1866 / 261 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i r Bauern, welche Sr. Majestät vorgeritten waren, E in Polliß gnädigst entlassen, und unter dem Geläute der Glocken verließen Allerhöchstderselbe den Ort. S

Auf der Jagd wurden 1_ Fuchs, 15 Hasen und 337 Fasa- nen zur Strecke gebracht , Se. Majestät hatten 46 Fasanen erlegt. Gegen Abend erfolgte die Rückkehr nah Crueden und nach eingenommenem Diner daselbst die Abreise nach Berlin, wo Se. Majestät gegen 11 Uhr Abends wieder eintrafen. Begleitel waren Allerhöchstderselbe auf dieser Tour von dem Flügel- Adjutanten, Oberst-Lieutenant Graf Finckenstein und dem Leib- Arzt, Geheimen Rath von Lauer.

Se. Majestät der König empfingen heute Bor- mittag -im Königlichen Palais Se. Königliche Hoheit den Prinzen Albrecht, Vater, Se. Königliche Hoheit den Erbgroß- herzog von Mecklenburg-Schwerin und höchstdessen Bruder,

erzog Paul Hoheit, im Beisein Jhres Gouverneurs , des VAD ann von Nettelblad; ferner den General-Adjutant, General der Infanterie von Bonin, eine Anzahl militairischer Meldungen “in Gegenwart des Gouverneurs und_ des Kommandanten und die Vorträge des Kriegs-Ministerll des Militair- und des - Civil - Kabinets. Se. Mazestät

dinirten allein und kehren heut Abend #11 Uhr nach Babels-

berg zurück. | 4 annover, 26. Oktober. (Wolffs Tel. Bur.) Die

»Geseßsammlung« publizirt eine Berordnung des Königlich preußischen Generalgouverneurs über die Civiladministration in Hannover. Die Wirksamkeit der hannöverschen Departe- ments-Ministerien hört auf und treten an deren Stelle bel dem General-Gouvernement die drei Departements des Jnnern, der Finanzen und des Kultus. | : Frankfurt a. M., 25. Oktober. Ueber die Eröffnungen, welche Bürgermeister Dr. Müller in der vorgestrigen Senats- sißzung als Resultate seiner berliner Mission gemacht, hat der hiesige Anzeiger -die erste »autheutische« Mittheilung erhalten. Demnach ist die Norm für die künftigen Verhältnisse unjerer Stadt in einem Schriftstücke niedergelegt, das den Titel »Grundzüge der politischen Gestaltung Frankfurts« führt. Ueber die Art, ie die ge- seßgebende Versammlung und die ständige Bürger-Repräsentation von diesen Angelegenheiten »verlässigt« werden sollen, hat man fih noch nicht einigen können; auch Über die Weise einer allge- meinen Publication sind Festsezungen noch nicht getroffen. Hinsichtlich der Besehung hiesiger Richterstellen, }o- wie wegen eines der Stadt verbleibenden Präzipuums bei den ZJollvereins- Einnahmen sind dagegen bereits bindende Verabredungen ge- ehen. T : ü “ie Sb adies , 25. Oktober.* Das ehemals nassauische Mi- litair hat gestern der preußischen Fahne den Eid geleistel, und dürfte nunmehr die Reorganisation und Eintheilung der nassaul- schen Soldaten in das preußische Heer nicht mehr lange auf sich

warten lassen. Sabsen. Dresden, 26. Oktober. (W. T. B.) Das

»Dresdener Journal« meldet die Ankunft des sächsischen Königs§- aares. ; E I Um 45 Uhr Nachmittags trafen die Majestäten unter den Jubelrufen einer unübersehbaren Volksmenge in Pillnih ein. An der Landesgrenze waren dieselben von dem Oberbürger- meister von Dresden im Namen der Residenz begrüßt worden. Die Festung Königstein satutirte bei Ankunft des Königlichen uges mit 21 Kanonenschüssen, und der ‘preußische Festungs- ommandant General - Major von Briesen begrüßte den König “auf dem Perron. Der König dankte, indem er dem sächsischen Unterkommandanten - gleichzeitig die Hand „reichte. In Pirna war die preußische, in Pillniß die sächsische Garni}on in Parade aufgestellt, d S E

Eine Proklamation des Königs ist erschienen. Der König dankt in derselben seinen Sachsen für die ihm in schweren Prüfungen bewahrte feste: Treue und - giebt die Zusicherung, daß er in alter Liebe bemüht sein werde, die dem Lande ge- schlagenen Wunden zu heilen und den Wohlstand des Landes zu éSubopni: daß er Recht und Gerechtigkeit handhaben und eine besonnene Fortentwickelung der politischen Institutionen be- günstigen werde. Der König verspricht der eingegangenen neuen Verbindung die gleiche Treue zu widmen, mit welcher er zu dem alten Bunde gestanden, und Alles anzuwenden, um diejelbe für Sachsen und für Deutschland möglichst segensreich werden zu lassen.

