1866 / 157 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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P

2 Banknoten im Umlauf 7) Depositen-Kapitalien

s) Guthaben dex Staats-Kassen, Jnstitute und

Priyat-Personen, mit Einschluß des Giro-

Verkehrs Berlin, den 30. Juni 1866. Königlich Preußisches Haupt-Bank-Direktorium. v. Dechend. Schmidt. Kühnemann. Boese. Rotth. Herrmann. | |

16/459/000 »

5,024,000 »

VBerlín, 3. Juli. digst geruht: dem Minister-Residenten am Kaiserlich mexikanischen

des Ordens von Guadalupe zu ertheilen.

Amtliche achrichten vom Kriegsschauplaze.

Berlin , 2. Juli.

Gablenz'shen Corps, wie des Rückzuges der österreichischen und sächsischen Truppen sich genöthigt gesehen hat, die beabsichtigten Ope-

rationen bei Gitschin aufzugeben, um sh în einer wei Üüde | A 2a 7 [s sgugeben y sich weiter zurück- | dex dominirenden Höhe des Stadtberges, wo sofort die

| früher hier eingetroffene Stabs8wache

gelegenen Stellung zu konzentriren. Vetlin, 3. Juli.

fommen und von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl empfangen worden.

heißen Kampfes, der bis in die Stadt fortgesezt worden war. Der

Feind war in Unordnung unter dem Schuge der Nacht geflohen. | drängten si die aus Kurhessen, den norddeutschen Staaten und

: Theile des Leib- | Städten eingehenden Telegr Berichte, deren ih diejeni regiments s{lugen wiederholte Kavallerieangrifse ab, ohne Carré zu | Ï Le e E

Die Bravour der Truppen war unübertrefflich.

formiren.

Das Hauptquartier Sr. Königlichen Hoheit des dung der

hergestellt.

Noch immer werden Gefangene eingebracht, deren Zahl schon |

über 5000 beträgt. Die österreichischen Regimenter Hannover,

aufgerieben.

hin zurüdckgezogen zu haben.

Wetslar , 2. Juli. Infanterie und Jäger mit 6 Geschüßen vom Corps des Prinzen Alexander von Hessen in die Stadt.

Fourage, 20 Centner Hafer und 12 Centner Heu.

Das Telegraphen-Büreau wurde bis 7 Uhr von einem Truppen- Kommando besetzt gehalten, aber nicht zerstört.

Die süddeutshen Truppen verließen in der Zeit zwischen 4 und 7 Uhr Nachmittags an demselben Tage in einzelnen Abtheilungen die Stadt, sämmtlich in der Richtung auf Gießen zu.

M ichtamtliches.

Preußen. Berlin, 3, Juli. Jhre Königin empfing gestern, in Gegenwart des Gouverneurs und

ersten Siegeszeichen hergesandten Lieutenant v. Raven. Jhre Majestät empfing den Besuch Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Carl

E nas E entgegen. Königsberg, 1, Juli. Die »Ostpr. Ztg.« enthält folgende amtlihe Bekanntmachung des stellvertretenden R E, Das erste Jyfanterie-Regiment hat verloren in dem Gefecht bei Trautenau: 1 Offizier, 2 Unteroffiziere, 13 Gemeine. Verwundet: 9 Offiziere, 6 Unteroffiziere, 54 Gemeine. Vermißt: 5 Unteroffiziere, 33 Gemeine. Todt: Portepéefähnrich v. d. Tren ck. Verwundet: Haupt- mann v. Lettow (s{wer). Lieutenant v. Löll hs fel Il. (s{wer). Pre- mier-Lieutenant v. d. Heyde (leiht). Premier-Lieutenant v. Usedom [. (leicht). Portepéefähnrih Borbstädt (s{chwer).

