1866 / 271 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3942

i 5 einzige Mittel, eine bessere Lage der Dinge | auch über das Reichsbudget; in diplomatischer Beziehung ist darin Grande her eizuführen sei, träftig Juarez zu unter- | seine Souverainetät gemäßigt durch den Mikado oder Dairi stüßen, und daß deshalb die Regierung alle betheiligten Par- | in Mjaco , so wie durh den Rath der Dreizehn (Gorogio), teien davon in Kenntniß seße, daß Verlezungen der Neutrali- | der aus fünf Vasallen des Taikun und. aus acht Erbfürsten táts - Geseßze zwischen der mexikanischen und der Vereinigten | besteht, und dessen Vorsigender der Reichs-Gouverneur ist, der Staaten Regierung nicht geduldet werden sollen. Diese Jn- | eigentlich die Kaiserliche Machtvollkommenheit ausübt, fo daß structionen werden sowohl gegen Anhänger der Kaiserlichen | Japan einen Allerhöchsten (Dairi), cinen höchsten (Taikun) und Regierung , als gegen die Parteien des Ortega , Santa | einen Hohen Herrscher hat, von denen ersterer den Hirtenstab, Anna 2. in Krast gesezt werden. Juarez ist als Haupt | der zweite das Schwert und der dritte das Portefeuille führt. der liberalen Regierung von Mexifo anerkannt worden. Der Mikado oder Dairi hat seit den Kämpfen mit den Aus- General Ortega ist mit seinem Stabe unbelästigt in -New- | ländern bekanntlich eine politische Rolle gespielt, wle es

rleans eingetroffen. Sie waren im Begriff , nach Browns- | seit geraumen Jahren nicht mehr Siite gewejen, doch unver- ville abzugehen, um in Mexiko eine constitutionelle Regierung | jährtes Recht geblieben war. Der Hof von Mjaco gewann an wieder herzustellen. Es wird berichtet, daß die Behörden Ortega Einfluß , sobald die Taikuns in Yeddo nicht mehr unbedingt nicht gestatten werden, in Mexiko einzufallen, und daß man | über die »Herrschaften« verfügen konnten , nachdem diese gegen ihn wahrfcheinlih in New-Orleans festnehmen wird. die Neuerungen Anfangs einen passiven, dann einen ossenen Yacht-Club in New - York macht Zurüstungen zu Widerstand erhoben hatten. Japan zerfällt nämlich territorial

einer Wetifahrt, die im nächsten Jahre stattfinden wird. E8 | in 604 Gebiete , wovon die acht größten die »Herrschaften« unter sind dazu bis jeßt ungefähr 34 Yachts angcmeldet - sämmilich | den Geschlechtern (Daimios) sind 7 den Rest bilden die Fürsten- in Amerika gebaut , darunter auch einige von Eisen. Die | thümer und freien Städte ; die »Fürsten« sind Let, mei- Fahrt geht von New-York nach Havre. i, stens solche des Taikun , doch haben auch die Daimios ajallen, Quwischen den friegführenden Parteien am La Plata | so daß es Fürsten (Sio - Mio) von sekundärer und solche

: von tertiärer Machtvollkommenheit giebt. Dieje »Herrschaftench«,

; nage von Unterhandlungen gemacht 1 L Í E ges e des D Curüia trafen die | Fürstenthümer und Städte haben gesonderte Verwaltung, erstere

Ailiirte Hereitungen, um die ungleich wichtigeren Werke | auch besondere Heere. Der nun ve ‘storbene Taikun war mit A Swlússel L AE zu berennen. Indessen den »Herrschaften« wiederholt in Fehden E und A erschien am 11. September zu allgemeinem Erstaunen cin Parla- Heergefolge ward noch kurz G seinem Tode von dem Fürsten mentair im Lager, der im Namen des Diktators von Paraguay | von Kiusiu, Tokungawa Kidono , geschlagen. S Frst ist eine Unterredung mit den Befehlshabern der Alliirten verlangte. | der fünfmächtigste Halb - Souverain des Reiches und hakt ein

General Mitre ging darauf ein; Lopez kam und machte Frie- | Einkommen von neun Millionen Franken.

