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legen , daß ein Vertreter für sie erscheint , oder es is eine wechselnde Vertretung für je 3 Jahre zu bestimmen. Sind Gemeinden im Amts- versammlungsbezirke zu Verbänden für bestimmte Gemeindezwecke (Armenlast u. \ w.) mit Einheit im Wohnrecht (Sammtgemeinden) oder ohne diese (Kirchspielsverbände U. \. w.) vereinigt, so ist bei Bil- dung der Amtsversammlung thunlichst den Vorständen dieser Verbänd- eine angemessene Theilnahme zu gewähren. Die Amtsversammlung tritt zu einer regelmäßigen Zeit zusammen , kann indeß auch außer- ordentlich berufen werden; ihre Verhandlnngen sind öffentlih. Die Berathungen der Amtsversammlung erstrecken und beschränken ich auf Angelegenheiten, welche die Wohlfahrt und die Interessen entweder des ganzen vertretenen Bezirks oder mehrerer Gemeinden in demselben betreffen , namentlich in Vorausseßung allgemeiner Wichtigkeit auf Förderung der Land- und Forstwirthschaft, der Viehzucht und der Ge- werbe egesachen , Ent- und Bewässerungssachen , Deich- und Ufer- bausachen allgemeiner Natur, Feuersgefahr und Feuerversicherung, Maßregeln in Bezug auf Mangel und Theuerung , An- und Ab- bau, Lage der nicht angesessenen Einwohnerklasse, Heimaths- und Armensachen, Beförderung des Wohlstandes, polizeiliche Strafbestim- mungen, Hoheitslasten und deren Vertheilung, Theilung und Zusam- menlegung von Gemeinden. Die Kosten für gemeinsam errichtete Anstalten, als Leih- und Sparkassen, Unterrichts-, Arbeits- und Armen- anstalten U. f. w., sollen in der Regel durch Quoten der Gemeinden oder später als solche aufgebracht werden. Die Amtsversammlung ernennt und überwacht ihren Rechnungsführer und hat dem Amte über Gegenstände der Verwaltung, namentlich Über Verhältnisse der Gemeinden, der Amtseingesessenen, des Grundeigenthums u. \. w. Aus- kunft zu ertheilen. Angelegenheiten, welche mehrere Amtsbezirke an- gehen, können unter Vermittlung der betheiligten Aemter durch Be- vollmächtigte der betreffenden L zur Beschlußnahme des leßteren vorbereitet werden. — Den 1wwörtlichen Abdruck sämmt- licher sowohl die Städte als die Landgemeinden betreffenden hannö- verschen Gesebße findet man in der »Deutschen Gemeinde-Zeitung« der auch die ersten Abschnitte dieser Darlegung unter A. und B. über die Landdrosteien und Aemter entnommen worden sind.
— Das »Preußische Handels-Archiv« (Nr. 40 vom 5. Oktober) enthält unter Geseßgebung: Erhöhung des Einschuß-Kapitals der Bank-Antheils-Eigner. — Aufhebung der Verordnung vom 18. Mai 1866 Über die Gründung öffentlicher Darlehnskassen und die Ausgabe von Darlehnskassenscheinen. — Ertheilung der Jndemnität in Bezug auf den Erlaß der Verordnung vom 18. Mai 1866 Über die Gründung öffent- licher Darlehnskassen, die Schließung der Darlehnskassen, die Liquidation der Geschäfte derjelben und die Einzichung der Darlehnskassenscheine. — ZTarifirung von Nähnadeln zu Nähmaschinen. — Taravergütung für Branntwein in Kruken. — Tarifirung von Segeltuch. — Ausfuhr von Mais, Gerste und Hirse in Rumänien. — Einludr von Vieh aus dem Zollverein in Belgien. — Erhebung des Einfuhrzolles auf Kandis- zucker in Kisten und Fässern vom Nettogewicht in Frankreich. — Statistik: Uebersicht des Schifffahrts-Verkehrs auf der Elbe bei dem vereinigten Elbzollamte Wittenberge im Jahre 1865. — Betriebsergeb- nisse der Badischen Eisenbahnen in 1864. — Konstantinopels Schiffff- ogs in 1864 und 1865. — Frankreichs Rübenzucker - Production in E 1865—66. — Mittheilungen: Berlin. Kottbus.
