1866 / 169 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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mandanten von Dresden sind ernannt worden :- als erster Komman- dant General-Lieutenant z. D. von Briesen, zuleßt Commandeur der | Schuße Eines ün Bunde, | Frankfurt bedarf,

gegenwärtigen Lage der Verhältnisse eines

2. Brigade, als zweiter Kommandant Oberst von Gontard. Meekleuburg. Schwerin, 14. Juli. (Mecklenb. Ztg.)

Heute früh um 25 Uhr wurde hier Reveille ges{lagen, worauf das

nah dem Bahnhof rücckte und gegen 5 Ubr mit dem Stabe und

welcher Stadt es etwa um 7 Uhr Abends eintrifft. marschirten die beiden Batterien (zusammen 12 Geschüße) nach

werden. Um 8 Uhr gingen der Divisions - Commandeur mit

seinem Stab und die Pionier - Abtheilung mit dem ZJuge von hier |

ab. Derselbe Zug wird ferner auf feiner J Tage durch Lud- wigslust eiwa um 105 Ubr das Jäger - Bata. on aufgenommen haben. Um 95 Ubr folgte sodann auch das 4. Bataillon von Schiverin den andern nah, während die 1. Schwadron und der Stab des Dragouer-Regiments bereits um 4 Uhr 10 Minuten von Grabow befördert wurden und die 2. | D von dort mit dem leßten beutigen Militairzuge wird.

L : : folgen Sämmtliche von bier abgehende Truppen wurden bei ibrem

Ausmarsc von der zadlreih versammelten Bevölkerung mit hberz- | lichen Abschiedsrufen und Segenswünschen begleitet. Morgen früh |

werden ‘die Munitions- und Proviant - Colonne, sowie das ¿Feld-

Lazaretb um 55 Ubr von hier nach Ludwigslust marschiren, um Das um | Der | K. Hofhaltung sofort aus Berg hierber sich zu begeben habe, da Sf

vou dort am nächsten Tage weiter befördert zu twerden. 65 Uhr von Wismar abgehende 2, Bataillon Eiseababn Schwerin passîren und um 12 mit dem Grenadier - Garde - Bataillon und dem Stabe des 1. Regiments das legte mobile Militär Schwerin verlassen. Die legten 2 Schwadronen Kavallerie werden gleichfalls am mor- genden Sonntage per Eisenbahn von Grabow abgeben und am Montag die Munitionskolonne mit dem 1. Zuge um 4 Uhr von Ludwigeélust aus, mit dem 2. Zuge um 11 Ubr 35 Min. die Pro- viant-Kolonne und das Feld-Lazareth ausrüdcken.

__ Die Mobilisirung des mecklenburg- strelißischen Militairs wird, wie wir böôren, durch Mangel verschiedener Ausrüstung8gegenstände, u. a. einer Munitionsfkolonnue, verzögert werden.

Bremen, 14. Juli. »Wes. Ztg.», daß der Hafen zu Geestemünde beute für die Königl. preußische Regierung übernommen wird und, wie wir hören, zum Kriegsbafen bestimmt sein soll. Preußische und hannoversche Kommissare gingen beute nach Geestemünde ab, um den Hafen zu übernebmen, resp. zu übergeben. i |

Hessen. Aus Mainz, vom 11. Juli, s{hreibt das »Mannh.

wird auf Uhr Mittags

Js Monate zu verproviautiren.

) ; ‘prov In Langenschwalbach so wie in Alzei rüdckten beute Preußen ein.«

Aus Alsfeld und Lauterbach in Oberbessen meldet man der |

» Hess. Ldêztg.« den Einmarsh von über 6000 Preußen; auch be- sttigt dasselve Blait das Erscheinen der Preußen in Wöllstein. Franffurt a. M., 12. Zuli. “Jn der Sitzung des Rumpf-

Bundestages am 11. Juli 1866 hat der Gesandte der freien Stadt |

Franffurt den nachfolgenden Antrag eingebracht :

