1866 / 176 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Das Schloß hier in Nicolsburg, ein alteë Besfißthum der Fürstin Dietriey: jeßt im Besiß der zweiten Tochter des lezten Fürsten, Gräfin Mensdorff-Pouilly, Gemahlin des Ministers, ist höchst mertwürdig. Jn. demselben Zimmer, wo jest Se. Majestät der König wohnt; «hat auch Kaiser Napoleon 1. nach der Schlacht “bei Anufsterliy am 9. Dezember 1805 gewohnt und ist von hier aus in Wien eingezogen. Es is eins der großartigsten Schlösser der an ausgedehntem Befiß ähnlicher Art nicht armen hohen österreichishen Aristokratie, in feiner Lage, Größe und Freilich nur theilweise architektonischen Zier an das Heidelberger Scchloß erinnernd. Die Aussicht auf die Felsberge, welche das eben- falls auf einem Felsberge liegende Schloß gewährt, is außerordentli \chóôn, nux der Aufgang, noch mehr aber die Auffahrt, fast zu \hrvierig. Der wohlgepflegte Schloßgarten liegt zwar hoh über der weithin, nah verschiedenen Thalrichtungen hin auslaufenden Stadt, aber doch noch in Thurmhöhe unter dem Wohnzimmer. Der Telegraph bis Brünn ist im Verbindungsbau begriffen und wird hoffentlich {hon mor- gen functioniren fönnen, da im Schlosse selbst bereits eine Sta- tion cingerihtet ist, um sofort ihre Arbeit mit Berlin beginnen zu fönnin. Auch nah Süden wird bereits gebaut, so daß die vor- stehénden Truppen in Verbindung mit dem Hauptquartier bleiben

| Aschaffbaches unt

Das » Frankf. J.« is bekanntlich durch das Ober-Kom- | mando der preußischen Main-Armee autorisirt, über die |

durch diese gelieferten Gefechte authentische Berichte zu geben.

In Nr. 200 vom 20. d. liefert das Blatt nachstehende Berichte:

(Gefecht bei Laufach.) Am 183. Juli war die Brigade Wran- gel eben im Begriff, aus den Defileen des Spessarts bei Hain zu de- bouchiren, als von der vorgeschobenen Husaren-Escadron von Schmidt gemeldet wurde! daß feindliche Kavallerie und Jnfanterie von Laufach her längs des Eisenbahndammes im Marsch auf Hain wären.

Bataillon 55. Regiments, welches an der Tête der Tnfanterie-Koloune

maunschirte, bis an die Lisiere vorgeschoben, entwickelte sich sofort in

Compagnice-Kolonen und trieb den Feind, der vielleicht 1 zeigte, mit leichter Mühe vor fich her. nommen, der Eisenbahnhof beseßt und der davor liegende Abschnitt zur Vorpostenaufstellung bestimmt. | des erhielt der Oberst v, d. Gol den Befehl, mit seinen 3 Bataillonen und 1 Cscadron die Vorpostenstellung einzunehmen und das Füsilier- Bataillon abzulösen. Alles Andere bezog en Bivouak hart bei Laufach. Dic Ablösung des Füsilicr-Bataillons 55. Regiments war noch nicht vollständig erfolgt, als der Feind mit 8§—9 Bataillonen und l oder 2 Battericen gegen die Stellung angriffsweise vorging. In Anbetracht der großen Ermüdung der Truppen, welche bereits cit Morgens 5 Uhx unausgeseßt marschirt waren, nahm die Brigade das (Gefecht stehend an.

__Das Dorf Frohnhöfen in der Fronte war mit drei Compagnieen beseßt, rets und links die Höhen mit 6, resp. 7 Compagnieen und etivas vorwärts des Eisenbahnhofes standen die anderen Truppen als Referve.

Der Feind ging auf allen Punkten zum Angriff über, so daß successive nab dem Dorfe Frohnhöfen und nach der linken Flanke

mebrere Compagnieen zur Unterstüßung gesandt werden mußten. _Den Hauptangriff machte der Feind gegen den rechten Flügel der Aufitellung. Die Brigade Wrangel sah fich genöthigt, die Batterie und die Tscadron dorthin zu dirigiren und auch das 1. und 2. Ba- taillon 55. Regiments dahin zu schieben. Tin Offentiv-Stoß des Oberst v. d. Golß von den Höhen herab, in Verbindung mit dem Vorgehen der Escadron Schmidt und das

_

¿car der I2pfündigen Batterie, schlugen auch diesen Angriff ab und vem Vunkelwerden zog sich der Feind auf allen Punkten gegen Licharenvurg zurück, mehr wie 100 Gefangene, sehr viel Verwundete un? 2 Odtr; 10 wie einen großen Theil seines Gepäcks auf dem Schlacht- Felt zarüdlajjend.