atavia. :
— Die »Annalen der Landwirthschaft« (Nr. 40 vom 3, Oktober) enthalten u. A.: Otto Settegast +. Nekrolog. — Bei- träge zur Kenntniß der Pie Nach J. Kiener im „Journal d’agriculture pratique“. (Schluß.) — Welche Gefahren birgt ausge- dehnter Flach8bau für die N und wie is} denselben entgegenzuwirken? — Göpel-Dreschmas)chine des Gräflich Ein- siedelschen Eisenwerkes Grödiß. (Mit Abbild.) Schluß. — Aus den Verhandlungen der landwirthschaftlichen Vereine im Bezirke des Centralvereins für den Neßdistrikt. — Berichte und Korre- E enzen: Aus Paris, im September. Aus den Regierungs- ezirken Gumbinnen, Königsberg, Marienwerder , Bromberg, Posen, Köslin, Oppeln. — Notizen: Rinderpest in Holland.
Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.
Kiel, 3. Oktober. (H. N.) Die neuerrichtete Handelss\chule hier- selbst ist am 1. Oktober eröffnet worden. /
Das Comité für die Verloosung von Oelgemälden und Aquarellen, namentlich inländischer Künstler, {ließt in diesen Tagen seine Listen. Die Dung im Lande ist in Anbetracht der Zeitverhältnisse und bei der Neuheit des Unternehmens eine gute gewesen. Das Comité wird in der nächsten Zeit, ehe die Verloosung stattfindet, eine Aus- P BISG A angekauften Kunstwerke in der hiesigen Kunsthalle
eranstalten.
Baden, 2. Oktober. (B: Zig.) Die von Fürst Stourdza erbaute griehische Kapelle is jeßt im Jnnern bis auf einige Kleinigkeiten vollendet , so daß man bereits sehen kann, um welches Kunstwerk dadurch unsere Stadt bereichert worden de Nach dem
lan des U Baukünstlers Klenze erbaut, zeigt dieselbe den edelsten byzantinischen Styl, is im Aeußern einfach rparten 1 entfaltet aber im Innern einen ebenso L Lauen als g ven Reichthum der Ornamentik, Nicht nur die Wände, sondern selbst der Fußboden f mit buntem, trefflich polirten Marmor belegt, und die große Kuppel, sowie die Rückwand des Chors sind mit Age nen Tresfkfogemäl- den auf Goldgrund verziert. Mit Ausnahme der Basilika in München kennen wir kein Bauwerk in Deutschland, das mit jenem zu verglei- chen wäre. Auch die Lage der Kapelle auf einem der \{chönsten Punkte unserer reizenden Gegend i} sehr glücklich gewählt.
