1866 / 154 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Realen verbunden ist; die leiht verwundeten Soldaten und Korporale erhalten eine Monatspension von 10 Realen.

Italien. Nach Berichten der »Allg. Ztg.« aus Jnnsbruck war Garibaldi am 19. d. M, von Brescia kommend, in Rocca d’Anfo, einer starken Bergveste am Jdro-See, eingetroffen und hat von da aus den Berg Zuel bestiegen; um die tyroler Grenze selbst in Augenschein zu nehmen... Von seinen Scharen lagert ein Theil bei Salo am Garda-See; um wahrscheinlich von Süden her gegen das Lederthal vorzudringen, eben so stehen Abtheilungen in Ga- vardo, Bagolino, Val Camonica und am Stilfser-Joh. Auf leyterem Punkte sind am 23. die Landesshühen von Silz und Landeck mit den Freischaaren zusammengestoßen. Lehtere zogen sich mit Ver- lust von drei Mann zurück. Die Streifpatrouille, die am 21. am Passo Bruffione die tyroler Grenze überschritten, war von den in und um Bagolino stehenden Freischaaren entsendet. Um auf alle Eventualitäten gefaßt zu sein, ist nit blos in allen Gemeinden des Vintschgaues, bart an der Stilfser Straße, sondern bis hinauf an die Finstermünz und über dieselbe binaus, auch am obern Jnn, der Landsturm zur Bereitschaft aufgerufen. | 5

Mit der Verbängung des Belagerungsstandes über Wälsch- Tyrol wurden mehreren Herren von Trient und Roveredo Pässe zugestellt und dieselben angewiesen, binnen einer kurzen Frist das Land zu verlassen. Dr, Ballista, v. Depretis, vor 1848 Appellationsgerihts-Rath in Innsbruck, und Perini, einen der Verfasser der neuesten Annexions- karte des Trentino. N

Der »Abend - Moniteur« meldet in seinem Kriegs - Bülletin |

Folgendes: »Die Depeschen bestätigen, daß die Oesterreicher nach

ibrem Vortheile vom 24. Juni und nah dem Rückzuge der Ftaliener leytere nicht verfolgt haben und auf dem linken Mincio-Ufer geblieben | Diese Thatsache muß der Festigkeit zugeschrieben werden, mit | der die Armee des Königs Victor Emanuel sich auf dem linken Ufer reorganisirt hat, indem sie si mit ihrem linken Flügel auf den Garda- |

find.

See stühte und sih von dort über Volta bis gegen Goito ausdehnte ;

leyterer Ort ist einer derjenigen, wo der Mincio-Uebergang am ver- | flossenen Sonnabend bewerkstelligt worden ist. Man versichert sogar, |

die Ftaliener würden von Neuem, aber nach einem anderen Plane, die Offenfive ergreifen.

meldet freilich, sie sci bei Polesella über den Po (nabe an dessen

Mündung) gegangen, aber das dortige Terrain ist derart von Ka- nälen und Flüßchen durchschnitten, daß, selbst wenn eine Armee |

dort eingedrungen is, diese keine Möglichkeit bat, sofort vorwärts zu gehen. Auf alle Fälle hat in der dortigen Gegend fein Gefccht fstatigefunden.« Die Zahl der Verluste, welche beide Armeen am 24. Juni gehabt, wird auf verschiedene Weise an- gegeben. Nah den Einen verloren die Oesterreiher 6000 Mann und die Jtaliener 10,900, nach den Anderen be- trugen die Verluste in jeder Armee 12,000 Mann.

__ Prinz Amadeus wurde an der Brust verwundet, während er seine Brigade ins Feuer führte. Die Wunde des Prinzen ist nicht gefährlich ; es gebt ibm bereits besser. Die Generale, welche an der Spiye ibrer Divisionen verwundet wurden , sind: Durando, Cerale, Gozzani. Cerale giebt noch Hoffnung auf Rettung, die Wunden der übrigen Generale sind nicht bedeutend.

