1908 / 157 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Jul 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Adckerbaugouvernemenis und reihen, mit einigen Unterbrehungen an der mittleren Wolga, bis an die nordöftlihen Gouverne- ments. Was die Sommersaaten anlargt, so ift deren Stand im Norden infolge des verspäteten Frühlings noch nicht ganz aufgeklärt, do ist er, wie im allgemeinen bis jeßt festgestellt werden kann, bedeutend befser als der des Wintergetreides und kann höber als mittel gelten. S{hlechten Sommersaaten begegnet man vorläufig nitt. Unbefriedigend stehen die aufgegangenen Sommersaaten nur in einzelnen und wenigen Orten der südwestlihen Gouvernements, im Gouvernement Poltawa, im Süden in den Cherfson und Taurien und teilweise in den nordwestlihen Gouvernements.

e hinzugefügt werden, daß das Wetter niht nur bei dem Winter-, sondern noch mehr bei dem Sommergetreide in den nächsten ¡wei bis drei Wochen eine entscheidende Bedeutung herbei- führen kann: das Eintreten von Niedershlägen in den durch Dürre leidenden Rayons (worauf bereits von unseren Korrespondentea bin- gewiesen wird) kann die AussiŸten auf die Ernte des Sommer- getreides bedeutend erhöhen und sogar das Wintergetreide etwas defsern. Unbedingt notwendig ift es auch in Erwägung zu ziehen, daß bei den überall vorgenommenen riesigen Umackerungen (an manchen Orten 25—50 9% der Ankauflähe) der Winterfelder für versiedenes Sommergetreide die Anbauflähe für dieses eine bedeutende Zunahme aufzuweisen hat und somit ein günstiges Wetter eine besonders wichtige Rolle in der Feststellung dez Grgebnifse der Gesamternte spielt.

Der „Schweizerischen Landwirtschaftlihen Zeitschrift“ wird über den Stand der Kulturen aus dem St. Galler Oberland unter dem 28. Juni geshrieben: Während der Heuet in den Niede- rungen durchwegs beendet ift, ist er in den böberen Lagen im vollen Sange und dürfte hier noch längere Zeit fleißice Hände in Anspruch nehmen. Der Ertrag der dieéjährigen Heuernte fällt quantitativ gut cus und binfihtli® der Qualität vorzügli. Ver mit der Tageëwende vom 21. Juni eingetretene ergiebige Regen hat die bereits abgeernteten Wiesen sow'e alle Kulturen recht günstig beeinflußt, sodaß auch der zw:ite Schnitt, die Emdernte, noch günflig ausfallen kann. Die Heuernte in unseren Berg- tälern geht bekanntli etwas langiam vorstatten. Die urebene Ge- ftaltung des Bodens ershwert in vielen Lagen die Arbeit des Mähens, da bier mit den Mähmashinen nur in den wenigsten Fällen gearbeitet werden kann. Au die Terrain- und Wegverbälinifse gestatten es vielerorts niht, daß die gedöcrten Futtervorräte mit dem Heuwagen beimgefübrt werden können, wo dies in den Talshaften avsgeführt werden kann. Das Dürrfatter muß in Haufen aufgeshichtet, mit Seilen gebunden und in sogenannten „Burdenen*“ auf dem Rüden eingetragen werden. Vielerorts wird das Dürrfutter in große Tücher verpackt, die Bündel werden auf leichte, kleine Wagen oder auch auf Schlitten geladen und so nach den Scheunen oder Ställen befördert. Der Stand der Alpweiden is in mittleren Lagen gut bis sehr gut, in bôöberzn Lagen mittelmäßig, doch bat au bier der Graëwuhs in leßter Zeit bedeutcnd zugenommen. Das Alp- vich sieht durchsnitilih woblgzrährt aus, und au der Sesundhbeits- ¡uftand ist befriedigend. Die Milcherträge auf den Alpen find gegen- wärtig groß, wesentlih hötcr als in der ersten Monattbälfte. Die Ausbeute an Milchprodukten ist gut. Dank der außerordentlich ürstigen Witterung der leßten Wochen stehen allerorts die Wein- priv in prähtizem, lebbaîtem Grün. Der Schneedruck im Mai bat die Rebengelände am Walenfee und im Oberland bei weitem ni&t so stark beshädigt, wie diejenigen in der Gegend des Zürichsees. Der Traubenblühet ist in den metsten Weinbergen vorbei, und die kleinen Träub@en entwideln sich prächtig. An einem ges(üßten Haus- spalier konnten wir beute {on bhängende Trauben beobahten. Nach dem beutigen Stand der Reben zu sSließen, dürfte in quantitatirer Hinsicht eine mittelmäßige bis gute Weinernte in Ausficht sein. Der falsche Meltau zeigt sfih bis%er nur in beshränktem Maße, welche Tatsathe ebenfalls der günstigen Witterung zugeschrieben werden fann.

