1866 / 293 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bremew#, 3. Dezember... (H. B. N Die Postverwaltung der Vereinigten Staaten hat mit dem Norddeutschen Lloyd ein Abkommen wegen Beförderung der deutsch-amerikanischen Post getroffen, in Folge dessen die Dampfschiffe des Lloyd allwöchent- lich fahren werden. Die Postverwaltung in Washington ver- mehrt zugleich die beiden bisherigen wöchentlichen Posttage (Mittwoch und Sonnabend) auf drei Posttage.

Sachsen. Dresden, 3. Dezember. (Dr. J.) Die Erste Kammer hat in ihrer heutigen Sißung den bereits mitgetheilten Bericht ihrer ersten Deputation über den zwischen Sachsen und Preußen abgeschlossenen Fried en8vertrag berathen und nach längerer Debatte allenthalben die auf Beitritt zu den genehmi- genden Beschlüssen der Zweiten Kammer gerichteten Vorschläge der Deputation angenommen.

K oburg, 3. Dezember, Abends. (W. T. B.) Der Ge- samuntlandtag berieth heute das Reichs8wahlgeseß wegen des die Diäten betreffenden JZusaßparagraphen noch cinmal. Die Kommission stellte den Antrag, das Reich8wablgeseß pure an- zunehmen und der Regierung zu empfehlen , ein besonderes Geseh wegen der Diäten für die hiesigen Varlaments-Abgeord- neten einzubringen , nach welchem die Jablung von Diäten eventuell der hiesigen Staatskasse zur Last fallen und der Be- trag derselben im Verordnungswege festgestellt werden solle. Der Staatsminister von Seebach erflärte die Differenz damit für beseitigt, worauf das ReichS8wakhlgeseß in namentlicher Ab- stimmung einstimmig angenommen wurde. Der Landtag wurde darauf vertagt.

Hessen. Darmstadt, 30. November. Durch Ver- fügung des Kriegsministeriuums vom 25. d. is das Institut der einjährigen Freiwilligen im Großherzoglich hessischen Heer eingeführt worden.

2. Dezember. (Fr. J.) Gutem Vernehmen nach wird unserm demnächst zusammenkommenden Landtag eine Geseßzes- vorlage betreffs Abänderung der jeßigen Militair-Organisation unterbreitet werden. Es sol hiernach beabsichtigt sein, auf die zwei leßten Jahrgänge der Militairpflichtigen zurückzugreifen, insoweit bei den früheren Loosziehungen Befreiung vom Mili- taikdienst erfolgt ift.

Neuß. Gera, 2. Dezember. (Leipz. Ztg.) Auf Befehl Sr. Durchlaucht des Fürsten if hier eine die Wahl eines Ab- geordneten zum Norddeutschen Parlament betreffende Ministe- rial-Bekanntmachung erschienen, aus welcher ersichtlich, daß das Fürstenthum Reuß j. L. einen Wahlkreis für sich bildet, wäh- rend man früher der Meinung war, es werde mit Reuß «ä. L. zu einem solchen verbunden werden.

Bayern. Nürnberg, 2.Dezember. (N. C.) HeuteNachmit- lag fand Vorstellung des Königlichen Linien- und Landwehr-Offi- zier-Corps, der Geistlichkeit beider Konfessionen, der magistrati- schen Kollegien und sämmtlicher hiesiger Staatsdiener bei Sr. Majestät auf der Königlichen Burg statt, worauf die Spißen der verschiedenen Corps und Behörden zur Königlichen Tafel gezogen wurden.

Secweiz. Bern, 3. Dezember. (W. T. B.) Heute ist die s{chweizerische BundeS8versammlung eröffnet worden. Im Nationalrathe warf der Alterspräsident Hun keler aus Luzern einen Rückblick auf die in diesem Jahre in Europa statt- gefundenen Ereignisse und meinte, es sei wenig Hoffnung vorhanden, daß die Kämpfe definitiv abgeschlossen und der Friede Europas gesichert sei. Aus diesem Grunde werde überall gerüstet und man sei bestrebt, die besten Werkzeuge zu erfinden, das menschliche Leben zu zerstö- ren. Die Schweiz, welche die feierliche Zusage habe, daß ihre Neutralität geachtet werde, lebe mit allen Völkern in Friede und Freundschaft. Dennoch gebiete auch ihr die Vorsicht, die Vermehrung, Ausbildung und Bewaffnung des Militairs ins Auge zu fassen. Die desfallsigen Vorschläge des Bundésraths, so wie die Erneuerungs8wahl desselben würden die Hauptgegen, ände der Berathung au8machen. Der AlterSpräfident warnt chließlih in Bezug auf die Revision des Bundesraths vor all- zuideeller Auffassung und Ueberstürzung.

