1908 / 197 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Aug 1908 18:00:01 GMT) scan diff

_ Auf Grund des 8 752 des FrankenversiGernngtgnhes in der Fassung des Geseßzes vom 10. April 1892 (Reichs- gesegbl. S. 3(9) istt der Zentral-Krankenk asse der Maurer, Gipser, Weißbinder und Stuckateure

Deutschlands „Grundstein zur-Einigkeit“ (E. H.) in Altona von neuem die Bescheinigung erteilt worden, daß sie, vorbehaltilih der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des 8 75 des Ksankenversicherung3geseßez genügt. Berlin, den,18. August 1908. Der Reichskanzler. Im Auftrage:

Wuermeling.

Jn Timmel wird am 17. September 1908 mit einer Seesteuermannsprüfung und in Rostock am 21. Sep- tember 1908 mit einer Seeschifferprüfung für große Fahrt, mit der eine Seesteuermannsprüfung verbunden wird, begonnen werden.

KönigreichG Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht:

den bisherigen außeretatsmäßigen Geologen bei der Geologischen Landesanstali und Privatdozenten an der Berg- akademie zu Berlin Dr. phil. Arnold Bode zum etats- mäßigen Professor der Bergakademie zu Clausthal zu er- nennen,

den Regierungs- und Forsträten Cusig in Breslau, Raufenbor] in Oppeln und Schaefer in Koblenz den harakter als Geheimer Regierungsrat zu verlcihen sowie

der Wahl des Direktors Dr. Rosenboom an dem Progymnasium in Geldern zum Direkior des Gymnasiums in Eschweiler die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen.

Seine Mait-efiüt ber König haben Allergnädigft geruhi: dem mit der Leitung des Königlichen Theaters in Han- nover betrauten bisherigen Direktor des Königlihen Schau- spiels in Berlin Ludwig Barnay den Charakter als Ge- heimer Jntendanzrat zu verleihen.

Betanntmaqmung.

__ Unter Bezugnahme auf § 4 der allgemeinen Vorschriften für die Markscheider im preußishen Staate vom 21. Dezember 1871 bringen wir zur öffentlihen Kenntnis, daß dem Mark- scheideraspiranten Walter Nehm aus Limburg/Lahn die onzession zum Betriebe des Gewerbes der tarkscheider von uns erteilt worden ist. Walter Nehm wird seinen Wohnsiß in Limburg/Lahn nehmen. Bonn, den 19. August 1908. Königliches Oberbergamt. Baur.

Nicktamkflicßes.

Deutsches Reich.

Preußeu. Berlin, 21. August.

Der englishe Schaßkanzler Mr. Lloyd George ist, -W. T. B.“ zufolge, heute von Frankfurt hier eingetroffen und gedenkt fih einige Tage in Berlin aufzuhalien, um sich über die Einrichtung der Alters- und JFnvalidenversorgung zu unterrichten. Er hat am heutigen Morgen zu diesem Zwecke den Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. von Beth- mann Hollweg im Reichsamt des Jannern aufgesucht.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der R.-P.-D. „Prinz- Regent“ mit den von S. M. S. „Bussard“ und „See- adler“ abgelösten Besaßungsteilen am 19. August in Neapel edi und hat gestern die Reise nah Marseille fort- geseßt.

__S. M. S. „Bussard“ ist am 18. August in Sadani eingetroffen und geht heute von dort nah Pangani in See.

S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist gestern von Canton nah Hongkong in See gegangen.

Cronberg, 20. August. und König, der gegen 3 Uhr Nachmitiags mit dem Prinzen

/ {eins bedarf nichi: wer im Schußzgebiet durch eigene landwintshafts *

lie oder gewerblihe igkeit gewonnene Nahrungs- oder Genuß-

oder sell gewonnene Erzeugrisse des Urwaldes,

mittel, over |

der Land- S schaft, der Jagd urd Fischerei oder der Hausindustrie feilbietet. if er Wandergewerbeschein wird ausgestellt durch die f den Stammesbezirk oder

ständigen Wohnort zuständige Lokalverwaltungsbehörde (Bezirksamt, Station). Will der Wanderhändler in einem anderen Bezirke Handel treiben, so hat er ih vcrher bei der für diesen Veiik zu- ständigen Lokalbehörde zu melden. §4. Der Wandergewerbeshein wird ausgestellt für die Dauer eines Rehnungsjahres. Für das diesem Rechnungtjahr folgende Rehnungsbalbjahr sowie für die zweite Hälfte eines Nechnungsjahres find auf Anirag Scheine mit halbjähriger Gültigkeit auszustellen. Zst die Zeit für Ausstellung eines Wander- gewerb:s{eins O ohre daß der nit eingeborene Händler oder der im Dienste einer europäischen Firma stehende Wanderhändler aus g:{äftlihen oder aus anderen Gründen imstande gewesen ist, seine Tätigkeit rehtzeitig abzubrehen, so kann er bei weiter Ent-

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fernung vom Sitze der auéstellenden Behörde den Handel vorläufig

fortseßen, wenn er oder die Firma stellung eines Erneuerungssheirs für eïn halbez3 oder für ein ganzes Rechnungsjahr bei - dec zuständigen Behörde beantragt. § 5. Die Erlaubnis zum Wanderhandel kann versagt werden: 1) wenn der Antxagsteller wegen sirafbarer Handlungen gegen das Eigentum, das Leben, die Freiheit oder die Gesundheit anderer Per- sonen bestraft ist; 2) wenn er wesentlihe Bestimmungen dieser Ver- ordnung vorsäßlih verleßt hat; wenn er die seitens der Behörden ges troffenen Anordnungen, betreffend die Gewinnu-g oder den Vertrieb von Produkten oder betreffend die Verhütung von Seuchen, nicht ein- gehalten hat; 4) wenn Tatfachen vorliegen, auf Grund deren zu be-

unverzügliÞh die Aus- ;

: balten. , Charakter dadur, daß mit ihr die Feier der hunderisten

sorgen ift, daß die Zulaffung weiterer Wanderhändler in einem Be- | zirke die Gefahr von Unruhen oder Aufständen nah sih zieben würde. :

Die Gründe sind in der die Versagung aus\prehenden Verfü : E ur M lar wr D gabe und Pfli§t der Genoffenschaften erklären, den Postshe?y

ausdrücklich anzugeben. § 6. Für die Ausstellung des Scheins ist im voraus eine Gebühr zu zzhlen (Wardergewerbesteuec). Die Höhe der Gebühr beträgt 25 #. Wird die Ausstellung eines Wander- gewerbescheins nur für die Hälfte des Nehnungs8jahres beantragt, so ist die Hälfte der Gebühr zu entrihten. § 7. Der Wander- bändler hat den Wandergewerbeschein stets bei sich zu führen und den Behörden des Schutzgebiets oder deren Beauftragten auf Verlangen jederzeit vozuzeigen.

