1908 / 199 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Aug 1908 18:00:01 GMT) scan diff

VeranntmaGuna

Durch Eatschließung des Königlich württembergischen Ministeriums des Jnnern vom heutigen Tage ist der Firma „Württembergische Nebenbahnen, Aktiengesellschaft zu Stuttgart“ gemäß § 795 des B. G.-B. die staatliche Genehmigung erteilt worden, viereinhalbprozentige Schuld- verschreibungen auf den Jnhaber im Gesamtnennwert von 4 Millionen Mark, und zwar 3500 Stück über je 1000 4/6 bezeihnet mit Lit. A 1000 Stück übér je 500 4 be-

zeihnet mit Lit. B in den Verkehr zu bringen. Stuttgart, den 21. August 1908. Königlich württembergishes Ministerium des Jnnern. Für den Staatsminister: von Haag.

Die von heutc ab zur Ausgabe gelangende Nummer 48

des Reichsgeseßblatts enthält unter

Nr. 3522 die Verordnung, betreffend die Abänderung der Verordnung über das Verfahren und den Geschäftsgang des vom

Kaiserlihen Aufsichtsamts für 15. August 1908. Berlin W., den 24. August 1908. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Privatversicherung ,

Königreich Preußen.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

_Die Oberförsterstelle Reußwalde im Regierungs- bezirk Allenstein ist zum 1. Oktober 1908 zu besetzen. e- werbungen müssen bis zum 5. September eingehen.

Die Oberförsterstelle Drage im Regierungsbezirk Schleswig ist zum 1. Oktober 1908 zu besezen; Bewerbungen müssen bis zum 1. September eingehen.

VeranutmaGuUna:

Das Reineinkommen der Jlmebahn is für das Etats- | 1 | E warten, damit Abdul Asis

jahr 1907 auf 22 491 46 festgeseßt worden. Bei der Rhene- S P E Eisenbahn is ein Uebershuß für 1907 nicht erzielt. Cassel, den 21. August 1908. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Martini.

Angekommen:

__ Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der geist- E und Medizinalangelegenheiten Dr. Holle, vom Urlaub.

Nichtamtlickßes.

Deutsches Reid.

Preußen. Berlin, 24. August.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten am Sonnabend, „W. T. B.“ zufolge, im Schloß Wilhelmshöhe die Vorträge des Kriegsministers, Generals der Kavallerie von Einem und des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Jnfanterie Grafen von Hülsen-Haeseler.

Der Kaiserlih und Königlich österreihish-ungarishe Bot- |-. verlassen. |

schafter von Szögyény-Marich hat Berlin

Niederlande.

Die Regierung hat die Antwort auf das Schreiben des Ministers des Aeußern in Caracas, in dem die Zustellung der Pässe an den niederländishen Gesandten mit-

geteilt worden war, abgeshickt. Die Regierung hält es, „W. T. B.“ zufolge, bei dem augenblicklihen Stande der Ver- handlungen für niht angebracht, den Text der Antwort zu

veröffentlichen.

Serbien.

Das Bautenministerium übernahm Universitätsprofessor Sawtschitsh, das Handelsministerium der frühere Bürgermeister von Belgrad Glawinitsh und das Justizministerium Timotije- witsh. Die neuen Minister begaben sich am Sonnabend zur Eidesleistung nah Sakobanja.

Amerika.

Der peruanishe Kongreß proklamierte, wie der „Köln. tg.“ gemeldet wird, mit-allen gegen zwei Stimmen Augu st o eguia zum Präsidenten der Republik Peru.

Afrika.

Aus Tanger lief am Sonnabend die inzwischen beglaubigte Nachricht ein, daß die Vorhut der M des ‘Sultans Abdul Asis von Mulay Hafid fünfzig Meilen von Marrakesh entfernt geschlagen sei. us zuverlässiger Quelle wurde ferner berichtet, daß nach dieser Niederlage die f Mahalla Abdul Asis* durch eine hafidishe Streit- macht angegriffen und gänzlich geschlagen wurde. Sie sei in großer Unordnung geflohen. Es wird gemeldet, die Artillerie des Sultans Abdul Asis habe versagt infolge einer O die das Bersten von Geschüßen hervorgerufen habe.

er geshlagene Sultan hat sich nah Settat begeben und soll beabsichtigen, nah Casablanca zu gehen.

Ein weiteres Telegramm der „Agence Havas“ aus Tanger

| j

|

í j

| shäftsträger Padilla wohnte der Unterredung der Dele-

| | | j

| rehterhaltung der Ordnung.

| Tehrten Guebbas und Menebi in die Moschee zurück, wo die

Während seiner Abwesenheit führt der Botschaftsrat Freiherr

von Flotow die Geschäfte der Botschaft.

Cassel, den 23. August. Seine Majestät der Kaiser und König vollzog heute vormittag, von Wilhelmshöhe

¡ vember 1905 eine neue, am 1. April 1908 in Kraft getretene Ver-

kommend, im hiesigen Residenzpalais die Nagelung von neuen |

Fahnen, die für Regimenter der für das diesjährige Kaiser-

erlassen, die folgende Bestimmungen enthält :

manóöver in Betracht kommenden Armeekorps, des XY. und |

XVI., bestimmt sind.

Rußland.