Aus Florenz, 27. Juni, wird telegrapbirt : Ueber die Schlacht vom 24. Juni sind folgende Cinzelbeiten eingelaufen: Die Oester- reicher waren 60,000 Mann stark und batten eine beträchtliche UAr- tillerie, so wie alle ihre Kavallerie - Regiuzenter bei si. Die Jta- liener verließen die von ibnen eroberten Positionen ‘erst, als die Oesterreicher zablreiche Verstärkungen erbalten. Gegen Abend zogen die Jtaliener und Oesterreicher fich in ihre resp. Cantonnements mit ihren Verwundeten zurück. Prinz Humbert, von zwei Ulanen-Regi- mentern auf der Seite von Villafranca angegriffen, bildete aus einem Jufanterie-Regiment ein Quarré und {lug den Angriff zu- rüdck. Die Brigade Pianelli nabm ein ganzes österreichisches Jäger- Bataillon gefangen. Die Division Govone nabm die Positionen Custozza und Monte-Torre mit Sturm und behauptete fie troy mehrerer gegen dieselben von überlegenen Streitkräften gerichteter | Attaquen bis gegen Abend. ä

Túürkei. Bucharest, 28. Juni. Aus Giurgewo und anderen Donaustädten trefsen- viele Flüchtlinge bier ein, welche eine bevor- stehende Ueberschreitung des Flusses dur die Türken fürhten. Omer THIRs ist beute in Rustschufk eingetroffen, woselbst mebrere ägyptische

ginenter erwartet werden.

Schweden und Norwegen. S 25. Juni i Wi 100 i StocCholm, 25. Iu E norwegischen, dänischen und finnländisen Mitglieder bes ied : ndeten skandinavischen Buchhändler-Versammlung, waren heute E E my Ulriksdal eingeladen, bei welcher Gelegenbeit die Dn er Boblin und Höchst mit dem Wasa-Orden dekorirt Christiania, 24. Auni.

Budget für die Jahre 18 Das vom Storthing festgestellte

bis 1569 umfaßt für jedes dieser Jahre

Man nennt darunter die Herren Dr, Ducati, |

' erg Die Armee des Generals Cialdini scheint | noch immer in ibrer Stellung verblieben zu sein. Erzherzog Albrecht |

| träge gezahlt: | CRPE V) ; C N : G Lu é Brdr. v. Mirbach 20 Thlr.; 3) Fr. Geheime Räthin Bitter 25 Thlr. ;

3 Zhle.

eine Ausgabesumme von 5,023,000 Spec. Davon kommen

die Civilliste 143,000, das Storthing 52,000, den Staatsrath an die Regierung 196,000, das Kirchendepartement 187,000, Justiz und Polizeidepartement 319,000, das Departement des Innern 343/000, das Finanz- und Zolldepartement 1,265,000, die Armee are gy Bres L bia und Postdepartement 1,086,722, für aus-

ngelegenbei 34 ( illi 70.000 e its ten 134,000 und für zufällige Ausgaben

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Reinerz, Freitag, 29. Juni. Der Kronprinz hat den Obersten, Grafen von Wimpfen, Commandeur des österreichischen ÄÎnsaii terie-Regiments »Kronprinz von Preußen«, welcher am 27. d. M. im Gefecht bei Nachod am linken Oberarm verwundet und gefangen genommen wurde, besucht und die Familie des Grafen von dem Zustande und Aufenthaltsorte desselben unterrichten lassen.

i Gotha, Freitag, 29. Juni, Abends. Unser Herzog hat au | seine Person zur Disposition des Königs von Preußen gestellt. Er ist durh dringende Geschäfte abgehalten, {on morgen mit dem | Könige zusammen zur Armee in Böhmen abzugeben. Wie es heißt, | bätte der Herzog anheimgegeben, ibn dem Kronprinzen von | Preußen zu attaciren. | Lissabon, Freitag, 29, Juni. Nach den mit dem leßten | Brasiliendampfer hier abgegebenen Nachrichten haben die Allürten einen neuen großen Sieg Über die Paraguiten erfochten, Die [eh- teren sollen 6000 Todte und Verwundete, 6 Kanonen und 4 Fah- nen verloren haben. j

