1866 / 247 p. 24 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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n müsse zwar s{merzlich die von der Vereinigung Deutsch- lands use par Mitglieder bedauern, es werden sich abee hoffentlich mit der Zeit. nknüpfungspunkte sowohl für dir deutschen Länder Oesterreichs , wie für die Südstaaten finden. Er wünsche , daß Jeder seine sämmtlichen Kräfte zum Wohle der Stadt und des Staats anwende, und verbinde mit diesem Wunsche ein Hoch auf Se. Majestät den König. Sämmtliche Anwesende stimmten ein.

Kassel, 9. Oktober. (Kass. Ztg.) Der General - Gouver- neur von Werder, welcher gestern nah beendigter Feier der Verkündigung der Allerhöchsten Proclamation und des Besiß- ergreifungs "Matentes Sr. Majestät dem Könige telegraphis{ Bericht erstattet hatte, erhielt heute Vormittag Blgendes Telegramm: : i

i Une Sie MeinenDank für die patrio-

tische Feier. ott mit uns!

Hubertus\ock, 9. Oktober 1866, 5 Uhr, Morgens.

/ Wilhelm.

. Heute Morgen verließ die vormalige kfurhessische Garde- du-Corps die Ortschaften Ober- und Niederzwehren und Nords®- hausen, in welchem sie seit dem Z. September kantonnirt hatte, und bezog ihre frühere Kaserne in hiesiger Stadt. Ebenso be- zog die vorherige kurhessische Batterie reitender Artillerie wieder ihre Kaserne und wurden zwei Escadrons des 2. usaren-Re-

iments von Crumbach, Ochshausen und Vollmarshausen nach Nieder- und Oberzwehren N

10. Oktober. Am 5. d. M. ist vom Administrator Kur- hessens, Regierungs - Präsidenten v. Möller, an die Herren Ministerial-Vorstände, den Geh. Regierungs-Rath Mittler, den Obergerichts-Rath Etienne und den Oberfinanz-Rath Ledderhose

Folgendes erlassen:

»Mit der Publication des Besißergreifungs - Patentes muß die bisherige Eintheilung der Geschäfte in Ministerien wegfallen. Da Über die Organisation der Verwaltung noch keine näheren Bestim- mungen getroffen sind, so werde ih bis auf Weiteres die gesammte

Verwaltung unter der Firma: »Der Königliche Administrator von Kur-

hessen« fortführen. Die bisherigen Ministerien werden als Abthei- lungen der A Administration (des Jnnern, der Justiz, der Finanzen, für Militairsachen) erscheinen, und erfuche ich Ew. Hoch- woblgeboren, die Geschäfte in- diesen Abtheilungen #o fortzuführen, wie Sie bisher die Geschäfte der bezüglichen Ministerien geführt haben, indem ich mir übrigens vorbehalte, meine eigene Theilnahme an den Geschäften noch näher zu bestimmen. Dit öniglichen Behörden in Kurhessen haben zu berichten: »An die Königliche Administration in

Kurhessen, Abtheilung des Jnnern« u. .w. Sie wollen gefällig

zeichnen: »Der Königliche Administrator von Kurhessen. Jm ALE

trage N. N.« :

Dieses Reskript i} sämmtlichen Behörden zur Nachachtung zugefertigt worden.

Hersfeld, 9. Oktober (Fr. J.) Gestern Morgens 11 Uhr wurde bier durch den Landrath auf öffentlichem Marktplay von einer dazu errichteten Tribüne das Besißergreifungspatent sowie die Königliche Proklamation verkündet und der preußische Adler O SämmtltlicheStaats- und städtische Behörden waren unmittelbar um dieEstrade aufgestellt, dann die verschiedenen Ver- eine c. Auf das Hoch auf den König, welches sofort telegraphisch nach Berlin gemeldet wurde, folgte unter Musikbegleitung das Ab- singen des »Heil Dir im Siegeskranz«, in welches das zahlreich versammelte Publikum enthusiastisch einstimmte. Kanonen- {üsse und Geläute aller Glocken begleiteten die Feierlichkeit. Abends war Festessen im Vereinslokal , wobei zahlreiche Toaste gera wurden. Außer dem Hoch auf den König waren die

emerkenswerthesten Toaste folgende: »Die preußische ee Armee«, »Graf Bismarck«, »General-Gouverneur v. Werder«, »Administrator v. Möller.« Die drei leßteren wurden eben- wohl per Telegraph gemeldet. Großer Jubel herrscht hier in der ganzen Bevölkerung. :

en. Darmsta dt, 9. Oktober. Die Wirksamkeit der beiden Kammern hört mit dem heute erschienenen Edift vom 7. d., welches die Auflösung der Ständeversammlung verfügt, auf. Alle Rechte der in Tee Aud auf den 17. und 18. Land- tag stattgefundenen Wahlen find erloschen. Es sollen sobald als thunlih neue Wahlen angeordnet werden. Die Einlage in die Staats-Versicherung8anstalt für die Stellvertretung im Militairdien| beträgt für das Jahr 1867 275 Fl.