Uer Vortheil des Zündnadelgewehrs in einer Defensivstellung bart 7 beute glänzend bewährt. Ganze Reihen von Leichen der 5c; Fonb man Por der Pofition liegen, und bis zum frühen Mor- gen m wurden WBermwundete und Waffen des Feindes zurücgebracht. _ KBañer Berlufi f verhältnißmäßig sehr gering; von den Offizieren if mur Der oigen buende BVice-¡5eldrvebel Marx des 55. Regi- TICTiIE Den DEi,

F GBesccht bei Aschaffenburg). Am 14. Juli früh stand die Srigae zm Suvouat bei Laufach. Die 3 Bataillone des 15. Reg1- mene ol: verfiürfie Vorposten bis in die Linie von Frohnhofen vor- gcvrven. Bunt 7 Ubr sollte der Vormarsch aen Ada bine

venn. S206 7Sortidefsen ber im gestrigen Gefecht verwundeten

Ande unt 4 AEmaterials, somie bi ' | - P H S G E an Un PSrucgématerials, sowie bie erwartete Rückkehr der | fen. Sonst ist die Stadt ziemlich leer von Militair ,

vorgoienen BPatrowilirn verzögerte den Abmarsh um 2 Stunde. Se Meldungen ver Patrouillen besagten; daß der Feind auf ab m Abguge vegrifieu wäre, und die Escadron Greßki erhielt ena ven Nsicag, jofort nazurliden, Die Jyfanterie folgte auf ver groben Lhausice t Saitenvedungen rechts und links.

Jn Ler Se von Weiverholen angelommen, traf bie Brigade mit E S Ves Drigare ummer, vie von TBalbashach angerlict war, amme. Gleiizeitig ging ober auch hie Meldung ein, das der VUnb u BOPORG cus m fúrleren Avheilungen wiecberum yorgehe.

S Wulle om aw Obsien v, ® Goll, Comsmanbéur ber Tanga Ler Beieoy cui ven bri Boriberhofen besinblichen Gl on Bri Gh) 1A, Lira, a Buffieluag ¿u nehmen, unter deren S( ul Du Dg n vem Thale 4oruÁri apeven (ollte

L Ca 0, Sous eris ven Besehl yon Sr. (reellenz on Cre, Wige bei Cijeuvalavaumce geaen Uschassenburg vor- C s : / a

2 DAr De Basen ver 204mg wt of Anbia beenbet,

eicht 1—2 Bataillone Das Dorf Laufach wurde ge- |

À a L Mauer umgeben Jn Anbetracht der Nähe des Fein- | 3 geven

als eine erneuerte Meldung besagte, daß der Feind beim Erscheinen der diesseitigen Infanterie - Abtheilung wieder abzöge, weshalb von General v. Göben der Befehl cinging, sofort nachzudringen. Es fonnte somit die Rückkehr der bereits auf den Höhen befindlichen 9 Com- pagnieen des 15. Regiments nicht mehr abgewartet werden.

Die 3 Compagnieen des 15. Regiments (2 vom 2. und 1 vom Fúüsilier-Bataillon) bildeten somit allein den Vortrupp mit der 4-pfün- digen Batterie und der Husaren-Eskadron auf der Chaussee gegen Aschaffenburg, während das Gros dicht auffolgte E

Bon Sr. Excellenz dem General v. Göben wurden gleichzeitig die übrigen Esfadrons der Husaren und die Kürassiere aus der Reserve, die gleihfalls dicht auffolgten, nördlich der Chaussee auf die freien Felder herausgezogen und Alles blieb im unausgeseßten Avanciren