St. Petersburg, Sonnabend, 30. Juni. Der Kaiser hat den König von Preußen zu den neuesten preußischen Waffenthaten auf telegraphischen Wege beglücckwünscht.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Prauenverein für die Lazarethe Berlins. Nr. 1. Ihre

| § D » C Á 2 ck s o 9 2 _- é D d Majestät die Konigin Augusta haben Allergnädigst geruht, das Pro-

nrg, über den ¿Frauenverein für die Lazarethe Berlins zu übernehmen und demjelden einen Beitrag von 300 Thlrn. zu bewilligen

Dem Grauenverein sind beigetreten und haben einmalige Bei- 1} General Voelcker 10 Thir.; 2) Regierungs-Präsident

á) Unter-Staatssecretair Dr. Müller 25 Thlr.; 5) Hr. Otto Philips- born 29 Tblr.; 6) Frl. Staberoh 5 Thlr. 7) &r. Dr. Stahr 2 Thlr. 15 Sgr.; 8) Frl. Emmy v. Buddenbrock 5 Thlr.; 9) Fr v. Schkopp 1 Thlr. 15 Sgr.; 10) Fr. Marell 1 Thlr. 15 Sgr.; Lt, Br. v. Ohlen 10 Tbir. und fortlaufende in Aussicht gestellt ; 12) Gr. Baronin v. d. Heydt 10 Thlr.; 13) Fr. Melusina Korth, geb. Bartels, 10 Thaler; 14) Frau Generalin Keatèer Tbaler ; 19) Herr Raths - Zimmermeister Pardow 100 Thaler; 16) Frau Generalin Gräfin von Monts 25 Thaler; 17) Frau Ses aa "ja 20 Thlr. 18) Hr. Jouwelier Friedberg 50 Thlr. ; 19) éFrl v Blücher 10 Tblr.; 20} Fr. Gräfin v. Lüttichau 200 Tblr. ; 21) Hr Ganetral v. Wildenbruch 20 Thlr.; 22) Frl. Ma sfon 25 Thlr.; 23) Fr. Maf- jon 10 Thlr.; 24) Hr. Geh. Rath Nicolovíus 30 Thaler 25) Fr. Geh. Rätbin Nicolovius 10 Thaler; 26) arl. A Schaller 10 Thlr.; 27) Hr. F. Schaller 10 Thlr.; 28) Fr rA Ari starchi 10 Thlr.; 29) Fr. v. Strahblendorff 5 Thlr. ; 30) Fr. Rally Scheele 10 Thlr.; 31) Fr. v. Wegner, geb. v. Obstfelder 95 Thlr. ; 32) Fr. Geb. R. Caspar 50 Thlr. ; 33) Hr. v. Ph. 5 Thlt:; 34) Hr. Geb J R. Prof. ODr.Rudo rff 29 Thlr. ¡ 39) Fr. Geh. R. Mendelsohn 25 Thlr. 36) Fr. v. Pommer-Esche 2D Dblr.7. 30) Fr. E. v. Radecke 5 Thlx. ; 38) Sr. Oberst v. Mohrenberg 3 Thlr.; 39) Fr. Prof Lepsius 3 Thlr. 40 Frl. v. Keudell Z Thlre.; 41) Hr. Anton Cobn 5 Thlr. ; ‘4D S, Graf v. Raczynski 1000 Thlr. ; 43) Fr. Gräfin York 10 Thir ; 44) Fr, Gráâfin Neale 10 Thlr. ; 45) Frl. Julie Coftenoble 3 Thlr ; 46) Sr. Geh. R. Sceller 1 Thlr. 47) Hr. W. Geh. Ob. Reg. R. C osiendble 2d Thlr. ; 48) Fr. Geh. R. Beseler 3 Thlr.; 49) Frl. Louise Costenoble Summa der Beiträge von Nr. 1: 2334 Thlr. 15 Sgr

