1866 / 259 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger)

3798 .

St. Petersburg, zur Vermählung seiner Schwester, diesmal von Lübeck aus, über Land vorzunehmen.

Amerika. New-York, 12. Oktober. Der Präsident |

hat den 29. November zu einem nationalen Danktage dem ganzen Lande empfohlen. Jn dem desfallsigen Erlasse werden unter den Segnungen des zurückgelegten ahres aufgeführt: »Der Bürgerkrieg ist nicht von Neuem ausgebrochen. Fremde Intervention hat aufgehört, Besorgniß zu erregen; die Ruhe im JTnnern hat Fortschritte gemacht und der Gei lichkeit die Oberhand gewonnen. Unsere Felder haben reiche Ernten getragen, der Bergbau hat sich reichlich gelohnt und wir durften unser Bahnneß tief in das Innere des Landes aus- dehnen, während unsere Schifffahrt in fremden Meeren ihren alten Umfang wiedergewonnen hak. «

Die New-Yorker Einfuhr während der ersten neun Mo-

nate dieses Jahres erreichte den Werth von 104,488,330 Doll. |

Gold gegen 56,510,868 Doll. für dieselbe Zeit im vorigen Jahre. Fracht und Zölle sind in der genannten Summe nicht mitge- rechnet; diese eingerechnet und in Papierwährung verwandelt, würde sie sich auf mehr als die doppelte Höhe steigern.

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Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'’schen Telegraphen-Büreau

Dresden, Donnerstag, 25. Oktober, Morgens. Ein Extra- blatt des » Dresdner Journals « publizirt den Friedensvertrag mit Preußen, dessen Ratifikationen gestern in Berlin ausge- wechselt worden sind. Die Hauptbestimmungen desselben sind folgende: Sachsen tritt dem Norddeutschen Bündnißvertrage bei. Die Reorganisation der sächsishen Armee soll erfolgen, sobald die nöthigen Bestimmungen für den Norddeutschen Bund auf Basis der preußischen Bundesßreformvorschläge fest- gestellt sein werden. Inzwischen wird der Königstein den Preußen eingeräumt und wird ebenso wie Dresden eine aus preußischen und sächsischen Truppen gemischte Besaßung behalten. Uebrigens sollen Beurlaubungen aller entbehrlicher Mannschaften eintreten. Bis die Reorganisation der Armee erfolgt ist, stellt Preußen die für die Besaßung des Königreichs Sachsen nöthigen Truppen. Sämmtliche zurückgekehrte sächsische Truppen treten bis auf Weiteres unter den Oberbefehl des höchstkommandirenden preußischen Generals im Königreich Sachsen.

An Kriegsentshädigung zahlt Sachsen zehn Millionen Thaler, von welcher Summe eine Million für die Abtretung der Eisenbahnstrecke Löbau - Görliy sofort in Abzug kommt. Die Jahlung erfolgt in drei Terminen bis Ende April 1867.

Das Königlich preußische Militair - Gouvernement, so wie das Civil-Kommissariat für Sachsen treten mit dem Austausch der Ratificationen außer Wirksamkeit.

Der Zollvereins - Vertrag bleibt mit sech8monatlicher Kün- digungsfrist in Kraft.

Sachsen verpflichtet sich, den Bau einer Eisenbahn auf der Strecke Leipzig-Pegau-ZJeiß zu fördern.

Preußen erhält das alleinige Recht zur Ausübung des Telegraphenwesens in Sachsen.

Die während der Dauer des leßten Krieges politis Kom- promittirten sollen unbestraft bleiben.

Die Ansprüche der Leipziger Universität an die Stifte zu Merseburg, Naumburg, Zeiß fallen fort und hat Sachsen die- selben abzulösen.

Die Aufhebung des Salzmonopols soll in Sachsen zu der- selben Zeit wie in Preußen erfolgen.

Die sächsische Regierung erklärt sich bereit, ihre diplomatische Vertretung nach denjenigen Grundsäßen zu regeln , welche für den N Bund im Allgemeinen maßgebend sein werden.

Wien , Donnerstag, 25. Oktober, Morgens. Die amtliche »Wiener Zeitung« meldet die Einberufung des kroatisch - slavo- nischen Landtags auf den 19. November d. J.