18vorschläge, wollte sich aber keinesfalls darauf verstehen, die : : Sire bafl E Die Borschläge wurden Moe Telegraphische Depeschen den Regierungen zugesandt, doch werden sie shwerlih Erfolg aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau haben. Der Sturm gegen Curapaity wurde erst am 22., statt, wie vorher bestimmt, am 17. September versucht; 5 Panzer- dampfer und 8 andere Kriegsschiffe eröffneten das Feuer, um halb eilf Uhr Morgens rückten die Sturmkolonnen Vor und nahmen die erste Verschanzungslinie, vor der inneren Linie aber prallten sie zurück. Um drei U hr N achmittags mußten die Allürten den Rückzug antreten , »1n ziemlicher Ordnung«, wle sie selbst sagen; ihre Anstrengungen waren vergebens gewesen. Sie ver- loren etwa 3700 Mann an Todten und Verwundeten y roelche Stalisiiiiges aus Nassau, sich fast gleichzeitig auf die brasilischen und auf die argentin1- / schen Truppen vertheilten. Zwei 1hrer Panzerdampfer erlitten IV. erhebliche Beschädigungen. Der Verlust der Paraguiten blieb Si ibt erri Wioibefen: unbekannt. Am 25. September hielten die Alliirien einen Zur Unterhaltung der Lehranstalten, soweit die Kosten derselben Kriegsrath , dessen Resultat noch ein Geheimniß ist._ B erstär- nicht durch die eigenen Einnahmen und durch die Beiträge der Ge- fungen sind unterdessen auf dem Wege, und die brasilische Re- | meinden 2c. gedeckt werden können, gewährt die Staatskasse für das gierung scheint zu Gewaltmaßregeln schreiten zu wollen, um die | Jahr 1866 einen Zuschuß von 133,054 Fl. A Armee sneller zu ergänzen. Der jepige Modus der An | reiburg dee Siule von der Kirche und der aus{dießlicien Unterord:

ist ihr mi ‘oßem Zeitverluste verinupsl. l der S d ‘he und de ieß ‘ord-

dem La Plata wülhete cin heffiger Sturm l nung unter die Regierung nach allen Richtungen hin durchgeführt. Strom stieg auf eine ungewöhnliche Höhe un viele kleiner Schiffe U en. Aud uf déi Meere ereigneten sich Unglücks- fälle. Die österreichische Brigg »Osfkar«, auf der Fahrt von | Bahia nach dem Kanal, scheiterte am 24. September an dem | Riffe vor dem Hafen von Pernambuco; die Mannschaft rettete sich ans Land.

Asien. Aus Pekin g erfährt der »Moniteur«, daß die offizielle Pekinger Zeitung eine große National - Subscription zur Beschaffung von 500 Geschüßen anzeigt. Diese Geschüße sollen zur Befestigung des Petscheli, mithin zur Vertheidigung des Zuganges zu Peking dienen und in Hongkong angekauft werden. Man weiß nicht, welche neue Gefahren Peking von jener Seite her bedrohen sollen und begreift nicht, wozu über- haupt diese kostspieligen Rüstungen der chinesischen Armee dienen sollen. Uebrigens glaubt man nicht ,- daß eine hinlängliche Summe gezeichnet werden wird, um 500 Kanonen, wären es m m : i | deren au nur solche, wie England sie für den asiatischen Ex- | des Schulbezirks als ständigen und 2 bis 3 aus der Mitte des port zu fabriziren pflegt, anzukaufen. eFeldgerichts oder des Gemeinderaths alle 4 Jahre zu, wählende!?

Der Taikun, das weltliche Oberhaupt in Japan, ist in E des Schulinspektors unterliegenden unständigen Mit- Osaka mit Tode abgegangen, und zwar an einer langwierigen gliedern bestehen soll. Seit 1844 tritt an allen Orten, in denen Krankheit. Der verstorbene Taikun hieß Mina Motto I. und

Mailand, Mittwoch, 7. November , Abends. Wie die »Perseveranza« meldet , sind die Wahlen im Tridenter Bezirk für den Tyroler Landtag durchweg der Nationalpartei günstig ausgefallen und werden die Gewählten fich der Theilnahme am Landtage enthalten.