R E Z ülfs es, folgt.) : S'Gr,

| iner Hülfsverein für die Armee im F (5 lo tigen (am 2. d.) Versammlung des Berliner Hülfsverein& e Hen, Felde wurde das nachstehende Statut angenommen: 1) Die Auf abe des Berliner Hülfs - Vereins für die Armee is die Unterstüßung R Venp- pen im Gelde y vor Allem der Kranken und Verwundeten in den Lazarethen. 2) Der Verein wird seinen Zweck selósiständig verfolgen jedoch auch mit anderen Vereinen dieser Art, sowie mit der Re- gierung sich in Beziehung sehen, soweit es zur Erreichung sei- ner Zwecke erforderlich erscheint. 3) Die Ausführung leitet zunächst Sei in dem Verein eingesehte Vorstand, bestehend aus den Herren: v, Brandt v. Dachrôden, A. Delbrück, Drews, Kochhann, Krause, Scabell, Siemens, Stavenhagen, Twesten, v. Unruh, Virchow, Vollgold, Zwicker. 4) Dieser Vorstand wird durch besondere Befanntmachung jedesmal anzeigen, was für die Qwecke des Vereins erforderli ist; ferner für einzelne Qwei e seiner Thätigkeit je nach Bedürfniß Kommissionen, theils aus seinen Mis liedern theils aus anderen geeigneten Persönlichkeiten niederseßen. 5) Die Listen e gezeichneten Beiträge werde in den Berliner Zeitungen veröffentlicht und

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wird in denselben von dein Vorstande Rechenschaft gelegt werden. 6) Sollt hei der schließlichen Rechnungslegung sich ein Uebershuß herausstellen, \o wird derselbe nah Beschluß des Vorstandes zum Besten der im Kriege invalid Gewordenen, oder der Hinterbliebenen der Gefallenen verwendet werden. Den Unterzeichnern des Aufrufs vom 16. Juni e. a, zeigen wir an, daß die Geldbeiträge mit Listen der einzelnen Geber an Gebrüder Scbickler, Gertraudtenstr. 16, gegen Quittung abzuliefern sind. Die Natu- ralgaben werden voriäufig im Haupt-Depot der Feuerwehr, Lindenstr. 50, in Empfang genommen. Ebendaselbst werden die Anmeldungen zur Auf- nabme von Kranken und Verwundeten und zu sonstigen Hülfsl[eistungen entgegengenommen- j I e

Wongrowiß, 25 Juni. (Pos. Ztg.) Die hiesigen städtischen Be- hörden haben auf eine an fie gerichtete Anfrage beschlossen, zur Errichtung eines Lazareths für verwundete und kranke Krieger die erforderlichen Lokale herzugeben und von dem hier an den George-Waisenhause fungirenden vier barmherzigen Schwestern is dagegen die Bereitwilligkeit zur Pflege der in diesem Lazarethe unterzubringenden Kranken erklärt worden. iFrauen- vereine zur Sammlung von Charpie und Leinwand für die 1m Kriege Ver- wundeten, so wie Geldbeiträgen zu Erfrischungen für die Krieger haben sich bier gebildet und die Wirksamkeit derselben nimmt einen erfreulichen Fortgang. 4

Adelnauer Kreis, 26. Juni. (Pos. Ztg.) Jn Ostrowo hakt sich ein Comité, bestehend aus den Damen: ¿Frau Räthin Grambsch, Fräulein Stahlberg, Superintendent Remus, Ober-Amtmann Hane, Landeée un i) Pauweligka, gebildet, welche zur Pflege der Verwundeten Beiträge an Geld, Wäsche, alter Leinwand, alten Sachen im Allgemeinen und Charpie ein- sammeln und selbige sofort an ein Haupt-Comite senden. Auch von den Herren Th. Hoffmann, Danne, Gutsche und Heimburger in Ostrowo ist ein Aweigverein, im Anschluß an den in Berlin bestehenden Centralverein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger, für den hiesigen Kreis konstituirt, welcher, um eine Zersplitterung zu vermeiden, die Privatwohl- thätigkeit auf diesem Gebiete zu konzentriren und ihre Wirkung dadurch desto erfolgreicher zu machen, Gaben jeder Art, vor Allem Geldbeiträge zur direkten Beförderung an dieses Organ sammelt.