Danzig, 2. Juli. (Wesipr. Ztg.) Gestern (Sonntag) Vor- mittag fand im Sessionssaale der hiesigen Königlichen Regierung unter dem Vortritte des Herrn Regierungs - Chespräsidenten von Prittwih uúnd im Beisein sämmtlicher Beamten der gedachten hohen

137¡862;000- Thlr. |

| Hauptquartiers hier | dieselben _tâten

S Verläßliche Anzeichen, die aus Böhmen | berichtet werden , weisen darauf hin , daß der Oberbefehlshaber der |

österreichischen Armee, General Benedef, in Folge der Auflösung des | „or Gitschin an, und begaben sich dann in die bereit gehaltenen get

| Königlichen Equipagen , welche bereits mit einem früheren Zuge an-

Nachrichten aus Gitschin vom 2. Juli | Gefolges nahm im Schlosse selbs Quartier.

melden , daß Se. Majestät der König daselbst Mittags ange- | großen Hotels der Stadt für die Büreaus, Kanzleien und fremdlän- | a Offiziere in Beschlag genommen, | j Y ¿

E n 00 alt Shueen des chlosse statt, ebenso die Berathungen auf Grund der von dén

| “Dij c Feind eri aur : Ramming und Martini, wie das 18. Jäger-Bataillon sind fast ganz ider es O A, | ließen.

Die österreichischen Streitkräfte scheinen si eilig nah dem Süden gbhmarschirt und traf, die Kavallerie gleichzeitig, die Jnfanterie später

Um 1 Uhr rückten etwa 4000 Mann | Kriegs-Minister, der Chef des Generalstabes der Armee, die General-

Sie reqliirittén 2100 und Flügel-Adjutanten, so wie der Minister-Präsident Graf Bismarck

Flaschen Wein, 4200 Portionen Fleish, 800 Brode, 200 Rationen |

| Böhmen von

| dere Schwierigkeiten

| die Beförderung erst von bier aus beginnen kann, da die Bahn von

| hier bis Turnau, gerade in der Nähe von S i | beschädigt worden ist, daß noch he von Sicherhoff, so stark

: | Jn, TuUrngau..ist. die 6 x Majestät die | J s zerstörte Brücke

und nahm den Bericht der wissenschaftlichen Reise des Professors | werden.

Behörde unter entsprehender Feierlichkeit die Aufstellung dez L P: weiland König Friedrih Wil, E helms 1V. statt; welches Seine jeyt regierende Majestät der König. |*

lichen Regierung zu Danzig in Veranlassung des nunméhr fünfzig. L | jährigen Bestehens derselben zu verehren die Gnade gehabt hatte | Die yuldvolle Uebersendung des Höchsteignen Portraits Sr. Majestät | König Wilhelms l, von der Hand desselben Künstlers, welcher das.

herrlichen Portraitbildes

jenige des hochseligen Monarchen gemalt, ist gleichfalls Allerhöch{ste; Orts in Aussicht gestellt und dürfte dessen Aufstellung, wenn Rae:

| früher, am 22. März 1567; als dem nächsten Géburtstage des Aller. | durchlauchtigsten, Gebers, erfolgen. / s

Posen, 2. Juli. (Pos. Ztg.) Heute Morgen 4 Uhr traf

« L L | wieder ein gegen 2/00 Mann starker Transport österreichischer Ge. Se. Majestät der König haben Allergnä- E L Se

fangener hier ein. Den Schluß machten zwei gebundene, wie man,

d | sagte; der Spionage verdächtige Civilisten. Hofe, von Magnus, die Erlaubniß zur Anlegung des von des | s a, e R Kaisers von Mexiko Majestät ihm verliehenen Großoffizierkreuzes |

Aus dem Hauptquartier Reichenberg in Böhmen l. Juli, erhalten wir folgende Mittheilungen: Nachdem Se, Mai.

der König und Se. K. H. der Prinz Karl von Preußen, gestern

Nachmittag nach 4 Uhr, mit dem 5. Zuge des in 6 Qgen d Niederschlesish-Märkischen Eisenbahn organisirten großen Föniglichen angefommen waren, nahmen Allerhöchst

noch auf dem Bahnhofe, in dessen Lokali- ä 1100 österreichische Kriegsgefangene bis zum nächsten Trandsporttrain nah der ¡Festung Glogau bewacht wurden, M die Meldungen der anwesenden höheren Offiziere über die Stellung der Truppen nach dem abermals siegreichen Gefechte

gekommen waren, in das Schloß des Grafen Clam Gallas), auf

in Dienst ebenfalls eingetro} : in Vienst trat und während der Nacht im Schloßgarten bivouaquirte. Die größere Zahl des

