1866 / 163 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Gleich darauf eröffnete die Artillerie der Avantgarde das Feuer, gegen das der Feind seine Geschüge ins Gefecht zu bringen eilte. Nach kurzem Geschühkampfe_ ging der Feind mit großer Energie zum Angriff vor, aber die ihm entgegengehende preußische Jnfanterie warf ihn sogleich durch Schnell- feuer und dur das Bajonnet zurück. Jn permanentem Avanciren kamen die Preußen bald über das s{chon am vorigen Tage so heftig bekämpfte Wisokow, das schon theilweise ein Raub der Flammen geworden war, hin- aus und erreichten unter beständigen Gefechten die Avantgarde Kleny, das Gros Studnigt.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hatte sich am Morgen nach Kosteley begeben, um von dort aus über Eipel vorzugehen, um dem zu erwartenden Gefecht der Garden beizuwohnen. Jn Kosteley aber hörte man deutlich die Kanonade von Skaliß, auch kam bald die Meldung, daß der General von Steinmeß vor Nachod in heftigem Kampfe mit überlegenen Kräften des Feindes begriffen sei. Der Kronprinz befahl sofort der Garde - Kavallerie- Brigade des Prinzen Albrecht Sohn, Halt zu machen, und \schickte dem General v. Steinmeh die Nachricht, daß er auf keine Unterstüßung von Jufanterie rechnen könne, daß aber die schwere Garde - Kavallerie zu seiner Unterstüßung abgesandt werden würde. Die Garde - Kavallerie mit der 3. reitenden Batterie trabte nah Skaliß.

Jn dem Augenblicke, als das Gefecht bis Studniß vorgeschritten war, sah man plößlich die österreichischen Batterien des linken Flügels abfahren, und ein entschiedenes Schwanken machte sich bemerkbar. Bald darauf konn- ten die Preußen deutlich die blinkenden Helme der Garde du Corps und Garde-Kürassiere erkennen. Der Feind hatte offenbar aus dieser Gegend einen Angriff nicht erwartet, er wurde stußig und ging rasch zurück. Leider war diese indirekte Unterstüßung die einzige, welche die Garde-Kavallerie- Brigade dem General von Steinmeg leisten konnte, denn das waldige und durchschnittene Terrain machte ihre Verwendung unmöglich.

Die Oesterreicher fuhren nun auf der nördlih von Skaliß gelegenen Höhe mehrere Batterien auf, die ein ausnehmend heftiges Feuer auf das Vorterrain eröffneten. Preußischerseits konnte wegen des Gehölzes Artillerie dagegen nicht vorgebracht werden. Es war wieder die brave Jufanterie, der die Beseitigung dieser Batterie zufiel. Die Königs - Grenadiere brachen von Norden, die Ter von Süden vor. Die Oesterreicher richteten ihr Feuer gegen die zuerst anstürmenden Grenadiere, die hier leider große Verluste hatten. Gleichzeitig aber kamen die 47er an und es gelang den Vorwärts- stürmenden, 8 Geschüße, die en bataille standen, mit dem Bayonett zu neh- men, die anderen retteten sich durch die Flucht.

Das ZJurückgehen der Artillerie war das Signal zum Vorgehen der Preußen auf der ganzen Linie, Überall eilten die Schüßen und die Kolon- nen mit jubelndem Hurrah vorwärts. Die Stadt Skaliß wurde im ersten Anlauf genommen und die in den Häusern versteckten und auf die eindrin- genden Preußen feuernden Feinde wurden gefangen genommen. Der Sieg war entschieden, der Feind eilte zurück. Leider war es nicht möglich, mit den ermatteten Truppen die QZurückgehenden energish zu verfolgen; nur Artillerie und Kavallerie, die aber in dem durchschnittenen Terrain nur ge- ringe Erfolge haben konnten, folgten dem Feinde auf dem Rückzuge.