Kirhplag-Boruy, 26. Juni. (Pos. Ztg.) Auch in hiesigem Orte hat sich ein Verein zur Unterstüyung franfer und verwundeter Soldaten ge- bildet, an dessen Spitze der hiesige Pastor Herr Po stler unter Mitwirkung des Kirchenkollegiums, des Gemeindefkirchenraths und sämmuilicher Parochial- | lehrer, steht. Der Verein wird sich wohl jedenfalls dem Provinzial-Comité anschließen. Es wäre jedoch sehr zu wün})chen, daß von lehterem oder von irgend Jemand diverse Musterbinden hiecher gesandt werden möchten und | ANusfunft darüber ertheilt würde, ob glatte, lange oder frause Charpie über- wiegend gebraucht wird. Jn Neu-Tomysl hat sich ein gleicher Berein, | mit dem K. Landrath Herrn v. Saher an der Spitze, konstituirt, dessen Mitglieder sich auch zu monatlicben Beiträgen verpflichtet haben.

Dt. Crone. Die Schüler des hiesigen Königlichen Gymnasiums haben | auf das jährliche Schulvergnügen, den Ausmarsch in den großen Stadtwald diesmal gern verzichtend, die erfahrungsmäßigen Geldausgaben des Tages | zusammengelegt, üm den Ertrag der Sammlung an den Verein zur Pflege und Unterstüßung kranker und verwundeter Krieger abzuliefern. E

Demmin. Zur Beschaffung des Fehlenden für das in Demmin ein- zurichtende Lazareth zu 700 Betten is in der Stadt ein Comité zu- sammengetreten im Verein mit den 7 Johanniter-Rittern, welche im Kreise wohnen. Die Gebrüder Barone Sobeck auf Krukow und Zarrenthin baben si gegen den Kriegsminister verpflichtet demjenigen Soldaten des 2 Armee-Corps 200 Thaler zu überweisen, welcher die érste feindliche Tro- phâe eroberte.

Pyritz, 28. Juni.

In hiesiger Stadt hat sih am 23. d. Mts. cin Verein gebildet mit dem Qwecke, nach Kräften 1) die Truppen im Felde, 2) bedürftigen Familien zum Heere einberufener Männer, 3) die Wittwen und Waisen der im gegenwärtigen Kriege Gebliebenen zu unterstüßen und A) franfke und verwundete Krieger zu pflegen. Dem Vorstande, aus dem Bürgermeister Brodzina, Kreisgerichts-Rath Küster, Kreisphysikus Dr. Niese- mann und Landrath v. Schöning bestehend, sind bereits namhafte Zeich- nungen an monatlichen und einmaligen Beiträgen zugegangen und solche | noch reichlih zu erwarten. Gleichzeitig if ein Damen-Comité zur Lie- | ferung von Verbandmitteln, Charpie, Leinwand 2c. in der Bildung begriffen, von dessen Thätigkeit sich erfreuliche Beweise der Theilnahme für die Armee | erwarten lassen. i N Stettin, 27. Juni. (Stett. Ztg.) Jn einer am Sonntage beim Herrn Ober - Präsidenten stattgefundenen Versammlung wurde die Bildung | eines Provinzial-Hülfsvereins für die im Felde stehende Armee (neben dem hier | bereits bestehenden Lokal-Hülfsverein) beschlossen und mit dessen Bildung ein | besonderes Comité beauftragt. Jn dasselbe find gewählt: die Herren Ober- | Präsident Senfft von Pilsach, Regierungs - Präsident Toop, Ober- bürgermeister Hering, Obervorsteher der Kaufmannschaft, Kommerzien. | rath Rabm, Polizei- Direktor von Warnstedt, Kommandant General von Böhn und der Vorsizende des hiesigen Lokalvereins , Buchhändler Th. von der Nahmer, | Breslau, 28. Juni. Herr Hotelbefiger Friedrich Siber hierselbst | hat in einem sehr verbindlihen Schreiben an Herrn Oberbürgermeister Hob- | ret für die am hiesigen Orte zu errichtenden Lazarethe für verwundete preußische Krieger Weine jeder Art aus seinem Lager unentgeldlich | zur Verfügung gestellt. (Prov. Ztg. f. Schl.) | Mühlhausen, 27. Juni. Bereits zu Anfange des Monáts hat fi | auch hierorts ein F die Aufgabe gestellt, die Familien der in Linie, Reserve und Landwehr unter Preußens Fahnen dienenden hiesigen Ein- wohner in seine fürsorglihe Obhut und Pflege zu nehmen. Schon zählt der Verein über 200 Mitglieder, die theils einmalige Spenden gezahlt, tbeils zu monatlichen Beiträgen, Darreichung von Lebenêmitteln 2c. sih verpflichtet und die Leitung der Vereins-Angelegenheiten in die Hände der Frau Bürgermeister Engelhart, der Frau Justizrath Danner;, fo