4 Wien, Donnerstag, 25. Oktober, Vormittags. Nach einem hier eingetroffenen Telegramm aus Konstantinöpel von gestern Abend, sollen die Nachrichten aus Kandia insoweit

der Versöhn- |

ungünstig lauten, als der Guerrillakrieg hartnäckig fortgeseßt wird. Der Sultan beabsichtigt, an Omer Pascha das Kom- mando in Kandia zu übertragen. — Im Schwarzen Meere haben zahlreiche Schiffbrüche stattgefunden.

Therapia (bei Konstantinopel), Donnerstag, 25. Oktober, Morgens. Fürst Karl von Rumänien ist gestern hier einge- troffen und sofort nach seiner Ankunft vom Sultan empfan- gen worden. Dem Fürsten werden mit besonderer Aufmerk- samkeit die höchsten Ehren erwiesen und ist für die Dauer seines Besuches der Palast Kütschüksu in Bereitschaft geseßt worden.

Telegraphische Witterungsbherichte.

Linien.]| mur. j |

Beobachtungszeit. Allgemeine Himmels-

Stunde ansicht.

AUSWwWarI e Stati On e n 25, Oktober.

L d L bedeckt. is heiter.

bedeckt, neblig,

O., still,

SW., schwach. Windstille. SO., schwach.

bedeckt. bewölkt. Gestern Reg. SO. schw. Max. 6,0. E Min. 1,7. Skudesnäs . 337,7 6,5 |SO0., stark. ¡halb heiter. Gröningen . | 336,3 0,9 |O0., still, bewölkt.

PreusSisSsche Stationen 2á. Oktober.

6 Mrgs. | Memel 342,1 |— 0,8 |0., mässig. 25. Oktober.

Moakiu 1 337,6) 2,8 ‘|W. Stockholm . | 341,9 3,5 |S0., schwach.

| trübe.

wolk., st. Reif. heiter.

trübe, st. Reif. wolkig. bewölkt. heiter. bew., trübe. heiter.

zieml, heiter. ganz heiter. trübe.

heiter.

wolkig.

Nebel.

G EE'RBG,EWWWGWPYY

Königlicze Schauspiele.

_ Freitag, 26. Oktober. Jm Opernhause. (174ste Vorstellun FUck und Flock. Komisches Zauberballet 4 Akten s L ae Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. An-

Mittel-Preise. Im Schauspielhause. (195\te Abonnements - Vorstellung.)

Gög von Berlichingen mit i 5 Abt tungen von Be der eisernen Hand. Schauspiel in

itte reise.

Sonnabend , 27. Oktober. Im Opernhause. 175. Vor- stellung. Tannhäuser und der naar M8 108 Bavibuea,

Große romantische Oper in 3 Akten v / | on R. Wagener. - häuser: Hr. Niemann. \ B

Im Schauspiel _Im Scauspielhause. (196se Abonnements - V A N A 2 U ane in 3 Alien oe N ? . Hierauf: Die Unglücklichen. L lel i Koyebue, bearbeitet von L. S intiber, G E Mittel-Preise. :

3759 Oeffentlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchuugs - Sachen. | Ediktal-Citation. gi Der Kaufmann Paul Julius Eduard Wellmann aus Stettin, eboren den 10. Januar 1828 welcher angeklagt worden ist : 1) im Dezember 1865 zu Stettin als Handelsmann seine Zahlun-° gen eingestellt und e 4 ¡9 /

a) in der Absicht, seine Gläubiger zu benachtheiligen, seine Hand- lungsbücher so geführt zu haben, daß dieselben keine Ueber- sicht des Vermögens gewähren ; /

b) dadurch, daß er unterm Z1. Dezember 1865 eine Schuld des Kaufmanns von Hagemeister von 19,698 Thlr. 11 Sgr. gegen Empfang eines Acceptes von von Hagemeister im Betrage von 197 Thlr. durch Abschreibung tilgte;

c) dadurch, daß er im Schuldbuche unterm 10. Dezember 1865 und 2. Januar 1866 das Debet des Contos des Kaufmanns Kanthak durh Abschreibung von 1978 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. und resp. 750 Thlr., un 2728 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. ausglich — angeblich als Gewinn für ein im Januar 1865 abgeschlossenes MGPS geha einen Theil seines Vermögens bei Seite geschafft un :

ad c. My “E aufgestellt zu haben, welches erdich-

et ist. Verbrechen, strafbar aus §. 259 Nr. 1, 2, 4 Straf- gesebbuhS 154 2) Jm Dezember 1865 zu Stettin als Handelsmann seine Zah- sungen eingestellt und hierbei i a) durch Ausschweifungen, Spiel, 7 Aufwand, übermäßige Summen verbraucht zu haben,

b) in den Jahren 1861, 1862, 1863, 1864, 1865 es unterlassen zu haben, die Bilanzen seines Vermögens zu ziehen, ob leich dies peleyl L vorgeschrieben und nach er Beschaffenheit seines Geschäfts erforderlich war.

