1866 / 191 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2704

Nordarmee zu erwarten hätte, und die «zweite Armee durch } Truppen empsingen ihren Krieg8herrn mit lautem Hurrah und einen Vormarsch über die Elbe dem Feinde in die rechte shöpften neue äfte in dem erhebenden Gefühl, unter den lanke fallen sollte. Das Corps bivouakirte der Art, daß die | Augen ihres Königs zu kämpfen. Mit schlagenden Tambours ““Garde-Infanterie-Division in und bei Königinhof stand, mit | und wehenden Fahnen avancirte die Division gleichzeitig mit einer über die Elbe auf die Höhen bei Daubrowiy vorgesho- | Truppen der 1. Armee gegen Langenhof, welches im heftigsten benen Avantgarde. Die 2. Garde-Infanterie-Division stand | feindlichen Granatfeuer genommen wurde. Hier blieb das Gros hinter einem Waldstreifen bei Rettendorf, unmittelbar dahinter | der Division, während die Reserve unter General von Loën die schwere Kavallerie-Brigade und die Reserve-Artillerie. | fich an dem Vorrücken gegen die. Höhen von Rosnihy und. Klacow Die Bivouaks wurden allarmirt und das Corps defilirte | betheiligte, wo die feindliche Artillerie eine leyte Aufnahme- durch Königinhof. Die Reserve-Artillerie und s{chwere Kavallerie- | stellung genommen halt L : Brigade folgten zwischen der Avant-Garde und dem Gros der Die 2. Garde-Jnfanterie-Division bivouafirte y konzentrirt 5 Garde-Tnfanterie-Division. : östlich Langenho} , die Reserve-Artillerie westlich Rosberiß y die Die L. Garde- Jnfanterie-Division, sobald sie die Höhe er- | schwere Kavallerie - Brigade zwischen Rosberiß und Wsestar. stiegen hatte, formirfe sich und ging in der Richtung über Daubro- Das General-Kommando legte sich nach Wsestar. wig auf Vilantik und Choteborek vor; 1hr folgte die Rejerve- | Um uns noch einmal zu Le] Artillerie, dann die 2. Garde - Infanterie - Division, nachdem | Corps durch sein Eingreifen in das Gefecht gegen 12 Uhr , die sie si gesammelt, als linkes Flügel-Echelon. Der {were | 1. Armee und namentli das 4. Armee - Corps, T seit ehr schwierigen

\umiren, so hat das Garde-

aufgeweichte Lehmboden und die vielen steilen Hänge | früh Morgens ‘im Gefecht stand, aus einer | sekten diejem Vorgehen große Hindernisse entgegen, ohne es in- | Lage gezogen. | / | :

defen aufzuhalten; nur wurden die Pferde dex Artillerie Über- Es warf den Feind aus drei auf einander folgenden, sehr mäßig angestrengt, fo daß diese bei dem ungestümen Vorgehen | festen Positionen bei Horenowes, Maslowed und Chlum, von der Infanterie Mühe hatke, derselben zu folgen. denen die leßte als Schlüssel der ganzen feindlichen Aufstellung

Bon den Höhen bei Choteborek konnte man zuerst einen | bezeichnet werden muß, und betheiligte sich schließlich an der Einblick in die feindliche Stellung gewinnen. Dieselbe folgte | Verfolgung bis übér Rosnig hinaus. dèm linken Thalrande der Bistriy und war durch die Dörfer | In den Positionen del Maslowed und Chlum wurden Zelkowiß, Benatek und Ober-Dohaliß bezeichnet. Um Sowetiy | zahlreiche feindliche Geschütze, zum Theil ganze Batterieen, deren undSadowa schien hart gekämpft zu werden. DieEntkfernung war Bedienungs-Mannschaften und Pferde erschossen wurden, tr- zu groß, um von Choteborek aus in das Gefecht eingreifen zu können, obert, wobei sich unsere Kavallerie, namentlich die Garde-HU- es ‘wurde daher alles daran geseht, so schnell als möglich eine | saren, rühmlich betheiligten. _ : niedrigere Terrain - Welle weiter vorwärts, bei Zizelowes Zu General-Lieutenant von Hiller, Commandeur der lsten

ewinnen, und um dies zu thun, mußte ein unaangbarer nasser Garde-Jnfanterie-Division, fiel bei Chlum. Der Gesammtverlust iesengrund überschritten werden, was Nux auf den beiden | des Corps beträgt circa 1700 Mann an Todten und BVer- Wegen über Jericek und Luzan möglich war. i | wundeten.