rauen: und Jungfrauen-Verein gebildet, der sih | f

Bürgermeister Dr. Engelhart hierselbst bestehenden Vereine zur Unter- stüßung und Pflege verwundeter preußischer Krieger in Ver- N geseht, so zwar, daß obiger Frauen- und Jungfrauen-Verein durch seinen Vorstand und andere hülfsbereite Hände die Herstellung von Binden, Charpie 2c. bewirkt, zu denen der andere Verein das nöthige Material aus cigenen Mitteln liefert.

Geldern, 26. Juni. Jn Folge Einladung der Vorstände des ¿Frauen- und des Mädchenvereins in Geldern. konstituirte sih heute durch Wahl ein Comité zur Unterstüßung der Krankenpflege in der Armee durch Beschaffung und Anfertigung von Lazarethgegenständen.

Apenrade, 25. Juni. Hier hat sich ein Hülfs-Comité für die im Felde Verwundeten und Erkrankten fonstituirt, bestehend aus dem Amt- mann von Levehau, dem Probsten Göttig, den Herren Jensen, Davidsen, Raben, dem Hartesvogt Petersen und dem Bürgermeister Gottburgsen. Es sollen Listen zur Zeichnung von einmaligen und wöchentlichen Beiträgen in Circulation gesezt werden, und sind außerdem die einzelnen Mitglieder des Comité's bereit, Beiträge in Geld, so wie in Leinen und Charpie entgegen zu nehmen. Das Eingekommene wird dem Central-Comité des preußischen Vereins zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger in Berlin zugestellt werden und soll seiner Jeit eine Rechenschaftsablage erfolgen.

Flensburg, 28. Juni. Von Seite des Ober-Kommandos der König- lihen Truppen in den Herzogthüinern is der »Flensb, Nord. Ztg. « uns

| folgendes Schreiben zur Veröffentlichung zugegangen :

Herzlichster Dank! Dem Unterzeichneten sind von Bewohnern der Stadt und einigen der Umgegend Zwei Hundert und Fünf Thaler einge-

| händigt, um fie dem Königlich Preußischen Kriegsminister zur Verwendung für verwundete Krieger der Königlich preußischen Armee zu überreichen.

Dies ist geschehen. Die Bedeutung und den ZJweck dieser fürsorgenden Gabe frrem ganzen Umfange nah würdigend, kann ich nicht unterlassen , den i beur dlih gesonnenen Gebern im Namen der preußischen Armee den herz- li chsten Dank auszusprechen. Rendsburg, im Juni 1866. v. Kaphengst, Generalmajor und Kommandant.

Das Justiz - Ministerialblatt (Nr. 26 vom 29. Juni) veröffentli ein Erfenntniß des Königlichen Ober-Tribunals vom 11. Mai 1866 wonach ein Schuldschein, durch welchen sich Jemand zu einer nah Zeit und

| Betrag genau bestimmten Leistung verpflichtet, auch wenn er die Angabe

des Verpflichtungsgrundes nicht enthält, eine Urkunde is; und ein Erkennt- niß desselben Gerichtshofes vom 1. Juni 1866: ‘Der durch die Anklage und

| den Eröffnungsbeshluß mit einer That befaßte erfennende Richter muß die-

selbe nah allen Richtungen einex möglichen Strafbarkeit hin ershôpfen. Er

fann daber neben der im Erôöffnungsbeschlusse hervorgehobenen Qualifizirung | auch eine zweite ideell fonkurrirende annehmen, danach den Thatbestand fest-

| Fellen und die Strafe verhängen

Gewerbe: und Handels -Iachrichten.