Vergehen, \trafbar aus F. 261 Nr. 1, 3 Strafgeseß- buchs. A 3) Jm ube 1865 zu Stettin als Handelsmann seine Zahlun- en eingestellt und nach erfolgter Zahlungseinstellung nachstehende Gläubiger: i i / a) am 15. Dezember 1865 den Konsul Gribel durch einen Wechsel über 18,000 Thlr. für cine Forderung von gleicher öhe j b) hle Firma W. Lethe et Comp. durch Hingabe am 28. Dezember 1865 von baar 900 Thlr. : din 9. cil 1866 baar und in Accept. - 1700 Thlr. am 4. Januar 1866 durch einen Prämienshein R o ete E A e .__255 Thlr.

Summa 2955 Thlr.

1000 Thlr.

für Forderungen_von gleicher Höhe; c) die Firma W. Scheibert ; Í am 4. Januar 1866 durch drei Wechsel

Über am 10. Januar 1866 baar D 13 Sgr. Summa 1624 Thlr. 13 Sgr. für eine Forderung von gleicher Höhe,

a) die Handlung Joh. Quistorp u. Co. l am 10. Januar 1866 durch Lieferung und Abrechnung über ein Quantum Melasse p. 863 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf. für eine Forderung in gleicher Höhe ;

befriedigt und hierdurch N zu haben. : Vergehen, S aus Konkurs -Ordnung S. 308 und 56 trafgeseßbuchs ; N

U U u 93. Oktober 1865 drei mit dem Blanco-

lccepte der Handlung C. Grundmann u. Sohn versehene

Wechsel-Formulare Über gezogene Wechsel ohne den Willen des

Acceptanten in der Absicht, sich Gewinn zu verschaffen; mit den

Beträgen zu 9000 Thlr., 9000 Thlr. 18,000 Thlr. der Ein-

rücéung der Fälligkeitstermine zum 15., 20. und 31. Mrz 1866

und Einrückung der Daten 15.1 20. 30. September 1869 aus-

gefüllt, mit seiner Unterschrift als Aussteller und der Adresse

an Herrn C. Grundmann u. Sohn in Zuerfabrik Amt Vi

dichow , zahlbar S N M von diesen (Wechseln)

riftstücken Gebrauch gemachk zu haven. :

t S strafbar aus §§. M7, 248, 251 ad 5, 56. Struaf-

geseßbuchs. i i wird hierdurch aufgefordert, binnen Monatsfrist vor dem Unter- ar a aon Gerichts zu erscheinen und si wegen der ihm zur Last gelegten Thatsachen zu verantworten widri genfalls dieselben für zugestanden angenommen und gegen ihn weiter nach den Gesepen verfahren werden wird.

tettin, den 18. September 1866. } Sas Königliche Rreisgericht) Abtheilung für Strafsachen.

Konkurse, Subhastatioueu, Aufgebote, Vorladungen E Bekanntmachung. , i

M ever den Nachlaß der am 10, Dezember, 1864 in Pribbernow verstorbenen Ehefrau des Bauern Carl Friedrih Wilhelm Erdmann

Bleckert, Henriette Albertine Caroline, geb. Haa, und ihres am 13ten Juli 1866 daselbs verstorbenen genannten Ehemanns ift das erbschaft- liche Liquidationsverfahren eröfsnet worden.

Es werden daher die sämmtlichen Erbschaftsgläubiger und Le- gatare aufgefordert, ihre Ansprüche an den Nachlaß, dieselben mögen bereits reht8hängig sein oder nicht,

| bis zum 1. Dezember 1866 einschließli ch bei uns s\riftlich oder zu Protokoll anzumelden. Wer seine Anmel- dung \ristlich einreicht, hat zugleich eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen. j

__Die Erbscha tsgläubiger und Legatare, welche ihre Forderungen nicht innerhalb der bestimmten Frist anmelden, werden mit ihren Ansprüchen an den Nachlaß dergestalt ausgeschlo\sen werden y daß fie sih wegen ihrer D nur an Daszjenige halten können; was nach vollständiger Berichtigung aller rechtzeitig angemeldeten Forde- rungen von der Nachlaßmasse, mit Auss\chluß aller seit dem A leben des Erblassers gezogenen Nußungen übrig bleibt.

