1866 / 246 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ausgeloosten Steuer-Kredit-Kassenscheine aufhört, bei der hiesigen S 3521

»Ich ersuche die Herren Bürgermeister, die Herren Senatoren, die Behörden und Beamien und sämmtliche Anwesende, so weit nicht die veränderten Verhältnisse entgegenstehen, die biSherigen amtlichen Functionen nach den bisherigen Gesezen und Añaordnuungen bis guf Weiteres fortzusetzen.

»Der Moment, in welchem diese Veränderung eintritt, muß für Sie, die Herren des Senats und des Raths, für die übrigen hier ver- sammelten Herren , sür alle bisher freien Bürger Frankfurts ein tief bewegter scin. Aber auch für diejenigen, welche bisher als Fremdlinge in den Mauern dieser Stadt weilten , für jeden Deutschen und jeden Freund deutscher Geschichte hat diejer Moment etwas Ergreifendes. Deutschlands Kaiser blicken in diesem Saale in mehr als 1000jähriger

Regierungs-Hauptkasse zu erheben. “Aus den früheren Verloosungen find folgende Steuer- Kredit-Kafsenscheine aus dem Jahre 1764. Lit. A. à 1000 Thlr. Nx. 10,354. 11,825 und 14,402. Lit. B. à 500 Thlr. Nr. 641. 1188. 1414. 1558. 4707. 5433. 6308. 7122. 7557. Lit. D, à 100 Thlr. Nr. 80. 472. 514. 689. 1104. 1852. 1941. 1949, 2055. 2094. 2106. 2346. 3616. 4000. 4467. 5149. 5178. 6482. und aus dem Jahre 1836. Lit. B, à 500 Thlr. Nr. 109. Lat, &. 4 200 D Me 8 bis jeßt noch nicht zur Einlösung präsentirt. Die Besißer derselben werden zur Vermeidung fernerer Zinsenverluste an die baldige Abhebung der Kapital - Beträge

,

erinnert. Die neuen Talons und Coupons zu den noch nicht aus- geloosten Steuer-Kredit-Kassenscheinen de 1764 und 1836 sind gegen Rückgabe der leßten Talons nunmehr in Empfang zu nehmen. : Merseburg, den 29. September 1866. Im Auftrage der Königlichen Hauptverwaltung der Staatsschulden. Der Regierungs - Präsident Rothe.

Vreußische Bank.

Wochen-Uebersicht j der Preußischen Bank voni 7. Oktober 1866.

A (tiv a. Geprägtes Geld und Barren .….......... Thlr 70,742,000 5,135,000

Kassen - Anweisungen, Privatbanknoten 65,243,000

13,284,000 14,317,000

L )

und Darlchnskassenscheine E ) Wechsel-Bestände

4) Lombard-Bestände .…. Ge tUD és 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen Und: Net e eei vis se ic A rfi E 8Y Passiva. 6) Banknoten im Umlauf... S Thlr. 121,178,000 7) Depofiten- Kapitalien L 21,933,000 8) Guthaben der Staats-Kassen, Institute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro-Verkehrs E A in Berlin, den 7. Oktober 1866.

Königlich preußisches Haupt-Bank-Directorium.

von Dechend. Schmidt. Kühnemann. Boese. Gallenkamp. Herrmann. v. Koenen.

1,067,000

Rott h.

Nichtamtliches.

reußen, Breslau , 9. Oktober. Das heutige Mittags- blatt der »Scblesischen Zeitung« meldet: Die zur ungarischen Legion gehörigen Soldaten waren am Sonntag auf zwei Extrazügen, von denen der eine 850, der andere 700 Mann enthielt, nach Oderberg gebracht und dort von dem O Regierungskommissar entlassen. Die mit dem späteren Quge eingetroffenen Legionaire erfuhren in Oderberg, daß ihre früher angelangten Kameraden in Lundenburg festgehalten und fort- transportirt seien. Jn Folge hiervon verließen sie die Eisen- bahn und richteten ihren Marsch über den Jablunkapaß direkt e E ; nur ein kleinerer Theil ist nah Preußen zurück- gekehrt.