Die Preußen bivouakirten auf dem Schlachtfelde, das sie den Feinden abgerungen hatten. Waren auch die Verluste furchtbar, das Königs-Regi- ment hatte noch 10 unverwundete Offiziere vor der Front —, so war doch die Stimmung eine gehobene. Der \chönste Sieg war gewonnen und dem gefeierten Führer, dem General von Steinmeh, jubelte Alles entgegen.

Am 29. sollte die zweite Armee ausruhen und in die neu angewiesenen Stellungen rücken. General von Steinmeß befahl, am Morgen abzukochen und um 12 Uhr bereit zu sein, um nach Gradliy abzumarschiren.

Der Weg dahin war wohl ein s{wieriger zu nennen, denn die große Straße wurde von den Oesterreichern mit Geschütz bestrichen, die Gebirgs- wege waren sclecht. Der General beschloß, unter dem Schutze der Avant- garde auf den Gebirgswegen abzumarschiren. Die Avantgarde ging vor und es entspann sich bald eine lebhafte Kanonade mit dem Feinde, der den oben bezeihneten Weg mit Granaten bewarf. Als aber die preußische Jn- fanterie vorging, hielt der Feind nicht Stand, sondern wich gegen Toseph- stadt zurü. Das Dorf Schweineschädel, die leßte vom Feinde gehaltene Position, wurde genommen und viele Gefangene (besonders Ungarn) fielen dabei den Preußen in die Hände. -

Die Artillerie und die Garde-Kavallerie folgte dem Feinde und dete den Abmarsch des Corps, das in der Nacht zum Z0sten in Gradliy eintraf und D Ry bezog.

/ ie Geschichte bietet wohl wenig Beispiele ähnlicher Erfolge, wie sie in den drei legten Tagen der General Steinmey mit seinem d fünftin Corps errungen hatte. Aus den aufgefangenen Briefen wissen wir, daß er am 27sten mit dem sechsten Corps Ramming, am 28sten mit dem achten Corps (Erzherzog Leopold) in erster Linie und dem sechsten Corps in zweiter Linie, am 29sten mit drei frischen Brigaden des vierten Corps kämpfte. __ Während sich das Gefecht bei Schweineschädel entspann, ging die Füsi- lier-Brigade des Garde-Corps gegen Königinhof vor. Hier war, um den gänzlich zersprengten und in wilder Flucht nah Königinhof eilenden Schaa- e f Ss e Ele di einen Halt zu geben, das Regiment Coronini . Corps in Eile herangezogen un igi genommen, ; gezog hatte vor Königinhof Stellung e Garden rückten gegen Rottendorf vor und bekamen hier zuer Sühlung mit dem neuen Feinde. Nun begann der Tanz e s aufs Neue, die Füsiliere drangen unter stetem Hurrah immer vorwärts, warfen den Feind von Position zu Position und drangen gleichzeitig mit ihm in Königinhof ein, wo sich ein erbittertes Straßengefecht entspann, in dem das Regiment Coronini viele Gefangene und 2 Fahnen verlor.

q Vei t E berichtet :

Vei den Kämpfen um das Dorf Chlum in der großen S i Königgräh gelang es den Oesterreichern, als sie mit En Ra Bde e vorgedrungen und die heftig ringenden Bataillone der Füsilier-

zriga e des Garde-Corps zurüdrängten, einzelne Mannschaften in den Ge- a6 en gefangen zu nehmen; es waren im Ganzen 72, Die Ge- genen wurden umringt und Offiziere und Mannschaften forderten von hnen, zu bekennen, daß in den Reihen der Preußen französische Offiziere

und Soldaten verkleidet gekämpft hätten. Sie wurden mit sofortige L schießen- bedroht, wenn sie es nicht gestehen wollten. E G Uebrigens wurden die Gefangenen nachher gut behandelt , wurden, als die Avantgarde des I. Armee - Corps vorging und im ersten Anlauf das Dorf dem Feinde entriß, zurückgebraht und in der Höhe der Reserve der feindlihen Jufanterie behalten. Bei der bald eintretenden Flucht der Armee mußten sie freilih mit. Sie schilderten die Deroute der österreichischen Armee in grellen Farben.