Großbritannien und Jrland. London, 3. Dezember. (W. T. B.) Der Zug der Theilnehmer am Reform - Meeting von Sit. James" Park nach Beaufort - house in Brompton ‘be- gann Mittags 12 Uhr und endigte Nachmittags 1; Uhr. Die Ordnung auf der Stxaße blieb vollkommen ungestört. Unge- achtet des regnerischen Wetters war die Menge der Zuschauer

sehr groß.

Frankreich. Paris, 2, Dezember, (Köl1 ziemliche Anzahl von Deputirten hat sich bereits in

(Köln. Ztg.) Eine Paris ein-

gefunden. Doch scheint es nicht, daß die Kammern Vor dey

14. Januar einberufen “werden. Es heißt, Girardin babe E

einen Antheil der »Liberté« dem Herrn Pereire verkauft. Di

neueste Schrift des Bischofes von Orleans führt den U} L al Sie wird in t, nächsten Woche erscheinen und eine Antwort auf die zahlrei F

»Der Atheismus und die fociale Gefahr. «

Kritiken gegen die » Zeichen der ZJeit« bilden.

Heute erwartet man das Eintreffen der vom Dampf E

»La Seine« nah Southampton überbrachten Briefschaften ; aus Mexiko und Vera-Cruz. Heute 7 Matamoros durch die Juaristen selbs an offiziösen Stellen iy keiner Weise mehr in Abrede gestellt; dagegen präzisirt may di Angriffsbewegung, welche Bazaine angeordnet, dahin, | : zunächst gegen Tampico, in der Provinz Tamaulipas gelegen zu Wasser und zu Lande gerichtet sein solle. Das Marine Ministerium läßt heute die Havas'sche Depesche aus Toulon y mentiren, der zufolge das Ozean-Panzergeschwader des Admi: rals La Roncière le Noury, fich in Toulon mit dem Mittel: meer-Panzergeschwader, unker Admiral Gueydon, hätte Verein gen sollen. :

Spanien. Die Königin Jsabella will am 9. Dezenp ber eine Reise nach Lissabon vornehmen und über Ciudad Real und Badajoz am 11. Morgens in der Hauptstadt von Vor: tugal eintreffen, wo sie am 12. und 13. offiziellen Empfang und Besuch bei der Königlichen Familie vornehmen, am lt die Sehen8würdigkeiten von Lissabon in Augenschein nehme

will, um am 15. die Rückreise anzutreten.

Italien. Florenz, 1. Dezember. Der Linienschiff: Capitain d'Amico, ehemaliger Gencralstabs-Chef des Admiral Persano, i} fünf Tage lang vom hohen Gerichtshofe verhört worden. j

9. Dezember. Die »Nazione« erklärt das Gerücht, daj Vegezzi sich geweigert habe, nah Rom zu gehen, für unkb gründet. Vegezzi habe zwar cinige Einwürfe von unierge ordneter Bedeutung gemacht, es sei indeß dennoch sehr wahr scheinlich, daß er nah Rom reisen werde. Die »Nazione« be stätigt die Nachricht, daß der Papst den Wunsch kundgegeben habe, Vegezzi zu sehen.

General Medici is wieder nach Sicilien als Ober-Befehl haber aller Truppen auf der Jnsel unterwegs; diese Maßregd wird gut wirken, denn Medici-kennt die Sicilianer und ist auf der Insel ein angeschener Mann. Es ist hohe Zeit, für dics Insel sowohl wie für Sardinien mit Nächdruck zu handeln.

Trvrfeti. Aus Konstantinopel, 24. November is üba Triest folgende Nachricht eingegangen: Der »Levant Herald meldet auf Grund angeblich amtlichèr Telegramme, Rußland habe England und Frankreich zur Vereinbarung über die fan dischen Angelegenheiten eingeladen.

Dánemark. Kopenhagen, 3. Dezember. (0 \ Das regierungsseitig behufs neuer Organisation des Militair! niedergeseßte Comite überreichte in heutiger Sißung des Reichs- tages seinen neuen Entwurf. Darnach wird die effektiv Kriegsftärke 42,317 Mann betragen. Die Infanterie wird 32,203 Mann zählen, die Artillerie 5379 Mann, die Kavalleri( 2291 Mann. Der Pferdebedarf ist auf 8256 Stück veranschlagt. Die Reserve soll 10,000 Mann \tark sein und jährlich vergrößa! werden. Die Militair-Unkosten für nächstes Jahr werden dar nach 37 Million betragen.

Asien. Aus Bombay, 13. November, meldet die Ueber landpost: Jn Ceylon sind wegen Getreidemangels ernstlich Unruhen ausgebrochen.