Kommt éin Schein abhanden, so wird cin never !

Schein (Erfazschein) für die Gültigkeitsdauec des abhanden ges :

kommenen nur ausgestellt, wenn das Abhandenkommen na@gewiesen

¡ oder glaubhaft gemaht wird. Dasselbe gilt, wenn nah Ablauf der

Sültigkeitsdauer eines Scheins die Ausstellung eines neuen (Erneue- rungéshein) beantragt wird, ohne daß der alte Schein abgegeben

wird. Für beide Fälle finden die §§ 3 bis 5 und 6 entsprechende |

Anwendung. § 8.

übertragbar. § 9. Die erteilte Erlaubnis kann ent- zogen werden aus den in § 5 angeführten Giünden, wenn diese Gründe nah Erteilung der Erlaubnis eintreten oder be- kannt werden. Zuftändig ift die ausftellende Behörde und in dringenden Fällen die Behörde dec lena Bezirks, in welem der Wandecbändler sein Gewerbe ausübt. Aeterem Falle ist aïsbald der ausstellenden Behörde S Es zu macken. § 10. Kaufleute und Händler dürfen in ihrem Geschäftsbetriebe nur solhe Wanderbändler verwenden, wel§e im Besiße des Wandergewerbescheins sind. In diesem Wander- ewecbesGein muß nicht nur der Name des Wanderhändlers selbst, sondern auch desjenigen Kaufmanns oder Händlers eingetragen sein, n defsen Dienst der Wanderbändler steht. § 11. Ein durch Zeit- ablauf -oder Entziehung - erloshener Wandergewerbesein ist der ausftellenden Behêrde oder der näè;sten 2okalverwaltungsbehörde unverzüglich abzuliefern 12. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden immungen werden im ersten Falle mit Geldftrafe bis “L 50 M oder bis zu 14 Tagen Haft, im Wieder- holungsfalle mit Geldftrafe ‘his zu 1000 4 oder mit Gefängnis bis zu drei. Monaten oder, soweit es ch um Eingeborene handelt, mit Geldstrafe oder Gefängnis mit Zwangsarbeit bis zu drei Monaten bestraft, sofern niht nach anderen Gesetzen eine höhere Strafe ver- wirkt ist. Bei Hinterziehung der Steuer ist daneben der fünffate Betrag derselben verfallen. Bei Zuwiderhandlungen gegen § 11 der Verordrung haftet der Dienftherr für den wegen Hinterziehung ber- fallenen Betrag fowie wegen Geldstrafe und Kosten als GSesamt- suldaer. § 13. Diese Verordr.ung tritt am 1. April 1908 in Kraft. Für bestimmte Bezirke und unter besonderen Verbältnifsen kann durch Bekanntmaung des Gouverneurs das Inkrafttreten auf einen späteren Zeitpunkt veri{obèn werden. § 14. Die Ausführung der vorstehenden Bestimmungen wird durH Bekanntmachung des Gouverneurs geregelt.

Eine zur Auéführung dieser Verordnung, betreffend das Wander- gewerbe, ergangene Bekanntmahung des Gouverneurs von Kamerun vom gleichen Tage beslimmt: 1) Die Grenzen der Gemarkung des Heimatêdorfs oder Wohnortsbezirks 1 der Verordnung) werden nah Be- darf durch die zuständige Lokalverwaltungsbehörde (Bezirksamt, Station) bestimmt. 2) Der Wandergewerbeshcin wird ausgestellt rah einem den Diensistellen ¡ugebenden Formular. 3) Der die Erlaubnis na- fuhende Wanderhändler hat scinen Antrag persörlih bei der zu- ständigen Behörde anzubringen. Steht ein Wanderktändler im Dienste eines Kau'manns oder Härdkers, so ift der Antrag auch von diesem shriftii® oder mündüih zu stellen. Händler im Dienüte einer eurcpäishen Firma_ kônren bei Gesuhen um Ausstellung eines EGrsaßsckeins 7 Sag 2) oder eines Erneuerungss@jeins 7 Saz 3) auf Antrag der Ficma vom persönlihen Erscheinen entbunden werden. 4) Kommt ein Schein abhanden, so kann ein Hündler im Dienste einer europäishen Firma bei weiter Entfernung vom Sitze der aus- stellenden Behörde den Handel bis zum Ablauf der Gültigkeiisdauer

! des ibm erteilten Scheins fortsezen, falis er oder die Firma unver-

Seine Majestät der Kaiser ;

züglich die Ausflellung eines neuen Scheins urter Entbindung vom

| persönlichen Erscheinen bei der zuständigen Behörde beantragt und

und der Prinzessin Friedrih Karl von Hessen und den griechischen '

Herrschaften in Automobilen von Mainz abgefahren war, ist um 3/4, Uhr hier eingetroffen.

Belgien.

_Die Kammer hat die Zusaßakte zum Congo-An- gliederungsvertrag und hierauf den Geseßzentwurf, betreffend die Uebernahme des Congostaates dur Belgien, mit 83 gegen 55 Stimmen bei 9 Stimmenthaltungen angenommen. Hierauf wurde

in zweiter Lesung angenommen.

: j Serbien. Die außerordentliche Session der Skupschtina ist dur einen Königlichen Ukas gestern geshlossen worden.

Koloniales,

_Der Kaiserlihe Souverneur des SFugzgebiets Kamerun hat am 4. März d. J. cine Verordnung, betreffead das Wanders- gewerbe, elaffen, die folgendes beftimznt :

S L seines Wohnorts für eigene oder fremde Rehnung Handel treiben will (Wanderbändler), bedarf der Eclaubnis. Unter den Begriff Wandertändier“ fallen niht die Inhaber oder Leiter voz4 Sakioreien, die dauer«d betrieben werden. Grlaubnis wird erteilt durch Aus- stellung eines Wandergewerbesheirs. § 2, Eines Wandergewerkbe-

biervon gleichzeitig der Behörde detjenigen Bezirks, in welhem er sein Gewerbe au2übt, Anzeige mat. Die letztere Behörde kann auf Antrag eine Bescheinigung über die erfolgte Anzeige ausfellen. 9) Anträge auf Auéftellung von Wardergewezbescheinen werden |hon

| bor dem Inkcafttreten der Verordrung nah den Bestimmungen der- | selben von den Bebörden ançenonmen vnd erledigt. 6) Die Ver- | ordnung vom 4. März 1908 tritt roch nit in Kraft in den Bezirken | der Nefidenturen Garua, Kusseri und der Station Borjo.