Kassel, 9, Oktober. Sicherm Vernehmen nach, meldet die »Kass. Ztg.«, sind die Brigade- und Divisions-Kommandos der ehemals kurhessischen Truppen aufgelöst und leßtere unter das Kommando des Herrn General-Lieutenants v. Plonski gestellt worden. Von heute an legen zugleich die hessischen Offiziere die \{chwarz-weiße Kokarde an, während vorerst die übrigen Abzei- cen bleiben, und is ein großer Theil Jnfanterie-Offiziere zur Diensteinübung dem hier garnisonirenden 30. Infanterie-Regi- ment beigegeben.

Danau, d. Oktober. (Fr. J.) Heute Mittag 11 Uhr wurde dahier im großen Rathhausfaale das Patent und die Königliche Proclamation, die Besißnahme des S ARLIES ans Hessen betreffend, durch den Regierungspräsidenten

chendck zu SRED: feierlich bekannt gemacht. Jm Rath- haussaale, dessen großer Balkon festlih ges{mückt war, hatten

sich die scmmilichen weitlichen und geistlichen Behörden, der Stadtrath und der Bürgerausfchuß versammelt; vor dem Rath- hausfaale zeigte fih eine große Volksmenge. Nach Verlesung der beiden Urkunden ließ auf Anlaß des Regierungs- Präsidenten der Oberbürgermeister die preußische Fahne auf- ziehen; sie wurde von der versammelten Volksmenge mit einem lauten Hoch begrüßt. Gleichzeitig erschienen an allen öffent- lichen Gebäuden die preußischen Fahnen. Der Regierungs- präfident sprach indessen an die Bersammelten im Rathhaus- Saale einige Worte, in welchen er mit Beziehung auf die Königliche Proclamation das Wohlwollen des neuen Sou- verains hervorhob. Derselbe ehre und würdige den Schmerz, welchen die neuen Unterthanen bei dem Losreißen aus den bisherigen Berhältnissen fühlen müßten, sage die Erhal-

| tung berechtigter Eigenthümlichkeiten der neuen Landestheile

zu, fo weit fie nicht dem Wohle des Ganzen entgegenstehen, ver- spreche die Borforge für die Ausbeutung der reichen Quellen der materiellen Wohlfahrt und weise den braven hessischen Sol- daten einen offenen Empfang in dem preußischen Heere an. Und das seien nicht leere Versprechungen , sondern die That werde folgen, dafür bürge das Wort des Königs Wilhelm, des erhabenen Siegers von Königgräß. Das Hoch, welches jeßt ausgebracht werden solle, sei deshalb auch feine leere Form, sondern komme allen Anwesenden aus vollem Herzen. Das hiernach vom Regierungs - Präsidenten ausgebrachte dreifache Hoch auf Se. Majestät Wilhelm König von Preußen wurde daun auch auf das Lebhafteste von allen Seiten betont, sowohl von den im Saale Anwesenden , als von der vor dem Rath- hause versammelten Menge.

Eschwege, 8. Oktober. (Kass. Ztg) Auch in unserer Stadt hat die Proklamirung der Besißergreifung der kurhessischen Lande für die Krone Preupens am heutigen Tage stattgefunden

| Und zwar in folgender Weise: Um 51] Uhr fanden sich die

sämmlilichen Beamten in Uniform, die Geistlichen in Amts- tracht, die städtischen Behörden in &Festkleidung auf dem Markt- plave ein und stellten fich rechts und links der aufgeschlagenen Tribüne auf. Zur selben Zeit erschienen die Zünfte, die ¿Feuer- wehr und der Fortkbildungs- Verein unter Anführung ihrer Borsteher und reihten ih rechts und links den aufgestellten Behörden an; innerhalb des dadurch gebildeten Raumes nah- men das städtische Musikchor und die Männergesang - Vereine lhre Stellung. Punkt 11 Uhr erfolgte Trommelwirbel ; darauf betrat der Landrath Groß die Tribüne und verlas die ge- gebene Proclamation sammt einer damit verbundenen König- lichen Verordnung und Ansprache an die neuen Unterthanen. Hlieran reihte sich die Entfaltung der preußischen Flagge und eln vom Herra Landrath ausgebrachtes Hoch auf » Seine Majestät den König «, welches von der zahlrei versammelten Menschenmenge lebhaft erwidert wurde. Nach diesem spielte das Musikchor die Volkshymne »Heil Dir im Siegerkranz«, in welche beim zweiten Vers sämmtliche Männergesang-Vereine einsümmlen. Nach Beendigung des Gesanges wurden alle Glocken der Stadt geläutet und die angeordneten Böllerschüsse abgefeuert, während dessen alle öffentlichen Gebäude und viel- eitig die Häuser der Stadt mit den neuen Landesfarben be- flaggt wurden.