(H. B. ÿ)

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Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

London, Dienstag, 4. Dezember, Morgens. Das gestern abgehaltene Reformmeeting verlief ohne Störung. Do? Wetter war sehr schlecht. Die Zahl der am JZuge Theilnehmer den wird auf ungefähr 30,000 angegeben, von denen jedoch nu! etwa der vierte Theil das Thor des Versammlungsplaßtzes pa! siren konnte. :

Rom, Montag, 3. Dezember. Heute früh verließ dat 99, Linienregiment Rom, um nach Frankreich zurückzukehren.

Der »Osservatore Romano« dementirt die Nachricht, det Papst habe zu neuen Besprechungen mit der italienischen Regl

wird die Einnahme yyy [

daß se F

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rung über die religiösen Angelegenheiten die Initiative ergriffen. | Der Papst, erklärt das Blatt, werde Vorschlägen, welche für | die Sache der Religion günstig lauten, niemals sein Ohr ver- schließen ; nach dem Geschehenen aber fei es niht mer Sache des Papstes, die Jnitiative zu ergreifen. Nach neapolitanischen Blättern is es in Folge der von | dem Polizeichef von Neapel gegebenen Weisungen gelungen, den bei Ermordung Lincoln's betheiligten Suratt in Alexandrien (Egypten) zu verhaften,

Die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn- Verwaltungen (Nr. 48 vom 1. Dezember) hat folgenden | Inhalt: Die Kriegsschäden an den Eisenbahnen in den | Pereinigten Staaten von Nord-Amerika. Die Sanitäts- verhältnisse bei den Eisenbahn-Beamten. Die Taff Vale | Eisenbahn. Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebiet. Eisen- | bahn-Gesebgebung. Konzession der Kaiser Úranz Joseph-Bahn. Projekte und Bau: Kaiser Franz Joseph-Bahn, Baubeginn. Oesterr. Staatsbahn-Gesellschaft, Projekt zur Verbindung ihrer Hauptlinien. Böhmische Nordbahn, Ausgabe von Actien und Prioritäts-Obliga- tionen. Kron} rinz Rudolphs-Bahn , kommissionelle Begehung der Trace 2. Betrieb: Pfälzische Eisenbahnen, Eröffnung der Strecke | Schwarzenacker-Hassel. Norddeutscher Eisenbahn - Verband, Fracht- ermäßigungen. Mitteldeutscher und Westdeutscher Eisenbahn-Verband, Regiementsänderungen. Ministerialbestimmung Über den Transport des Schwefelkohlenstoffes auf den preuß. Eisenbahnen. Sächs. west- lihe Staatsbahnen, Güterverkehr nach und von Elster. Oesterreichische Eisenbahnen, neue Stationen. Oesterr. Südbahn, Eilgut- und Fracht- verkehr nach Jtalien. Ausland: Warschau-Terespoler Eisenbahn, Stationen. England, lange Fahrten. Ostindische Eisenbahnen, Bahn- eröffnungen. Technisches : Einfluß der Steigungen auf das Gewicht der Züge. Personenwagen nach amerikanischem System in Frank- rei. Juristisches: NRecbtsfall, betreffend den Transport der Güter von der Eisenbahn bis in die Wohnung des Empfängers. Lite- ratur: Off. Karte vom preußischen Staate mit besonderer Bexücksich- tigung der Communicationen. Wochenblatt des Architekten - Vereins zu Berlin. Der Lokomotivführer und die Lokomotive, von J. W. | Kretschmer. Die Großindustrie Rheinlands und Westfalens 2c. , von Dry, Hoder. Volkswvirthschaftliches. Einführung des Metersystems | in den Vereinigten Staaten Nordamerika’s. Zunahme der Kohlen- production in Nord-Amerika. Unfälle auf den Eisenbahnen und bei | den Dampfschifffahrten in den Vereinigten Staaten. Mittelamerikta- nischer Telegraph.

Der »ZJollverein«, Zeitschrift für Handel und Gewerbe (Nr. 48 vom 1. Dezember) enthält unter Aufsäße: Die süddeutschen | Besiver österreichischer Papiere. Zum deutsch-österreichischen Handels- | vertrage. Aus dem Handels- und Gewerbe Verein: Düssel- | dorf, den 29. November: Die Heranziehung von Actiengesellschaften zur | Kommunalsteuer. Korrespondenzen: Aus Rußland, im Novem- ber: Die Nizchneier Messe die ersten Wesifalen in den Ostsce-Provin- gen/ Rußlands wirthschaftliche Mission im Osten. Aus Kurhessen, 20. November: Hoffnungen und Befürchtungen für Neupreußen, Ge- werbefreiheit , wirthschaftlicher Marasmus. Technisches: Ge- s{liffene Achate mit künstlichen Zeichnungen in verschiedenen Farben zu versehen. Notizen und Vermischtes: Zollangelegenheiten. Geschäftsnotizen, Eisenbahn-Ausweise, Patent-Ertheilung. -— General- Versammlungen, Einzahlungen, Auszahlungen, Zahlungseinstellungen. Bibliographie. Course der verflossenen Woche.

