1866 / 286 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nichtamtliches.

Preußeu. Berlin, 26. November. Se. Majestät der König empfingen im Laufe des heutigen Tages die Staats-Minister, nahmen hierauf die Vorträge des Wirklichen Gehéïmen Rathes von Thile, des Haus - Ministers, des Wirk- lichen Geheimen Ober - Regierungs - Raths Costenoble und des Civil-Kabinets, so wie im Beisein des Gouverneurs und Kom- mandanten militairische Meldungen entgegen.

Se. Majestät der König werden Mittwoch den 28sten Nachmittags mittelst Eisenbahn-Extrazugs über Wittenberg nach Dessau Sich begeben und an den daselbst am 29. und 30. e. abzuhaltenden Jagden Theil nehmen. Se. Majestät kehren am 30. Abends nach Berlin zurü.

__— Das Herrenhaus hielt heute seine dreizehnte Plenar- Sizung. Am Ministertische L anwesend : der Handel®- Minister Graf IJyzenplißt, istiz - Minister Graf zur Lippe. Präsident Graf Eberhard zu Stolberg - Wer- nigerode eröffnet die Sißung 1% Uhr mit geschäftlichen Mittheilungen. Als neue Mitglieder des Hauses werden namhaft gemaht Freiherr von Bodelschwingh - Pleítenberg, von Wedell, Kammerherr von Elsner. Leßterer ist bereits in das Haus eingetreten. Der Präsident widmet den verstorbenen Mitgliedern, Graf Hardenberg und Fürst von Bentheim-Steinfurt, Worte der Erinnerung.

Handel8Sminister Graf Jßenvliÿ überreicht einen Geseßent- wurf, betr. dieNeubauten in Städten und Dörfern. Es müssen, bemerkt der Minister, dazu Baupläne entworfen, Straßenrichtun- gen und Straßenbreiten festgestellt werden, welche Beschränkungen des Eigenthums involviren. Dazu fehlt es an ausreichenden geseßlichen Bestimmungen, welchem in der ganzen Moarchie hervorgetretenen Mangel das Geseß vorbeugen solle. Auf Antrag des Ministers geht dasselbe an eine besondere Kommission. Schluß 1 Uhr 40 Minuten. Nächfte Sitzung D b g

In. der heutigen (31.) Plenar-Sizung des Abgeordneten - hauses wurde, nach geschäftlichen ittheilungen des Präsiden- ten von Forcken beck, der Antrag der Kommission für die Berathung der Dotations-Vorläge auf Aus\{luß der Oeffent- lichkeit bei den Sißungen dieser Kommission mit großer Majorität angenommen. Demnächst schritt man zur Berathung des Be- richts der Kommission für Finanzen und ölle, betr. den Ent- wurf eines Gesezes wegen Abänderung des F. 6 des Geseßes vom 21. Mai 1861 über die anderweite Regelung der Grundsteuer und die Uebernahme der Grundsteuer - Veranlaguns - Kosten auf die Staatskasse. Der Berichterstatter Aßmann empfahl die

ustimmung zu diesem Scha Entwuzse, welche auch vom

ause mit sehr großer Majorität ertheilt wurde. Ein Amende-

ment des Abgeordneten Reichensperger auf Ausgleichung einer

Kosten-Differenz im Betrage von 11,000 Thlrn, welche den

E Provinzen erstattet werden sollten, wurde vom Hause nt. :

Der am 23. d. M. verstorbene Geheime Ober-Regierungs- Rath v on Aster, ein Sobn des hochverdienten Generals Le Infanterie von Aster, hat seit dem Jahre 1842, mit ciner kurzen Unterbrechung, der vierten Abtheilung des Finanz-Ministerii und als diese mit dem Handels-Ministerium vereinigt wurde, dem legtern angehört. Mit der Bearbeitung der Gewerbe-An- gelegenheiten betraut, is er in der langen Reihe von Jahren fast bei allen dies wichtige Gebiet der Verwaltung berührenden Gesehen und Erlassen betheiligt gewesen. Ein reicher Schaß von Erfahrungen und Kenntnissen, verbunden mit einem When Pflichteifer, shäßenswerthen Fähigkeiten und einer unerschütter- lichen Ueberzeugungs8treue haben ihm die Achtung seiner Vor-

eschten, ein wohlwollendes, allezeit freundliches Wesen die Liebe einer Mitarbeiter, wie aller derer erworben, mit denen er in m Me! N TOROoN in Berührung kanm. Der Pnig Und der Slaatk haben in ihm einen ebenso tüchti ehrenwerthen Diener verloren. : AMOMA als

