamburg nd Bremen nah Deutschland eingewandert, und zwar 163 468 dihendeck- und 54 344 Kajütreisende. Der Hauptanteil der über- then Einwanderung entfällt auf Hamburg, wo 129211 Per- in ankamen, während in Bremen 88601 Personen aus- wurden. Fast die gesamte Einwanderung über Bremen Personen) kam aus Nordamerika, während die eamte Einwanderung aus Jtalien, Spanien, Portugal, Nmlreib, England, den Niederlanden und Afrika über Hamburg olgte. Unter den von Afrika angekommenen 11 220 Perfonen be- Wen sih 6996 Mann deutshe Truppen. In Hamburg kamen im gen an: von Nordamerika 64 605, von Südamerika 4897, aus

| feftzustellenden Herkunftsländern über englishe Häfen 46 372 Zonen.

Die gesamte Einwanderung war am {chwächsten im Januar und uar und ftieg dann im Juni und Juli auf über 20 000 Personen, u in den folgenden Monaten wieder etwas zurück und erreihte die ile Personenzahl im Dezember mit 39 744 Einwanderern, davon Nl über Hamburg. Gs is hinreihend bekannt, s die Ein- erung in den ersten Monaten des laufenden Jahres noch wesentli 7 diese Ziffer hinaus gewachsen ist.

B74

: für Auswanderer in Berlin ‘9, Shellingstraße 4, hat im ersten Vierteljahre 1908 (vom 1. Ja- a bis 31, März) in 2882 Fällen Auskunft an Auswanderungs-

A „erteilt, und zwar in 2082 Fällen \{riftliße und in 800 Fällen

Veantwortet wurden insgesamt 4822 Anfragen über die ver- enen Au8wanderungsgebiete. Davon bezogen sich 3410 \ die deutshen Kolonien, und zwar auf Deuts-Südwest- N 1434, auf Deutsh-Ostafrika 691, auf Kamerun 220, auf 0 199, auf Samoa 121, auf Deutsch-Neuguinea 75, auf Karolinen, Palau und Marianen 66, auf Kiautschou 56 usw. t den fremden Auswanderungsgebieten steht Argentinien t 223 Anfragen an der Spitze; dann folgen Südbrafilien mit 274, "4 mit 102, Chile mit 92, die Vereinigten Staaten von Amerika y ord, und Mittelbrasilien mit 53, Paraguay mit 37, Brasilien ij einen mit 33, Mexiko mit 31, Uruguay mit 21, Peru L British-Südafrika mit 15, Queensland mit 10, Aegypten e China und England mit je 8. Der Rest verteilt \ich Filador, Guatemala, Venezuela, Honduras, Abessinien, Algerien, n, 00llaat, Madagaskar, Dahomey, Madeira, Zanzibar, Marokko, na, Indien, Japan, Afghanistan, Persien, die Philippinen, en, Turkestan, die Fidshi-Inseln, Rußland, Frankrei, Oester- ; engarn arien, Serbien usw. t somit kaum ein

, Spantralausfunftsftel[e ‘b

Von den 1777 Anfrazenden, die ihr Alter angaben, waren 194 noch nit 20 Jahre, 1192 20 bis 30, 294 309 bis 40, 77 40 bis 50 und 20 über 50 Jahre alt, und voa den 1979 Fragestellern, die An- gaben über ihren Personenstand maten, waren 1372 ledig, 563 verbeiratet und 14 verwitwet.

“Na dem Berufe waren unter den Anfragenden am stärkiten die Kaufleute, Handwerker und Landwirte vertreten. Bemerkenswert ist, daß fich von den Anfragenden nur 395 als mittellos bezeichneten, während beinahe 1000 ¡um Teil über recht erheblihe Summen ver- fügten, z. B. 32 über 10000 46, 36 über 15000 4, 32 über 20 000 Æ, 14 über 30 000 4, 13 über 40 000 46, 8 über 60 000 6 usw. bis zu 450 000 4 hinauf.

