1888 / 50 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Feb 1888 18:00:01 GMT) scan diff

in Elsaß-Lothringen hoffentlih die Erkenntniß befestigen helfen, daß welche Altdeutshland seiner wiedergewonnenen West- Q siebziger Jahre entgegenbrachte, nttäuschungen dennoch keineswegs verflogen ist Wort, von dort über den hier einen hellklingenden Widerhall findet. gestern um die Rückverseßung des in das Reichszushusses für die Universität Straß- } l Auf die patriotishe Erklärung des Abg. Petri hin stimmte nit nur der Reichstag sondern auch der Vertreter des Bundesraths begründete seine zu- \timmende, wenn auch noch nit bindende Aeußerung ausdrücklich mit eordneten für [saß-Lothringen zu seinem recht bald die praktische

die erste Liebe, mark zu Anfan mancher ein ehrlihes, treugemeintes Altdeutschland gesprochen ,

Es handelte sih Extraordinarium gestellten burg in das Ordinarium des

der

Etats.

dem Hinweis auf die Worte des Ab Deutschland beglückwünscht diesen und Erfolge, mögen seine Landsleute daraus Nugtanwendung ziehen.

bank allen Kreisen und ofen und werden auch von allen

ungeachtet wird bereitwillig jede

und da Rhein ber E

ragende Bedeutung besitzen,

l ungedeckten auf 31 779 000 einmüthig zu, im Umlauf 64494 000 A Der Reservefonds 66 115 H, Tantièm 187 500 M, Spezialreserve für P für Dann Ente s Der Reservefonds beträgt 1 257 9

Straßburg.

Bankagenturen 44.

Gewerbe und Handel. Nach den

des Deutschen &Fanuar 1888 auf

eisen 177321 t, Bessemerroheisen 31213 t,

102779 t und Gießereiroheisen 35 649 t. Die Produktion im

Sanuar 1887 betrug 293 879 t.

Reichs bank wurde, wie die „B. abschluß vorgelegt, der zu den besten zählt, welche der Reichsbank erzielt worden sind. Troß

der lombardfähigen Papiere auf.

theilungen entnommen:

bungen der Verkauf der Verkauf der Nachdem dieser Fall eingetreten, wähnten Zieles die beiden Häuser 19 verkauft. Der aus den Verkäufen winn von 90950 4 ermöglicht, Vertheilung einer

Immobilien-Conto vermindert,

gebracht worden. Die

42 217 M ermäßigt. von 22 981 M in Einnahme gegenüber. stücke ergab 160457 M gegen 167 732 M. gewinn “beträgt nah Abzug

ist, 153 845 6.

Dem Geschäftsberiht der Bayerischen Notenbank für ir Folgendes: Die Leitung der Bayerischen Noten- bank, nad der Reichsbank die größte Diskontobank Deutschlands, bat Í e y Angemessenste gehalten, sich engstens an die Diskontopolitik der Centralbank anzuschließen und die Sie ist ihrem Bestreben, das Frl.

1887 entnehmen wir es grundsäßlih seit Langem für das

leßtere nah Kräften zu unterstüßen.

Kreditleben innerhalb des legitimen geographischen Gebiets fleißig und mit möglichster Individualisirung zu o im ab- a bethätigten Geschästsgrundsäße

e Geschäftsjahr treu geblieben und,

esten Erfolge erzielt. Vermöge der

/ statistishen Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller belief \sich die R o heisenproduktion Rei chs (einshließlich Luxemburgs) im 346 962 t, darunter Puddelroheisen und Spiegel-

In der gestrigen Sißung des Central-Aus\chusses der Börs. Ztg.“ meldet, ein Jahres- seit dem Bestehen t Le der bekannten un- günstigen Verhältnisse des Vorjahres, troß des niedrigen Durchschnitts- zinsfußes und des Geldüberflusses ist der Gewinn der Bank vorigen Jahre derart gewachsen, daß die Vertheilung einer Dividende von 6,2 9% vorgeschlagen werden konnte gegen 5,29 9% im Vorjahr. Der Central-Aussuß erklärte _sih mit dem Vorschlag einverstanden und nahm weiter mehrere einheimis\{e Stadt-Obligationen in die Zahl

j Dem Bericht des Vorstandes der Berliner Immobilien- Aktien - Gesellschaft für das Fahr 1887 sind folgende Mit- Die Generalversammlung des Jahres 1873 hatte das Programm aufgestellt, daß unter Aus\ch{luß neuer Erwer- 12 Wohnhäuser zu bewirken sei, sobald der Markthalle (später Circus) gelungen sein würde. wurden in Ausführung des er- Karlstraße hervorgegangene Ge- N wie im vorigen Jahre, die Dividende von 8 9%, dem Fonds für ordentliche Ausgaben kann eine Zuweisung von 30 000 6 gemacht werden, während 2153 4 auf neue Rechnung vorzutragen verbleiben. Das bat sich um den Buchwerth der verkauften Häuser l \o- daß der Buhwerth - der übrigen 10 Häuser 2061 621 46 verbleibt. Der Hypothekenbesiß der Gesellschaft beträgt 705 000 M. Der Fonds für außerordentliche Ausgaben ist auf Höhe von 81 342 M l Hypothekenzinsen sind von 62 625 M bur Verminderung der Hypothekenshuld, sowie dur Zinsreduktion auf Denselben stehen eingehende Hypothekenzinfen Der Miethsertrag der Grund- im Jahre 1886. Der Rein- : der statutenmäßigen Zuschreibung zum Reservefonds mit 8097 #6, wodurch derselbe auf 153 562 M gebracht

bank beschloß, bei

London, 23. Februar. ( stetig.

Monat Bradford,

93. Februar.

Thomasroheisen

hat den Diskont von 3 auf 2#% Submissionen

1) 2. März. Spezia, l marittimo: 10000 Stück B ech Im | näpfe von emaillirtem Eisen. 2) 2. Mârz.

anschlag 21 000 Lire. 3) 3. März. in behauenen Balken, zu 260 Lire

4) 16. März.