_ London, 3. Oktober. Der grole Mangel an öffentlichen Schulanstalten für die Mittelkflassen zur Vorbereitung für das geschäftliche Leben (Anstalten, die etwa den deutschen höheren Bürger- \chulen entsprächen) wird in London immer mehr gefühlt. Jhm ab- uhe en hat sich nun vor einiger Zeit ein »Verein für dic Förderung er Bildung der mittleren Klassen« gebildet, der die Ersten der City mit zu seinen Mitgliedern zählt. Der Verein beabsichtigt, mit Hülfe freiwilliger Beiträge eine Centralanstalt für tausend Schüler mit acht Zweiganstalten für je fünfhundert in der Hauptstadt zu begrün- den, um so insbesondere den Söhnen der zahlreichen Klasse der Comptoiristen und Magaziniers, der besseren Handwerker und kleineren Geschäftsleute ausreichende Unterrichtsgelegenheit zu verschaffen. Als erster Versuch in dieser Richtung ist, nachdem Zeichnungen im Betrage von 55/000 Pfd. stattgefunden, diese Woche eine Schule mit 300 Schülern eröffnet worden. Das Schulgeld beträgt vierteljährlih 1 Pfd. St. — ein hierorts unerhört niedriger Saß — und ist die Aufnahme für's Erste streng auf die oben bezeichnete Klasse beschränkt worden mit Aus- schließung der Söhne jener, die auf die Erziehung ihrer Kinder mehr verwenden können. Ueber die Bedeutung der Gründung hört man am besten den Lordmay or, der die Eröffnungsrede hielt. Die Grün- dung, bemerkte derselbe u. A, werde sich, wie er glaube, als eine der größten und nüßlichsten Unternehmungen der neuern Zeit erweisen. Die Volkserzichung sei bis in die neueste Zeit eine Schmach und Schande dieses großen Landes gewesen. Er hoffe von dem gegenwär- tigen Schritte, daß er in der rechten Richtung gethan sei und einer verdienstlichen Klasse die Gelegenheit zu einer tüchtigen Erziehung ihrer Kinder gewähren werde. Das englische Volk sei wegen seiner Frei- heitsliebe berühmt, es s{häße nichts höher als das Prinzip der Frei- willigkeit, aber er seinerseits hálte es für die Pflicht des Staates, für rechte Erziehung zu sorgen. Er hoffe, daß wie England sich in allem übrigen, was zum menschlichen Glücke gehöre, groß und glorreich erwiesen habe, so auch in Zukunft die Erziehung des Volkes nicht zurückbleiben werde, Man dürfe nicht vergessen, daß Erziehung nicht bloß den Geist bilde, sondern auch den Geschmack verfeinere und daß ein großes industrielles Gemeinwesen wie England, wofern seine Handwerker nicht gehörig erzogen würden, in allen Zweigen der Jn- dustrie zumal den elegantern in den Arbeitern nee Länder, wo die Bildung des Volkes für eine Pflicht und Nothwendigkeit gelte, Ne Nebenbuhler finden werde. Jn der eben eröffneten a und den andern, die ihr folgen sollen, würden, so hosse er, die Söhne von Comptoiristen; Magaziniers und Hans- delsleuten — eine verdienstliche Klasse, für die er große Achtung abe — eine gesunde kaufmännische Ausbildung erlangen. Zum rbarmen sei es, in welchem Zustande si noch in diesen erleuchteten Zeiten das englische Schulwesen befinde. Da habe er vor Kurzem den Bericht des Ober-Registrars sich angesehen, er s chaquirt gewesen über die Tausende von Männern und Frauen, die, des Schreibens unkundig, bei der Trauung sih mit einem Kreuze unterzeichnen muß- ten. Den Prozentsaß derselben {häme er sich auszusprechen. (Es waren unlängst noch über 30 pCt.) Jn Preußen sei das ganz anders, da bestehe der Staat darauf, daß S geeignete Erziehung erhalte, er p der Zuversicht, daß in nicht ferner Zeit die englische Maction von emselben Geiste beseelt sein werde.
Statistische Nachrichten.
_— Im Hafen zu Neufahrwa ser gingen, nach der »Westpr Zeitung«, im Monat A e. cin: 251 Segel- und 14 Damibe. \chiffe, in Summa 265 Schiffe. Dagegen ausgegangen: 100 Segel- und 16 Dampfschiffe, Summa 206. Davon kamen aus preußischen Häfen 33, aus russischen 3, aus s{hwedish-norwegischen 11, aus mecklen- burgischen 9 aus hamburgischen 9, aus lübeckshen 5, aus bremischen 21 aus \ch{leswig-holsteinischen 14, aus hannoverschen 1, aus dnitchen 94, aus holländischen 15, aus belgischen 11, aus englischen 97 und aus be Ten 7. Davon gingen nach preußischen Häfen 25, nach russi- chen 1, nach shwedisch-norwegischen 31, nach mecklenburgischen 1, nach hamburgischen 3, nach bremischen 3, nah \{leswig - holsteinischen 4, nach hannoverschen 1, nach oldenburgischen 1, nach dänischen 7, nach holländischen 16, nach belgischen 7, nah englischen 89 und nah Die zösischen 17. An Schiffsleuten kamen ein inkl. e S 2022 Mann und an Passagieren 25. Abgesegelt 1520 Mann Schiffsleute und 32 Personen Passagiere.