Baden. Karlsruhe, 9. Oktober. Bei dem heutigen

E der Ständekammer erklärte Staatsminister : Ag Baden sei zur Mitwirkung an dem allein noch mög- lichen Einheitswerk vorerst nicht berufen, müsse jedoch Bezie- bungen zum werdenden Deutschland suchen. Minister v. Frey- dorf giebt bedeutungsvolle Enthüllungen Über den bsterreithisch- bayerischen Sondervertrag zum Nachtheil der Bundesgenossen. Minister Jolly hält das Preß-, Vereins- und Schulgeseÿ prin- zipiell aufrecht, verschiebt aber die Wiedervorlage ut 1867. Der Steuerzuschlag soll nur für 1867 eintreten.

Württemberg. Stuttgart, 10. Oktober. Die Ab- geordnetenkammer hat in ihrer heutigen Sizung mit 87

gegen 1 Stimme , die des Abgeordneten Hopf, beschlossen , der egierung für den Vollzug des Waffenstill tands- und Friedens- vertrages Indemnität zu Cen.

Nach dem Beschlusse bezüglich der JIndemnitäts- Ertheilung wurde die Adreß-Debatte begonnen. Die Abgg. Hölder und Genossen stellten ein Amendement zu Gunsten eines deut- schen Staatenbundes unter Führung Preußens. Abg. Römer machte bei der Unterstüßung dieses Amendements darauf auf- merksam, daß diejenigen, welche den Anschluß Württembergs an den Norddeutschen Bund bekämpfen , dadurch gerade för- dern, was sie zu verhindern bestrebt sind: das Zustandekommen eines deutschen Einheitsstaates.

Hesterreich. Aus Wien, 10. Oktober, meldet ein Tele- ramm der ?Prager ZJeitung«: Die Reise Sr. Majestät des aisers nah Böhmen erfolgt wahrscheinlich am 16. Oktober. Als Berufungstermin des ungarischen Landtages wird der 15. November bezeichnet. Die Publikation des österreichisch- italienischen Mee soll am Sonnabend erfolgen.

Aus Anlaß der Abtretung Veneziens wurde, wie die »Pr.« erfährt, von dex Regierung verfügt, daß in Zukunft die (italienischen) Infanterie - egimenter Nr. 13, 45 und 80 aus Galizien und der Bukowina, und die Jnfanterie - Regimenter Nr. 16, 28, 38 und 79 aus Ungarn ergänzt werden sollen. Die »Pr.« schreibt: Die bereits beschlossene taktische

_neue Eintheilung der gesammten österreichischen Armee in

18 Armee-Divisionen wird {hon in nächster Zeit ins Leben treten. Von diesen Armee - Divisionen sind zwei 2 Wien bestimmt, und es werden die für die Wiener Garnison bestimmten und theilweise auch schon hier befindlichen Truppen- gattungen in die neue Eintheilung einbezogen. Das Verrech- Ir n und Controlwesen bei den neuen Armeekörpern wird ebenfalls einer A Reform und zugleich Vereinfachung unterzogen. Mittelst Separatzugs wurden am 8ten Vormit- tag 8 Uhr eine Abtheilung sächsisches Militair, circa 400 Mann, von hier nah Linz befördert, wo sie einstweilen bequartiert werden. Größere Truppensendungen gehen morgen und über- morgen von hier ab, und soll dem Vernehmen nach die ganze Brigade Kronprinz in Linz stationirt werden.