Nach einer Meldung der agentur“ hat der Admiralitätsrat, dem die Projekte des italienishen Obersten Cuniberti und der Hamburger Firma Blohm und Voß für den Bau der neuen Panzerschiffe zur Beratung vorlagen, sih in einer Sißung, in der nur die technische Seite der Frage beraten wurde, für das Projekt der deutshen Firma entschieden. Die projektierten Panzerschiffe sonen eine Tragfähigkeit von 20000 t, 211/, Knoten Ge- chwindigkeit, außer der mittleren und kleineren Bestückung zollige Geschüße sowie 800 Mann Besazung erhalten.

zwölf Die

| Bestimmungen. : Lösung eines Jagdscheins, soweit nit die naGfolgenden Paragraphen | anderweite Bestimmungen enthalten. § 2. und Fangen von Gorillas und anderen Tteren, bet denen für Erhaltung

„St. Petersburger Telegraphen- | und Flußpferde ¡ der | stimmten Sebietsteilen ¡jeitweilig verbieten. : nahträglich die Genehmigung des Gouverneurs einzuholen. § 3. { Bezüglich der Elefanten, Flußpferde, Nashörner, Giraffen, Büffel, | Antilopen und Gazellen is verboten: a. die Jagd, das vorsäßliche { Erlegen und Fangen von nit ausgewahsenen Tieren. | gewachsen gelten Elefanten, bei welhen ein normal ausgebildeter j SoBlOhs g geringeres Gewicht 2 kg besißt: b) die Jagd, das Panzerschiffe sollen auf St. Petersburger Werften mit | M e S O E russishem Material und von russischen Arbeitern gebaut werden. |

Jn den neun Monaten bis zum 1. Zuli a. St. ver- |

faufte die Bauernargrarbank an Bauern 4886 verpfändete Güter mit einem Areal von insgesamt 5 451 775 Desjätinen

ür 0661/2, Millionen Rubel. Bis zum 1. Juni erklärten in 40 Gouvernements des europäischen Rußlands 570 756 Bauern- wirte dem Minister des Jnnern ihre Absicht, vom Gemeinde- besiß zum Einzelgrundbesiß überzugehen.

Spanien. Der König Alfons ist, „W. T. B.“ zufolge, nah Paris gereist, von wo er sich nach England begeben wird.

Portugal.

In der Sigung der Pairskammer am Sonnabend wurde die Vorlage über die Zivilliste-mit 60 gegen 3 Stimmen angenommen.

| Vernichtung ganzer Rudel herbeizuführen; insbesondere ohne ausdrück-

15 über 596 Millionen Rubel, ferner 571 034 Desjätinen | lde, Genehmigung des Gouverneurs die Ausübung der Jagd durh

: Einkreisen (E:nfenzen, Einbrennen), das Fangen in großen Neten und

vom gestrigen Tage besagt: Unter dem Drängen der Tanger benahbarten Stämme, welche die Stadt bedrohten, wenn Mulay Hafid niht zum Sultan ausgerufen würde, versammelten sich die marokkanishen Notabeln von Tanger in der Moschee, um über den Wortlaut einer Proklamation zu beraten. El Menebi, der Vertreter Mulay Hafids, dem bereits die Geschäfte des Ministers des Auswärtigen anvertraut worden waren, bat auf Anraten der englishen Gesandtschaft, mit der Proklamation einige Tage : j eit habe, dem Throne zu ent- agen. Die marokkanishen Würdenträger wünschen jedoch, daß die sofortige Proklamation erfolge. Man kam darin überein, daß El Mencbi und El Guebbas sich zu dem fran- ösishen Gesandten Regnault begeben und die Genehmigung für die sofortige Pon Mulay Hafids nachsuchen ollen. Regnault überbrachte sogleih diesen Wunsch allen früheren Beamten Abdul Asis".

Jm Verlaufe der Versammlung in der Moschee kam man ferner überein, erstens, Versuchen, Unruhe zu stiften, entgegen- zutreten, zweitens, keine Repressalien gegen den früheren Gegner anzuwenden, und drittens, den Beamten des Sultans ihre Funktionen zu lassen. Der . spanishe Ge- gerte mit dem französishen Gesandten Regnault bei.

ieser dankte den Delegierten für ihr Vorgehen, erklärte, daß er sich nicht - êinmischen könne in dynastische Fragen bezüglich der inneren Politik des Landes, und nahm Kenntnis von den Versiherungen der Delegierten, betreffend die Sicherheit der fremden Kolonien und der Auf- t , Der spanische Geschäftsträger dankte gleichfalls den Delegierten und {loß sich vollständi der Erklärung Regnaults an. Nach der Zusammenkunft

Prokla mation unter enthusiastishem Zuruf der Anwesenden stattfand. Die Behörden in Tanger haben die Proklamation von Mulay Hafid in allen Hafenpläßen mitgeteilt und an die dortigen Behorden die Aufforderung gerichtet, auch ihrerseits Mulay Hafid zum Sultan zu proklamieren.

Koloniales.

Der Kaiserlihe Gouverneur des Schuggebiets Kamerun hat am 4. Värz d. J. unter Aufhebung der Verordnung des Gouverneurs, betreffend die Ausübung der Jagd auf Elefanten und Flußpferde, vom 29. November 1892 und der Verordnung des Gouverneurs, betreffend das Cinkreisen von Elefanten, vom 25. Februar 1900/8 No-

ordnung, betreffend die Jagd im Schugzgebiet Kamerun,

A. Allgemeine, für Europäer und Farbige gültige § 1. Zur Ausübung der Jagd bedarf es der

Die Jagd, das Erlegen

der Art ein wifsenshaftlihes Jnteresse vorliegt, kann vom Gouverneur zeitweilig oder dauernd verboten werden. Ferner ist jede Art der Jagd verboten in den Gebietsteilen, welche vom Gouverneur als ,Schon- gebiet“ ecflärt worden sind oder ncch erklärt werden. Für Elefanten können die Lokalbehörden, sofern die Gefahr dieser Tierarten vorliegt, die Jazd in be-

Ausrotturg In folhen Fällen ist

Als nit aus-

Ausnahmen zu § 2 und 3 kann der Gouverneur gestatten, wenn es sich um Fang oder Er- legung zu wissenscaftli®Zcn Zwecken, zur Zähmung oder um Verhütung von Wilds§%aden handelt. § 4, Verboten ist die Anwendung von Vorrichtungen und Milteln, die geeignet sind, die

das Frlegen von Wild unter Anwendung von Gift. Diese Bes stimmungen gelten nicht für das Erlegen von Raubwild. § 5. ? Der Jagdschein lautet auf den Namen des Jnhabers, i unüber- tragbar und gilt auf die Dauer des Kalenderjahres, für welches er ausgestellt ist, Im Falle erwiesenen Mißbrauchs fann der Jagdschein wieder entzogen werden. Gesellschaften oder Einzelpersonen wird auf Antrag ein Fagdschein nah Ausgabe B ausgestellt, welcher die Genannten befugt, einen farbigen Jäger zum Zweke der Fleishbesorgung zu halten. § 6. Es werden drei Arten von Jagdscheinen ausgestellt. Auss gabe A kostet 100 4 und gilt für ein Stück Wild folgender Gattungen: Elefanten, Flußpferde, Nashörner, Giraffen oder Strauße.

nannten. Ausgabe © kostet 5000 4 und gilt für sämtli j arten Die Bestimzungen der §8 2 und 3 Ard R 4 teilung eines Jagdscheins nicht berühit. § 7. Die Jagdscheingebühr ist sofort zu entrichten und berechtigt ledigli zur persönliden Ausübung der Jagd. Die Ausübung der Jagd dur Jäger, welhe im Dienste eines anderen ftehen, wird nur ganz ausnahmsweise ge, stattet. Für jeden derartigen Jäger ist eine Gebühr von 3000 für das Jahr zu entrihten. Die Genehmigung wird dur den Gouverneur erteilt. Die Bestimmungen über die Einfubr von Schußwoffen und Munition in Kamerun werden hierdurch nit be, rührt. § 8. Zur Auestellung von Jagdscheinen, Ausgabe B, sind die Kaiserlihen Bezirkeämter und Stationen befugt. Iagadscheine Ausgabe A und C, werten nur vom Gouvernement au3gestellt, § 9. Die Ausstellung eines Jagdscheins ist zu versa; en Personen: a. welche in den leßten fünf Jahren wegen Vergehens gegen die Jagd, verordnung oder tas Eigentum bestcaft worden sind, þ. von denen eine unvorsihtige Führung der Waffe oder eine Gefährdung der offent, lihen Sicherheit zu besorgen ist. Die Ausstellung eines Jagdscheins nach Formular © kann verrocigert werden. § 10. Der äger hat bei Ausübung der Jagd den Iagdschein stets bei fch zu führen und auf Verlangen vorzuzeigen. Zur Kontrolle sind die weißen Beamten der Bezirks- und Forstverwaltung befugt. § 11, Wer seinen Jagd- schein verliert und nahweisen kann, daß er einen solchen besessen hat, bezahlt für Ausstellung eines Duplikats 3 4. § 12. Von Bewerbern um einen Jagdschein, die nicht im Schußzgebiet ihren dauernden Wohns fiß haben, kann bie Hinterlegung einer Si@erbeit bis zur Höhe von 1000 durch die ausstellende Behörde gefordert werden. Diese Sicherheit haftet für etwa verwirkte Beldstrafen und die Kosten des Strafyerfahrens. § 13. Das Töten und Fangen von Raubtieren und Reptilien ist auch ohne Jagdsein erlaubt. § 14. Von der Er- legung eines Elefanten, Flußpferdes, Nashorns, etner Giraffe oder eines Straußes ist die zuständige Lokalbehörde unverzügli zu bena, rihtigen. § 15. Gibt der Jagdberechtigte die Verfolgung eines krank eschossenen Wildes auf, so erlischt fein Aneignungsrecht an dem betreffenden Stück Wild, Das Entsenden von bewaffneten Beauf- tragten zur Verfolgung iît nit staithaft. § 16. Zum Schuße gefährdeter Pflanzungen ist es den Besigern gestattet, innerhalb des Gebiets der Pflznzungen Elefanten, _Flußpferde oder Nashörner ab- schießen ju lassen. Zun Schutze gefährdeter Fa:men kann auf Antraz der Interessenten dite zuständige Lokalbehörde das Abschießen von Elefanten, Slußpferden und Nashörnern verfügen. Die Lösung eines Jagdscheins ift in den Fällen des Absatzes 1 und 2 nit erforderli, § 17. Das Abschießen hat unter möglihster Schonung der jangen und der weiblichen Tiere und nur soweit zu geschehen, als der Zweck des Abschießens es erfordert. § 18. Werden nah § 16 Absay 1 von niht mit Jagdshein (Ausgabe C) versehenen Jägern Elefanten und Flußpferde erlegt, so ist eine Gebühr von je 20 y. H. des Wertes des erlegten Elfenbeins im Schutgebiet an den Fiskus zu zahlen. Die Zähne der nah § 16 Saß 2 von nicht mit JZagdschein (Ausgabe C) versehenen Jägern erlegten Elefanten und Flußpferde fallen dem Landesfitku3 anheim.

B. Sonderbestimmungen für Farbige. § 19. Den Ein- geborenen ist innerhalb ihres Stammgebieis die Ausübung der Jagd, mit Ausnahme auf Elefanten, Flußpferde, Nashôrner, Giraffen und Strauße, ohne Jagdschein gestattet. Im übrigen unterliegen sie gleichfalls den Bestimmungen dieser Vecordnung. S 20. Unter R im Sinne dieses Abschnittes is nur die Jagd mit Feuerwaffen verstanden. Die Jagd mit Speer, Pfeil und Bogen ist den Farbigen allgemein und ohne Lösung eines Jagdscheins gestattet.

C. Straf- und Shlußbestimmungen. § 21. Wer in den bom Gouverneur festgeseßten Schongebieten die Jagd ausübt, wird mit einer Geldstrafe bis zu 5000 46, im Falle des Ünvermögens mit einer gemäß §S§ 28, 29 des Reichs\trafgeseßbuchs festzusezenden Ge- fängnisstrafe bis zu drei Monaten bestraft. Im übrigen werden Zus widerhandlungen gegen diese Verordnung, soweit sie nicht nah dem Reichs\trafgesesbuh strafbar find, mit Geldstrafe bis zu 1000 4

bestraft, die für den Fall, daß sie nicht beizutreiben nd, nah Maßgabe der §§ 28, 29 des Reichsstrafgeseßz- uchs in Haftstrafe umzuwandeln sind. Gegen Farbige finden

die nach den bestehenden Verordnungen zulässigen Strafmittel Anwendung. Neben der verwirkten Strafe ist auf Einziehurg der zur ‘Jagd benußten Gewehre, anderen Jagdgeräte fowie der unredt- mäßigen Jagdbeute und Hunde zu erkennen, ohne Unterschied, ob sie dem Verurteilten gehören oder nit,

_Auf Grund des § 2 Say 1 der vorstehenden Verordnung, be- treffend die Jagd im Schußzgebiet Kamerun, hat der Kaiserliche Souverneur des Schußzgebiets durch Bekanntmachung vom 6. Mai d. J. die Jagd auf Gorillas sowie das Erlcgen und Fangen von Gorillas bis auf weiteres verboten. Ausnahmen können gemäß § 3 Say 2 der Jagdverordnung auf vorheriges Ansuchen durch den Gouverneur gestattet weroen, sofern es sich um den Fang oder die Erlegung zu wissenschaftlihen Zwecken handelt.

