1866 / 172 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2451

sofortiger Sistirung der Auszahlung seines Wartegeldes von circa 1800 Thlr. jährlich ; gleichzeitig wird das Wcibeigenibun desselben wohl mit Beschlag belegt werden, während das Kriminalverfahren gegen ihn wohl einstweilen noch vorbehalten bleiben muß. Die Gesandten Kurhessens an auswärtigen Höfen , eins{ließlich des Bun- destagLgesandten, sind außer Function und auf das zwischen Regie- rung und Ständen in 1833 vereinbarte Wartegeld von einem Drittel des Gehalts geseßt.

Frankfurt a. M., 16. Juli. Die schwarz -roth- goldene |

Flagge ist seit gestern Morgen wieder von dem Bundespalais in der Eschenheimer Gasse verschwunden. Es war die Originalfahne vom Jahre 1848. :

aden. Heidelberg, den 12. Juni. (»Schw. M.-) Seit |

gestern wird in unserer Stadt eine Petition an den Großherzog

vorbereitet, worin Se. Königl. Hoheit gebeten wird, die badischen |

Truppen sofort vom 8. deutschen Armeecorps zurückzuziehen.

Desterreich. Wien, 14, Juli. Die »Wien. Ztg.« meldet:

Ihre Majestät die Kaiserin ist mit ihren Kaiserlichen Hoheiten Allerhöchstderen Kindern den 13. d. M. nach Ofen abgereist. Dasselbe Blatt veröffentlicht die Kaiserlihe Verordnung vom

9. Juli 1866, betreffend die Anhaltung, Aufbringung und prisen- |

rechtliche Behandlung von feindlichen und verdächtigen Schiffen nach Ausbruch des Krieges zur See. erdâchtig hiffen na

Heute „wurden 222 Freiwillige angeworben. Jm Ganzen | sind bis jeyt 2633 auf Kriegsdauer und 218 auf 8jährige Capi- |

tulation zu Gunsten des Kontingents der Stadt Wien angeworben. Ein Telegramm des Bezirksvorstehers von Stockerau an den Statthalter, 14. Juli früh, meldet: Nach Aussage des Post-

meisters in Obermalebern sind die Preußen bereits in ciner nicht |

näher anzugebenden Anzahl in Jegelsdorf (27 Meile südwärts von Znaim auf der Straße nach Wien) eingerückt.

Die »Triest. Ztg.« enthält folgende Mittheilungen: Als | oberster militairischer Chef in Venetien fungirt bis zum Eintreffen |

französischer Commissaire (?) der Erzherzog Rainer. Westbahn und Südbahn treffen die umfassendsten Vorbereitungen zur Beförderung der Südarmee nah dem Norden. | : : Von Garibaldi weiß man mit Sicherheit, daß er mit seinem ziemlich starken Corps in zwei Kolonnen vorrückte. Die eine, etwa 10,000 Mann stark, \{lägt den Weg längs des lombardischen Ufers des Garda-Sees ein; die andere bewegt sih gegen den Val Sabbia. Zusammen haben sie 30 Gebirgs-Kanonen. Jhre Patrouillen sind in der Nacht vom 4. auf den 5. bis Monte Notte und Val di Ledro vorgedrungen.

_ Padua, 11. Juli. Heute haben sämmilihe Kaiserliche Be- hörden die Stadt verlassen; nur Post- und Telegraphenbeamte blie- ben in Thätigkeit.

Aus Saaz, 13. Juli, wird der »W. Z.« vom 15. d. tele« |

graphirt: Preußen beute zwischen 9 und 11 Uhr Vormittags circa 1700 Mann in Komotau eingerückt, Nach ihrer Aussage mor- gen Rasttag , dann über Postelberg gegen Prag. Mehr Kavallerie und Geschüg soll morgen und folgend nachkommen. Von Görkau Abtheilungen in Komotau vereinigt.

14. Juli , Vormittags. Der Wortlaut der so eben er-

haltenen Original-Proclamation des preußischen Kommandanten in |

Komotau ist folgender : Proclamation. Nachdem die Königlich preußischen Truppen von hie- siger Gegend Besiß genommen, befehle ich wie folgt: Nekrutirungen jedweder

Art sind auf das Strengste verboten und iverden widrigenfalls sowohl die auêsfübrenden Bebörden, als die den Befehlen derselben Folge gebenden Re-

kruten unnachsichtlich krieg8rechtlich bestraft. Komotau, den 13, Juli 1866. Der Kommandant Gyns von Refkowsfk y.