Von .den Anfragen kamen aus Preußen 1735, und zwar aus Brandenburg mit Berlin 804, aus der Rheinprovinz 171, aus Schlesien 106, Ostpreußen 105, Sathsen 100, Hannover 92, West- falen 79, Hefsen-Nafsau 73, Schleswig-Holstein 72, Westpreußen 51,

ommern 42 und Posen 39. An der Spitze der übrigen deutshen

taaten steht Bayern mit 252; es folgen dann das König- reih Sachsen mit 203, Württemberg mit 130, Hamburg mit 127, Baden mit 93, Hessen mit 35, Sachsen-Weimar mit 18, Braunschweig mit 14, Mecklenburg-Schwerin mit 13, Lippe mit 11, Bremen mit 10 usw. Aus den deutschen Kolonien kamen-14 Anfragen, aus dem Auslande 193, dabon 89 aus Oesterreih-Ungarn, 18 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, 18 aus Rußland, 15 aus der Schweiz, 12 aus England usw. Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer erteilt kostenlos \{hriftlihe und mündliche Auskunft.

Zur Arbeiterbewegung.

Bei einer gestern nahmittag in Wolgast abgehaltenen Ver- fammlung der ausftändigen Zementarbeiter wurde, wie „W. T. B.“ meldet, keine Einigung erzielt. Die Verhandlungen werden fort- gefeßt. (Vgl. Nr. 121 d. Bl.)

In Mannheim haben sich, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, die Dalitnbuutleilen zur Sicherung der Vermittlungsverhandlungen dutkch den Vorsißenden des Gewerbegerihts auf der Grundlage bereit erklärt, daß die Arbeiter bis zum 1. April 1909“ keine Verkürzung der Arbeitszeit und keine Lohnerhöhung verlangen. Die Arbeiter E sih bereit, auf dieser Basis zu verhandeln. (Vgl. Nr. 120

Ein angekündigter politisher Massenausstand der Ber- nischen Arbeiter unterbleibt, wie dasselbe Blatt mitteilt, weil mehrere größere Verbände, darunter die Typograpben sowie das Personal der Straßenbahnen, die Teilnahme ablehnten.

Erziehungs-“undZUnterricht8wesen.

f In Straßburg i. G. findet vom 7. bis“ 10. Fuli 1908 ein [gemeiner Fürforgeerziehungstag* statt, der eine starke Beteili ung zu gewinnen versprit. e süddeutshen Kreise beider chriftli onfessionen, die sich für die Ao praktisch interessiert haben, werden zahlreich vertreten sein. Auch seitens der israelitishen Anstalten und Erziehungsverttne ift hon eine rege Be- teiligung angemeldet. Der süddeutshe Repräsentationsaus\{uß enthält über 50 Namen des besten Klanges. Auch die fernwohnenden norddeutsWen und oftdeutshen Kreise werden voraus\ihtlich dieser Tagung \ih zablrei§ anschließen können, da diese in die erfte Sommer- ferienwohe fällt, somit mancher auf der Reise nah dem Schwarz- wald, den Vogesen oder der Shweiz noch rüftig zwei anregende Tagungen mitnehmen kann. Neben dem juristishen Thema des Di- reftors Dr. jur. Polligkeit: „Justizreform, Armenrecht und PATIOrCTSE ena, wird das Thema: „Licht- und Scattens eiten der Familienerziehung“ von Direktor Dr. phil. Peterfen - Hamburg behandelt werden. Ihnen werden fich drei Korreferenten anschließen, die über den evangelishen Grziehungs- verein (Pastor Sieboldt-Bielefeld), den katbolisGen Erziehungsverein (Referent noch unbestimmt) und über die Erziehungskolonie (Pastor Rohr - Siever8dorf) berihten werden. Ueber die Berufs- ausbildung der \chulentlassenen Zöglinge wird Direktor Seiffert-Strausberg (Mark), der Vorsißende, referieren, von dem auch die Programme zu erhalten sind.

Land- und Forftwirtschaft. Die Schafzutht in der Kapkolonie.

Nach der von dem Oberinspektor für die SYafzuht in der Kap- kolonie auf Grund der eingegangenen Falken Berichte ver- öffentlihten Statistik hat es in der Kapkolonie am 31. Dezember 1907 115 420 Herden von Schafen und Ziegen mit einer Stärke von 25 836 881 Tieren gegeben. Darunter befanden \ich 10 753 419 Woll- schafe, 6390266 Kreuzzuhtshafe, 3528 677 Angoraziegen und 5 164 519 andere Ziegen.