Verdingungen im Aus]ande.

Oesterreich-Ungarn.

20. Juli 1908, 12 Ubr Mittags. K. K. Staats8bahndirektion Wien: Li-ferung von diversen Walzfcbrikaten, Eisenwaren, Shwellen- bezzihnungénägeln, Schaufeln, Werkzeugen oder Feilen für die einzelnen Staatsbahndirektionen. Näheres bei der erwähnten Staatsbahn- direktion und beim „Neichsanzeiger“.

K. K. Staats8kahndirektion Villah: Angekot für kleine Werk- zeugmashinen samt einem 4 P. S. Antrieb2motor für die elektrische Kraftanlage Roferbach. Näheres kei der erwähnten Direktion und beim „Reih8anzeiger“.

Niederlande.

6 Juli 1908. Landbouwrvereeniging Ons Belang in Nieuw- buinen: Lieferung von 2209 Ballen Kainit, 157 Ballen Patentkali, 285 Ballen Cblorkali. 604 Ballen Thomaëschlack-nmebl und 311 Ballen Superphotphat. Die Bedirgungen find bei A. Westers in Nieuw- buinen ju erbalten.

10. Juli 1908. Landbouwrvereeniging in Oldeker?: Lieferung von ungefähr 66 000 kg Ammoniak in Stüden, fein zerkleinert und gesiebt, urgefähr 66 000 kg Kunstdünger, gemablenen Chilesalveter, Schlackenmebl (Marke Srern) Kainit urd Supzrphcspbhat. Die Lieferung hat franko Niekerk zu erfolgen. Angebote sind an den Se- kretär B. Tol8ma ju senden.

Belgien.

3. Juli 1908, 11 Uhr. Société Nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel, Rue de la Science 14: Lieferung von 100 t Stablboljen und 400 t Séraubenbolzen.

17. Juli 1908, 10 Ubr. Gouvernement provincial in Brüssel: Wettbewerb für den Bau einer Wasserleitung (3. und 4. Los Maschinen 2c.). Eingeshriebene Angebote zum 13. Juli.

24. Juli 1908, 8 Ubr. Hospices civils in Schaerbee? bei Brüffel: Lieferung von 1650 t Koßen.

29. Juli 1908, 11 Ubr. Société Nationale des chemins de fer vicinaux în Brüssel, Ru- de la Scierce 14: Bau der Bizinalbahnstredle von Rijmenam Station nach Tremeloo- Bahnhof. 101 898 Fr. SiŸerbeitél-eiftung 10 000 Fr. Einrgeschriebene Angebote zum 28. Juli.

Theater.

Dentsches Theater. Dienstag:

Serbien.