Tir. 34 der „Veröffentlihungen des Kaiserlihen Ge- suntheitsant5" vom 19. August hat folgenden Jnhalt: Gesund- heits#tand und Gang der Volkskrankbeiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest, Desgl. gegen Cholera. Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich.) Essi säure. (Preußen.) S&lachtvieh- und Fleishbeschau. (Reg.-Bez. Potsdam.) Desgl. (Bayern.) Drogensammlung. Ortsviehversiherungêvereine. (Baden.) Hilfépersonal im Gesund- heit8wesen. (Braunshweig.) Pocken. (Anhalt.) Impfung. Oesterreich. Niederösterreich.) Landesfindelanstaît. (Ungarn.) Doktor- diplome 2c. (Schweiz. Kant. Bern.) Körnerkrankheit. (Ver- einigte Staaten von Amerika.) Nahrung?mittel 2c. (Canada.) Räude der Pferde 2c. (Nicaragua.) Patentmedizinen. (Niederländisch - Guayana.) Sanitätsübereinkunft, Tierseuchen im Auslande. Desgl. in Oesterrei, ‘2. Vierteljahr. Maul- und Klauenscuche in der Schwetz. Tierseuhen in Schweden, 2. Vierteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Tier- seuhen. (Waldeck.) Vermischtes. (Deutshes Reich.) Jahres- berichte der Gewerkbeaufsihtsbeamten 2c. 1906. (Baden). Er- nährung der Säuglinge, 1903 —- 1905. (Italien.) Heeresergänzungs- geschäft, 1906, (S{hweiz. Kant. Basel (Stadt.) Tätigkeit des chemischen Laboratoriums, 1907. (Großbritannien.) Sterblich- keit ia Edinburg, 1907. (Belgien.) Körperlihe Uebungen. Sterblichkeit in Antwerpeo, 1907. -— Geschenkliste,. Wochentabelle über die Sterbefälle in deut'hen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Deëgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Stati#ik und Volkswirtschaft.

Deutschlands auswärtiger Handel im Juli und in den ersten 7 Monaten 1908.

Nah dem Juliheft der vom Kaiserlichen Statistishen Amt herau?gegebenen „Monatlihen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets* betrug die Einfuhr im Monat Juli d. I. 9 297 048 & verschiedene Waren und 106 725 Stück (nämlich 321 Stock Bienen, 10090 Pferde und andere Tiere, 111 Fahrzeuge und 96 203 Uhren). Gegen den Vormonat hat die Einfuhr wieder beträchtlih zugenommen, besonders in den Erzeugnissen der Forstwirtschaft, Erzen, chemishen und pharmazeutischen Erzcugnifsen. Gegen die Julieinfuhr des Vorjahres steht die diesjährige bedeutend zurü.

Die Ausfuhr im Juli betrug 3 663 552 t verschiedene Waren und 30 098 Stück (54 Stock Bienen, 282 Pferde und andere Tiere,

Die Lösung von mehr als drei Jagdscheinen, Ausgabe A, für ein ! Kalenderjahr und einen Inhaber ist nicht zulässig. Ausgabe B kostet | 29 #6 und gilt für alle Wildarten, mit Ausnahme der unter A ge- |

217 Fahrzeuge und 29 545 Uhren). Ein Vergleichß mit dem Vor-

monat ergibt eine kleine Abnahme der Ausfuhr, sie ist eine bedeutende zu nennen im Vergleih mit der Juliausfuhr des Vorjahres.

Die Einfuhr der gesamten sieben Monate des Jahres 1908 ergibt 33 712 893 & verschiedene Waren gegen 36 408 519 im Vorjahre, ferner 842773 Stück gegen 1002296 vorjährige. Der Unterschied beträgt rund 2,7 Millionen Tornen und 160 000 Stü. Ein Rückgang ist hauptsählich bemerkbar bei den Erzeugnissen der Land- und Forstwirtshaft, den mineralischen und fossilen Rohstoffen, den unedlen Metallen und Waren daraus, insbesondere Eisen und Eisenlegierungen.

Die Ausfuhr dieses Zeitabschnitts machte 25 478 847 t ver- \ch!edene Waren gegen 25 328 518 leßtjährige und 229 396 Stü gegen 274 106 im Vorjahre aus, es ist hier daher ein Ptehr von 150 000 t und ein Weniger von 45 000 Stück zu verzeihnen. An dem Mehr sind fast alle Tarifabshnitte beteiligt, sodaß auch der Rückgang bei den mineralischen und fossilen Rohstoffen von etwas über 300 000 t mehr als aufgewogen wird.

Die Volks\{chulen in Württemberg im Schuljahre 1907/08.*)

Am 1. Januar 1908 zählte man im Königreiß Württemberg an 2102 Sghulorten 2255 Volfks\chulen, und zwar 1379 evangelische, 852 fatholische und 24 israelitische mit insgesamt 317 941 Schul» kfindern, die in 5527 Schulklassen, mit Eins{hluß von 6 Hilfs- klassen für Schwachbegabte, unterrihtet wurden. Von diesen Schulen bestanden 1110 nur aus je einer unv 670 aus je 2 Schulklassen. An 1538 Schulklassen über ein Viertel der Gesamtzahl wurde vornehmlich wegen Ueberfüllung, Engräumigkeit und Lehrermangels ein besonderer Abteilung8unterriht erteilt. Es geschah dies wegen einer Zahl von mehr als 90 Schülern in 325 Klafsen, wegen Enge des Squlraums oder zur Erleichterung des Unterrichts und im Interesse der Disziplin in 991 und wegen Lehrermangels in 222 Fällen.

