1866 / 254 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der ordentliche Lehrer Rich. Schneider vom Gymnasium in Elberfeld is zum Oberlehrer am Friedrich-Wilhelms-Gym- nasium in Cöln berufen worden. -

Die Berufung des ordentlichen Lehrers Dr. Otto Müller vom Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster zum Ober- lehrer am Louisenstädtischen Gymnasium in Berlin, des ordent- lichen Lehrers Drenckmaänn vom Stifts-Gymnasium in Zeiß zum Oberlehrer am Gymnasium zu Königsberg N. -M. und des ordentlichen Lehrers Rothert vom Gymnasium in Cleve zum Oberlehrer an der Realschule in Düsseldorf is genehmigt worden.

Kriegs :- Ministerium.

Zum Besten der Armce sind ferner dem Kriegs - Ministerium nachbezeichnete Anerbieten resp. Gaben zugegangen und zwar. A) bel der Servis - Abtheilung. 1. Geldspenden und sonstige Gaben für kranke und verwundete Krieger. 1) Fabrikant Albert Rosenthal hierselb 30 Cholera - Leibbinden und 20 Fla- nell - Unterjacken. ¡1 Anderweitige Anerbietungen Und Leistungen zur Förderung der Krankenpflege. 1) Sanitätd- rath Dr. Martiny in Bad Liebenstein offerirt feine Wasser=Heil-Anstallk

ur unentgeldlichen Badekur, ärztlichen Behandlung und Unterkunft ür 4, resp. Verpflegung für 2 Offiziere der ¿Feld « Armee. 2) Kreisphysikus Pr. Neumann aud Berlin und. Badearzt “Dr. Drescher in Reinerz baden bei dem Reserve - Lazareth n Reinerz während des Krieges den ärztlichen Dienst unentgeld- lich wahrgenommen. 3) Der Vorstand des Kur-Vereins resp. der Hof- rath Dr. Pagenstecher und mehrere Bürger in Wiesbaden haben sich bereit erklärt, daselbs in den Badchäusern 85, in der Wasserheilanstalt 15, in der unter Leitung des Dr. Pagenstecher stehenden Augenheil-An- stalt 5, zusammen 105 fkurbedürftige Offiziere oder Mannschaften mit Verpflegung unentgeltlich unterzubringen. 4) Dr, med. Hüen aus Marlow und Zoll-Controleur Normann in Warnemünde haben die ärztliche resp. ökonomische Leitung des von dem Herrn von Jessen - Trechow in Warnemünde errichteten Lazareths unentgeltlich Übernommen und mit Sorgfalt ausgeführt. B. Bei der Abthei- [lung für das Jnvaliden-Wesen. 116) Actien - Gesellschaft für Fabrication von Eisenbahnbedarf in Berlin erbietet sich, einen halbinva- liden Unteroffizier als Aufseher anzustellen. Gehalt 20—25 Thlr. monatl. 117) Durch Frau Oberst-Lieut. v. Sobbe- zu Naumburg a. S. 50 Thlr. 118) Herr Lerch - Gustavsrub, Königlicher Bant-Agent in Prenzlau, Ertrag einer Sammlung in scinem Comtoir, 16 Thlr. 5 Sgr. 119) Herr A. Wunderlich, Militair - Effekten - Fabrikant in Berlin, 50 Thlr. 120) Herr H. Boruwasser, Stadtschultheiß in Braunfels, 10 Thlr. Summa 126 Tblr. 5 Sgr. Hierzu die Summe der leyten Be- kanntmachung vom 10. d. M. 17,125 Thlr. 26 Zar. 11 Pf. Summa der Geldbeträge inkl. 1009 Tblr. preußische Staats-Anleihe, 300 Hi, Königlich sächsishe Staats-Schuldenscheine und (00 Thlr. schlesische Pfandbriefe 17,252 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf. Bei der Abtheilung für das Invalidenwesen sind ausgegeben: a) an die Wittwe des zu Znaim an der Cholera verstorbenen Hautboisten vom 7. Rheinischen Änfanterie- Regiment Nr. 69, Ose zu Sondershausen, auf 6 Monate a 4 Thlr. 24 Thlr, b) an die Wittwe des in Luxemburg an der Cholera ver- storbenen Wehrmanns vom Ersag-Bataillon 3 Brandenburgischen In- fanterie-Regiments Nr. 20, Schwarze in Berlin, auf 6 Monate a 3 Thlr,, 18 Thlr. ; c) an die Wittwe des im Feld-Lazareth zu Neu- Collin an der Cholera verstorbenen Büchsenmachers vom 7. Pommer-

