1866 / 158 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Berlin, 4. Juli. Die gestern hier eingegangenen Nachrichien

wiesen darauf hin, daß die vereinigten Armeen Preußens sich in Bewegung geseht hatten, um einen Hauptschlag gegen die Gesammt- | Streitkräfte Oesterreichs zu führen. Die einzelnen Abtheilungen des

österreichischen Heeres waren im Laufe der vorhergehenden Tage von

den PYreußen wiederholt geschlagen und zum Rüefzuge genöthigt |

worden. Der General-Feldzcugmeister Benedek hatte in Folge dessen seine Truppen in einer festen Stellung zwischen Josephsiadt und Königgräß E Positionsgeshühe beider Festungen eine starke Dcckung and,

3, Juli von den preußischen Truppen angegriffen und nach 8stündi-

ger heißer Schlaht unter bedeutenden Verlusten in die Flucht ge-

{lagen.

Die exste Nachricht über das ruhmwvolle Ergebniß der gelieferten ; Schlacht gelangte hierher durch folgendes Telegramm Sr. Majestät |

des Königs an Jhre Majestät die Königin Augusta: »Horzih, 3, Juli,

mee nahe der Festung G E qoiven Œlbe und Vistriß heute în acbtstündiger Schlacht erfochten.

Verlusi des Feindes und Trophäen noch nit gezählt, aber be- deutend, einige 20 Kanonen.

Ich preise Gott für seine Gnade wir sind Alle wohl. i Wilhelm. (Zur Veröffentlihung; der Gouverneur soll Victoria schießen !)«

Weitere Berichte, welche aus dem Haupt - Quartier Horzih | vom heutigen Vormittage hier eingetroffen sind, melden folgende |

Einzelheiten :

Die Garde - Füsiliere nahmen dem Feinde 20 Geschüße, das

Regiment Elisabeth erbeutete 10, das erste Garde - Regiment 8,

das 12te Husaren - Regiment 4 Geschüße. Von den übrigen | Truppen liegen noch feine näheren Angaben über die eroberten

Trophäen por.

Das 12. Husaren-Regiment hat zroei feindliche Carrés gesprengt. | Die Oesterreicher fliehen in völliger Auflösung nach der Festung |

Königgräg und geben die wichtige Position von Pardubiy auf.

Die fliehenden Feinde werden von der preußischen Kavallerie verfolgt, welche den Weg mit abgeworsenen Waffen und Gepäck

bedeckt findet.

Der Kampf hat auf beiden Seiten große Opfer gekostet, über |

welche bei der Ausdehnung der Stellui'z jet noch keîne bestimmte Uebersicht gewonnen werden konnte.

gebracht.

Aer Wi D M Bn

Gitschin, ‘2. Juli. Vor Beginn des Feldzuges war |

das Vertrauen auf unsere Jnfanterie und Artillerie allge- meln, während Laien und Sachkundige besorgten, daß unsere Kavallerie der sehr viel länger dienenden österreichischen nicht gewachsen sein werde. Um so erfreulicher sind

österreichishen davongetragen hat. Die berühmten österreichischen Husaren - Regimenter Nadetzki, Liechtenstein, Nikolaus, König von Preußen, eben so wie die österreichishen Kürassiere, Palffy-Husaren, Trani - Ulanen , sind von unsern Regimentern, von welchen wir

Edelsheims, seine Prahlereien, in wenig Tagen nach Berlin reiten zu wollen, sind zerronnen, ein Gegenstand des Spottes und der Erbitterung der eigenen Landsleute geworden.

Der preußischen Infanterie gegenüber i} die ôsterreichische in den lehten Tagen nicht mehr zum Steben zu bringen gewesen. Ein Gefangener vom Regiment Kbevenhüller nannte als seinen Truppen- theil das ehemalige Regiment Khevenhüller, und erklärte auf weite-