Sobald der Feind unseren Slamati®! benerttes bester | A L E eine bereits vorbereitete Flankenstellung/, welche sich bei Raciß | i s an die Trotinka lehnte, und sich auf einem bedeutend domini- | F ichtamtliches. renden Höhenrücken Über Horenowes gegen Benatek hinzog. | J \ : | E H Ein einzelner Baum markirte weithin den fkulminirenden Punkt, Preußea. Berlin, 0. August. Jhre Majestät die üdöstlich Horenowes. Dieser Baum wurde den Truppen als | Kon igin wohnte gestern dem Gottesdlen\t 1m Dome und dann point-de-vue gegeben. 7 der feierlichen Eröffnung des Landtages 1m Königlichen

: tát empfing Se. Königliche Hoheit

Es entspann sich zunächst, etwa gegen 12 Uhr Mittags, ein | Schlosse bei. Ihre Maje|

heftiger Artillerie-Kampf, an dem sich die Batterieen der. 1. Di- | den Großherzog von Oldenburg, worauf das Familien-

vision und die Reserve-Artillerie betheiligten. Horenowes und | Diner im Königlichen Palais stattfand. —, Se. Königliche bald au der südöstlich davon gelegene Höhenzug wurde von | Hoheit der Kronprmz / der bei seinen Königlichen Eltern vor- unserer Infanterie genommen, wobei auch Kavallerie (2. Dra- gestern, nah der Ankunst und gestern verweilte , ist heute nad)

goner und Garde-Husaren) auf abziehende feindliche Bataillone, | Heringsdorf zu Jhrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin

welche von unserem Artilleriefeuer erschüttert waren, zum Ein- | gereist. hauen kamen. Ll 4 (1 | O ; i Nacbdem der Feind aus setner ersten Position bei Hore- | Die erste Sigung des Abgeordnetenhau)es Wurde

nowes herausgeschlagen war, nahm er Stellung in einer 2ten | heute um 11% Uhr, Vormittags durch den Abg. Stavenha- Position zwischen Maslowed und Sendrasis. Auch diese Po- | gen, als Alters -Präsidenten, mit einem Dank gegen das sieg- sition wurde mit Unterstüßung unserer Artillerie genommen, | reiche preußische Heer und einem Hoch auf Se. M RTCITAi den und der Feind in seine Haupt-Position bei Cbhlum und Lipa | König, in welches das ganze Haus lebhaft einstimmte, er-

S è E

zurückgeworfen. Ein feindlicher Kavallerie - Angriff auf unsere | ôfsnek. A M E chlagen , und diese feind-| Qu provisorischen Schriftführern wurden als jüngste Mit- lihe Kavallerie aus einander gesprengt. | glieder des Hauses ernanni die Abgeordneten: Schulz, Nebel, Mittlerweile war die 2. Garde-Infanterie-Division dur | Engel, von Göße und. Pauly. .Luzan über den nassen Wiesengrund defilirt, und hatie or Hierauf folgte die Verloosung in die Abtheilungen. Die mirt. Sie nahm Anfangs die Direction auf den hohen Baum | Sigzung {loß um 127 Uhv. Die nächste Sißung wird am südöstlich Horenowes. Als sie aber diese Hôhe überschritten | Mittwoch -um 1 Uhr stattfinden, batte, scwenkte sie rechts, und dirigirte sich nun auf Lipa. | Unterdessen nabm die 1. Divijion na hartem Kampf die |

__ Nicolsburg/ 1. August. Nach dreitägiger Abwesenheit ist feindliche , sehr feste Position von Chlun1, welcbe durch alle | 2 €- Majestät der Könlg wieder hier eingetroffen, um nun Mittel der Feld - Befestigungskunst: eingeschnittene Batterieen, | die Rücreise über Brünn und Prag in seine Staaten anzuU- Schüken-Gräben und Verhaue , verstärkt war, Die Reserve- |' trete Als Allerhöchstderethe (n eaen, 6 Sonntage das plôß- Artillerie fuhr auf der Göbe östlid Chlum quf : lich berühmt gewordene Städtchen verließen höôrte man, daß es mm

T )T al HOHe oqtuch SL Al) 0, | Der Abit gEMas die Truppen in ihren Stellungen vor Wien Einige Bataillone der 1. Divifion drangen b1s Rosber1b ç E : ; ; : D â

E e i BTIORE: PRILIIAN S E: 5 | 0e besuchen, und namentlich die drei Divisionen der Eld-

vor, nahmen das Dorf, famen aber hier m etne sehr schwierige | Armee, die 14, 15. und -16, von denen Se. Majestät nur

,

Lage. _ Sie wurden von feindlicher Artillerie mit Kartätschen | einzelne Bataillone auf dem Schlachtfelde bel Königgräß gesehen. beschossen und age von Wjestar und Langenhof her von In Ladendorf angekommen und im Begriff, in die einzelnen Kan- feindlichen Infanterie-Massen angegriffen. Der linke Flügel | tfonnements dieser Divisionen zu reiten, meldete der Kommandirende stand in dèr Luft, da das 1. und 6. Corps noch nicht heran || der Elb - Armee) General der Infanterie Herwarth vou Bitten“ waren. Endlich hatte sich auch unsere Reserve-Artillerie ver- | feld! daß er dem Wunsche der ruppen entspreche und dieselben zur {ossen und mußte binter die Höhe zurü, um ihre Munikion Deer Majestät zusammengezogen. So ersctenen emr 7 ava S | i diese drei Infanterie - Divisionen und die Reserve - Kavallerie der Elb- F, Ven. n j ; | Armee mit der dazu gehörigen Artillerie am Montag, den 30. Juli,

Unter diesen Umständen gung Rosberiß momentan verloren, | vor ihrem Königlichen Kriegsherrn bei Ladendorf. Ehe Se. Ma- wurde aber joglei wieder genommen, als etwa um 4 Uhr | jestät zu den Truppen fam, erhielt der General der Vie Bi Her-

einige Bataillone des inzwischen eingetroffenen 1. Armee-Corps | wärth von Bittenfeld den Schwarzen Adler-Orden

Artillerie bei Mas8lowed wurde abge]

ür die Bravour;

dem linfen Flügel Unterstügun 4 gewährten. Hinter diesem | welche derselbe in Führung der Elb-Armee während der Campagne Wie

entwielt, und zwar mit der Weisung, denselben noch“ vor Annähe-

bartnädiagen Kämpfe seh ten Truppentbei | rung an die E Truppen anzulegen, damit die Truppen D 9 D A v galdizió! sehen könnten, wie der König auch ihr Verdienst in der Person ihres

iron pes esammelt und bivouafirten dajelbst. Gin tapfern und bewährten Führers belohne und anerkenne. Von dort 8 die 2. Garde-Jufanterie-Division dle Höhen von Lipa | begab -sih Se. Majestät nach Groß-Gänserndorf, wo für und die Königgräger Straße überschritten hatte, traf Seine | Dienstag, den 31, die 5, 6,1 7. und 8. Jnufanterie - Division (111, und Majestät der König auf ihrem reten Flügel ein. Die | IV. Corps) der 1. Armee’ unter dem Oberbefehl Sr. Königlichen