\chen Jnfanteric-Regiment Nr. 54, Westphal zu Colberg, auf 6 Mo- nate à 4 Thlr., 24 Thlr.; d) an die Wittwe des in Kremsier in Oesterreich an der Cholera verstorbenen Trainsoldaten vom Ostpreußi- \chen Train-Bataillon Nr. 1, nen, Kreis Insterburg, auf 6 Monate à 2 Thlr, 12 Thlr; e) An die Wittwe des in Prag an der Cholera verstorbenen Gefrei- ten vom 1. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 26, Mekenthin in Magdeburg auf 6 Monate à 2 Thlr. 12 Thlr. f) An die Wittwe des in Cüstrin an der Cholera verstorbenen Tambours vom Besaßungs- Bataillon Nr. 35, Zopf zu Bernau, auf 6 Monate à 2 Thlr. 12 Thlr. Hierzu die laut Bekanntmachung vom 10. d. Mts. verausgabten 3894 Thlr. Summa der Ausgaben bei der Abtheilung für das Jn-

validen-Wesen 3996 Thlr. Dies wird unter Hinzufügung des wärm- |

ten Dankes für die patriotischen Gaben resp. Anerbieten zur öffent- ichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 17, Oktober 1866. Der Kriegs-Minister. In Vertretung v. Podbielski.

„Verlín, 19. Oktober. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem Geheimen Ober-Regierungsrath Op per- mann zu Berlin die Erlaubniß zur Anlegung des von des

Ritterkreuzes des St. Olafs-Ordens zu ertheilen,

Fürstenberg, zu Klein-Siegmuntin- |

"Kanonen und Munition reiclich vorhanden.

der Feste und den umliegenden Batterieen und Schanzen gegen f - | 200 Geschüßrohre von fleinerem bis zum größten Kaliber. L | auf dem Sandriff daselb von der Landesregierung erbaute,

| B S. D E A | Tenstein zu Sr. Majestät dem Könige Johann berufen wor: F

ster Frhrn. v. Falkenstein auf Q S L D A l " Karlsbad. gs von Schweden und Norwegen Majestät ihm verliehenen

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 19. Oktober. Se. Majestät der König empfingen gestern auf Schloß Babelsberg den dem- nächst zur Regierung gelangenden Fürsten Reuß - Greiz ältere Linie, und nahmen die militairishen Meldungen sowie den Vortrag des Militairkabinets und des Generals von Podbielski entgegen. Um 6 Uhr begaben sich Allerhöchstdieselben nach dem Neuen Palais, wo Familientafel zur Feier des Höchsten Geburtstages Se. Königlichen Hoheit des Kronprinzen ftatt: fand; und von dort mit dem 29 Uhr-Zuge nach Berlin zu- rück. Heute fuhren Se. Majestät der König in Begleitung der Höchsten Herrschaften mittelst Extrazuges auf der Nieder- schlesish-Märkischen Bahn um 8 Uhr zur Jagd, die Se. König- liche Hoheit der Prinz Albrecht im Jagdrevier Bärenbusch bei Fürstenwalde geben, und zu der Se. Majestät eine Einladung Allergnädigst angenommen haben. Jm Gefolge Sr. Majestät des Königs besindet sich der Flügel-Adjutant Graf Lehndorff. Das Diner wird Se. Majestät der König nah der Jagd im Palais Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht einnehmen.

Neues Palais, 19. Oktober. Das Familien-Diner der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften fand gestern Abend 6 Uhr im Neuen Palais ftatt, nachdem die Kronprinzlichen Herrschaften den übrigen Theil des Tages in der Stille in Pareß zugebracht hatten. Se. niglt@CDobe t der Kronprinz kam heute früh nach Berlin und fuhr mit Sr. Majestät dem Könige und den anderen hohen Gästen zur Jagd Sr. König: lichen Hoheit des Prinzen Albrecht. Heute Abend reisen Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kron: prinzessin nah Breslau, von wo aus Se. Königliche Hoheit morgen Höchstsein 2. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 8 in

Oels besichtigt und am 21. nach Besuch des Gottesdienstes in |

Breélau zu einem Besuch des Hcrzogs von Ratibor nach Rau- den fahren wird.

Prinz Heinrich und Prinzessin Victoria begleiten die Höchsten Herrschaften, und im Gefolge befinden \ich die Hof- dame Gräfin Hohenthal, der Oberst-Lieutenant von Krosigk und der Premier-Lieutenant Graf Eulenburg.