Ihre Majestät die Königin wird bis Ende Oktober auf der Znsel | , ) Wight bleiben und nur auf einen Tag im August (26.,, Geburts- | Über die Bewegung der italienischen und der österreichischen Armee | geschrieben: »Begreiflicher Weise hat es unsere Armee nicht für passend

tag des Prinzen-Gemabls) nach Windsor kommen. Der Prinz und die Prinzessin von Wales begeben \sich am nächsten Freitag nach Osborne und am 14. von dort nach_ Abergeldie in Schottland. Die Kanalflotte, welche sich in Portland unter dem Kommando des Contre - Admiral Yelveston versammelt, wird aus folgenden Sciffen bestehen : »Achilles« (Panzerschiff), 26 Kanonen, 6121 Tonnen, 1250 Pferdekraft, 705 Offiziere und Mannschaften, »Lord Clydes (Panzerschiff) 24 Kanonen, 4067 Tonnen, 1000 Pferdekraft, 605 Offiziere und Mannschaften; »Bellerophon« (Panzerschiff), 14 Kanonen, 4270 Tonnen, 1000 Pferdekraft, 550 Offiziere und Mannschaften j »Pallas« (Panzerschiff), 6 Kanonen, 2372 Tonnen, 600 Pferdekraft, 250 Offiziere und Mannschaften ¡ »Helicon«, Aviso, 250 Pferdekraft, 65 Offiziere und Mannschasten. Der Admiral zieht seine Flagge

nen, 1000 Pferdekraft und 605 Offiziere und Mannschasten. Vom atlantischen Telegrapbenkabel war bis gestern Mittag,

ia s n L ganz nach Wunsch. Der »Great Eastern« fand sih zu der Zeit nördlicher Breite und 17,29 wesilicher Länge; 263- Meilen von Valentia. | TS

| L Der Prinz von Wales und fein jüngerer Bruder , dex Herzog von Edinburg (Prinz Alfred) haben am Sonnabend dem in

| der Thewse vor Anker liegenden amerikanischen Thurmschiffe »M ian- tonamoh« einen dreistündigen Besuch abgestattet. Sie ließen sich | die ganze Einrichtung des wunderbaren Kriegsfahrzeuges zeigen | welches angebli im Stande sein würde, es mit der ganzen briti: | hen Flotte aufzunehmen und wurden von der Mgnnschaft nit | minder wie von den Offizieren mit großer Herzlichkeit aufgenom- | men. Das genannte Fahrzeug begiebt sich heute mit seinem Be, | gleitschiff » Augusta« auf den Weg nah Dänemark und Rußland | wird jedoch bei seiner Rückreise wahrscheinlich abermals in England | vorsprechen. Prinz Christian von Schleswig-Holstein ist mit seiner jungen | Frau, der Prinzessin Helene, von Osborne über Cherbourg nah Paris gereist, von wo fie, nah kurzem Aufenthalt, einen Ausflug | nach der Schweiz unternehmen werden. 8 Das ministerielle Fischessen soll schon am 22. d. M. stattfinden und wenige Tage später das Parlament vertagt werden. / M E hiesige preußische Gesandtschaft macht Folgendes be, | fannt: »Nachdem von Seiten vieler englischer Herren Anmeldungen bei dex | Gesandtschaft eir.gelaufen sind um Zulassung in der preußischen Armee, als | bloße Zuschauer bei der Campagne, oder als Aerzte, Wundärzte und Ge- | hilfen beim ärztlichen Stabe wird hiermit befannt gemacht, a) daß der Ein- tritt fremder Offiziere in die preußishe Armee nur auf besonderen Befehl Sr. Majestät des Königs gestattet werden kann; b) daß Freiwillige nur | durch die einzelnen Corpzkommandanten, je nah Bedürfniß und besonderen | Verhältnissen aufgenommen werden können; c) daß es in der Regel nicht gestattet ist, sih dem Heere als Zuschauer anzuschließen, daß jedoch für Beitungöberichterstatter und dergl. Ausnahmen gestattet werden, wenn die | resp. Armee-Kommandanten darum angegangen werden; d) daß die Ent- | scheidung über die Zulassung von Aerzten 2c. dem General-Stabsarzt des Heeres zusteht, an den man sich (nach Berlin) zu wenden hat.«a

