1866 / 241 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3444

Abgereist: Der Staats- und Finanz-Minister, Freiherr von der Heydt, nach der Schweiz. Der Ministerial - Direktor, Obver- Berghauptmann Krug

von Nidda, nach Hannover.

Berlin, 4. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem General - Lieutenant von Fran- secky, Commandeur der 7. Division, die Erlaubniß zur Anle- ung der von des Großherzogs von Oldenburg Königliche Gaus. ihm verliehenen Schwerter zum Ehren - Großkreuz des

aus- und Verdienst - Ordens des Herzogs Peter Friedrich udwig, zu ertheilen.

Bekanntmachung. E Die Tmmatriculation für das bevorstehende Wintersemester findet am 15., 19., 22. und 26. Oftober er., Nachmittags 4 Uhr, im Universitäts-Gerichtszimmer statt. i Behufs derselben haben die Studirenden, welche von einer andern Universität kommen, ein vorschriftsmäßiges Abgangs-Zeugniß von jeder früher besuchten Universität, nebst dem Schul-Zeugniß im Ori- inal, diejenigen Jnländer und Angehörigen anderer deutscher Staa- en, welche die Studien erst beginnen, Zeugnisse der Reife, Ausländer wenigstens Paß oder sonstige Legitimations-Papiere vorzulegen. Halle, den 1. Oktober 1866. L A Der Rektor der vereinigten Friedrichs-Universität. Beyswlaa.

A ichtant liches.

PVPreunzen. Neues Palais, 4. Königliche Hoheit der Kronprinz nahm rische Vorträge entgegen und empfing den sandten von Balan. S ; i :

Seine Majestät der König erschien zum Diner bei den Kronprinzlichen Herrschaften im Neuen Palais.

Die von verschiedenen Zeitungen gebrachte Nachricht, wor- nach Ihre Königlichen Hoheiten in diejem Herbst einen Auf- enthalt auf Schloß Meisdorf un Harz zu nehmen gedächten, ist vollständig erfunden. : |

Frankfurt a. M, 3. Oktober. Das heutige »Intelligenz- Blatt« enthält die amtliche Bekanntmachung des Geseyes vom 20. September, die Vereinigung des Königreichs Hannover, des Kurfürstenthums E es s omas Nassau und der freien Stadt Frankfurt mit der preußischen Mon- archie betreffend. A O :

Schleswig-Holstein. O 2, Oktober. (H. N.) Gestern reiste der General von Manteuffel und Familie mit dem Nachmittag8zuge von hier ab, um sih in Reinhards- brunn zu erholen. L |

Kiel, 2. Oktober. (H. N.) Gestern fand auf Bellevue in Gegenwart Sr. | Adalbert von Preußen das Festessen statt, welches die preußische Admiralität zu Ehren der amerikanischen Offiziere veranstaltet

atte. Meeflenburg. Schwerin, 3. Oktober. (W. T. B.) Der mecklenburgische Landtag is} heute gelonen worden. Im schwerinschen Landtagsabschiede heißt es nach dem »Nord- deutschen Korrespondenten«: Der Großherzog habe aus der sttän- dischen Antwort mit O ersehen, daß die Stände der Regierung vertrauensvoll auf dem eingeschlagenen Wege ge- folgt sind. Die von denselben ausgesprochenen Wünsche sollen thunlichst E werden, besonders in Betreff des Wahl- geseßes fir das norddeutsche Parlament. Die patriotische Hal- tung der Stände wird anerkannt. L ;

“Der strelißsche Landtag8abschied besagt: Der Großherzog habe die Erklärung der Stände, betreffend das mit Preußen ab- zuschließende Bündniß 2c, mit Genugthuung entgegengenommen und genehmige gern die auf Abänderung des Wahlgeseßes ge- richteten Anträge.

Sachsen. Dresden, 3. Oktober. Nach eingegangener Nachricht wird Se. Majestät der König von Sachsen, dem »Dr. I.« zufolge, sich morgen früh von Prag nach Karlsbad begeben. |

9 Baden. Aus Karlsruhe, 30. September berichtet die » Karlsr. J.« vom 2. Oktober, Jhre Majestät die Königin von Preußen ist seit wenigen Tagen wieder in Baden eingetroffen, um dort die Kur e dn welche durch Höchstihre Anwesenheit während der Festlichkeiten in Berlin unterbrochen wurde.