abhängigen Lehrer erhalten ihre Vorbildung in Seminarien, die von der Regierung geleitet werden, sie unterrichten nah den von dieser vorgeschriebenen Lehrbüchern und werden von regierungsseitig ernann- ten Schulinspektoren beaufsichtigt. Der Schulunterricht is 8 Jahre lang, vom 6. bis 14. Lebensjahre obligatorisch. Neben zahlreichen und namentlich in neuerer Zeit sich mehrenden Privatlehranstalten bestehen " ¿ffentliche in folgenden Abstufungen: die Elementarschulen, die höhere Töchterschule zu Wiesbaden , die Realschulen mit der höheren Bürger- chule zu Wiesbaden, das Pädagogium zu Dillenburg, das Real- agg zu Wiesbaden und die Gymnasien zu Hadamar, Weil- urg und Wiesbaden; daneben als Fachschulen : die theologischen Sc- minare zu Herborn und Leinburg, die Schullehrer-Seminarien zu Montabaur und Usingen, das landwirthschaftliche Jnstitut zu Wies- baden, die mit dem Pädagogium zu Dillenburg verbundene Ber9- schule und das Taubstummen-Jnstitut zu Camberg. | 5 Was zunächst die Elementarschulen betrifft, \so führt die Auf-

dem Edikt von 1817 aus dem Ortspfarrer und dem Bürgermeister

innere Einrichtung der Schulen, namentlich auch auf die Ueberwachung der Handhabung der Schulzucht, der Ausführung des Lehrplans, 10- dann auf die Privatinstitute, auf das dienstliche und außerdien|tlich

verfassung die Mitglieder des höchsten Rathes (Gorogio) , unter Mitwirkung der Gosankios A i 6 A as errshenden Dynastie verbündeten Fürstenhäuser en Nach- : tlich uße j vi zu üblen haben , e t y qus ciner der | Verhalten der Lehrer 2. Jn Wiesbaden is für alle städtische Schu- drei Familien, welche (Taikunaden) stammverwandt heißen L O e GrnlliGe CUAa Der Sh ne S : : ; P. É | gebildet, | iche iche der Stadt, der Bürgermeci}]tel E folie Motto R Raa s M fam / on M E N die Oberlehrer und Rektorei der Schulen und gewählte Mitglieder na r A B ip ie) Der L env dfer aus der Bürgerschaft unter dem Vorsibe des städtischen Schulinspektor® rinz von Owara und der Prinz von Kn, L gehoren. e R Ï Sjogun ift dec Kriegsherr des Reiches und verfügt als solcher Die Bezirks\chulaufsicht ist den Schulinspektoren übertragen dit g

Die nur von der Regierung in ihren gesammten Dienstverhältnissen

sicht über dieselben und ihre Lehrer der Ortsschulvorstand, der na Y

f Konfessionen be „und Lehrex erse Kon- s t 0E “_| fessionen fungiren, auch der cistliche, zu dessen arrgemeind! war noch ein junger Mann. Ueber seinen Nachfolger herrschte | die leßteren und deren Schüler gehören, in den Schulvorstan? in Yeddo noch Ungewißheit , da nach der japanischen Reichs- | ein. Der Wirkungskreis des leßteren erstreckt sich auf die äußere und

3943

in der Regel aus dem Stande der Geistlichen, evangelischen wie katho- lischen, von der Regierung bestellt wurden ; außer ciner Entschädigung von 25 Thlrn. für Kanzleiaufwand erhalten dieselben für dieses Amt feine weitere Besoldung. Die Bezirke derselben sind mit Rücksicht auf die 28 Amtsbezirke gebildet und ist deshalb eine vollständige Trennung der Schulinspektorate nah Konfessionen nicht zu ermöglichen gewesen, so daß, abgeschen von den Schulen gemischter Ordnung , die Schulen einzelner Orte ihrer geographischen Lage I unter Jnspektoren anderer Konfession stehen. Zum Wirkungskreise der Schulinspektoren ge- hören: dieEntlassung derSchüler, die Dispensation vom öffentlichen Unter- richt, Genehmigung des Lehrplans, Ueberwachung allerGeseße und Verord- nungen über die Elementarschulen und deren Lehrer, die Aufficht Über die Geschäftsführung der Schulvorstände, sowie die Oberaufsicht über alle Schulamts-Kandidaten und -Aspiranten, sowie Über das ganze Lehrer- personal ihres Bezirks ohne Unterschied der Konfession.

Den Sculinspektoren foordinirt sind die Aemter( Bezirksverwal- tungsstellen), die ediktmäßig bei Ordnung aller äußeren ck crhältnisse der Schulen und namentlich bei allen Ausgaben und Einnahmen der Gemeinden für die Schulen mitzuwirken haben. Die oberste Schul- behörde is die Landesdregierung, betraut mit der Aufsicht über alle niedere und höhere, öffentliche und Privatunterrichtsanstalten, mit der äußeren und inneren Polizei derselben und“ mit der Verwaltung der dazu bestimmten Fonds.