Direktion der Königlich serbishen Staatëmonopole in Belgrad, 20. August /2. Septem 1908: SgHriftlihe Verdingung kbchufs Lieferung von Petroleum für diz fünfjährige Periode vom 1. Januar 1909 bis 1. Jazuar 1914. Bedingungen der Kanzlei der Haupt- V lengtcteiieua A iglih Serbishen Bautenministeriums nun ung des Köntialih Serbif autenmini m in Belgrad, 11./24. Juli 1908: Shriftlihe Verdingung behufs Lieferung der Zentraldampfheizungsanlage für das Gebäude der neuen Telephonzentrale in Belgrad. Kaution 4000 Dinar. Bedingungen 2. in obiger Abteilung. i e j Stab des Ingenieurbataillons in Nis ch, 5./18. Juli 1908: Mündliche Verdingung behufs Lieferung von 1) 170 km Bimetall- draht; 2) 45 km Feldtelegraphenkabel. Muster und Bedingungen im Kafsenamt obigen Bataillons. Kaution 20 9/5.

Bulgarien.

Kanilei der Intendantur der Flotte in Varna. 28. Juli 1908: Lieferung von 796 Kefselrohren im Ausmaße von 2,460 m M 75 K 3 mm im Gewichte von etwa 11000 kg; 120 Kefselrohren im Aus- maße von 2,460 m K 75 K 4 mm im Sewichte von etæxa 2200 kg für den Avisodampfer „Nadeschda“. Gesamtanschlag etwa 21 000 Francs. Kaution 5 9/9. Lastenheft, Bedingungen und Skizze beim „Reichs- anzeiger“. h /

Stadtverwaltung in Sofia. 13. August 1908: Lieferung von 1735 Geshwindigkeitswafsermefsern verschiedenen Kalibers für den Wafserleitungédienft. Ungefährer Wert: 100 000 Fr. Kaution 5 9%. An der Offertverhandlung können nur Spezialhäuser teilnehmen, welhe sich mit der Grzeugung von Wasfsermessern befafsen. Be- dingung8befte in bulgarisher und französisher Sprahe können zum Preise von 5 Fr. von der Stadtverwaltung bezogen werden.

Theater und; Mufik.

Neues Theater.

I. N. Nestroys alte Gesangspofse „Der Zerrissene" zeigte fih bei ibrer Darstellung am Sonnabend von zündender Wirkung. Die ganze Aufführung war auf eizen harmlos beiteren Ton gestimmt, der in eine anfpruchtlose Vergangenheit zurückführt. Schon die gemüilihe Musik von Adolph Müller, die einfa von Klavier und Geigen ausgeführt wurde, weckte ein behaglihes, frohes Gefübl, das durch das altfränkise dünne Gloden- ¡eien des Negisseurs neue Nahrung erbielîi. So war der günstige Untergrund geschaffen, auf dem die lustigen Pofsenftreiche, die ver- ¡wickt-n Wortspiele und satirisch:n Ausfälle des aiten Nestroy üppig emporélüben konnten. Dazu fanden \ich glänzende Darsteller, die den Stil der alten Posse augezeihnet trafen. Mit sprühender Laune verkörperte Herr Forest die üblen Stim- mungen des reihen Herra von Lips; mit drastishem Humor nabm er die üblen Grfahrungen mit seinen vorzeitigen Erben bin, und gedäwvft tauchte ein warmer Gemütäton auf, der durch die Neigung ¡u dem sch{lichten Naturkinde immer voller zum Klingen gebrahi wurde; so wurden zarte l[yrishe Fäden in das derb pofsenkafte Gewebe der Handlung versponnen. Stürmishe Heiterkeit rief die urwübsige Komik des Herrn Stift als Schloffer Sluthmann hbervor; seine Vißionen vom toten Nah!wächtzr und seine hogeheaden Freundschaft2ansprüce wurden mit jubelnder Heiterkeit beantwortet. Diesen beiden Dar- stellern {loß sich Herr Richard, der den Pächter Krautkopf spielte, erfolgrei% an. Auch Frau Richard in der Rolle der beiratëluflizen Madame St{hleier und Fräulein S&{widt als frishes Landmäden fügten fi dem Zusammenspiel glüdcklich ein. Dekorationen . und Koftüme stimmten zu den Eatftebung8jahrea der Posse und erhöhten ihrerseits die derbkomishe Wirkung. Die Saftspielleitung bat mit der Neubelebung dieses gesunden, fröblihen Bühnenspiels einen außer- ordentlih glüdlihen Griff getan.