Oesterreich. | Prag, 25. Oktober. (Telegr. d. W. Z.) Bei der Vorstellung der Mitglieder des -Landesausschusses hielt der Obersilandmarshal eine Ansprache an Se. Majestät den

aiser,

Se. Majestät der Kaiser erwiederte: Er anerkenne die - Treue und Loyalität des Landes. Er danke dem Laudesaus- shusse für die Sammlungen, welche für die von den Kriegs9- ercignissen betroffenen Gegenden veranstaltet wurden, und Er

versichere, Er werde, so viel es in seinen Kräften stehe, bemüht sein, die dur den Krieg verursachten Leiden zu lindern und u heilen.

/ “Dierduf erfolgte die Vorstellung der einzelnen Mitglieder des Ga ndesaus asses. Sodann wurden der Erzbischof, die Landesprälaten, das Domkapitel und Bischof Jirik empfangen. Dann erfolgte die Vorstellung der geheimen Räthe, des Adels, der Militairautoritäten, der Stabs- und Oberoffiziere, der_Þpoli- tischen und Finanzlaudesbehörden unter Anführung des Statt- halters, der Gerichtsbehörden, der Universität, der Gemeinde- vertretung und der Bürgercorp®sdeputationen.

Schließlich erfolgte die Vorstellung der Handelskammer, der Advokaten- und Notariatskammer , des Polytechnikums, der Kreditanstaltsfiliale und der Smichower und Karolinen- thaler Gemeindevertretung.

-- 96. Oktober. Der Kaiser hat den Armen und Noth- leidenden in der Stadt Prag nebst Vorstädten die Summe von 20,000 Gulden gewidmet, und eine Medaille gestiftet, welche den Mitgliedern der dortigen drei Bürger-Corps verliehen ist.

Pesth, 25. Oktober. »Jdök Tanuja« meldet, daß Erzbischo Haynald Anfangs künftiger Woche nah Rom geht.

In Gran wurde gestern der Bischof und Domherr Joseph Durguth zum Capitellocumtenens gewählt, welcher das Erz- bisthum während der Vakanz leiten wird. Mit der Verwaltung der erzbischöflichen Güter zu Gunsten des Religionsfonds wurde laut Statthalterei-Verordnung der Statthalterei-Rath Sztan- kovics betraut. : |

Agram, 25. Oktober. Die »Narodni Novine« veröffent- licht das (telegr. schon L, Königliche Rescript bezüglich der Einberufung des kroatishen Landtages. Jn dem- selben werden die Gründe angeführt, warum der kroatische Landtag auf unbestimmte Zeit vertagt und früher nicht ein- berufen werden konnte. Die von Abgesandten des kroatischen Landtages mit der ungarischen Regnicolar-Deputation geführ- ten Verhandlungen sind dem Agramer Landtage mitzutheilen und der Schlußverhandlung zuzuführen. Die modifizirte Wahl- und Landtagsordnung wird mittelst separaten Königlichen Ne- scriptes dem Landtage zur Berathung und baldigsten Vorlage behufs. der Allerhöchsten Sanction vorgelegt werden.

Großbritanuien und Jrlaud. London, 25. Oktober. Mr. Rolt ist zum Attorney-General ernannt worden.

Prinz Na poleon mit Gefolge i} hier angekommen und |

im Clarendon-Hotel abgestiegen.

Der Kriegsminister wird, wie es heißt, eine Concurrenz |

für Hinterladungsgewehre ausschreiben; jedem Bewerber

soll für seine Auslagen eine Entschädigung von 300 Pfd. St. zugesichert werden und das adoptirte System den Namen des |*

Ersinders erhalten. Für die besten Patronen sollen Preise von

1000 Pfd. St., 600, 500 und 400. Pfd. St. ausgeseßt werden.

Diesen Abend kehrt der telegraphisch zum Kaiser berufene Präfekt Chevreau nah | Lyon zurück. Der Kaiser hat mit ihm Maßregeln verabredet, f welche den dringendsten Bedürfnissen der Lyoner Seidenarbeiter Abhülfe gewähren ; auch bringt Chevreau »diesen ehrlichen F Arbeitern theilnehmende Worte wegen ihres erlittenen Miß- |

Fraukreich. Paris, 25. Oktober.

geschick8« mit.