Der Geburtstag Jhrer Majestät gab bisher stets Veran- lassung zu einer Fami ienvereinigung, welche jedoch dieses Jahr, da Seine Majestät der König nicht zu kommen im Stande ist, auf den ausdrücklichen Wunsch der Königin unterbleibt. Jhre Majestät wünscht diesen H in aller Stille zu verbringen, weshalb Jhre Königlichen Meg der Großherzog und die Großherzogin si veranlaßt sahen, auf den Plan, zur Königin nach Baden zu reisen, verzichten zu müssen.

Der Präsident des großh. Ministeriums des Jnnern,

Oktober. Seine gestern milital- Königlichen Ge-

. ben Zeitraums im vorigen

Königlichen Hoheit des Prinz - Admirals *

Dr, Jolly, is gestern auf Schloß Mainau zur Vortrags? erstattung bei Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog liparte S i E i;

9. Oftober. Das heut erschienene Regierungsblatt ent- hält eine Allerhöchstlandesherrliche Verordnung , wodurch die vertagte Ständeversammlung auf Montag, 8. Oktober, wieder einberufen wird.

Wie dic »Karlsr. Ztg.« vernimmt, werden dem Land- tag insbesondere diejenigen Vorlagen sogleich gemacht werden, welche mit den Ereignissen dieses Sommers im Zujsammen- hang stehen. D

Großbritaunicn und Jrland. London, 1. Oktober. Der Ausweis über die Staats-Einnahmen des mit dem 30. September beschlossenen Jahres zeigt troß der Finanzkrise und bedeutender Steuer - Reductionen ein sehr befriedigendes Resultat. Die beiden Hauptposten, Zölle und Accise be- treffend, so is der Ertrag der Zölle in dem leßten Quartale, verglichen mit dem entsprechenden Zeitraume des vorigen Jahres um 252,000 Pfd. Sterl. und 1m leßten Halbjahre in ähnlicher Vergleichung um 345,000 Pfd. Skerl. gestiegen , und eben so übertrifft der Ertrag der Accise des leßten Quartals jenen desselben Quartals im vorigen Jahre um 188,000 Pfd., der Ertrag des leßten Semesters jenen desjel-

Aahre um 467,000 Pfd. Die Post weiset für das leßte Halbjahr, verglichen mit demselben Zeit- raum im Jahre 1865, eine Zunahme von 115,000 Pfd. auf. Nur in der Stempelsteuer und Einkommensteuer zeigt sich in Folge der Reductionen ein Ausfall , welcher für das lebte Halb- jahr, verglichen mit dem Zeitraum vom leßten März bis leß- ten September 1865, in jener 204,000 Pfd., in dieser 795,000 Pfd. beträgt. Relativ trug die Einkommensteuer mehr als jemals ein (eine Erscheinung, die ihre Erklärung neben dem Anwachs des Nationalreichthums au in der größeren Willig- keit der Steuerzahler finden mag, wenn die Abgabe geringer, ihr Einkommen der Wahrheit entsprechend anzugeben), während man noch vor einem Jahrzehnt eine Abgabe von einem Penny per Pfd. Sterl, Einkommen einem Jahresertrag von nur einer Million gleichbedeutend anschlug und noch im lehten Jahre Gladstone ihn auf höchstens 1,300,000 Pfd. St. schäßte, betrug er für das verflossene Jahr nahezu 1,400,000 Pfd. St., näm- lich bei einer Abgabe von 4 Pence per Pfd. St. 5,595,000 P\d. St. Die Jahreseinnahme stellt sich in den einzelnen Posten folgendermaßen :

Iahr ¿udend mit

30. Sept. 66.

... Pfd.St. 21,621,000 26,255,000 » : 9,356,000 » U von i 3/422,000 » Einkommensteuer . 5,995,000 » oft ' * 4 1309 000 » Kronländereien » 922,000 » Verschiedenes » _ 9/024/142 » __2/069/659 Summa Pfd. St. 68,460,142 Pfd. St. 69,258,659

Zum Lord-Mayor der City für das nächste Jahr ist Alderman Gabriel gewählt worden.