Im Jahre 1863 bestanden an 716 Schulorten Elementarschulen, in denen 36,435 Knaben und 35,861 Mädchen, überhaupt also 72/296 Kinder unterrichtet wurden; es gehörten von diesen 36,420 der evange- lischen, 34,724 der katholischen, 51 der altlutherischen, 39 der deutsch- katholischen und 1062 der israelitischen Konfession an. Von den 716 Schulen hatten 411 nur evangelische, 24%nur katholische Lehrer , 46 Lehrer beider Konfessionen und 10 wurden alternirend mit Lehrern verschiedener Konfessionen beseßt. Die Gesammtzahl der Elementarlehrer betrug 1059, 604 evangelische und 455 katholische, mit einem Besoldungsbetrage von 387,004 Fl, so daß sich also der mittlere Durhshnitt des Gehalts auf 36525 Fl. berechnet. Aus der Staatskasse wir für Aufbesserung der Gehalte der Lehrer an den Elementarschulen und zum Zwecke der Ermöglichung von dienstlich nothwendig gewordenen Verseßungen für 1866 ein Zuschuß von 10,500 Fl. gewährt.

Die Realschulen stehen unter der obern Leitung und Aussicht der Regierung, welche nah Anhörung des Schulvorstandes Lehrplan und Lehrbücher vorschreibt. Der Kursus der je nach ihrer Frequenz zwei-, drei- Und vierklassigen Realschulen ist ein 4jähriger für Schüler vom 10.—14. Lebensjahre. Sie {sind hauptsächlich bestimmt für Kna- ben , die sich dem Handwerk, der Mechanik , dem Kaufmannsstande und der Landwirthschaft widmen wollen. Den Schülern des einen Kreises sollen sie gewisse elementare Kenntnisse aus der Mathe- matik (Geometrie und Arithmetik, Rechnenkunst , Buchhaltung) und den Naturwissenschaften, namentlich “auch aus den ersten Angen der Mechanik, Physik, Chemie und deren Anwendung in der Techno- logie, sowie eine größere Fertigkeit im Zeichnen vermitteln, den Schü- lern des anderen Kreises dagegen den Gebrauch der französischen und englischen Sprache bis zu einiger Sprachfertigkeit und Unterricht in Geographie mit Rücksicht auf erkehrsverhältnisse, Produktenhandel, Statistik 2c. Die Kosten der Realschulen werden, soweit dieselben für die Schullokale nebst Feuerung, Beleuchtung, Schulutensilien, für die Bibliothek, die Lehrapparate und die Schul edienung erwachsen, aus-=- \chlicßlich aus den Gemeindekassen bestritten. Die Lehrerbesoldungen sollen zunächst aus den Eintritts- und Schulgeldern gedeckt werden ; reichen diese nicht zu, #o wird zur Ausgleichung des Defizits ein Qu- chuß aus der Staatskasse gewährt, der nach dem Etat für 1886 auf 14,000 Fl. festgestellt L E 5 L

Im Jahre 1863 bestanden einschließli der höheren Bürgerschule zu Wiesbaden 14 Realschulen, in denen 913 Schüler von 50 Lehrern unterrichtet wurden, die Besoldungen der leßteren beliefen sich auf 33,000 Fl., im Durchschnitt also 660 Fl. für jeden Lehrer.

Die höhere Töchterschule zu Wiesbaden wurde im Jahre 1847 mit 4 Klassen und 79 Schülerinnen begründet und zählt gegen- wärtig 9 Klassen mit c. 300 Schülerinnen im Alter von 6—16 Jahren. Sie ist cine städtische, konfessionell gemischte Anstalt, an welcher außer einem unmittelbar an die Regierung berichtenden Rektor 5 Lehrer und Z Lehrerinnen unterrichten, abgeschen von dem Hülfsunterricht in Re- ligion, Zeichnen und Handarbeiten. Nach dem Stadthaushalts-Etat von Wiesbaden für 1866 belaufen sich die jährlichen Einnahmen dieser Schule an Schulgeldern auf 7700 Fl. während die Ausgaben an Be- foldungen und Remunerationen des Cehrpersonals 8205 Fl. betragen, so daß also aus der Gemeindekasse noch ein ährlicher Zuschuß von 505 Fl. zu leisten is, da der Staat für dieselbe feine Subvention gewährt. Z ;