_- Vraunsch{weéig, 23. November. die MAEs Ci aal ' on Gotte naden, Wir, Wilhelm, Herzog zu Braunschwei und Lüneburg 2c. 2c. fügen hiermit zu wissen: Dad Wir Pt SA sen ‘haben , den 12. ordentlichen Landtag einzuberufen , so vérordnen Wir hierdurch, daß die Mitglieder der Landésversammlung \sich Don- nerstag, den 13, Dézember d. J,, in unserer Residenzstadt Braunschweig einzufinden“ haben, um, in Gemäßheit - der Geschäftsordnung, das Le- Ctimationsverfahren zu beginnen , und werden Wir ae ia Ivegen As des Landtags das weiter Erforderliché verfügen. Alle, die schrift n l A ns ed Ml G e Ra Unserer Unter- : erzoglichen Geheime i - Siegels. Braunschweig, den 20; Novenaber 1866. E a

Die »Br. Anz.« bringen

- gewählt.

Mecklenburg. Schwerin, 24. November. (-Meck

tg.«) Se. Königl. Hoheit der A STNELTDA empfing cent: Nachmittag im Thronsaale den östreichischen esandten, rafen v. Wimpffen, und nahm dessen Beglaubigungsschreiben als bevollmächtigten Gesandten am hiesigen Hofe entgegen.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog wird \ich dem Ver- nehmen nah auf einige Tage nah Schloß Wernegerode be eben.

Sachsen. Weimar, 24. November. Verschiedene Blätter melden, daß die Konferenzen wegen der norddeutschen Bundes- verfassung am 15. Dezember bêéginnen, däß die Wablen in der zweiten Hälfte des Januar stattfinden werden und der Reichstag am 1. Februar eröffnet werden soll.

_ Vaden. Karlsruhe, 24. November. Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die G roßherzogin sind heute früh, wie die »Karlsr. Ztg. « berichtet, von Basel kommend, nah 14tägiger Reise im Ausland dahier eingetroffen. Dieser kurze Ausflug, am 8. November von der Insel Mainau aus unter- nommen, erstreckte sih auf einen Theil der Schweiz und des südlichen Frankreichs, wobei unter andern den Städten Genf a Marseille, on eigga / e und Avignon Besuche

vid1 urden. Anhaltend gute Witterung begünstigte di _— dieser U L M

Bayern. affenburg, 23. November. (N. C Gegen Mitternacht kam gestern E Majestät der König A Darmstadt zurück, und heute Mittags traf Se. Königliche Ho- heit der Großherzog von Darmstadt hier ein und wurde von Sr. Majestät im Bahnhofe empfangen. Um 6 0 begleitete Se. Majestät den Großherzog wieder nah Darmstadt.

Desterreih. Wien, 24. November. Der »Wiener J. entnehmen wir folgende telegraphische Landtagsberichte:

Pesth, 23. November. In der heutigen Slhuthg der Deputirtentafel brachte der Präsident nah Anme dung der Einläufe bloß die Frage zur Sprache, wann das Königliche Reskript zur Verhandlung kommen solle. Er bestimnite hierfür den Us e GRAR

_wird eine Regierungsvorlage wegen Gründung eines Parochial- und Bauresetvtfonds eltigébuacht, ? j

Gola8zewsfi beantragt, das Allerhöchste Handschreiben vom 13. Oktober durch eine vom Landesäusschusse zu entwerfende Adresse zu beantworten. Dieser Antrag wird angenommen.

Brünn, 23. November. Stolz und Genossen beantragten möglichst baldige Bescblußfassung ün der Propinationsfrage. Prazak beantragt die Béxäkhüng eines Geseyßentwurfs , betref- fend die Paragraphe 3, 10, 12, 15, 16, 27, 28 und 37 der Landtagswahlordnung. Es wird hiefür ein eigener Ausschuß Das Geseg über die Trennung von Gemeinden wird nach dem Regierungsantrage modifizirt und in zweiter und dritter a angenommen.