Marburg, 8. Oktober. (Kass. Ztg.) Heute um 11 Uhr Bormittags wurde auch hier die Berkündigung der Besißergrei- fung der vormals kurhessischen Lande Seitens der Krone Preu- pen vollzogen. Auf dem Marfktplaße vor dem Rathhaus war eine Tribüne errichtet; vor und seitwärts derselben waren außerhalb einer Umfriedigung die Behörden des Staats, der Kirche und der Stadt, desgleichen das hier garnisonirende Jáger-Bataillon mit seiner usik in feierlicher Weise aufge- stellk. Die Universität war troß der Ferien ziemli stark ver- treten. Regierungs-Direktor Wegner bestieg die Tribüne und verlas das Königliche Patent sowie die bezügliche Prokla- mation. Er {loß mit dem Ausdruck neuer L ad und der besten Wünsche für das erweiterte und verstärkte Vaterland. Die Glocken sämmtlicher Kirchen der Stadt trugen das Hoch auf Se. Majestät König Wilhelm von Preußen in die Ferne weiter. Die Musik spielte die bekannte Siegesmelodie. Schwarz- weiße Fahnen wehen von sämmtlichen Öffentlichen Gebäuden, selbst von unserem alten Land rafenschloß.

Frankfurt a. M., 8. Oktober. (Fr. I.) Die von dem Königlich preußischen Civil - Gouverneur, Minister a. D. Herrn von Patow, bei der heutigen Feierlichkeit der Publi- cation des Besißergreifungs-Patents und der Proclamation des Königs im Kalsersaale des Römers gehaltene Ansprache an die Bersammlung lautete wörtlich wie folgt:

»Im Namen Sr. Majestät des Königs erkläre ich hiermit, daß durch die Publication des „soeben vernommenen Allerhöchsten Besiß: ergreifungs - Patents die Vereinigung der bisherigen freien Stadt Frankfurt und ihres Gebietes mit der preußischen Monarchie rechtlih und thatsächlich vollzogen ist.

Reihe in von Meisterhand gemalten Bildern auf uns herab; von die- |

sem Balkon wurden die Wahlen dem harrenden Volke verklindet, deren Resultat oft für die Schicksale Deutschlands, für die Geschicke der Welt entscheidend war. Aus Frankfurts Straßen, aus den eigenthümlichen Formen alter bescheidener Bürgerhäuser, wie aus den Prachtbauten der Neuzeit, aus seinen Bauwerken für Gottesdienst und Schule, für Kunst und Wissenschaft, aus seinen Denkmälern tritt uns eine große Vergangenheit, ein reich eatwickeltes städtisches Gemeinwesen entgegen.

»Aber, meine Herren, die Weltgeschichte läßt s{ch nicht durch Ge- fühle, dur Erinnerungen bestimmen. Sie schreitet unaufhaltsam vorwärts; neue Zeiten bringen neue Anforderungen, die alten Gebilde müssen den neuen Plaß machen! j A : A E

»Sie, meine Herren, und alle bisher freien Bürger Franifurts, haben Jhre Selbstständigkeit verloren. Das ist ein Verlust , dessen Größe sich, wenn Sie wollen, jeder Schäßung entzieht. i

» Aber dafür wird Jhnen mancher Ersaß gewährt. Sie erlangen ein Vaterland in dem eminenten Sinne, in welchem Sie bisher ein solches nicht hatten und nicht haben koanten. Sie kommen zu einem Reiche, welches in manchen schweren Keiten und erst neuerdings den Beweis geliefert hat, daß es durch die treffliche Organisation und Führung , durch die Tapferkeit seines Heeres, durch sein Volk in Waffen fest auf eigenen Füßen zu stehen und seine und seiner Bürger Rechte zu schüßen weiß, wo und gegen wen es auch sei. Sie werden künftig die Weltgeschichte nicht mehr über sich ergehen lassen , Sie werden Ae dieselbe zu machen. Sie werden Bürger eines Staates, der zuerst klar begriff, daß cine neue Zeit angebrochen sei, und Das, was sie verlangte, mit kräftiger, aber schonender Hand zu geben wußte; der zuerst die Fesseln der nationalen und der volkswirthschaftlichen