Berlin, 30. Juni. Seitens des Finanzministers if an die

| Provinzial-Steuer-Behörden nachstehende Verfügung erlassen :

Durch die Verfügung vom 6. Dezember v. J. find die Bestimmungen

| des amtlichen Waaren - Verzeichnisses über die Merkmale zur Unterscheidung | der von dem Eingangszolle von 20 Thlr. für den Centner belegten unbe- | druckten ungewalften Wollenwaaren von den mit dem ZJollsaye von 10 Thlr. | belegten unbedruckten gewalkten Tuch-, Zeug- und Filzwaaren abgeändert

| worden. | Verfahren nicht erreichen lassen, vielmehr sind bei der Behandlung der,

| neben den zu feinem Qweifel Anlaß bietenden eigentlihen Tuchen vorkom- | menden tuchartigen Gewebe und Bukskins, so wi | fortdauernd Abweichungen bemerkbar geblieben.

| gung der Weiterungen ,

Es hat sich aber auch dur diese Anordnung ein gleichmäßiges

e den gerauheten Waaren Deshalb wird zur Beseiti- welche bei der Behandlung der vorbezeichneten aaren hervorgetreten sind, unter Aufhebung der durch die Verfügung vom 6. Dezember v. J. getroffenen Anordnungen Folgendes bestimmt :

1) Die Grenze für die als »gewalkt« zu behandelnden tuchartigen Ge- webe und Buksfkins wird durch Mustertypen, welche sämmtlichen Zoll- abfertigungsstellen mitgetheilt werden, bezeichnet, und zwar in dem Sinne, daß Gewebe von größerer Feinheit, als diese Typen, als un- gewalkt anzusehen sind, . S : Gerauhete Waaren, mit Ausschluß der Plüsche (Stoffe, bei welchen der Flor durch besondere Fäden des Gewebes hergestellt isi) ferner mit Ausschluß der Flanelle und Lamas sind als gewalkte Waaren zu behandeln. L Abgepaßte Waaren find so zu behandeln, wie die Stoffe, aus welchen sie bestehen, also die gerauheten Decken, die Bukskin-Plaids, die }09- genannten Himalaya-Tücher 2c. als »gewalkte«, die lamaartigen Um- schlagetücher 2c. als ungewalkte Waaren.

Hiernach sind die Jollabfertigungsstellen alsbald mit Anweisung zu

| versehen, zu welchem Zwecke von den zu 1 gedachten Muster-Typen hiermit

Sollten für den dortigen Bedarf mehr Muster-

Stück übersendet werden. | 1 so wird einer baldigen Anzeige darüber entgegen-

Typen erforderlich sein

esehen. E ; i L: G Essen, 25. Juni. Die biefigen Geschäfte, schreibt man der » Augsb.

Allg. Ztg.4, leider zwar im Allgemeinen eben so wie ander rts; es is aber für den hiesigen Play als ein besonderer Vortheil unter den obwalten- den Umständen zu betrachten, daß die Krupp'sche Gußstablfabrik fortwährend mit unverminderter Arbeitskraft thätig if, ja, ogar durch die Mobilmachung ast gar feine Einbuße an Beamten, Technikern und Arbeitern erfahren hat, da die Dienstpflichtigen mit Rüeksicht auf die Kanonen-Fabrication größten- theils als unabkömmlich zurügelassen werden. Auch bein Bergbau, wenig- stens in unserer nächsten Umgebung, haben bisher außer den zum Heere ein- berufenen Arbeitern noch keine bedeutenden Ablegungen Statt gefunden. Große Befürchtungen wurden in den lezten Tagen wegen eines etwa bevor- stehenden Kohlen-Ausfuhrverbotes gehegt; da indeß das erschienene AusLfußr- verbot sih nur auf Waffen, Munition, Blei, Schwefel und Salpeter de» schränkt, so is die Hoffnung gerechtfertigt, daß nicht auch noch die Ausfuhr

wie des Rektors F. Knauth gelegt haben. Neuerdings hat sich der Verein auch mit dem unter der Leitung des

von Kohlen verboten werden wird.