Die Abfassung des Präflusions - Erkenntnisses findet nah Ver- handlung der Sache in dêr |

auf den 11. Dezember c, Vormittags 95 Uhr/, in unserem Sißungssaal anberaumten öffentlichen Sißung statt.

Cammin i. Pomm. den 13. Oktober 1866.

Königliches Kreisgericht. __ 1. Abtheilung.

[2478] Subhastations-Patent. Nothwendiger Verkauf Schulden halber.

Das dem Eigenthümer Julius Ebel gehörige, in Crummensee be- legene, im Hypothekenbuche von Crummensee Band H Nr. 12, Blatt 111 verzeichnete Grundstück, gerichtlich geschäßt auf 5900 Thlr. 29 Sgr. 5 Pf. — soll /

den 12. Februar 1867, Vormittags 11 Uhr, an E Gerichtsstelle öffentli an den Meistbietenden verkauft werden.

Taxe und Hypothekenschein, sowie die Verkaufsbedingungen, sind in unserem Büreau IV. einzusehen. :

Diejenigen Su welche wegen einer aus dem Hypotheken- huche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Besriedi- gung A haben sich mit ihrem Anspruch bei dem Gericht zu melden.

[lt-Landsberg, den 10. Juli 1866. t Königliche reisgerichts-Deputation.

Nothwendiger Verkauf. Königliche Kreisgerichts-Deputation. Mittenwalde, dén 20. Juni 1866.

Das dem Maurermeister H. Dunkel hierselbst gehörige, vor dem Ba- vuther Thore belegene, im Hypothekenbuche von den Mittenwalder Wandel- ädern Vol. VI. Nr. 289 fol. 235 verzeichnete neu erbaute Wohnhaus nebst Zubehör und der Vol. XI. Nr. 477 fol. 145 daselbst verzeichnete Hütungs- Entschädigungs- Antheil Nr. 115 von 5 Morgen 1614 C] Ruthen, abgeschäßt auf 6000 Thlr. resp. 294 Thir 25 Sgr. 10 Pf., zufolge der nebst Hypo- thekenscheine in unserm 11. Büreau einzusehenden Taxe soll

am 2. Januar 1867, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. ;

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersicht- lichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgericht anzumelden.

3946 Nothwendiger Verkauf. L | Königliches Kreisgericht qu Elbing. Den 12. Oktober 1866. ]

Das zu Weingrundforst belegene, dem Brauecreibesißer S Ochs ehöôrige Grundstü, abgeschäßt auf 28,409 Thlr. 26 S 8 Pf., zufolge Ber nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur ein- zusehenden Taxe, soll am 11. Mai 1867/ Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. i

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern 2 efriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastationsgerichte anzumelden.

[2014] ger

[2016]

Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht zu Schlochau. Schlochau, den 13. Juni 1866 Der dem Ernst Torno gehörige Rittergutsantheil Groß-Glißno, Litte. F. Nr. 5 des Hypothekenbuchs, abgeschäßt auf 5704 Thlr. 17 Sgr. 4 Pf. zu- folge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der agisralvs ein- zusehenden Taxe soll am 7. Januar 1867, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gecichtsstelle subhastirt werden. d Der dem Aufenthalte nach V S as als: Rentier Johann ottlieb Degner, wird hierzu öffentlich vorgeladen. : 5 Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersicht- lihen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen , haben ihre Ansprüche bei dem Subhastations-Gerichte anzumelden.

3453 Bekanntmachung. i i | önigliches Rh zu A S Abtheilung, en 1. September :

Das im Schlawe’schen Kreise belegene, dem Gutsbesißer August Wilhelm Köppen gehörige A Zirchow b. /_ landschaftlich ab- geschäßt auf 12009 Thlr. 21 Sgr. Pf., soll im Termine den 4. April 1867/ Vormittags 11 Uhr, ;

im Wege der nothwendigen Subhastation an ordentlicher Gericht8=-

stelle öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

1866 / 259 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff