1866 / 177 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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mation der poluischen Emigration, welche das unglückliche Land abermals in den Abgrund der Revolution zu stürzen suche und fordert die Polen auf, diefen »teuflishen Einflüsterungen« kein Gehör zu leihen, sondern treu zu Oesterreih und zum Katholicismus zu halten und unter dem Banner des ne lischen Oesterreihs den Protestantismus, die Keherei und die götklose Revolution zu bekämpfen. Der Jnhalt läßt über den offiziösen Ursprung des Aufrufes kaum einen Zweifel und es ist bezeichnend für die in Galizien herrschende Stimmungr daß die österreichische Regierung und ihre Anhänger nicht mehs den Muth haben, die Sache des sfterreicischGen Kaiserstaate , offen zu vertheidigéèn. Die Niederlagen Benedeks in Böhmen baben, wie ein Lemberger Korrespondent des »Dz. Poz.« ver- sichert, aus zwei Gründen unter den Polen Galiziens àuf- richtige Freude erweckt, 1) weil Benedek bei den von der österreichischen Regierung angestifteten galizishen Meyeleien von 1846 eine Hauptrolle spielte und namentlich den berüchtigten Kindermord in Krakau geleitet haben soll ; 2) weil die Polen die österreichischen Siege als Stügen der Reaction und der Militairherrschaft kennen und fürch- ten. Ueber den® Zweck der von mir erwähnten, am l14ten d. M. nach Wien abgereisten galizischen Adelsdeputation erfahre ih, daß derselbe dahin gerichtet ist, dem Kaiser unter der Bedingung , daß er Galizien ‘dieselben nationalen und poli- tischen Rechte gewährt, welche Ungarn beansprucht, die ganze Unter- stützung des Landes und besonders des polnischen Adels anzubieten. Dieser Zweck wird aber von den Eingeweihten geheim gehalten und statt dessen verbreitet, die Deputation sei lediglich in der Katastral - Angelegenheit (?) nach Wien gegangen, -- Die gali- E Behörden haben in voriger Woche aus Wien die Wei- ung erhalten , die Depositalgelder öffentlicher Kassen und die

sache, daß im Monat Juni aus ganz Galizien an Staats-

sind. Die Steuerzahlung hat dort fast ganz aufgehört.

Großbritannien uud Jrland. Im Oberhause besprach gestern Lord Stratford de Redcliffe

die (telegraphisch bereits O B N De. ONAUtliiens | S E n 4 S E : , è dieselb ] Verpflichtungen, welche England in | Orage sei der Lösung nicht fern, und ein starkes kompaktes Norddeutsch-

ezug auf dieselben eingegangen sei. Die Union zwischen der Moldau | i dee Ls zrvisch | au andere Mächte es ansähen.

halten, während fie unter einem fremden Herrscher sehr bedenkliche Fra- Borausficht nach nicht in den Krieg gezogen werden, und den Englän- : fen Die seit dem Jahre 1860 dort vorge- | L A allenen Ereignisse und namentlich die Erwählung des Prinzen | er trügerische Hoffnungen anzuregen.

thümer und die vertrags8mäkßigen und Wallachei sei unter einem eingeborenen Fürsten nicht aufrecht zu

gei hervorrufen könne.

Verleßung des | ( welche Stellung die englische Regierung dieser Sache gegen- über einnehme. Er halte dafür, daß, wo ein Vertrag gebrochen wor-

Sn und eine Meinung darüber abzugeben. Die neulichen

affenerfolge Preußens seien kein Beweis wirklicher militairischer | Ueberlegenheit, sondern das Resultat eines tief angelegten Vlanes, |

während das gute Recht Oesterreichs sowohl in Venedig 1vie in Deutschland unbestreitbar feststehe. Das Prinzip der Nicht- intervention zur politischen Richtschnur für England machen

von ihm durchmessene Feld der Controverse folgen, kann aber nicht die T unterdrücken, daß der edle Lord Prinzipien aufgestellt habe, welche Et i

eignisse det Gegenwart guf dem Kontinent zu mahnen schienen. Er

allen Fällen eine Politik der Neutralität und Nichteinmischung zu be-

olgen; aber gewiß würde England aus fei L Wir zfreise i 4 folgen, gewiß England aus seinem rechten Wirkungskreise | eingetroffen sein möchten.