Hôösbach wurde vom Feinde nicht beseßt gefunden, auch Golh- bac nicht. Jenseits dieses Dorfes aber begann das Gewehrfeuer, die 3 Compagnieen des 15, Regiments nahmen die bewaldeten Ufer des l ò drangen nun in der Richtung auf Damm vorx, während das ¿Füsilter-Bataillon und 1, Bataillon 55. Regiments nun- mehr längs des Eisenbahndammes vorgingen, Das 2. Bataillon 99. Regiments wurde nördlih der Eisenbahn an die Höhen genorm- men zur Deckung der daselbs aufgefahrenen [2pfündigen Batterie un? das Bataillon Lippe unmittelbar bis an die bebuschten Ufer des Aschaff baches herangezogen

9 Compagnieen des 15 gleicher Höhe Über die Berge auf Damm vor.

Das feindliche Jnfanterie-Feuer that wenig Schaden, dagegen war eine feindliche Batterie, die nördlich von Aschaffenburg in einer quünsti- gen Stellung aufgefahren war, von verheérender Wirkung, und es ge- ang der diesseitigen Artillerie nicht, einen Vunkt zu finden, von po

Regiments unter Oberst Golß gingen in nördlich der Chaussee in der Richtung

i Ur , ( Éb orde | aus sie mit -entschiedenem Erfolge zu befämvyfen ivar, obaleich die Mit möglichster Beschleunigung wurde nunmehr das lier- | ! hiedenem Erfolge zu bekämpfen war, obgleich

l2pfündige Batterie Eynatten mit großer Kaltblütigkeit den Kampf aufgenommen hatte

5 Compagnieen des 15. Regiments wurden deshalb am Uferrande der Aschaff immer mehr gegen Danmm vorgeschoben und bemächtigten sh dort eines Hügels, auf dem cin Thurm stand, welcher mit ener j war, Und von hier aus gelang es, dic feindliche Batterie durch Jufanteriefeuer so zu“ belästigen, daß fie bald. abîuhr Auch ein Vorgehen feindlicher Kavallerie wurde durch dieses Jnfanterie- feuer verhindert, noch che die Kavallerie zur Charge chtelangte

Sobald die feindliche Batterie abgefahren war, drängte Alles un-

| aufhaltsam gegen Aschaffenburg vor und obgleich die diesseitigen Trup-

_Armeecorps.

| troffen, dem Vernehmen nach,

TUrde. eine gro Anzahl von Gefangenen gemacht wurde (circa 2000 Mann). | 5

Ie mitunter mit vollen Salven empfangen wurden , so erlitten fie eine sehr bedeutenden Verluste und Alles blieb im unausgeseßten Avan- ciren. Nur am Eisenbahnhofe entstand ein kurzer Kampf, der bald durch das kräftige Auftreten des ¡Füsilier-Bataillons 55. Regiments beendigt Alles drängte nah der Mainbrücke 11, wodurch in der Stadt

luf Befehl Sr. Excellenz des Generals v, Goeben rourde nun-

| mehr das ganze 15, Regiment, 2 Escadrons Husaren und die 4pfün-

dige Batterie (Cöster) an den Mainübergang bei Stocfstadt entsandt,

| um diesen Uebergang zu beseßen, von wo aus Recognoscirungen und

verfolgende Abtheilungen vorgeshoben wurden. Der andere Theil der Brigade bezog Kantonnements-Quartiere in Aschaffenburg

Die Berluste sind verhältnißmäßig gering. Die Verluste Feindes groß an YLodten und Verwundeten

___ Sehr bedeutend i} die Anzahl der gemachten Gefangenen und DIC Des K rieasmaterialé Nach Aus\age Ber Gefangenen Toll (Graf Neipperg mit einer österreichischen und einer hessischen Division geaen- Ubergestanden haben auch Württemberger und Badenser find ae fangen. :

___— Aus Frankfurt a. M., 20. Juli, schreibt man der » Köln. "General von Falckenstein, seither Ober- Kommandant der Main-Armee , ist heute Bormittag auf der