_ London, 3, Oktober. Der Ausweis über die zu Ende August in den Zollmagazinen des Vereinigten Königreichs in Bond befindlich gewesenen Kaufmannsgüter zeigt, daß die Finanzkrise auf ihren Bestand nicht von wesentlichem Einfluß gewesen is. Jm Gegentheil ergiebt sich bei einer Vergleichung mit dem Bestande zu Ende August des vorigen Jahres in der Mehrzahl der aufgeführten Hauptartikel eine Zunahme der Vorräthe. Dieselbe beträgt für Kaffee (davon Ende August 1866 vorhanden 37 Millionen Pfd.) 20 pCt., für Branntwein vorhanden 57/,, Millionen Gallonen) 20 þ Ct., für Rum (vorhanden 4 Millionen R 1 pCt.,, für Zucker (vorhanden 4 Millionen V 7 p Ct. für Melasse (vorhanden 4 Million Centner) 37 p Ct., ür Tabak (vorhanden 72 Millionen Pfd.) nicht n 1 pCt., für ein (vorhanden 147//, Millionen Gallonen) 3 p Ct. Eine Abnahme der Vorräthe findet sich nur in den folgenden Artikeln: Thee (vor- anden 87% Millionen go 3 pCt./ Raffinade (vorhanden 60,000 Ctr.) 2 p Ct. Cacao (vorhanden 3°/,, Millionen Pfd.) 32 p Ct. Korinthen gran en 100,000 Centner) 50 p Ct. und Rosinen (vorhanden 4900 entner) 60 p Ct. Verglichen mit den Vorräthen zu Ende Juli zeigen die Bestände keine erheblihe Veränderung. _— Die Insel Candia , im Alterthum Creta (bei den Türken u n liegt im Mittelländ. Meere, an der Südgrenze des Archipels,
38 von der afrikanischen Nordküste und 15 Ml. von der Halb- insel Morea. Sie ist 36 Ml lang und bis 10 Ml. breit, hat einen
E E rp C E R S E PSTSEC A A E R S t P Ea ta: H R Die R E S
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“1 ächenraum von 188 Ml. und ca. 300,000 Einwohner, die zur Vllfte aus Osmanen oder Türken bestehen, wogegen die übrigen Gric- hen (zu denen das friegerische Gebirgsvolf der Sphakioten, über 8000, ehört), Armenier, Juden und ca. 6000 Abadioten (arabischer Ab- funft) sind. Die Jnsel ist sehr gebirgig; der im Alterthume so be- rühmte Ida hat eine Höhe von 7200 T. Jhre vornehmsten Erzeug- nisse sind: Rindvieh, Schafe, Steinböcke, Seide, Wachs, Honig, Wein j Getreide, Südfrüchte, Baumwolle, Flachs, Safran, Olivenöl , Gummi Ladanum ; Nußholz/ Sandstein, Marmor und Alabaster. Creta war schon früh bevölkert und zählte so viele Städte, daß man die Tnsel Hefatompolis oder mit 100 Städten nannte, obwohl man bei den Alîten selbst über 120 Städte angeführt findet. — Jm Jahre 1204 wurde die Insel von den Venetianern im Wege des Kaufes er- worben, die sich hier bis T aon E in welchem Jahre die TÜr-
n dieselbe vollständig an sich brachten. lg Y Der Lauplont der Insel ist Candia, feste Stadt an der Nord- füste, ostwärts vom Berge Jda, Siß des türkischen Pascha und eines griechischen Erzbischofs, mit 14 Moscheen 1 armenischen und 2 griechi- schen Kirchen, Synagoge, starker Seifensiederei; Handel und über 12,000 Einwohnern. Jn der Nähe liegen die Ruinen von Kn of \us/ Kreta's alter berühmter Hauptstadt und Residenz des Minos. — Canea (das alte Kydonia/, N die máächtigste und reichste Stadt auf Creta), feste Stadt an der Nordküste, westlich und 14 Mei- len von Candia, in einer ausgezeichnet s{önen Gegend, mit kleinem, aber starkbesuchtem Hafen, lebhaftem Handel und circa 12,000 Einwohnern.