: Graf Bismarck und General von Moltke fungiren. thümer betreffe, so habe eher das ge als Ne Ministerium Barral wird Jtalien vertreten. | zu - vertreten; seiner indi- |

heraustreten, wenn es in den jeßigen Krieg eingriffe oder sih etiva drohender Worte oder Kundgebungen bediente. Was die Fürsten-

die von England beobachtete Politi viduellen Meinung nach werde die Union der Moldau und Wallachei anstatt ein Element der Schwäche, eine Kräftigung für die Türkei

werden und fie in Stand seben, sich an jener Grenze zu behaupten. Er könne nicht die Ansicht theilen, daß Preußen hinter der Erwählung | des Prinzen Karl zum n stecke; die Berliner Regierung habe |

erdacht \orglich Die Konserenzn man habe |

si gegen einen solchen

keinen Beweis, daß er begründet gewesen. Die Konferenzmächte hätten

die Türkei beredet, sih jeder Anwendung von

Durchseßung ' ihrer Rechtsansprüche L enthalten, und hoffent en

werde in furzer pril die Zvi Der, _DUITÙ a

tion abzustehn, die nicht ohne große Ungelegenheit für die Jnteressen des Staaktsdienstes genehmigt werden könnte. Earl Ruf} el simmt mit dem Premier in allen Punkten überein. Die verlangten Akten- stüe vorzulegen wäre bei dem gégenwärtigen Stande der Unterhand- lungen unflug. Die in den Verträgen von 1856 und 1858 enthaltene Bestimmung, daß dexr Hospodar ein Eingeborener sein solle, bringe weder den Fürstenthümern noch der Türkei Gewinn. Es würde viel- mehr einem Fürsten ausländischen Ursprungs leichter gelingen, [seine

Karl von Hohenzollern zum Hospodaren seien eine direkte | Pariser Vertrages, und er wünsche zu wissen, | | gelegt. einnehme. daß, wo e J | Wetter s{ön. den, das brit. Parlament ganz besonders die Pflicht habe, den Vorfall |

affengewalt r | A ) :

A reich erfolgt war, wurde sogleich beschlossen, fih mit dem Fürstenthümern \{webende Frage eine befriedigende Lösung erhalten. Unier diesen Uniständen ersuche er Lord Stratford, von einer Mo- P die nôthigen Besaßungen bis zun, ge den

| Autorität über das Volk und die Ruhe im Lande zu wahren. Hoffent-

lich werde die Pforte den Fürsten Karl unter denselben Bedingungen wie seinen Vorgänger anerkennen. Der Antrag wird darauf urid. H Lérh mre Btete-L m Unterhau?e richtete Laing, wie auch bereits tele if