res Befragen, dasselbe exiftire niht mehr, weil es entweder todt oder |

gefangen sei j dasselbe gilt buchstäblich von einzelnen Bataillonen von Ramming, Sigismund, Martiny, König von Preußen, und namentlich vom 18. Jäger-Bataillon, von welchem die leßten 60 Ueber- lebenden sich bei Gitschin ergaben. Die 1. Division der Sachsen, die Brigade Kalik und das Clam'’sche Corps sind einstweilen vollständig versprengt , und noch stündlih werden Gefangene von ihnen einge- bracht. Zum Stehen haben diese Truppen, obschon sie bei der Ermüdung der Unsrigen nur von {wachen Abtheilungen ver- folgt werden konnten, niht mehr gebracht werden können. Bei der Annäherung einzelner rekognoszirender Offiziere an die Dör- fer werden in lehtern sofort die Glocken geläutet; als Signal zur Flucht der Oesterreicher nah der andern Seite hinaus. Die Disziplin der Oesterreicher lockert sih unter diesen Umständen, die Ftaliener, zum Theil auch die Ungarn, ergeben sih mit großer Bereitwilligkeit und haben als Gefangene den freundschastlichsien Verkehr mit den Unsrigen, Die IAtaliener sind zwischen die böhmischen Truppen eingetheilt und werdén

fonzentrirt, welche nach Süden und Norden durch die | | und die starke Pofition, welche zwischen beiden von der Elbe gedeckt | wird, der österreichischen Armee einen Zufluchtsort bieten.

In dieser starken Position wurde das österreichische Heer am

| Der Verlust des Feindes ist | ungeheuer; in Horzihß allein waren bis jeyt 10,000 Gefangene ein- ;

| » Wolff. Büreaus nachstehende Nachrichten : König wurden, bei Allerhöchstihrem Eintreffen in Gitschin am die Erfol | 2. d. M. von dem kommandirenden General der 1. Armee, dem Prinzen l i d m f eu ie Erfolge, | welche die preußische Kavallerie bisher bei jeder Begegnung mit der |

| hierauf die hier verpflegten Blessirten. i : | Majestät zu den Vorposten der 1. Armee (Kronpri keins besonders hervorheben dürfen , bei jeder Begegunng voll- | Î Rol ee (Kronprinz).

ständig über den Haufen geritten worden. Der große Ruf |

von den Offizieren mit gespanntem Revolver ins Gefecht getrieben. Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Königliche Regierung, die Jta- lienishen Gefangenen nach dem Königreich Jtalien zu schicken, und werden zur Organisirung der Depots italienische Offiziere bei der Armee erwartet. Am wenigsten hat von den österreichischen Corps bis feht dasjenige des Erzherzogs Ernst gelitten, welches deshalb zur Deckung des Rückzuges der Kaiserlichen Armee bestimmt ist. Lehterer wird überhaupt ohne vollständige Auflösung der Armee nux dadurch er- mögliht, daß die Nähe der Festungen Josepbhstadt und Königsgräß

Die albernen Lügen-Telegramme, welche Oesterreich durch Reuter und andere Justitute in die Welt \{ickt, sind nur geeignet, das Gewicht vorftehender amtlich konstatirter Thatsachen zu erhöhen.

Se der ME M D E S A ee B S L E am I: E E E O E I O O O R I T A Be

Nichtamtliches.

Preußen- Berlin, 4. Juli. Jhre Majestät die

5 «di ck54 „C «J T A E | Königin besuchte gestern die ersten hier eingetroffenen Verwundeten. Vollstäudiger Sieg über die österreichische Ar: Zur Tafel war der Gouverneur, der Kommandant der Stadt, sowie | einige andere Personen geladen.

| Depeshe Sr. Majestät des Königs mit der Sieges-Nachricht im

Heute früh gegen 9 Ubr traf die

| Königlichen Palais ein, wo sie sofort der Bevölkerung mitgetheilt

Alle act Corps haben gefochten ; aber große, schmerzliche Verluste. | wurde.

Ver lustliste der preußishen Truppen der 1. Armee unter

| Besehl Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrih Karl im sieg- ' reichen Gefecht bei Turnau am 26. Juni:

Wir haben einen Verlust von 9 Offizieren, 115 Mann an Todten und Verwundeten zu beklagen. Es sind den Heldentod gestorben : Oberst- Lieutenant v. Drigalski vom 31. Regt. Hauptm, v. Michalowösfki vom Jäger-Bat. Nr. 4, Vom 2, Bat. des 31. Negts. 2 Unteroffiziere, 4 Mann, vom Füsilier - Bat. des Jnf. Regts. Rr. 72 5 Mann, vom 2. Bat. des 71. Regts. 1 Unteroffiz., 1 Mann , vom Jäger-Bat. Nr. 4 2 Mann. Verwundet vom Regt. Nr. 31 Hauptmann v, Prittwih, schwer durch beide Oberschenkel. Leicht verwundet: Hauptmann Pierer, Prem. Lieut. o. Oeynhausen l, Sec. Lieut. v. Oeyabaufen Il, Sec. Lieut. Graf Schulenburg Ul. Vom 2. Bat. des 31. Regts. 2 Unteroffiziere, 19 Mann, 1 Mann vermißt, vom Füsilier - Bataillon 34. Regiments verwundet 1 Unteroffizier , 33 Mann, vermißt 4 Mann; vom Füs.-Bat. 72, Regts. verwundet 20 Mann; vom 2. Bat, Nr. 71 verwundet 1 Unteroff. (Vicefeldwebel Keferstein) und 6 Mann; vom Jägerbataillon Nr. 4 verwundet 4 Mann, vermißt 2 Mann, Ungefähr um das Achtfache so groß sind die Verluste der Oesterreicher; in unseren Lazarethen kommen annälßernd auf einen Preußen 5 Oesterreicher; noch heut Nachmittag, nachdem bereits ein Theil der Gebliebenen beerdigt war, lagen ungefähr 80 gefallene Oesterreicher jenseit Podol. Am auffallend- sten aber ist die Yahl der Gefangenen ; obschon keiner der Truppentheile, die österreichischerseits ins Gefecht kamen, der italienischen Nationalität “angehört, wurden Tags darauf früh 7 Offiziere, 496 Mann von dem deutschen Jägerbataillon Nr. 18, von dem galizischen Regiment Martini und von dem ungarischen Regiment König von Preußen, gefangen auf den Schloßhof zu Sichrow geführt. Ges

Von den in Böhmen siehenden Armeen bringt das Se, Majestät der

Friedrich Karl empfangen. Prinz Albreht Vater war ebenfalls zur Begrüßung anwesend. Der König empfing Nachmittags einen

| Adjutanten des Kronprinzen Königliche Hoheit, welcher das Kron-

prinzlice Hauptquartier in der Nacht verlassen hatte und besuchte Am 3. begaben \ich Se.

2 A Aus Co blenz, 2: Juli, vird der „Coln Zig. « geschrieben : »Sicherem Vernehmen zufolge sind nassauishe und österreichische Truppen auf der rechten NRheinseite bis Rüdesheim und Bayern und Kurhessen auf der linken bis in die Nähe Von Bingen vorgegangen.

| Bîngen is von unseren Truppen neuerdings, und zwar so stark

beseht, daß _die Behauptung dieser Position für gesichert gilt. Gestern bei Tagesanbruch um 3 Uhr ging ein starkes Detachement Pioniere auf dem für diesen Zweck requirirken Schlepper »Franz Haniel Nr. von hier rheinaufwärts bis Aßmannshausen und bemächtigte sich dort und hiernächst successive rheinab- wärts bis _Lahnstein bei allen nassauishen Ortschaften sämmiliher Schiffe und Kähne, um ciner etwaigen Be- nußung derselben von feindlicher Seite zuvorzukommen. Der größere Theil der weggenomimenen Fahrzeuge wurde in den vor mehreren Jahren neu erbauten Hafen von St. Goar und der Rest gestern Abend in den hiesigen Moselhafen gebracht. Die von dieser Vorsichts- maßregel betroffenen Eigenthümer erhalten Bescheinigungen, um s. Z. auf Grund derselben ihre Schiffe und Kähne zurück zu empfangen. Gleichzeitig mit dieser Operation wurde auch die nassauische Nhein- bahn und die zugehörige Telegraphenleitung zerstört. Obgleich der zu Mainz kommandirende General und der dortige Territorial-Kom- missar den Vertretern verschiedener Dampfschifffahrts - GeseUschasten wegen etwaiger Störungen des Stromverkehrs beruhigende Zusagen ge- macht haben, wurde doch auf einer gestern hier abgehaltenen Konfe- renz einer Anzahl Jnteressenten beschlossen, die Bergfahrten nicht mehr über Coblenz Hinaus auszudehnen, weil oberhalb Coblenz

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E F De D P A I E E T L E BE F T2 E S Er: À i T B T: C a . E urm aus S E I E C S E Le R E m R R E R T E 2 E E E R pa T N E R E R E E E Mer OUDR 2 E Joi E E P T Ba 7 2 R Let É er E Ci E E R I A Lr E A E S ra E A L n E E E E E L TC A T En L E A Ie T E 3