n der Nähe liegt das Fort Suda, mit dem \{chonsten Hafen der Miel Spina Longa, großes und festes Felsenschloß mit gutem Hafen. Rettimo (das alte Rhitymna), Stadt an der Nordküste, auf halbem Wege zwischen Canea und Candia, mit Citadelle, See- handel, Hafen und über 6000 Einwohnern. Sphakia, Flecken an der Südwestküste, mit starkem Weinbau in der Umgegend, kleinem Hafen und ungefähr 2000 Einwohnern. Akad i, schönes griechisches Kloster und Biscofs\ib. Margarites, Dorf mit Oel- und Weinbau und circa 1000 griechischen Einwohnern. Armiro, Kastell am gleichnamigen
Meerbusen.
Gewerbe- und Handels-Nachrichten.
Bremen, 4. Oktober. ( Weser - Ztg.) Das sechste Dampfschiff des Norddeut\ckch en Lloyd túr die transatlantische Fahrt »Deut}ch- land« is gestern Abend auf der Weser angekommen. Dasselbe ist wie sänuntliche andere transatlantische Dampfschiffe des Norddeut- schen Lloyd bei Mrs. Caird u. Co. in Greenock gebaut. Die »Deutschland« i} ungefähr 3000 Tons groß und wird von direkt wirkenden, invertirten Cylinder - Maschinen von 500 Pferde- fraft getrieben. Die Länge des Schiffes beträgt 325 Fuß englisch, Breite über Deck 40 Fuß, Tiefe 33! 404; es hat Briggzeug. Die innere Ausrüstung ist außerordentlich elegant und zugleich solide; das Schiff kann 200 Kajüts-_ und 600 Zwoischen- deckspassagiere an Bord nehmen, außerdem 1200 Tons Ladung. Alle neueren Nerbesferungen sind an Schiff und Maschine angebracht, so daß die Erwartung berechtigt ist, die »Deutschland« werde ihre vor- züglichen Schwesterschiffe noch Übertreffen. Capitain Wessels, früher der Führer des »Amerika«, wird das Schiff ommandiren. — Die beiden andern für den Norddeutschen Lloyd auf den Werften. der Her- ren Caird u. Comp. noch im Bau begriffenen Schiffe sind bereits weit vorgerückt.
Landwirtb\chaftliche Nachrichten.
— Nach einem in der leßten »Landwirthschaftlichen Zeitung« er- schienenen »Berichte über die diesjährige Ernte und den zeitigen Stand von Feld und Vieh in der Provinz Preußen« gestaltet sich die Durch- schnittsernte in ganz Ostpreußen \ Queibermaßen: Weizen fast gut, Roggen und Oelfrüchte etwas mehr als gut. Gerste etwas mehr als ziemlich. Klee fast gut. Kartoffeln ziemlich, Runkeln fast gut. Wiie- sen-Heu fast gut. Zustand der Thiere überall mehr als gut. Weoller- trag gut. Kartoffelkrankheit ausgedehnt. Obstertrag mittelmäßig, von Steinobst kaum eine Spur. Ungezieferschäden geringer als sonst.