92 Loosen. Erstes Loos 4000 t,

Werke zugelassen.)

Nr. 18 und

aus Eisen Über den —Piacenza.

ußérs der Mittelmeerbahn in Mailand.)

Die erste englische Po blieben. | ee 7

Triest, 23. Februar. (W. „Flora“ ist heute Vormittag getroffen.

London, 23. „Athenian“ ift gangen.

ebruar. eute auf der

i Nach kurzer Unterbrechung Stücte: „Ein toller Cinfall* Theater wiederum zur

Im Walhalla-Theater

Gesell\chaft, Hrn. Poirier, statt.

Emilia Lambertini gestern Abend im auh im

damit die

Marie Bulatoff aus Moskau

und der zahlreichen Suganlialten stehen die Einrichtungen der Noten- ewerbs\tänden des Königreihs

l 1 ih bietende Gelegenheit ergriffen, um den land- wirthschaftlichen Interessen, die indem es eren Vaterlande eine so hervor- na gli Durchschnittsbetrag der ungedecktenim Umlaufe befindlichen Banknoten be- ziffert sich auf 28 841 000 1, der G An Banknoten waren durchschnittlich

soll wie folgt verwendet werden:

25 000 M, noten-Anfertigung 475 000 46 Bankfilialen besißt die Notenbank 5,

Der Aufsichtsrath der Anhalt-Dessauischen Landes- n starker Reservestellung die Vertheilung von Dividende der Generalversammlung vorzuschl

W. T. B.)

nur zu niedrigen Preisen verkäuflih, Merinotops, Kreuzzuhten und Mohairwolle billiger, Garne und Stoffe ruhig. Brüssel, 23. Februar. (W. T. B.) Die Nationalban®

Italien. Direz. Armamenti 19 Dipartimento

Voranschlag 0,75 Lire bezw. 0,98 : Ebendort: Direz. Costruzioni nayvali: einer Dampfbarkasse mit hölzernem Rumpf nebst Zubehör. Vor-

Ebendort: 500 chm Moulmein eTeakhol

», M Ebendort: Stahl in Blech und profilirten Stangen für den Schiffsbau, in Voranschlag 1066 500 Lire; zweites Loos 3500 t, Voranschlag 933 500 Lire.

5) Im Projekt: Herstellung Fluß Trebkbia Vorans(hlag 1 595 000 Lire. (Näheres bei der Direktion

Verkehrs - Anstalten.

l Grund: Jnfolge ungünstiger Witterung ist das Schiff in Ostende verspätet eingetroffen.

(W. T. B.)

Theater und Musik.

gelangen von Sonntag ab die beliebten und „Der Mizekado“ im Wallner- Aufführung.

Benefizvorstellung für den trefflichen Tenorbaryton der französischen Hotel de Rome

welches si eines ret zahlreichen Zuspruchs zu erfreuen hatte. Außer den beiden Concertgebern wirkte eine noch sehr junge Dame, Frl.

leimäßi Seiten gern benußt. Fi

konnte ; eit entgegenzukommen. Der Durchschnittsbetrag der metallisch

verbleibende Gewinn von 716 620 4 449% OVividende 337 500 #, en 31322 M, 23 0/0 Superdividende ersonal-Grigenz 23 500 4, Reserve Gewinn-Vortrag 45 781 # 65 A und die Reserve für Bank- baften Beifall,

84 9/0

genüber

(W. T. B.) Wolle gedrückt, zum Vortrag ;

herabgeseßt. voll und mit

im Auslande.

er und 10000 Stück Suppen-

Lire das Stülk. ein Concert,

das Kubikmeter.

+ 7500 t Martin-Siemens- | von

erkennen, in

(Zunächst nur italienische

einer Brücken-Konstruktion für die Eisenbahnlinie Alessandria

st vom 23. Februar ist ausge-

T. B.) | Der Lloyddampfer aus Konstantinopel hier ein-

Der Union-Dampfer Heimreise von Capetown abge- Köln,

Kölner Dom

London, fessor Sayce, welcher jüngst besteht aus 200

findet am Montag, den 27., eine

Hr. Arthur Laser hatten ein Concert veranstaltet,

und

begrub in Val bis jeßt 7 todt

als Pianistin mit. Die jugendliche

| Liszt) zugab. hellem Sopran eine Arie aus dem angenehm, doch klingt sie häufig in den unteren agen. ge iber den glänzenderen Tönen Wollauktion. Tendenz echnik ist eine durhgebildete, ohne aber auf große Wirkungen renen zu können, obglei der am besten gelangen der Hr. Laser brate auf dem Cello mehrere sehr gefällige

Nas He Gancettuive fand sehr freundliche A

uch die Concertgeber fanden cine sehr freundliche Aufnahme und kräftigen Beifall S

__— Der junge Pianist Hr. Eduard Zeldenrust aus Amsterdam im Konservatorium daselbst ausgebildet, gab gestern: unter Mitwirkung des Philharmonisccen Orchesters im Saale der Sing-Akademie

Lieferung Nun erschien. i

n\chlags zeugt scin Spiel von gründlichen Studien. noh zu sehr das freie, selbständige Auffassung. Sein Vortrag ist nit seclenvoll genug, Diese Eigenschaften waren in der Ausführung des G-moll-Concerts Mendelssohn

loben war als die Scattirungêweife , pedantisch kÉlingende Betonungen beeinträchtigt wurde. d stückde von Bach, Saint-Saëns und Gernsheim gelangen dem Künstler besser und wurden mit sehr lebhaftem Beifall aufgenommen. Das Philharmonische Orchester, in der Ausführung der Leonoren-Ouvertüre von Beethoven, des Todtentanzes von Saint-Saëns und einer reizenden Gavotte von Gillet sowie in der präzisen seine anerkannte Vorträgen reihe Beifallsbezeugungen.