Wegebau in Südkamerun. Die oft beklagten mißlichen Wegeverbältnisse Südkameruns baben,

¡ wie das „Deutsche Kolonialblatt“ berihtet, nunmebr cine wesentliche

( 1 uf _n das gesamte Kolonial- i gejeß mit 90 gegen 48 Stimmen bei 7 Stimmenthaltungen !| | im April d. J. die ersie, 66,5 km lange Strecke bis Bipindi ; fertiggestellt. | Lolodorf

Wer außerhalb der Ferarkung seines Heimatsdorfes oder |

Förderung erfahren. Auf der Straße Kribi—Jaunde, wo die Wegebauarkeiten seit läncerer Zeit energisch betrieben wurden, war

Für den Juli ftand die Beendigung der Arbeiten bis ; ¿u erwarten, das etwa 105 km von Kribi enifernt liegt. Der Weg ist zunätst für leihtere, vierrädrige Lasft- wagen berechrei und“ soll später sür {were Lasikrafiwagen aus- gebaut werden. In teckniscker Hir sicht hatte man vielfache Gelänteschwierigkeiten durch Herstellung zablteiter Brüdcken und Durch!äfse sowte durch Ucberwindung fumpfiger Gegenden zu be- wältigen. Die Leitung und Beaufsichtigung der Bauarbeiten lag in

! den Händen von Weißzn, während die eigentlichen Arbeiten von ein-

ore Personal au#gefübrt wurden. Die genügende Anzahl von rbeitern konnte ohne größere Schwierigkeit und ohne zu bobe Kosten E E w

Der Erfolg tes Wegebaues für die Kultivierung. des Landes zeigte sih sofort. Während vor Beginn der Arbeiten die Strete qut wie unbewohnt war, siedelten si im Laufe der Zeit mehrere tausend Gingeborene in der Nähe dec neuen Verkeh13ader an, und ihre Zahl ift noch in ständigem Wachstum begriffen.

Der Wandergewerbeschein hat Gültigkeit nur ür die Person des Wanderhändlers und sciner Träger und it nicht

e S L E U E A D L A G A L S e 0 A GU P Ä S R R H A R U L E U M R S Ma P R H Hoe Lp I A E:

E S E U A E E L O D S T R T A "E P T E

| rung, fast 25%. Die Zabl ter ges{lahteten

Be, 0 des en apa veroebunngs blatte.

bi iniliés m der ôffen rbeiten, vom 15. Auge folgenden Inhalt: Genebmigungeurkunde vom 31. Juli 0h treffend Ausgabe- von 1 5C0 000 4 zu 4 vom Hundert veri Sghuldverschreibungen auf den Inhaber durch die Elsys Barmstedt-Oldezloer Eisenbahn-Aktiengefellshaft, Ausgabe von à 1908. Bekanntmachung bes Reichskanzlers vom 20. Jy; betreffend Aenderung der Azalage B zur Eisenbabnverkehrsordny, Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 29. Juli 1908, b, die Anzeigepflicht für die als Influenza der Pferde bezeichneten s. heiten. Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten: 3 30. Juli 1908, betreffend Kleiderkafsencrdnung. Nachrichten,

Statistik und Volkswirtschaft.

Allgemeiner deutsher Genossenschafts in Frankfurt a. M. 19er tag

Wie son kurz mitgeteiïit wurde, werden in der Zeit von bis 29. August diefes Jahres die Genofsenschaften des Allzey, Verbandes deutsher Erwerbs- und Wirishaftsgenofsenschaften (S Delivschschen Verbandes) in Frankfurt a. M. ihre nächste Taz. Die diesjährige Versammlung echält ihren besg.t

kehr des Geburt3tages von Schulze-Delißsh, des grofien 95 fators und Begründers des deutschen Geuossenshaftsw-se;z bunden wird. Nah dem Arbeiteprogramm für die F, werden die Vertreter der Se-ossenschaften - des Allen Verbandes \ih insbesondere mit der bald in Kraft treierde; s scheckordnung beschäftigen. Ein Antrag des Anwalts des Ver, schlägt vor, der Allgemeine Genofsenschaftstag möge es für di;

im Kreise ihrer Mitglieder einzubürgern, um die auf Vertez unseres Zahlungswesens gerihteten Bestrebungen zu unterstügez, ¿weifelhaft ist die Mitwirkung der Genossenschaften höchst \chätbar, y nihtgeradezu unentbehrlich zur Ginbürgerung des Post chedvertehrt Kreisen der mittleren und kleineren Gewerbetreibenden, sodaß eir greifen der Genosse-shaften hier mit Freuden zu begrüßen ift, eine andere wihtige Tagesfrage, die Versihz-rung der Piivatkeui wird den Genofseaschaftstag beschäftigen, da der Verband seit y Jahren eine sehr segenêreih wirkende Rubezehalts- und Witwen

Waifenpensionskafse besißt, also aus privater Initiative sen Teil erreicht hat, was jeßt mit Hilfe staatlicher Mittel angs wird; die Versau:mlung wird über die Frage der Regelung dez i bâltnisscs dieser privaten Kasse zur künf-igen ftaatlige: sicherung beraten. Zur „Entshuldungsfrage“ will der ile Unterverband einen Ant:ag stellen, nach dem den Gez haften von der Gewährung unkündbarer und nur y Amortisationératen tilgbarer Kredite zur Eatshuldung des [ini Grundbesizes und von der Uebernahme voa Bürgschaften für den Kredite dringend abgeraten werden soll. Die Genossenschaft allerdings nah ihrem ganzen Wesen wirishaftlich nitt in dai sich an der sogenannten Entshuldung des ländlien Grundbeßsita beteiligen. Von den Verhandlungsgegenständei der Konsum dürfte für weitere Kreise die Behandlung des Schlächtereibetricht Konfumvereinen von Interesse sein. Infolge der Fleishteueruz fo oft die Frage aufgeæworfen worden, ob es nicht mögliz durch Selbsthilfe der Konsumenten eine Preisermäßigung zu eri daß es gewiß von Bedeutung ist, über Auësihten und Erfahrs auf diesem s{chwierigen Gebiete die Meinungen erprobter Fahl bôren. Das für die Baugenofsenschaften wichtige Thema der s{chafffung von Betriebskapital“ und ein Antrag, der den Bauza schaften für die Berechnung der Wohnungsmieten (Mietenkalk: bestimmte Grundsäße zur Beachtung empfiehlt, werden bas Jute für die Franffurter Selidlaivethanblubaen dieser Genofsens(af erwecken. Daneben wird noch eine Reibe von Thematen bea werden, die, wenn fie auch im großen Kreise des Publikum? einem glei hohen Interesse begegnen werden, doch für die Gen: schaften und die weiter mit ihnen in Verbindung stehenden Ss der Bevölkerung von erkebliGßer Bedeutung snd; wir lg daraus nur hervor einen Vortrag über Bilanzgrundsäte, einen über Organisationsfragen, wenn der Wirkungskreis einer Kreditgen: schaft fih über eine größere Anzahl von Orten erstreckt, Va über Kreditgewährung an industrielle Unternehmungen, über die ® dität der Konsumvereine, Berehnung bon Wohnungsmieten, ÿ werkergenofs-nshaften usw. Daß die Genossenschaften nicht auf rein Geschaftlihe sih beshränken wollen, zeigen ein in Autsiti nommener Vorirag über die grund“äglihen Voraussegzungen so¡tale Tätigkeit der Genossenshaften und ein Antrag, der den Kor! vereinen die alljährliGe Bewilliaung voa Beiträgea zur Förte gemeinnüßiger Befirebungen empfi: hlt.