Bromberg, 27. September. (Osts. Ztg. estern Abend hat hier nach der Ernte die erste Versammlung es Bromberger land- wirthschaftlichen Kreisvereins stattgefunden. Der Vorsißende referirte über den Ernteausfall, wie folgt: Troß des ungünstigen Wetters sei im Allgemeinen in der diesjährigen Ernte doch ein guter Mittelertrag erzielt worden. Weizen und-Roggen(Winterfrucht) sei im Stroh reichhaltig, nicht o gut in den Körnern, hin und wieder set Aus1wouchs vorgekommen. Bei dig Sommerkorn, namentlich dem früh gesäeten, wären die Resultate im Ganzen \{lecht; Gerste und Hafer hatten eine ziemlich gute Ernte
dem Halm gezeigt. Die Oclfrüchte, Rübsen und Raps, haben durch- weg eînen guten Ertrag gegeben. Heu (Klee- und Wiesenheu) ist reichhal- tig gewesen, die Qualität hat aber doch durch den Regen gelitten besonders ist die Nachmaht \hlecht eingebracht. Jn Bezug auf die Kartoffelernte, die noch nicht beendigt, sei zu bemerken, daß dieselbe bei uns im All- gemeinen nicht: besonders gut ausfallen werde. Unter den weißen Kar- toffeln befinden si sehr viele faule, dasselbe ist auch bei den blauen der Fall; am besten haben sich bis ¡jeßt die rothen und vorzugsweise die Zwiebelkartoffeln gehalten. Sie widerstehen entschieden der Fäul- niß am längsten. Die Runkelrüben sind in diesem Jahre nicht so gut gerathen, als im vorigen, namentli sind se nicht so stark ge- wachsen. Die Unterfrüchte, Wörucken, Mohrrüben, stehen überall Üppig und versprechen einen guten Ertrag. Die Obstarten und ganz beson- ders die Pflaumen, haben im Frühjahr durch Nachtfröste gelitten, die Blüthen sind wWönräka geworden und der Ertrag woird daher ein nur geringer sein. f i
Paris, 3. Oktober. Die »France« widmet der Erndte von 1866 eine ausführliche Besprechung. Einige Zweige, meint sie, haben zwar durch den nassen Sommer gelitten, im Ganzen aber is das Uebel minder groß, als es geschildert wird. Dagegen ist es eine That- sache, daß jeßt »eine fast fieberhafte Aufregung in allen Theilen Frank- reichs herrsccht.« Die »France« predigt kaltes Blut; sie meint, die Ge- treide-Einfuhr werde während der Saison höchstens 10 Mill. Hectoliter betragen und es stehe zu hoffen, daß diese Ausgabe nicht den bedenk- lichen Einfluß auf den Geldmarkt haben werde, den man zu befürchten schien ; 250 -- 300 Mill. seien doh noch kein Gegenstand, »der ein Volk ershrecken könne, das inmitten so großer Reichthümer lebt«. Die Wassersnoth hat diese Besorgnisse allerdings wesentlich gesteigert. Auch die yEnquete« Über die Lage der französischen Landwirthe, die jeßt im Gange ist, wirkt keineswegs beruhigend; die Uebelstände werden im Gegontheil dadurch noch fühlbarer, da man keine praktische rasche Ab- hülfe erwartet.
Eiseubahn- und Telegraphen - Nachrichten.
Berlin, 5. Oktober. Die diesjährige Nr. 7 des Eisenbahn- L und Dampf\chiff-Cours-Buches ist am 3, d. M. im Verlage der Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Deer) erschienen. Nr. 8 e R November nach Einführung der Winter- Fahrpläne ausgegeben werden. y 5 VEöln, 3. Oktober. Am 13. August d. J. brach auf der Main- Weser Eisenbahn zwischen Nicder-Wollstadt und Großkarben in einem Extra-Kohlenzuge unter einem der Cöln-Mindener Eis enbahn- Gesellschaft zugehörigen Güterwagen eine Bochumer Guß- stahlachse. Der auf Neis Bahn und bei voller Fahrt entdeckte Bruch war vollständig und zwar bis zu ?/,! innerhalb der Radnabe. Die Bruchfläche hatte jedoch einen alten Einbruch. Die Achse wurde im November 1861 geliefert und hatte überhaupt 6849 Meilen und seit der leßten Revision 80 Meilen durchlaufen. / .