Großbritannien und Irland. London, 9. Oktober- An die großen Reformdemonstrationen von Birming* am und Manchester hat sich gestern nun auch eine in eeds angeschlossen. Wenngleich die Zahlangaben über die Versammelten wie gewöy:lich sehr weit auseinandergehen sie L diesmal zwischen 80,000 und 200,000 so legte och das Meeting jedenfalls Zeugniß davon ab, daß auch im West-Riding das Interesse der Arbeiterbevölkerung an der Re- formfrage ein sehr reges ist. Die Versammlun bestand fast aus- schließlich aus Arbeitern, Mitgliedern der verschiedenen lokalen Reform-Genossenschaften, welche zum Theil, da die Eisenbahn- Verwaltungen Extrazüge mit ermäßigten Fahrpreisen ver- weigert hatten, stundenweit zu Fuße herbeiwanderten. Wie die Versammlung mit jenen von Manchester und Birmingham denselben Zweck verfolgt, so kommen auch ihre Verhandlungen mit den dortigen überein. Dieselben Resolutionen wurden von fünf Tribünen beantragt und durch Acclamation gleichzeitig pou per ganzen Versammlung angenommen. Die Resolutionen auteten : 1) »yDie Versammlung erhebt feierlichen Protest gegen die Be- s{uldigun en der Käuslichkeit Unwissenheit, enau Tin Gleich- ültigfeit für Reform, welche in der leßten Parlamentssession gegen ie arbeitenden Klassen vorgebracht worden sind, und sie verp idtet sih, für allgemeines Stimmrecht aller angesessenen Männer und ge- heime Abstimmung als die einzige gerechte Grundlage der Volksver- tretung einzustehen. 2) Ein Dankesvotum für Gladstone, Bright und Mill mit cinem besonderen Vertrauens - Votum für Bright als den Anwalt der Volkssache im Hause der Gemeinen. 3) Die Versammlung drückt ihre Entrüstung aus über das Verhalten ener Ame E roelche die arbeitenden Klassen in ihren estrebungen einen billigen Antheil an der Wahl .der Volksvertreter zu erlangen zu unterstüßen verweigerten; sie verpflichtet sih hierdurch mit den Männern von London, Birmingham, Mantester ... \ich zu vereinigen in dem Entschlusse, die Reformfrage zur baldigen Lösung wu bringen, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. und dauernde efriedigung des Volkes zu erwirken- Wie man vernimmt, hat Lord Cowley seine bereits ein- Va Resignirung zurückgenommen und wird nun bis nach er großen Ausstellung auf dem Gesandtschaftsposten verbleiben. Die Regierung ist entschlossen , einen neuen Versuch zur Befreiung der abyssinischen Gefangenen zu machen. it der gefährlichen Mission ist der Missionar Flad betraut, welchen Oberst Meseweather mit glänzènden Geschenken begleiten wird, womit man hofft, den Kaiserlichen arbaren zu gewinnen. Herr Flad wird demselben einen eigenhändigen Brief der Königin überbringen.

__ Frankrei. Paris, 9. Oktober. Der Kaiser und die Kaiserin haben gestern Morgen einen Ausflug nah St.

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Jean - de-Luz gemacht und sind Nachmittags nach Biarriß zu- |

rüctgekehrt. i R General von Wimpffen hat bei Eröffnung des General-

rathes in Algier eine Rede gehalten, worin er Geduld und Ausdauer predigt und damit tröstet, daß die australischen Ko- lonieen der Briten auch lange Zeit nicht voran ‘gekommen wären ; Algerien habe jeßt aber doch 230/000 Europäer. Sehr erfreulich ist die Energie, mit welcher die Franzosen an dem Straßennete fortbauen, womit Algerien überzogen wird.

Ftalien. Venedig, 5. Oktober. Die »Gazetta uffiziale di Vênezia« if beute zum ersten Male unter dem Titel »Ga- zetta di Venezia« ohne den -Kaiserlichen Adler erschienen.

Florenz, 10. Oktober. Peschiera ist heute von den Oesterreichern geräumt und von den Jtalienern beseßt worden. Morgen wird, wie man verfichert, Mantua geräumt werden. In Verona ist die Ruhe wieder hergestellt.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 6. Oktober. (H. N.) Se. Majestät der König hat unterm 1. d. M. Befehl gegeben, die Korvette »Norrköping« nach der jeßt beendigten Expeditionsfahrt derselben abzutakeln. Dagegen \oll die Dampf- forvette »Gefle« bis zur Mitte des November - Monats voll- ständig ausgerüstet sein, um dann elne längere See-Expedition antreten zu können. Die ganze Besaßung wird aus 168 Mann bestehen.