Zara, 20. November. (Wiener Ztg.) Die Statthalterei hat angeordnet, daß vom Beginne des Schuljahres 1866/67 an in allen K. K. Knabenhäupkschülen der Provinz , mit Aus- nahme jener von Zara, die illyrische Sprache in vorwiegendem Grade als Unterrichts\prache zu dienen hat.

Triest, 24. November. Wie die heutige » Triester Jeitung« meldet, ist der Zustand der Kaiserin von Mexiko unverändert. Die Nachricht von einem beginnenden Brustleiden der Kaiserin ist unbegründet. Zu Ende des Monats soll eine größere ärzt- liche Consultation stattfinden. Die Ankunft des Kaisers Max.i- milian wird im Dezember erwartet.

Schweiz. Bern ,- 21. November. Unter den vom Bundesrathe heute festgeseßten Traktanden für die am 3. De- zember zu eröffnende Bu ndesSversammlung erscheint nächst den verfassungsmäßigen O S des Bundes- rathes und des Bundesgerichts die Bokschaft über den Gebrauch der Vollmachten für Handhabung der Neu- tralität während des lebten Krieges; ein Geseß- entwurf über Ausführung des Art. 113 der Bundesverfassung, betreffend das Revifionsverfahren ; eine Botschaft, betreffend die Einführung von Hinterladungsgewehren; Botktschaft Über die Petition für Einführung des metrishen Maßes und Gewichts (ablehnend); betreffêend die Jura- gewässerkorrection; betreffend die Leben®sverficherung der cidgen. Beamten und Angestellten (Beitrag von 2 yCt. der Be- soldung, wenn der Beamte ebenfalls so viel beitragen will); betreffend e Cine des Transitzolles auf Gétreide (ein Geschenk an die Eisenbahnen); betreffend Ermäßigung der Ein- gange ete auf Eisen; das Budget pro 1867 mit einem be- eutenden Defizit.

Velgien. Brüssel, 23. November. Die Deputation der Kammer der Repräsentanten hat heute im Schlosse zu Lacken dem Könige die Adresse des Hauses überreicht. Nach der

Vorlesung derselben erwiederte der Kbnig: »Herr Präsident!

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Die so patriotische und liebevolle Adresse der Kammer der Re- präsentanten hat mich tief gerührt. Mit großer Genug- thuung - bestätige ih die völlige Uebereinstimmung, welche

unter den großen Staatsgewalten kund giebt. Die parlamentarishen Arbeiten werden den heilsamen Ein- derselben empfinden, und die Nation wird dar- aus neues Selbstvertrauen schöpfen. Jch bitte Sie, Herr Prä- sident! den Herren Repräsentanten den Ausdruck meiner Dank- barkeit zu überbringen und meines aufrichtigen Wunsches, mit ihnen E für alles, was das Wohl des Landes fördern fkann.« Die Kammer hat ohne Diskussion über das Budgetgeseß weiter votirt, so wie Geseßentwürfe über den Bau einer Eisenbahn von Ha 18 nah Maaseyk, mit eventuellem Anschlusse an die niederländische Bahn Venloo- Maestricht, und einer anderen von der Linie Namur - Arlon über Virton an die französische Grenze angenommen. Gestern ist die belgische Kommission für die allgemeine Ausfstel- lung in Paris unter Vorsiß des Grafen von Flandern usammengetreten. Seit Beginn dieses Monats sind bereits D Offiziere von der mexikanisch-belgischen Legion zurückgekehrt, weil ihre zweijährige Capitulation abgelaufen ist. Sie sind vertrag8mäßig wieder bei der belgischen Armee einrangirt. worden.

Großbritannien und Irland. London, 23. Novem- her. Der für die Stadt Wolverhampton in Staffordshire zur Besichtigung des dortigen Albert-Denkmals bestimmte König- liche Besuch bringt die Einwohner in nicht geringe Aufregung. Die Königin hat die Absicht ausgesprochen, einen feierlichen Einzug zu halten. Der Enthusiasmus der Bevölkerung ist groß und umfassende Anstalten zu den Empfangsfeierlichkeiten und der Illumination werden getroffen. Jn der Nähe der Statue werden Siße für 3200 Personen eingerichtet und öffentliche Lust- barkeiten vorbereitet, um den Tag zu einem Volksfeste zu machen, Prinz und Prinzessin Christian, Prinzessin Louise, sowie der Premier-Minister und der Minigter des Jnnern wer- den im Gefolge der Königin sein, N

Aus Dublin wird telegraphisch gemeldet, daß zwei mit dem Dampfer von Liverpool in Cork angekommene Kisten von der Polizei geöffnet wurden. Die eine enthielt 50 ganz neue Enfieldbüchsen nebst Bajonnetten, die andere 30 Büchsen und eine Anzahl Kugelformen. Die ganze an John Daly u. "Co. adressirte Sendung wurde polizeilich mit Beschlag belegt und ein im Dienste der Firma stehender Mann, Namens Tracy, verhaftet.