| Grankreih, Paris, 16. Juli, Der »Moniteur« berichtet Über die Reise der Kaiserin und des Kaiserlichen Prinzen: »Die | Kaiserin und der Kaiserlihe Prinz haben diesen Morgen (den 15.) um 92 Uhr Chalons verlassen , nachdem sie einige Augenblicke in | Vitry-le - Français verweilt, wo ibnen am Bahnhofe ein theilneh- | mender, warmer Empfang zu Theil ward. Die hohen Reisenden seßten die Fahrt bis nach Bar-le-Duc fort. Dort verblieben die | Kaiserin und der Kaiserlihe Prinz zwei volle Stunden. Nachdem | sle in dem Dome die Messe gehört, begaven sich Jhre Majestät und | der Kaiserliche Prinz auf die Präfektur, um die Behörden und die Abgeordneten der Landbevölkerung zu empfangen. Der Aufnahme | zu Bar-le-Duc fann irgend eine andere gleihkommen, nirgend aber | kann diese Aufnahme übertroffen werden. Einige Augenblicke nach | der Abfahrt von Bar-le-Duc bielt der kaiserliche Zug in Toul an, | wo die Bevölkerung dieses Theiles des Meurthe-Departements zu- | sammengeströmt war, um die Durchfahrt der hohen Reisenden zu | feiern. Endlich um 4 Uhr, nach einer Aufeinanderfolge von Ova- tionen und Beweisen unbeschreibliher Begeisterung, welche die Er- | müdung dieses langen Tages vergessen ließen, kamen die Kaiserin | und der Kaiserliche Prinz in Nancy an und begaben sih sofort nah | dem Dome. Abends war die Stadt in fesilihem Glanze: die an und für sih so stattlihen Straßen sind beflaggt und beleuchtet. Eine | unermeßliche Menschenmenge umlazert den Stanislauspalast. Die | Kaiserin und der Kaiserliche Prinz zeigen sich von Zeit zu QZeit auf | dem Balkon, um der Menge für ihre Jubelrufe zu dankey.«

| Portugal. Lissabon, 12, Juli. Heute ist .vom Minister des Auswärtigen und dem französischen Gesandten ein portugiesisch-

e E j : (s ; e aan Handelsvertrag nebst einer literarishen Convention : j | unterzeichnet.

Großbritannien und Jrland. London, 16, Juli. |

| |

Jtalien, Der » Triester Ztg.« wird aus Venedig, 11. Juli,

gehalten, das nun zur französishen Provinz gewordene lombardisch-

| venetianische Königreich zu vertheidigen, sondern, sich damit begnügend,

j î

j

j |

|

| |

j j j

|

j

starke Besazungen in den Festungen zurüzulassen, um ein Pfand für die púnfkilihe Erfüllung der Friedensbedingungen zu besißen, ihren Rückmarsch gegen Norden angetreten. Nachdem das Corps Cialdini

| am 8. oder, wie es scheint, am 9, von Ochiobello aus gegen Padua

vorrückend, das rechte Etschufer besczt hatte, nachdem die Oesterreicher die Befestigungen am Po in die Luft gesprengt, die große Eiscen- bahnbrüce über die Etsch bei Boara abgetragen und sich selbst über die Etsch zurückgezogen hatten, überschritt dasselbe gestern die Etsch und rücte auf der Straße von Montagnana gegen Monfelice und Padua vor, wo dasselbe heute eingetroffen sein soll. Der leßte Resi

auf an Bord der »Caledonia« (Panzerschiff), 30 Kanonen, 4125 Ton- | Unserer Truppen hat si über die Brenta zurückgezogen und, die

Eisenbahn, #o wie die große Eisenbahnbrücke über die Brenta. zer- störend, der Hauptarmee angeschlossen, so daß morgen oder übecr-

laut Tclegramm aus Valentia, 283 Meilen gelegt und die elektrische | Worgen schon die italienishen Vorposten vor Mesire stehen dürften.