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de Truppen-Commandeure in einigen Fällen für nötblg hielten, | 1 29 Es O nachdem fie hier abgerußt haiten und gespeist waren, nach preußischen

die Fortseyung der Fahrt zu untersagen, um den Bundestruppeu den Zugang von Transport - und Brückenmaterial thunlichst abzu-

l

getroffenen 2500 österreichischen Kriegsgefangenen rourden etwa 2000,

“und pommerschen Festungen welter gesendet. Heute kamen 85 kriegs-

\hneiden. Zu Mainz hat in der That das dortige Festungs - Kom- mando bereits den einer Frankfurter Gesellschaft zugehörigen Remor- | queur »Paul van Vlissingen« sich zu seiner Verfügung stellen lassen und denselben mit einer Kanone und 50 Soldaten besegt. Do

liegt dieser zum Kriegsdampfer promovirte Schlepper einstweilen noch i j : | faserne und Realschule untergebracht wurden, Die Leichtverwun-

zu Mainz ruhig im Hafen. Die niederländischen Schiffe segen ihre

Fahrten noch bis Mainz und weiter unbehindert fort. Hier ist man allgemein der Meinung, daß es in den nächsten Tagen zwischen Lahn

und Main zur Action kommen werde.

Das Truggewebe falscher Nachrichten, welche die eben so 1 gebungen, welche Zeugniß ablegen für politishe Ansichten, die den

{nellen als großen Erfolge der preußishen Armeen auf öster-

reichischem Boden verschleierte, |} endlich zerrissen. Vergebens roaren / gegenn l d \ ] k Aushängzen von Flaggen am 6. Juli für unstatthaft erklärt.

bisher die Bemühungen durch die tägli zweimal erfolgende Ver-

Öffentlihung der amilichen Nachrichten vom Kriegs auplaÿ, welche |

gleihzeitig in die großen europäishen Hauptstädte telegraphirt wurden, der Wahrheit die Bahn zu brechen. Es wurden diesen Nachrichten die gegnerischen Entstellungen als gleich glaubwürdig an die Seite gestellt und dadurch die öffentliche Mei- nung besonders im Auslande verwirrt.

Bemerkenswoerth is daß es in erster Linie die franzöfische |

und englische Presse war, welche die Thatsachen aus eigenem

Urtbeil mit der Hinweisung auf die Karte des Kriegsschauplayes |

festzustellen si bemühte, während die südwestdeutsche Presse und Telegraphie hartnäckig von den preußischen Niederlagen bei Podol, Turnau, Münchengrät, Gitschinz Trautenauç Nachod und Groß:

Sfkaliy berichtete und namentlih die ¡Frankfurter Lügenfabrication | hen L ort ( ge i " Ausschüsse haben sich, mit Genehmigung der preußischen Behörde,

jedes Maß überstieg. Sogar amtliche Mittheilungen an die öster- reichische Diplomatie an fremden Höfen unterstüßten diese Täuschungen.

Die Erläuterungen der amtlichen »Wiener Zeitung* verschleiern

nur noch {wah die Thatsache, daß jene Reibe siegreiher Gefechte

und Schlachten der beiden großen preußischen Armeen und ihre in

-

Folge dessen herbeigeführte Vereinigung y die gesammte österreichische Armce gezwungen haben ; sich binter ihre ¡Festungen und befestigten | Stellungen zurüzuzieben, Wir wissen. bereits, daß sie in ihrer Nähe |

gefangene Offiziere und 1410 Unteroffiziere und Soldaten an. Den Offizieren, von denen fünf leiht verwundet waren , hatie man die Seitengewehre belassen. Es waren darunter sieben Stabsoffiziere. Außerdem famen in zwei Transporten 420 österreichische und 50 preußische Verroundeie, die in den Hülfslazarethen, in der Husaren-

deten sollen von hier weiter gebracht werden, um Play für neuere

Transporte zu schaffen, die erwartet werden. Schleswig-Holstein. Kiel, 3. Juli. Das holsteinische

» Verordnungsblatt« enthält ein Verbot aller öffentlihen Kund-

gegenwärtigen Verhältnissen nicht entsprehen / demgemäß wird alles

Hannover, 2. Juli. (Cöln. Ztg.) Während die Nachricht von der Capitulation die äußere Ruße ungestört ließ, hat rie Ein-

| fehr der ersten hannoverschen Truppen zu so tumultuarishen Auf- | tritten geführt, daß die Kavallerie dex Besagungstruppen , wiewohl

obne Anwendung von Gewalt, einshritt und für den Wiederholungs- fall die Verhängung des Belagerungszustandes angedroht ist. Die Gemeindebehörden haben dann auf's dringendste vor erneuten Ruhe- siörungen gewarnt. Es ist eine Aenderung in der Heimführung der einzelnen Truppentheile elngesührt, der Bahnhof für das Publikum gänzlich gesperrt und der P-rsonenverkehr von hier ab auf Befehl

| des Civil-Kommissars völlig bis auf Weiteres eingestellt, so daf

in der fürchterlichen achtstündigen Schlacht von Königêgräß, am | je S! l i * Sammlungen sür die Verwundeten und Kranken des vreußischen i Heeres eclassen, für die auch in Osnabrück gesammelt wird.