Main-Weser-Bahn von hier abgereist. An

b, L] v Z5Y- E

_ Von C seine Stelle tritt Herr von Manteuffel, kfommandirender General des siebenten orps. Der frühere Landrath von Diest aus Weglär, zulegt Civil-Kommissar in Kurhessen , if gestern dahier einge- um hier den gleichen Posten zu

| Übernehmen. Ein Herr Schenk von Schweinsberg soll zum

Reglerungs-Statthalker der Provinz Hanau ernannt worden ein. Alle Vereine, welche in der Handhabung der Waffen

| Üben (Jugendwehr, Schüyen-, Wehr-, Turnvereine) wurden auf-

L ihre Waffen abzuliefern. Gestern und heute ist das *

remer Bataillon -und oldenburger Artillerie dahier eingetrof- G, 1 14 das in Dien Zügen gestern und heute von hier abmarschirt ist, wir wissen nicht, ob um die Bundesarmee aufzusuchen , oder nah Mainz, oder nach-Aschaffenburg, in dessen Gegend (bei Heiligen- 1 A Bayern und Preußen gestern zusammengetroffen sein ollen. Die »Mittelrh. ZJeitung« meldet aus Wiesbaden vom 19. Juli: »Gestern Nachmittag rückten die ersten preußischen Truppen bei: uns ein Und erhielten bei den Bürgern Quartier. Es war eine größere Abtheilung Landwehr. Seit beute Mor- jen rücken förtroährend sehr bedeutende Truppenmasßsen verschie- ener Waffengattungen nach.4 Aus Mainz vom 18, Juli berichtet die zMainzer ZJei- ung: eHeute Vormittag wurde durch die Schelle bekannt ge- mat, das am Nachmiltag im Karmeliterkloster eine große Quantität Brod zux Versteigerung kommen werde. Es war dieses Nahrungsmittel sür Truppentheile des 8. Armee-

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oes Regiments Anhalt stoßen nunmehr auf besonderen Befehl ckr. Majestät des Königs zu dem unter Befehl des Großherzogs den

corps bestimmt und: stand seit zwei Tagen zum ‘Transport verladen auf dem Bahnhofe. In ¿folge der veränderten Stel lung jener Truppen müssen nun die Lieferanten das Brod durch Versteigerung möglichst gut zu verwerthen suchen. (Hestern Abend sollen wieder 1500 Mann preußische Truppen in Bingen eingerückt, auch in Geisenheim wieder Preußen erschienen sein Man erwartet stündlich die Zchließung der ¡Festung, welche von Preußen unter General von Beyer cernirt werden soll « Und d, d, 19, Juli: »Gestern Nachmittag 4 Uhr rückten 10 preu gische Husaren in Darmstadt ein und stiegen im Ga|thofe zum Prinzen Karl ab. Sie begaben sich auf die Bürgermeisterei und in den Bahnhof und meldeten eine große Anzahl preußl- cher Truppen an, worauf sie die Stadt wieder verlieyen. 1m 7 Uhr Abends kam, wie man uns berichtet, das angesagte Corps und belegte dasselbe im Bahnhofe zwei hessische Lokomotiven (Goethe und Senkenberg) mit Beschlag. E

"Die »Hessische Landes-Jeitung« meldet aus Darmfstadl vom 18, Juli: »Das Hauptquartier des 8. Bundes - Armiee- corps zieht sich auf die Neckarlinie zurück, Hessen, Nassau, Frankfurt 2c. isl ] eben haben cine Lokomotive und einige mit Arbeitern besehke

Wagen der Main-Rheinbahn unseren Bahnhof verlassen, um

die Schienen zwischen hier und Mainz stellenweise aufzureißen. Es gehen also von jeßt an zwischen hier und Mainz und zwoischen hier und Frankfurt feine Züge mehr. Eben so 19k der Berkchr auf der ganzen Taunusbahn, also von Wiesbaden- Cafstel-7Frankfurt, eingetitellt. Hessen undNassau werden eben so wie Frankfurt unter preußishe Civilverwaltung werden. Jn Oberhessen if bereits der Anfang damit gemachk. «

Frankfurt a. M., 21. Juli, Nachmittags, Scämmlt-

liche hiesige Besazungstruppen, fo berichtet L, L. B,, verlassen heute ¡Frankfurt, um mit dem ganzen Corps juUdwaärts zu |

ziehen, Die hiesige Besaßung wird fernerhin von den eben ein- g bid vierten Bataillonen, in Stärke von ctwa 10 Ba-

