1908 / 182 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Aug 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Bats. Kommandeur im Inf. Regt. von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25, zum Stabe des Inf. Regts. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, Roftock, Major beim Stabe des Inf. Regts. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111, als Bats. Kommandeur in das Inf. Regt. von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25, verseßt.

Swinemünde, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern, 30. J uli. v. Zwehl, Gen. Lt. und Kommandeur dec 13. Div., unter Belaffung seines bisherigen Wohnsitzes zu den Offizieren von der Armee versegt. Sixt v. Armin, Gen. Lt. und Direktor des Allgemeinen Kriegss- departements im Kriegsministerium, zum Kommandeur der 13. Div. ernannk. Wandel, Oberst mit dem Range eines Brigadekommandeurs und Abteilungshef im Kriegsministerium, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Direktors des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministeriuum beauftragt. v. Boigts- Rheßt, Doerstlt. und Chef des Generalstabes des VII1. Armeekorps, als Abteil, Chef in das Kriegsministerium verseßt. Frhr. v.

Schauroth, Major und Eskadr. Chef im Leibdrag. Regt. S Scolbecioel, O) Ne 2 vom L August 1908 ab auf drei Monate zur Dienstleistung bei Seiner Königlichen

oheit dem Großherzog von Hessen und bei Rhein kommandtert. D T A im Generalstabe des V. Armeekorps, als Baitr. Chef in das Feldart. Regt. General-Feldmarshall Graf Waldersee Schleswig.) Nr. 9, Weniger, Hauptm. im Großen Generalftabe, in den Generalstab des V. Armeekorp3, versezt. Dohse, auptm. und Battr. Chef im 4. Bad. Feldart. Negt. Nr. 66, der Abschied mit der geseßlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 2. Nhein. Feldart. Regts. Nr. 23 bewilligt. Jffland, Oberlt. im 4. Bad. Feldart. Negt. Nr. 66, unter Beförderung zum Hauptm., zum Battr. Chef ernannt. v. Löbbecke, Oberlt, im Kurmärk. Drag. Regt. Nr. 14, von dem Kommando zur Dienstleistung bei der Leibgendarmerie enthoben. v. Martius, Lt. im 2. Rhein. Huf. j Negt. Nr. 9, vom 15, August 1908 bis 30. September 1909 zur | Dienstleistung bei der Leibgendarmerie kommandiert. Moeltgen, | Lt. im 2. Lothring. Jnf. Regt. Nr. 131, Stüler, Lt. im 6. West- | preuß. Inf. Regt. Nr. 149, diesem mit der Ausficht auf Anstellung | im Zivildienst, der Abschied mit der geseßlichen Pension be- | willigt. Albrecht (Friß), Königl. württemberg. Lt. _im | Inf, Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen (2, Würt- | temberz.) Nr. 120, kommandiert zur Dienstleistung bei der | Gewehrfabrik in Danzig, in diesem Kommando vom 1. August | 1908 ab auf unbestimmte Zeit belaffen. Faulhaber, Königl. ; württemberg. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen | (7. Württemberg.) Nr. 125, vom 1. August 1908 bis 31. März 1909 | nach Preußen kommandiert, für diese Zeit der Geweh:fabrik in Spandau zur Dienstleistung überwiesen. Er. v. Frankenberg, Lt. | der Landw. Kav. 1. Aufgebots (1V Berlin), der Abschied bewilligt. | Kosadck, Lt. a. D., zuleßt in der SgHußtruppe für Südwestafrika, j die Ausficht auf Anstellung im Zivildienst und die Erlaubnis zum | Tragen der Uniform der Shutztruppe für Südwestafrika erteiit. j Swinemünde, an Bord S. M. Jaht „Hohenzollern“, |

31, Juli. Hoeppner, Oberstlt. und

nd Kommandeur des Huf. | Negts. König Humbert von Italien (1. Kurheff.) Nr. 13, unter Vers | feßung in den Generalstab der Armee, zum Chef des Generalstabes | des VIT. Armeekorps, Grünert, Oberstlt. und Militärlebrer an der j Kriegsakademie, unter Verseßung in den Generalstab der Armee, zum j Chef des Generalstabes des VIII. Armeekorps, ernannt. von ; Eisenhart-Notbe, Major im Großen Generalstabe, als Militär- | lehrer zur Kriegsakademie verseßt. | Swinemünde, an Bord S. M. Jacht eHobenzollern“, !

1. August. Gr. v. Bünau, Sen. Lt. und Inspekteur der Jäger i und Schüßen und beauftragt mit der Führung des Kommandos des ; Reitenden Feldjägerkorys, in Genehmigung feines Abschied8g-\uch8 mit der geseßlihen Pension zur Disp. gestellt. v. Lari ch, Oberst j und Kommandeur des 4. Garderegts. z. F., mit Wahrnehmung der Geschäfte des Jnspekteurs der Jäger und Schügen und zugleich mit | der Führung des Kommandos des Reitenden Feldiägerkorps beauftragt. | chmidt v. Knobelsdorff, Oberst und Chef des General- | {tabes I X. Armeekorps, zum Kommandeur des 4. Garderegts. z. F. | ernannt. i Beamte der Militärverwaltung. |

Durch Allerhöchsten Abschied. 29. Juni. Weißborn, | Oberzablmstr. vom Inf. Regt. von Borcke (4. Pomm.) Nr. 21, bei | seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als | Rechnungsrat verliehen. j

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 3. JUTE f Verseßt: die Garn. Verwalt. Oberinspektoren Ruthbenberg in | Mülheim a. Rh. nah Celle, Haberland in Harburg nach ! Sthleswig, die Garn. Verwalt. Inspektoren Bogel in Sondershausen nach Rostock, Krüger _in Rostock nach | Mülbeim a. Rh., die Garn. Verwalt. Kontrolleure Henkel | in Darmstadt als Garn. Verwalt. Insy. nach Sondershausen, | Krüger in Colmar i. E. nah Darmstadt, die Kaserneninspektoren | Rauchfuß in Oldenburg nah Konstanz, Herzer in Hannover nah |/ Colmar i. E., beide als Kontrolleführer auf Probe, Börner in Metz | na Hannover, B rof chk in Met nach Céln. |

13. Juli. Afinger, Baurat, Militär bauinsp. in Frank- | furt a. M., auf seinen Antrag mit Penfion in den Ruhestand versetzt. ;

14. Juli. Kunze, Militärbauinsy., technischer Hilfsarbeiter ! bei der Intend. des I. Armeekorps, auf seinen Antrag mit Pension ; in den Nuhestand versetzt. [

! Kaiserliche Marine. |

Swinemünde, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 30. Juli. ; Frhr. y. Soden, Königl. württemberg. Gen. Major und Kom- | mandeur der 51. Inf. Brig. (1. K. W.) für die Zeit vom 2. bis 14. August 1908 an Bord S. M. Sife3 „Aegir“ kommandiert. |

Swinemünde, an Bord S. M. Jacht eDobenzollern“, 1. August. Staab, Königl. bayer. Lt. im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, nah erfolgtem Ausscheiden aus dem Königl, bayer. Heere mit Patent vom 9. März 1904 als Lt, im 11. Seebat. angestellt. |

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Nichkamlklichßes.

Deutsches Reich.

Preußen, Berlin, 4. August.

Jn der Nacht vom 2. zum 3. August d. J. ist der Chef | des Geheimen Kabinetts Seiner Majestät des Kaisers und Königs für die Zivilangelegenheiten, der Wirklihe Geheime Rat, Geheime Kabinettsrat und Senior des Domfstifts Merse- j burg Dr. jur. et med. von Lucanus in die Ewigkeit ab- | berufen. |

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Hermann von Lucanus, am 24. Mai 1831 zu Halber- stadt geboren, widmete sich nach dem Besuch des dortigen Domgymnasiums der juristischen Laufbahn, indem er auf den Universitäten Heidelberg und Berlin studierte. Jm Jahre 1854 trat er als Äuskultator in den preußischen Justizdienst, wurde am 31. Januar 1856 zum Appellations- gerihtsreferendar, am 7. Mai 1859 zum Gerichtsassessor er- nannt. Am 1. Juli desselben Jahres erfolgte seine Ein- |

berufung in das Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und ! Medizinalangelegenheiten, nennung zum Regierungsrat und Ju shulkolegium in Berlin.

am 19. E 1866 seine Er- | titiar bei dem Provinzial- j Vom 18. Dezember 1869 an |

rossa“, „Kaiser Karl der

am 1. August von ' | „Hannover“, „Elsaß“, „Braunschweig“, und „Loth-

| italienishen Delegierten,

arbeitete er wieder im Kultusministeriuum, wo er am 20. No- vember 1871 zum Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat, am 29. Dezember 1874 zum Geheimen Oberregierungsrat, am 25. September 1878* zum Ministerialdirektor und am 22. Juni 1881 zum Unterstaatssekretär ernannt wurde. Am 25. September 1886 erhielt er den Charakter als Wirk- liher Geheimer Rat mit dem Prädikat „Cgiellenz“. Am 23. Juni 1888 trat er an die Spiße des Geheimen Zivil- kabinetts. « :

Exzellenz von Lucanus war seit dem Jahre 1884 Mitglied des Staatsrais und wurde in demselben Jahre von der Universität Göttingen zum Dr. jur. utr. und von der Universität Halle zum Dr. med. honoris causa ernannt. Seine Mazje}ttät Kaiser Friedri TIl. erhob ihn unter dem 5. Mai 1888 in den erblichen Adelstand.

- Dem Heimgegangenen ist es vergönnt gewesen, durch lange Zahre, bis die legte Krankheit ihn zur Ruhe zwang, seine E dem Vaterlande und seinem Königlichen Herrn zu widmen.

Ein Leben, reich an Ehren und Erfolgen, reicher aber noch an selbstlosester Arbeit, ist abgeschloffen. Durch fast 20 Zahre hat das Kultusministerium seines Geistes Wehen

espürt, ist er der unermüdlicste Mitarbeiter, der treueste ernten die zuverlässigste Stüßze seiner Chefs gewesen. Als ihn darauf seines Kaisers und Königs Vertrauen auf den ver- antwortungsreichen Posten des Chefs des Geheimen Zivilkabinetts berief, hat er sih hier mit seinem sharfen Verstande, mit seinem laren, staatsmännischen Blick, mit seinem warmen Herzen, mit seiner großen Bescheidenheit als der treueste, hingebendste Diener feines Kaiserlihen Herrn bewährt. Den schönsten Lohn für seine Arbeit fand der Heimgegangene in dem unbedingten Vertrauen, das ihm sein Kaiser entgegenbrahte, und in der Liebe und Verehrung seiner Untergebenen und aller derjenigen, welchen es beschieden war, ihm näher zu treten.

Acußerlih fand des Entschlafenen Wirken Anerkennung durch Verleihung der höchsten Ordensauszeihnungen, des Schwarzen Adlerordens im Jahre 1897, dem die Kette und die Brillanten zu diesem Orden alsbald folgten. 1901 erhielt er das Kreuz der Großkomture des Hohenzollernschen Hausordens.

Sein Andenken wird mit der Geschichte der Hohenzollern und des Vaterlandes als eines der Treuesten der Treuen für ewig in Verbindung und in hohen Ehren bleiben.

Der Präsident des Kaiserlihen Patentamts, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat H auß ist vom Urlaub zurückgekehrt.

Der französishe Botschafter Jules Cambon hat Berlin verlassen, Während seiner Abwesenheit führt der Botschaftsrat Baron de Berkheim die Geschäfte der Botscha ft.

S. M. SS. „Kaiser Wilhelm I[.“, „Kaiser Barba- |

l der Große“, „Kaiser Wil- helm der Große“, „Königsberg“ und Berlin“ haben orta aus, S. M. SS. „Preußen“,

ringen“ am 1. August von Las Palmas aus und S. M. SS. „Scharnhorst“, „Gneisenau“, „N oon“, „Hamburg“ und „Lübeck“ vorgestern von Funchal aus die Heimreise an- getreten. E

S. M. S. „Pommern ist vorgestern in Funchal ein- gelaufen, um den an Héerzshwächhe verstorbenen Kapitän- leutnant Freiherrn von Hammerstein zu beerdigen, und hat am 3. August die Heimreise fortgeseßt.

S. M. Flußkbt. „Vaterland“ ist am 1. August in

darin, sie zweifle nicht daran daß die enali Regierung, wenn fie die belgische am Werke Ode werde, niht bei ihrer Zurückhaltung verharren werde. Die belgische Regierung weist ferner darauf hin, welches die ersten im Jnteresse der Eingeborenen zu treffenden Maßnahmen seien und erklärt si bereit, nah der Angliederung des Congo- staates, wenn sie darum ersucht werden würde, jeden Schieds. erihtsvorschlag, betreffend die Juterpretation der den Congo- figat in seinen Handelsbeziehungen bindenden Konventionen allerdings unter gewissen Vorbehalten, in wohlwollende Er- wägung zu ziehen.

Türkei.

Die Abgeordnetenkammer if auf den 14. November einberufen worden. Die Wahlen werden, dem „K. K. Tele: graphen-Korrespondenzbureau“ zufolge, nach dem in der zweiten Kammersession 1876 ausgearbeiteten Entwurfe statt: finden, auch in den drei Wilajets. Die Eidesleistung der Truppen von Konstantinopel auf die Konstitution ift gestern in den einzelnen Kasernen fortgeseßt worden.

Dem Blatte „Sabah“ zufolge sind etwa 300 Soldaten des zweiten Korps mit s und mehreren Zivilpersonen vorgestern in Konstantinopel eingetroffen, um ihren Dank für

die Verfassung abzustatten. Sie wurden von einem Abge: sandten des Sultans nah dem Yildizpalais geleitet, wo der Sultan am Fenster erschien und sie begrüßte. * Die Truppen

brahten dem Sultan Huldigungen dar und kehrten mit der Eisenbahn nah Adrianopel zurü.

Der Prinz und die Prinzessin Andreas von Griechenland und der Prinz Christoph sind, „W. T. Y-“ zufolge, gestern in Konstantinopel eingetroffen und mit Ova- tionen empfangen worden.

Serbien.

Jn der Skupschtina hat gestern die Spezialdebatte über das Budget begonnen.

Wie das „W. T. B.“ berichtet, erklärte der Minister des Aeußern im Laufe der Beratung, daß die Ereignisse in der Türkei die nationalen ferbishen und bulgarischen Bestrebungen auf eine neue Basis ftellten, Serbien werde dem Grundsaze treu bleiben, jede Maßnahme anzu- nehmen, die geeignet sei, die Lage der Serben in Mazedonien und Alt, ferbien zu verbeffern.

Das Budget des Ministeriums des Aeußern wurde sodant angenommen.

Schweden. Das Deutsche Kaiserpaar ift gestern vormittag zum Besuche „der Königlichen Familie in Stockholm eingetroffen, Wie das „W. T. B.“ meldet, fuhren der König und die

Königin begleitet vom Minister des Aeußern von Trolle, dem schwedis{hen Gesandten in Berlin Grafen Taube und den dem Kaiser und der Kaiserin

attahierten Herren und Damen, ihren ohen Gästen bis zum Fjäderholmarn entgegen, den die „Ho enzollern“ um 91/2 Uhr unter dem Salut der s{chwedishen Schiffe passierte, Nachdem sich der König und die Königin mit Gefolge an Bord der Kaiserjacht begeben hatten, jegte diese, von Torpedo: booten esfortiert, die Fahrt nach Stocckholm fort. Als der Kanonensalut die Ankunft der „Hohenzollern“ auf dem Flusse meldete, waren an der Landungsstele am Lögaardê- trappen sämtlihe in Stockholm anwesenden Mitglieder der Königlihen Familie, der Staatsminifter, der Ober fommandant von Stocholm, der Chef der Flottenstation in Stockholm und der Oberstatthalter, der Chef Für den Stab des Königs, der deutsche Generalkonsul - in Stocholm von Krencki, die Mitglieder des Stadtrats und andere ver- sammelt. Um 10 Uhr 30 Minuten landete die _Königliche Schaluppe „Vasaordenen“, die die deutshe Kaiserflagge und die hwedishe Königsflagge Seite an Seite führte, mit den Majestäten. Nah der Begrüßung und dem Abschreiten der

Suifu (Yangtse) eingetroffen und gestern von dort nach Kiating (Yangtse) abgegangen.

S. M. S. „Victoria Luise“ ift vorgestern wieder in

Teneriffa eingetroffen und geht morgen von dort nah Barce- ;

lona in See.

Großbritannien und Jrland.

Die italienishen und österreichischen Delegierten zum 17. FJnternationalen Friedenskongreß in London haben ein Komitee zur Herbeiführung herzliher Be- ziehungen zwischen Ztalien und Desterreich gebildet. Der Minister des Aeußern Titton i hat auf ein Telegramm, das ihm von der Bildung dieses Komitees Mitteilung macht und in dem er um seine wohlwollende Unterstüßung ge- beten wird, nah einer Meldung des „W. T. n 0E antwortet, daß er das Werk der österreihishen und welhes den dem Frieden und der Verbrüderung der Völker geweihten Zielen der italienishen Politik entspreche, mit Freuden begrüße lihsten Wünsche mit auf den Weg gebe. Desgleichen hat der österreihish-ungarishe Minister des Auswärtigen Freiherr von Aehrenthal auf ein an ihn gerihtetes Telegramm des Komitees diesem seine \ympathische Zustimmung kundgegeben.

Rußland.

Jn der geftrigen Vorversammlung der finnischen Landtagsabgeordneten wurde die Wahl des Präsidiums vorgenommen. Zum Talman wurde, „W. T. B.“ mit 106 Stimmen der Jungfinne Swinhuvud gewählt, der auch den beiden legten Landtagen präsidierte. Zu Vize- präsidenten wurden ein Sozialist und ein Altfinne gewählt.

Die feierlihe Eröffnung des Landtags wird am 5. August erfolgen. Schweiz.

Die Regierung des Kantons St. Gallen hat, „W. T. B.“ zufolge, beshlossen, den Bundesrat zu ersuhen, den Staats- regierungen des Deutschen Reiches und des Kaiserstaates Oesterreih aegenseitige Anerkennung der Vollstreckbarkeit r‘chtskräftiger Zivilurteile in Vorschlag zu bringen.

Belgien.

Vorgestern ist ein zweites Graubuch zur Ausgabe ge- ! langt, das den zwishen Belgien einerseits, der englishen und ! f den j

der amerikanishen Regierung andererseits gepflogenen, Cong ostaat betreffenden Notenaustaush enthält. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ erklärt die belgishe Regierung

und ihm seine herz- |

zufolge, |

| Front der Ehrenkompagnie dur die beiden Monarhen fuhren | die Majestäten unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung | nah dem Königlichen Schlosse. e 48

Gegen Mittag statteten der Kaiser und der König Gustav, begleitet von diensttuenden Kavalieren und dem deutshen Gesandten Grafen von Pückler, der Ridder holmskyrkan einen Besuch ab, wo die Majestäten von dem Reichsmarschall in feierlicher Weise empfangen wurden. Der Kaiser legie am Sarge des Königs Oskar sowie am Grabe des Königs Gustav Adolf Kränze nieder. O | Am Abend fand zu Ehren des Deutschen Kaiserpaares | im Reichssaale des Königlichen Schlosses eine Galatafel statt, | bei welcher der König Gustav, W. T. B.“ zufolge, nat- stehenden Trinkspruch in deutsher Sprache ausbrachte:

Eure Maje‘tät! Es if ir und der Königin eine ganz besonders tief empfundene Freude, Eure Majestät hier begrüßen zu düffen, eine Freude, die noch dadurch erböbt wird, daß Ihre Maj-stät die Kaiserin die Gnade gehabt hat, Eure Majestät bie her zu be | gleiten. Wir tanken Ihrer Majestät für diese lieben2würdige | Aufmerksamkeit, durh welhe die Königin und ich hc beglüdckt sind. Es ist das erste Mal, daß Ihre Majestät Stockboim mit Ihrer boben Gegenwart beehren, und wir möchten aus diesem Grunde Ihrer Mojeftät ein ganz besonders berzlihes und warm Willkommen zurufen. Eure Majestät baben {on oftma!s unser Land besucht, und ih kann mit Necht fagen, daß Eure. Majestät kein Fremder in Schweden find. Wir säßen uns glüdlid, daß dem so ift, und ih weiß mich eins mit meinem Volle, wenn ich Eure Majestät aus Herzensgrund in Schweden willkommen heiße. Das {chwedi]he Volk be grüßt in Eurer Majestät den hobzn Herrscher eines befreundeten und stammverwandten Volkes, und wir seben in dem ; heutigen Besuche einen weiterea teuren und werten Beweis Eurer | Majestät freundshaftlier Gesinnung meinem Lande gegenüber, welchtr | dazu beitragen wird, die Bande noch enger zu krüpfen, die Schweden Vor wenigen Wochen haben Eure Majesiät mir und der Königin einen ebenso großartigen wie berj ¡ li@en Empfang in Berlin bereitet. Die Erixnerung an jene s{ônen Taçe und an die Güte und Gastfreur. daft, die wir genossen, wird flets in unseren Herzen unvergeßlich bleiben. Wenn wir äußerlih avch rit denselben Glanz entfalten können, so mögen Eure Majestät doch überzeugt fein, daß unsere Gesinnungen an Wärme und Innigkeit der Ewpfindung in nichts zuückstehen. Mög? die guten und berzlihen Beziehungen ¡wishen unseren Häusern und Völkern wie bisber auch in aller Zukunft unverändert fortbeftehen und | fi, wenn möglich, noh veztiefen ur.d weitec entwickdeln. Jn dieter sicheren Zuversiht erbebe ich mein ESlas auf das Wohl Eurer Majestät, Jhrer Majestät der Kaisccin und auf das Wohlergz:hen des Deuischen Reiches. ,

Der Kaiser Wilhelm erwiderte mit folgendem Toaît:

Aus tiefstem Herzen danke ih Eurer Majestät zugleich im Namen der Kaiserin für die warmen Werte der Begrüßung und für den ebenso glänzenden wie herzlichen Empfang, ten uns Eure | Majestät und Ihre Majestät die Königin sowie die Stadt

Stockholm bereitet haben. Wie Eure Majestät bemerkten, bin ih kein Fremder hier, und wirklich ist es mir und der Kaiserin

mit Deutschland verbinden.

eine wahre Herzensfreude, einige Tage inmitten teurer An- verwandten und eines befreundeten Bolkes zu verweilen. Nit obne Wehmut und innere Bewegung stehe ih beute an dieser durch so man@e Erinnerungen geweihten Stätte. Denn ih gedenke Seiner Majeftät des unvergeßlihen Königs Oskar und alles dessen, was seine Freundschaft und Güte für mi und meinen in Gott ruhenden Vater, ja für diefen noch in den leßten Stunden feines Lebens, gewesen ist. Furer Majestät aber kann ih nit genug für die Zusage danken, daß Sie dies für mich unaussprechlich teure Erbteil der Freundschaft erhalten und pflegen wollen. Ebenfo lebhaften Widerball findet es in meinem Herzen, wenn Eure Majestät hervorheben, daß die gleichen Bande des Blutes und der Freundschaft auch unsere Völker verbinden. Ih vertraue feft darauf, daß dies schsne Verhältnis ewig bestehen bleibt und unsere Völker unter dem SHutze äußeren und inneren Friedens in enger Eintracht und regem Austausch fortfahren werden, an den großen Kulturaufgaben zu arkeiten, die ibnen gestellt sind. Möge dieses \{öne Land und dieses markige und ruhmreice Volk unter Eurer Majestät weise fürsorgender Leitung einer immer \{chöneren Zukunft entgegengehen und die Erwartungen erfüllt sehen, zu denen feine geistigen und materiellen SHätzz in so reicem Maße berechtigen! So erhebe ich mein Glas auf das Wohl Eurer Men des Königlichen Hauses und des çefamten \chwedischen Volkes.

Amerika.

Amtliche Depeschen des Gouverneurs von Curaçao vom 1. d. M. bestätigen, „W. T. B.“ zufolge, die von dem Präsi- denten Castro getroffenen Anordnungen, die sih auf 2 des den holländishen Konsuln erteilten

xequaturs beziehen. Eine Ausnahmebehandlun erfährt der Konsul Hellmund in Caracas. Die Depes&ten bestätigen des weiteren, daß Venezuela nicht eher wieder herzlihe Be - ziehungen zu den Niederlanden pflegen will, bis Ge- nugtuung für verschiedene Geschehnisse gegeben ist, die bekannt und in dem Briefe näher bezeichnet find, den der ! venczolanishe Minister des Auswärtigen an den Minifter des Auswärtigen im Haag gerichtet hat.

Afrika.

Nach einem Telegramm des Generals d’Amade hat die Mahalla Abdul Asis’ am 30. Juli den Um er Rebia überschritten. Ein Detachement der Mahalla is in der Richtung nah Meschraeshaer geschickt worden. Der Sultan zjt von den Beni Meskin freudig aufgenommen worden und hat für deren Gebiet Kaids ernannt. Er erwartet jeßt die Unterwerfung der Rahamnas.

__ Wie die „Kölnische Zeitung“ meldet, hat der von Abdul Afis für Abda eingeseßte Kaid Beni Atmar, dessen Er- nennung die Unterbrehung des Handels von Saffi mit Abda veranlaßt und den Eirspruh der dortigen Konsuln mit Aus- E des französischen zur Folge hatte, sich für Mulay Hafid erflärt. :

Statiftik und Volkswirtschaft. Deutschlands Ein- und Ausfuhr von lebendem Vieh im 2. Vierteljahr und im L. Halbjahr 1908. Nah den „Monatlichen Nachweisen über den auswärtigen Handel

de3 deutschen Zollgebiets“ hat die Einfubr voa Pferden im 2. Vierteljahr 1908 im Vergleih sowohl mit derjenigen des boraus-

gegangenen 1. Vierteljahrs wie mit der des 2. Vierteljahrs 1907 weiter erbeblich abgenommen. Segenüber dem 1. Viertel.

jahr 1908 beträgt die Mindereinfuhr 3032 Stück, gegenüber dem 2. Vierteljahr 1907 5743 Stü, und da auh im 1. Vierteljahr 1908 {on die Einfuhr im Vergleich mit derjenigen der gleihen Zeit des Vorjahres um 3530 Stück zurückgegangen war, find im I. Halbiabr 1908 im ganzen 9273 Pferde weniger eingeführt worden als im L. Halbjahr 1907. Befonders star? ift die Ginfubr von leiten Arb:itspferden, _fowohl von Stuten als au von Hengsten und Wallahen, sowie von unter 1,40 m StoFmaß großen Pferden aus Rußland zurückgegangen. Es wurden eingeführt :

April/Juni Jan. /Xunt geg. Jan. /Funi

1908 13908 1507

E : Stüdck Stüdck Stü Arbeitepferde, leite, Stuten . 3017 5 164 1792 « leite, Hengste, Wallahe 9 671 18 219 1 994 « \chrwere, S 4797 11 479 1 998 « schwere, Hengste, Wallaße 8 162 20 069 1420 Zuchtheagste, leihe. . 1 10 58 s E A 34 87 M Kuts-, Reit- und Rennpferde. 1816 2 968 71 L -— 6 Pferde unter 1,40 m Stockmaß. 5 928 10 128 2149 Absaßfohlen e e I 289 F 38 Saugfohlen «106 121 1 zusammen E CDL 68 534 9 273.

Wert der eingeführten Pferde stellt si nab vor- läufiger Berechnung für das [. Halbjahr 1908 auf 52 469 000 Mh, d. f. 5 387 000 M weniger als der wirkliße Wert der Einfuhr im L. Halbjahr 1907. Die Ausfuhr von Pferden ist andauernd unbedeutend ; sie hat im anzen einen Wert von nur 1242 000 6 im L. Haibjahr 1908 gehabt. Während dem Werte nah ein Rückgang um 651 000 46 gegen die gleiche Zeit des Vorjahres zu verzeichnen ist, beirug der Stüczabl nah die Minderausfuh: nur 36 Stück. Es ist dies darauf zurück- zufübren, daß insbesondere ein Nüdckgangz der Ausfubr von {weren Arbeitépferden und dann von Zuchtbengsten eingetreten ist, während die Ausfubr der nur geringen Wert besizenden Stchlahhipferde zahlen- mäßig gestiegen ist. Jm ganzen find ausgeführt worden: April/Juni Jan. /Juni geg. Jan. /Funi

1908 1908 1907

Î E Stüdck Stüdck Stück

Arbeitspferde, leichte, Stuten . 83 189 + 20 leite, Hengsie,

Walle 101 181 + 76

\{were, Stuten . 55 100 52 {were, Hengiîte,

Wallahe . . 43 87 41

Zutthengste, leihe . 9 32 46

—_ Oie. A 10 159

Kulsch-, Reit- und Rennpferde 151 347 38

Se 769 2 080 -+ 194

Pferde unter 1,40 m Stockmaß 26 34 + 15

C 0 0, 19 22 6

E E S 1 4 + 1

¡usammen . 1.257 3 086 36

, Die Einfuhr von lebendem Rindvieh ist im 2. Viertel- jahr 1908 um 10 364 Stück größer gewesen als im 1. Vierteljahr d. I., aber au gegenüber dem 2. Vierteljahr 1907 ift eine Einfuhr- steigerung um 4795 Stück eingetreten. Der Hauptanteil an dieser Steigerung entfällt auf eine vermehrte Einfuhr von Kühen und männlichem Jungvieh über 13 bis zu Jahren aus Dänemark. Da aber im 1. Vierteljahr d. I. diz Einfubr um 7375 Stü binter derjenigen der gleien Zeit des Vorjahrs zurückgeblieben war, ist für das ganze I. Halbjahr 1908 immer noch cine Mindereinfuhr von 2580 Stüdck gegen das I. Halbjahr 1907 festzustellen.

Die Einfuhr gestaltete si I aermasien:

falls zugenommen; sie ist um 165 Stück 2. Vierteljahr 1907. Immerhin ist die bedeutend; hat fie do nur betragen :

pril/Juni Jan. /Æuni ge . Jan. /Juni : E R ; Stück Stück Stück

Kälber unter 6 Wochen . 1 039 2113 1 632 IJungvieh bis zu S So 4 901 272 Männl. Jungvieh bis zu 24 F. 15 091 27 963 + 2850 Weib[, - - 2t F 4 002 6 825 Ee 985 Kübe . 19 054 32 936 3 469 Bullen . 2 833 4 905 + 899 Ochsen . 12 121 24 4?1 + 29 ¿usammen . . 97214 104064 2580.

Der Wert des eingeführten lebenden Rindviebes stellt si nah der vorläufigen Berechnung auf 39 938 000 6 und ist dam : noch um 268 000 46 geringer als der wirklihe Wert der Rindereinfuhr * im I. Halbjahr 1907.

Die Ausfuhr von Rindern hat im 2. Vierteljahr d. J. glei- |

größer gewesen als im Ausfuhr andauernd un- :

jahr 1907.

nit ganz fo groß wie im vorausgegangenen 1. Vierteljahr weniger), jedoch um 2979 Stü stärker als im 2. sodaß die Gesamteinfuhr des I. Halbiahres 1908 ih faî glei@en Höhe gehalten hat wie im Borjahre.

ist. Die hat abgenommen.

Es wurden einge peE E auto J

April/Juni an./Juni 08 geg. Ja

Stück Stück 6

6 226 000 4 berehnet, jahr 1907.

d. st. 8009

li abgenommen, befonbers gegenüber derjenigen der gleide Vorjahres betrug der Rückgang 11 985 Stück. 5

zumeist nach Oesterreich-Ungarn geliefert worden find. betrug:

Spanferlel : . 705 984 Schweine 2558 7540 Der Wert der S{chweineausfuhr im belief sich auf 770 000 4, ist also gegen die gleiche Zeit jahres um 1275 000 4 zurüdgegangén. Die Einfuhr von Schafen ift im 2, Veierteljahr

des ganzen I. Halbjahres 1908 zeigt daber nur eine Steig 165 Stück gegen die gleiche Zahl des Vorjahres. Einfuhr von Lämmern im 2. Vierteljahr d. X. zeigt im ganzen I. Halbjahr 1908

im 2. Vierteljahz 1907 ; infolgedefsen

Es wurden eingeführt : April /Juni

Januar/Juni gegen Jan 1908 1998 19

I. Halbjahr 1908 berehnet fi auf 183 000 4, ift also um gestiegen, Der Wert der E 9090 Æ belanfen, d. \. 2000

Die Ausfubr von Schafvieb,

ständig abgenommen hatte,

Schafe ausgeführt worden sind wie im 2, (— 1026 Stüd), fo hat do die Lämmerausfubr Zeitraum zugenommen, sodaß sie für das ganze I. HalZbjahr beträhtliche Steigerung aufweist. Die Ziegenausfuhr, fich ganz unbedeutend ift, bat auch etwas zugenommen.

Es3 wurden ausgeführt :

Der Wert der Ausfubr von Schafen und Lämm

jahr 1907 erböbt. Der Wert der Ziegenausfuhr betrug und ist um 9000 f gegen bie gleihe Zeit des Vorjahres ge Die Einfuhr von Seflügel ist im 2. Vierteljahr allen Gaitturgen, mit

als in der gleihen Zeit des Vorjahres.

Ige d beblich schwäteren Einfuhr Infolge der zum

im vorausgegangenen 1. Vierte

genommen. Es wurden eingeführt : April/Juni 08 Jan./Juni 08

E Or v _Der Wert _der Geflügeleinfuhr berehnet 8473000 4 und ift um 11 000 6 höher als der Wert der im I. Halbjahr 1997. Steigerung gegenüber derjenigen des I. Halbjahres 1997. kleiner war als im 2. Vierteljahr 1907, ist infolged¿fsen um 21 zentner binter der des I. Halbjahres 1907 ¡urüdgeblieben.

ausgeführt :

5 April/Funi 08 o C E 5130 Stüdck Hühner aller Art 79 dz

Jan./Juni 08 ge . Jan. 6441 Stück Iu 155 dz bin

S

Der Wert der er hat erfabren.

100 5 I. +— Geflügelausfuhr betrug nur 136 gegen das I. Halbjahr 1907 eine Steigerung um 1

infuhr von Ziegen bat ih nur auf # weniger als im I. Halbjahr 1907. a _ die in den leßten Jahren ] weist in diesem Jahre eine kleine Steige- rung auf, und wenn im 2. Vierteljahr 1908 auÿ nit ganz so viel Vierteljahr auch in diesem

April/Juni Jan./Fuli geg. Jan. /Juni 1908 1908 1907 S Stück Siüd Stück LUmmer , 2037 5 594 + 598 E L 55 221 + 2878 a E 153 256 -+ 141.

fi auf 1 092000 .6 und bat fich um 123 000 46 gegen das I. Halb-

Ausnahme von Tauben, ctwas größer gewesen ledoch die Einfuhr im L. Halbjahr nur bei Gänsen und Enten zus

geg. Jan. /Juni 07

Gi. SO50IO Stck. 559 467 St4ck. —+ 100 703 Stck. Hühner aller Art 21 490 âz 44518 dz 2678 dz L N 4074 G t 190. Tauben . 2011

E sich auf Die Ausfuhr von Geflügel ¿cigt im T. e eine kleine

Ausfuhr von Hühnern, die im 2. Veerteljaßr um 40 Doppelzentner

Es wurden

+ 1881 Stüdck 21 dz n A O 12 T M 50

April/Juni Jan. / Juni ge „Jan. /Juni i

1908 1908 Ms 10 Stück Stück Stück

Kälber unter 6 Woten . .. 21 38 Al Jaungvieh bis zu 13 Fahr . . 25 56 69 ännl. Jungvieh bis zu 24 J. 6 7 15 eibl. f O 41 49 4e 27 e 79 143 -+ 17 Bilam 45 82 + 1 Ochsen . Ö i 240 454 + 332 zusammen i 497 829 + 262.

Der Wert der Rinderausfuhr ist auf 442 000 46 vorläufig ! bereHnet, er stellt fich tanach um 192 000 46 hôbher als im I. Halb, |

Die Einfuhr von Schweinen wzr im 2. Vierteljahr 1908 ! (169 Stück | Vierteljahr 1907, |

t auf der

) L Die Einfuhr erfolgte au in diesem Jahre lediglih aus Rußland, während von dem zit- gelaffenen öôsterreihisch-ungarishen Kontingent nichts eingeführt worden ! j ie Zufuhr von Spanferkeln (aus den badischen Zollauss{hlüfsen) |!

n /Juni 07

STU Spanferkel . 263 380 221 S@weine 19 353 38 875 31.

Der Wect der Einfuhr von S{Mweinen ist vorläufig auf H weniger als im I. Halb-

Die Ausfuhr von SFweinen hat im 2. Vierteljahr 1908 beträcht- ;

n Zeit des

? é 3 l Der Hauptteil der | Schweineautfuhr geht na der Schweiz, während die Läufersweine | Die Ausfubr |

April/Juni 08 Jan. /Funt 08 geg. Jan./ZFuni 07 tüdck Stück i Stüdck

288

12714. I. Halbjahr 1908 |

des BVor-

Die i 1998 um | 473 Stück kleiner gewesen als im 2. Vierteljahr 1307. Die Einfubr

erung um

Dagegen hat die ! áugenommen und gt f l eine Steigerung um 194 Stü. Die Ziege n einfuhr war im 2, Vierteljahr um 67 Stü kleiner als t _190 ist die Gefamtecinfuhr von Ziegen um 73 Stück binter der des I: Halbjahrs 1907 zurüdckgeblieben. |

uar/JFuni 07

: Stüdck Stü Stück ut ., 358 372 -+ 194 Schafe . 1460 3773 + 165 S 132 150 173.

Der Wert der Einfuhr von Schafen und Lämmern im

14 000 46

1907

1908 eine die ja an

ern stellt 9000 4 stiegen.

d. F, in

Teil er- ljahr bat

Eirfuhr

Nur die Doppel-

/Juni 07

0C0 4; 7 000 M

f Zür Arbeiterbewegung.

___ Zur Beilegung der in Dortmund bestebenden Streitigkeiten ¡ im Stukkateurgewerbe wurden, wie die „Köln. Zig.* berichtet ; am 24. Zuli in Essen ¿wishen den Vertretern der beiden Arbeit- , geberorganisationen und den Zentralleitern der Arbeiterorganisationen 1 Verhandlungen gepflogen. Vor Eintritt in die Verhandlungen | wurde von den Vertretern der Abeitershaft auf Anfrage erklärt / daß sie berehtigt und bevollmächtigt seien, bindende Ab- / maBungen zu treffen. Nach längeren Verhandlungen wurde ; folgender Beschluß eixstimmig gefaßt und von den Ver- | tretern beider Parteien durch Ünterscrift anerkannt: 1) Die } allgemeine Ausfperrung fällt aus. 2) Die Ausfperrungen fz Dorts- | mund wezden aufgehoben und die Gehilfen nehmen am kommenden Montag die Arbeit wieder auf. 3) Die Tarifverhandlungen beginnen ; am 12. oder 13. August in Boum und sollen wöglihst im August 1908 zu Ende geführt werden. 4) In den acht Städten gelten die bisher bestandenen Tarife bis ¿um Abs{luß de neuen Tarifs, auch | dürfen keine Aussperrungen mehr stattfinden. In den in Betracht kommenden Städten, in denen fein Tarif bestandên hat, dürfe: keine : Lobrkürzungen noch Arbeitszeitverlängerungen eintreten. Diese Ab- | macungen gelten für die Lohngebiete Bochum, Dortmund, Efsen, | Gelsenkirhen, Hagen, Recklingkaufen, Unna-Kamen, Wanne. Vor Absc;luß des neuen Tarifs dürfen keine Sperren noch Auésperrungen | vorgenommen werden.“ Dieser Be{luß wurde auf bisher unauf- | geklärte Weise an demselben Abend noch einer Dortmunder Zeitung ¡u- ; gestellt und ist dann auch von den anderen Blättern übernoziuen | worden. Troß des Abkommens wurde aber am Montag ia Dort - | mund die Arbeit nit wieder aufgenommen. Die ausfständigen | Gesellen erklärten vielmehr in ihren Verfämmlungen, daß sie sich di:fem j Beschlusse nit fügen und weiterstreiken würden. Die Führer der ¡ Drganisationen behaupten, sie seien in ibren Versammlungen für den Beschluß eingetreten, hätten aber bei ihren eigenen Leuten kein Gehör gefunden und seien sogar bedroht worden. Mit Rücksicht j auf dieses Verhalten der Arbeiterorganisationen bat nun am | 31. Juli in Bochum eine außerordentliche Mitgliederversammlung { des Rheinisch-Weflfälischen Stukkateurmeisterverbandes ein- g folgenden Beschluß gefaßt: „Da die G:bilfen- | organisationen freier urd chriftliGer Nichtung die in Essen zwischen j den beiderseitigen Organisationsleitern getroffenen und dur | Untershrift vollzogenen Abmathungen widerrechtlich gebrochen haben, auch in der heutigen Vorbesprehung trotz des Ertgegen- | Tommens der Meister eine Einigung nicht erzielt wurde, so wird : den sämtlihen organisierten Stukkateurgebilfen in den Lobngebieten Dagen, Recklinghausen,

| stimmig

! Bohum, Dortmund, Efsen, Gelsenkirchen, | Unna-XKamen und Wanne bis zum Sonnabend, den 8. August, ges / kündigt, und sie werden entlaffen, sofern di? Gebilfenorganisationen ¡ nit bis zu diesem Zeitpunkt die rechisverbindli&e Grflärung abgeben, ¡ daß die Effener Abmahungen in Kraft treten.“ j