Hannover, 17. Oktober. Die Gesez-Sammlung für das Gebiet des egzemaligen Königreichs Hannover enthält in Nr. 1 ein Ausschreiben des Königlichen Justiz - Ministeriums, die außeren Berhältnisse der Straf- und Sicherheits- Anstalten im vormaligen Königreiche Hannover betreffend. Berlin, den 12ten Oktober 1866.

Fulda, 17. Oktober. (Fr. J.) Gestern traf der preußische

Major von Frankenberg, von Kassel kommend, hier ein und E

nahm dem hiesigen kurhesfischen dritten Regiment Namens des Königs den Eid ab, wie solches bereits auch zu Kassel ge- schehen. Die Reorganisation des Regiments wird noch in dieser Woche erwartet. Hanau, 17. Oktober. Unser Regierungs-Präsident, Herr v. Schenk, ist heute nah Kassel gereist, um dort thätig zu sein für endliche Erledigung der mehrerwäznten Hanauer Desiderien: Ueberbrückung des Mains bei Steinheim, Fortsezung der

Bebra - Hanauer Bahn nach Offenbach, Herstellung der Babn- |

linie Hanau - Niederwöllstadt oder Hanau - Friedberg. An einem der nächsten Tage wird, einem gestrigen Beschlusse ent- sprechend, auch eine Deputation

Schleswig - Holstein. Aus dem s\südöstlichen Schleswig, 16. Oktober. (A. N.) In der Festung Fric- drichSort liegt zur Zeit nur cine Besaßung von zwei Com- pagnieen Scesoldaten neb} einigen Pionleren. Dagegen find Man zählt in

neue, runde, massive Leuchtthurm naht jeßt seiner Vollendung,

ragt 40 Fuß über dem Wasserspiegel in die Höhe und wird | mif dem alten Leuchtapparat vom früheren BVülcker Leucbt: | thurm versehen werden.

Sachsen. Dresden, 18. Oktober.

sächsische Staatsminister Dr. von Fal-

den und hat fich gestern Nachmittag nah Karlsbad begeben. Velpz1g, 18. Oktober. (L. Qtg.)

Baden. Karlsruhe, 17. Oftober.

) | des Stadtraths nach Kassel - gehen; auch diese wegen der erwähnten Eisenbahnfragen 2UA.; | entsprechende Scbritte des Handels- und Gewerbvereins stehen | ebenwohl in Aussicht. O

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Nach Mittheilung |

A 1 Oktober. _ Gestern Abend gegen | 6 Uhr trafen, von Berlin kommend, die Herren General-Major | v. ¿Fabrice und Hauptmann Winkler bier ein.

vereint mit dem "von Dresden hier angekommenen Staagtsmini- E der westlicen Staatsbahn nad F

Beide reisten F

_Da Î Die »Karlsr. Qtg.« | erhält die Nachricht, daß am 14. d,, Nachmittags, in Folge vor: F

London, der vorgestern hier ankam und in dem Hauptquartier

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heriger Anmeldung der Herzoglich sachsen-meiningensche Hof- marfchall und Kammerherr Freiherr v. Stein auf der Mainau

eingetroffen ist, und den ihm ertheilten Auftrag vollzog, Sr.

Königlichen Hoheit dem Großherzog ein Schreiben Sx. Hoheit

des Herzogs Georg von Sachsen-Meiningen zu übergeben, worin der Herzog seinen Regierungsantritt in Folge der Abdication feines Vaters, des Herzogs Bernhard, anzeigt.

Freiherr v. Stein reiste hierauf am l5ten Abends wieder von der Mainau ab.

Württemberg. Stuttgart, 18. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Mittheilung des württembergischen Staats - An- zeigers hat der König am 16ten d. der Deputation der Ab- geordnetenkammer, welche die Adresse überbrachte, nah Vor-

lesung der leßferen erwiedert: Jch danke Jhnen für den offenen Ausdruck Jhrer Gesinnungen. Auch Thnen wird es nicht entgangen sein, daß unmittelbar nach dem Umsturz der geschicht- lich bestandenen Verhältnisse Württemberg mit der Stel- lung, welche es in Deutschland nehmen will, der Entwikelung der Neugestaltungen zu folgen hat. Wenn nach dem blutigen Kampfe der Geist aufrichtiger Versöhnung in Deutschland zur Herrschaft getan, so dürfen wir hoffen, daß unsere nationale Îdee sich zum Wohle Europas und seiner Gesittung verwirk- lichen werde. Jhre Wünsche für die Einrichtungen in unserem engeren Valkerlande werden Gegenstand meiner forgfältigsten Prüfung sein. Wie Sie aus den Erklärungen meines Mini- steriums entnommen haben werden, sind die erforderlichen Ein- leitungen, namentlich wegen Revifion der Verfassung, bereits etroffen. |

: Nach Beendigung der Audienz wurden die Mitglieder der Deputation zur Königlichen Tafel gezogen, bei welcher auch die Königin erschien. j

Die Kammern sind heute durch Königliches Reskript auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Die Kammer der Abge- ordneten hat den ständischen Ausschuß bevollmächtigt, die Vor- lagen der Regierung den Kommissionen zuzuweisen. Eine Neuwahl des ständischen Ausschusses hat nicht stattgefunden.