Z. Juli, von der preußischen Armee unter Führung Sr. Majestät des Königs durch einen glänzenden Sieg überwunden worden ist,

Nachtheiliger aks jene Entstellungen, welche die großen Ereignisse * ; D. Juli _Senc mung der Bürgerschaft zu dem Abschlusse des Bündnisses mit Preu- | hen und füx die Mobilmachung des Kontingents die nothwcudtgen

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wie einen trügerishen Nebel zersireut baben, ist ein anderes Produkt der Lüge und Verleumdung gewesen, Jn den österreichischen und südwestdeutshen Blättern bis guf die Minkelblätter herab , ist die

preußisc:e Regierung und das preußische Heer, welches die Blütbe der | Gesittung und Intelligenz unseres Volkes vertritt, weil alle Stände | in seinen Reihen sichen, in gehässigster Weise geschildert und die Po- | litik des Staats wie die Zwecke des Krieges in shamloser Weise ver- | dächtigt worden. Zn Beziehung auf die Erregung des Hasses gegen | die preußische Regierung hat dfe Oppositionspresse des Jnlandes in vero ; blendeter Weise mitgewirkt. Nach jenen Schilderungen besieht die preu- :

gische Armee aus raubsüchtigen verschlagenen Horden, die jeder Unmensch-

licifeit und Schlechtigkeit fäbig scicn und Recht und Geseh in Fein- |

des Land mißachten.

Dieses unwürdige Miltel der Verleumdung war {on vor Aus- |

bruch des Krieges gebraucht worden, um den Haß der Bevölkerungen

gegen Preußen aufzustacheln. Es hat die traurigsten Folgen gehabt, | unter denen unsere Truppen in den verschiedenen Gebieten; wo sie | sichen oder kämpfen, leiden müssen, Es hat offenbar dazu gedient, | jene Greuelthaten herbeizuführen, welche jeyt auf österreichischem eren Truppen begangea worden sind, und |

Boden méhrsach an un} Y gegen deren Aufzeihnung die Fedex sich sträubt. Wir müssen es hier mit Anerkennung hervorheben, daß es wiederum vorzugsweise die ausländische Presse ist, welche den süd- deutschen und österreichischen Zeitungen gegenüber durch ihre Berichterstatter an Ort und Stelle ein Zeugniß ablegt; das dec Wahrheit die Ehre giebt, QDileje

der preußischen Armee in Feindes Lande vollste Anerkennung und ungetheilten Lob, Sie wissen zu erzählen, mit welcher Schonung dle Truppen auftreten, woie sie überall bemüht sind, den Schrecken, den man vor ibnen verbreitete, zu entfernen, wie sie die Bewohner zur un- gesiörten Fortseyung der ländlichen Arbeit, zu Wiederhersiellung der ges werblichen und Handelsthätigkeit ln den Städten ausmuntern , wie fie nur da zu Zwangsmaßregeln schreiten, wo böswilliger Wider- stand die nothwendigen Leistungen verweigert. O Während Lästerungen der preußischen Armee în süddeutschen und österreihischen Blättern bereitwillige Verbreitung finden, haben wir ein gleihes Verfahren, mit wenigen Ausnahmen, in der preu- ßishen und norddeutschen Presse mit Genugthuung vermieden ge- sehen, Auch in diesem Umstand liegt einz nicht zu Ungunsten Preu- ßeus und Norddeutschlands sprechendes kulturhistorisches Zeugniß. Posen, 3. Juli. (Pos. Z) Von den bis gesiern hier ein-

wer reisen will, die Stationen Lehrte und Wunstorf durch die Post erreichen muß, um von dort aus die Bahn-zu benugen. Zablreiche

hier und in anderen Städten gebildet, die zur Sorge für unsere verwundeten und hülfsbedürftigen Truppen und deren ¡Familien auf- fordern. Gaben fommen in großartiger Fülle; zahlreiche Privat- häujer haben Krankenzimmer eingeräumt. Aber auch die Offizkerc des biesigen 17. preußischen Jufanteric-Regiments sandten eine Ohm Moselw in an die Verwundeten ab, die sie zur Feier deé düppeler Schlachtiageò si hatten kommen lassen. Emden, Leerz Norden und andere ostfriesishe Städte und Ortschaften haben einen Aufruf zu

Lübeck, 3. Juli. (W. T. B.) Nachdem der Senat die Zusilm-

Geldmittel bewilligt erhalten hat; geht die Mobilmachung nunmehr mit großer Beschleunigung vor sih. Das der preußischen Regierung zur Verfügung gestellte Kontingent wird ina eine taftische Verbindung mit der oldenburgishen Brigade treten.