gemeldet worden, an den Staaitssecrétair des Auswärtigen bie Fus ob er dafür bürgen könne, daß die Regierung sich an keiner bewaffneten Vermittelung betheiligen werde, ohne vorher die Meinung des Parla- ments darüber zu hören. Die vom Staatssecretair des Auswärtigen in King's-Lynn ausgesprochene Doktrin der Nichtintervention babe seinen vollen Beifall, aber damit seien seine Besorgnisse nicht be- {wi@htigt. 8 am Besten dadurch wahren könne, wenn man sich aller fkunstvollen Pläne zu seiner Förderung enthalte. Die Sache Jtaliens liege dem englischen Volke am Herzen, und nie werde es eine gegen die Einheit und Unabhängigkeit Jtaliens gerichtete Politik ver- zeihen. Deutschland habe viele Jahre lang die \chwache Seite Europas gebildet und oft habe England wegen dessen, was Deutschland zustoßen tonnte, seine Voranschläge um Millionen erhöht. Der Kampf zwischen Oesterreich und Preußen um den Vorrang häbe Deutschland und Europa unermeßlichen Schaden gethan, und das Ende des Kampfes werde auch für den verlierenden Theil ein reiner Vortheil sein. Der Verlust Venetiens, der für jeßt wenigstens Triest nicht zu berühren brauche, werde ein Gewinn sein für Oesterreich, welches auch nah dem Ausschluß aus dem deutschen Bunde eine glorreiche civilisirende Mission behalten werde. Lord Stanley erwiederte auf die Befürchtung Laing's daß es gegen die Gefahri einer bewaffneten Jntervention Englands gewiß keine stärkere Sicherheit geben könne als seine eigenen, und Lord Derby's öffentliche Erklärungen und vor Allem als die einstimmigen Aeuße- rungen des Parlaments. Er liebe es nicht, fremden Mächten guten Rath zu geben; er versichere, daß bis diesen Moment die Regierung ih an gar keine Politif durch irgend ein Versprechen gebunden habe Ihr einziger diplomatischer Schritt bestehe. darin, daß sle aus ge- wöhnlicher Menschlichkeit und Einsicht den französischen Vorschlag

__ÉVL V : L DIE | einer zeitweiligen Waffenruhe in allgemeinen Ausdrücke rit

Archiye in Bereitschaft zu halten, um sie auf den ersten Wink i 3 Tae D Ren L, Uri Ct nah Ungarn zu schaffen. Daß die galizischen Kassen keinen Ueberschuß an Geld haben können, beweist die verbütrgte That- |

habe. Diese Gelegenheit sei vorübergegängen, und seitdem habe Eng- land seinen Rath weder angeboten, noch habe man es darum an- gegangen. Allen Grund habe er zu - glauben, daß Frankreich keine bewaffnete Vermittelung im Schilde geführt habe.

steuern summa summarum nicht mehr als 8000 Fl. eingegangen Nie habe er gehört, daß die Ausschließung Oesterreichs aus Deutschland / : S die einzige Bedingung sei, unter der Preußen Frieden anbiete. Die

| Regierung müsse ers den ganzen Umfang der preußischen Bedingun- Londou, 21, Juli. | L ) ! d | Nie habe es einen großen Krieg in Europa gegeben, an welchem Eng-

gen kennen, ehe sie Oesterreich zur Annahme dringend auffordern könne.

land weniger direkt betheiligt war, als am jebigen. Die italienische land wäre für England weder ein Nachtheil, noch eine Drohung, wie England werde aller menschlichen

dern würde es daher auch shlecht anstehen, Drohungen auszustoßen

Der » Great Eastern« hatte bis Freitag Mittag 938

Meilen Kabel versenkt und eine Strecke von 830 Meilen zurück- Isolirung und Continuität waren vollkommen. Das

Prinz Christian hat den Hosenbandorden erhalten. Fraufkreich. Paris, 22. Juli, Abends. Die »Patrie«

sagt: Wir glauben zu wissen, daß die Benachrichtung von der Annahme der Friedenspräliminarien Seitens Oesterreichs ver-

| gangene Nacht hier eingetrossen is und. daß die französische T ) \ 5M L h Î 1 A A 9 E E i zonche zu wollen, das müsse er als eine Ungereimtheit bezeihnen. egierung den König Wilhelm auf telegraphischem Wege sofort Der Earl of Derby mag Lord Stratford nicht über das weite davon unkerrichtet hat.

nach Florenz telegraphirt und den König Victor Emanuel ein-

Die preußische Regierung hat alsbald

| geladen, den Waffenstillstand, welcher dexr Annal Mrg. 1gland zu einer gewaltsamen Einmischung in die Er- | E

minarien folgen soll, sofort mit zu unterzeichnen. Die Bedin-

; \ ntinent | gungen des Waffenstillstandes dürften in dies Augenblick elbst huldige nicht der Meinung, daß es w C E | 5 euß Sau! T +4 „diejem Augenblicke selbst huldige nich g, daß es weite von England wäre, in im preußischen Hauptquartier debattirt werden, wo die Grafeg

Carolyi und Degensfeld als österreichische Kommissarien bereits Als preußische Kommissarien werden Graf Spanien, Madrid, 16. Juli.