Für die im Lande bestehenden Gelehrtenschulen und sonstigen

höheren Lehranstalten is die Landesregierung die Centralbchörde,/

welcher die Ueberwachung des Vollzuges aller das höhere Schulwesen betreffenden Geseße und Verordnungen obliegt. Sämmtliche Ausgaben für die höheren Lehranstalten werden aus dem Central-Studienfonds bestritten. Das Edikt von 1817 verfügte nämlich die Auflösung aller his dahin bestandenen lateinischen Schulen, Pädagogien und Gym- nasien ; es gründete aus allen zum öffentlichen Unterrichte bestimmten Central- und Provinzialfonds und Stiftungen, nach Ausscheidung der fremdartigen Ausgaben und nach Ausgleichung mit anderen Fonds, einen unter die Verwaltung der Regierung ge 8 Centralstudien- Fonds , ohne Rücksicht auf die konfessionellen Fonds , und überwies demselben die Bestreitung der Kosten der neu errichteten höheren

gleichem Betrage gegenübersteht. Die Einnahmen bestehen hauptsächlich aus den Eintritts- und Schulgeldern, die bei den einzelnen Lehranstal- ten auffommen, im Betrage von 27,121 Fl. aus dem Ertrage von Gütern und Waldungen, die dem Fonds gehören, mit 30/097 Fl., aus den Zinsen von Kapitalien mit 37,784 Fl., aus den Zuschüssen, welche die Landesfkasse mit 86,922 Fl. und cinige andere Kassen mit 5458 Fl. gewähren, aus dem Erlös von Naturalien mit 20,106 Fl. und einigen anderen geringeren Erträgen Unter den Ausgaben betragen die Be- soldungen und Remunerationen des Lehrerpersonals 103,606 Fl., nâmlich bei dem Pädagogium und der Bergschule zu Dillen- burg 11,175 Fl, beim Gymnasium zu Hadamar 18,475 Fl. beim Gymnafium zu Weilburg 18/285 Fl., beim Gymnasium zu Wiesbaden 22/225 Fl., beim Realgymnasium daselbst 11,506 Fl., beim Seminar zu Montabaur 6415 Fl, beim Seminar zu Usingen 6625 Fl./ beim landwirthschaftlichen Jnstitut zu Wiesbaden 6900 Fl. und bei den theologischen Seminarien zu Herborn und Leimburg je 1000 Fl. Im Einzelnen beziehen die Direktoren der Gymnasien an Besoldungen 1600—2400 Fl. die Gymnasial-Professoren (Z—4 an jedem Gymna- sum) der Rektor des Pädagogiums und die Direktoren der Schullehrer- Seminare 1600—2200 Fl., der Prorektor am Pädagogium 1500 bis 2000 Dl, die Konrektoren, sowie die Seminarhauptlehrer 1000 bis 2200 GLe i pre e und E ea an allen Staatsanstalten

A &l.j die Zeichnenlehrer je nach der de errichte )

7 300 öl 2 rer 1 ) Zahl der Unterrichtsstunden

ußer den Besoldungen befinden sich unter den Ausgaben des Centralstudienfonds: 9014 Fl. Pensionen, 3677 Fl. zu Skivénites, 6042 Fl. für Schulbedürfnisse, 1850 Fl. zur Erhaltung und Vermeh- rung der Bibliotheken bei den cinzelnen Lehranstalten, 6477 Fl. zur Unterhaltung des Jnventars und der Apparate, 9745 Fl. Kosten der Ockonomie bei den beiden Lehrer-Seminarien, 21,471 Fl. Bau- und Reparaturkosten der Gebäude, 1665 Fl. sonstige Koften der Gebäude, wie: Grundsteuern, Brand - Assekuranzbeiträge 2c, 4772 Fl. Grund- steuern und sonstige Kosten der Güter, 4981 Fl. Ausgaben für die Waldungen, zu denen namentlich Besoldungs - Beiträge wegen des Forstschubes y Grundsteuern, \0, wie Holzfällungs- und Kulturkosten gchören, 9371 Fl. fundationsmäßige, auf dem Grundeigenthum haf- tende Lasten und einige andere unbedeutendere Ausgaben.

__ Ein fkonfessioneller Charakter der Gelehrtenshulen ist geseßlich zwar nicht ausgesprochen, jedoch soll das Gymnasium zu Weilburg, \o wie das Dillenburger Pädagogium vorzugsweise mit evangelischen, das zu Hadamar vorzugsweise mit katholischen, das zu Wiesbaden mit Leh- rern beider Konfessionen beseßt sein.

Von den beiden Schullehrer-Seminarien bildet das zu Montabaur nur katholische, das zu Usingen nur evangelische Zöglinge aus.