Benedetti kehrt in den nächsten Tagen auf feinen Posten :

nach Berlin zurück.

26. Oktober. (W. T. B.)

Anleihe die Rede.

_ Îtalien. Der König Victor Emanuel wird, den neue- | sien Anordnungen zufolge, die Deputation aus Venetien am | 5. November zu Turin empfangen und das Endergebniß der Ab- |

stimmung enigegennemen, doch erst am 7. November in Venedig | : E

elbst seinen Einzug halten. General P A Rückreise nah Frankreich bereits durch Turin ge

gen wird es reich und behäbig sein und das Beispiel der Bür- gerweisheit und jeder edlen Zucht geben

Die Zeitung. von Venedig bringt das offizielle Protokoll j l enetiens an die Munizipalität von Venedig. | Dieselbe erfolgte bekanntlich am 19. Oktober um 8 Uhr Morgens F

der Uebergabe

und zwar übergab General Leboeuf das Land einer Kommission,

die aus den Herren Graf Luigi Michiel, Ritter Eduard de Betta | Genexal Leboeuf hielt bel |

und Dr, Achilles Kelder bestand. dieser Gelegeñheit folgende Anrede:

Die »Patrie« dementirt die f Nachricht, daß eine- Anleihe im Betrage von einer Milliarde f gemacht werden solle. Wie »Etendard« und »France« behaupten, | ist überhaupt weder von einer großen- noch von einer kleineren F

ist auf der F ommen ; seine F Aufgabe is} vorbei. Ueberall erlassen die neuen Behörden Pro- clamationen, in denen die »neue Aera der nationalen Selbst- F herrschaft und- politischen Freiheit, von der Gut und Hab ab- F hangen«, gefeiert wird. Jn Verona verkündete der Regierungs- | Commissar noch: »Heute ist Italien einig, frei, ungetheilt ; mor- f

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Meine Herren! Vom Kaiser Napoleon 111. beauftragt, die Festun- en und das Gebiet Jhrer Provinzen von den österreichischen Militair- chôörden in ti ge Sap nehmen, bleibt mir nun noch übrig, die

Rechte, die an Se. Majestät abgetreten worden sind, in Jhre Hände zu übergeben. Um diesen leßten Theil meines Werkes zur Aus- führung zu bringen, habe ih Sie zusammenberufen. Sie wissen bereits, zu welchem Zwecke der Kaiser die Abtretung Vene- tiens angenommen hat. Se. Majestät hat \sich darüber in einan an den König von Jtalien gesandten Schreiben unterm 11. August ausgesprochen, und um Sie Über die Absichten meines er- habenen Herrschers zu unterrichten; kann ih nicht besser thun, als Ihnen dieses Dokument hier vorzulesen. [Folgt der bereits früher durch den »Moniteur« zur Kenntniß gebrachte Brief des Kaisers an den König Victor Emanuel]. Meine Herren! Der Kaiser kennt seit lange - die Bestrebungen Jhres Landes, Se. Majestät weiß, daß es wünscht, mit den Staaten des Königs Victor Ema- nuel vereinigt zu sein, mit dem es ehedem für die Befreiung Italiens kämpfte. Aber aus Achtung vor dem Rechte der Nationali- täten und vor der Würde der Völker hat der- Kaiser den Venetia- nern die Sorge lassen wollen, ihre Wünsche kund zu geben. Sie sind würdig, diese der Volks\ouverainetät dargebrachte Huldigung zu verstehen, auf welcher e O Frankreichs und Jtaliens be- ruhen. Der Kaiser legt wieder cinmal ein Zeugniß seiner Achtung vor den Prinzipien an den Tag, die er si stets eine Ehre gemacht hat, zu vertheidigen, und seinen Freundschaftsgefühlen, von denen er der ganzen Halbinsel wiederholte N gegeben hat. Se. Majestät ist hoh erfreut darüber, durch die Bestrebungen seiner Politik den E und den Muth der italienischen Nation untersügt zu abên.