Die »Madr. Ztg-« ver-

_ öbffentliht ein Dekret, welches in Kraft des Ermächtigunc 8ge-

seßes eine Verringerung der Gehalte aller Civil- und Mili- tairbeamten, welche mehr als 6000 Realen erhalten, anordnet.

Italien. Ueber den Rückmarsch der österreichishenArmee aus Fenetien und die leßten Operationen Pee meldet die » Triester Jtg.«: »Sobald die Abtretun

Venetiens an isive

rei wc einde in kteinerlei weitere Gefechte einzulaffen, mit der ganzen Süd- armee den Rückmarsch nach Wien anzutreten und bloß in den

riedens zurüc{zulassen, Die Action der Südarmee kon ih daher bloß darauf beschränken, dem Vormarsche des Sein des in Venetien die größtmöglichsten Hindernisse in den Weg zu legen, die festen Positionen, welche Pan werden muß- en, in einen Zustand zu e daß der Feind aus densel- ben keinen Nußen ziehen konnte. Als der Feind am 8, Juli

Gladstone bemerkt, daß man den Einfluß Englands

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den Po bei Ochiobello und Fiecarolo pasfirte, war bereits der größte Theil unserer am Po aufgestellt gewesenen Truppen ab- ezogen, bloß in den Befestigungen von Rovigo war die nôthige Besaßung zurückgeblieben, um die Communicationen des Fein- des zu zerstören und seinen Vormarsch möglichst aufzuhalten. Am 8ten wurden daher die Brücken, welche über die vers(chie- denen Gewässer und Kanäle gegen die österreichische Stellung an die Etsch führten, darunter auch die große Brücke Über den, unter dem Namen Canal bianco bekannten Po - Arm zerstört, wobei es zu dem einzigen während der Rückmarsch-Operafion vorgefallenen Gefechte zwischen der italienischen Avantgarde und den, dem dice Sprengungsarbeiten leitenden Genie-Corps8 als Eskorte beigegebenen Abtheilungen Grenztruppen kam. Da die Befestigungen von Rovigo sich auf längere Zeit gegen eine be- deutende feindliche Uebermacht nicht halten ließen, so wurde be- s{lossen, dieselben in die Luft zu sprengen. Große Vorräthe von Kanonen, Krieg8bedarf und Lebensmitteln waren in den Werken angehäuft, da nebst 150 meist gezogenen Kanonen sich noch übex 12,000 Stü Projektile aller Art und mehrere Tausend Centner Pulver in denselben befanden. Da die Zeit zur Wegschaffung der Kanonen fehlte, so wurden dieselben vernagelt und ganz unbrauchbar gemacht, ein Theil der Vorräthe weggeschafft, das Uebrige in die Luft gesprengt. Am 9. Juli früh wurde der Befehl ertheilt, Alles zur Sprengung der Brücke vorzubereiten, welche denselben Abend erfolgen sollke. Bei den großen Quan- titäten Pulvers, welche in den verschiedenen Depositorien ange- häuft waren, wär es leicht, in wenigen Stunden alles zur Sprengung herzurichten, außerdem wurden noch die einzelnen Objekte mit Faschinen, Pech, Oel, und brennbaren Stoffen un1- geben, und so alles vorbereitet, um das Zerstörungswerk rech! vollständig zu machen. Punkt 10 Uhr ging das erste Fort mit ungeheurem Gekrache in die Luft. Jn ungefähr drei Minuten eine andere womöglich noch stärkere Explosion und so fort in Zwischenräumen von je 3 Minuten noch sieben andere, cine stärker als die andere. Endlich nach Verlauf von kaum einer halben Stunde war alles geschehen und blos ein Flammenmeer bezeichnete den Ort, wo die mit so viel Mühe und Kostenaufwand errichteten Festungswerke am Po gestanden hatten. Unsere am Po stationirten Truppen seßten indessen ihren Rückzug von Rovigo gegen Padua fort, während desselben noch die große hölzerne Brücke über die Etsch in Bränd seßend und die erst vor Monatsfrist vollendete Eisenbahn - Brücke bei Boara \sprengend. Indessen waren auch die am Mincio stehenden österreichischen Truppen - über Padua hinausgerückt, und am 10. d. Mts. wurde auch die große Eisenbahnbrücke Über die Brenta gesprengt. Am 11lten war die Communication bis vor Mestre zerstört, unsere Truppen rückten gegen die Piave und