2. Oktober. In Liverpool fand gestern das von der dortigen Handelskammer den Förderern des atlantischen Telegraphen gegebene Bankett statt. Ungefähr 200 Gäste, darunter Lord Stanley und der Handels8minister Sir Staf- ford Northcote, hatten sich B Der Leßtere präsi- dirte. Zunächst dem üblichen ersten Toaste auf die Königin wurde vom Vorsißenden ein Toast auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten ausgebracht, an vierter Stelle einer auf die ersten Urheber des Telegraphen, unker denen Cyrus Field hervorgehoben wurde. Dieser Trinkspruch, so wie der auf den Präsidenten Johnson, wurden sofort nach Amerika telegraphirt, und verhinderte nur, wie aus Neufoundland zurücgemeldet wurde, der Zustand der dortigen Landlinie die rechtzeitige Ankunft der Telegramme an ihre Adressen, um noch beim Bankett die Antwoxten zu erhalten. Lord Stanley ließ das vereinigte England und Amerika leben. Er führte aus, welche Förderung aus der durch den Telegraphen bewirkten Verbindung zwischen Beiden ihrem Einvernehmen erwachsen könne, unterließ dabei jedoch nicht, auf die aus der jeßigen engeren Nachbarschaft ent- springende Nothwendigkeit hinzudeuten, inskünftige sich beider- seitig einer größeren Mäßigung in der Kritik des Andern zu be- fleißigen, In Abwesenheit des amerikanischen Gesandten, der wegen einer Reise nach demKontinent fich entschuldigt hatte, wurde derToast von dem amerikanischen Konsul beantwortet mit dem Wunsche, daß die hergestellte Verbindung zwischen England und Amerika zu einer immer festeren Einigung zwischen ihnen führen möge.

Jahr endend mit Sept. 65. Pfd. St. 21,969,000 19,539,000 9,486,000 3,341,000 7,732,000 4,210,000

312,000

Ole jene Accise Stempel

Im Verlaufe des Festes verlas der orene eine Mittheilung des Premiers, des Inhalts, daß Jhre Majestät dem Direktor

8 Ä A 9

2E M (C 160B Ke

¿F

3445

der Telegraphen-Constructions-GeselUschaft, Mr. Gooch, sowie | sehbar hinausgeichoben.

dem Vicepräsidenten der ursprünglichen Atlantic-Telegraph- Company, Mr. Simpson, die Baronetwürde, und den Herren A. Glaß, S. Canning, '

Anderson die Ritterwürde verliehen habe. Lord Derby bedauerte, daß die Etikette des Flottendienstes und des Bathordens ihm verwehrten, den um die glückliche Legung des Kabels hochver- dienten Capitain Anderson für den genannten Orden Jhrer Majestät zu empfehlen. Auch Cyrus Field würde mit einer Auszeichnung bedacht worden sein, wenn das amerikanische Bürgerrecht ihm nicht die Annahme eines Ordens unmöglich

gemacht hätte.!

Fraufrei@, Paris, 2. Oktober. Der »Moniteur« ist noch voll von Ueberschwemmungs - Berichten. An der oberen Loire hat die Noth nachgelassen ; dies wirkt auch auf den mitt- leren Theil des Stromes vortheilhaft und so sind bei Gien und Orleans die Arbeiten zur Beseitigung der Deichbrüche in vollem Gange. Aus Tours wird berichtet, daß die Stadt zwar nicht gelitten hat, dagegen alle umliegenden Ortschaften unter Wasser stehen. Zwischen Angers und Saumur war gestern noch der Verkehr in Folge eines Deichbruches bei St. Martin unter- brochen. Aus an 1. Oktober, Abends, wird gemeldet, daß seit 48 Stunden in den Pyrenäen der Regen sich in Strömen ergieße und alle Gebirgsbäche angeshwollen wären, bis jeßt aber noch kein erheblicher Schgde erfolgt sei.

Der Hof wird am 10. nach Pampeluna einen Ausflug zu einem Feste machen, das daselbst der Kaiserin veranstaltet wird. Am 12. kehrt der Kaiser mit der Kaiserin und dem Kaiserlichen Prinzen nach St. Cloud zurü.

