1866 / 292 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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eier des Geburtstages der Prinzessin v on Wales m zur Seel am Abend desselben Tages eine Soirée statt, der Se. Majestät und die hier anwesenden Fürstlichen Herr- (haften beiwohnten. Unter den Gästen befanden sich die Herren und Damen der englischen Botschaft , der dänische Gesandte Herr von Quaade , der Feldmarschall Graf Wrangel , der Ge- heime Rath von Savigny und Frau von Savigny, der Ge- heime Rath von Thile, die Generale Graf Waldersee, von Alvens- leben, von Stosch und von Kamecke und verschiedene andere hochgestellte Herren und Damen. | Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin, sowie Seine Königliche Hoheit der Prinz von Wales wohnten gestern, Sonntag, Vor- mittag dem Gottesdienst in der Englischen Kapelle bei. Um 5 Uhr begaben Sich die Höchsten Herrschaften zum Diner bei Sr. Majestät dem Könige. Abends um 48 Uhr verließ Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales Berlin, um Sich wundet nach Darmstadt zu begeben, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz und Jhre Königliche Hoheit die Kronprinzessin begleiteten Jhren erlauchten Verwandten auf den Bahnhof.

Das Abgeordnetenhaus beendete in seiner Sonn? abend-Sißung noch nicht die Vorberathung über den Etat des Ministeriums des Jnnern. Bei der Spezial- Debatte wurde der Antrag des Abgeordneten Michaelis, die Staats-Regierung zu ersuchen, in der nächsten Session dem Abgeordnetenhause Uber die Organisation und die Leistungen der amtlichen Statistik eine E zu machen, mit großer Majorität angenommen. Auch der Antrag des Abgeordneten Hoffmann (Jüterbokg), das Gehalt der Kreis -Secretaire vom Jahre 1868 an dem Gehalte der Regierungs-Bureaubeamten gleichzustellen, erhielt die große Stimmenmehrheit des Hauses.

Königsberg, 2. Dezember. (Ostpr. Ztg.) Heute Mittag ies mit dem Courierzuge General Vogel v. Falckenstein ier ein.

Aus Frankfurt a. M., 29. November, berichtet der »St. Anz. f. W.:« Die Bundes-Liquidations-Kommission hält auch heute eine außerordentliche Sizung. Die Detail-TJnstruk- tionen für die Subkommisfionen bezüglich des beweglichen Bundesßeigenthums sind nunmehr definitiv redigirt und werden sofort zum Drucke gelangen. Mehr als zweihundert Militär- pflichtige der Stadt Frankfurt haben si bereits angemeldet, um zu einjährigem freiwilligem Dienste in das preußische Heer einzutreten. Es is dies fast der dritte Theil der Dienst- pflichtigen Frankfurts,

Scbleswig-Holstein. Kiel, 1. Dezember.

Heute Nachmittag 4 Uhr fand die Einführung der neuernann- ten Regierungsräthe Schulye, v. Rosen und Griebel durch den S Baron Scheel-Plessen im Regierungs8gebäude statt. Außer den genannten Beamten waren bei dem Akte die Bureauchefs der holsteinishen Regierung zugegen.

Gestern Morgen fanden im hiesigen Hafen unter Lei- tung des Capitains zur Sce von Bothwell Schießübungen mit den gezogenen Vierpfündern (Boots- und Caldünasges{ügen) statt, welche kürzlich hier angekommen sind. Dieselben werden, sobald das Wetter es erlaubî, fortgeseßt.

Itzehoe, 29. November. (I. N.) tung der bisher von den sc{hle8wig-holsteinschen Landkriegskom- misjariaten geführten Register der Wehrpflichtigen na

preußischem Schema von den dazu kommandirt gewesenen Land-

wehr-Feldwebeln beendet ist, liegt nunmehr den ersteren Be- T2 Q H ; O Il lieg / ! Majestät König Ludwig 11. hier ein und wurde von den

städtischen Behörden feierlih emp

hörden die Aufgabe ob, spezielle Nachweise zu liefern über alle seit dem Jahre 1851 für die dänische Armee aus den Herzog-

thümern zum Kriegsdienste Ausgehobenen, damit dieselben nah taßgabe der preußischen Gesetze in die Reserve, resp. zur Land- |

wehr Üübergeschrieben werden können. &lensburg, 30. November. (Flensb. Nordd. Ztg.) Gestern Nachmittag is} die nords{leswigshe Deputation nah Berlin

abgereist, um dem Abgeordnetenhause die Adressen gegen Thei-

lung Schle8wigs, welche jeßt {on an 8000 Unterschriften ge- funden haben, vorzulegen.

Sacsen. Dresden, 1. Dezember. Der bisherige han- növersche Gesandte am hiesigen Hofe, Geh. Rath v. Stockhau- sen, ist, wie das »Dr. J.« vernimmt, abberufen worden.

Heute Vormittag 12 Uhr fand eine Sizung der Ersten Kammer statt, Auf der Registrande befand sich ein Aller- öchstes Dekret , einen Geseßentwuxf über die Erfüllung der

ilitairpflicht betreffend, welches zur Berichterstattung an die 1. Deputation eten wurde. Nachdem hierauf die ständische Schrift über das Allerhöchste Dekret, die Wahl zum Landtag8aus- shusse zur Verwaltung der Staatsschulden betreffend, vor- gelesen worden war, ging die Kammer zur Berathung des

(Kiel. Ztg.)

Nachdem die Umarbei-

adoptirten Berichts der Zweiten Kammer über das Königliche Dekret, die Geschäftsbehandlung auf gegenwärtigem Landtage betreffend, des mündlichen Berichtes Über das Königliche Dekret die Budgetvorlage für 1867/69 betreffend; der adoptirten Ve! richte der Zweiten Kammer über das Königliche Dekret, die Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1867 be- treffend und das Königliche Dekret, die Betheiligung an der internationalen Ausstellung zu Paris betreffend. Ohne Debatte trat die Kammer allenthalben einstimmig den betreffenden Be- {chlüssen der Zweiten Kammer bei.

Auch is heute der Bericht der ersten Deputation der Ersten Kammer , den zwischen dem Königreiche Sachsen und Preußen abgeschlossenen FriedenSvertrag betreffend , vertheilt worden Die Deputation beantragt schießlich : |

die Erste Kammer wolle bewandten Umständen nach:

1) von einer Spezialberathung des Friedensvertrages und seiner Beilagen abschen;

2) zu dem zwischen dem Königreiche Sachsen und Preußen unter dem 21. Oftober 1866 abgeschlossenen Friedensvertrage nachträg- lich die ständische Zustimmung erklären ;

3) die Staatsregierung zur Ausführung der in dem Friedensver. trage enthaltenen Bestimmungen, soweit es dessen bedarf, ex: mächtigen, ingleichen

4) die Anwendung des Expropriationsgeseßes auf die im Artikel 13 des Fricdensvertrages erwähnte Eisenbahn genehmigen,

und sih demgemäß in Gemeinschaft mit der Zweiten Kammer gegen die Regierung erklären.

Coburg, 30. November. Der gemeinsame Landtag hat in seiner heutigen Sißung das Reichswahlgesey mit allen gegen eine Stimme und einen Zusaßparagraphen, die Diäten he: treffend, bei namentlicher Abstimmung mit 12 gegen 7 Stim- men angenommen. Die Staatsregierung erklärte jedo, \ie könne das Wahlgeseß mit dem Zusaß nicht publiziren, da sie vertragsmäßig gebunden sei. Ueber die Diätenfrage werde am 15. Dezember in Berlin verhandelt werden. Das Reichswahl- geseÿ werde daher hier, dem genehmigten BundeSreformvertrag gemäß, auf dem Verordnung®9wege publizirt werden.

Altenburg, 29. November. Das heute ausgegebene Stück der Geseßsammlung bringt eine Ministerial - Bekannt machung vom 26. d. M., durch welche der am 18, August ab- ges{lossene Vündnißvertrag mit Preußen und den anderen norddeutschen Staaten über die Begründung des Nord- deutschen Bundes veröffentlicht wird, sowie eine höchste Verordnung vom gleichen “Datum, durch welche die Wahl eines Abgeordneten zum Reichstag dieses Bundes angeordnet ist, Das Herzogthum is zu diesem Qwecke in 26 Wahl- bezirke getheilt, in denen die Wahlen an einem Tage erfolgen. Da die Wahl durch die abfolute Stimmenmehrheit aller in sämmtlichen Wahlbezirken abgegebenen Stimmen bestimmt wird, so wird das Gesammtergebniß durch das Ministerium, Abthei- lung des Jnnern, erst nach Erstattung scimmtlicher berichtlichen Anzeigen der Wahlbehörden erfolgen können. Stellt sich eine absolute Mehrhett hierbei nicht heraus, so ist dann nur unter den zwei Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhal- fen haben, zu wählen und zu diesem Behuf ein anderweiter Wabhltag anzuberaumen.

VBuyern, München, 30. November. (Bayer. Ztg.) Dex zum Königlichen Gesandten in Paris ernannte bisherige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minisier Bayerns am Kaiserlich russischen Hofe, Freiherr S ergler von Per- glas, hat Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland fein Abbe- rufung8schreiben überreicht. Die interimistische Führung der

"gesandtschaftlichen Geschcifte"ift dem Königlichen Legations-Rath

Freiherrn von Truchseß übertragen. Nürnberg, 30. November. Heute Nachmittag traf Se.

e fangen.

Würzburg, 30, November, N W. Z.) Gestern besuchte Se. Majestät der König von hier aus die Schlachtfelder von Roßbrunn, Uettingen, Helmstadt und Hetkstadt. Dex gestrigen Theater-Vorstellung wohnte Se. Majestät nicht bei.

Desterreich. Der »Wien. Ztg.« vom 2, Dezember ent- nehmen wir folgende telegraphische Landtagsberichte:

Pesth, 1, Dezember, Baron Éötvös empfahl die Fortseßung der kommissionellen Arbeiten. Das Haus \ei bisher zwar nicht zum Schaffen neuer Geseße, wohl aber zur Fortseßung der vorbereitenden Arbeiten kompetent. Die geringe Aussicht auf die Erreichung des g- wünschten Zieles dürfe nicht entmuthigen. Die Geschichte des ungarischen Landtages weise nach, daß die Gesehe von der Magnatentafel zuweilen selbst zwanzig Mal zurückgewiesen wurden, daß aber die Deputirtentafel ihre Thätigkeit deshalb doch nicht einstellte. Logik und Konsequenz g ite auch jet nah Absendung der dritten Adresse die Gorsepung der

[rbeiten. Graf Bela Keglevich unterstüßt Tisza'8 Antrag und erklärt die Haltung seiner Partei involvire die fkonservativste Politik, indem ie die Gesepe des Landes erhalten wolle. Balthasar Horvath plaidirt ür den Mee im Interesse der ungarischen Nation. Der Landtag müsse so weit gehen, als die Ehre es gestatte; bisher stehe derselbe noch nicht an der Grenze und deshalb könne er seine vorbereitenden Arbei-

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dem Festplaye angekommen, eröffnete der Bischof von Lichfield die Feier mit einem Gebete, dann wurde eine Adresse des Mayor und Gemeinderathes verlesen und darauf die Statue _durch Mr. Shorneycroft enthüllt und von der Königin besich-

Gat die dem Künstler ihre höchste Zufriedenheit mit seinem

n. Redner hofft, daß der Ausgleich durch die Erkenntniß t ler und gezeitigt werden wird, daß die Monarchie und die

Dynastie in einem \ympathisirenden Lalie die festeste Stüße |

ird. Montag Fortseßung der Adreßdebatte. T on 1, Dezember. Jn der heutigen Landtagssipung wurde

ein aus 12 Mitgliedern bestehendes Comite gewählt, welches der Ple- | l | hampton ab und traf gegen sieben wieder in Windsor ein. Zu

narversammlung den Antrag über das Verhandlungsoperat der bei- derseitigen Regnicolardeputationen erstatten wird.

Prag/ e D: iianbNadial

u ihren rechtmäßigen Plaß zurügestellt werden wird.

die Landesregierung das Ersuchen zu stellen, dem Verlangen der Ge- meinden um Einführung des deutschen Sprachunterrichts in der Schule nachdrücklichst Geltung zu verschaffen.

zur unverweilten Herstellung ciner E wird einhellig angenommen.

Schweiz. Bern, 28. November. hat sich der Bundesrath mit der definitiven Redaction seiner

wehr das nah dem Sysiem Milbank de Prelaf - Bürnand - Gewehr erhalten wird. Was die Munition betrifft, so sollen vorläufig für jedes Gewehr 160 Patronen an- efertigt werden. Alle ersten Anschaffungen bestreitet der Bund, und die Kosten des Ganzen, auf 10 Millionen Franken berenet,

fallen demselben zu # und den Kantonen zu anheim. Die Fabrication der Gewehre erfolgt in der Schweiz und soll inner- |

halb 2 Jahren vollendet fein. An der Annahme dieser Anträge

Seitens der Bundesversammlung wird nicht gezweifelt. Die | französische Regierung hat das von der Schweiz und Jtalien in Gemeinschaft gestellte Gesuch um Verbesserung der Verkehrs- verbindungen an der Grenze abschläglich beschieden. Jn Bezug | auf die Verbesserung der Verbindung zwischen Lyon und Genf |

glaubt der Bundesrath, daß ein von dem lyoner Handelsstande ausgehendes Gesuch in Fe vielleicht mehr Berücffichtigung finden dürfte, was der Genfer Regierung zur Kenntniß gebracht wird, damit fie in Lyon diesfällige Schritte thue.

Großbritannien und JIrlaud. London, 30. Novem- ber. Nach den neuesten Nachrichten aus Jrland is Lord Strathnairn, der Höchsiklommandirende der Truppen, die in London stehen, in Dublin angekommen. Es wurde in Belfast wieder ein Steinmeße als ¿Fenier festgenommen. Ein anderer Mann, der ebenfalls arretirt wurde, wies seine Un- huld nach und erhielt seine Freilassung. Bei der Ausladunïg des Dampfers » Fleet wood « fiel den als Metallwaaren enthaltend deklarirtes Faß auf. Dasselbe wurde geöffnet und man fand gegen 100 Pfund scharfe Patronen in guter Verpackung vor, die selbstverständlich von der Polizei mit Beschlag belegt wurden. Jn Passage trafen mit dem Dampfer gegen 40 Männer von verdächtigem Aeußeren ein. Sie hatten kein Gepäck bei sich und behaupteten, sie such- ten Arbeit. Von denjenigen, die im vorigen Jahre an dem- selben Orte auftauchten, um an dem Aufstande Theil zu neh- men , unterschieden sich die neuen Ankömmlinge nur durch schr augenfälligen Mangel an Geld. Da nichts als ihr Aeußeres auf line Absichten deutete, so mußte die Po- lizei sie ziehen lassen, hielt jedoch auf ihre Bewegungen ein wachsames Auge. Die Nachricht, es sei von den Kreuzern ein großes Schiff, mit Waffen und Munition befrachtet, genommen worden, findet ihre Erklärung darin, daß ein für Benhaven bestimmtes Kohlenschiff, das eine grüne Flagge führte, von den Kanonenbooten angehalten und durchjuht wurde. Nichts Verdächtiges fand sih an Bord vor, und die grüne Flagge, er- klärte der Capitain, führe er deshalb, weil er Jrländer sei. Jn Corf sind die Besaßungen des Cat-Fort und Elisabeth-Fort be- deutend verstärkt und die Wachen verdoppelt worden.

1. Dezember. Die Einweihung des Albertdenk- mals in Wolverhampton, zu der gestern Jhre Majestät die Königin sich mit ihrem Gefolge, darunter Prinz und Prinzessin Christian, Prinzessin Louise und Lord Derby, mittelst Extra- zuges begeben hatte, ging in würdigster Weise von Stat- ten. Das sprichwörtliche s{höne Wetter, dessen sich die Königin bei Gelegenheit ihres öffentlichen Auftretens stets erfreute, fehlte auch dieses Mal nicht und gab den festlich ge- shmückten Straßen ein ungemein freundlihes Aussehen. Die Einwohner der Stadt faßten dicht gedrängt den Weg, den der Königliche Zug nehmen sollte, ein und begrüßten die Köni- gin bei oran Erschéinen mit enthusiastishen Zurufen. Auf

Tonner und Genossen interpelliren den und Statthalter, wann die wegen der Kriegs- efahr nah Wien gebrachte Krone des heiligen Wenzel wieder |

/ wor Klagenfurt, 1. Dezember. Der Abg. Steiner beantragt, an | ;

Zollbeamten ein

erke auXprach. Um vier Uhr fuhr die Königin von Wolver-

gleicher Zeit war in London unter den Auspizien des Herzogs von Edinburgh feierlich der Grundstein zu einem neuen gel an der Wohlthätigkeits - Anstalt für Schankwirthe gelegt en.

Lord Stanley, der Minister des Auswärtigen, hat das

Memorandum der Bradforder Handelskammer, betreffend die | Handels8verbindungen zwischen England und Oesterreich, beant-

nnsbruck, 1. Dezember. Der Antrag des Probstes Brunner, wortet.

Dr. Streiter und Konsorten um Einschreiten beim Handelsministeriuum isenbahn von Villach bis Brixen | Ui T \seit

| M A e La cet, Md E in der Denkschrift der

T4 - _Pandelslammer berührte Protokoll zu lenken und zugleich zu (Eôln. Zlg.) Heute erflären, die Regierung sei bereit, die unglüklicherweise durch Botschaft an die Bundesversammlung nebst Anträgen, betreffend den Krieg die Einführung des Winchester-Repetirgewehres in die eidgenöf- sische Armee, beschäftigt. T aat Dem L Byr | Auszug und Reserve mit diesem Gewehre ausgerüstet und 4 OUN (NCE ay gt eian noch für jedes Bataillon dieser Truppen 20 Prozent | legenheit zu einem baldigen Abschlusse in dem Sinne der an- überzählige Stücke angeschafft werden, während die Land | i umgeaänderte |

Sobald Lord Stanley von dem Abschlusse des Frie- dens zwischen den kriegführenden Staaten Kenntniß crßielt, instruirte er den diesseitigen Geschäftsträger, die Aufmerksamkeit

unterbrobenen Verhandlungen wieder aufzu- nehmen. In Erwiederung dieser Mittheilung an die österreichische Regierung, hat Sir Lord Stanley von Seiten derselben die Bersicherung des aufrichtigsten Wunsches erhalten, die Ange-

gefangenen Verhandlungen zu bringen. Auch hat die österreichische Regierung die Verbindlichkeit der Protokollverbindung vollstän- dig anerkannt. Der Zustand der Dinge in Wien hat indessen, in Folge des Krieges, bis jeßt (6. November) die Festsezung eines bestimmten Zeitpunktes zur Wiederaufnahme der Ver- handlungen noch nicht zugelassen, doch wird die Handelskammer aus dem Angeführten ersehen, daß Lord Stanley vollständig von der Wichtigkeit des von ihr besprochenen Gegenstandes durchdrungen ist.

Nach den neuesten telegraphischen Nachrichten waren in Dublin mehrere neue Verhaftungen vorgenommen . worden. Auch in Bruff hat die Polizei vier Personen festgenommen. Das 28. Regiment i} in Kingstown eingetroffen. In Stadt und Grafschaft Limerick ist der Ausnahmezustand proklamirt worden. An Bord des Liverpooler Dampfers wurden bei seiner Ankunft in Dundall 14,000 Jündhütchen ge- funden und mit Beschlag belegt. Von London aus ist in Dublin während der Nacht eine Depesche cingctroffen, wonach die Regierung in Erfahrung gebracht hat, daß Stephens ent- weder schon in London ist oder stündlich erwartet wird. Wahr- scheinlich mit dieser Mittheilung zusammenhängend, hat die Po- lizei in den Straßen Londons einen Anschlag- angeheftet, nach welchem die Regierung » für eine, zur Ergreifung James Stephens, der sich das Central-Oberhaupt der irländischen Fe- nier nennt, führende Nachricht« eine Belohnung von 1000 Pfd. Sterling und eine weitere Belohnung, ebenfalls von 1000 Pfd. St. für denjenigen anbietet, der den S Fenierchef wirklich zur Haft bringt. Das beigedruckte Signalement be- schreibt ihn als 42 Jahre alt, stark untersezt und breitschulterig gebaut. Das Kriegsschiff »Virago« hat Befehl erhalten, sich \chleunigsi mit Kriegsmunition, Pulver und Bomben zu ver- sehen a noch heute Nacht nah Jrland abzugehen.

Frankreich. Paris, 1. Dezember. Heute reisen die französischen Unterhändler, welche die Verhandlungen Betreffs des Abschlusses des französisch - österreichischen Handel8vertrages fortführen sollen, die Herren Herbet, Barbier und Ozenne, nach Wien ab. Man glaubt, daß in zwei T P G Ge E beendet sein wird. Was den Einfuhrzoll auf französische Seide in Oesterreich betreffe, so soll derselbe im Handelsvertrage von 0 0 120 und nach fieben Jahren auf 60 Gulden ermäßigt werden.

JÎtalien. Florenz, 28.November. (Köln. Ztg.) Vegezzi wird,.sobald die Borfragen erledigt sind, nah Rom abgehen. Seine Unterhandlungen sind zunächst auf die Ernennung und den Eid der Bischöfe, wie auf die Verminderung der Diözesen in Italien gerichtet. Obgleich Vegezzi anscheinend nur dle religiö- sen Fragen ins Auge zu fassen hat, so is doch die Anwesenheit eines italienischen Unterhändlers in Rom in einer sv wichtigen Zeit ein Ereigniß. Das Parlament wird sich mit Rom nicht befassen und die Frage mit Stillschweigen übergehen. Der römische National - Ausshuß verbürgt sich seinerseits für das ruhige Verhalten der Bevölkerung , die auf seinen Rath auf jede Kundgebung verzichten werde. 4 | ;

1. Dezember. (W. T. B.) In Folge des heutigen Ver-

hörs vor der Senats-Kommission wurde Admiral Persano im Senats-Lokal in Haft genommen. Umd

Ein Rundschreiben des Finanzministers regelt die Zinsen-

ahlung der italienischen Rente für Januar. i s Die »ITtalie« schreibt: Aus Rom eingetroffene Nachrichten