Welche große Bedeutung den Genossenschaften des Algtrei Verbandes îin den verschiedenen Zweigen ihrer Tätigkeit zuzün ift, môgen cinige Zahlen dartun, die tem Jahrbuch des Allzew! Verbandes entnommen sind. :

_ Von den zur Zeit dem Allzemeinen Verbande anges{l# 956 Kreditgenossenschaften haben 917 zur Statistik beriiti 997 451 Mitglieder aufweisen. Die Gesamtsumme der gewi Kredite und Prolongctionen betrug im abgelaufenen Geschäf 3 475 758 0380 „6 Das Gefamtbetriebskapital belief sich am \{luß auf 1 209 665 549 M; hiervon eutfielen auf das eigene Verzi 260 040 293 4 (SDeschäftéguth2ben und Reservefonds), auf f: Gelder 949 625 256 6. Die Gesamtaktiven betrugen 1 233 13928 der Gefanitumsay 11 362 139 428 6. G i

Von den dem Allgemeinen Verbande angescklcssenen 285 Kor! vereinen baben 271, die einen Stand von 252 618 Mitgliedem stellen, zur Statistik berihtet. Diese hatten in 503 eigenen £4 einen Verkautserlôs von 61 649 455 #4. Das Gesamtbetriebtlz betrug 11 327 371 Æ und kestand aus 6990 174 6 eigenem 2 mögen und 4337197 # aufgencmmenen fremden Geldern. Reingewinn ketrug 6 975 216 4.

Außerdem haben \sich 137 Baugenofsenschaften mit 42 979 N gliedern an der Statistik beteiligt. Seit der Errichtung dieser ( nofsenshaften wurden 3767 Häuser erbaut. Von diesen entfalla/ das Jahr 1907 273 Häuser. Lem eigenen Vermözen der Ger) shzften (Geschäftsguthaben urd Reservefonds) in Höbe 10 405 372 f standen 78 176 064 6 fremde Gelder gegenüber, | sich das Sesaumtbetriebskapital auf 88 581 436 6 belief.

Fleischproduktion und -verbrauH in den Vereinig! Staaten von Amerika.

In der Fleishindustrie der Vereinigten Staaten von An find in2gefamt rund 10 625 Mill. Dollar angelegt. Hiervon ent 1) auf den Wert der Schla@ttiere auf den Farmen und in den 2 bezirken nah dem Stande vom 1. Januar 1907 2152 Mill. D 2) desgleichen außerhalb der Farmen und Landkezirke (1. Juni 49 Mill. Dollar, 3) auf dea Wert des lebenden Javentars (Herb 18 7991 Mill. Dollar, 4} auf den Wert des zur Viehzucht erfordeclihen Inventars (1. Juni 1900) 235 Mill. Dollar, 5) auf die Schiädt! Fleishpackercien, Schmalzsiedereien und Oleomargarinfabriken (1° 238 Mill. Dollar. Der Wert der unter 1 genannten Sálat ist von rund 1881 Mill. Dollar im Jahre 1909 auf rund 21522 Dollar im Jahre 1907 gestiegen. Im Verglei mit der Zun? der Bevölkerung iït dagegen ein Rückgang in der Fleischproduiti?{ verzcihnen. In der Zeit von 1889 bis 1900 betrug der Rú07 in der Fleishproduktion, verglihen mit der Benahns der Ber!

j t iere betrug um 2 1909: 12978000 Rinder und Kälber, 24548000 28 59 145 000 Schweine. Außerdem wurden im Jahre 1900 Rinder lebend exvortiert. Insgesa:nt wurden im Jahre 16 550 Millionen Pfurd Fleish auf den Markt gebracht, 2433 Millionen Pfand erportiert wurden.

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Von vem Fleishkonsum entfallen auf Rindfleish 47 9/5, auf Schweinefleisch 46 9/, auf Shaffleish 7 9%/. Der Fleishverbrauh betrug im Jahre 19097 angeblih 185 Pfund auf den Kopf der Be- völkerung. (Nah G. K. Holm?s, Leiter der im Landwirtschaft3- departement eingerihteten Abteilung für auswärtige Märkte: Meat suppIy and surplus ete. U. S. department of agriculture, bureau of statistics, bull, No. 55, Washington 1907.)

Zur Arbeiterbewegung.

Nachdem in einer vor kurzer Zeit in Manchester abgehaltenen Besprehung zwischen den Baumwollspinnern und ihren Ar- beitern die leßteren um eine Aufshiebung der vorgeschlagenen Lohn- verringerung von 5 %/ ersucht haben, sind, wie die „Köln. Ztg.“ be- rihtet, die Spinnereibesizer noŸmals zusammengetreten, um diesen Vorschlag der Arbeiter in BerücksiHtigung zu ziehen. Nunmehr hat am 19. d. M. eine Versammlung der Baumwollspinner von Lancashire mit einer Mehrheit von 92 9% aller Spindela sich dahin erklärt, fie wolle die Lohnverringerung von 5 9/9 aufre#t erhalten und vom 21. September an in Kraft treten laffen. 83 wurde 200 0009 Ar- betiern gekündigt, was einer Spindelzahl von 36 Millionen gleihkommt.