Marquis de Moustier hat „seinen Kollegen im Ministe- rium heute seine Besuche abgestattet. Locd Lyons wird von Konstantinopel als Botschafter der englischen Regierung hierher verseßt werden.

Hr. Benedetti ist in Paris angekommen.

fFtalien. Florenz, 3. Oktober. »Diritto« meldet: Die Zahl der getödteten und verwundeten Soldaten in Palermo beträgt nur 86. Der Präfekt und der Polizeidirektor von Palermo sind hierselb eingetroffen. Der »Provincia« wird aus Palermo gemeldet, »daß ein

großer Theil der Bevölkerung sich in die Keller geflüchtet hatte,

um der Artillerie nicht ausgeseßt zu sein, die während 24 Stun- den die Stadt bombardirte; die Jerstörungen in der Stadt sind bedeutend. Unter den von den Empörern abgebrannten Paláisten befindet fich auch der des Fürsten von San Elia. Jn der Stadt wurde jeder niedergemeßelt , der nicht den sicilischen Dialekt sprach. Die Frau eines Brigadiers und ihre beiden Söhne wurden ins Feuer geworfen, worin sie jämmerlich um- kamen. Der Kampf in den Straßen war erbittert. Die Em- pörer warfen aus den Fenstern Mobilien auf die Soldaten. «

Die leßten Schwierigkeiten find geebnet. Die Unterzeichnung des Friedens wird in kürzester Friest erwartet. Zwci Notabeln der Stadt Venedig händigten gestern dem Baron Ricasoli behufs Ueberreichung an den König eine mit 12,000 Unter- schriften bedeckte Adresse ein, worin darum gebeten wird, fofort nach Abzug der Oesterreicher die italienischen Truppen in Venedig einrücken zu lafsen. Die A von ganz Venetien werden dem feierlichen Einzuge des Königs in Venedig offiziell beiwohnen. Der militatrifehe Kommandant von Verona hat die dortige N aufgefordert, behufs Bildung der Bürgermiliz eine Subseription zu eröffnen.

Grie%venland. (W. T. B.) Aus Korfu wird vom 30. September amtlich gemeldet: Auf Kandia hat eine neue Schlacht stattgefunden, in welcher 7000 Jnsurgenten 17,000Mann egyptisher Truppen angegriffen und bis ans Meer zurückge- worfen haben, wo dieselben von dem türkischen Geschwader auf- genommen worden sind.

Türkei. Alexandrien, 20. September. Der Nil hat eine bedenkliche Höhe erreicht. Gizeh is überschwemmt, die Ernte ernstlich gefährdet.

Amerièëa. New-York, 19. September (per Scotia). Die Einladung zu der Militair - Convention, welche am 17ten in Cleveland zusammentrat, ist von 50 General - Majors, 84 Brigadiers und ungefähr 3000 andern Offizieren unterzeichnet. Die Convention stimmte der Reconstructionspolitik des Präfi- denten völlig bei und fordert Heer und Flotte zu seiner Unter- stigung a Die Proclamation erklärt, N die, welche für

ie Erhaltung der Union gekämpft, ein Recht hätken, zu ver- langen, daß ihr Werk nicht durch »Politiker« vereitelt werde. Die Einigung der Staaten sei noch eben so unvollständig, als da die Truppen heimzogen, fie sei durch . den Kongreß unab-