Graf Michiel antwortete im Namen der Mitglieder der Kommission in italienisher Sprache in folgenden Worten :

Als im Jahre 1859 die verbündeten Waffen in der Lombardei den Sieg davon trugen über unsere Unterdrücker, da glaubten wir mit dem Rufe: »Von den Alpen bis zur Adria unser Heil voll- endet; die ciskalte Hand der Diplomatie entriß uns dieser Gewißheit. Aber diese Hand hat nicht das Klopfen des Herzens dieses Volkes unterdrüccken können, welches die Opfer verdoppelte, vertrauend in seine Zukunft, welche die Zukunft Jtaliens war, konnte nicht seinen mächtigen Bundesgenossen davon ablenken, an der Befreiung derer mitzuwirken, die es verstanden hatten, si desselben würdig zu zeigen. Wir, und mit uns alle Venetianer, zollen dem Werke der Vorsehung Ehrfurcht, und wir-danken dem hochherzigen A unseres geliebten Königs, welcher, während man auf dem chlacchtfelde cin edles Blut vergoß, durch seine mächtige Vermittlung den Augenblick unserer Unabhängigkeit Und die Vereinigung mit dem Königreich Jta- lien beschleunigt hat.

Sodann E A abermals General Leboeuf das Wort und sprach die Formel der Uebergabe Venetiens an fich selbst aus, welche sodann, doppelt angefettigt, von ihm so wie von der Uebernahme-Kommission unterzeichnet wurde.

Die Stadt Venedig allein hat bereits 17 neue Journale. Die ehemalige »Gazzetka Ufficiale di Venezia« heißt jeßt einfach »Gazzetta di S Den Titel »Daniele Manin« führen zwei neue Journale. Der Besißer des Mailänder »Pungolo«, Herr Fortis, hat seinen bis jeßt in Padua erschienenen »Cor- riere di Venezia« nach Venedig verlegt; Gleiches that Antonaz mit dem »Tempo« von Triest.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 26. Oktober. (W. T. B.) Ein kaiserlihes Manifest is} erschienen, in welchem die Verlobung des Non agene mit der Prinzessin Dagmar verkündigt und leßterer der Titel »Kaiserliche Hoheit« verliehen wird. Die Prinzessin hat eine Deputation der hier ansässigen Dänen empfangen. Großfürst Michael, Statthalter des Kaukasus, ist mit seiner Gemahlin hier eingetroffen.

Die hier über Odessa M Pn Nachrichten aus Kon- stantinopel reichen bis zum 23. d. Mts. Nach denselben hat L Karl von Rumänien die Donaufürstenthümer als einen

heil des türkischen Reiches - auf den Grundlagen des Pariser Vertrages anerkannt.

__ Aus Kandia waren in Folge eines mehrtägigen Sturmes keine neueren Nachrichten in Odessa eingetroffen. Man nimmt an, daß der inzwischen eingetretene Schneefall in den kandiotischen N die Operationen der Türken erschwert.

arschau, 25. Oktober. Der amtliche »Dziennik« giebt

als Grund der JInternirung des Bischofs Kalinski, die ver- |

spâtete Strafe an, die er sih durch seine thätige Theilnahme |

an der aufständischen Bewegung und seine widerrechtliche Re-

nitenz gegen Anordnungen der 1hm vorgeseßten weltlichen Be- y N " prinzessin tréffen heute Abend aus Oberschlesien hier ein und

Per »Nova Sco | | : ie folgende Mit- theilung, die, falls sie authentisch was Übrigens durch ein Washingtoner Telegramm bestimmt in Abrede gestellt wird allerdings den Ausbruch einer Krisis als nahe bevorstehend er-

hörden zugezogen habe.

__ Amerika. New-York, 11. Oktober. tian.) Das »Philadelphia Ledger« bringt

scheinen lassen würde: »Der Präsident hat an den Attorney- General die folgenden Fragen mit dem Ersuchen um eine schrift- liche Beantwortung gerichtet :

1) Js der gegenwärtige nur aus Mitgliedern der Nordstaaten be-

. merkung o daß der

stehende Kongreß ein solcher, wie ihn die Verfassung fordert, oder i er eine ungesebliche und unconstitutionelle Versammlun L f 2) Würden die obwaltenden Verhältnisse es rechtfertigen, wenn der N este Jahreöbot leh an eine ungesebliche und unlun i i i Bereini gten Staaten ausge and richtete, die sih für den Kongreß der Giebt die Klausel im §. 5 des ersten Artikels der Verfassun welche jedem der beiden Häuser die Prüfung der Mandate seiner Mil glieder Überläßt, dem gegenwärtigen Kongreß das Recht, die Vertreter

von zehn Staaten auszuschließen oder ihre Qula}su und verfassungswidrige Bedingungen ju rine Vg an: unelremtaNte

4) Macht es dem Präsidenten sein Amtseid i i Verfassungsbestimmungen, welche allen Staaten ein e E Net uf Vertretung im Kongresse E zur Geltung zu bringen?