1109735 Schafe und Ziegen infolge von Dürre und Krankheit ver- loren, während an Lämmern von S{hafen und Ziegen 7 134821 binzukamen. Von den 115 420 Herden der Kolonie wurden 113 655 als frei von Räude gemeldet, das find 25 180 530 Tiere bei einem Gesamtbestande in Höhe von 25 836 881 Köpfen. (Nah The Natal Agricultural Journal, März 1908.)

Verkehrsanfstalten.

Liverpool-Vancouver, die bisher in vierwöhentlihen Zeitab- ständen ausgeführt wurde, is in eine dreiwöchentliche umge- wandelt worden. Demgemäß if der Abgang aus Liverpool bereits vom 29. auf den 22. Mai vorgerückt worden und werden weitere Abgänge am 12. Juni, 3. Juli usw. folgen.

Erfurt, 23. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die Streke Naumburg—Saalfeld ist zwishen den Stationen Camburg—Dornburg—Porstendorf infolge eines Wolken- bruchs unfahrbar. Die Siörung wird mindestens 24 Stunden dauern, genaue Angaben hierüber sind aber wegen des fortdauernden Unwetters niht möôglich. Der Dur{hgangspersonenverkehr wird über Weißenfels— Zeiß—Gera— Saalfeld beziehungsweise umgekehrt geleitet. Der ‘Lokalperfonenverkehr is nur zwisWen Naumburg—Camburg und zwischen Porstendorf—Saalfeld mögli, die Station Dornburg ist vom Eisenbahnverkehr abgeshlofsen.

,_ Halle a. S., 23. Mai. Amtlich wird gemeldet: Die gera niedergegangenen Wolkenbrüche haben auch in dem Eisenbahn- direktionsbezirk Halle verschiedene Störungen hbervor- gerufen. Infolge großer Uebershwemmungen bei Bad Sulza und im Saaletale mußten die Züge nach e über Sangerhausen umgeleitet werden. Die Strecke Jesewißz— Eilenburg ist durch Unterspülung der tung auf voraus- sihtlich 8 Stunden gesperrt. Der Personenverkehr zwishen Jesewißz und Eilenburg wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Der Güter- verkehr zwishen Eilenburg und Söllichau ift eingestellt.

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater.

Die Gäste von der Kaiserlich russischen Hofoper in St. Petersburg und Moskau führten gestern abend Peter Tschaikow8kys Oper „Pique-Dame“ auf. Das au“ hier wohlbekannte Werk ersheiat troß des s{chwerfälligen Librettos immer wieder auf der Bühne, weil Tshaikowsky3 Tonkunst ihren glänzenden Zaubershleier darüber gebreitet hat. Die ge reißt ftets mit si fort, auch wenn fie Pushkins Novelle nit eigentlih bühnen- wirksam zu beleben vermag. Au gestern regte die reihe Phantasie in der

der Erde, über das nicht Anfragen eingelaufen und beantwortet

musikalishen Ausgestaltung, besonders in der des Orchesters und der

Im 2. Halbjahr 1907 gingen im ganzen Gebiete der Kapkolonie '

Chöre lebhaft an; es gab an stimmung8oollen Klangmalereien und rhythmishen Reizen eine reihe Fülle. Die schwierigen ugd nit immer dankbaren Gefangspartien fanden durhgängig eine anerkennenss- werte Wiedergabe. Ueber ihre Umgebung hoh hinaus ragten die Vertreter der beiden Hauptpartien, der Lisa und des Hermann. Medea Cer als Lisa entfaltete eine ungewöhnlich umfangreihe und große