Die Eisenbahn gcht von hier bloß bis Mestre und von dort weiter auf der Strecke nah Wien und den übrigen Provinzen Venctiens ist seit heute die Verbindung gänzlich abgebrochen.« Die »Triesier Ztg.« meldet ferner: »Der Durhmarsch der K. K. Südarmee durch

2459

esina und Tyrol scheint bereits begonnen zu haben , denn einer | Nabres L | s zu Ÿ : der »Schlesw. Nachr. « ausgegebene Beilage bringt ein genaues (erstes) Ver-

itthei üidbahn olge is di rachten | Mittheilung der Südbahn zufolge is die Verladung von F Mien zeichniß der bei dem hiefigen Comité eingegangenen Beiträge zum Besten

j

auf allen Stationen der Bahn bis auf Weiteres eingestellt. «

des gemeinsamen Vaterlandes zur Lossagung von Oesterreich aufrusft.

Ueber Cialdini’s weitere Bewegung verlautet nichts Näheres j | man erfährt auch nicht, ob Victor Emanuel shon nah Venetien ge- |

olgt ist. Eben so still ist es über die Flotte. : Garibaldi hat die Errichtung einer fliegenden Compagnie bet

jedem Regiment angeordnet. ;

geübtesten uud fkräftigsten Freiwilligen, und sollen die wichtigsten

Aufgaben des kleinen Kriegs lösen.

große Jrrungen vorgekommen sind. Dánemark. Kopenhagen, 14. Juni. (Nd. Fl. Ztg.) Jm

Reichstags-Landsthing wurde am Donnerstag das Verfassungsgeseß | in erster Behandlung mit 30 gegen 20 Stimmen angenommen. |

Am 16. soll die zweite Behandlung stattfinden.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Konitz, Sonntag, 15. Juli. (Vis Zwittau pr. Estafette, in Qwittau aufgegeben 17. Juli 10 Uhr 36 Min. Vormittags, hier |

eingetroffen 9 Uhr 15 Min. Morgens.) Die Brigade Malotki vom 1. Armeecorps hat Unter persönlicher Leitung des -tommai1-

direnden Generals v. Bonin heute . früh bei Tobitschau ein glän- zendes Gefeht bestanden. Die starke feindlihe Position, von der Vorburg, die für den älteren Theil gilt, und aus 5 Vorstädten, zählt ca.

österreichishen Brigade Rothkirh vertheidigt; wurde erstürmt, der Feind nach Olmüy geworfen. J

die Führung umsichtig, energisch.

Freiherr von der Pfordten wird nicht nach Wien gehen. Die Eröffnung von Verhandlungen in Wien is zweifelhaft geworden,

Wien, Dienstag, 17. Juli. (Ueber Paris gekommen.) Die | "zum hl. Mauriz mit der größten Orgel in Mähren und einer

bisherigen Verhandlungen über Waffenstillstand resp. Friedenspräli-

minarien sind erfolglos. Das Kaiserliche Gouvernement rüstet sich, | al | einer fühn

In Ober- und Nieder-Oesterreih, |

den Krieg energisch fortzusetzen. Kärnthen, Krain und Steyermark ist Volksbewaffnung anbefohlen. Der Kommandant von Tyrol meldet hierher: Gestern fand bei

100 Gefangene.

nach dem Hauptquartier des Königs Victor Emanuel abgereist

Florenz, Dienstag, 17. Juli. Ueber Ferrara wird gemeldet: Der König empfing heute Morgen eine Deputation der Stadt Padua. Die Oesterreicher haben \sih hinter die Livenza zurückgezogen j sie be- reiten sich zur Vertheidigung des Ueberganges aus Venetien in Wälschtirol und fahren fort, die Brücken zu zerstören. Jn der Ge- gend von Villafranca und Marmirolo zeigen sich häufig österreichische Patrouillen,

Bereinsätháätigkeit füc die Armee. Frankfurt a. O., 17. Juli. Am leßten Sonnabend ging die zweite Scndung von Lebensmitteln und Erfrishungen im Gewicht vor 79 Ctr. an die 5. Division unter Begleitung des Kaufmanns Lienau auf den Kriegsschauplay ab. Hoffentlich wird die dcitte Sendung îim Anfange der nächsten Woche abgesandt werden. Die patriotishe Gesinnung der Bevöl- kerung zeigt sih in der erhebendsten Weise. Die beiden Vereine für die Pflege der Verwundeten und Unterstühung der Frauen der ausmarschirten Soldaten werden in ihrer Thätigkeit durch reichliche Beiträge unterstüßt. Conih (in Westpreußen), 16. Juli, Hier hat sich unter dem Vorsiße des Bürgermeisters Rhode ein Lokalvercin zur Unaterstügung verwundeter und erkranfter Krieger gebildet. Der Verein hat den Zweck, Geldbeiträge und Gabe an Material, so wie Naturalien zu sammeln, um solche dem- nächst zum Besten der im Felde Verwundeten und Erkrankten in oxdnungd-

mäßiger Weise zu besördern.