| Die Vereinigung der Eisenindustriellen Stettins | hat, wie „W. T. B.“ meldet, zur Unterstüßung des „Vulkan“ ¡ (vgl. Nr. 180 d. Bl.) beshlossen, am Sonnabend, den 8, August, eine ! Betriebeeinshränkung eintreten zu lafsen, von der zunä&st 60%/5 | threr Arbeiterschaft betroffen werden, fals die Nieter des | „Vulkan“ nicht bis spätestens Freitag, den 7, August, Mittaas, die Vorschläge ibrer Direktion bezüglih des Ausgleis der \chwebenden | Streitigkeiten angenommen und damit die Wiederaufn2hwe des | Betriebs im „Bulkan* ermö¿l:Gt baben. Sleichzeitig hat die Ver- | einigung bes{lofsen, an den Gesamtverband deutshex Metall- daß, falls dice Maßnahme |

tndustrieller den Antrag zu stellen,

wirkungêlos bleiben follte, sofort eine Gesamtaussperrung aller dem j Gefamtverbande angeschlofsenen Betriebe vorgenommen werde. Ausg | Hamburg wird dem „W. T. B.* ferner berihtet, daß dort die Gruppe deutsGer Seeschiffswerften dez Verbandes deutscher | Cifenindustrieller, da der Verband die Forderungen der | Nieter auf der Stettiner Vulkanwerft für unbere@tigt hält, beshlofsen hat, am 12. August eine allgemeine Einschränkung des Betriebes eins ! treten zu lassen, falls nit die Nieter bis zum 7. August Mittags die | bon der Direktion des „Vulkan* mit ihrem Arbeiteraus\chufse und der | Kommission der Nieter vereinbarten Vorschläge angenommen und damit

die Wiederaufnahme des Betri-bz auf der Vulkanwerft zum 8. August ermögliht haben werden. j Zur Ausstandsbewegung in Frankrei vgl. Nr. 18 | d. Bl.) wird dem „W. T. B.“ zus r i 8 i von dem Allgemeinen

Paris berichtet,

daß troz der Arbetterverbande

| bo : A leinen Arbe ausgegebenen | Streikparole gestern früh die Arbeit in gewohnter Weise wieder auf- j Senommen wurde. Auch die Erdarbeiter und Maurer arbeiteten, | obglei es kleinen Gruppen von Ausftändigen hier und da gelang, ! Arbeitswillige von der Arbeit abzuhalten. Die Zeitungen, die trotz | der Abwesenheit einiger Segzer alle ershiezen find, stellen das volls | kommene Stheitern des von dem Allgemeinen Arbeiterverbande her- | vorgerufenen Generalstreiks feft. Troßdem matte si gestern an der | Arbeitsbôrse eine ziemlich lebhafte Bewegung geltend. Auf der Place de la République, wo die Polizei einige Verhaftungen bornahm, ereigneten si einice Zwischenfälle. Auch vor der Arbeits- bôrse kam es zu wiederbolîen Nubestörungen, bei denen auch Revolverschüf fe fielen. Um 8 Ubr Abents war dort die Ruhe wieder- hergestellt, und die herbeigerufenen Truppen konnten in ihre Kasernen zurückfebren. Im Laufe des gestrigen Tages sind ungefähr 16 Per- sonen feigenommen worden, die zumeist nach Ansicht der Polizei der AnargFistenpartei angehören. Die Pariser Arbeitgeber für Erdarbeiten. beschlossen, die Aussperrung vom 8. August ab eintreten zu laffen. Wichtige Arbeiten, besonders die an der Unters arundbahn, werden dadur unterbroGen werden. Der „France Militaire*“ zufolge hielt es die Negierung gestern für notwendig, das 31. und 76 Infanterieregimeat, die in großen Etappen von Cbâslons-sur-Marne nah Paris mars{ieren sollten, mittels der Eisen- bahn nah Paris ¿u befördern. Beide Regimenter erhielten nah ibrer Ankunft in Paris sofort Bereitsaftsbefehl. Bis gegen Mitternacht wurde die Stadt von Militärpatrouillen dur{ftreifs. Es kam, nach den in der Nähe der Arbeitsbörse in den ersten Abendftunden vor- gefallenen Zusammenstößen, nit mebr zu erbeblihen Nuhestörungen. In Vigneur ift die Arbeit ¿um Teil wieder aufgenommen worden. Bom Kohlengrubengebiet Lens wird eine Anzabl von Streikfällen gemeldet,

Kunft und Wissenschaft,

Demnächst soll in Navenna auf dem Plage, auf dem einft der Palast Theodorihs des Großen ftand, mit s\yftematishen Ausgrabungen unter Leitung des Professors Gberardini begonnen werden. Dur eine Fülle biftorisher Zeugnisse und dur mehrere Entdeckungen kennt man jeßt, nah Mitteilungen des „Nesto del Carlini“, mit Sicherbeit den Play, auf dem in alter Zeit, zwischen der Stadtmauer, der Kirße Sant Apollinare Nuovo und der Via Alberoni der Palast Theodorichs emporragte. Wie der Palast einst ausfab, wei man dur ein aus dem 6. Jahrhundert stammendes Mosaikbild, auf welhem er von Säulenhallen umgeben, mit einem bon boben Säulen getragenen Frontispiz in der Mitte, ersceint. Nach einem anonymen Historiker jener Zeit foll Theodorih (der Dieirichß von Bern der deutschen Sage) den Palast niht mehr eingeweiht haben, da er vor der Vollendung des Baues gestorben sei; dasfe!be erzählt au Cafsio- dorus, indem er hinzufügt, daß die Einweihung von Amalasuntha, der Tochter Theodorihs, vorgenommen worden sei. Das Gebäude

war sehr grcß und „reih ges{mückt; man weiß aud, daß es aus mehreren Teilen bestand und daß es ein Triklintum, d. h. einen großen Speisesaal, hatte. Was die Aus\{müdckung

betrifft, so sprechen die Geschihts\{reiber von imposanten marmornen Wandbekleidungen und von Mosaiken; ¡wei dieser Mosaikbilder stellen Theodorih im Panzer hoch zu Roß dar, mit dem S{hild in der Linken und der Lanze in der Rehten. Einen großen Teil dieses Marmorshmucks und dieser musivischen Bilder ibn mit Erlaubris Hadrians I. im Jahre 784 Karl der Große mit, wie Meiterstatue Theodorichs aus bergoldeter Bronze mitnabtm; diese

Stalue war aber vermutlich ein aus weit älterer Zeit ftammendes

f