Eiae am 18 d. M. zu Hornu abgzhaliene Hauptversamm- [lung des Bergarbeiterverbandes des Borinage, auf der 90 9/6 der Mitglieder durch 60 Abgeordnete vertreten waren, beschäftigte sih, wie die „Köln. Ztg." erfährt, mit der Lage des Kohlengewerbes und mit der Ausstandsfrage. Nach lebhaften Auseinandersezungen, bei der eine Partei ih für einen sofortigen Teilausftand „zur Verminderung der Kohlenvorräte und als Antwort auf Anmaßungen der Arbeitgeber“, die noch weitere Lohnherabsezungen wollten, aus\pra@, während die Gegenpartei den allgemeinen Ausstand verlangte, beschloß die Ver- fammlung mit großer Stimmenmehrheit, für den 30. August einen Ie E der Bergleute des Borinage nach Hornu ein- zuberufen.

Wohlfahrtspflege.

Armenpflege und Jugendfür sorge.

Zwei Vereinigungen kommen für die Interessen der Armenpflege und Wohltätigkeit in Deutschland hauptfächlichb in Betracht: der „Deutsche Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit“ und die Abteilung für Armenpflege und Wohltätigkeit des „Deutschen Vereins für Volkswohlfahrt“. Mit dem Ziele, eine als zeitgemäß ersheinende Reform der Armenpflege anzuregen und ihr zur Durhführung zu verhelfen, bildete fih 1880 der erstgenannte Verein. Die Veröffentlihungen desselben, über 80 Bände, geben ein getreuw Bild seines Wirkens, sie bilden mit ihren Verhandlungs- berihten, Monographien, Denkschriften und Erbebungsresultaten ein Nepertorium für alle Fragen der Armenpflege und Wohliätigkeit. Die Vereinsleitung hat es verstanden, steis die Füblung mit den neuen Anforderungen unserer sozialen Zezitrihtung zu behalten und die [leitenden und berufensten Kräfte für die Vere!n2aufgaben zu inters essieren. So merkt man trog fast dreißigjährigem Alter keine Stagnation in der Vereinswirksamkeit. Auch da? Programm für die 28. Jahresversammlung, die vom 16. bis 18. September in Hannover abgehalten werden soll, gibt den Beweis Hierfür. Ueber die Finanzftatisti? der Armenverwaltungen wird der Direktor des Statistishen Amts der Stadt Berlin, Professor Dr. Silbergleit berihtzn. Die Frage der Fürforge für die \chul- entlafsezne Jugend werden Stadtrat Dr. Glum (Dortmund) und

tor Clemens Schulz (Hamburg) behandeln. Leßterer hat als

rganisator des Hamburger Lekbrlingswesens durch Lebrlings- vereine und Lehrlingswanderungen vorbildlich auf diesem Gebiete gewirkt. Für die rihtige Behandlurg erwerbsbeshränkter und erwerbs- unfähiger Wanderer werden Syndikus Dr. Luppe (Frankfurt a. M.) und Pastor Sell (Leipzia) eintreten, während die Borkämpferin für bere{tigte Fraueninteressen, Fräulein Dr. Alice Salomon, die im Begriff steht, eine moderne sfoziale Frauenschule zu eröffnen, über Mutterschuß und ‘Mutterschaftsversiherung referizren wird.

Was die Abteilung für Armenpflege und Wokbltätigkeit der „Zentralstelle für Volk8wohlfahrt* anlangt, fo gehören ihr nah dem Sahres8bericht 1907/08 gegenwärtig 26 politishe Gemeinden und Körper- haften, 3 Vereine und 5 Private als Mitglieder an. Jhre Bibliothek zählt 2175 Nummern, deren Inhalt durch das Halten von 98 Zeit- \chriften ergänzt wird. Jn der Auskunfterteilung auf dem Gebiete der Für- sorgetätigkeit sieht die Abteilung eine ibrer Hauvtaufgaben. Während ih diese Tätigkeit im Begründungs8jahre 1898 auf 67 Fälle be- schränkte, wurden im leßten Berichtsjahre 382 Auskünfte erteilt, von denen 314 auf Deutshland und 68 auf das Ausland entfielen. Leiter der Abteilung ist Stadtrat Dr. Muensterberg, der auch das beiden Vereinigungen dienende Organ, die „Zeitschrift für das Armenwesen“", nunmehr bereits im neunten Jahrgang herausgibt. 5 (

Die praktishe Fürsorgetätigkeit wendet fiŸ sowobl auf amtlichem, als auch auf privatem Gebiete in neuerzr Zeit besonders der Jugend zu. Im Anschluß aneinander tagten vom s. bis 109. Juli in Stra ß- burg zwei Kongresse, die sh ausshließlich diesem Fürsorgezwei widmen. Der Kongreß deutscher Berufsvormünder beschloß unter dem Vorsiß von Professor Dr. Klumker (Frankfurt a. M.) auf An- regung von Direltor Dr. Petersen (Hamburg), in Verbindung mit den Städtestatistikern eine einheitlihe Statistik der öffentlih bevormundeten Kinder zu bearbeiten, sodaß man über den Umfang dieses Fürsorge- gebieis bald im klaren sein wird. Ueber die Bedeutung des Pflege- wesels für das Wohl der Pflegekinder sprach Privatdozent Dr. Spann (Brünn), bekannt durch seine Studien über die Verhältniffe der unehelihen Kinder. Mit der eingehend begründeten Vorschlage des Redners, daß tunlihst wenig mit der Pflegestelle gewechselt, die gewählte Stelle: in hygienisher und pädagogiscer Hinsicht kontrolliert, die Alimentation vom Vocmundschaftsgeriht dauernd im Auge behalten und eine etwaige Berufêvormunds#aft naß Möglitkeit bis zur Volljährigkeit durchgeführt werde, war der Kongreß einverstanden. Ueber die durch den Erfolg der ameri?anishen Kindergeribte neuer- dings in Deutsckland angeregte Frage der Organisation und Wirksam- keit der Jugendgeri®te sprachen die Vormundschaftsribter Dr. Roth- {ild (Frankfurt a. M.) und Lard2berg (Lennep). Beide Redner erklärten ih für ein systematishes Zusammenarbeiten der Berichte mit den Ver- tretern der Berufsvormundschaft und der freiwilligenJFugendfürsorgeorgane. An praftischen Vorschlägen zur Durhführung folcher Organisation war die Diskussion sehr rei. Beigeordneter Coßmann (Siraßburg) eniwidckelte die Organisation einer städtishen Sammelvormundscaft und bot in seinem Vortrage sehr instruktive Finzelheiten, namentli aus der erfolgreich wirkenden Straßburger Einrichtung dieser Art. Die Behandlung einer Reibe rehtlich-praktisher Fragen in der Vor- mundschaftstätigkeit bildete den Beschluß des Kongresses.

Der Allgemeine Fürsorgeerziehungstag war unter Leitung des Direktors der brandenburgishen Provinzialerziehungs8anftalt, Pastors Seiffert zunäHst gleichfalls der Pflege bevormundeter Kinder, instesontere der Waisen gewidmet. Der Waisenhausdirektor Dr. Petersen (Hamburg) behandelie die Licht- und Sattenseiten der

amilienpflege. Die Tätigkeit der Grziehungsvereine wurde hinsicht- ih der evangelishen von Paftor Siebold (Bethel bei Bielefeld) und hinsichtlich der katholishen vom Prälat Dr. Werihmann (Freiburg) beschrieben. Ueber die gruppenweise Unterbringung von ürsorgezöglingen (Fürforgekolonien) gab ein Referat von Pastor

ohr (Sieversderf) nähere Information. Aus allen vier Referaten ging flar hervor, welche Bedeutung die Verteilung der öffentlihen Erziehungspfleglinge in Familien besonders auf dem Lande -— für die Zöglinge selbst und für das gesamte Volkswohl hat. Auf die rechtlihe Seite der Fürsorgeerziehung ging Direktor Dr. Polligkeit (Frankfurt a. M.) ein und verlangte eine Aenderung des Armen- rechts dahin, baß die Aufwendungen für die notdürftize Er-

ziehung eines Kindes als geseßliche Aufgabe der Armenpflege zu gelten ;

hätten. Für die Durchführung dieser Aufgabe müßten Rechtsgarantien

gelaffen werden. Der Redner forderte ferner eine Ausgestaltung der |!

trafrechtlihen Behandlung Jugendlicher, insbesondere dur die Herauf- setzung der Grenzen für die bedingte Strafmündigkeit und die Zu-

echnungsfähigkeit sowie dur die Shaffung von Jugendgerihten. Von

r seiten der Vertreter von Armenverwaltungen wurden Bedenken gegen die finanziellen Lasten geäußert, weldhe die Ausführung der Anregungen des

edners hervorrufen. würde. Ueber die Frage der Berufsausbildung der Fürsorgezöglinge referierten Pastor Seiffert (Straußberg) ‘und Pastor: Blohwitz (Frankfurt a. O.).-- Beide verstanden es aufs befte, diese Fragen sowohl nah der praktishen wie nah der wirtschaftlichen und sozialen: Seite hin zu beleuhten, und*auh die Debatte gestaltete fh intbesondere hinsichtlich einer zweckentsprechenden Organisation der Fachbildung und der Fortbildungs|ulen sehr lebhaft.

Die Jugendfürsorge hat neuerdingë auch in Oesterrei sich in beahtenswerter Weise au®gestaltet. Unter Führung des früheren Ministers Dr. Bärnreither trat in Wien eine „Reichszentrale für Kindershuß und Jugendfürsorge“ ins L:ben, und in Graz bildete fh Anfang Juli eine „Steiermärkische Zentrale füc Jugendfürsorge“, für deren Organisation die Steiermärkishe Sparkasse eine Spende- von 50 000 Kronen zusiherte. Auh für Böhmen trat etne gleichartige Vereinigung in Wirksamkeit.

Beachtung verdienen auch die Bestrebungen, die darauf gerichtet sind, mit der ausübenden Armenpflege eine bessere gesundheitliche Einwirkung auf die Pfleglinge auszuüben. In dieser Be- ziehung kann das eingehende Programm, das die Leitung der Straßburger Armenpflege in Nr. 2 ihrer „Blätter“ entwickelt, zur Nacha§tung für andere Armenverwaltungen warm empfohlen werden.

Literatur.

Zum zwanzigsten Geburtstage der Akademishen Sektion Wien des D. u. Oe. Alpenvereins Hat die Zeitschrift „Natur und Kunst“, 8. Iabrgarg der „Deutschen Alpenzeitung“, ein Sonderbeft herausgegeben, das als prähtige Monographie der Langkofelgruppe, des Arbeitsgebiets der Sektion, gelten kana. Es traf sh recht traurig, daß kurz vor dem Feste der Ecschließer des Langkofels, der erste Bzzwinger des troßigen Berges, sterben mußte, ohne den Jubel gehört zu haben, der ihm am 14. August aus dem herrlihen Grödener Tale zweifellos entgegengeshallt wäre. Paul Grohmann {ied am 29. Iuli; im Langkofelheft der Alpen- zeitung aber finden wix seine legte Arbeit, eine \{chlichte Schilderung jener ersten Ersteigung. Beredt preist Hanns Barth in einem kurzen Nachruf die Verdienste des Dahingegangenen, und fo mancher, der ihn gekannt, erzählt aus den Bergen, mit denen Groß- manns Name für alle Zeiten verbunden ist. A. Pfreimbtner gibt die Geschidte der Sektion, namentli ihrer beiden Hüttenbauten (die erste Hütie fiel bekanntlih einer Lawine zum Opfer) in Langkofelkar. Der Fünffingerspize widmet Walter Palme eine längere Arbeit, und die Langkofelkarspize wird von Paul Fiedler wohl zum ersten Male nach ihrem wahrea Wert als Ausfihtsberg gewürdigt. Emil Stumme ist mit zwei Arbeiten (Grohmannespize und Langkofel-Nord- ofiwand) vertreten, eine. launige Studentenfahrt nach St. Ulrich schildert A. Gütl. Auf die Jllustration des Heftes wurde besondere Sorgfalt verwendet. Ein glänzender Dreifarbendruck nach Compton (Einstieg in den Schmittkazmin), vorzüglihe Aufnahmen aus dem Langkofelgebiet und geokogisch carakteristische, packende Kletterbilder beweisen, daß die Tradition der Alpenzeitung auh unter dem neuen Titel fortlebt. Die Beilage .Sport und Gesundheit“ bringt einen Artikel über ästbetishe Körperkultur aus der Feder Hermann Obrists, des bekannten Münchner Bildhauers und Aesthetikers. „Natur und Kunst“ mit Beilagen ist durch jede Bubhandlung oder dur die Hof- buchandïung Moritz Perles, Wien I, Seilergasse 4, für 4,80 Kr. das Vierteljahr zu beziehen.

Land- und Forftwirtschaft.

Ernteaussichten in Dalmatien.

Der Kaiserliße Generalkonsul in Triest berihtet unterm 12. d. M.: Ueber die Erateaussichten in Dalmatien bringt die Triesier Zeitung“ folgende Nachrichten :

Tabak. Aus Gravosa meldet man, daß ¿war der Anbau ein sebr umfangreiher war, die Pflanzen aber unter der Dürre gelitten haben. Man {äßt das Ergebnis um die Hälfte geringer als da#- jenige des Jahres 1907, das aber ein ganz besonders ergiebiges war. Nach den Meldungen aus Metkovih und den der Narentamündung vorgelagerten Inseln find die Tabakpflanzen daselbst infolge der lang- anhaltenden Trockenheit im Wa@stum zurückgeblieben und zum Teil gänzli verdorrt. Die diesjährige Ernte dürfte gegen das Vorjahr um den vierten, wenn nicht gar den dritten Teil zurückbleiben.

Oel. Mitteilungen aus Sravosa besagen, daß der Olivenfrucht- ansaß dur starke Stürme und azhaltende Dürre sehr beeinträchtigt wurde. Man {ägt den Ausfall an Oel gegen das Vorjahr auf 50 bis 609%/0. Auch in der Gegend von Metkovih erwartet man eine weniger gute Grnte, weil die heftigen Frükjahrsfiürme die Blüten- ansäße wie auc die jungen Fruchtansäße von den Bäumen rifsen und die noch verbliebenen Oliven in ihrem Wachstum beeinträhtigten. Besser

lauten die Nachrichten aus Spalato, wo man vielleiht noch einem

günstigen Ausfall der Grente entgegensehen kann. i Wein. In der Gegend von Gravosa glaubt man, daß die Lese sfih wefentlih günstiger gestalten wird, als man noch vor kurzem an- genozmen hatte. Der Weinstock entwickelt fich schôn. In manchen Gegenden rechnet man sogar auf das doppelte Erträgnis desjenigen vom Jahre 1907, anderseits haben einige Distrikte gelitten. Aus MetkoviH wird gemeldet, daß die Neben dort vorzügli stehen und durchweg mit sehr gut entw'ckelten Trauben {wer beladen sind, \os- daß man, wenn niht noch {were Regen nachteiligen Einfluß aus» üben, auf eine Ueberproduktion rechnen kann. Jn der Gegend von Spalato follen die Weinstöck- einen guten Ertrag versprechen.

Weizenernte in Südaustrakien.

Der Kaiserlihe Generalkonsul in Sydney berichtet i unterm 7. v. M.: Ueber das Ergebnis der leßten Weizenernte in Süd- australien hat das dortige Statistishe Amt kürzlich Angaben ver- öffentliht. Darnah betrug die Grnte 19 098 547 Bujhel gegen 17 466 501 im Vorjahre lait amtliher Shäßung. Indes sei das vorjährige Ernteergebnis, wie eine neuere Untersuhung ergeben habe, in Wirklichkeit um einige Millionen Bushel größer gewesen. Unter diesem Gesichispunkt seien die Zahlen für 1997/08 nicht so günstig, als sie sich im Vergleich mit den ungenauen ftatistisGen Aufzeich- nungen für das Vorjahr darstellen. Das Feststellungsverfahren leide immer noch an dem Mangel, daß die Landwirte in den von ihnen autzufüllenden Formularen absihtlich oder fahrlässig die Ernte zu E sätzen. : :

us der vorerwähr.ten amtliben Veröffentlichung sind noch folgende

Angaben hervorzuheben: : i Bebaute und abgeerntete Fläche im Jahre 1906/07 1 636 374 Acres Bebaute Fläche im Jahre 1907/08 . . . . , 1749107 ,

Abgeerntete Fläche im Jahre 1907/08 1723489 Durchschnittsertrag per Acre in 1906/07. . 19,36 Bushel

der bebauten Fläche in 1907/08 10,

der abgeernteten Fläche 1907/08 O

Nah Schätzung des Statistishen Amts dürften von der dies- origen Erate etwa 17 800 000 Busbel für die Ausfuhr verfügbar eiben. Zu erwähnen ist noch, daß na einer vom Adelaider „Register“ veröffentlichten Vergleihung, die fih ‘allerdings nicht durchw:g auf amtlihe Zahlen stüßt, die abzeerntete Flähe früher wiederholt größer

| gewesen ist, am größten im Jahre 1884/05, nämlich 1 942 453 Acres.

- L E vAp et ieb A Æœ Rußland. ees O Die Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat für choleras-

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- ez Famaszregelu, (35A S0

bedroht erklärt: Die Stadt Nishnt-Nowgorod, die Kreise Wassilssurfk,

! Makarjew, Semenow, Nishni, Balahna und Sorbatow des Gouver-

nements Nishni-Nowgorod, die Krei)je Tsheboksfary und Kosmodent-

jansk des Gouvernements Kasan, das Kubangebiet, das Gouvernement Stawropol und das warzmeergouvernement. ; Türkei Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat folgende

Quarantäneverfügung erlaffen: 1) Die Herkünfte von Nostow und von Taganrog unters liegen im Lazarett von Sinope einer fünftägigen Quarantäne nebft

Desinfektion. 2) Die ar adl von dem Küstenstrtch zwischen Kertsch und Batum, diese beiden Häfen einges{lofsen, unterliegen

in dem ersten türkfishen Hafen, wo sich ein Sanitätsarzt befindet, S 4 R Untersuhung. (Vergl. „R.-Anz.“

vom 17. d. M.

Verdingungen im Aus]aude.

Oesterreich-Ungarn.

10. September 1908, 12 Uhr. 1) K. K. Skaatsbahndirektion in Lemberg: Lieferung von Holzmaterialien süx das Jahr 1909. Näheres bei der genannten Direktion und b „Reichsanzeiger“. 2) K. K. Staatsbahndirektion in Krakau. Lieferung von Holzmate- rialien für das Jahr 1908 zum Bau von Waggons, Brückea, für Konservierungs- und Heizzwecke usw. Näheres bei der genannten Direktion.

22, September 1908, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion in Krakau: Bau eines neuen Hauptgebäudes und Abtragung des alten Hauptgebäudes auf der Eisenbahnstation in Neu-Sandec. Die Gefamt- kosten des neuen Gebäudes betragen ungefähr 256 000 Kronen. Näheres bei der genannten Direktion. é i:

10. September 1908, 12 Uhr. K. K. Betriebsleitung in Czernowiß: Lieferung von Holimaterialien und Ausrüstung8gegen- ständen für das Fahr 1909. Näheres bei der genannten Betriebs- leitung und beim „Reichsanzeiger“. E :

10. September 1908, 12 Uhr. K. K. Nordbahndirektion Wien: 1) Lieferung von Schwellen und Extrahölzern bezw. von Bau- und Schnitthölzern für Bahnerbaltungëzwecke. Näheres im Bureau ITI/6 der genannten Direktion und beim „Reichsanzeiger“. 2) Lieferung von Brennholz bezw. von Werkstättenshnittholz. Näheres im Burzau 1V/2 der genannten Direktion (IL. Nordbahndirektion) und beim „Reichs- anzeiger“. 3) Lieferung harter und weier Holzkohle. Näheres im Buxeau 1V/2 der genannten Direktion und beim „Reichsanzeiger“. 4) Lieferung von Waggonvorlegeteilen, Bremsknütteln und Hebel- beißern. Näheres bei der genannten Lirektion (Bureau 11/3) und beim „Reichsanzeiger“.