Alle Wassengattungen im wirresten Durcheinander, lief Alles nah Königgräß, keine Truppe war mehr geordnet. Die Thore der Gestung waren zu eng, um die Massen der Flüchtigen aufzunehmen ; so ging es denn durch die Wassergräben, wo ihnen das Wasser bis an den Hals ging und mancher Oesterreicher cin feuhtes Grab fand. Jn Königgräß wurden sie in eine Kirche gesperrt und erhielten als einzige Nahrung ein Kommißbrot. Am andern Morgen ließ Benedek sie kommen und entließ sie mit einigen freundlichen Worten. Einem leiht verwundeten Unteroffizier klopfte ein Major auf die Schulter und sagte ihm: »Mein Freund, Sie werden jeyt wohl keinen Schuß mehr gegen die Oesterreicher thun, denn eine shwerere Niederlage, als" der Himmel gestern über uns verhängt hat, hat das Haus Oesterreich noch nicht erlebt.« Er konnte es A eingestehen, denn der Unteroffizier war Augenzeuge ihrer Flucht ge- wesen.

Andererseits sagten österreichische Gefangene den sie umstehenden Preu- ßen, die ihnen Brot und Schnaps gaben: »Freut Euch s 22 L heut Abend kommen noch 80,000 Russen, die werden Euch den Sieg schon wieder entreißen.« Als sie darauf derb ausgelaht wurden, meinten sie, es + ganz sicher wahr, ihre Offiziere hätten es ihnen noch vor der Schlacht gesagt.

__ Troppau, 6. Juli. (Prov. Ztg. f. Schl.) Unsere Brigade rückte gestern Mittag von Ratibor mit klingendem Spiele hier ein, i Laut am Morgen die Avantgarde die Stadt in Massen schon be- eht hatte.

In der Stadt wehen preußische Flaggen, eine Proclamation des Generals von Knobelsdorf, die Entgegenkommen und Wilfährig- keit verlangt, dagegen die Aufrechthaltung der preußischen Disziplin und Mannszuht in der Truppe verspricht, ist an allen Ecken an- geschlagen. Die Truppen find in Kasernen und in allen andern Kaiserlichen Häusern untergebracht. Unsere Compagnie liegt im Minoriten-Kloster. Das Entgegenkommen der Behörden und Bürger ist anerkennenswerth, troßdem die ausgeschriebenen Requisitionen nicht unbedeutend zu sein scheinen.

Vom mitteldeutschen Kriegs\chauplaß, \chreibt der » Magdeb. Corresp.«, ging uns gestern Abend noch folgende amtliche Mitthei- [lung Über das Treffen bei Dermbach zu:

Das Gefecht zwischen der Division Göben mit den bei Weitem über- legenen bayrischen Truppen hat am 4. Juli südlich von Salzungen (Dermbach) stattgefunden. Die Bayern wurden zum Rüczuge gezwungen und scheinen sih nit mehr stellen zu wollen. Die Preußen haben 250 Verwundete, sämmtlich gut versorgt, und 60 Todte, die bereits begraben sind. Die Bayern haben 300 Verwundete und Todte. Die Reichs- armee ist im vollen Rückzuge nah dem Main. :

Wie wir hon gestern melden konnten, sagt dasselbe Blatt, ist Fulda, das vom Feinde geräumt war, in den Frühstunden des gestrigen Tages von den preußishen Truppen beseht worden.

Ueber die Vorgänge der lehten Tage auf diesem Kriegsschau- V, E Wt folgenden Berichte :

isenach, 4. Juli. Heute fand ein ziemlich ernsthaftes Gefecht zwi-

{hen Preußen und Bayern statt. Nachdem bie BA N M reren Vorpostengefechten, u. A. auch zu Jmmelborn, mit bedeutend größerem Verluste, als der der Preußen gewesen , rückwärts gedrängt worden waren, fand heute ein größerer Angriff statt, der sich hauptsächlih um die Verschanzungen ber Bayern bei Wiesenthal drehte. Jn Lengefeld wurde von 9 bis gegen 2 Uhr anhaltender Kanonendonner gehört. Das Resultat ist jedenfalls, daß die Bayern, wenn auch unter erheblichen Verlusten unserer Truppen (foburg - gothaische Truppen waren ebenfalls in Lengefeld) aus ihren Stellungen vertrieben worden. Unsere Verluste erklären sich leicht aus der günstigen Stellung der Bayern in dem engen Thale. General von Manteuffel war heute Nachmittag in Lengefeld. Ob die Bayern noch in Wernshausen (Amt Salzungen) sind, wohin sie sich nah dem gestrigen A R L f nos unbekannt. Jn Geysa sind sie niht. Der

aalfe ur g ri l 26 cesultatlos aufgegeben N E Zerstörung der Thüringer Bahn scheint ünfeld, 5. Juli, Nachmittags 45 Uhr. Ueber das gestrige er

Zusammentreffen mit den Bayern babe bereits E L ist gestern Abend ein arößeres Gefecht zwischen hier und abseit Fulda gefolgt. Fünf Bataillone (die Avantgarde des Corps vom General von Göben) Preußen des 15, und 53. Regiments waren gegen 12 Ba- taillone Bayern engagirt und haben dieselben endlich zurück gedrängt, drei Dörfer mit Sturm genommen; das eine davon jedo erst beim dritten Anlaufe. Verluste auf beiden Seiten noch nit genau bekannt, jedoch be- S! 2 preußische Stabsoffiziere, darunter Major v. Rüstow, sind unter en Gefallenen. Der gestern hier eingebrachte verwundete bayerische Lieut. Darn s: Grafenstein is gestorben und wurde so eben mit der Musik und e ompagnie des 39. Regiments, unter Geleite zweier Generale und er Schulkinder als Sänger an der Spiße beerdigt. Heute früh. standen i e Oi halbe Stunde von hier , wichen aber bei Gewah- Gefecht Attoinain s es muß jedoch bald darauf noch zu einem heftigen Aus Bingen, 7. Juli, erhält die »Köln. Ztg.« folgende Notiz: Gestern Abend kam von Wiesbaden her über Rebeabeie ein von einem Trompeter begleiteter nassauisher Offizier als Parla-

mentair nach Bingerbrück und übergab ein versiegeltes Schreiben das sofort an das preußishe Kommando in Batarad Geförderl

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wurde. Jm Uebrigen ist hier seit meiner legten Mittheilung nichts Bemerkenswerthes vorgefallen.

Stettin, 7. Juli. (Osts. Ztg.) Heute Nachmittag gegen 4 Uhr trafen per Extrazug wiederum 500 Oesterreichische Gefangene, darunter 415 Offiziere, von Berlin ein, welhe nach dem Lager bei Côrlin weiter befördert wurden. Unter den Gefangenen befanden sich Soldaten aller Nationalitäten , Czechen , Ungarn , Deutsche 2e. Heute Nacht treffen fernere 500 Gefangene ein, davon bleiben 120 hier, der Rest geht ebenfalls nach Cörlin. Jm Ganzen sind einschließlih der heute angelangten , 5000 Gefangene, von Berlin kommend, angesagt ; ein Theil derselben wird nach Swinemünde gehen. :

Schleswig-Holstein. Hadersleben, 7. Juli. (pr Tel.