Der heutige »St. Anz. f. Württemb.« meldet: Am 13ten d. M. haben Se. Majestät der König geruht, den Herzoglich sächsischen Hofmarschall und Kammerherrn Fretherrn v. Stein in Audienz zu empfangen und aus dessen Händen ein Schreiben Sr. Hoheit des Herzogs Georg von Sachsen-Meiningen entgegen- zunehmen, wodurch Höchstderselbe seinen Regierungs8antritt zur Kenntniß Sr. Majestät gebracht hat. |

Bayern. München, 17. Oktober. (N. C.) Die An- kunft des neuernannten päpstlichen Nuntius wird für die nächste Woche erwartet. Der österreichische Gesandte am Kaiserlich mexikanischen Hofe, Graf von Thun, der sich seit mehreren “Monaten in Deutschland in Urlaub befindet, ver- weilt zur Zeit hier, um fich nächster Tage nach Wien zu be- geben, wo in Betreff seiner Rückkehr oder Nichtrückkehr nach Mexiko nähere Bestimmung getroffen werden soll.

Defterreich. Wien, 17. Oktober. (Pr. Z.) Gestern wurde das Militair-Verordnungsblatt ausgegeben, welches die für die Generalität und Ober-Offiziere der Nordarmee zuerkannten Ordensdecorationen und Kaiserlichen Belobungen enthält; der um- fangreichere Theil enthält dieNamen derer, welchen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgegeben ist. Höhere Decoratio- nen wurden überhaupt nux wenige verliehen; darunter das Großkreuz des Leopold-Ordens an den Erzherzog Wilhelm, das Commandeurkreuz desselben Ordens an den General-Adjutanten des FZM. Benedek, General Kriz, und an den General - Jn- tendanten der Armee, FML. Pokorny. '

Graf Wim pffen geht heute Abends, aber Über Kopen- hagen, auf seinen Gesandtschaftsposten in Berlin ab. Graf Wimpffen war bekanntlich, als der Krieg ausbrach, »Ge- sandter in außerordentlicher Mission « am dänischen Hofe; ohne von dieser Stellung förmlich abberufen zu fein, wurde er damals dem Hauptquartier des Erzherzogs Al- brecht in Verona zugetheilt und seitdem mit der Füh- rung der italienischen Friedensverhandlungen betraut. Nun diese beiden gelegentlichen Missionen beendet find und er zu einer anderweitigen definitiven Verwendung berufen ist , liegt ihm die Pflicht ob, vorerst sein Abberufungsschreiben in Kopen- hagen zu überreichen. Sobald das aber geschehen, begiebt er sich zur Uebernahme seiner neuen Functionen direkt von Kopen- hagen nach Berlin. |

Brünn, 18. Oktober. (W. T. B.) Heute Vormittag traf der Kaiser in Begleitung des Staatsministers Grafen Bel- credi hier ein und wurde von der zahlreich versammelten Be- völkerung jubelnd begrüßt. Der Bürgermeister Giskra hielt elne Ansprache an den Kaiser, welche dieser in einer längeren Rede beantwortete.

| der englischen Schüßen abgestiegen ist, wohnte später dem Feste bei, welches für die fremden Schüßen in der Freimaurerloge veranstaltet war. Gestern wurde er vom Könige und der

Königin im Palais empfangen und später zum Diner in Lacken geladen.