Der nordische Nationalverein in Stockholm hielt am Donnerstag cine Versammlung, in welcher mehrere der bedeu- tendsten Mitglieder des Vereins sich mit großer Bestimmtheit und Kraft dahin äußerten , daß Deutschland die Macht sei, welcher Skandinavien si, als einer verbündeten , anschließen müsse. Ein Redner fügte die Bemerkung hinzu, daß in_ Deutjsch- land schon seit alten Zeiten her viele Zuneigung für Schweden existire, weshalb man auch von Jener Seite keine Ungeneigtheit bei ciner politischen Annäherung Schwedens zu befürchten habe. Schließlich wurde die Meinung ausgesprochen , die Regierung müsse zur Erringung eines solchen Verhältnisses wirksam auf- treten. |

Dánemark. Kopenhagen, 8. Oktober. (H. B. H.) Die Panzerfregatte »Peder Skram«, welche die Prinzessin Dag- mar nah St. Petersburg begleitete, ist zurückgekehrt und be- reits inspizirt worden. 2 j

Die »Departements-Tidende« veröffentlicht die Staatsrech- nung 1865—66. Die Einnahme betrug 21,961,761 Rthlr., die Ausgabe 24,003,235 Rthlr. Reichsmünze, so daß sich demnach eine Unterbilanz von 2,041,473 Rthlr. Reichsmünze herausstellte.

Ferner schreibt man den »H. N.«: Morgen finden die Wahlmanns8wahlen der Höchstbesteuerten statt, welche in Kopen- hagen und den übrigen Städten eben so viele Wahlmänner zu wählen haben, als dle gewöhnlichen Urwähler. Dieselben, deren Anzahl hier 2000 beträgt, sind 1865 zu einer Steuer-Einnahme von 2000 Thlr. und darüber angeseßt gewesen. Die_privilegir- ten Wähler in den kleinen Städten müssen 1000 Thlr. jähr- licher Einnahme haben und 75 Thlx. Steuer zahlen. Diese als eigene Klasse zu Wahlen zusammentreten zu sehen , ist etwas ganz Neues und is man daher schr auf das Resultat

gespannt. ®

Asiea. Dem Pariser »Moniteur« gehen Nachrichten aus Kalkutta vom 24. August zu, welche von tragischen Ereig- nissen melden, deren Schauplaß die Stadt Mondalay, Haupfk- stadt des Birmanenreiches, gewesen ist. Seit dem Regierungs- antritte des jeßigen Königs, welcher vom Jahre 1852 her datirt, wurde ein gewisser Tin-ke-ming, Bruder des Königs von müt- terlicher Seite, vom Volke und vom Hofe als Thronerbe betrachtet. Zwei Söhne des Königs hatten nun gegen ihn eine Verschwörung angezettelt, an deren Spiße der 23jährige dritte Sohn des Königs, Mün-Gon, stand. Er beabsichtigte nicht allein den Thron- erben, sondern auch den König, dessen ältesten Sohn und die hauptsächlichsten Minister zu ermorden und si dann zum Könige ausrufen zu lassen. Das Komplot war auf den 2. August festgeseßt. Es gelang den Verschworenen, den Erbprinzen zu er- morden, so wie zwei der Söhne des Königs, der önig aber, welcher von einem seiner Offiziere vertheidigt wurde, fonnte entkommen. Als Prinz Mün-Gon merkte, daß _ihm sein verbrecherischer Plan nicht gelinge, bemächtigte er fich des Dampf- chiffes »Honesty« und begab sich auf demselben mit 200 Mann nach Minlah an der englischen Grenze, um dort die Fahne der Empörung zu erheben. rend dieser Zeit sammelte der älteste Sohn des ermordeten hronerben ansehnliche Truppen- massen, um die Mörder zu strafen und ferneren Uebelthaten vorzubeugen- Er marschirte R die Hauptstadt und handelte im Einverständnisse mit dem Könige, seinem Onkel. Man hoffte, der Bürgerkrieg werde nicht lange dauern. Das Leben der Europäer ist respektirt worden.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’schen Telegraphen - Büreau.

Wien, Donnerstag, 11. Oktober, Morgens. Nach dem »Wiener Journal« erfolgt heute im Ministerium des Aeußern der Austausch der ratifizirten Urkunden des österreichisch-italieni- schen Friedensvertrages und dürfte bei dieser Gelegenheit die eiserne Krone an den General Menabrea übergeben werden.

Triest, Mittwoch, 10. Oktober. Nachrichten aus Korfu vom 8. zufolge glaubt man dort an eine bevorstehende Christen- erhebung in Epirus und Thessalien.

Bukarest, Mittwoch, 10. Oktober. Gutem Vernehmen nah wird der Fürst Karl selbst nah Konstantinopel gehen, um ein leßtes unbedeutendes Hinderniß für die Anerken- nung zu heben. Der Tag der Abreise ist noch nicht bestimmt.