Karlsruhe, 3. Oktober. (Karlsr. Ztg.) Die Betriebsergebnisse
der badischen Eisenbahnen vom Monat August 1866 fommen denen des Monats August 1865 bedeutend näher als die des Monats Juli 1866 jenen des entsprehenden Monats im Vorjahr. Der Per- onenverkehr, welcher im Juli 121,706 gegen das Jahr 1865 zurüd- and ergiebt für den August mit der Gesammtziffer von 417,635 ein Weniger von 46,741; der Güterverkehr, welcher, Ankunft und Abgang zusammengenommen, im Juli um 483/333 Ctr. gegen Juli 1865 zu- rückgeblieben war, ergiebt. für den August 1866 mit einer Gesammt- ziffffer von 2,260,208 Ctr. ein Weniger von 220/949, somit noch bei- läufig 10 pCt. : 2
"Lie Sinahme, welche sich im August 1865 auf 1,082,808 M 52 Kr. belief, erreichte im August 1866 die Summe von 980,856 Fl. 59 Kr., steht somit um 101,951 Fl. 53 Kr. unter dem Vorjahr. Im Juli d. J. betrug der Rückschlag 353,391 Fl. 11 Kr., gegenüber dem
tonat Juli 1865. | - e Gesammt - Einnahme de Monate Januar bis August 1866 betrug 6,806,320 Fl. 1 Kr. gegen 6/605/705 F1. 96 Kr. im Jahre 1865, und ergiebt somit noch immer einen Ueberschuß egen das Vorjaht“ um. 200,614: Fl. 5 Kr./j welcher Ueberschuß Ad noch erhöht um den Drag von ungefähr 114,000 Fl, welche für die in den jün fert elenen Monaten geleisteten Militair-Extrazüge zu liquidiren sind. Solcher Extrazüge wurden befanntlih ohne Ein- stellung oder Beschränkung kursplanmäßiger Züge — 11 den Monaten Juni bis Anfang September geführt: 70 mit badischen Truppen, 26 mit preußischen, oldenburger, hamburger, lübecker und bremer Truppen, 3 mit österreichischen Truppen, 4 mit weimarer Truppen, 3 mit reußischen]Truppen, 59 mit württembergischen Truppen, 17 mit bayrischen Truppen, 4 mit kurhessischen Truppen, 41 mit C roßh. A chen Truppen, 12 mit nassauer Truppen, im Ganzen somit 239 Mili-
h obwohl bei Gerste theilweise auch Auswuchs vorgekommen. Bei Erbsen bat sich der Auswuchs theils auf dem Schwad,/ theils auf
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tair-Extrazüge.
Oeffentlicher Anzeiger.
Steebriefe und Untersuchungs: Sachen,
S-t ed Pr Qs.
Der Maschinenbaumeister Albrecht Ferdinand Lehmann, welcher e in (1, s IIl, Jnstanz bestätigte Erkenntniß des hiesigen Königlichen Stadtgerichts wegen- wiederholter Unterschlagung zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt worden ist diese Strafe auch bereits am 10. April d. J. angetreten hat, ist N Verfügung des Kô- niglichen Polizei - Präsidiî unter dem 27. April d. J. auf die Dauer von 3 Monaten beurlaubt worden.
Derselbe \oll gegenwärtig zur Weiterbüßung seiner Strafe heran- | gezogen as uit ha fein Aufenthalt zur Zeit unbekannt ist, so wer- den alle Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes hier- durch ersucht; auf den 2c. Lehmann zu vigiliren, ihn im Betretungs®- falle festzunehmen und an die unterzeichnete Stgdtvoigtei - Direction abzuliefern. i : Berlin, dein 2, OUtober 1866. 23 Königliche Stadtvoigtei- Direction. Signalement. Der Maschinenbaumeister Albrecht Ferdinand Lehmann