Sroßbritaunien und Jrland. London, 17. Oktober. Ihre Majestät die Königin folgte gestern ciner Einladung der Stadt Aberdeen, die neue großartige Wasserleitung zu er- öffnen, welche diese Stadt mit täglich sechs Millionen Gallonen Wassers aus dem Flusse Dae versorgen wird. Die Ceremonie fand zu Invercan nie 22 englische Meilen von Aberdeen und ungefähr 30 Meilen von Balmoral entfernt statt, wo sich zwischen 4 und 5 Tausend Menschen eingefunden hatten, um Zeugen der Festlichkeit zu fein. Als die erste Öffentlche Rede welche die Königin überhaupt seit d em Tode des Prinzgemahls gehalten hat, mögen hier die Worte stehen, mit welchen Jhre Majestät den Ausdru des Dankes der Stadt Aberdeen für ihre huldreiche Herablassung erwiderte: »Ich danke Ihnen antwortete Jhre Majestät für ihre pflichttreue Adresse und erkenne lebhaft diesen neuen Beweis der loyalen Anhänglichkeit meiner Nachbarn, der Bevölkerung von Aberdeen. Zu einer Zeit, wo die Auf- merksamkeit des Landes mit solcher Besorgtheit auf den Bestand der öffentlichen Gesundheit gerichtet ist, hielt ih es für recht, eine Anstrengung zu machen, um meine Ueberzeugung von der Wichtigkeit eines Werkes kundzugeben , das sowohl wie das gegenwärtige darauf berechnet ist, Gesundheit und Wohl Jhrer alten Stadt zu fördern.« Nach Beendigung der Ceremonie

begab fih Jhre Majestät für ein paar Minuten in das für die Könlgliche Reisegesellschaft errichtete Zelt und kehrte dann nach Balmoral zurück.

An die großen Reform demonstrationen in den Städ- ten Nordenglands hat si gestern eine s{chottis{che in Glas-

ow angereiht. Wie bei den Demonstrationen in Birmingham, Leeds 2c. waren sechs Tribünen errichtet, von welchen gleich- zeitig Ansprachen an die Versammelten zur Begründung von gleichlautenden Resolutionen E wurden.

Der preußische Botschafter nebst Gräfin Bernstorff werden nächsie Woche aus Brighton im preußischen Gesandt- schaftshotel zurückerwartet.

__In der Methode des Truppentransports nach In- dien tritt demnächst eine radikale Umgestaltung ein. Statt um das Cap, wie bisher, sollen alle nah Indien ab- und zU- rücfgehenden Regimenter auf dem Ueberlandwege befördert wer- den, wodurch nit nur cine größere Regelmäßigkeit im Dienste, jondern auch ein namhaftes Ersparniß erzielt werden dürfte. Behufs des Transports von und nach Uegypten läßt die Re- glerung 6 große Dampfer von starker Maschinenkraft bauen, deren jedes für 1500 Mann Raum hat, und dennoch scheint fie vorerst noch nicht besorgt zu sein, daß Aegypten und der Uleber- landweg nah Indien ehestens in feindliche Gewalt gerathen werde.

Eine Verfügung des Geheimen Raths verordnet, daß wegen erneuten Ausbruchs der Rinderpest in den holländischen Pro- vinzen Friesland und Groningen kein aus diesen Provinzen in einem der Häfen des Vereinigten Königreiches eingeführtes Rind- vich ohne besondere Ermächtigung von dem Landungsplate weiter in's Junnere befördert werden darf und überhaupt binnen 24 Stunden nach der Landung geschlachtet werden muß. Frankrei. Paris, 16. Oktober. Der »Nord« bringt Nachrichten aus Lyon, die höchst traurig lauten. Die Seiden- fabrication liegt darnieder. Der cte Krieg ist noch nicht verschmerzt , der Rohstoff ist theuer und die Lyoner Arbei- ter wollen durchaus nichts in ihren alten Gewohnheiten und Omg ändern, um die Konkurrenz mit dem Auslande tragen zu können.

Das in Versailles liegende Garde-Jäger-Bataillon is mit dem Chassepot’schen Gewehre bereits versehen. Man fieht die Sol- daten mit der neuen Waffe ererziren und Schildwache stehen.

Italien. Die »Gazzetta ufficiale« veröffentlicht einen aus Palermo unterm 4. Oktober an den Minister-Präsidenten ge- richteten Bericht des Generals Rafaele Ca dorna über die Er- eignisse von Palermo, welcher grausenhafte Einzelheiten entbält. Eine Menge Polizei-Agenten find auf die barbarischste Weise ums Leben gebracht worden. Ein Arkillerist is im Quartier della Vittoria gekreuzigt gefunden worden; man hatte ihm die Augen ausgerissen und die scheußlichsten Verstümmelungen an ihm vorgenommen. Unfern Sant Antonio wurde ein Cara- binier, der nicht »Lebe die Republik« schreien wollte, niedergce- schlagen. Die Mönche dieses Klosters zündeten einen Scheiter- haufen an, auf welchen fie den Sterbenden warfen. Fast alle Klöfter geben den Empörern ZJZufluchtsörter. Man hat im

Velgien. Brüssel, 17. Oktober. Der Lord-Mayor von

Königlichen Palaste bemerkt, daß die meisten Benediktiner auf die Truppen schosen.