cúillonen und einer Batterie gebildet, und unter dem Befehl |

des Obersten v. Korßfleisch stehen. j Frankfurt soll eine weitere Kriegs-Contribution von 25 Millionen Gulden zahlen. Die Kommandantur wicd Jcht von dem General v. Roeder Übernomnien. L tión gegen Mainz glaubt man hier vorläfig nicht. Die Di- vifion Beyer rückt von Hanau über Aschaffenburg üdlich Vor ie cs heißt, hat die Vertretung der Stadt fich außer Stande erklárt, die geforderte Kriegscontribution zu beschaffen. Landrath v. Diest, welcher hier eingetroffen ist, hat die Civilverwaltung von Nassau, Frankfurt und den Übrigen occupirten Landestheilen Übernommen lleber Varis, 21, Juli, berichtet W., T. D. Aus Wien geht eben folgender offizielle österreichische Bericht über den legten österreichisch - italienischen Seekampf bei der Tnsel Lid N. u Gestern Nachmittag wurde die italienische 5lotte, us 23 Schiffen, darunter 12 Panzerfregatiten , bestand, von dem österreichischen Geschwader bei der Insel Lissa angegriffen Im Verlauf des sehr heftigen Kampfes wurde eine große 1ta- lienische Panzerfregatte von der österreichischen Panzerfregatte »¿ Ferdinand Maximilian« in den (§cunt gebohrt. (in anderes itälienishes Kriegsschiff wurde in die Luft ge\preng! Auf diesen beiden Fahrzeugen kann Keiner von der Mannschaft dem Tode entgangen fein Das ôster- reichische Linienschiff » Kaiser« wurde von 4 italienischen Panzerfregatten umringt; dasselbe brachte eines der feindlichen Seife zum Kentern und schlug die anderen drei zurü, wobei es einen Verlust von 22 Todten und 82 Verwundeten hatte;/ auch búüßte das Linienschiff den Fockmast und das Bugspriet ein. Das österreichische Geshrvader befindet si in vollstän- dig fampffähigem Zustande. Die erlittenen Havarien find nicht bedeutend. Nach einem mehrstündigen Kampfe wurde die 1ta- lienische Flotte in die Flucht geschlagen und verfolgt. Die Fmel Liffa ift vollständig vom Feinde befreit Ein italienischer Bericht liegt Uber nicht vor. —- A on E, Magdeburg, 21. Juli. (Magdeb. Corr.) Das 4. Erjaÿ- Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 36 hat Befehl erhal- ten, zur Armee des Generals Vogel von Falckenstein zu stoßen und ist heute Mittag aus seinem bisherigen Cantonnement Calbe und Schönebeck nach Frankfurt a. M. abgegangen. Morgen wird im Laufe des Vormittags vom Buckauer Bahn- bofe aus und unter Führung eines Offiziers von jedem Bataillor der Nacbschub für das 26. und 66. Regiment zu unferer vor Wien operirenden Feldarmee abgehen. Am vergangenen Mittwo ift bereits ein größerer Rekonvalescenten-Transport unter ¿5UHrung des Hauptmanns Rabe’ vom 66. Regiment von hier nach dem Kriegsschauplaß in Oesterreich - abgegangen, wo die wiederher- gestellten Mannschaften ihren Regimentern übergeden werden. Die in Wittenberg und Torgau fkantonutrenden 2 Bataillone

welche

Famvf?

Ten Ay Lr! V S

von dem Bunde definitiv aufgegeben, S0 |

geftellt

An eine Obexda- |

von Mecklenburg-Schwerin stehenden zweiten ReserveC es bei

Leipzig; eim gleicher Befehl ift auch dem in Erfúct stéheni

Regiment Altenburg zugegangen, Mit dem gegen Tage find

ammitliche noch vorhandene Jnfanterie-Mannschaften hier ein-

getroffen und eingekleidet worden; was über dieselben, resp. uber ihre ¿Formation bestimmt werden wird, darüber if zur zeit noch nichts bekannt.

Minden, 19, Juli, (Wes. Ztg.) Von einex zahlreichen Menschenmenge empfangen, traf heute Morgen ein Theil der bei Aschaffenburg durch die Division Göben gefangenen Oester- reicher, etwa 1200 Mann, hier ein, um vorx der Sand auch in hiesiger ¡Festung zu bleiben, Der Transport kam via Côln unter Escorte von Mannschaften des 37, Regiments und sind die Gefangenen, ihrer Nationalität nach, Jtalien vom Regi- ment Werner, 1m Uebrigen Böhmen.

amburg, 21, Juli. (H, N) Der Ausmarsch unseres Coóntlingents, und par zunächst dessen Stabes und der beiden Infanterie - Bataillone, wird morgen früh beginnen, um flch direft nach ¡Frankfurt a. M- zu begeben.