Professor Thomson und Capitain |

: : Durch Unterdrückung der Rebellion habe die Regierung keineswegs die gewöhnlichen Rechte von KriegsÜhrenden über den überwundenen Feind erlangt, ihre Autorität reiche genau so weit, wie vor der Rebellion. Die Convention glaubt, daß die Südstaaten dem gegebenen Ver- sprechen treu bleiben würden, das Verfahren des Kongresses, der die Zwietracht permanent mache, sei durchaus ungerecht- fertigt. Das Meeting der Konservativen am 17ten war eins der größten, die jemals in New-York stattgefunden. Die Zahl der Anwesenden roird auf 80—100,000 angegeben. __ Die Berichte aus den Baummwollstaaten lauten immer schlimmer. Selbst die Hoffnungsreichsten schlagen jeßt den Ernteertrag auf höchstens anderthalb Millonen Ballen an, während die Meisten ihn auf nicht höher als 1,000,000 schäzen. Die Reducirung der Nationalschuld im Verhältniß von völlig einer halben Million Dols. pro Tag dauert fort. Der Staatss\chaß befand sich noch nie in so günstiger Lage wie R A , am 14. Sept. enthielt er nicht weniger als 82,800,000 Dols. in Gold, wovon fich 70,000,009 in dem N. Yorker Gewölbe befanden. Aus dem Ertrage der Zölle fließen dem Schaße durchschnittlich 600,000 Pfd. Gold täglich zu, der Abfluß für die nächste Zeit besteht in einem Betrage von 24,000,000 Doll. für Zinjen der Fünfzwanziger am ersten November und in 10,000,000 Dol. für denselben Zweck am ersten Januar. Vor November wird der Schaß wahrscheinlich über hundert Millionen Gold enthalten. Angesichts eines solchen Vorraths dringt man stark in den Finanzminister, Gold zu verkaufen, um das Agio herabzudrücken , wozu derselbe indessen bis Jett sich nicht verstehen wollte. Die Be-

| hörden des Staates New-York haben kürzlih eine zum

Zwecke der Besteuerung vorgenommene Abschäßung des unbe- weglichen wie beweglichen Vermögens des Staates veröffentücht. Die Abschäßung ergab einen Gesammtbetrag von 1,531,229,636 Doll., wovon allein auf die Stadt New-York 666,784,395 Doll., also mehr als Zweifünstel kommen. Die diesjährige Mais- ernte in den Vereinigten Staaten wird auf tausend Millionen

Bushel veranschlagt.

Der Dampfer .»Douro« brachte Nachrichten aus Buenos-Ayres, 26. August, und Rio Janeiro, 8. September. In Brasilien wird eine allgemeine Aushebung energisch durch- geführt. Die Regierung hat zur Fortseßung des Krieges einen außerordentlichen Kredit von 17,000,000 Doll. verlangt. Der Gesundheitszustand in der Armee der Allürten hatte sich ge- bessert. Beiderseits rüsteke man eifrig zu einer entscheidenden Schlacht, die bis zum 1. September erwartet wurde.

Asien. Die Ueberlandspost hat folgende Nachrichten ge-

bracht: Bombay, 8. September. Es bestätigt sich, daß zwischen

Rußland und dem Emir von Buchara der Friede abgeschlossen ist. Der König von Birma ist entthront worden und ein Thronstréit zwischen vier Prinzen ausgebrochen.

Tebegraphifsche Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Wien, Donnerstag, 4. Oktober, Morgens. Die »Neue freie Presse« meldet: Gestern fand die Unterzeichnung des Frie- dens-Vertrages mit Jtalien statt. Derselbe besteht aus 24 Ar- tikeln, drei Protokollen und einem Zusay - Artikel. Die Aus- wecchselung der Ratificationen soll in fünfzehn Tagen erfolgen.

Wien, Donnerstag, 4. Oktober, Mittags. Die amtliche »Wiener ZJeitung« bringt in einem Extrablatt eine Allerhöchste Entschließung , datirt Jshl, Zten Oktober , durch welche der während der Dauer derx leßten Kriegsverhältnisse in den be? treffenden Reich8theilen eingeführte Ausnahmezustand aufge- hoben wird.

Paris, Donnerstag, 4. Oktober, Morgens. Der »Moni- teur« meldet in seinem Bülletin: Der Friedensvertrag zwischen Oesterreich und Jtalien ist gestern in Wien unterzeichnet worden.

Der Kaiser hat die Generale Genlis und Favé abge- schickt, um unter die durch die Ueberschwemmung am härtesten Betroffenen Unterstügungen zu vertheilen.

Madrid, Mittwoch, 3. Oktober, Abends. Dem »Pensa- miento« zufolge steht die Bekanntgebung von Maßregeln bevor, dur welche die öffentliche Ordnung befestigt und das Verhält- niß der Presse geregelt wird. Die Presse soll nicht daran be- hindert werden, ihren Gedanken in geseßlicher Weise Ausdruck zu geben.