seßten von dort ihren Rückmarsch ungehindert fort. Der Feind

wurde natürlich durch die Zerstörung der Communications®-

mittel am weiteren Vorrücken gehindert oder wenigstens so weit |

aufgehalten, daß ex dem Rückmarsch der K. K. Armee nicht E und dieser daher unbehelligt vom Feinde ausgeführt werden konnte. «

Rußland und Polen. Warschau, 19. Juli. | Ztg.) Lee bisherige Abtheilungsdirektor für die Kulte im Königreich, Wirkl. Staatsrath Grygonjeff, is in das Ministe- rium des Innern nach St. Petersburg berufen worden. An seiner Stelle ist ein bi8heriges Mitglied des Organisations-Co- mité’s, Herr Kulisza, zum funckionirenden Abtheilung®8direktor für die Kulte ernannt worden,

Amerika. Newj}-York, 11. Juli, Morgens. Das Haus der Repräsentanten hat die Tarif-Bill mit 94 gegen 53 Stim- men angenommen. Dieselbe geht jeßt an Pen Sen. Jm Senate ist von Wade eine Bill, ähnlich der früher im Re- präsentantenhause beantragten , eingebracht worden, um eine mexikanische Republik - Anleihe von 50 Millionen Dollars zu garantiren. Wie es heißt, bereitet der Präsident ein Veto egen die neue Freigelassenen - Bureau - Bill vor. In Ala- bania, Georgia und Südcarolina sind Conventionen ein- berufen, um Abgeordnete zu dem bevorstehenden National-

Konvent in Philadelphia zu wählen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff ' schen Telegraphen - Büreau.

Wien, Sonntag, ‘22. Juli. (Ueber Paris gekommen.) Graf Karolyi, Baron Brenner und FQM. Graf Degen- feld haben sich in das preußische Lager begeben. Die Einstel- lung der Feindseligkeiten auf fünf Tage soll von heute ab

datiren. | Von dem Kommandirenden in Tyrol geht folgende Mel-

(Schles.

dung ein: Wir haben heute einen Angriff auf den Feind ge- macht, welcher mit beträchtlichen Truppenkräften in Val di Ledro und die Giudicaria eingedrungen war. Oberst Montlésant hat an der Spiße von 6000 Mann den Monte Piéhera über- schritten und die Ortschaften Pieve di Ceyro ¡und Bececca, in denen fich 12,000 Mann italienis{cher Truppen befanden, mit Sturm genommen. Montlésant nahm dem Feinde 1000 Ge- fangene ab und zog isih in eine Position auf dem Monte Picehera zurück, ohne daß der Feind daran dachte , ihn zu ver- folgen. General - Major Ka ym hat bei Condino (Dorf ín Tyrol , Regierungsbezirk Trient, Siy einer Bezirkshauptmann- schaft) die Ttaliener, welche sich in der Giudicaria befinden, zu- rückgeworfen.