Sachsen, Leipzig, 21, Juli, (L, Z) Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Meclenburg-Schwerin hat heute früh mit scinem Generalstabe die hiesige Stadt auf der Sächsisch - Bayerischen Bahn mittels Extrazuges verlassen. Se, Hoheit der H Wh. von Altenburg, welher zu dessen Begrüßung gestern früh hier eingetroffen war, ift bereits gestern Abend nach Altenburg zurückgereist, Die beiden ältesten Söhne Zx, Königlichen- Hoheit des Großher ogs von Mecklenburgç- Schwerin , derx E Ee )' ¿Franz und der Prinz Paul Friedrich, trafen zun Besuch ihres Vaærrs gestern Abend um 9 Uhr auf der Magdeburger Bahn hier ein und häben sich heute früh nah Schwerin zurückbegeben.

Jm Laufe des gestrigen Tages trafen drei Bataillone Preußen und ein Bataillon Altenburger hier ein, welches leß- tere, von Erfurt kommend, auf der Verbindungsbahn sofort nach Altenburg weiter befördert wurde. Sehr erfreulih für die Geschäftöwelt ift die Bekanntmachung, daß von heute an auf der Leipzig-Dresdnecr Bahn wieder Güter zur Beförderung nach Stationen der Sächsiscl-Sehlesishen Bahn (mit Ausschluß der Strecke Löbau - Zittau -Reichenberg) und nach allen Statio- nen jenseit Görliß, freilich ohne Garantie für die Lieferzeit, an- genommen und beförderk werden, sowie daß die Thüringische Eisenbahn Frachtgüter nah den Stationen des Mitteldeutschen Berbands, von Leipzig bis incl, Frankfurt a. M, jedoch nicht über legtere Station hinaus, befördert,

Bayern. München, 18. Juli, Der Fürst von Tel und dessen Gemahlin, Prinzessin Marie von Cambridge, kämen Montag Abends hier an und sehten nach kurzem Aufenthalte die Reise mit dem Wiener Eilzuge fort,

19, Juli, (N. C) ioilden Pfordten, Freiherrn von BValwigk Nachts aus Stuttgart hier eingetroffenen {Freiherrn von Barnbüler haben heute mehrfahe Verhandlungen fstatt- gefunden, und nun vernimmt man, daß díe Reise von der Vfordten's nach Wien doch stattfinden und derselbe wahr- icheinli morgen Abends abreisen wird. Nachdem auch Bavern der Genfer Convention bez. der Verbesserung des Looses der im Kriege verwundeten Militärs beigetreten ist, wird dieselbe heute im Regierungsblatte bekanni gemacht,.

20. Juli. Der. badische Minister von Edel-sheim ist heute Morgen mit einem Extrazug eingetroffen, um mit den Ministern von der Vfordten, Dalroigk und BVarnbüler zu kon- feriren. A Me A

Aus Hof, 18. Juli, bringt der »N- E.« die jedenfalls noch der Bestätigung bedürfende Nachricht : Diefen Morgen fam der König von Hannover mit schwachem Gefolge hier in und reiste mit dem Eilzuge nach Regensburg weiter, i

In Augsburg, den l8ten, hat der sogenannte Bundes- tag eine Sißung gehalten, in welcher der bayerische Gesandte eriucht wurde, feiner Regierung den Dank der Versammlung für freundliche Aufnahme auszusprechen. Außerdem beschäftigte sich die Versammlung mit mehreren , die ehemaligen Bundes- festungen betreffenden Angelegenheiten. _ :

Hesterreich. Wien, d. 18. Juli. Die heutige »Wiener Q2t.ge bringt nachfolgende telegraphische Depeschen:

Tabor, 17. Juli. Die Stellung des Feindes von Prag bherwárts iff unverändert. Kreis derzeit vom zzeinde frei. Jn Beneschau wurde gefern von Nordosten her stärker Ka- nonendonner vVerrnontmen. Z /

Budweis, 17. Juli. Durch Jglau find in den legten Tagen 10,000 Breußen unter Commands des preußischen Ge- nerals Serwarth von Bittenfeld, dur Budiveis am 12 und 13. im Ganzen 15,006 Mann, Infanterie und Cävallérie unter den Generalen Gol und Seßeller, als reckchter Flügel

Freiherrn von der

und dem gestern