timme, die, von leihten Shwankungen abgesehen, edel und \chöôn gebildet ist und großen Wohllaut des Klanges besizt. Mit gewähltem GSeshmack und warmem Gefühl, das sich bis zur Leidenschaft ent- flammen konnte, führte die Künstlerin ihre Rolle dur; die große Arie vor dem Todessprung ins Wasser wurde so groß im Ton und so gewaltig in der Empfindung vorgetragen, daß fie auf ftürmisches Verlangen wiederholt werden E Einen noch ftärkeren Eindruck hinterließ Herr Davidoff in der Rolle des Hermann, der sein Leben Grie für die Ergründung des Kartengeheimnifses der alten Gräfin, der „Pique - Dame“. Sein heller Tenor fstrablte Glanz und Wärme aus, sein Au?druck war erfüllt von Innigkeit und Schwermut, die sich bis zur Ekstase zu steigern vermodGte; in Gesang und Spiel bot der Sänger eine glei fesselnde, . \sympathische Leistung. Für die übrigen Rollen, au Dame“, fanden sih nit gerade hervorragende, aber doch dem Rahmen der Aufführung angemefsene Vertreter. Die Chöre taten \sih dur Frishe der Stimmen und rhythmishe Bestimmtheit hervor. Das Orchester des Blüthnersaals unter Leitung des Hofkapellmeisters Kruschewsky hielt sich im ganzen tüchtig und führte seine schwere Auf- gabe temperamentvoll durch. Das Ballett im zweiten Aufzuge entfaltete Anmut und harmonishe Farbeneffekte in den zierlihen Hirtenszenen und in dem auëdruck8vollen Intermezzo. Die glänzende Ausftattung an Dekorationen und die Pracht der Kostüme, die dem Rokoko- geschmack angepaßt waren, wirkten durch den feinen Stimmung8zauber, der darüber ausgeg en war. Das anfangs abwartende Publikum erwärmte sich im Laufe des Abends mehr und mehr und konnte sih ¿um S@luß an begeisterten Beifallsäußerungen nit genug tun.

Neues Schauspielhaus. S

Michel Carrés Pierrotpantomime „Der verlorene Sohn“, mit der gefälligen, ausdrucksvollen Musik von André Wormser, ist ein in Berlin {on oft erprobtes Werk. Jn ihrer Glanzzeit erran Helene Odilon in der stummen Rolle des jungen Pierrot, der si bed das Dirnchen Phrynette verleiten lte den Vater zu besteblen, und der nach einem furjen Liebesrausch als reumütiger Vagabund ins Elternhaus zurückehrt, einen ihrer nahaltigsten Erfolge. Später hat Olga Woblbrück und zuleßt wohl Auguste Pras die Partie gleihfalls mit Glück gemimt. Den vielgewandten, in allen Sätteln gerechten Harry Walden mag es gereizt haben, seine Kunst ebenfalls an einer solhen Aufgabe ¡u erproben, und der Beifall, den er gestern für seine eindrucksvolle Leistung erntete, bewies, daß er sich niht verrechnet hatte. Körperliche Grazie und Beredsamkeit ohne Worte stehen thm zu Gebote und aus musikalischWer Sinn, der hier für den Darsteller unbedingt erforderli ist. In Tilly Dellon (Phrynette) hatte er leider keine ganz eben- bürtige Partnerin; sie spielte zwar übermütig genug, aber diefe Rolle kann viel anmutiger gegeben werden, wie Fräulein Doninger bei den Aufführungen des Werks im Theater des Westens einst bewiesen hat. Völlig einwandfrei waren - dagegen die anderen Mitwirkenden: Albert Borée und Klara Berger; als Eltern

terrots, und Arthur Rezbah als Baron. Auch das aus Streichern, olzbläsern und Klavier sich zusammensezende Orchester fat seine chuldigkeit, Den wichtigen Klavierpart führte Klemens Schmal- ih sehr anerkennen8wert durch. Als [eihte Unterhaltung für Sommerabende dürfte sih das gefällige Werk im Spielplan behaupten.

Im L Ren Opernhause findet morgen, Sonntag, eine Aufführung der „Zauberflöte“ statt. Herr G. Zottmayer vom Kaiserli deutsh-n Landestheater tn Prag singt als Gast den Saraftro. Von einheimishen Kräften sind die Herren Hoffmann Papageno), Sommer (Tamino), Lieban (Monostatos), Griswold Sprecher) beschäftigt sowie die Damen: Herzog (Königin), feblad (Pamina), Dietrich (Papagena), drei Damen: Frau Leg Srincin othauser, Fräulein Ober, drei Genien: Fräulein Lindemann, räulein Parbs, Frau von Scheele-Müller. Am Montag wird „Salome“, mit Fräulein Rofe in der Titelrolle, gegeben. Den Herodes fingt Herr Grüning, den Jochanaan Herr Berger, die Herodias Fräulein Hiedler, den Narraboth Herr Kirhhof. (Anfang 8 Uhr.) Ueber den größten Teil der Billeite zu der am 1. Juni d. J. auf Allerhöchsten Befehl stattfindenden Vorstellung: „Der Postillon von Lonjumeau“, is Allerhöchst verfügt. Die noch vorhandenen Billettee für den ersten Rang, das Parkett und den zweiten Rang werden nur unter der ausdrücklihen Bedingung verkauft, daß die Besußer im Gesellschaftsanzug (Damen in ausgeshnittenen hellen Kleidern,