S Die hobe Bundesversammlung hat in ihrec Sitzung vom 4, d. Mts. Gelder aus Bundesimitteln zur inlegung passagerer Schanzen in der Umgebuug von Frankfurt zu bewilligen sich veranlaßt geschen, Der Bejandte der freien Stadt Frankfurt hat diesem Beschlusse nicht zuge- stimmt und bat in seiner motivirten Abstimmung seiner | tere Erklärung auédrüdcklich vorbehalten, Nachdem die Arbeiten Verschanzungen in der That begonnen und nunmehr auch die Truppen des 8. Armeecorps in der nâäcsten Nähe der Stadt ¿Frankfurt konzen- trert worden find, t der Gesandte von Franffurt von dem Senate diefer Stadt zu der nafolgenden Erklärung und zu dem damit verbundenen Zntrage ermádctigt worden. Der Senat, welcher der in der Sitzung vor 4 d. M15. von jeinem Gesandten abgegebenen Erklärung seine volle Zu- faurmung eribeilt, bescheidet sich, die militairischen Anordnungen, welche in der Nébe von Frankfurt fich entwickeln, vom militairischen Standpunkte aus einer Beurtheilung zu unterziehen ; er giebt den Zweifeln keinen Aus- eruck, welchde in dieser Beziebung bei ihm laut geworden sind. Da- g/3:m find es zwei andere Gesichtspunkte, welce anzudeuten er eben so c apiiuáte als verechtiat isi Die erwähnten militairishen Maßregeln und ZTufiteliucgin fénnen zum Zwecke haben: entweder die Sicherung dieser 399en Dersammliung oder die Sicherung der Stadt Frankfurt. Ene andert Aufazaïe vermag der Senat bei der dermaligen Lage der Terhältuisse nit zu fiaden und nit anzuerkennen. ( ter Silterunz der hohey Versammlurag, so sieht zunächst der Bundes- rerlommlun ; selo# die Entsczeïbung darüber zu, ob überhaupt und welche uStaride Anorbmungen bazu getroffen werden sollen, Nimmt aber der Zenit 26 uus er varf dies, ohne einer Aengsilihkeit Raum zu geben, fue tar: fern liegt , baß bie beabsichtigte Sicherung dieser hohen Ver- sadean 2s 7 ne 10e Beschâbigung, wenn nicht eine Vernichtung der Cat Franfiurt ¡ur Folge haven daß e Tunteéversammilung mit rung nit wre efauses wslleg, Citerung ter Stabi Franksurt, {9 wirh vieser Stadt wobl vergönnt s, au ihr Wort rabri ámulegen und ihre Auffossung dabei zur Gel- ung zu bringen; bie hohe Tersammlung aver wird es ih hundesver-

etnem solchena Opfer ihre

Siche-

Cs i O d ¿ J a 3. Bataillon sich auf dem Altengartên versammelte, von wo dasselbe | Ube zur Zeit angeordnet und ausgeführt worden, si | g \ / wo dasselbe | o l als die Gefahren, vor welchen sie geshügt werden soll, und fon, M

7 C , ) , _ Ï A j ami zu i (10A

der Musik des 2. Regiments die Fahrt nah Leipzig antrat, in | Um 7 Uhr |

Ludwigslust ab, um von dort per Eisenbahn weiter befördert zu | Bundeêtreue

| Antrage beauftragt :

Schwadron um 1 Uhr 40

| beit gebracht.

Aus zuverlässiger Quelle erfährt die | nung eines Kredits von 200 Millionen Gulden

| dur dasselbe ein Kredit von 200 Währung eröffnet und die | weder durch ein

»Die biesigen Einwohner wurden angewiesen, \sich auf drei

Regierung wei- | leNeL 4 7 | ' widmet

Handelt - es sich voa |

| nen einstellen zu müssen, würden,

fónnte , so darf der Senat vertrauen, |

Danbdelt es sich dagegen lediglich von |

fassungsgemäß nicht versagen woilen , dasjenige vorzufkehren , wag ,

: _der um Schuß anruft, dienlich ist, Die E

wie der Senat offen- und unverhohlen ausspricht c N _Berhaltnisje e militairischen Schußes O