Doch waren auch die Das Diner fand im

beiden operirenden Armeen eingegangenen Berichte, welche ein stetiges Vordringen derseiben erkennen ließen. Von allen Seiten

der auf der Linie Skaliy - nchengräß operirenden Generale

arti Prinzen | anschlossen. Se. Majestät der König arbtiteten noch in später Nacht- Friedrich Karl ist über Gitschin hinaus verlegt; die Verbin- | ersten und zweiten Armee ist vollständig |

stunde und verließen heute Vormittag 10 Uhr Reichenb nach dem 3 Meilen weiter vorliegenden dente, Beet Sdo Sicherh off bei Turnau zu begeben, bei welcher Fahrt das Schlacht- feld überschritten werden“ mußte, auf welchem die Vortruppen der I, Armee unter dem Kommando des Prinzen Friedrich Karl den und die zertretenen . stattgehabten Bewegungen der ch etn inen Die Stabswache war {hon ín der Frühe von Reichenberg

in Sicherhoff ein, wo indessen nur das engere Hauptquartier, der

über Nacht verweilen und dann wahrscheinlich nach Gitschin, oder unmittelbar in die Gefechtslinie vorgehen wird, während mebrere

| Bureaux- und Unterbeamte noch hier sind und den Befehl zu weite-

rem Vorgehen erwarten. Die Zahl der über Schlesien und aus beiden Armeen gemachten Kriegsgefangenen, bedeutend, daß dem Eisenbahndienst beson-

daraus erwachsen, um so mehr als

mehrt sich so

l b i lange Zeit vergehen wird, ehe die Verbindung zwischen Zittau Pardubigy Wieder bergestellt ist.

y A Eh ô wieder hergestellt und all zwischen Gitschin und hier etablirten Lazarethe (Mera so viel 26

des Kommandanten von Berlin, den vom Kriegsschauplay mit den möglich, indem die leichter Verwundeten durch requirirte Wagen

hierher gebraht wurden, um Play für die bevorstehenden Gefechte zu“ gewinnen, welche vielleicht einen entldeldenden Céecalice pee verden. Soweit hier bekannt ist, haben beide Armeen , die Il, Sr, Königl. Hoheit des Kronprinzen und die l, Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedri Carl, vollständige Fühlung und Ver- bindung mit einander, und wir werden morgen vielleicht son er- fahren, nach welchem Punkte dieser ausgedehnten Stellung Seine R RLnig. Nd, begeben wird,

Zu den Berichten Über das Gefeht von Oswiecim bri : “E Pie 00 (01gnten MrdGas: Fen Me

Die Verluste der Oesterreicher waren so beträchtli 64 L scheinlih einen erneuten Angriff unsererseits Rd ube M ohe Abbruch des Gefechts verließen, den Bahnhof von Oswigecim selbst zer- flörten, die zunächst gelegenen Eisenbahnbrüen sprengten und sih nah Krakau zurücßzogen, so daß unser Unternehmen als ein völlig gelungenes

betrachtet werden muß, Oberst-Lieutenant Schmidt is nicht todt {wer verwundet, Lieutenant Boege vom 62, a die fz

in die Hände der Oesterreicher fiel, is am andern Tage gestorben, Die

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Herausgabe seiner Leiche, sowie der andern Todten, welche wir zurücflassen |

mußten, ist verweigert worden, doch hat ihre Bestattung mit allen mili- tairishen Ehren stattgefunden. Dr. med. Friedländer aus Breslau wurde, als er einen verwundeten Ulanen verband, gefangen genommen; seine Aus- wecselung gegen den gefangenen österreichischen Ulanen-Offizier Graf zur Lippe is von den Oesterreichern nicht zugelassen worden Von unseren Verwundeten sind bis jeßt drei im Lazareth von Nicolai verstorben.

| | | |

Selbst österreichischerseits werden sehr große Verluste bei Oßswigcim zu- |

gestanden.