Von den Scchulkindern waren 220 146 evangelisch, 97 444 katholis und 351 israelitisch. Werden die 38 gehobenen Volksschulen (Mittelschulen) miteinbezogen, so erhöht sich die Gesamtzahl der Schulkinder um 9610 bis auf 327 551, von denen 155 384 Knaben und 172 167 Mädchen sind. Dazu kommen noch 735 Schulkinder in den Seminarübungss{hulen, 1870 in den Rettungs- und Erziehungs- anstalten und 1337 in „weiteren Privatshulen“, sodaß das gesamte P L" aide in Württemberg einen Schulkinderbestand von 331 493 aufweist.

„Lehrstellen“ gab es am 1. Januar 1908 an den württem- bergischen Volks\chulen für ständige Lehrer 3975 und für ständige Lehrerinnen 120, zusammen 4095, außerdem 66 sogenannte ständige Schulamtsverwesereien und 1378 Stellen für unständige Lehrer und Lehrerinnen, darunter 4 für Fachlehrerinnen. Von den ständigen Lehrern waren 2754 evangelisch, 1200 katbol.\ch und 21 ifraelitisch, von den ständigen Lehrerinnen 92 evangelisch und 28 katholisch.

Konsumvereine in der Shwe iz.

In der „Zeitschrift für \{chweizerische Statistik“ (Jahrgang 1908, Band Il, 5) it eine Uebersicht über die seit dem Jahre 1900 in das

andelsregister eingetragenen Genossenschaften der Schweiz veröffents-.

lit. Danach zeigt sh, daß in dem Zeitraum von 1900 bis 1904 die Zahl ter jährlih eingetragenen Genossenschaften zwischen 200 und 268 \ch{chwankte, daß aber dann eine wesentlißhe Steigerung ein- trat. Im „Jahre 1905 wurden 376, im Jahre 1906 450 und im Jahre 1907 573 Genossenschaften eingetragen, sodaß die Zahl der von 1900 bis 1907 neu eingetragenen Genossenschaften 2538 betrug. Hierunter befanden sich 213 Konsumgenossenschaften. Insgesamt dürften gegenwärtig in der Schweiz wohl 6000 in das Handelsregister eingetragene Genossenschaften bestehen, wovon etwa 500 oder rund 89/9 reine Konsumentenorganisationen sind. Zu diesen Zahlen bemerkt die amtliche Zeitschrift: „Diese Ziffern zeigen, eine wie große Rolle die genossenshaftlihe Selbsthilfe im wirtschafts- lichen Leben unseres Volkes spielt und wie unverständig und ungerecht es ist, wenn man angesihts der Bemühungen, auf allen Gebieten die kleinen Kräfte zur Erzielung des größten gon zu sammeln, es den Konsumenten verwehren will, |\ch ebenfalls diejenigen Institutionen zu \chafffea, die geeignet find, ihre Lebenshzltung zu verbessern. Die machtyole Entwicklung des Genofsen- \haftswesens im allgemeinen zeigt zur Gerüge, daß die Masse des Volkes der Selbsthilfe freundlih gesinnt if und fich thr im vollsten Maße bedient, und daß jeder Versu, diefe Entwicklung zu hemmen, gründlih Fiasko machen muß." Näkßere Angaben über die gesamten Konsumvereine der Schweiz enthält ein Bericht des österreichischen Generalkonfulats in Zürich, der in dem amilihen Organ „Das

andel8museum* (Jahrgang 1908, Nr. 32) zum Abdruck gelangt ist.

s heißt hier u. a.: „Die Zahl der dem „Verband {chweizerischer Konsumbvereine" angehörenden Vereine slieg im Jahre 1907 auf 259 (1906: 237). Die Mitgliederzahl von 242 Verbandsvereinen vermehrte sch um 19109 und betrug am 31. Dezember 1907 171 603. Die Zahl der Konsumbvereinsläden hat fich um 68 vermehrt und betrug am Ende des Jahres 794. Die Zahl der Angestellten stieg von 2444 im Jahre 1906 auf 2838. Die Warenbezüge der Mit- glieder beliefen sich auf 69 596 679 Fr. Die Vermehrung gegen 1906 beträgt 7 904 049 Fr. Die Gefamtsumme der erzielten Ersparnisse erreihte 5 996 977 Fr., wovon 5 074 807 Fr. als Rückvergütung an die Mitglieder zurückerstattet wurden. Das Kollektivvermögen der organisierten Konsumenten beträgt 5044043 Fr., das eins gezahlte Genofsenschaftskapital 2535486 Fr. Auf tas Mitglied enifiel ein Durchschnittebezug im Werte von 405,57 Fr. 59 Ver- eine besaßen eigene Bäckereien, und- 27 befaßten sich mit der Milchvermittlung. Die Zentralstelle als Großeinkaufsstelle ver- zeihnete 1907 einen Umsaß von 14534 809 Fr. Die Zunahme be- trägt 34,8 9/0. Der Nettoübershuß des Verbandes belief fch auf 136 660 Fr. Der Verband besißt vier Preßorgane. Der „Schweize- rishe Konsumverein“ erscheint in einer Auflage von 3400 Exemplaren, das „Genofsenschaftlihe Volksblatt“ in 107 000, das französishe Blatt „La Coopération“ in 11300 und die italienische „Cooperazione“ in 1000 Exemplaren.“

Man ersieht aus vorstehenden Angaben, daß das Konsumbvereins- wesen in der Schwetz sich in einem regen Aufblühen befindet und als ein beahtenswerter Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zu betrachten ist.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Hafenbetriebsverein in Hamburg gibt, der „Köln. Ztg." zufolge, bekannt, daß ein neuer Vertrag am 31. August in Kraft trete. Wer bis 29. August den Vertrag nicht unterschrieben habe, werde entlaffen.