Corps zwischen Rosberiß un star wurden die durch die

2705

Hoheit des Prinzen riedrich Karl und das Reserve-Kavallerie- Corps unter dem Befehl des Prinzen Albrecht Königliche Hoheit, zusammen 62,000 Mann mit 240 Geschüßen, zusammengezogen waren. Auf dem Wege dahin hatte Se. Majestät auf einem Hügel das, von Offizieren des Generalstabes der 1. Armee errichtete Observatorium besucht, von wo aus man die ganze Ausdehnung der Stadt Wien itbersehen fonnte. Leider entzog derselbe Hügel während der Heerschau auf der Ebene hinter demselben, die Stadt den Blicken. Vom Leo- poldsberge aus müssen Fernröhre diese Heerschau aber erreicht haben. Wiederholt sprachen hier Se. Majestät die Allerhöchste Anerkennung für die rühmlichen Thaten und das musterhafte Verhalten sämmtlicher Truppen der 1. Armee aus. ( é H Pragy 2. August. Heute Mittag 3 Uhr tam Se. Ma jestät der König von Preußen auf dexr jeßt vollkommen wiederherge- stellten Eisenbahn von Brünn über Pardubiß hiex an/ und wurde auf dem Bahnhofe von dem General - Gouverneur des Königreichs Böhmen, General der JTnfanteric Vogel von Falckenjtein/ jo wie von dem Kommandanten , den Generalen und Stabsosfslzieren Der hier stehenden preußischen Truppen und allen Offizieren empfangen, die gerade dienstfreï waren. Mit Sr. Majestät famen Jhre Kön1g- lichen Hoheiten dex Kronprinz und Prinz Karl von Preußen, der Herzog von U jest, General-Gouverneur von Mähren, und der Mi- nister-Präsident Graf Bismarck. Es empfingen Se. Majestät den hon seit vorgestern hier amvesenden Kriegs - Minister von Roon und fuhren nach der Tafel in einex zweispänmgen Equipage nach dem Hradschin. t A 4 E bie gestern bei Brünn stattgehabte Heerschau des V, Armee- Corps vor Sr. Majestät erfährt man Folgendes: Um zu dem Auf- stellungsvlape der V. Division, General-Major v. _Löwenfeld, zu gelangen, mußte von Brünn aus ein Theil des Schlachtfeldes von Austerliß befahren werden, bei welchem die Division, zusammen 1nit der Kavallerie-Division des Corps, Generalmajor V. Hartmann, konzen- trirt worden war, Als der König beim Herabreiten an der Auf-

stellung sich Allerhöchstseinem Grenadier-Regiment (2. Westpreußisches) Nr. 7, näherte, zog Se. Majestät den Degen- und rief seinen Grena- dieren nach dem gewöhnlichen Königlichen Gruß zu : »Grenadicre/ JHLX habt Euch und Mir Ehre gemacht!« und, bei dem darauf folgenden Vorbeimatsche seßte 1h D. Majestät an die Spiße und führte dasselbe vor dem Ober-Befehlshaber der 11, Armee seinem Durchlauchtigiten Sohne dem Kronprinzen und dem fkommandiren- den General des V. Armee-Corp8/ General der TJnfanterie von Stein- me, vorüber. Eine halbe Meile weiter nordöstlich stand die 10. Di- vision (General-Major von Kirchbach), welche Se. Majestät der König ebenfalls’ besichtigte. Bei beiden Divijionen ließ Se. Majestät die Generale und Stabs-Offiziere zusammentreten und sprach ihnen seinen Dank und seine Anerkennung aus. Als General von Stein- meb darauf erwiederte, wie die Armee stolz darauf sei , in einer \fo entscheidenden Schlacht von ihrem Kriegsherrn selbst fommandirt 1vor- den zu sein, sagte Se. Majestät: »Meinen Lohn habe Jch inden Augen Meiner Soldaten gelesenis. L: Sni S Aus den uns zugegangenen Nachrichten Über die Reise S. Majestät des Königs von Prag bis Berlin am 4. August geht hervor, daß sie aus einex Reihe von Ehrfurchtsbewel]en bestand, die der natürlichste Ausdruck der Gefühle sein mußten, welchen die ereignißreichen und folgenschweren leßten sUns Wochen im gesammten Volke hervorgerufen. Die freudige Bewillkommnung konnte überall nur eine rasch improvisirte sein, da sowohl über den «Lag, ie über die bestimmte Richtung der Rückfahrt nichts Zuverlässiges befannt war. Die Abfahrt von Prag erfolgte früh 7 Uhr, nicht mi dem gan- zen Hauptgartier / dessen Fortschafung wenigstens 6 Züge erfordert haben würde, sondern nur Se. Majestät der Kön1gj S. König- lihe Hoheit der Kronpxrnz und Prinz Karl Königliche Hoheit mit deren Umgebung und Gefolge, Herzog von Ujest, Minister-Prä-