rren im Parade- resp. Galaanzug mit dunklen Beinkleidern eiw. Frack und weißer Binde) ersheinen. Das Foyer bleibt für das Publikum ges{lofsen.

Im Königlihen Schauspielhause wird morgen Ernst bon Wildenbruchs Schauspiel „Die Rabensteinerin“, mit Frau Willig in der Titelrolle und den Herren Zimmerer, Kraufneck, Zeisker, Geisendörfer, Patry, Pobl und den Damen von Arnauld, Buße und von Mayburg in den anderen Hauptrollen, aufgeführt. Am Montag wird „Ein Erfolg“ von Paul Lindau in der bekannten Besetzung

! wiederholt. Die Postverbindung nach Japan und China über |

Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, ferner am Donnerstag, Freitag und Montag, den 1. Juni, Shakespeares Lust- spiel „Was ihr wollt“ aufgeführt. Am Montag und Mittwoch geht „Romeo und Julia*“ von Shakespeare in Szene. Am Sonnabend werden Schillers „Räuber" gegeben, am Sonntag, den 31. Mai, der eSommernachtstraum“. S den Kammerspielen findet morgen die 50. Aufführung der „Lysistrata" des Aristophanes statt. Das gleihe Stück wird auch am Dienstag, Donnerstag und Sonntag, den 31. Mai, wiederholt. Am Montag, ferner Mittwoch, Sonnabend und Montag, den 1. Juni, wird Frank Wedekinds Kindertragödie Frühlings Erwachen“ aufgeführt, am Freitag „Gyges und sein Ring“ von Hebbel.

Im Neuen Schauspielhause wird morgen, Sonntag, und die ganze Woche bindurch täglich die Pantomime „Der verlorene Sohn“, mit Harry Walden als Pierrot, wiederholt.

Im Berliner Theater bringt das Gastspiel des Neuen Schauspielhauses morgen, am Dienstag, Sonnabend und nächsten Sonntag die Posse „Hopfenraths Erben“, am Montag, Mitiwoch, Donnerstag und Freitag (74 Uhr) „Alt. Heidelberg“.

Das Lessingtheater bringt morgen als lehte Nachmittags- vorstellung vor den Ferien „Die Stützen der Gesellshaft*; morgen abend sowie am Dienstag und allen folgenden Tagen näthster Woche wird „Der Naub der Sabinerinnen“ aufgeführt. Am Montag sowie R 2 Montag der nächsten Woche wird „Die Frau vom Meere* gee geben.

* Im Shillertheater O. (Wallnertheater), wird morgen naÿH- mittag und Donnerstagnahmittag (Himmelfahrtstag) „Traumulus“, morgen abend sowie Freitag und nähsten Sonntagnahmittag „Der Widerspenftigen Zähmung* gegeben. Montag, Dienstag und Sonn- obend wird „Ohne Geläut", Mittwoch und Donnerstagabend „Hans Huckebein“, nähsten Sonntagabend „Auf der Sonnenseite“ aufgeführt.

Das Sgillertheater Charlottenburg bringt morgen nahmittag und Donnerstagnahmiitag „Die Jungfrau von Orleans“, morgen abend „Die Shmuggler“. ontag wird „Hans Hukebein“, Dienstag „Der rote Leutnant", Mittwoch und Donnerstagabend „Ohne Geläut" gegeben. Freitag, Sonnabend und nächsten Sonntag- nahmittag wird „Der Weg zum Herzen“, nähsten Sonntagabend „Das leßte Mittel“ auf eführt

Im Friedrich-Wilhelmstädtishen Schausptelhause

wird morgen sowie am Dienstag, Mittwoch, Sonnabend und nächsten

für die „Pique-