daß die militairischen Maßregela , welche zu ibr

sür sie gefährlig, f

Sie ist der Ansicht ,

zu der Ueberzeugung , daß sie, wenn sie wahrhaft vor Nach, F und Verderben bewahrt werden foll, als offene, unbefestigte und E theidigte Stadt betrachtet und behandelt werden müsse, Der Gesandt, M nach dieser Erklärung, rücksichtlich deren er jeden Zweifel an der doiéri 0 der Stadt mit aller Entschiedenheit ablehnen muß, zu ï E l _»Hohe Bundesversammlung volle beschließen ul verordnen, daß alle, sei es zur Sicherung dieser hohen Versammlun 08 es zur Sicherung der Stadt in der Umgebung. derselben und sonstigen : jet getroffenen militairischen Anordnungen einzustellen und bintwegzuzieh, f seien.« Der Gesandte ist weiter beauftragt, um sofortige Entschliein | hoher Bundes-Versammlung zu bitten, und behält vorsorglih dem Send weitere Entschließung vor. i : cus Die Versammlung hat in derselben Sitzung, in welcher dies Antrag eingebracht worden is, entgegenkommend zu dem Beschlu sih geeinigt, davon dem Kommando des &, Bundes - Armeecory® unter dem Anheimgeben Mittheilung zu machen, den Wünschen v o weit es die militärischen Operationen verstatt

Stadt Frankfurt, \ zu entsprechen. Bayern. München, 11. Juli. (N. C.) Se. Majestät dul König ist beute Mittags aus Berg hier eingetroffen und hat sofor dem Staatsminister Frhrn. v. d. Pfordten eine längere Audienz «l theilt, nach deren Beendigung der Befehl erlassen wurde, daß did

Majestät nun hier bleiben wird.

Regensburg, 10. Juli: (N. C.) Seit wenigen Tagen \chon!

ist man damit beschäftigt, das Betriebsmaterial der böhmisdent

Westbahn über hier nach Linz abführen, Die österrreichisch Donau - Dampfschifffahrt - Gesellschaft hat die Fahrtall zwischen hier und Wien eingestellt. Die Schiffe werden in Sich ; Bei längerer Unterbrechung unserer Verbindung na Böhmen werden unsere einheimischen Fabriken einer großen Kal

__Desterreih. Wien, 11. Juli. Zeitung« veröffentlicht das Gesey vom 7.

| mität entgegengeben.

Die amtliche »Wiene? Juli 1866 über die Eröff es it österreichischer Wäh" rung, wirksam für das ganze Reich. Dem Finanz - Minister wir? 0 Millionen Gulden österreichische" Ermächtigung ertheilt, diese Summe entf der zu den bestmöglichen Bedingungen abzuschließende|! freiwilliges Anlehen , oder durch eine Vermehrung der zufolge Ma tents vom 5. Mai 1866 creirten St aatsnoten oder dur ein! Kombination beider Maßnahmen zu beschaffen, Bis die Umstände? gestatten werden, eln Anlehen zu realisiren oder förmliche Staats! noten auszugeben, hat die privilegirte österreichische Nationalba 5

| vom heutigen Tage anzufangen, kraft dieses, durch das Gebot d / zwingenden Staatsnothwendigkeit hervorgerufenen Gesehes die er

forderlichen Geldmittel nah Maßgabe des Staatsbedarfs vorläufi

bis zum Betrage von sechszig Millionen Gulden in Bank-È noten gegen den vollen Ersay der Fabrikationskosten vorzu: schießen. Die Rückzahlung dieser Vorschüsse wird auss{ließlich in den

“eigenen Noten der Nationalbank und zwar in der Weise geschehen, F

daß hierfür die Einflüsse aus dem zu emittirenden Anlehen, beziehungs weise das Aequivalent der eventuell zu emittirenden weiteren Staats" noten zunächst und bis zur gänzlichen Tilgung der Vorschüsse ge werden. Bis zur gänzlichen Abtragung der erwähnten" Vorschüsse , welche längstens in einem Jahre nach abgeschlossenem |" Frieden zurücfgezahlt sein müssen, wird für dieselben das Bergivert| Wieliczka, in so weit dasselbe noch nit mit Hypothekar - Jnscriptionen belastet ist, als Pfand bestellt. i __ Der Gemeinderath von Wien hat sih mit einer Reibe vou Maßregeln beschäftigt, die zu ergreifen sind, um für den Fall ein} Einmarsches der preußischen Armee in Wien Vorsorge zu treffen, Auch Seitens der Regierung wurde eine ganze Reihe von Anstalten getrofsen , welche darauf hinweisen, daß man auf das Schlimmst gefaßt ist, | Die Kaiserin ist am 11. wieder von Ye abgereist, 1will F aber nächstens mit ihren Kindern élédertomatn Ier Ml vot | verwundeten und gefangenen Jtalienern ‘treffen fortwährend in | Pesth ein. i Die offizióse »Geueral-Correspondbenz« erklärt heute, ihr Erschei- bis günstigere Verhältnisse eingetreten sein

G E E A E S C E ia

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Se n Ea e E S ALE E S E R R:

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Pesth, 9, Juli. Kaisers proklamirt :

Lln die getreuen Völker Meines Königreiches Ungarn! a

Die Hand der Vorsehung lastet schwer auf uñs, Îm Kampfe, 1 F welchen Jch nicht selbstwillig, sondern durch die Macht der Verhältnisse gerieth, it jede menschliche Berechnung gescheitert, nur das Vertrauen nicht welches Jch in die heldenmüthige Tapferkeit Meiner wackeren Armee seyte. Um so s{merzlicher ist der {were Verlust, von welchem die Neihen jener

Heute wurde hier folgendes Manifest des |

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Japferen betroffen wurden; und Mein väterliches Herz empfindet mit allen betheiligten Familien zugleich die Bitterkeit dieses Schmerzes. Um dem ungleichen Kampfe ein Ende zu machen, um Zeit und Gelegenheit zu gewinnen, die durch den Feldzug entstandenen Lücken auszufüllen und die Kriegsmacht gegen die im nördlichen Theile Meines Reiches haufenden feindlichen Truppen zu konzentriren, habe Jh mit großen Opfern in die Rerhandlungen wegen Abschließung eines Waffenstillstandes gewilligt. Und nun wende Jch Mich vertrauensvoll an die getreuen Völker Meines Königreiches Ungarn , an ihre in s{hweren Zeiten wiederholt bewährte Opferwilligkeit. Es muß sih hierin die Kraftanstrengung aller Völker Meines Reiches begegnen , damit die Abschließung des ersehnten Griedens unter billigen Bedingungen sicher gestellt werden könne. Jch bin des starken Glaubens, daß die kampftüchtigen Söhne Ungarns, vom Gefühle angestammter Treue geleitet, freiwillig unter Meine Fahnen tilen werden, zur Hülfe ibrer Angehörigen und zum Schuye ihres durch die Kriegs- Ercignisse auch unmittelbar bedrohten Vaterlandes. Schaaret Euch sohin je zahlreicher zur Vertheidigung des überfallenen Reiches, seid würdige Söhne Eurer tapferen Ahnen, die durch ihre Heldenthaten zur Verherr- lidung des ungarischen Namens nimmer welkende Lorbeern flochten. Wien, 7. Juli 1866. Franz Joseph m. p.

Schweiz. Bern, 12. Juli. (K. Z.) Die Kreditanträge des Bundesraths Behufs sofortigen Ankaufs von Hinterladungs8gewehren für die cidgenössische Armee, welche den-Räthen gestellt werden sollen, belaufen sich socben gefaßtem Beschlusse zufolge vorläufig auf nur Z2 Mill. Fr, mit denen man circa 25—30,000 Gewehre in den Vereinigten Staaten von Nordamerika anzukaufen hofft.

Frankreich. Paris, 13. Juli. Der »Moniteur de l'Armée« bringt an hervorragender Stelle einen besonderen Artikel über das Zünd- nadelgewehr. Er behauptet, daß weder diese preußische Waffe, noch die da- zu gehörige Patrone für Frankreich und die übrigen Staaten Europa s etwas neues sei. »Was jeßt in Böhmen sich zugetragen hat, beweist.aller- dings, daß der preußische Soldat eine gute, seinem Charakter und seiner Leistungsfähigkeit entsprechende Waffe, zu der er vollklommenes Zutrauen hat, besiht.« Allein der »Moniteur del’Armée« is keineswegs der An- sicht, daß bei einem Zusammenstoß von Massen von je 200,000 Mann die Ueberlegenheit der Wafse auf der einen Seite aus\{ließlich maß- gebend sei. Außerdem kommt er auf die mehrfachen Nachtheile zu- rüd, die angeblich das Zündnadelgewehr besigen soll und die er früher {hon öfters auseinandergeseßt hät, zurlck: komplizirte Construction, \{chwierigere Behandlung, schnellere Erbizung, allzusiarker Verbrauch der Munition 2c. 2c. Deshalb handelt es sich nicht um Einführung des Qündnadelgewehrs, wie es die Preußen besien, sondern um Ein- führung eines Hinterladegewehres überhaupt. Der »Moniteur de l’Armée« versichert, daß die französische Regierung sich nach langer und sorgfältiger Prüfung für ein bestimmtes Gewehr nach dem Hinterladungssystem entschieden habe. Es stellen so eben mehrere Bataillone der in Chalons lagernden Gardetruppen Uebungen damit an, und es sind in allen Waffenfabrikèn, namentli in der von St. Etienne, die kürzlih neu eingerichtet uud mit bedeutenden Werk- zeugen versehen worden is, alle Maßregeln zu einer eben so raschen Fabrication, wie es die Umstände erheischen werden, getroffen.