Entwickelung zerbrach, die Freiheit der Person, des Eigenthums, die |

&reiheit der Gewerbe, des Handels, der Ansiedelung herstellte. Sie werden Vürger cines Staates, der zuerst durch die Gründung des Zollvereins, durch die Verabredungen übcr das Münzwesen Über

Posten und Telegraphen und andere Dinge Deutschland 1wwenig-

ens in manchen und wichtigen Bezichungen zur Einheit zurü-

Frte. Sie werden Bürger cines Staates, in welchem Religion und Schule, Kunst und Wissenschaft, Handel und Jndustrie sich von jeher ciner sorglichen Pflege zu erfreuen hatten, dessen Gerechtigkeits- pflege cine überall rühmlich anerfannte, dessen Verwaltung eine wohl- geordnete, intelligente und wohlwollende ist.

»Daß Preußen Jhnen dies Alles bieten kann, das verdankt es seinen großen und ruhmreichen Fürsten, wie sie in so langer un- unterbrochener Reihe kein anderes Land aufzuweisen hat.

»Auch Sie; meine Herren, auch die Bürger dieser, Stadt werden fortan einen festen Schuß und Hort in cinem Königlichen Herrn fin- den, der mit Weisheit und Gerechtigkcit, mit Kraft und Milde die Geschicke eines großen Reiches lenki. :

»Se. Majestät der Kömg hat mit warmen , herzlichen Worten Jhnen verkündet , was er Jhnen gewähren, was er Jhnen sein will. Ergreifen Sie mit irecuem Sinne die dargebotene Hand, werden Sie auch ihm , was Sie ihm werden können. Sprechen Sie zum ersten Male als neue Preußen das Gefühl aus, welches alle alten Preußen- herzen durchglüht: Gott erhalte, Gott segne den König! Stimmen Sie ein in den lauten Ruf:

»Se. Majestät Wilhelm, König von Preußen, lebe hoch! «

Schleowig-Solstein. Kiel, den 8. Oktober. (L Der General-Lieutenant v. Rosenberg-Gruscynsky befin- det sich seit einigen Tagen hier und wird hier au seinen Wohnsiß nehmen. : E

Am verflossenen Montag hat bei dem O berappellations- gericht das Juristishe Amtsexamen für die Herzogthümer begonnen. ,

Sacúsea, Camburg, 9. Oktober. Nachdem die Occu- pations-Truppen am 2. d. Mts. die Grafschaft Camburg verlassen haben, hat der Civil-Kommissarius, Regierungs-Rath von Ba krzewski heute sein Amt medergelegt und folgenden Abschieds-Erlaß bekannt gemacht: :

__ Nachdem meine Functionen als Civil - Kommissarius für die Grafschaft Camburg mit dem heutigen Tage ihr Ende erreicht haben, fühle ih mich gedrungen, allen Beamten und Behörden für die bereit- willige Unterstüßung, durch die sie es mir möglich gemacht haben, den Geschäfts-Verkehr ungehindert und mit Wahrung aller ereien auf- recht zu erhalten, so wie den Einwohnern der Grafschaft für die freundliche Aufnahme der Mannschaften meinen wärmsten Dank aus- zusprechen.

Die in allen Phasen der dreimonatlichen Occupationszeit Seitens der Eimvohner der Grafschaft gleichmäßig an den Tag gelegte, in jedem Preußenherzen Wiederhall findende Gesinnung der Treue für das an- gestammte Herrscherhaus is eine sichere Bürgschaft, daß der Anschluß

an Preußen in dem engeren norddeutschen Bunde hier cinen festen |

Grund finden wird.

ao)

: | dan betrifft, so werden Sroßbritannicn und Jrland, London, 8, Oktober. |

| Ihre Majestät die Königin wird ihren Aufenthalt im Norden

nicht, ‘wie es früher hieß, bis in den November ausdehnen, jondern bereits in ungefähr 14 Tagen zurückkehren.

In allen römisch-katholischen Kirchen Londons fand gestern ein jolenner Gottesdienst mit Gebeten für den Papst statt. Jn der Kathedralkirche predigte vor einer zahlreichen Versammlung Erzbischof Manning über die weltliche Gewalt des Papstes als eine von Gott eingesette.