St. Petersburg, Mittwoch, 10. Oktober, Vormittags. Der » Invalide russe« enthält heute einen Artikel gegen die Aus- führungen, mit welchen das »Wiener Journal« die Ernennung des Grgfen Goluchowski zum Statthalter Galiziens beglei- tete. Die österreichische Regierung, heißt es darin, könnte die Unterschiede zwischen der polnischen und russischen Nationalität in Galizien dadurch ausgleichen, daß sie den Russen gleiche politische Rechte bewilligte; sie würde jenes Resultat aber nicht erreichen, wenn sie durch Ernennung eines Gegners der russi- {hen Nationalität dem Uebergewicht der polnischen den Sten! pel aufdrückte. Drei Jahrhunderte lang seien die Polen bemüht gewesen, die galizishen Russen ihres Nationalcharakters zu berauben, indem sie ihnen alle politischen Rechte versagten ; gleihwohl halte das russische Element Stand. Der Graf G o- [uh owski sei nicht der Mann, die Geschichte ganzer Iahr- hunderte Lügen zu strafen; er werde die Unordnungen und Agitationen zu dauernden maccen und den Polen gestatten, gewisse Chimären in Galizien zu verfolgen, welchen sie in Po- dolien und Litthauen hätten entsagen müssen. Aus solchen Verhältnissen könnten Jnkonvenienzen zwischen den Nachbarn und Gefahren für die Ruhe im Allgemeinen entspringen.

Statistische Nachrichten. -

New-York, 25. September. (per China). Ein eben veröffent- lichter Ausweis der A Da zeigt, welchen gewaltigen Aufshwung der Handel von New-York genommen hat. Während der ersten sechs Monate des gegenwärtigen Jahres liefen in New-York nicht weniger als 2546 Schiffe von 1,458,313 Tonnen Gehalt aus fremden Häfen ein; in der ersten Hälfte des vorigen Jahres betrug die Zahl nur 2197 von 1,011,509 Tonnen Gehalt und in 1860, dem Jahre “vor dem Ausbruche des Krieges 21358 Schiffe von 1,024,724 Tonnen Gehalt. Die Anzahl der von New-York nach \rem- den Häfen ausgelaufenen Schiffe belief sich in der ersten Hälste von 1866 auf 2282 von 1,330,772 Tonnen gegen 2054 von 981/206 Ton- nen im Jahre 1865 und 1794 Schiffe von 872,249 Tonnen im Jahre 1860. ÁÄuch die Zahl der den Küstenhandel betreibenden Fahrzeuge 1st der Erwähnung werth, um eine Vorstellung von dem Umfange des New-Yorker Handels zu geben. Während der ersten Hälfte dieses Jah- res liefen daselbst von Schiffen dieser Art 3591 ein und aus ‘welche zusammen einen Tonnengehalt von 1,790,976 repräsentirten. Dle Zahl der ankommenden und abgehenden Schiffe beträgt durchschnittlich ein halbes Hundert für den Tag.

Eisenbahn - und Telegrapben-Nachrichteu.

Triest, 8. Oktober. (Triest. Ztg In N der Verordnung der K. K. Telegraphen-Direction vom 30. v. M./ nach welcher die Tele- raphen-Stationen ermächtigt sind, vom 10. d. M. an Telegramme wobl nach dem Jn- als dem Auslande, in allen in der österreichischen Monarchie üblichen Sprachen zu befördern, macht das hiesige K. K. Telegraphen-IJnsp etra bekannt, daß die für Depeschen verwendeten Lettern dem lateinischen Alphabete entsprechen müssen, d. i. sie müssen \sich durch die, für den telegraphischen Verkehr jeßt gel- tenden Schriftzeichen wiedergeben lassen. (Nah einer Verordnung des Handelsministeriums können außer in den bisher zulässigen Sprachen auch Depeschen in ana , rumáänischer oder irgend einer der in Oesterreich gebräuchlichen lavischen Sprache zur Aufgabe gebracht wer- den. Die neu zugelassenen Sprachen können sowohl bei internen, als auch bei internationalen Depeschen gebraucht werden, doch is jeder internen Depesche, welche in einer dieser Sprachen abgefaßt it, die Bezeichnung der betreffenden Sprache vor der Adresse beizufügen, 3. B. »rumänisch«, »slavisch«, »polnisch«. Dieses Wort wird dem 2 erte der Depesche nicht beigezählt sondern als dienstlicher Zusaß tetes

graphirt.)