“Aus den Gegenden, die durch die Uebershwemmungen gelitten haben, treffen allmälig bestimmtere Nachrichten ein. Der Verlust an Menschenleben wird jeßt im Ganzen auf dreißig angegeben: Im Thale des Calderflusses berechnet man den Schaden auf 300,000 Pfd. St., in Wakefield und der A gend auf 100,000 Pfd. St. und in Dewsbury auf 50,000 Pfd. St. In Salford, wo eine öffentliche Versammlung gehalten wurde, um Maßregeln zur Unterstüßung der Betroffenen zu berathen, waren 2685 Häuser überschwemmt und 3124 Personen außer Beschäftigung. | 4

Die Uneinigkeiten zwischen den Eigenthümern und Arbei- tern der großen Töpferwerkstätten in Staffordshire und die in Folge dessen eingetretene E der Arbeit von Seiten der Arbeitgeber is gütlich beigelegt und beendigt worden. Bei einer Konferenz der Fabrikanten und Arbeiter zeigten die Leßteren sehr versöhnliche Gesinnungen, bestanden aber fest auf ihrem Entschlusse, keinem jährlichen Kontrakte sich zu unter- werfen. Die Arbeitgeber ihrerseits einigten fich darauf zu dem Beschlusse, die Garantie der Arbeiter, daß keine Erhöhung des Lohnes während eines Jahres gefordert werden sollte, anzuneh- men. An einzelnen Stellen wurde die Arbeit sofort wieder auf- genommen und bis zum 26. werden sämmlüliche Werkstätten wieder geöffnet sein. Von gut unterrichteter Seite her wird der Verlust, den der Bezirk in den fast vierzehn M Stockung an Arbeitslohn erlitten, auf nahezu 70,000 Pfd. St. berechnet.

raufveich. Paris, 25. November. Der heutige nt P ocivt: Der Ablauf des englisch - französischen Auslieferungs - Vertrages vom Jahre 1843, dessen Stipula- tionen mit dem 4. Dezember d. J. außer Kraft treten würden, ist bis zu Anfang September 1867 vertagt worden.

Portugal. Der Marschall Herzog von Saldanha, Gesandter Portugals in Rom, ist am 14. c. von Lissabon ab- gereist, um auf seinen Posten zurückzukehren, den er seit einigen Monaten auf Urlaub verlassen hatte.

Italien. Aus Nom wird vom 22. d. M. gemeldet, daß Unterhandlungen über die Beseßung der vakanten Bisthümer in Jtalien in Ausficht stehen. Außerdem wird bestätigt, daß demnächst eine Zusammenberufung der Bischöfe der katholischen Christenheit zum 29. Juni nächsten Jahres erfolgen soll.

Túrkei. Aus Konstantinopel sind Nachrichten vom 20. d. M. über Petersburg eingelaufen, nach welchen die Mittheilungen verschiedener Journale über eine beabsichtigte Vereinigung der griechischen Kirche mit der römisch-katholischen für unbegründet erklärt werden; eben so wenig bestätigt \ich die Nachricht von einer Note der Großmächte in Betreff des Hatt-Humayum. Fünf Bataillone sind von Alexandrien nach Kandia expedirt worden. §

Bukarest, 23. November. (Wolffs Tel. Bur.) Die Kammern werden am nächsten Dienstag eröffnet werden. Wie man erfährt, haben bei dem Empfang des Fürsten Karl auf der Reise durh die Provinzen, namentlich die befan Liber, Distrikte sich ausgezeichnet, um dur glänzende Ovationen ihre rinof ga an den Fürsten und an Rumänien zu mani- estiren.

Nufßland und Polen. Warschau, 22. November. (Ofts. Ztg.) Das in Bezug auf die Weltgeistlichkeit im König- reiche Polen erlassene, Verbot der Erhebung des Decem ist jeßt durch eine Verfügung des Einrichtungs - Comités guch auf die Klostergeistlichkeit auSgedehnt worden. Nach diesem Verbot ist es der Geistlichkeit nicht gestattet, den Decem zu fordern, wohl aber, ihn von freiwilligen Gebern anzunehmen.