10. September 1908, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Wien: Lieferunz von Schwellen, von Exira- und Brückenhölzern, von Schnitt- hölzern für Bahnerhaltungszwecke, von Wagenbauschnitthölzern sowie von Holzkobhle, Brennholz und diverser Holzkohle. Die gleihnamigen Materialien find auch für die K. K. Stiaatsbaßndirektion: Linz, Innsbruck, Villa, Triest, Pilsen, Prag, Olmüt, Krakau, Lemberg, Stanislau und die K. K. Betrciebsleïitung Czernowiz zu liefern. Näheres bei jeder genannten Dienststelle und beim „Reichsanzeiger®.

Aegypten. Staatseisenbahnverwaltung in Kairo: 28. Sepiember 1908, 12 Uhr Mittags. Vergebung der Lieferung von 30 200 000 unbedruckten Eisenbahnbilletten. Lastenheft beim „Reichsanzeiger“.

Theater und Musik. »

Im Königlihen Opernhause wird morgen Puccinis Oper „Madame Butterfly* aufgeführt. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Easton und NRothauser, der Perres Maclennan, Philipp, Griswold, Kirchoff und Krasa. Den Konsul Sharpleß gibt Fèrr Kase vom Stadttheater in Leipzig als Gast. Dirigent ift der Kapellmeister Dr. Bes[.

m Königlihen Schauspielhause werden morgen „Wallen- steins Lager" und „Die Piccolomini“ gegeben. Den Wallenstein spielt Herr Molenar, in den anderen Hauptrollen sind die Herren Ober- länder, Patry, Boettcher, Geisendörfer, Eggeling, Vallentin, Kraußneck, Staegemann, Arndt, Zimmerer, Pohl, Zeisler und die Damen Bugze, von Arnauld, Wachner und Lindner beschäftigt.

Das Sghillertheater O. (Wallnertheater) eröffnet die dies- jäh rige Spielzeit am 1. September. Die Erneuerung der alten Abonnementshefte, sowie die Ausgabe neuer Abonnements findet tägli in der Billettabteilung des Theaters während der üblichen Arbeitsstunden statt. Im StHillertheater Charlottenburg wird morgen, Sonnabend, zum ersten Male der Mosershe Schwank „Das Stistungsfest" gegeben. A :

Das Neue Tbeater wird die fünfaktige Komödie „Der deutsche Brie von Karl Vollmoeller noch in der ersten Hälfte dieser Spielzeit aufführen.

Das Rhein-Mainishe Verbandstheater hat im ver- ‘flossenen Winter 90 000 Personen, denen wegen ihrer materiellen Lage oder- wegen örtliher Entfernung der Besuh eines groß- städtishen Theaters unmöglih gewesen wäre, in 62 Städten und Dörfern diesen Genuß zugänglih gemacht. Die Leistungen der Gesellschaft sind nach den zahlreich vorliegenden kompetenten Kritiken aus3gezeihnet. Die Honorarverhältnisse find so geregelt, daß Orte unier 25 000 Einwohner 125 46, Orte über 25000 Ein- wohnern 140 A und größere Städte 150 4 zahlen. Den fehlenden Betrag für die Besoldung der Shauspieler zahlt der Unternehmer, nämlih der Rhein-Mainishe Verband für Volksbildung (Vorsitzender: Professor Dr. Kobelt in Shwanheim, Seschäftsführer :

G. Volk in Frankfurt a. M., Stiftstraße 32). In den den „Gemeinnüßigen ¡ Blättern für Heffen und Naffau" regelmäßig angehängten „Mit- { teilungen“ des Verbandes ift bereits das Spielprogramm für dea Winter | 1908/09 mitgeteilt. Es lautet, wie folgt: Trauerspiele: Schiller, „Kabale ¡ und Liebe“; „Die Räuber*. Srillparzer: „Medea“; „Sappho“. Heijers mann, „Die Hoffnung auf Segen“. Schauspiele: Goethe, „Iphigenie“. Gußkow, „Der Königasleutnant“, Halbe, „Der Strom“. Sudermann, „Glüdck im Winkel“. Lustspiele: Lessing, „Vinna von Barnhelm“. Shake- speare, „Der Widerspenstigen Zäßmung“. Molière, „Der eingebildete Kranke" ; „Der Geizige“. Sheridan, „Die Nebenbubler“. Hans Sachs, Vier Shwänke. Der Verband stellt scin Schausptelenferable auch Einzel- mitgliedern gegen billige Bedingungen zur Verfügung. Das Ber- bandêtheater hat ih fo beliebt gemacht, daß es immer mehr sch zum Rückgrat des ganzen - Verbandes herausbildet, weil die Beitritts- ! erklärungen von Stadt- und Ortsverwaltungen und von anderen Ver- einen oft im Hinblick auf die Mitbenußzung des Theaters erfolgen. Bon den Nathbildungen ist das Verbandstheater der Mark Branden- burg hervorzubeben, tas gleihfalls als Volksbildungsfaktor sich äußerst günstig entwickelt.

Manuigfaltiges.

Berlin, 21. August 1908.

Das Motorluftschiff „Parseval“ unternahm gestern abend einen Aufstieg, nachdem es am Nachmittag nach Charlottenburg gefahren war. Es fuhr bis Hermsdorf. Aufstieg und Landung gingen glüdcklich von statten. An der Abendfahrt nahm Herr Sri it vom Aeroklub teil, der sich zum Motorballonführer au?- { bilden will.

Der’ TIl internationale Wettbewerb um den Aero- nautischen Gordon-Bennett-Preis wicd organisiert durh den

Berliner Verein für Luftschiffahrt die erforderlihen Vor- bereitungen und Veranstaltungen übernommen und hie:für einen | Organisationsaus\huß erwählt hat. Das Wettfliegen um den | Gordon-Bennett-Preis wird am Sonntag, dea 11. Oktober 1908,

| j Deutschen Luftshifferverband, als dessen Beauftragter der

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