* sident Graf Bis mar Kriegs-Minister po n Roon, das Militair- und

Civil - Kabinet. Die Stabswache, der Marstall und die gesammte Hofhaltung, #0 wie die Stäbe der einzelnen Branchen des Haupt- uartiers : Generalstab, Artillerie, Genie, Kriegs-Ministertuum, Feldpost; Feld - Telegraphen U. #\ w., schlugen pon Brünn aus andere Wege nach der Heimath ein. Zum Abschiede hatten sih auf dem Prager Bahnhofe die sämmtlichen Spißen der in der Hauptstadt Böhmens zurübleibenden preußischen Militair-, und Civilbehörden eingefunden und wurden von Sr. M ajestät gnädigst entlassen. In Kralup, dem Knotenpunkte der sich hier trennenden Eisenbahnen,

wo zwei Compagnieen des 2. Westfäl. Candwehr- Regiments mit der Fahne des 1. Bataillons (Minden), unter dem Hauptmann v. Beust) | aufgestellt waren, befanden sich Offiziere und Mannschaften, - welche |

mit von dem während der verlängerten Waffenruhe geschehenen

Y

Ueberfall der Dörfer Lebrowiß, Liblic und Bischiß betroffen | waren. Bei Liblic erfolgte „dann der Uebergang über die Elbe. Der von Prag angekommene Zug ‘hielt diesseits Der |

nah Reichenberg bestimmte jenseits des Flusses, da die südliche Hälfte der eisernen Gitterbrüke nah Sprengung eines Pfeilers ge- brochen, abex in ihren Theilen doch noch zusammenhängend, bis auf

den Wasserspiegel herabgesunken war. Hier hatte die preußische Eisenbahn-Verwaltung über die stehengebliebenen Pfeiler der Brücke

selbst, einen hölzernen Gang mit Geländer hergestellt, über welchen | Se. Majestät zuerst schritt. Dieser Gang war indessen o \chmal, | daß immer nur eine Person hinübergehen konnte. Pioniere waren | fommandirt, um das sehr Ae E U Gepäck von einem Zuge zum |

andern zu schaffen, und nahm dieser Uebergang Über die Elbe, fast eine

Stunde Zeit in Anspruch. Hier standen zur Bewachung Mannschaften |

der 68. und 69. (beides Rheinische) Landwehr-Regimenter. Jn

Turnau, wo Mannschaften des 2. Oberschlesischen Infanterie-Regiment | id viele Lazarethe nh |

befinden ließ sich der König mehrere Damen vorstellen, welche |

Nr. 23 die Besaßung des Bahnhofs bildeten u1

[ sich durch sorgfältige Pflege der Verwundeten ausgezeichnet. Auch | eine Luisen-Ordens-Dame war unter} denselben. Jn Rei ccheß- berg, der leßten böhmischen Station, wo Se. Majestät im Beginne des Feldzuges vor 4 Wothen das erste Hauptquartier gehalten, fänd ein etwas R Aufenthalt statt. Der König besichtigte nee eine mit der Fahne aufgestellte Compagnie des 3. Pommerschen tandwehr-Regi- ments Nr. 14, und sprach mit mehreren Offizieren aller Wafféngat- | tungen. Jn Zittau, der ersten sächsischen Station, empfingen den König Damen mit Bouguets, in Reich enba ch die Schügengilde, in Gör - li ß, wo das Diner eingenommen wurde, die Spißen der städtischen Behörden , die Geistlichkeit, eine große Zahl von Johanniter-Rittern, deren Lazareth Se. Majestät mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Karl unmittelbar nah dem Diner besuchte. Deshalb mußte auch in Sorau, Guben), Fürstenwalde und Köpenick rascher vorübergefahren werden, als die überall zahllos versammelte jubelnde Bevölkerung es wünschte.

Auf allen diesen festlich geschmückten Bahnhöfen waren die städtischen Behörden, die Gilden, Schulen, Deputationen 2c. bereit, Se. Majestät den König ehrfurchtsvoll zu empfangen. Nur in Franffurt a. d. O. jedoch konnten die Militair- und die Civil-Behörden den als Sieger zurückfehrenden Monarchen begrüßen.

: Schleswig-Holstein, Apenrade, 3. August. (Ap. N.) Auf die unterm 9. v. M. von dem Oberdirector , Magistrat und den deputirten Bürgern an Se. Majestät den König von Preußen abgesandîe Adresse ist nunmehr folgende Antwort des Grafen Bismark eingelaufen:

“»Nicolsburg, den 22. Juli 1866. Seine Majestät der König mein allergnädigster Herr, hat die Dank- und Glücfwünschungs-Adresse des Oberdirectors, Magistrats und der deputirten Bürger der Stadt Apenrade r entgegengenommen, und mir befohlen, den Unterzeich- nern Allerhöchst Seinen Dank auszusprechen. Die gegenwärtige Lage gewährt die Ueberzeugung y daß nunmehr auch die Berhältnisse der Herzogthümer in erwünschter und dem Lande heilsamer Weise befestigt Verden. v, Bismarck.«

Sachseu. Gotha, 2. August. Se. Hoheit der Herzog

ist diese Nacht hierher Mr ERC __ Neuß. Gerg, 3. August. Das Fürstliche Bataillon Reuß j. L. wird, wie wir hören, aus der Festung Rastatt dem- nächst hierher zurückkehren.

Hessen. Mainz, 4. August. (Karlsr. Ztg.) Der Waffenstillstand ist angenommen; die Schifffahrt frei; Eisen- bahn fährt. 2

__ Baden. Karlsruhe, 4. August. (Karlsr. Ztg.) Ueber die wesentlichen Bedingungen des zwischen Baden und Preußen gestern zu Würzburg abgeschlossenen Waffenstillstandes erfahren wir, daß die preußischen Truppen in einer Aufstellung nörd- lich des Neckars und ‘in den Städten Heidelberg und Mann- heim bis zum Fricdens\chluß verbleiben werden. Staats- und : rivateigenthum wird von ihnen respektirt, und fie erheben keine Contribution. Ihre Verpflegung erfolgt nach festbestimm- ten Sägen. Die Schlußartikel des IWaffenstillstands - Vertrags beziehen sich auf den Durchmarsch der von Rastatt und Mainz abziehenden und anderer fremden Truppen durch das Groß- herzogthum.

Sicherm Vernehmen nah_ wird Se. Hoheit Prinz Wil- helm, Kommandirender der Großherzoglichen Felddivision, mit den vereinigten Stäben und Abtheilungen aller Waffen der Großherzoglichen Felddivision, am Montag den 6. d. M. von Bruchsal aus in die Residenz Karlsruhe einrücken.

Die Großherzoglichen Truppen werden, wie wir hören, zum großen Theil das Lager bei Forchheim beziehen; nach Bruchsal dürfte die regelmäßige Garnison von Kavallerie und

r

ein Infanterie-Kommando zurückkehren.

Die Erklärung, welche die Großherzogliche Regierung in der 38. Sizung des Bundestages zu Augsburg zur Konstati- rung der Auflösung des bisherigen Deutschen Bundes

am 2. August hat abgeben lassen, lautet wörtlih: j »Der fubstituirte Gesandte ist von der Großherzoglichen Regie- rung beauftragt , die Erklärung abzugeben , daß Höchstdieselbe den Deutschen Bund durch den bereits erfolgten Austritt der weitaus größten Zahl der bisherigen Bundesmitglieder; so wie dur den in Folge der Kriegsereignisse thatsächlich herbeigeführten politischen Zustand Deutschlands als aufgelöst und erloschen betrachten muk. Der sub- stituirte Gesandte is an ewiesen, mit Abgabe dieser Erklärung feine

Theilnahwe an der Bundesversammlung zu beschließen.« :

Bayern. Nürnberg, 2. August. Mit Bezug auf eme vom »Nürnb. Corresp.« früher mitgetheilte telegrapbise De- pesche vom 30. v. M. aus München geht demselben aus authen- tischer Quelle folgende Mittheilung zu: L E es „Die bayerischen Truppen häben sich am 2. v. M. bei Hose am 24. beî Müntheberß, compagnie- Und bataillonAwete dem Vor= rücken des preußischen Zten Reserve-Corps unter dem Rorgeben einer Waffenrnhe entgegengestellt. Daß dieses Vorgeben nur auf eine Irrthum beruhen konnte, geht aus der Thatsache dervor, daß veux

55. bis 28. Juli von der hgyerischen Armee unter Befedl deS Feld»

é