Das Truppen-Kommando in Krakau meldet vom 27. Juni: |

Oôswiecim mit großer Uebermacht anñgegrifsen, is von unseren braven Trup- | pen tapfer vertheidigt und der Bahnhof wieder beseht worden. Verluste sehr

groß 5 Offiziere todt.

Aus Heiligenstadt, 30. Juni, wird dem »Magdeb. Corresp.« |

geschrieben: Schon seit heute früh gehen zahlreiche Bagagewagen, so wie | NVorräthe von Erquickungen von Göttingen her über hier nah dem | Eine Zahl Mediziner hat sich heute früh zur Pflege | der Verwundeten von der Göttinger Universität nah Langensalza | Kreuz an | Bestattung |

Wabhlplaye.

Dieselben tragen das internationale rothe Armbinde. Die feierlihe und ehrenvolle beider Theile hat - bereits am Donnerstag statt-

begeben. weißer der Todten

gefunden, da bei der großen Hiße die Verwesung sehr schnell ein- |

etreten und das Ausbrechen einer Epidemic zu befürchten war. Auch hier ist ein Lazareth hergestellt, in das ungefähr 60 bei den

furchtbaren Märschen krank gewordene Mannschaften Ausnahme ge- |

funden haben. Ebenso sind in Mühlhausen das Arbeits- und Fleisch-

haus zu Lazarethen eingerichtet. ist sehr resignirt. Sie hatten das kommende Unglüek \chon seit acht

Tagen vor sih gesehen.

Die Stimmung der Hannoveraner |

Die preußischen Truppen ehren den Schmerz, |

und weit entfernt die Gefangenen mit Uebermuth zu behandeln, er- | kennen sie ihre tapfere Haltung au und beklagen nur, daß durch un- | selige Verblendung der leitenden Kreise in Hannover es so bat fom- |

men müssen.

Die Instruction der Preußen, unnöthiges Blutvergießen zu |

vermeiden, hat die hannövershen Führer trozig gemacht. Majestät hat durch genden Pflicht gemacht, mit gleicher Sorgfalt die preußischen wie die hannöverschen Verwundeten zu verpflegen. Die Corps der Generale

Manteuffel, Falkenstein und Beyer wenden si{ch nunmehr ohne Ver- | zug nah Süden gegen die bayerischen und die unter dem Prinzen |

Alexander von Hessen-Darmstadt konzentrirten Truppen, um zunächst die preußischen Enklaven Wehlar und Schleusingen, sowie das ver- bündete Herzogthum Koburg zu \{chüßen.

Nachschrift. Außer dem Gesecht bei Thamsbrück und Merx- leben fand zwischen Uffhoven und Zimmern na Henningsleben hin ein zweites Gefecht statt. Der Civil-Kommissar v. Davier über- nimmt die Berechnung der Seitens der Hannoveraner vollzogenen Requisitionen, die den Betheiligten erseßt werden sollen. Die Auf- forderung, die betreffenden Ansprüche anzumelden, steht bevor.

Magdeburg, 2. Juli. Unsere gestern durch Extrablätter ver-

breitete Nachricht, {reibt der »Magdeb. Corresp.«, daß bayerische Truppen în einzelnen Abtheilungen sich 3—4 Meilen weit von

Gotha gezeigt haben und die preußishe Avantgarde des General |

von Falckenstein dem Feinde nah Subl und Schleusingen entgegen- gesandt sei, können wir heute bestätigen. Wie wir außerdem hören, findet in der Gegend von Eisenach eine Concentration der unter dem Kommando der Generale von Falckenstein, von Manteuffel, von Beyer und von Göben stehenden preußischen Truppen stait, welche voraus\ichtlich auf die Mainlinie zu der Reichsarmee entgegen mar- \chiren werden.