d. Nordd. Allg. Z.) Die städtischen Kollegien beschlossen heute eine | F

[lückwunsh-Adresse an den König von Preußen, worin hervorzuhe- E sei, M die Kollegien um so lebhafter wünschten , daß Preußen aus dem gegenwärtigen Kampfe siegreih, groß und mächtig hervor- gehe, als sie in der Verbindung der Herzogthümer mit Preußen allein die sichere Bürgschaft für die Erhaltung der Resultate des

Krieges von 1864 und für dauerhafte und feste Zustände in Nord- |

leswig erblickten. N Hamburg, 8. Juli. (W. T. B.) Das »{Fremdenblatt«

meldet: Sämmtliche Beurlaubte find zum 16. Juli behufs Mobili- firung des Hamburgischen Kontingents einberufen. Die Marschordre ist noch unbekannt. : i Sachsen. Coburg, 4. Juli. Das heutige Regierungsblatt veröffentlicht eine Verordnung, wonach bis auf Weiteres alle dîe- jenigen Personen, welche auf dem Kriegsschauplaße den inländischen oder verbündeten Truppen durch eine verrätherische Handlung Gefahr oder Nachtheil bereiten, der Militairgerichtsbarkeit unterworfen sind. Vorgestern reiste der hannoversche Kriegsminister v. Brandis hier durch nach Wien, um daselbs einen Aufenthalt des Königs von

annover vorzubereiten. ; i x Béssen: Mainz, 5. Juli. Die »Mainzer Ztg.« berichtet : »Von Seiten des frühern Gouverneurs hiesiger Bundesfestung und jezigen Gouverneurs von Koblenz und Ehrenbreitstein, Prinzen

ig-! i i ein Schreiben hier eingetroffen, | oen E N / | Sachsen hat seinen Aufenthalt in Schönbrunn genommen.

worin der General sein Bedauern darüber ausspricht, daß über das Benehmen der Preußen bei ihren Kriegszügen falsche Nachrichten verbreitet würden. Es werde die strengste Mannöszucht gehalten und das Privat- eigenthum überall geschont. Das Kriegsrecht werde auf das Genaueste beobachtet, und deshalb nähmen die preußischen Armeen nur Staats- eigenthum in Beschlag. Auch daß sie, sobald die Grenze Überschrit- ten, ihren Unterhalt auf Kosten des fremden Staats forderten, ent- spreche dem Kriegs8gebrauh. Was sie von dem Privaten forderten, werde bezahlt; was anders berichtet werde, sei erlogen. Einzelne Ausschreitungen seien natürlih nicht zu verhüten, sollen aber in jedem Fall bestraft werden. Der einzige Exzeß, den die preußischen Truppen in Bingen verübt, die Verwüstungen auf dem Bahnhof, hätten dem betreffenden Offizier einen o energischen Verweis zuge- zogen, daß man diesem den Selbstmord desselben zuschreibe. Die »Mainzer Ztg.« seht hinzu: A :

d Ls N R l aus Bingen erhalten, bestätigen die volle Wahrheit des Gesagten. Wir nehmen Notiz davon, weil es auf der einen Seite nur die Leute unnüger Weise beunruhigen kann, auf der ‘anderen aber die Preußen reizen muß, wenn alle Tage über sie berichtet wird, daß

yrauben« und »stehlen«. : 5 C ES Rudolstadt, 6. Juli. (L. Ztg.) Unser Land- tag, welcher am 2. d. M. hier zu einer außerordentlichen Session zu- sammentrat, wird über das Ausscheiden des Fürstenthums aus dem Deutschen Bunde und den Eintritt desselben in ein Bundesverhältniß zu Preußen zu beschließen haben j beim Bundestag hat der Fürstliche Bundestagsgesandte unser Ausscheiden aus dem Bunde erklärt. Das Fürstliche Militairbataillon is von hier nah Erfurt abmar- \{hirt und steht bereits zu Preußens Verfügung.