Paris, Montag, 23, Juli, Morgens. Wie der »Moni- teur« meldet, ist die italienische Flotte durch die bei der Jnfel Lissa erlittene Schlappe genöthigt worden, sih nach Ancona zu- rückzuziehen. |

Leer (Oftfriesland), Montag, 23. Juli. Jn den bedeuten- deren Städten und den meisten Landbezirken Ostfrieslands werden Adressen für die Vereinigung des Landes mit Preußen vorbereitet

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Berlin, 23. Juli. Jhre Majestät die Königin hat folgendes Schreiben an den Herzog Victor von Ratibor in Breslau gerichtet. :

Der Bericht über die Pflege der Verwundeten in Bres- lauer und anderen Lazarethen in Schlesien und Böhmen, den Euer Durchlaucht Mir eingereicht haben , verpflichtet Mich zum innigsten Danke, zunächst gegen Gott, der mitten in den Leiden die jeder Krieg mit id bringt , das Gefühl aufopferungsfähiger Hülfsbereitschaft in bisher noch un- erreichtem Maße allen Kreisen verliehen hat, dann aber auch der Provinz gegenüber, der anzugehören Sie das Glück haben, und die fich mitten unter den sie zunächst betreffenden Ge- fahren und Prüfungen glänzend bewähri. Es freut Mich für Sie, daß Sie fih an den Leistungen betheiligen, welche sowohl durch fromme Genossenschaften , als durch freiwillige

flege im Sinne christlicher Eintracht und FÜrs\orge, unferer

Zeit zur Ehre A und es is Mir insbesondere erfreu- lih, daß die Maltheser und Johanniter in ihrem schönen historischen Berufe wetteifern. a L A

Empfangen Sie den Ausdru dieses Meines Dankes für Ulle, in deren Mitte Sie wirken.s

Berlin, den 18. Juli 1866. h q

(gez.) Augusta.

Friedeberg N.-M. Außer den bereits bestehenden und ao: reich wirkenden Kreis- und Lokal-Vereinen für die Pflege verwun eter und fämpfender vaterländischer-Krieger und zur Unterstüßung Der zurückgebliebenen Familien der leßteren, ist seit dem 7. Juli hier auch noch ein besonderer städtischer Verein, aus Mitgliedern der Gemeinde- Behörden gebildet - zusammengetreten , der sich die Einrichtung eines Líazareths zur N Dai Heilung E von zunächst fünfzig Nerrundeten zur Aufgabe genommen hak. iy 7 "1D r Inu 21. Juli. (Prov. Ztg. f. Schl.) Durch Erlaß des Herrn Fürstbischofs von Breslau sind alle diejenigen fatholischen Geist- lichen der Diöcese, denen ihre Amtsgeschäfte es irgend O auf- gefordert worden, nach dem T Me REA sich zu begeben, um seel- forgliche Aushülfe zu leisten. Ebenso is} an alle Orden oder Genosfen- schaften, welche Krankenpflege zum weck haben, der Befehl eas alle núr entbehrlichen Mitglieder behufs Krankenpflege nah dem Kriegs- 1 senden. A 2A Nes 0; Bo Juli. Das schon während des dänischen Krieges hier bestandene Comité zur Pflege der iy bar verwundeten N unter M Vorstande des Generals von odewils/ Kreisdeputir en von Wolff-Liebstein, Kommerzien-Rath Sthmidt hat fich von Neanatte konstituirt, und bei der jeßt roeit größeren Aufgabe wurde f selbe neben Wiederwahl der een Personen durh 3 eu= wahl des Geheimen Raths attig und Fabrikbesißer d ara verstärkt. Die Thätigkeit ist nicht nur auf die am „Orte ahlreich gegründeten Lazarethe beschränkt, sondern ganz, ne E darauf hingewiesen, die Kriegslazarethe in Böhmen mit den Urte s [enden Utensilien, Instrumenten und Erfri unge zu versehen. Rei ¡7 haltige Zuführungen der mannigfachsten Gegen ände geschehen in une - máäßigster Weise, indem stets eine Nerbindung mit den auswärtigen Lazarethen offen gehalten und das nach dort Verlangte durch sichere Begleitung von Comité-Miktgliedern „an Ort und Stelle abgegeben wird. Unter den Nachbarstädten, die besonders ihre Theiknahme für das gute Werk thatkräftig bervähren, ist Spremberg in erster eihe zu

nénnen.