_— Am Sonnabend, den 2%. d. M., veranstaltet die Sängerin Frl Elisa von Wittenburg mit (Kapellmeister Kogel) unter Tivadar Nachèz in der Sing-Akademie ein Concert (74 Uhr).

23, Februar.

Klavierspielerin eröffnete das Concert mit einer Gavotte F-moll vor Ba, einem Walzer von stein, in welchen Piecen sie i l sie spielt mit kräftigem Anschlage und sauberer Ton schien es noch an wirklihem musikalischen Verständniß und darum natürlig an invividueller Belebung und Originalität des Vortrags zu mangeln, (j war deshalb sehr verständig, junge Pianistin zu absolviren hatte, mehr das tehnische Können beobachtete, dungsgehalt der Tonstücke reflektirt hätte. Es i au zu erwarten, daß es stehenden Künstlerin noh gelingen wird, den tieferen, Gemüth und Seele ergreifenden Inhalt der Musik selbst zu erfassen und dann aug auf ihrem Snstrument zum Ausdruck zu ringe Das Publikum war im Uebrigen von den Leistungen sehr befried

pr. Chopin und einer Etude von A. Rubin, re lobenswerthe technishe Fertigkeit beweisen ildung, doÿ

daß die Programmnummern, welche die so gewählt waren, daß der Hörer als a er auf den Empsin- Î t zu hoffen und woh der offenbar im Beginn ihrer Laufbahn

gt und spendete so leh: daß Frl. Bulatoff noch den eErlkönig“ (von Schubert Frl. Lambertini sang als erste Nummer mit sehr „Rigoletto“ ; die Stimme is : Lagen flah in der Höhenlage. Die Vortrag von Empfindung und Wärme zeugt; Künstlerin zwei kleine italienische Lieden, Nummetn

er spielt mit Geshmack und Feinheit und weiß seinem

Instrument ebenso zarte wie edle Töne zu entlocken. Stimmung

bemerkenswerther Ausdrucksfähigkeit trug der Künstler Nidrei“ und Schubert's „Du bist die Ruh“ vor,

eitens der Zuhörer.

in welchem er zum ersten Mal vor dem hiesigen Fn Bezug auf tehnische Fertigkeit und Kraft des Nur ist Überall

Angelernte zu merken. Es fehlt dem Spieler die

Concertstück8s von Weber zu des Spiels mehr zu die durch zu \charfe_und Kleinere Solo

des Präzision

und

der die

unter Leitung des Hrn. Kogel, bewäßrt

Begleitung der Klavier- Concerte wiederuw

Vortrefflichkeit. Das Publikum spendete allen

dem Philharmonischen Orchester

Mitwirkung des Violinvirtuosen Hrn,

Mannigfaltiges.

(W T. B.) Der Hauptgewinn der bau-Lotterie fiel auf das Loos Nr, 157 781.

22. Februar. (A. C.) Der Orforder Assyriologe, Pro berihtet aus Kairo über einen werthvollen Fund, in Ober-Egypten gemacht worden is. Derselbe Täfeclchen in Keilschrift, und Professor S«yce

hofft, daß dieselben Light auf die vielfachen Heerzüge werfen werden, welche die Assyrer aus nah dem Nillande unternahmen,

Rom, 24.

zur Zeit der Blüthe des Reichs von Mesopotamien

Februar. (W. T. B.) Eine ungeheuere Lawine torta (Bergamo) eine E mit 33 Personen, wovon und 10 lebend herausgeholt wurden; auch in Val-

bella (Navarra) wurde eine Hütte mit 4 Personen verschüttet.

E ———

W 8 Uhr Morgens.

|

oto [50 C, = R.

fius

Stationen. Wind. | Wetter.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeres\p

red. in Millim Temperatur in 9 Cel

ONO d bedeckt OSO 3\bededtt SSO U1sbedeckt NO 4Scchnee \till\wolkenlos till wolkig 772 \till¡Nebel 770 1/Schnee

765 4 halb bed. 759 |OD 3|\bededckt 763 4 wolkenlos 764 4 heiter

762 i 763 766 769

757 760 756 756 756 760 761 759 758

798 750 751

763 770 770 76E 773 764

Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stodcktholm . Haparanda . St. Petersbg. Moskau .

Cork, Queens- Wn : «5% Breit. v Helder . Sylt

anden as Swinemünde Neufahrwasser Memel

M e ünster. .. Karlsruhe . . Wiesbaden . München Chemniy Berlin. . .. Wien .….…. Breslau . .

Jle d’Aix Nizza .… M 6e

1) Gestern Abend starker Schneefall. Höhe 9 ecm. 2 See mit Eis bedeckt. 2) Nachts Schnee. #) Früh

chnee. *) Reif. ®) Schnechöhe 4 em. 7) Nachts wenig Schnee.

Skala für die Windstärke: 1 = [eiser Zu 9 = leiht, 3 = {chwach, 4 = mäßig, 9 = fr d 6 = stark, 7 = steif, 8 = stürmish, 9 = Sturm 10 = starker Sturm, 11 = heftiger Sturm, 12 =

Orkan. i

Uebersicht der Witterung. Eine Zone höchsten Luftdruckes, über 770 mm, er- fre ih von Schottland ostwärts, über Süd- fandinavien hinaus, nah dem Innern Rußlands Ueber Deutschland dauert die Kälte, trübe Witterung mit mäßigen östlichen und nordöstlihen Winden fort ; vielfach haben leihte Schneefälle stattgefunden; die Temperatur liegt 5—16 Grad unter Null. St. Peters- burg und Helsingfor melden Minus 22 Grad.

Sdhnechöhe in Hamburg 9, Berlin 4 em,

Deutsche Seewarte.

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NW

heiter

wolkig wolkenlos beded13) bedeckt) Schnee wolfkig®) wolfig®) Schnee bededt17)

Dunst wolkenlos bedeckt

Lo D R! O R RO L LI L P I

Theater - Anzeigen. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Dpern- haus. 51. Vorstellung. Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 55. Vorstellung. Die Geyer- Wally. Schauspiel in 5 Akten und einem Vor-

spiel : Die Klözße von Rofen. Nach ihrem Roman leihen Namens von Wilhelmine v. Hillern. An-

Fd 7 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 52, Vorstellung. Die Zauberflöte. Oper in 2 Akten von Mozart. Dichtung von Schikaneder. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 56, Vorstellung. Die Weis- heit Salomo’s. Schauspiel in s Akten von Paul Heyse. In Scene geseht vom Direktor Anno.

Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend: Die be-

rühmte Frau.

Sonntag: Romeo und Julia.

Montag: Die berühmte Frau.

Die nächste Aufführung von Galeotto findet am Dienstag, den 28. Februar, statt.

Wallner =- Theater. Sonnabend ; Einmaliges Auftreten und Abschied8-Benefiz des Hrn. Carl Mittell zu seinem 40 jährigen Künstler-Jubiläum. Der Zigeuner. Genrebild in 1 Aft von A. Verla. Hierauf: Ein delikater Auftrag. Lustspiel in 1 Akt nach dem Französischen von A. Ascher. Zum Schluß: Ein moderner Barbar. Lustspiel in 1 Akt von O. v. Moser. (Péti, Leonce von Chamy- Tourné, Constantin von Horst: Hr. Carl Mittell.)

Sonntag: Zum 82, Male: Ein toller Eiusfall. Der Mizekado.

Victoria-Theater. Halbe Preise! Sonnabend: Zum 591. Male: Die Reise um die Welt in 80 Tagen, nebst cinem Vorspiel: Die Wette um eine Million. Großes Arsstattungsstück mit Ballet von A. d’Ennery und Jules Verne.

Sonntag und folgende Tage: Die Reise um die Welt in 80 Tagen.

Walhalla-Theater. Nur noch 5 Vorstellungen! Sonnabend : Gastspiel der Mdlle. Decroza und der. französishen Operetten-Gesellshaft unter Leitung des Impresario Mr. Schürmann Zum 4. Male: Girofßlé-Girofla. Opéra bouffe en 3 actes de M. M. Albert Vanloo et E. Lerrier, (Giroflé- Girofla Mlle. Francine Decroza.)

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater.

Sonnabend : Mit neuer Ausstattung. Zum 16. M. : Die Dreizehn. Operette in 3 Akten mit freier Benußung eines französischen Sujets von F. Zell. Anfang 7 Uhr.

Sonntag u. folgende Tage: Die Dreizehn.

_Residenz-Theater. Sonnabend: Zum 64. Male:

Francillou. Schauspiel in 3 Akten von A. Dumas (Sohn). Deutsch von Paul Lindau. Sonntag : Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend : Gastspiel

der Fr. Marie Geistinger mit den Mitgliedern des Friedri - Wilhelmstädtishen Theaters. Zum 24. Male: Die Salontirolerin. Posse mit Gesang in 3 Akten (4 Bildern) von Engelbert Karl und E. Jacobson. (Katharina und Midei Achenbacher : Fr. Marie Geistinger.) Anfang 7 Uhr.

Sonntaz u. folg. Tage: Die Salontiroleriu.

Vorläufige Anzeige. Sonntag, den 26. Februar: Matinée zum Besten der hinterlassenen Familie des verstorbenen Schauspielers Alexander Achterberg. Der Kurmärker und die Picarde. Unter vier Augen. Vermischtes. Die schöne Galathee.

Billets hierzu sind im Invalidendank , Meark- grafenstraße 51a, und an der Kasse des Belle- Alliance-Theaters schon jeßt zu haben,

Central-Theater. Sonnabend: Mit garz neuen

Dekorationen, Kostümen und Requisiten. Zum

1. Male: Die Himmelsleiter. Gesangsposse

in 4 Akten von W. Mannstädt. Anfang 74 Uhr. Sonntag : Dieselbe Vorstellung.

Concert-Haus. Sonnabend: Gesellschafts- Concert des Kapellmeisters Herrn Karl Meyder, 75 Künstler (10 Solisten). Streich - Orchester 50 Künstler.

Circus Renz. Sonnabend: Gala-Vorstel-

lung zum Benefiz für die Sculreiterin Frl. Helene Wagener, unter persönlicher Mitwirkung des Direktors E. Renz. Japan, oder: Die uecfishen Frauen des Mikado. Großes choreographish-equestrisches Ausstattungs-Diverttse- ment. „Mirza-Schaffy“, engl. Vollblut, dressirt und geritten von der Bencfiziantin Frl. Wagener. „Elimar“ (Strickspringer) dress. und vorgef. vom Direktor E. Renz. orführen der 6 groß- artigen Vollblutspringpferde durch Hrn. Franz Renz. Auftreten der 5 Phäuomene der Luft. Aus treten der vorzüglichsten Reitkünstlerinnen und Reitkünstler.

Sonntag : 2 Vorstellungen. Um 4 Uhr Nad mittags (ein Kind frei): Harlekin à 1a Edison. Um 7+ Uhr Abends: Die lustigen Heidel

berger. E. Nenz, Direktor.

Familien - Nachrichten. Verlobt: Frl. Hedwig Röthig mit Hrn. Gyw' nasiallehrer Dr. Otto Hoffmann (Berlin). Frl, Olga Golz mit Hrn. Hauptmann Richard Liùdnet (Berlin). Frl. Klara Mirowsky mit Hrn, Fabrikbesißer Jul. Kaufmann (Görliß). Frl. Käthe Schock mit Hrn. Lieut. W. Brügmann (Kirh—Stück bei Schwerin i. M.). Frl, Katharine von Alvensleben mit Hrn. Lieut. Fried rich voa Massow (Neuhaldensleben —Berlin). Frl. Franzieka Könecke mit Hrn. Graf Walte Baudissin (Schwerin i. M,—Lübeck). rl. Toni Hindenburg mit Hrn. Kaufmann und abrikant Hans Sommermeyer (Magdeburg). Frl. Agnes Düwel mit Hrn. Karl Naumann (Hämelerwald— Leipzig). Frl. Auguste Schweinhage mit Hrn. Otto Suthoff (Ottleben). Geboren: Ein Sohn: Hrn, v. d. Often (Wisbu). —— Hrn. General-Major Hans Herwarth von Bittenfeld (Düsseldorf). Hrn. W. F. Berger jun. (Eßlingen). Hrn. H. Redding (Schwerin). Eine Tochter: Hrn. Ober Amtsbaumeister Berner (Hall). Hrn. Aug. Mirow (Hannover). Hrn. Diakonus Salzmant (Plieningen). Hrn. Dr. med, C. Schacht (Ber lin.) Hrn. Dr. Paul Lehfeldt (Berlin). Gestorben: Hr. Bildhauer Otto Müller (Ber lin. Frau Marie Wünsche, geb. Bernal (Steglitz). Hr. Kommissions - Rath Auguf Kessel (Fürstenwalde). Hr. Landgerichtsdire a. D. Bernhard Kaßner (Breslau). Frau Bertha Thilo, geb. Diesterweg (Wiesbaden). Hrn Major v. Duncker Sohn Max (Mally- ark). - ge Emilie Engel (Bönnigheim). Hr. Leder abrikant Senator Heinr. Eberwein (Göttingen). Frau verw. Kieslack, geb. Henkmann Si hausen i. Altm.) Hr. Kommerzien-Rath W. Steinbömer (Norden). Frau Friede! Ewers, geb. Klodt (Wismar). Hr. Kanzlel Rath a. D. Rudolf Zwicker ( agdeburg).

ani

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S (holz).

Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag?

Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen

(einshließlih 2 Börsen-Beilagen).

Berlin:

Druck der Anstalt,

tot

Monaten wiederum der

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

„V 50.

Berlin, Freitag, den 24. Februar

1888.

Nicßtamtkliches.

Preußen. Berlin, 24. Februar. Jm weiteren Verlauf der gestrigen (44.) Sitzung des Reichstages erklärte hei fortgeseßter Berathung der Branntweinsteu er der Abg. Witte: Die Ausführungsbestimmungen seien ebenso wichtig, wie das Gese selbst, und er halte es für eine ernste und wichtige Aufgabe der Regierung, hier eventuell Aenderungen eintreten zu lassen. Er könne dem Abg. von Mirbach nicht glauben, daß dessen Partei lediglih, um die finanziellen Ver- hältnisse des Reichs dauernd zu stärken, das Geseg über \ich genommen habe. Sie habe es angenommen und nach ihren Tendenzen wesentlih geändert, weil sie glaube, daß ihr damit eine außerordentliche Sicherstellung des ganzen Brennerei- betriebes und ein außerordentlich reicher Gewinn zu Theil werden würde. Die Verantwortlichkeit für dieses Geseh weise er (Redner) den Konservativen zu. Er halte au an der Ueber- zeugung fest, daß, wenn jene richtiger Weise vorgegangen wären, sie im Stande gewesen wären, einen bedeutenden Ge- winn zu realisiren. Die Ausführung dieses Gesezes sei über- haupt unmöglich; in Folge der Verschiedenartigkeit der Ver- hältnisse müsse eine Benachtheiligung weiter Kreise, ohne daß ein Verschulden ihrerseits vorliege, eintreten; und in kurzer Zeit werde eine so große Unzusriedenheit entstehen, daß eine gründliche und umfassende Reform sih als nothwendig er- weisen werde. Die Zahlen, die der Abg. von Mirbach vor- getragen habe, seien vollständig rihtig, und er (Redner) gebe zu, daß bei dem 70 Pfennig: Spiritus ein Zustand ‘eintreten werde, bei dem die Brenner Geld zulegten. Anders liege die Sache bei dem 50 Psfennig:Spiritus, bei dem ein sehr wesentlicher Fortschritt in der Preisbildung erkennbar sei. Der volle Effekt des Gesetzes sei verhindert oder er- \chwert worden, namentlich auch dadurch, daß die Vorräthe bei dem Inkrafttreten des Geseßes zu groß gewesen seien. Der Abg. von Mirbach weise darauf hin, daß er gleich bei der Berathung des Geseßbes eine Erhöhung der Dora agt Exportvergütung für nothwendig erachtet habe, um das eseß wirksam zu machen ; er wollte also noch ein größeres Geschenk für den Export. Was solle man von Gewerbebetrieben a die nur auf solhem Wege lebens- und nutzenfähig erhalten werden könnten? Es sei das ein abschüssiger Weg, auf dem man si leider seit Jahren hon bewege und auf dem Existenzen künstlich groß gezogen würden, deren Zusammen- bru nit ausbleiben könne und würde. Das Gese seße als nothwendige Folge eine wesentlihe Einschränkung der Produktion voraus, ohne wele namentlich die Ausgleichung zwischen dem 70 und 50 Mark-Spiritus nicht eintreten könne. Daß diese Einschränkung nicht erfolgt sei, müßte nothwendig auf die Preisbildung nachtheilig wirken. Es werde fortgebrannt ohne Rücksicht darauf, wie viel im Lande konsumirt und zur Ausfuhr gebracht werden könne; darunter müsse das Brennerei- gewerbe shwer leiden. Es fomme dazu, daß der Export immer mehr und mehr eingeschränkt werde, nahdem die Länder, in die Deutschland exportire, höhere Eingangszölle eingeführt Wen. Der Andrang von Branntwein na den großen

entren des Handels, namentlich in Berlin, wie er früher niht vorhanden gewesen, müsse naturgemäß den Preis drüden, und dieser Andrang müsse vermehrt werden, je mehr die Ansammlung von kleinen Lägern ershwert sei. Wenn nicht Einschränkung der Produktion erfolge, würden und müßten die Preise noch weiter sinken. Die Zustände des Brennereîi- gewerbes unter diesem Gesetz, das gebe er zu, seien bedenklich, und er freue ih außerordentlich, daß er nicht dazu beigetragen habe, es zu Stande zu bringen. . : |

Abg. Radke: Ein abschließendes Urtheil über die Wir- kungen des Geseßes lasse sich zur Stunde absolut nicht ab- eben. Mißstände bei der Ausführung hätten sfi in der

ebergangszeit niht vermeiden lassen, weil die Einführung des Geseßes habe überstürzt werden müssen, und die Vor- kehrungen nicht komplett hätten getro]sen werden können. Nicht nur bei den unteren, theilweise au bei den oberen Beamten habe nicht die gehörige Kenntniß obgewaltet, um den Jnter- essenten an die Hand zu gehen. Es seien durch mißverständ- liche Auslegungen des Geseßes und Rathschläge der oberen Beamten die A direkt geshädigt worden. Der wesentliche Rückgang des Konsums3 sei wohl auf die Mi grifie bezüglich der Denaturirungsmittel zurückzuführen. Es et dabei e beabsichtigt worden, dem Spiritus eine S erwendbarkeit zu tehnishen Zwecken zu eben.

atsächlih aber Spiritus für die Mehr- A der Gebrauchsfälle absolut unbrauchbar. Eine kleine

ilderung sei ja dadurch eingetreten, daß der Zusay von Pyridinbasen auf die Hälste be chränkt worden sei, aber das reihe noch niht aus. Seìi es dénn niht möglich, diese Miß- stände zu beseitigen? :

Kommissar Geheimer Ober - Regierungs - Nath Boccius : Das Denaturirungsmittel sei auf Grund sehr eingehender Erwägung und Prüfung, an der die hervorragendsten Sachverständigen betheiligt gewesen seien, vom undes- rath beschlossen worden. Selbst solcher Spiritus , der mit dem Denaturirungsmittel verseßt worden sei, sei anfangs in vielen Haushaltungen ohne ir end welche Be- chwerde gebraucht worden. Der shlechte Geruch sei au ei größeren Quantitäten niht von Anjang an wahrgenommen worden. Die Beschwerden seien vielleicht niht sowohl auf das Denaturirungsmittel, als auf die Beschaffenheit des Branntweins zurückzuführen und hätten "L auch bereits gemindert, nachdem seit dem 15. Dezember v. J. der Zusaß von Pyridinbasen s Hälft dera vgeseut worden. Jm Uebrigen betrachte de undesrath die

aterie niht als abgeschlossen, sie sei vielmehr schon seit sorgfältigsten Erwägun unterzogen.

Es sei eine Kommission von Theoretikern Und raktikern an- Lage damit beschäftigt, sämmtliche bei der Denaturirung es Branntweins in Betracht kommenden Fragen nochmals zu erwägen, und Hauptgegenstand sei dabei, in welcher Weise das jeyige Denaturirungsmittel zu verbessern, oder wenn dies niht thunlih sei, welches andere Mittel an die Stelle zu segen sein möchte. Der Gegenstand werde als ein außer- ordentlich wihtiger aufgefaßt und er hoffe, daß es in nicht langer

sei der denaturirte

Zeit gelingen werde, allen Klagen, soweit sie gereht und auf das Denaturirungsmittel zurüczuführen seien, abzuhelfen.

Abg. Kalle: Die deutschen Hausfrauen würden sih jeden- falls freuen, wenn ihren Klagen über den denaturirten Spi- ritus abgeholfen würde. Die Chemiker, die als Sachverständige gehört würden, seien gegen den C etwas abgehärtet, es empfehle sich vielleicht, einige Haussrauen zuzuziehen. Er möchte sodann einem Schmerzensschrei der kleinen Brenner in Hessen, die durch das Branntweingesez auf das Schwerste ge- schädigt seien, Ausdruck geben; sie könnten feinen T0er Spiritus brennen, weil die Kosten zu hoch seien, aber au keinen 50er, weil sie bei der Kontingentirung \chlechl weggekommen seien. Die Folge sei, daß überall der Kartoffelbau schwer getroffen sei, und nur die schlechtesten Preise erzielt werden könnten. Gegen eine Ermäßigung des Tarifs für Kartoffeln aus dem Osten müsse er protestiren, der esten wolle Kartoffeln aus dem Osten nicht haben, die seinigen seien hon zu viel. Wäre es niht möglich, dieje kleinen Brenner dadurch zu s{hügten, daß man sie behandele wie die Brenner, die die Material- steuer zahlten ? l

Abg. von Helldorff : Die Schwierigkeiten des Branntwein- efezes lägen darin, dap es gelte, niht nur den wirthschaftlichen Kintere} en der Kartoffel bauenden Landestheile gerecht zu werden, sondern zugleich auch hohe Steuererträge zu erzielen. Fm Großen und Ganzen fönne man mit dem, was erreicht sei, e d sein. Um Mißdeutungen vorzubeugen, bemerke er, daß er Abg. von Mirbach seiner Zeit die Erhöhung der Export- rämie nur für das Uebergangsstadium befürwortet habe; das ei nicht zu verwechseln mit dem Eintreten für Exportprämien überhaupt. Jn Bezug auf die Nachsteuer gebe er zu, daß man fehlgegriffen und sie noch etwas hätte steigern können. Der Hauptzweck des Gesezes, die deutsche Brennerei lebens- fähig zu erhalten, sei erreiht, wenn es auch die Zllusionen vieler Brenner, die von dem Geseg mehr erwarteten, als es leisten konnte, niht erfüllt habe. Eine sihere Preislage habe die deutshe Brennerei nur für den Branntwein des inneren Konsums erlangen können. An der ungünstigen Lage der Brennerei sei nicht it das Gesetz, als der Umstand Schuld, daß, als das Geseß gemacht worden sei, es nicht mehr möglich gewesen sei, den Kartoffelbau einzuschränken. Das sei aber hoffentlich ein vorübergehender Uebelstand. Der Land- wirth werde sich in Zukunst auf diese Einshränkung ein- rihten d sonst werde die Brennerei zu Grunde gehen. Unter dem Branntweinsteuergeseß sei jedenfalls der Schnap8- fonsum erheblih heruntergegangen, und das sei ein großer Effekt, über den er sih freue im Interesse der ganzen Nation.

e Barth: Das Gesey habe die Hoffnungen nicht er- füllen können, weil die hohen Steuer)äßge den onsum stark hätten vermindern müssen und die Produktion diejem Rück- gang nicht gean gefolgt sei, so daß jet die Preise sehr niedrig seien. as seine Partei vorhergesagt, sei ein etroffen. Der Hauptgrund des jevigen Zustandes liege an der Difsferential- steuer, duxch welche den Brennern ein Geschenk von 3 Millionen aus der Tasche der Konsumenten zugefallen sei. Wenn eine B von 18—19 #4, wie Hr. von Mirbah bestätige, in dem Spirituspreis bestehe, so heiße das: von jedem Hektoliter kontingentirten Spiritus würden 50 46 an den Reichsfiskus und zwischen 18 und 19 #6 an die privilegirten Brenner gezahlt. Bei einem Gesammtkonsum von 2 Millionen Hektoliter in Deutschland E 1 also die Produzenten einen Bei- trag von 36—40 Millionen Mark von den Konsumenten. Nun solle dieses Geschenk den Herren nichts genüßt haben, weil die Preise niedriger geworden seien. Das habe seine Partei vorausgesehen und es sei für sie mit ein Grund gewesen, gegen das Geseg zu stimmen. Die Zuckerprämien hätten den

onsumenten Ae Millionen gekostet und den Produzenten nihts genügt, weil sie durch ein Uebermaß von Produktion und Export die Preise hätten sinken machen. Dieselbe Ent- widelung beim Spiritus habe in der Natur der Sache gelegen, da dur das Geschenk die Brenner materiell in die Lage ge]eßt worden seien, noch mehr zu produziren, als vorher. n Folge dieser Subventionirung der Produzenten hätten au andere Länder, wie Frankreih und Spanien, Maßregeln gegen den deutshen Spiritus ergriffen, vie allerdings auf fal- hen Vorausseyungen beruhten. Der zukünftige Preis a dem Weltmarkt sei in dem heutigen Uebergangs- stadium noch gar nicht abzusehen, der jeßige sei so niedrig unter dem Druck der großen Vorräthe, die noch aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1887 vorhanden sind. Der Kommisston sei erklärt worden, man werde die Berechtigungsscheine bei der Entrihtung der Maischraumsteuer in Zahlung nehmen. Aus welchem rechtlihen Grunde glaube die Regierung den Berechtigungsschein, welcher an der Börse mit 181/54 #6 ge- E werde, mit 20 4 in Zahlung nehmen zu können?

ann würde thatsächlich die NODE von allem in Deutsch- land konsumirten Spiritus zunächst die 70 M erheben und davon 20 46 dem Produzenten auf seinen klontingentirten Spiritus vergüten. Dann werde aber auch der Blindeste im Volke begreifen, daß es_sich nur um etne Subvention der N aus den Taschen der Konsumenten bis zu

Millionen Mark handele.

Abg. Rade: Wie verschieden die Anschauungen seien, gehe aus den si fast diametral gegenüber stehenden Aeuße- rungen der Hrrn. von Helldorff und von irbah hervor. L von Mirbah klage über die {lehten Wirkungen des

esetes für die Landwirthe, Hr. von Helldorfff halte die ünstigen Folgen desselben für erwiesen. Die Zeit werde ehren, wer Recht habe. Er em sih über die Bemerkungen des Hrn. von Helldorff bezügl der asen Wirkungen des Geseyes und wünschte nur, daß er sie allen seinen Freunden vorhalten möchte. Wenn der Regierungsvertreter meinte, daß die shlehten Éigenschaften des denaturirten Spiritus auf eine [Me Qualität des Alkohols säbaltlgsie Mi ris so treffe

as durchaus nicht zu. Der fuselhaltigste Alkohol, denaturirt

mit dem \{lechtesten Holzgeist, sei no das reine Kölnische

den mit Pyridinbasen ersen Spiritus.

eimer Ober-Regierungs - Rath Boccius: Er habe

daß ein Theil der Beschwerden wahr-

ie \{lechte Beschaffenheit des Brannt- mitwirkende Ursache gzurückzuführen

Ge nur fe agt,

\{heinlih auf

weins als

Wasser eme

über eine Verbesserung in die- ser Beziehung seien in vollem Gange. Erhebliche Quantitäten denaturirten Branntweins seien von Anfang an als gebrauchsfähig anerkannt worden und würden noch jeßt gebraucht. Er wolle gern den Abg. Rake durch eine hier in Berlin gekaufte Probe überzeugen , daß der denaturirte Spiritus verwendbar sei. i : L Abg. Race: Das leßtere sei mögli, weil die Händler ein Mittel gefunden hätten, dur welches die {lehten Wir- fungen des denaturirten Spiritus unterdrückt würden. Geheimer Ober-Regierungs Rath Boccius: Es handele sich hier nicht um Branntwein, zu dem ein Zusay gemacht sei, um den Geruch zu beseitigen, sondern um solchen ohne

Zusaß.

ba. von Mirbah: Die Sache mit dem neuen Brannt- weinsteuergeseß liege doh ganz anders, als Hr. Barth sie dar- stelle. Von einem Geschenk an die Produzenten sei gar keine Rede. Wenn die Differenz im Steuer}aße nicht eingeführt wäre, würden die kleinen Betriebe gänzlich vernichtet sein, und ein solhes Vorgehen sei weder rationell noch von einer kon- servativen Regierung zu erwarten. Der Unterschied zwischen den Ausführungen des Abg. Barth und denen des Hrn. von Helldorff sei niht so groß. Hr. von Helldorff habe eine viel weiter gehende Kritik des Geseves für die Zukunft geübt, die er (Redner) auch für zutreffend halte; in einzelnen Punkten könne man ja abweichen. Er (Redner) habe wesentlih von den momentanen Wirkungen des Geseßes peipreen. Aus besonderen lokalen Verhältnissen heraus sei die Ansicht des Hrn. von Helldorff erklärlih; welhen Effekt das Gese in Zukunft haben werde, könne man später diskutiren. :

Abg. Barth: Von allem konsumirten Spiritus hätten die Konsumenten zu bezahlen 50 4 Pluswerth des Berechtigungs- \cheines, also 6811/2 # Konsumsteuer. Von dieser flössen 50 M in die Kasse des Reichsfiskus, 1811/2 #6 in die der Branntweinbrenner. Wenn das kein Geschenk sei , so gebe es überhaupt keins. Wenn die Herren durch den Mißbrauch desselben sich selbs shädigten, so verliere das Geschenk seinen Charakter als solches nit. Ex wiederhole seine Anfrage an die verbündeten Regierungen, ob in der That die Berechtigungs- scheine, die jeßt tagtäglih an der Börse für 181/52 H zu kaufen seien, für 20 M bei der Bezahlung der Maischraum- steuer in Zahlung genommen werden sollten. Und er bitte um eine Mittheilung, auf Grund welcher Berechtigung die Regierung dies thun wolle, noch dazu zu einem Course, der weit über dem des freien Verkehrs sei.

Abg. von Helldorff: Ein Dissens zwischen ihm und Hrn. von Mirbach bestehe nicht. Von einem Geschenk könne man nicht \sprehen. Es handele sich hier um eine Maßregel, die auf anderen Gebieten ae getroffen sei. Die Darstellung dieser Sache als eines Ges ents an einzelne Klassen sei nur auf Leute berechnet, die eine geringe Auffassungskraft hätten. Er finde dafür kein parlamentarisches Wort, aber einen Vor- wurf dafür könne er Hrn. Barth niht ersparen.

Abg. Barth: Seine Anschauung werde von jedem leidlih

ebildeten Volkswirth als selbstverständlich ange ehen. Aehn- iche Geschenke seien durch die protektionistischen Geseze gegeben worden , z. B. in der Form von Kornzöllen. Diese seien auch nur ein Geschenk aus den Taschen der Konsumenten zu Gunsten einer Klasse von Produzenten. Das sei des Pudels Kern; und es set begreiflih, wenn Hr. von O das Kind nicht beim rechten Namen nennen wolle. Das könne die Deutsch- freisinnigen aber nit abhalten, immex wieder darauf hin- zuweisen. i

Der Titel wird bewilligt.

Die Etats des Hauptzollamts in Hamburg und der Reichsstempelabgaben werden ohne Debatte be-

willigt. Etat des Reih3-Schazamts

Weitere Erwägungen

Vom werden die ordent- lichen Ausgaben ohne Debatte bewilligt. Jm Extraordinarium enthält Tit. 4 den Beitrag zur Deckung der laufenden Aus- gaben der Universität Straßburg von 400 000 M

Referent Abg. Frhr. von Huene: Die Versezung dieses Titels aus dem Ordinarium in das Extraordinarium sei in der Kommission Gegenstand eingehender Verhandlun ewesen. Es sei hervorgehoben worden, daß dieselbe in Elfaß-Lothrin en einen unangenehmen Eindruck gemacht habe, man v te, daß das Reih sich der fliht zu diesem Beitrag ernerhin entziehen wolle. Die Universität Straßburg ei nicht als Landes-Univerfität, sondern im Jnteresse des Reichs gegründet worden. Die Leistung eines dauernden Beitrags zu den Unterhaltungskosten sei demna billig, und derselbe müsse im Ordinarium bestehen bleiben. Der Vertreter des Reis anan erkläre, daß keineswegs beabsichtigt sei, durch diese s den Zushuß alsbald zu beseitigen, man habe nur eine allmähliche Abminderung in Ausficht nehmen wollen. Kunst und issenshaft sei Sache der Landes- regierungen. Geändert werden könne auch im Ordinarium, dur die Rückversezung in das Ordinarium würde man si noch mehr binden als bisher. Dagegen sei geltend gemacht worden, daß man eine Aenderung des eitrags überhaupt niht vornehmen wolle, und die Kommission habe deshalb die Rückversezung des Titels in das Ordinarium beschlossen.

Abg. Petri: Seit 1876 habe dieser Posten im ordent- lichen Etat gestanden. Die plößlihe Versetzung in den außer- N Etat habe großes Aufsehen erregt, und nicht allein im Kreise der Professoren. Man habe ge ürhtet, daß in Bâälde der Posten ganz gestrichen werden önnte. enn eine olche Absicht ni P beste e, so begrüße er das mit großer

reude. Unmittelbar nah dem rankfurter Friedensvertrag ätten Bundesrath und Reichstag als eine der ersten Aufgaben des Reichs betrachtet, eine deutsche Universität in Straßburg ju gründen. Bereits 1871 habe der Reichstag in einer Resosr ution den Reichskanzler ersucht, diese Universität zu gründen. Dabei hätte man hohe Ziele im Au Es handele Ee umeine Universität für die Bedürfnisse Elsaß-Lothringens, ondern umeine Hochschule, welche als Pflanz ite donn Kultur und Wissenschaft den deutschen G in der Westma Reichs Dpferwi sollte. Reichstag und Bundesrath hätten mit gr

gehabt.

Opferwilligkeit Millionen zur Verfügun T d cestellt, Heute sei sie ein Muster der Gocsculen,