Dánemark. Kopenhagen, 22. November. In der beutigen L EE legte der Kultus8minister ein Geseß, betreffend die Anstellung von Lehrerinnen an öffentlichen Schulen, vor, worauf die Budget - Verhandlung fortgeseßt

wurde.

Amerika. Aus New - York, 14. November meldet »Reuters Office«: Wie verlautet, wird der Secretair des Schatzes beim Kongreß auf eine baldige Wiederaufnahme der Baar- zahlungen dringen. General Sherman und der Minister Campbell sind Sonnabend nach Vera - Cruz abgereist. General Ortega und seine Begleitung sind in Brazo de Santiago A worden.

Die neuesten Posten aus Montevideo, 15. Oktober, be- richten über die Ereignisse am La. Plata einiges Nähere. Nach den Gefechten vom 17., 18. und 19. September bezogen die UAlliirten auf einige Tage ein Lager, um sich einigermaßen zu exholen. Da am 22. das Wetter sich besserte, war das brafi- lianische Geschwader im Stande, seine Position vor Curupaity wieder aufzunehmen, und eröffnete das Feuer um 7 Uhr Morgens. Um 11 Uhr 30 Minuten, als die drei Panzer- chiffe »Brazil«, »Tamandore« und »Baroso« den Ein- gang in die den Rio Paraguay sperrende Verbarrung troß der fürchterlichen Kanonade und des Hagels von Geschossen, womit die Batterieen fie begrüßten, erzwungen hatten, stürzten fih die drei Sturmkolonnen unter den Generalen Mitre, Parto und Allegre gegen die Berschanzungen und nahmen mit großer Bravour den ersten, 7 Fuß tiefen, und 9 Fuß brei- ten, mit leichter Artillerie vertheidigten Graben. Dic Truppen des Marschalls Lopez führen ihre Geschüße ab und zogen sich in guter Ordnung auf ihre zweite Vertheidigungslinie zurück, die. durch einen weiteren Graben, von 18 Fuß Breite und 15 Fuß Tiefe, und eine dahinterliegende hohe mit 68 Ge- {hüten garnirte Brustwehr gedeckt war. Außerdem beherrsch- ten zwei starke Blockhäuser auf den Flügeln der Werke das Glacis und konnten im Nothfalle, wenn der Feind auch diese Verschanzung genommen hätte , dieselbe der Länge nach bestreichen. Nachdem hier die Sturmkolonnen der Alliirten den Kampf gegen ein höchst mörderisches Geschüßfeuer muthvoll aufrecht erhalten hatten, sahen sie sih nach beträchtlichen Verlusten gegen 3 Uhr Nachmittags zum Rückzuge genöthigt und nahmen ihre früheren Positionen, bei Curuzco und Tuyuti, wieder ein. Die Flotte ihrerseits war auch nicht glücklicher. Admiral Taman- dore nahm an dem Sturme Theil mit zwei Panzerschiffen, zwei Bombenschiffen , drei flachen Vooten und einer großen Anzahl von Kanonenbooten und anderen Barken zur Entfernung und Zerstörung der Höllenmaichinen, die das Vett des Flusses Une machten. Gegen £5 Uhr nach einem neunstündigen Kampfe wurde die Flotte zum Rückzuge gezwungen ; ihr ganzer Erfolg bestand in der

emontirung dreier feindlicher Geschüße. Dabei war sie noch zu Lande von einem brasilianischen Bataillon , das durch sein Feuer die feindliche Artillerie belästigen sollte , unterstüßt wor- den. So s{lugen die mil 56 Zweiunddreißig- und Achtund- sechzigpfündern armirten Batterieen von Curupaily die gleich- zeitigen Angriffe einer Armee von 15/000 Mann und einer aus Flotte siegreich zurück, und machten nach der eigenen Abschäßung der Alliirten mehr als 4000 Mann kampfunfähig. Die Verluste des Präsidenten Lopez sind - noch nicht bekannt, doch müssen sie bei der Ausdehnung der Befestigungs8werke und einem 12stündigen. Geschüßfeuer von Seiten der Alliürten sehr

beträchtlich sein.