FItalien. Die Abreise des Erzherzogs Albrecht von Verona wurde den Truppen unter der Form mitgetheilt, derselbe eile zu einem Kriegsrathe nach Wien , werde aber keine vierundzwanzig Stunden dort bleiben. Aus Welsch - Tyrol rückte {hon am 4 Juli der Stab mit zwei Bataillonen des Regiments Erzherzog Rainer ab. Wie der Wiener - Presse« aus Verona geschrieben wird, »machte sich hon am 8. Juli eine bedeutende Truppenbewegung gegen Norden bemerkbar , besonders sollen die Truppen sehr viel Artillerie mit sich

geführt haben. « M :

Das Bulletin Nr. 16 vom Kommando der österreichischen Süd- Armee lautet :

Galliera, 10. Juli. Der Feind hat den Po an mehreren Punkten arvischen Ostiglia und Fiecarolo mit bedeutenden Kräften überschritten und if auf Trecenta vorgerückt. An der Etsch noch keine Anstalten zum Uebergange. Die auf die Dauer selbstständig schwer haltbaren Werke von NRovigo, #o wie die Eisenbahnbrücé über die Etsch bei Boara wurden heute Nacht an- standslos in die Luft gesprengt, die Besayung einrückend gemacht. Unsere Armee befindet ih außer allem Kontakte: mit dem Feinde. Die Gestungen sind hinlänglich besezt und mit allem Nöthigen zur selbstständigen Ver-

theidigung versehen,

Nußlaud und Polen. Reval, 2. Juli. Jn den lehten Tagen ist der hiesige Hafen Samumelplaÿ eines ganzen Geschwäders von Kriegsschiffen geworden. Nachdem in der Nacht von Donkner- stag auf Freitag die drei Kaiserlichen, zum Jachtklub gehörigen Schiffe »Wolna-, » Viktoria« und »Sabawa« den Reigen eröffnet, langten hier weitex an: am Sonnabend die Schrauben-Fregatte »Gromoboi« mit dem Kontre-Admiral Korssakow am Bord, die Schrauben - Korvette »Bajan-, die beiden Kanonenbôte »Morewa« und »Tribois, E die Sloop »Kadet« alle zum Kadetten- Uebungsgeshwader gehörig; ferner gestern Vormittag die Dampf- Korvette »Rurik« und heute früh der Räder - Dampfer »Wladimir« mit dem Admiral Lichatshew am Bord, sowie die vier Monitors »Jedinorog«, »Streley«, »Lawa« und »Peruns.

| worden.

russishe Panzerschiffe und zwei andere Kriegsdampfer, welche, vie wir hören, bier eine Zeit lang verweilen werden.

Amerika. Jn Chili is am 1. Juni der Kongreß eröffnet Der Präsident erklärte in der Eröffnungs-Botschaft, den Krieg gegen Spanien entschieden fortsegen zu wollen.

In Ecuador ist ein Dekret ergangen, daß alle diejenigen, welche den Spaniern direkt oder indirekt Hülse leisten, zum Tode verurtheilt werden sollen.