Frankfurt a. M., 7. Au De geseygebende Ver- sammlung berieth heute Über Schanzenanlagen in der Nähe der Stadt. Die Baan ns E es e ara Sachlage nicht ir angemessen, einen Beschluß darüber zu fa}jen. je g lis E n 5. Juli. Das Verordnungsblatt Nr. 14 vom 4. Juli bringt folgende landesherrliche Bestimmung :

Wir Adolph, von Gottes Gnaden Herzog zu Nassau 2c./ haben Uns, nachdem einzelne Theile des Herzogthums durch feindliche Ran N fremden Besiy genommen worden sind , gnädigst bewogen gefunden , rüd- sichtlih Unserer getreuen Diener zu bestimmen, daß in allen O Landestheilen, in welchen Unsere rechtmäßige Regierungsgewalt durch ÚÙ E wiegende Gewalt gehindert ist , Wir die sämmtlichen öffentlichen Beam (2 ermächtigen , vorbehaltlich der Bewahrung der Uns angelobten E p Unterthanentreue, der Gewalt weichend, den Dienst im Interesse des Lande

fortzusegen und si den Anordnungen der zeitigen Gewalt zu C E

So gegeben Biebrich, den 2, Juli 1866. dolph. An (W. D. B) Die Ständeversammlung hat die durch wiederholten Regierungsantrag geforderten Mobil - machungsfkosten abermals mit allen gegen zwei Stimmen abge, lehnt. Die unverzügliche Auflösung der Ständeversammlung. wird

erwartet. Baden. Karlsruhe, 6. Juli. (Schw. M.) Heute haben

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uns bis auf ganz wenige Mannschaft alle Truppen von hier und dem Forchheimer Lager verlassen ¡ ein Theil ging bis Ladenburg j der Vormittags - Schnellzug nach Frankfurt gelangte, wie mit- getheilt wird, gar niht oder ganz spät an seinen Be- stimmungsort. Die sehr verbreitete Nachricht von der Abreise Sr. Königlichen Hoheit des Gr oßherzogs in’ das Hauptquartier ist irrig. Bis jeht is keinerlei Nachricht in amt- lihen Kreisen verbreitet, daß badische Truppen im Gefecht gestanden wären. Der Wachtdienst hier wird von Grenzaufsehern besorgt j es sind etwa 70 Mann , welche der Gendarmerie eingereiht werden sollen. Jn allen Volks\chichten wüns{t man Einhalt des Blut- vergießens in Deutschland, nachdem Oesterreich \ich einseitig mit ranfreich in Unterhandlung eingelassen. i

Rastatt, 6. Juli. Jn der Festung werden für die Möglich- feit einer Belagerung Vorbereitungsarbeiten getroffen, mehr nur auf dem Papier, als in Wirklichkeit; aber immerhin sicht man daraus,

| daß noch an s{chlimme Eventualitäten gedacht wird.

Bayern. München, 5. Juli. (N. C.) Heute Vormittag hat sich J. M. die Königin-Mutter nach Regensburg zur Kö- nigin von Sachsen begeben. Das Staatsministerium des Jnnern hat die Anordnung treffen lassen, daß die vom Kriegs\schauplaÿe der bayerishen Truppen noch eintreffenden Nachrichten sofort dur Maueranschläge bekannt gemacht werden sollen. Jn Folge der Hiobsbotschaften von allen Seiten herrsht heute in München eine so trübe Stimmung, wie ich seit meinem 30 jährigen Aufenthalt hier noch nicht erlebt habe.

n Regensburg wurden am Abend des 5. Juli um 4, 6 und 10 Uhr 4300 Mann sähsishe Truppen erwartet, welche den dortigen Bahnhof passiren sollten.