95) Welches sind die Maßregeln, welche die Verfassung und sein Amtseid vom Präsidenten fordert; um den Zusammentritt cines ver- - fassung8mäßigen Kongresses herbeizuführen

Das »Philadelphia Ledger« fügt dieser Mittheilung die Be- nzu er Prásident nach seinen jüngsten Aeuße- rungen zu schließen, sein künstiges Verhalten höchst wahrschein- lih nach dem Ausfall der Antwort des Attorney-General regeln werde und daß es kaum einem Zweifel unterliegen könne, nach welcher Seite Mr. Stanberry entscheiden werde. (Die Authen- ticität des Schriftstücks erscheint schon seiner Formulirung nach mehr als verdächtig.)

General Geary, der d db eitens Gouverneur von Phi- I nannte in einer bei Gelegenheit einer ihm dargebrach- ten Serenade gehaltenen Rede die Tyrannei Andrew J ohn- son's sonder Gleichen in der Weltgeschichte, selbst die eines Nero Übertreffend. Zur JUustrirung dieser Maßlosigkeit stehe

| eine analoge Ueberschwenglichkeit aus dem entgegengeseßten Lager.

Auf einem jüngsten demokratischen Meeting im Staate New- York verglich ein Senatskandidat Soathe den Mörder Lin:

coln's, mit den größten Helden der Weltgeschichte. Buenos-Ayres, ti September. (Cölnische Ztg.) Die Nachrichten vom Kriegsschauplaze in Paraguay in den ersten Tagen dieses Monats sind von nicht zu unterschägender Wichtigkeit. Die . Allürten A die Unthätigkeit ihrer Escadre nicht länger für nüßlich zu halten, und beschlossen, vermittels dieser das Armeecorp8 des Barons Porto Alegre den Fluß Paraguay aufwärts zu senden, diese Division landen zu lassen und einen Angriff auf die paraguitischen Befestigungen ausbzufüÜhren. WäZrend das Armeecorps des Barons Porto Alegre, und zwar in ciner Stärke von 9000 Mann Jnfanterie-Truppen, die Absicht hatte, Curuguatay, als den vermeintlichen ersten befestigten Punkt auf dem Flusse Paraguay, anzugreifen, wurde das Geschwader von einem heftigen Feuer der bei Curuzu, eine halbe Meile unterhalb Curuguatay, errichteten Batterie über- rascht, die mit einem 68pfündigen, zwei 32pfündigen und einigen Sb oel en armirt war. ie Para uiten leisteten den an ahl ‘weit überlegenen Streitkräften der Aliüirten tapferen Widerstand , fügten den Brasiliern empfindliche Verluste bei und zogen sich, nachdem sie ihre drei s{weren Geschüße ver- nagelt hatten, mit den übrigen Feldgeshüßen zurück. Eine von ihnen angelegte Mine explodirte in dem Augenblicke, als sich zwei BatailloneBrasilierauf die Batterie warfen, und richtete immense Verheerungen unter den Alliirten an. Die brasilischen Schiffe haben große Beschädigung zu beklagen; das prächtigste Panzer\ci}f der brasilischen Escadre, »Rio Janeiro«, ist in Folge eines Torpedos in die Luft gesprengt worden und die gesammte Mannschaft, mit Ausnahme von zwei Matrosen, einem Arzte und einem Offizier, untergegangen. Dieser Angriff der Alliirten, der ihnen so schwere Opfer gekostet hat, ist weit entfernt, ein entsprecen- des Resultat geliefert zu haben, da einmal Admiral Taman- dare, der Oberbefehl8haber der brasilischen Flotte, in richtiger Erkenntniß einer ernsten Bedrohung Seitens der Batterie von

| Curuguatay es für YeEDreN Pod den Fluß wieder abwärts zu

gehen, und ferner Baron Porto Alegre, nachdem er einen großen Theil seiner Division eingebüßt hatte, elder vorrücken

noch zurückweichen konnte.

Telegraphische Depe schen aus dem Wolff’schen Telegraphen-Büreau Breslau, Sonnabend, 27. Oktober, Morgens. IJhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kron-

fahren mit dem Schnellzuge nah Berlin weiter.

London, Freitag, 26. Oktober, Abends. Der Dampfer »Persia« hat Nachrichten aus New-York vom 17. d. M. über- bracht. Der Gouverneur des Staates Mississippi hat der dor- tigen Legislatur die Verwerfung des Verfassungs8amendements

| empfohlen. Jn Quebek hat am 14. d, eine große Feuers- | brunst stattgefunden. | Flammen,

25900 Häuser wurden ein Raub der Der Schaden wird auf 3 Millionen Dollars ge-