In Budapest wurden, wie „W. T. B.® meldet, 4000 Tischler ausgesperrt, weil sie eine zehnprozentige Lohnerhöhung forderten und 14 Werkstätten, die ihre Forderung nicht bewilligten, boykottierten.

Kunst und Wissenschaft.

In der Galerie Eduard Schulte wird für den Monat Septembec eine Carl Spißweg-Ausstellung vorbereitet, die über 200 Werke des Meisters enthalten und in wünschenswerter Weise die kleine Ausftellung von etwa 40 Werken ergänzen wird, die seiner Zeit den Inhalt des viel aufgesuhten Spitzweg-Kabinetts in der Jahrhundertausstelung bildeten. Im November veranstaltet Eduard Schulte zu Ehren des 60. Geburtstags Uhdes eine große Ausftellung von Werken Me vonUhdes; sie wird dieVeranfialtung vom vorigen Jahre in München an Umfang noch übertreffen.

*) Nach der Statistik des Unterrihts- und Erziehungswesens im nige Württemberg für 1907, veröffentliht vom K. Ministerium des Kirchen- und Schulwesens. Stuttgart 1908.

Literatur.

Von dem Lieferungswerk „Deutsche Gedenkkballe“ (Verlag des „Vaterland“ in Berlin) liegt das Heft 8 vor, in dem der Untiversfitätsprofessor Dr. Ernst Bernheim die Persönlichkeit Friedrich

Barbarofsas \{ildert. Von dem Maler Arthur Freiherr von Nam- berg entbält diese Lieferung in vorzüglicher Nachbildung das Gemälde, wie Kaiser Friedri 11. in Palermo im Jahre 1230 cine Gesandt- {aft Araber, die Geschenke darbringt, empfängt.

Im Verlage der Kunstanstalt E. Sthreiber G. m. b. H,, Stuttgart, wird in allernähsten Tagen ein von alten Freunden und Mitarbeitern des Grafen Zeppelin, den Herren Geh. Reg.-Rat Professor Dr. Hergesel, Baron v Bassus und Dr. H. Ekener heraus- gegebenes Album erscheinen, in dem in Wort und Bild das Zeppelinsche Luftshiff und seine beiden großen Fahrten geschildert werden. Die Bilder bringen die vollständige Serie der aus der Gondel von Mitfahrenden gemachten Aufnahmen und geben dieser Publikation einen besonderen Wert. Der Preis wird im Interesse weitester Verbreitung auf nur 1 1 festgesetzt.

Kurs Anjeigen / neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. tnsendungen sind nur an die Nedaktion, Wilhelmstraße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Wirtschaftsgeographie mit eingehender Berücksichti- gung Deutschlands. Von Dr. Christian Gruber. Neu earb. von Dr. Hans Reinlein. 2. Aufl. Mit 12 Diagrammen und 5 Karten. Ina Leinwand gebdn.. 2,40 M. Leipzig, B. G. Teubner.

Erläuterungen 2c. zu Janssens Geschichte des deutshen Volkes. Herausgeg. von Lud wig Pastor. VI. Bd. 2. u. 3. Heft: Martin Eisengrein (1538—1578). Von Dr. Luzian Pfleger. 3,60 M4. Freiburg i. Br., Herdershe Verlagshandlung.

Die Einheit der Architektur. Betrahtungen über Baus kunst, Ingenieurbau und Kunstgewerbe. Von Hermann Muthesius. 1,50 46. Berlin W. 35, Derfflingerstr. 20, Karl Curtius.

Straubes Spezialkarte der Umgegend von Buckow (Märkishe Schweiz) nebst Führer. 6farbig. 1:15 000. 0,75 A6; desgl. der Umgegend vonEber3walde, Freienwalde Oderberg. 6 farbig. 1:45000. 1,25 4; desgl. vom Ober- und Unter-Spreewald. 1:100000; mit Ergänzungskarte: Lübben—Kottbus—Lieberose. 1:300000. 5 farbig. 0,75 #4. Berlin SW. 13, Neuenburgerstr. 15, Geograph. Institut und Land- farienverlaz Julius Straube.

Die Frau und ihre Zeit. Jllustrierte Monats\chrift. 1908 e g #4. Berlin SW. 68, Lindenstr. 3, Verlagsanstalt,

untdruck. j

Kultur und Fortschritt. Neue Folge der Sammlung „Sozialer Fortschritt“, Hefte für Volkswirtschaft, Sozialpolitik, Frauenfrage, Rechtspflege und Kulturinteressen :

Heft Nr. 171. Was will die Mittelstandsbewegung? Ihre praktischen und idealen Ziele. Nach der Denkschrift der Mittel- ftandsvereinigurg im Königreih Sachsen bearbeitet ;

Heft Nr. 172. Die Dolensrage. Von Dr. F. Winter stein;

Heft Nr. 173/74. Zur Reform des Dienstbotenwesens; Referat für den Verein Frauenbildung Frauenstudium Abteilung Heidelberg erstattet von Frau Emilie Eschle;

Heft Nr. 175. Das Duell. Von Ph. Stauff;

Heft Nr. 176/77. Die Parteien des deutshen Neichs- tags nach ihren Programmen geschildert. Von Alexander

Burger; Le digen ane. Von W. von Kalckstein;

Heft Nr. 178, Heft Nr. 179/80. as em und die „UrT9;

moderne Moral. Von Henriette :

Heft Nr. 181. Der Arbeitsfriede. Von N. P. Gilman u. L. Katscher;

Heft Nr. 182/83. Die Bevölkerungsfrage in weiblicher Beurteilung. Von Gräfin Gisela von Streitberg; Éi Des Nr. 184. Entartung und Zuchtwahl. Von Ph.

auf f;

Heft Nr. 185/86. Die Gesundung des sozialen Lebens dur die angewandte Naturwissenschaft. Von Dr. Johann Zmav'c;

eft Nr. 187. Kommunale Bodenpolitik. Von W. von

Kalckstein;

Heft Nr. 188/89. Fürsorge für den Bau von Arbeiter-

wobnungen-auf dem Lande. Von Dr. Hermann Blumen- Von Dr.

thal; Heft Nr. 190. Nechtsfragen für Neisende. F. Winterstein. Einzelheft der Nr. 171—190 25 & §. Die Reihe von 10 Heften 1,50 46; 10 Hefte nah beliebiger Auswahl 2 M. Gaubßsch bei Leipzig, Felix Dietrich. Land- und Forstwirtschaft. *

Die Kornernte Oesterreihs 1907.

Dem vom österreihishen Ackerbauministerium veröffentlichten I. Heft des „Statistischen Jahrbuhes“ für 1907 entnimmt die „Stat. Korr.“ über die Anbauflächhen und Ernteerträge der wichtigsten Körner- früchte in den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern der Monarchie die folgenden Mitteilungen.

Von der gesamten 10653 703 ha umfassenden Ackerlandsfläche des Jahres 1907 entfielen auf den Anbau von Weizen, Noggen und Gerste (Winter- und Sommerfruht) sowie von Hafer und Mais zu- sammen 6 483 612 ha oder 60,86 Hundertteile. Jm einzelnen kamen im Berichtsjahre und in den vier Vorjahren

d Si

auf 1907 Ry ri 1905 1904 1903 e ar den Weizen . 1179455 1161349 1125973 1114879 1052 433 « Roggen . 1853577 2020516 1968643 1926401 1807 168 die Gerste . 1166526 1177296 1188137 1184258 1204 983 den Hafer . . 1935710 1833665 1807971 1821697 1833 441 v Mais... 348344 342961 348471 338415 333554 zusammen 6483612 6535787 6439195 6385650 6231 579.

An diesem Anbau hatten 1907 den bedeutendsten Anteil der Wetzen, . die Gerste und der Hafer in Galizien (Krakauer und Lemberger Gebiet zusammen) mit 516 984 bezw. 402511 und 757024 und in Böhmen mit 226 524 bezw. 309 902 und 471 852 ha, der Roggen in Böhmen und Galizien mit 548 925 bezw. 516 553 ha, der Mais im Lemberger Gebiet Galiziens und der Bukowina mit 87 583 bezw. 70 500 ha. Von den Flächen für Weizen, Noggen und Gerste waren im Berichtsjahre 8,9 bezw. 6,5 und 96,6 Hundertteile mit Somme- rung bestellt. :

Die Ernte des Jahres 1907 erwies sich bei der Gerste und dem Hafer reichlicher als in den vier Vorjahren und dem Dur{hschnitt von 1897—1906, bei dem Weizen und dem Noggen dagegen s{chwächer als in den vorangegangenen drei Jahren, und auch bei dem Mais blieb sie gegen die beiden Vorjahre etwas zurück. Die Gesamternte

betrug nämlich in Millionen Doppelzentnern : bei 1907 1906 1905 1904 1903 1897—1906 g Our Bt

dem Weizen ¿168 169 48 6 Y 3, « Roggen 220 92 2s 208 20,6

der Gerste . « A7. 16/6 108 05 161 14,7

dem Hafer . (248 224 180519 18,6 18,1 ¿ ais . 2 46 4 2 41 4,0.

iernah fanden / ih als durchschnittlihe Erträge von einem

ektar in Doppelzentnern:

bei 1907 1906 1905 1904 1903 1897—1906

durhschnittlih A L 10,60 E E 19 12,0 Viodaden «18 1256 T E 114 L der Gerste . A440 10D 193 12,3 dem Hafer . . E T0 9,7 E 2/1 18,0 156 94 122 11,8,

Die Fruchtbarkeit der einzelnen Länder if infolge der bedeutenden Höhenunterschiede und der Gebirgsfomattonen selbstverständlich sehr ungleich. So wurden im Bericht?jahre die hô&sten Erträge von allen vorbenannten fünf Körne:frühten in Böhmen mit 13,0 bezw. 15,8, 18,8, 15,7 und 26,3 dz vom Hefktar ermittelt, die geringsten von dem Weizen, dem Roggen und dem Hafer in Dalmatien mit 5,5 bezro. 4,4 und 3,7, von der Gerste in Dalmatien und Istrien mit 4,6 und von dem Mais wieder in Iftrien mit 5,0 az.

Der Geldwert der vier Körnerfrühte Weizen, Roggen, Gerste und Hafer zusammen beziffert fch für das Jahr 1907 auf 1384,7 egen 1126,6 Millionen Kronen im Vorjahre und 933,5 im Durh- {Pitt von 1897—1906s; er übersteigt also im Berichtsjahre troy der gegen 1906 geringeren Ernte die Werisumme aller vorangegangenen zehn Fahre beträhtlich, was sich aber aus den Einheitspreïsen der Frühe Teicht erklärt. Im ReichsdurchsŸhnitt stellen sih nämlich die Preise für 100 kg Marktware auf Kronen

im Durchschnitt von

bei 1907 1906 1897—1906 dem Weizen . .*, 21,82 16,14 17771 , Roggen . 19 50 13,64 14,89 der Gerste . 16,73 14,75 14,64 dem Hafer . 1977 14,49 13,44.

Ernteaussichten und Getreidehandel in Jtalien.

Nach einem Bericht des Kaiserlihen Konsulats in Palermo wird der Ausfall der Betreideernte als etwas hinter der vorjährigen zurückbleibend bezeichnet, gilt aber immer noch als Mittelernte. Die Preise weisen gegen das Vorjahr eine Steigerürng von durchschnittlih etwa 2,50 Lire für den Doppelzentner auf und stellen sich im Durch-

nitt:

Harter Weizen Weicher Weizen Hafer RNealforte : 30,75 Ure Timilio: 28,90 Lire 22,20 Lire Sammartinara: 30,15 , :

für den Doppelzentner, erste Kosten. Die Brotpreise stellen sich, wie folgt: Oualität T II ITI Städtische Bäckerei: —,36 Lire —,32 Ure —,— Lire Private Bâäckerei : —,40 , —,36 , —,32

für das Kilogramm.

Die Aussichten für die Mandelernte sind zufriedenstellend, was auch in den verhältnismäßig niedrigen Preisen zum Ausdruck kommt. Vorrätige, d. i. vorjährige Ware, ist nur noch wentg vorhanden. Troßdem stellt sich der Preis nur auf etwa 165 Lire für den Doppel- zentner, gegen 240 Lire im Jahre 1907. Neue Ware, Lieferung gegen Oktober d. J., notiert etwa 163 Lire (1907 etwa 246 Lire). Be- dingung: Erste Kosten.

Die Nachrichten über den Stand der Agrumen (Or@ngen und Zitronen) lauten nicht ungünstig; nur wäre etwas Regen erwünscht.

Auch für . dieses Jahr darf eine reihe Wein ernte erwartet werden, namentlich wenn noch zu rehter Zeit Regen eintreten sollte. Von Krankheiten und Schädlingen verlautet bisher nichts aus den Haupts- erzzugungébezirken. Es ist noch ein großer Vorrat unverkauften Weins vorhanden; die gegenwärtigen Preise sind teilweise um die Hälfte niedriger als 1907.

Alcano weiß 13 Grad = 18,— Lire 15 j für den Hektoliter ;

23100 erste Kosten.

O 2050 O 2800, Veber den Stand der Olivenbäume beginnen Klagen laut zu werden, weil die anhaltende Trocktenheit {ädlich wirkt. Dieser Umstand beeinflußt {hon die Preise der vorrätigen Ware, die zur Steigerung

e L trafi 110—115 Li

rtrafino S re ü

Fino s 105110, S F taibile ; a b erste Kosten.

Sumach bietet Anlaß zu Befürchtungen hinsihtlich des quanti- tativen Ausfalles der neuen Ernte, die auf ein Drittel weniger als 1907 ges{chäßt wird, vorausgeseßt, daß nicht noch Negen während der Ernte eintritt. Für männlihen Sumah (Ballenware) werden zur Zeit 22,50 Lire für den Doppelzentner, erste Kosten, gezahlt.

Die Mannaernte wird ungefähr der vorjährigen gleihkommen, da bis jetzt die Witterung für fie günstig verlief. Die Preise des S find ziemlih hoh: etwa 6,50 Lire für das Kilogramm für

este Tränen (cannolo).

Getreidehandel in Syrien.

Das Kaiserlihe Konsulat in Beirut berichtet unterm 10 d. M. : Die Getreideausfuhr aus dem Wilajet Beirut war im Juli nur gering. An Weizen wurden 65 dz nach Smyrna und 79,3 dz nach Aegypten ausgeführt, der Preis betrug 20 Fr. für den dz f. a b. Die Ausfuhr von Gerste nah türkishen Häfen erreihte 17,4 dz, nach Aegypten 19,6 dz zum Preise von 15 Fr. für den Doppelzentner.

Saatenstand und Ernteergebnisse in Dänemark.

Das Kaiserliche Generalkonfulat in Kopenhagen berichtet unterm 16. d. M.: Das für Dänemark ungewöhnlich warme und Us Sommerwetter dauerte bis Anfang August, wo allmählich Ab- kühlung und Regén eintraten, doch anscheinend bisher nicht in einem Grade, der die Saaten ungünstig beeinflußt hätte, Der heiße Juli hat ein rashes NRNeifen des Getreides zur Folge gehabt, sodaß bereits zu Anfang August mit dem Mähen des Roggens begonnen werden konnte. Die Arbeiten waren vielfach dadurch sehr ershwert, daß sch der Roggen häufig ge- lagert hatte. Im allgemeinen füllt er aber gut, “die Aehren find groß und gut mit Körnern beseßt. Die Körnerentwicklung scheint in diesem Jahre erheblich besser als im Vorjahre zu sein. Kurz nah dem Beginn der Noggenernte konnte auch mit der Gersten- ernte angefangen werden, die ebenfalls ein günstiges Ergebnis zu vers sprehen scheint. Auch der Weizen ist, wenigstens auf den Inseln, erntereif. Die veränderten Wit!terungsverbältnisse werden möglicher- weise die Neife eines Teiles der Frühjahrsfaat etwas verzögern, was jedoch für die Körnerfülle nur nüßlih sein kann.

Vielfah wird über zu große Trockenheit der Wiesen geklagt, sodaß man ih stellenweise gezwungen sieht, das Vieh mit dem fris geernteten Heu zu füttern. Doch hofft man, daß sich dies bei der jeßigen Witterung wieder ändern wird, sodaß die Kühe noh einmal auf die Weide heraus gebraht werden können.

Theater und Musik.

Schillertheater Charlottenburg.

G. von Mosers einst so beliebter Shwank „Das Stiftungs- fest", der in früheren Jahren die Besucher des Schillertheaters O. hon so manches Mal ergößt hat, ershien am Sonnabend zum ersten Male auf der Charlottenburger Bühne. Die Aufführung hatte im Spieltempo noch etwas hohsommerlich Schläfriges, sodaß die wißigen Einfälle und komishen Situationen des Stücks zuerst niht recht ver- fangen wollten. Soll man aber vergessen, daß die Kleinstädter der Mosershen Bühnenwelt im Grunde nur wenig Lebens- wahres an sch haben, so darf dem Zuschauer nicht pel gelassen werden, darüber nachzusinnen. Die besten

eistungen waren die der Herren Kirshner als Kommerzienrat Bolzau und Werner-Kahle als Brimborius: beide wurden dem Humor ihrer Rollen völlig gereht, Den redseligen Hartwig hätte Herr Köstlin besser gespielt, wenn er seine Rolle sicherer beherrsht hätte, und als Vereinsdiener Schnake trug Herr Bildt die Farben zu stark auf. Die anderen Hauptrollen lagen in den Händen der Damen Wasa, Gundra, olms, des Herrn Rembe u. a. Das ftets dankbare Publikum des

chillertheaters ließ es an Beifall nicht fehlen.