Der »Italie« zufolge würde ganz binnen Kurzem vom General- Quartier aus ein Königliches Manifest erlassen werden, welches |

die Bevölkerung von Italienish - Tyrol und Jstrien im Namen | | \chon reihlich 6000 Mark eingegangen.

Diese Compagnien bestehen aus den | Die freiwilligen Bersaglieri Nicht allein ist rasch und reichlih beigesteuert worden, sondern es haben ins- K as 7 E sollen jet rothe Mügen erbalten, da ihrer sonstigen Aehnlichkeit mit |

den Tyroler Schüßen wegen bei dem leyten Treffen von Rocco d’Anfo | | | gerade von dieser Seite rührende Züge zur Kenntniß gekommen.

Das Kürassier-Regiment Nr. 5 er- | i E oberte 16 österreichische Geschüße, das Kürassier-Regiment Nr. 1 nahm | wurde 1063 gegründet und 1777 zum Erzbislhum erhoben) mit Metropo-

zwei feindliche Kanonen. Unsere Truppen waren eben so brav, wie | {aft für Mähren und Schlesien , einer theolog. Fakultät (1858 123

Schleswig, 19. Juli. (Nd. Fl. Z.) Eine zur heutigen Nummer

der im Felde Verwundeten und Erkrankten. Die geleisteten Beiträge variiren in den verschiedensten Summen von wenigen Schillingen bis zu 100 Mark. Das spezielle Verzeichniß {ließt ab mit der Summe von 5133 Mark 64 Sch. und 1 20-Frankstück, bis zum 10. d. M. waren indeß

Die »Kassel. Jtg.« veröffentlicht nachstehende Ansprache: Den Einwohnern Kassels und allen Denen, welche aus weiteren Krei- sen sih an dem Liebeswerk für die Verwundeten der am Main kämpfenden

| Truppen mit großer Bereitwilligkeit betheiligt haben, fühle ich mi gedrun-

gen, hiermit öffentlih meinen Dank auszusprechen. Freund und Feind, ohne Unterschied, werden mit gleicher Liebe gepflegt.

besondere die Damen sich in eigener Person jeder weiblichen Hilfsleistung

init Freudigkeit unterzogen. i : Selbst die Armuth hat nah ihren Kräften gegeben , und es sind mir

Darum Allen meinen Dank , den jeder Einzelne freuudlih entzegen*

| nehmen möge!

Kassel. den 14. Juli 1866. Der General-Gouverneur von Kurhessen von Werder, Königlich Preußischer General der Jufanterie.

Statistische Nachrichten.

Geographisch-statistishe Notizen über Olmühy und Znaym.

1) Olmüg, flawish Holomauce, die zweite Hauptstadt, aber die firchliche Metropole und Hauptfestung der Markgrafschaft Mähren und eine der stärksten Festungen der österreichischen Monarchie überhaupt, liegt 92 Ml. NO. von Brünn, in einer ebenen, morastigen Gegend, wird im Osten von der March, im Westen von einem künstlichen Arme derseiben,

der sogen. kleinen March umflossen und bewacht die mährische Tiefebene

im Süden. Der Morast umschließt das Dreieck der Festung von 2 Seiten und die ganze flache Umgebung kann durch künstliches Anschwellen unter Wasser geseht werden. Olmüg besteht aus der eigentlichen Stadt und der sogen. 15,000 Einwohner , is Siy des mährischen Fürst-Erzbischofs (das Bisthum

litan-Domfkapitel, Konsistorium und Diözesangericht, des Fesiungs-Komman- dos, des Kreisgerichts- und der Finanz-Bezirksdirection, der Be: ghauptmanns

Studirende), eines fürstbischöflichen Klerikal - Seminars, einer medizinisch-

München, Dienstag, 17. Juli. (Ueber Paris gekommen.) | chirurgischen Lehranstalt, eines Ober - Gymnasiums, einer Ober - Real-

schule, einer Diözesan-Muster-Hauptschule u, \. w. und hat eine Bibliothek

| mit mehreren 50,000 Bänden. Unter den Kirchen ist der Dom zu Skt. Wenzel aus dem 14, Jahrhundert mit einer 140 Ltr. schweren Gloe,