Hesterreich. Wien, 5. Juli. Se. Majestät der Kaiser empfing gestern Vormittags die sämmtlichen Minister. Um 10 Uhr stattete Se. Majestät dem Kömg von Sachsen einen längeren Be-

| such ab, empfingen den sächsischen Staatsminister v. Beust und später

mebrere Generale. Um 12 Uhr fand unier dem Präsidium Sr. Majestät des Kaisers ein Ministerrath statt, an welchem die sämmt- lichen Minifter und Hoffanzler Theil nabmen. Der - König von

Die »Presse« schreibt: ] : A »Wir wissen nicht, welcher Theil der Armee die Elbe bei Königgräßy überschritten, und ob jene Truppenkörper die gegen Pardubiy abzogen, bereits das linke Elbufer glücklich erreicht haben. Es steht zu fürchten, daß die Armee auch diesseits des Flusses nicht vermochte, ih zu sammeln, und gezwungen war, den Rückzug, wahrscheinlich gegen Olmüß, ohné Er- holung fortzusegen. Wie von offizieller Seite gemeldet wird, ging heute früh Graf Mensdorff, von Major Fejervary begleitet, im Auftrage des Kaisers ins Hauptquartier, um darüber Bericht zu erstatten. Die Ent- hebung des Feldzeugmeisters Benedek vom Oberkommando der Nordarmee wird als bevorstehend betrachtet, ist aber, wie man uns versichert , noch nicht erfolgt. Man wird dem unglülichen Feldherrn vielleicht noch ge- statten, den Rückzug persönlich zu leiten. Vorläufig sind aber die Gene- rale Clam - Gallas, Henickstein und Krismanic auf Befehl des Kaisers nach Wien abgeführt worden, um hier vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden. «

Ein Lokalblatt versichert alles Ernstes, daß eine Masse Franzosen in preußischen Uniformen stecken ; »mehrere Jäger haben Gesichter er- kannt, die sie hon in den italienishen Feldzügen gesehen

Die »Wiener Ztg. « reibt : . |

»Mehrere hiesige Blätter bringen die Nachricht, daß Se. Excellenz der Herr Minister des Aeußern , FML. Graf Menösdorff , sih in das Hauptquartier der Nordarmee behufs Anbahnung von Friedensverhand- lungen begeben habe. Wie wir vernehmen, hat die Sendung des Grafen Mensdorff einzig und allein den Zweck, Sr. Majestät dem Kaiser ein richtiges Bild über den Stand der Dinge bei der Nordarmee zu liefern«.

Dasselbe Blatt bringt folgendes Telegramm des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht an Se. Majestät den Kaiser:

»Cold, 4. Juli. Die Niederlage der Nordarmee is ein großes Un- glück, aber deswegen doch nichts verloren. 1809 folgte auf die Nieder- lage bei Regensburg der \{önste Sieg bei Aspern. Auch I steht ein Gleiches in Aussicht, wenn weder bei der Armee, noch im Volke Klein- muth aufkommt«. :

2 S Juli. (W. T. B.) Eine amtliche Mittheilung in der »Wiener Zeitung« erklärt , die Kaiserl. Regierung habe erst in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli davon Kenntniß erhalten, daß FZM. Benedek Unterhandlungen zur Herbeiführung cines Waffenstillstandes

eröffnet habe, wogegen das freiwillige Anerbieten ciner Vermittelung

Seitens des Kaisers der Franzosen zum Zwecke eines Waffenstill- standes mit Preußen bereits am 4. d. nah Wien gelangt und un- verzüglich angenommen worden sei. Jn jenem Augenblicke habe mithin die Kaiserliche Regierung von den Schritten Benedek\s8 noch

feine Kunde gehabt. Bern, 6. Juli. (Fr. T)

P unpespräsident Sikung des Nationalraths hat der ehemalige Bundesprästdent, . S ä mv, einen Antrag in dem Sinne gestellt, daß die Bundes- versammlung nicht auseinandergehe, ohne einen unbedingten Kredit zur raschen und energischen Umwandlung aller Gewehre der shwei-

zerischen Armee zu eröffnen.

Schweiz.

E E i E E B Et E L ELLr E i E Ma T Ea E E Ee E R E, L E A Es E E S E S A TETE E LEEED

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