Sachsen. Dresden, 2. Juli. Zu den Befestigungsarbeiten von Dresden sind vorgesiern Abend per Eisenbahn gegen 800 Schanz- arbeiter von Berlin hier eingetrofsen und vorläufig in den Lokalitäs ten des Centralbahnhofs untergebracht worden. Wie wir vernehmen

soll ihnen noch eine größere Anzahl nachfolgen.

Am Padhofskai liegt auf der Elbe der Nemorqueur *JTohn

" Penn« mit der Lazarethflagge (cin rothes Krenz in weißem Felde).

Leipzig, 2. Juli, Der Rath macht heute im »Tgbl,« be-

fannt , daß nach eïner ihm von der Königlichen preußischen Kom-

mandantur zugekommenen Benachrichtigung die gesammte telegra- phische Privat-Korrespondenz bis auf Weiteres inhibirt worden ist. 8, Juni, Die- Königl. Landeskommission hat unter dem gestrigen Datum nacbsichende Bekanntmachung erlassen: Der Königlich preußische Militairgouverneur des Königreichs Sachsen, Herr General-Lieutenant von der Mülbe, Exc, hat die Anordnung ge- troffen, ydaß alle auf die jegigen politischen, administrativen und militairi-

| {en Verhältnisse bezüglichen Bekanntmachungen allgemeiner Art also

von Oberbehördea ausgehend seiner Genehmigung und alle lokalen Be-

| kanntmachungen gleicher Art der Genehmigung des am Orte fommandlrens | den Offiziers bedürfen. «

Berichterftatter | zollen der hohen Gesittung und der derselben entsprechcnden Haltung |

Die von. Sr. Majestät dem König niedergesehte Landeskommission bringt auf Antrag des Königlich preußischen Civiikommissars, Herrn Lands rath von Wurmb, diese Anordnung zur allgemeiren Kenntni und verordo net, daß alle Landesbehörden derselben nachgehen.

Gotha, 1. Juli, Se. Hoßeit der Herzog dat folgende Pros lamation erlasjen :

: An die eh der Stadt und des Herzogthums Gotha.

Die kriegerischen Ereignisse der lehtvergangenen Tage haben den Be-

wohnern Meiner Residenzstadt und Meines Herzogthums Gotha schon durch beklagenswerthe Verluste {were Prüfungen auferlegt und mannigfache er- vebliche Opfer gekostet. i / , Y e E haben niht nur mit Ergebung si in das Unabán- derliche gefügt , fondern auch durch bereitwilligste Erfüllung ihrer geseh- lichen Verpflichtungen, wie durch freiwillige Spenden aller Art mit rühm- lichem Wetteifer ihre patriotischen Gesinnungen auf's Neue in der aner- fennenomer deten Weise bethätigt. )

Meinem landesväterlichen Herzen hat dies zur großen Befriedigung ge- reiht. Jch kann Mir daher nicht versagen, den Bewohne: n des Herzogthums Gotha in Stadt und Land den herzlichsten Dank hierdurch auszudrücken.

D L E T I at g O T A ibrr Pater ente tes dame 0 Gin

D i ted di idi Sr É M Ir 0: Ma Ens mad D Da eig M Sie: Li ATEDCE Bde C E An Po 0 bid M R L L Dei aa E Ur A E L N B UiGO s H E GIR E CCE S TRFE G E S T E R E Kab DE D N E E At L E E N E T irr Os C ilGA L E R E R C U L E G Ä mi aR D T R E R d an E D L O M E Bee a E Es: id eguditi, A E E S E R D i A A R A E H E R I A R I RUEN-Z 25 I a R E S E S A7: P H C Is M E A" deck E Lie E rer WPS n dts R S S E E L E E E S E H E E S M O L E I R E S R T R R A A E H A R Se É Et e E E E E E E G Le H É R R E Ny R A A E G Mir E E I Ra V At E DC E A E E s Ee L

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