2 Kapellen, 12 Altären mit \{hönen Gemälden, die Garnison kirche mit vortresflichen Fresko - Malereien von Harringer und Hanke, die Pfarrkirche

Glocke von 1762 Ctr., die Pfarrkirhe zum hl. Michael mit erbauten Kuppel; unter den übrigen Gebäuden die {höne ausgedehnte fürstbischöfl. Residenz, das großartige Rathhaus mit 41 Klftr. hohem Thurme und einer alten berühmten Kunstuhr, das Zeughaus u. a. hervorzuheben. Die beiden Stadtpläßtze, der Ober- und der Niederring, verdienen ihrer Schönheit und Größe wegen hervorgehoben zu

Condino gegen ein starkes Corps Freiwilliger unter Nicotera ein | erden. Ersterer ist mit einer 144/ hohen Dreifaltigkeits\äule, leßterer mit

Kampf statt. Die Freiwilligen wurden mit ziemli beträchtlihem | ei ho tariensä | ler m Verluste zurückgeworfen, Sie verloren zwei Bataillons - Chess und | tine Maschinen - WolUspinnerei, Tuchmacherei , Nosogliofabriken 2c. Den | und 2 Wollmärkte. | mit Wien, Prag 2c. verbunden und

Paris, Dienstag, 17. Juli, Mittags. Prinz Napoleon ist |

einer 72! hohen Mariensäule geziert. Jn industrieller Hinsicht hat Olmüß

inneren Verkehr befördern 4 Jahr-, Flahs-, Garn- und Vieh Vebrigens ist die Stadt durch Eisenbahn ein Hauptstapelplag des russischen und polnischen Rindviehhandels , wo jährlich viele Tausende dieser | Viehgattung für die anderen Kronländer des Staats erkauft werden. : | Olmüg, welches bis 1641 die erste Hauptstadt Mährens war, wurde " bereits 1741 von den Preußen besegt, und hielt 1758 die Belagerung | Friedrich's d. Gr. aus. j e | 5 Von ‘Außen bietet Olmüy einen nicht uninteressanten Anblick. Erwäh- | nenswerth is noch das nahe der Stadt auf einer Anhöhe gelegene frühere Prämonstratenserstift Hradisch, jeyt Militairspital. A 4 2, Qnaym, Stadt und Hauptort des gleichnamigen Kreises, 7 Meilen S.W, von Brünn, liegt auf einer Höhe über der Thaya in einer frucht- baren , anmuthigen Gegend und war ehemals Residenz der znahriden Markzrafen. Die Stadt hat mit ihren vier Vorstädten gegen 900 Ein- wohner, ist Sih der Kreis - Behörde, des Kreis - Gerichts, einer Notariat8§- Kammer, eines Hauptzollamts 2c., bat ein Obergymnasfium ; ene O und Unter - Realschule, ein Konvent der Dominikaner C 1222), ein Konv. der Kapuziner (s. 1628), ein Militairspital, eine „Arone Salpetere plantage, 6 Steingut-, 2 Chofoladen » Fabriken, 4 Senssiedereten starke Lederfabrication, 7 Jahr-, 2 Woll -, 5 Roß- und Vieh- und höchst bedeu- tende Wochenimnärkte. Die bemerkenswerthesten Gebäude find: die [Gon gothische Kirche des h. Nikolaus mit einer sehenswerthen ; n Erdkugel- form gebildeten Kanzel, die Dominikanerkirche zum h. Kreuze die alte, ein Doppelkirhlein bildende Sk. Wenzels-Kapelle, das Rathhaus und die alte Burg, ehem. Residenz, jeyt Militairspital, mit einem Heiligthum aus

der Heidenzeit. dt (Ober- und Unterring) ist der Unter-

Von den zwei Plähen der Sta fertinc r ring mit einer 1682 u, Ehre der unbefleckten Empfängniß Mariens® aus

Marmor errichteten sozenannten Pesisäule geziert, : | Bei Znaym fand 1809 ein Treffen zwischen den Oesterreichern und

Franzosen statt. Jn der Umgebung wird Wein- und besonders Sensdau betrieben.

Ste 1a R R N P h

H I EE

S TE I U A s

im 2A Id R S