In Betress unserer gestrigen Mittheilungen über die hannover- hen Verluste in dem Gefechte von Thamsbrü berihten wir nach- träglich , daß die Zahl der verwundeten hannöverschen Offiziere 78 beträgt, während die Zahl der verwundeten Unteroffiziere und Ge- meinen 1043 is. Vermißt werden noch 800 Hannoveraner. Die

Verluste der Unserigen, soweit sie die im Kampfe gestandenen Land- |

Seine | erneuten Besehl den Aerzten es zur drin- |

Schleówig-Folstein. Kiel, 30. Juni. Das heute aus- gegebene 10. Stück des « Verordnungsbl. f. d, Herzogtb. Holsiein« bringt ein vom 283. datirtes Reskript des Ober-Präsidiums, betrefsend das Erforderniß einer Konzession zur Herausgabe von Zeitungen sowie die von selbigen zu beachtende Haltung. In dem- selben heißt es: ;

»Die in dem Reskript der vormaligen Herzoglichen Lande®sregierung vom 7. Juli 1864 ausgesprochene Ansicht, daß mit Rüdsicht auf die Ver- ordnung vom 10. März 1848 die Ertheilung einer Konzession zur Her-. ausgabe von Zeitungen nicht für eiforderlih anzusehen sei, kann vom Obér-Präsidium als auf einem richtigen Verständniß der bestehenden Ge- seße beruhend nicht angesehen werden, da von derjenigen Behörde, auf deren Antrag die gedachte Verordnung erlassen worden ist, der s{leswig- holstein - lauenburgischen Kanzlei bereits unter dem 16. März 1848 auf desfällige Vorfrage der sc{hleswig - holsteinischen Regierung und in Ueber- einstimmung mit der Ansicht der lehteren erwidert worden ist, daß durch jene Verordnung keine Veränderung in den Bestimmungen des Kanzleipa- tents vom 4. März 1820, wonach Zeitungen einer Konzession bedürfen, eingetreten sei.

vAnlangènd die Haltung des von Ihnen herauszugebenden Blattes wird Jhnen selbstverständlich keine Beschränkung der Freiheit in Beziehung auf Aeußerungen auferlegt, welche mit den bestehenden Gesehen und der jeßigen Ordnung der öffentlichen Angelegenheiten der Herzogthümer nicht in Widerstreit stehen. Leßteres aber würde der Fall sein, wenn eine Erörterung der dynastischen und Erbfolge-Frage in Jhrem Blatte in der Weise Play fände, daß die aus dem Wiener Frieden ent- springenden Rechte Sr. Majestät des Königs von Preußen auf die Herzogthümer bestritten oder geläugnet werden. Derartige Erörterungen werden daher durchaus unterbleiben müssen, Dabei giebt dem Ober-Prä- sidium die bisher angewandte Bezeichnung des Prinzen von Augusten- burg als Herzog noch zu der besonderen Verfügung Anlaß, daß demsel- ben diese Bezeichnung ferner nicht beizulegen ist. Wenn dieselbe nämlich auch in einem in früheren Jahrhunderten stattgehabten Gebrauche eine Stüge finden mag, so ist sie jedoch jedenfalls hinsichtlich aller Mitglieder der Herzoglich Schleswig-Holstein-Sonderburgischen {Familie mit alleinigér Ausnahme der Chefs der resp. Hauptlinien dergestalt längst außer Ge- brauch gekommen, daß die Beilegung dieser Bezeichnung an den ältesten Sohn Sr. Durchlaucht des Herzogs Christian August von Schleswig- Holstein-Sonderburg-Augustenburg, den Prinzen Friedrich, gegenwärtig geeignet ist, Mißverständnisse über die wirkliche Bedeutung dieser Bezeich- nung zu erregen.«

&annuover, 2. Juli. (W. T. B.) Von den bei Langen- \falza verwundeien hannoverschen Truppen sind bereits gestern

| und heute einige Offiziere und Mannschaften hier eingetroffen. Man " widmet denselben die größte Theilnahme, hört aber auch Überall

wehrbataillone, nämlich: die Besahungs - Bataillone Aschersleben, |

Torgau, Naumburg , das 2. und 3. Bataillon des 20. Landwehr-

| Bentheim,

Regiments und das Ersah - Bataillon Nr. 71 betreffen, betragen: |

todt 1 Offizier und 26 Unteroffiziere und Gemeine, verwundet | [ieferung

6 Offiziere und 75 Unteroffiziere und Gemeine.

Aus den vorstehenden Angaben, die uns aus glaubwürdiger Quelle zufließen, ist ersichtlich, daß die ersten, das Publikum beun- ruhigenden Gerüchte über unsere Verluste bei Langensalza si als erheblih übertrieben herausstellen. i

Wir wir hören, werden morgen im Laufe des Tages unsere braven Landwehrbataillone, die so muthig bei Langensalza gestritten und geblutet haben, wieder nah Magdeburg zurückkehren.

Aachen, 1. Juli. Dem Herrn Regierungs-Präsidenten Kühl- wetter is, der »Köln. Ztg.- zufolge, nachstehende Allerhöchste Ordre zugegangen:

Da der Regierungsbezirk Düsseldorf der Einwirkung und Leitung eines umsichtigen und energischen Präsidenten“ bedarf, und Jh die hierzu erforderlichen Eigenschaften bei Jhnen vereinigt finde, so habe Ich be- \hlossen, Sie an die Regierung zu Düsseldorf zu versehen. Sie wollen ‘in dieser Versezung den Ausdruck Meiner besonderen Qufriedenheit mit Ihrer bisherigen diensilichen Thätigkeit und Meines unveränderten Ver- trauens finden. Berlin, 28. Juni 1866. Wilhelm.

das tiefste Bedauern darüber aussprechen, daß durch Verschulden der Regierung in Folge eines so traurigen Kampfes eine solche Kala- mität über die treffliche Armee hereingebrothen ist.

Stade, 30. Juni. (Wes. Ztg) Heute Nachmittag passirte ein englishes Kanonenboot von Hamburg kommend Brunshausen. Am Bord desselben befand sich der auf seiner Hochzeitsreise nah London begriffene Prinz Christian v. Augustenburg.

Mecklenburg. Schwerin, 2. Juli. (Mecklenb. Ztg.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog ist in der Naht um 11 Uhr von hier abgereist und hat von Hagenow aus mit dem Courierzuge die Reise, wie man vernimmt, nah dem Kriegsshauplaß in das Haupt- quartier Sr. Mazj. des Königs von Preußen fortgeseßt.

Hamburg, 2. Juli. Auch hier is jeßt, wie die »Hamb. Börs.-H.« meldet, auf Grund der Genfer Convention ein Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger unter dem Vor- sige der Herren v. Shmidt-Pauli, Reye und Dr. Hirs zu- sammenzgetreten.

Lúübeck, 2. Juli. Die Bürgerschaft hat heute mit allen gegen 20 Stimmen den Abschluß des Bündnisses mit Preußen ge- nehmigt und die erforderlichen Geldmittel zur Mobilmachung des [übeckshen Kontingents bewilligt.

Sachseu. ODresden, 2. Juli. (Dr. J.) Nach einer an den Anschiagsäulen affichirten Bekanntmachung des Herrn Ge- neral - Majors und ersten Kommandanten von Dresden, von hat auf Befehl des Königlih preußischen Gou- vernements des Königreihs Sachsen am 2. Juli d. J. die Ab- aller in Bess von Privatpersonen sich befindenden Waffen als Schuß-, Hicb- und Stoßwaffen desgleichen aller Pulvervorräthe, Patronen u. s. w. für die Stadt Dresden und die im Bereiche der Vorposten gelegenen Ortschaf- ten stattzufinden. Die Annahme der genannten Gegenstände findet in den Vormittagsstunden von 7 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 8 Uhr an den mit Wachen besehten (in der Bekanntmacbung näher bezeichneten) Annahmestellen siatt. Die Abnahme der Waf- fen u. #st. w. muß mit dem 3. Juli Mittags 12 Uhr beendet sein. Wer nach dieser Zeit noch in Besiy von Waffen oder Munition betroffen wird, hat friegsrechtlihe Bestrafung zu erwarten. Ebenso, wer vom Tage dieser Bekanntmachung ab versucht, heimlich" Waffen u. #. w. - über die Vorposten bhiñaus zu führen. Weiter besagt diefe Bekannt- machung: »Bei Alarmirung der Truppen in und um Dresden begeben sich die Bewohner sofort in ihre „Wohnungen, bei Nacht werden die Häuser erleuchtet. Jm Falle eines Kampfes in und um Dresden erleiden Diejenigen, welche mit Waffen betroffen wer-

den, die Strafe des Erschießens, «