Es unterrichten im Ganzen an sämmtlichen höheren Lehranstalten 72 Lehrer, die zu den Staatsdienern gezählt werden und alle Rechte derselben haben. Die Gymnasien einschließlich der Bergschule wurden im Jahre 1863 von ca. 700 Schülern , die beiden Lehrer - Seminare von 139 Schülern und das landwirthschaftliche Jnstitut von 67 Schü- lern besucht. Die Berechtigung, Schüler nach bestandener Maturitäts- prüfung zur Universität zu entlassen , haben nur die drei Gymnasien zu Hadamar, Weilburg und Wiesbaden; die Zahl der Abiturienten hat sih in den lebten 10 Jahren auf 286 belaufen.

_ Von den sonstigen im Lande bestehenden Unterrichtsanstalten ver- dienen noch der Erwähnung: das Taubstummen - Jnstitut zu Cam- berg, die Blindenanstalt zu Wiesbaden und die Gewerbeschuken.

_

Das Taubstummen-ITnstitut ist im Jahre 1820 von einem Privatmann gegründet und später zur Staatsanstalt erhoben; zu den Unterhaltungskosten desselben sind im Etat für 1866 8593 Fl. aus®ge- worfen. Die Anstalt nimmt die Kinder aller Religionsbekenntnisse mit dem 8. Jahre zu einem in der Regel sechsjährigen Unterricht auf, der mit der Confirmation der evangelischen, und mit der ersten Kom- munion der katholischen Zöglinge zu {ließen pflegt. Das Lehrer- personal gemischter Konfession besteht aus 3 Lehrern, 2 Hülfslehrern und 1 Hülfslehrerin, welche 3900 Fl. Besoldung beziehen; für Ver- pflegung von 42 armen Taubstummen sind 3400 Fl. ausgeseßt. Die Anstalt i} kein geschlossenes Jnstitut, sondern eine Taubstummenschule, deren Zöglinge theils in den Familien der Lehrer, theils in Bürger- familien der Stadt in Wohnung, Kost und Pflege gegeben sind.

Ueber die Zahl der Taubstummen im Lande is bei Gründung des Camberger Jnstituts eine allgemeine Zählung vorgenommen, welche 207 Taubstumme oder 0,07 Prozent der zu jener Zeit 305/005 Köpfe umfassenden Bevölkerung ergab. Die leßte allgemeine Zählung für die Zwecke des Camberger Instituts fand im Jahre 1563 statt und ergab- 380 taubstumme Personen, etwa 0,08 Prozent der ganzen Bevölkerung.

Eine Blindenschule ist im Jahre 1861 dur einen Verein zu Wiesbaden begründet worden; es kamen dazu durch milde Beiträge vom ganzen Lande 9431 Fl. zusammen. An der Anstalt wirken 1 sehender Lehrer als Hausvater, 1 blinder Lehrer und 1 Werkmeister nebs der Hauswirtlschafterin für den Judustrie-Unterricht. Nach den durch die Landesregierung angeordneten Erhebungen wurden im Jahre 1861 23 Blinde im Alter von 5—20 Jahren, 12 Knaben und 11 Mäd- chen ermittelt. Von diesen waren 9 in die Anstalt aufgenommen, 3 besuchten auswärtige Schulen und die übrigen sollten nach zurü- gelegtem 10. Lebensjahre, welches für die Aufnahme festgeseßt is, der Anstalt zugeführt werden. Die Kosten derselben sind bisher durch

| milde Beiträge bestritten.

Die Gewerbeschulen stehen unter der Leitung und Aufsicht des Centralvorstandes des Gewerbevereins; sie sind vorzugSweije be-

Qchulen, also der Lehrerseminare, der landwirthschaftlichen Schule, stimmt, jungen Handwerkern neben der Erlernung technischer Fertig- der Pädagogien , Gymnasien und theologischen Seminare. Reichen | | jen \ : l die Revenüen des Centralstudienfonds dazu nicht aus, 10 wird der | 3 Abtheilungen. Die Sonntagszeichnenschule, die gewerbliche Nbend nöthige Zuschuß aus der Staatskasse gelcistet. Der Etat des Fonds weist |

für 1866 eine Einnahme von 210,170 Fl. nach, dem eine Ausgabe von

feiten die erforderlichen Hülfskenntnisse zu geben. Fast alle enthalten

schule und einen vorbereitenden Zeichnenkursu8 r: Im Jahre 1865 betrug die Zahl der Gewerbeschulen 30, die von