Thaliatheater.

Am Sonntagnahmittag gingen ¡wei ziemlich belanalose Bübner- dihtungen zum ersten Male in Szene. Die stärkere Wi:kung war dem kleineren Werk, dem Schwank „Papas Sommerreise“ von Jean Kren und Alfred Schönfeld kteshieden. Papas Sommer- reise ift ein Vorwand zur Verbüßung einer kleinen Haftstrafe; alle Welt wähnt den alten Herrn am Osiseestrande; mit knapper Not entgeht er bei seiner Heimkehr der Gefahr der Ent- deckdung, da der Gefärgniëwärter als Freund der Küchenfee auftauht und ein Genosse seiner Haft als Freier für seine Tochter ins Haus dringt. Aus diesem Zusammentreffen ergeben sich einige drollige Verwechslungen, die wobl kurze Zeit unterhalten können.

Bei weitem anspruchtvoller als diese harmlose Kleinigkeit gab si das dreiaktize Drama „Der Stein im Wege* von Martha Henzler. Anlage und Aufbau des Schauspiels, bei dem es sich um eine Erftlirg8arbeit Handelt, zeigen eine noch recht erheb- lide Hilflosigkeit gegenüber den Forderungen dramatishec Kunst. Der Stein im Wege eines Liebespaares, ein ebenso verliebter wie unfäbiger Jüngling, war ofenkar als dämonishe Natur gedacht; auf der Bübne sah man aber nur einen unerzogenen Menschen, den man richt ernst nehmen konnte; weder seine Botbeiten noch sein zufälliger Tod matten Eindruck; auch der plöglide Wahnsinn, in den die \&uldlose Veranlafferin seines Todes fällt, verfehlte eine tiefere Wirkung. In diesem Drama berrs{t ter Zufall, keine innere Not- wendigkeit. Ob die Verfafserin auf dramatishem Gebiet Wertvolles ¡u [leisten vermag, muß die Zukunft lehren. Jbr erster Versu war nit gerade vielversprehend. Die Darsteller hielten fich in beiden Stückden recht tapfer und fanden die lebhafte Anerkennung der Zuschauer.

‘Am Dierstag seßt d’Andrade im Neuen Königlichen Overn- theater sein Gastspiel als Figaro im „Barbier von Sevilla® fort. Als Rofine gastiert am gleichen Abend die in Berlin son bekannte Frau Sopbie Heymann-Engl. Am Donnerstag gelangt als 2. Wagner- vorstellung „Tannhäuser“ unter Gilles musikalischer Leitung zur Aufs führung. Direktor Gura hat die Regie versönlih übernommen. Die Oper wird in der Pariser Bearbeitung gegeben werden.

Vaudeville-

Luftspicelhaus. (Friedristraße 236.) Diens-

Mannigfaltiges. Berlin, 6. Juli 1908.

ür die in Westend zu errihtende Bismarck-Warte haben die en Siemens u. Halske und Siemens-Schuckert-Werke zusammen 10 000 4 gezeihnet, sodaß die zu diesem Zwecke aufgebrahten Mittel shon eine ftattlihe Höhe erreiht haben. Zu Gunsten der Warie findet am 17. Oktober d. I. in der Ausftellungshalle am Zoologischen Garten eine Musikaufführung stati, an der über 1200 Berliner Sänger fi beteiligen werden.

Schreiberhau, 5. Juli. (W. T. B.) Heute mittag ift hier das vor Jem Lebrerheim errihtete Denkmal für den früheren Minister dêr geiftlien 2c. Angelegenheiten Bosse enthüllt worden. Anwesend waren der Staatsminister und Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Holle, der Ministerialdirektor Shwartkopfff, der Oberpräfident Staatsminifter Dr. Graf von Zedliß und Lrüysler, der Regierungêpräsident Freiherr von Seberr-Thofß sowie die Spitzen anderer Behörden. Die Festrede bielt der Rektor Reißmann aus Magdeburg. Der Staat3minister Dr. Holle und Vertreter aller preußischen Lebrerverbände legten Kränze am Denkmal nieder. An den Festakt {loß fi ein Festmahl im Lebrerheim.

Travemünde, 5. Juni. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser und König verteilte gestern abend im Kurhause die Preise für die Wettfahrt am pra und nahm dann an einem errenabend des Jachiklubs teil. Heute vormittag bielt Seine

ajefiät an Bord der „Hobenzollern* Gottestienst ab. Um 211 Ubr begann die Regatta des NorddeutsGen Regattaverzins und des Lübecker Jachtklubs. Seine Majestät segelte auf dem „Meteor“. Die Ergebnisse der beutigen Wettfahrt waren folgende: Windrichtung Nordnordwest, Windstärke 5. Klee A T: „Germania“ 1. (Senatépreis). Da die Jathten in dieser Wettfahrt nach Uekereirkunft für gleihe Größe gefecelt baben, erbält „Ham- burg“ keine Vergütung. Klasse AIl1: „Susanne“ 1.,, „Clara® 2., .Cicely“ niSt gestartet. 23 Meterklasse „Armgard* 1.,, 15 Meter- [laffe „Alice* 1., 12 Meterklaffflse „Skeaf®“ 1.,, 10 Meterklafse „Linth 1T* 1. „Oris“ 2., 9 Meterklafse „Regina 1., 8 Meterklafe „Mariechen“ 1.

Lemberg, 4. Juli. (W. T. B.) In Boryvs8law gerieten in- folge Blitschlages sechs Napbthashähte mit allen Nobölvorräten, ungefähr 1500 Zisternen, in Brand. Nah 9 Ubr Abends gelang es, den Brand durch Aufichütten von Gräben eirzudämmen. Die Sefabr der Ausbreitung des Feuers auf diz anstoßenden Shähte ist beseitigt. Sechs Schäthte sind niedergebrannt. Das ganze Robslterrain bildete ein Feuermeer. Infolge des Ausftrômens aiftiger Sasse und der furhtbaren Hitze war es niht mögli, ih den brennenden Naphthagruben ju nähern. Die Flammen züngelten bis ¡u einer Höhe von 150 bis 200 Metern empor. Da sich brennerdes Robsö! in das Dorf Tustanowice ergoß, verließen die Bewohner des Dorfes fluhtartig ihre Wohnungen. Drei Bauernbäuser wurden eingeäschert. In sämtliben Gruben ift der Betrieb eingestellt, um eine wirksame Rettung8arbeit zu ermögs lihen. Der Verluft von Menschenleben ist nit zu beklagen. Erft in mebreren Tagen wird das Feuer gänzlih gelöscht werden können. Im ganzen sind 1009 bs 1500 Zisternen Roësöl v:rbrannt, während die Jahbresproduktion 200 000 Zifternen beträgt.

St. Petersburg, 4. Juli. (W. T. B.) Laut amtlichen An- gaben über das Grubenunglüdck in Jusowka (vergl. Nr. 155 und 156 d. Bl.) sind bis heute abend 228 Tote geborgen worden. 19 vers unglüdckte Arbeiter befinden sich in arkenbäusern. Der Kaiser spendete 10 000 Rubel als erfte Hilfe für die bei dem Grutenunglück verunglückten Arbeiter und ihre Familien. Na später eingetroffenen Meldungen beträgt die Gesamtzabl der Umgekommenen 264.

St. Petersburg, ò. Juli. (W. T. B.) Na§h Blätter- meldungen aus Moskau ist das Proviantmagazin des Moskauer E bei Oschibkowo mit 700 Waggons Seireide nieders- gebrannt.

Stockholm, 4. Juli. (W. T. B.) Das Ministerium des Jeußern bat ih vor mehreren Wochen mit den enalishen und den indischen Behörden in Verbindurg geseßt, um Nachforshungen über das Schicksal des Forshungsreisenden Sven Hedin ins Werk zu seßen. Sven Hedins Familie hat am 5. Januar einen Brief an den Privatsekretär des Vizekönigs von Indien Dunlovy Smitb gesandt mit der Anfrage, was die Bebörden über das Scicksal Sven Hedins wüßten. Ebenso ift an den früheren Diener Sven Hedins in

ndien, der an der Ausführung der leßten Erpedition teilzenommen bat, ein Brief gesandt worden.

Port au Prince, 6. Juli. (W. T. B.) Eine ceftern nach mittag bier au8gebrohene Feuer3brunft, die fh bei beftiaem Winde ras verbreitete, bat bi2her gegen vierhundert Gebäude zerftört. Auch das Gerichtsgebäude, das Gefängnis und das Arsenal, in dem sich Vorräte an Pulver und Munition befanden, wurden ein Raub der Flammen; die Kabelstation ist vom Fzuer bedroht. Die Mann- sckaît des franzöfishen Kreuzers „Chafseloup-Laubat* balf bei den Löschungsarbeiten.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Familiennachrihten,

zum Deutschen Reichsanzeiger und Köni

Berlin, Montag, den 6. Juli

M 157

Erste Beilage

glih Preußis

Zusammenstellung der Berichte von deutschen Fruchtmärkten für den Monat Juni 1908,

Marktorte, von welchen verkaufte Menge und Verkaufswert im Juni berichtet

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Shwarzburg- Sondershausen Glsaß-Lothringen

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294 809

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16 259

17,50 17,40 16,50 17,00 17,00 18,00 18,00 16,65 15,75 16,00

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Ar vorbenannten 50 Marktorten 54 Marktorten *) im Mai

00 ¿ April L _DT s März ¡ - 00 L Februar ¿ 00 Ï Januar f , 66 L Dezember 1907 08 ¿ November ¿00 i Oktober

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28,00/117957] 28,00/112250]

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20,00

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20,00 19,00 18,00 18,00 19,60 18,00 18,80 19,00 15,00 16,00 18,20 20,00

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An vorbenannten 25 Marktorten .…. 25 Marktorten*) im Mai 1908 März 5 ebruar , Januar Ï Dezember 1907 November Oktober Septbr.

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15,00 16,90

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16,50 15,00 17,50 19,00 20,16

16,50

107 563 222 085 152 047 203 411 208 930 239 496 252 798 352 350 330 072 231 754 114 559 229 292 128 304

69 930 2019

2 858 9 539 37 319

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Arnstadt Altkir®, Saargemünd .

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1908 a A März Februar , Januar ,„ Dezember1907 November , Oktober Septbr. August

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17,02

18,03

15,15 15,21

17,30

17,24

17,36 16,42 15,43

17,46 17,18

Im Reih.

88 8 89

An vorbenannten 84 Marktorten S M) im Mai 8

12,30 12,40 12,40 12,40 12,00

21,59 21,59 26,13 25,00 24,40 22,00

1908 April ü Märi ú Februar , anuar s 13,00

16,21 15,71 16,06 16,26 16,70

Verlobt: Frl. Maria von Sgierstädt mit Hrn. 15,00 | 15,00 uptmann Siegfried von dem Knesebeck (Dablen— - |

erlin). : + » « J An vorbenannten 33 Marktorten . . | 12,50 | 20,16 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister bon e 54 Marktorten*) im Mai 1908 24,00 Gizycki (¿. Zt. Straßburg i. Els.): Eine 62 L - April ¿ 25,00 Tochter: Hrn. Hauptmann Wilbelm von Grol- 98 f März ü 26,00 man (Breslau) 96 . Er 22,40 Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Gustcv von 99 D E 2 21,20 Stranß (Stôöder). Hr. Geheimer Fustizrat 63 ü Dezember 1907 21,00 63 Z November 21,20

62 ¿ Oktober

Septbr.

tag, Abends 8 Ubr: Die blaue Maus. Mittwoh bis Sonnabend: Die blaue Maus.

Schilleriheater. O. (Wallnertbeater.) Morwit-Oper. Dienftag, Abends 8 Ubr: König für einen Tag. (Si j’étais roi.) Komishe Over in 4 Akten. Text von A. Dennery und I. Brefil. Musik von A. Adam.

Miltwoch, Abends 83 Ukr: Gastspiel von Heinrich Bôtel. Der Postillon von Lonjumeau.

Donner2tag, Akends 8 Utr: König für eiuen Tag. (Si j’étais roi.)

Gnsemble Arnold-Waßmann. Gastspiel Fedák. Die Brettlgräfin. Anfang 8 Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Die Brettlgräfin. i Kammerspiele. Dienttag: Ensemblegastipiel Berthold Gelbfteru. Anfang 8 Übr. Mittwoch und folgende Tage: Gelbftern.

Uenes Schauspielhaus. Gastspiel des Neuen Operettentbeaters in Hamburg. (Direktion: Wilbelm Bendiner.) Dienstag: Die Dollarprinzesfin.

Anfang 8 Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Die Dollar-

priuzesfin.

Berliner Theater. Dienstz2g, Abends 8 Ubr: Rafles. Mittrocch: Naffles.

| 16,74 | 17,49 17,50 17,00 18,20

e Dezember 1907 | 12,80! 21,80][1( e Novbr. ü 12,00! 23,00/127643 Ü 26,131135303 e 23,00|119090 L 25,00] 47 530 ° 24,10] 31 584 19,69 , 23,18] 43 033 19,40

bon Veränderungen in der Zufuhr der

86 87

85 L

Neues Königliches Operntheater. (#ro1.) Direktion: Hermaun Gura. Diezstag: 7. Vor- stellung. Der Barbier vou Sevilla. Komische Dper in 2 Aufzügen von Rossini. Dichtung nah Beaumarchais von Cesar Sterbini, übersezt von Ignaz Kollmann. Leiter der Aufführung: Herr Direktor Hermann Sura. Mufikalishe Leitung: Derr Kapellmeister Gille. (Figaro: Herr Franceêkco d’Andrade, als Gast.) Anfang 72 Uhr.

Mittwoch: 8. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Tbomas. Text mit Be- nußung des Soetheshen Romans „Wilhelm Meisters Lebriahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, Anfang 74 Uhr.

158 612 361 586 420 949 425 799 520 158 707 029 770 030 1331 377 1 363 384 722 091 342 512 165 942 209 482

SEZR

13,00 13,00 13,00 15,90 15,05

86 79 83 82

®) Ab- bezw. Zunahme der Zahl der Marktorte rührt betreffenden Getreideart her. Bérlin, den 6. Juli 1908.

Held.

V5 DO O

t Stetatetotes SSSSSEZES

-

Heinrich Herden (Groß. Streblitz). Frl. Maria Anna von Michaëlis (Charlottenburg). 23,20 59 22,00 40 August 22,00 25 i 21,00 34 23,20

dis Do DO

i Verantworiliher Redakteur :

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagë-

Anftalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Zehn Beilagen (eins{!teßlid Börsen-Beilage). (1498: „)

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S888

Kaiserliches Statistishes Amt. J. V.: Geib,

2

deutich von Ferdinand Gumkert. (Gewöhnliße Preise.) Donnerttag: Tauuhäuser. Anfang 7 Uhr. Frei- tag: Rigoletto. Sonnabend: Tannhäuser. Anfang 7 Übr. Sonntag: Cavalleria rasti-

cana. Bojazzi.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantftraße 12.) Dienêtag, Abends 8 Uhr: Ein Wa aum.

Mittwoch bis Sonnabend: Ein Walzertraum.