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Brünn, Freitag, 13. Juli, Mittags 2 Uhr. (Pr. Courier bis Habelschwerdt; von da telegrapbisch.) So eben“ ist Seine Majestät der König von Preußen hiér cingetroffen und hat in der Kaiserlichen Statthalterei sein Hquptquartier aufgeshlagen. Allet- höchstderselbe wurde von dem Bischof Grafen Schaff- gots{ch, von dem Bürgermeister Giskra und von den Spiyen der städtishen Behörden empfangen, welche dem siegreichen Monarchen die Schonung der Stadt Brünn empfahlen und eine mílde Bchandlung erbaten, wie sie die Bürgerschaft von dem Fürsten eines Hauses erwarte, welches stets großmüthig ge- wesen sei. Der König antwortete hierauf ungefähr: Jh bin nicht aus eigener Wahl und dur Meinen Willen hier erschienen, sondern weil Ihr Monarch Mich zum Kriege gezwungen hat. Deswegen führe Jch aber auch keinen Krieg gegen die friedlichen Unterthanen, sondern gegen die Armee Jhres Souverains. Bisher bin Jch allerdings siegreich ge- wesen und die Tapferkeit Meiner Arwnee giebt Mir das Ver- trauen, daß Jh es auch ferner sein werde. Jch habe sie in un- gewöhnlih großer Zahl versammelt und hierher führen müssen, und es ist wohl mögli, daß unter solchen Massen sich einzelne Fälle ereignen, die zu Beschwerden Veranlassung geben. Aber auch diese können vermieden werden, wenn Sie Meinen braven Truppen bereitwillig mit Lieferung ihrer Lebensbedürfnisse entgegen fommen. Sagen Sie das Jhren Mitbürgern.

Brünn, Freitag, 13. Juli. Die Einwohnerschaft kommt der 45,000 Mann starken preußischen Einquartierung mit Freundlichkeit entgegen. Alle Kaiserlichen Behörden haben sich entfernt und die Kassen mitgenommen. Zum Kommandanten der Stadt ist der General- Major von Lengsfeld, zum Polizei-Direftor der Chéf der preu- ßishen Armee-Polizei, Polizei-Direktor Dr. Stieber ernannt, wel- cher bereits Post, Telegraphenverbindung, Gefängnisse revidirt hat und die durch Entfernung der Kaiserlihen Beamten unterbrochene Verwaltung wieder herstellt.

Die Kaiserlichen Truppen haben sich vor Annäherung der Preu- ßen zurückgezogen. Die vom leyten Hauptquartiere Czernahora ein- rückenden Fouriere hatten noch Kaiserliche Ulanen unmittelbar vor sich,

Auch J glau soll bereits im Besige der Preußen sein und der Weitervormarsh gegen Znaym begonnen haben.

Brünn, Freitag, 13. Juli, Abends. (Pr. Courier bis Habel- {werdt; von da telegraphisch.) Nachdem gestern die Königl. preis ßishe 6. Division, Regimenter 35, 60 und 64, beute Vormit- tag die 5. Division, Regimenter 8 12, 18 und 48, -und Nachmittag die 7. Division, Regimenter 26, - 27, 66 und 67 hier eingerückt sind, ohne Widerstand zu finden, ist das große Königliche Hauptquartier hierher verlegt worden. Die Ehrenwache für Seine Majestät den König in der Kaiserlichen Statthbalterei gab das Leib-

Infanterie-Regiment. j u

Die Einwohnerschaft bewahrt eine durchaus ruübige Haltung und leistet die Verpflegung nah Kräften. Se. Majestät der König empfing nah dem Eintritt in die Statthalterei erst Se. Königliche Höheit den Prinzen Friedrich Karl, Kommandirenden der ersten Armee, und dann díe sämmtlichen in und bei Brünn antvesenden

Generale der ersten Armee. n Petersburg, Sonnabend, 14. Juli, Nachmittags. Der Flü»

geladjutant des Königs von Preußen, Freiberr von Scweiniß; ist hier eingetroffen. Er überbringt ein Schreiben seines Monarchen an den Kaiser. Dié Zeitungen haben hier volle Freibéit; sich über den großen Konflikt in Europa auszusprechen. Osfiziell ist Seitens der Regit- rung jede Vertretung für die Aeußerungen aller Blätter abgelednt

Riga, 9. Juli. Gestern erschienen auf unserer Rhede vier

und jeder offizióse Einfluß bestritten. Die altkussisthe Partei legt în