Die an die Wegnahme des » Tornado« gektnüpften Befürchtungen ernstlicher Berwickelungen zwischen England und Spanien werden sich, wie die »Sunday Gazette« Grund zu hoffen hat, wahrscheinlich nicht bestätigen. Die Frage nach der Legalität der Wegnahme gehört vor das spanische Admira- lifätsgericht und die hiesige Regierung hat keinen Grund zu der Annahme, daß die Madrider der geseßmäßigen Entscheidung auszuweichen beabsichtige. Nur in leßterem Falle würde das amd Amt Spanien besondere Vorstellungen zu machen haben.

Italieu. Florenz, 9. Oktober. (W. T. B.) Nach der »Nazione« würden die italienischen Truppen am 15. Oktober in Venedig einrücken und würde die Bolksabstimmung am 21. d. M. stattfinden.

Am 8. Oktober sollte die Uebergabe Venetiens an den

| Franzosen Leboeuf beginnen, es begann aber für Verona noch

einmal das Standrecht. Auch in Venedig i} es schon feit mehreren Tagen nicht geheuer. Garibaldi hat als Ober- Befehlshaber des &reiwilligencorps seine Entlassung durch König- liches Dekret vom 29sten September erhalten.

Verona, 7. Oktober. (W. Abendztg.) Von Florenz ist folgendes Telegramm an die Bürgermeister von Verona und Mantua bier eingelangt:

Die Regierung des Königs hat mit Schmerz von den in den [eh- ten Abenden zu Venedig und Verona vorgefallenen Unordnungen gehört. Es is} unwürdig eines Volkes, das sich selbst und die Nation, der es angehört, achtet, sich gegen die zu erheben, die im Begriffe stehen, E Es ist nicht statthaft; zu verkennen oder zu vergessen , daß erst gestern der Friede zwischen Îtalien und Oesterreich unterzeichnet wurde, und einen schlechten Dienst erweist man dem Königreiche, der Hretheit und Unabhängigkeit durch Tumulte und bedauernsvertle Konflikte.

Die Regierung des Königs ersucht Sie, dies in ihrem Namen JThren Mitbürgern mitzutheilen , und vertraut 1 daß das erste Wort, das es im Namen der Würde Italiens an Sie richtet, Gehör finden werde. | Ricasoli.

In Verona herrschte heute vollkommene Ruhe.

Schweden uud Norwegen, Stockholm, 4. Oktober. (H. N.) Jhre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessin Luise und Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von den Nieder- landen nebsi Prinzessin Marie kamen heute Vormittag um 10 Uhr von Ulriksdal in der Hauptstadt an und gingen sofort an Bord des Dampfschiffes »Fyris« , welches die hohen Herr- schaften nach »Gripsholm« führen soilte.

Bon Stavanger in Norwegen wird unterm 24. Sep- tember berichtet: Die schwedische Corvette »Norrköping«, ist hier angekommen, ebenfalls die französische Dampffregatte »La Pan- dore«, mit 34 Kanonen.

Dáänemarët. P Aa ober. (H. C) Die in dem Proviantgebäude der Orlogsmarine neu eingerichtete Gewehrfabrik wird in diesen Tagen in Thätigkeit treten. Vor- läufig werden für Rechnung des Kriegsministeriums 12,000 Gewehre mit der Hinterladungs-Construction versehen.

Amerika, New-York, 25. September (per »China«). Die Wahlbewerbungen werden von beiden Parteien energisch fortgeseßt. Jn Indiana, Ohio und Pennsylvanien finden die Wahlen am zweiten Dienstag im Oktober statt und allem Anschein nah wird dort der Wahlkampf ein sehr heißer wer- den. Bei verschiedenen Lokalwahlen im Westen haben die Kon- servativen sich unerwartet stark erwiesen, so haben fie z. B. in Springfield (JUinois) , woselbst bisher die Radikalen die Oberhand hatten, den Sieg davon getragen. Die radikale Convention von Soldaten der Armee und Flotte in Pittsburg (Pennsyl- vanien) p zusammengetreten. Die hervorragendsten Mitglieder sind die Generale Burnside, Butler, Barnum, Barlow und Logan. Außer den Genannten sind von Oberoffizieren

noch der Sache des Kongresses zugethan die Generale Howard,

Carl Schurz, Martindale und Devens. Dagegen sind als Anhänger des Präsidenten bekannt die Generale Sherman, Thomas, Schofield, Blair, Slocum, Davis, Custer, Averill , Hancock, Wright, Sykes, Baldy Smith, Warren, Rousseau und Dix. Was Grant und Sheri- sie von Konservativen und Ra- dikalen als die Jhrigen in Anspruch genommen, wobei in