KÄunst- und wissenschaftlive Nachrichten.

_— Der Preußische Schreib-Kalender für Damen ist für das Jahr 1867 in seinem sechsten Age so eben im Verlage der Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (N, v. Deer), ges{chmückt mit dem photographischen Bildniß Jhrer Majestät der Königin A ugusta, erschienen, Ein Widmungsgedicht an »Preußens Frauen« erhöht den idealen Werth dieser Weihnachtsgabe in dem Siegesjahre Preußens.

Jena, 29. November. (K. ZJ.)- Die Anzahl der Studirenden auf der hiesigen Universität in dem jebigen Wintersemester beträgt nach dem veröffentlichten Verzeichnisse 447, und zwar 111 Theologen (98 Ausländer, 53 Inländer), 87 Juristen (42 Ausländer, 45 A der), 65 Mediziner “(26 Ausländer, 39 Inländer), 159 Philo ophen (94 Ausländer, 65 Jnländer), und 25, welchen zum Besuch der Vor- lesungen besondere Erlaubniß ertheilt worden ist. Im vorigen Semester war der Bestand der Studirenden 495.

Heidelberg, 29, November. Das eben ausgegebene Adreßbuch der hiesigen Universität weist folgenden Bestand für das gegenwärtige Lemester nah. Es studiren hier: Theologen 68, davon 49 Inländer; Juristen 3397 davon 68 Jnländer; Mediziner 66, darunter 23 Jn- länder; Kameralisten, Chemiker und Pharmaceuten, so wie Philologen |

| vitriol 150 Ctr.

und Philosophen zusammen 175, darunter 61 Inländer; im Ganzen 644, worunter 201 Inländer und 443 Ausländer. Außerdem find die

| Vorlesungen besucht worden von 68 Personen reiferen Alters und von 30 conditionirenden Pharmaceuten und Chirurgen, 1was eine

Gesammtsumme von 742 ergiebt, während im vorigen Semester die

| Gesammtsumme 889 betrug (worunter 688 Ausländer), was cinen Ausfall von 147 Studirenden ergiebt, der wohl vorübergehender Natur

sein wird und auf Rechnung der Zeitverhältnisse zu scben ist.

Im

evangelisch - protestantischen Prediger - Seminar befinden sich zur Zeit 13 Theologen. j H

Statistische Nachrichten.

Stettin, 1, Dezember. (Stett. Ztg.) Der Schifffahrtsverkehr

in unserm Hafen war ungeachtet der vorgerücéten Jahreszeit während

des verflossenen Monats noc ziemlich lebhaft. Als eingekommen sind amtlich gemeldet: 213 Seeschiffe, 245 Küstenfahrzeuge, 604 Kähne.

Nur durchgefahren, ohne hier zu löschen oder zu laden, sind 94 Kähne,

so daß die Gesammtzahl \sämmtülicher bier cingekommenen Fahrzeuge 1156 betrug. Von denselben waren 251 mit Getreide beladen, welche

| 30555 Wspl. Weizen, 518 Wspl. Roggen, 5836 Wspl, Gerste, 557 Wspk.

Hafer, 427 Wspl. Erbsen, 405 Wspl. Rübsen und 12 Wspl. Leinsaat einführten. Außerdem kamen ‘noch in 29 Kähnen 6174 Wspl. Kar-

toffeln an. Liegniß, 30. November. Der »Prov. Ztg. f. Sdhles.« zufolge

wurden im Jahre 1865 im Regierungsbezirk Liegniß folgende

- Bergwerks- und Hüttenprodukte gewonnen : 1) Steinkohlen 143,617

Tonnen, 2) Braunkohlen 1,565,020 Tonnen, 3) Eisenerze 104,908 Tonnen, 4) Zink-, Blei- und Kupfererze 7143 Ctr., 5) Arsenikerze 35054 Ctr, 6) Schwefelkies und sonstige Vitriolerze 24,275 Ctr., 7) Dachschiefer 1691 Schock, 8) Roheisen 9157 Ctr., 9) Gußwvaaren aus Erzen 155/663 Ctr., 10) desgleichen aus Roheisen 215/880 Ctr., 11) Stabeisen 14/799 Etr., 12) Garkupfer 14 Ctr, 13) Nickel und Nickelfabrikate 340 Ctr., . 14) Arsenifkfabrikate 2318 Ctr, 15) Kupfer- 16) Eisenvitriol 12,796 Ctr., 17) gemischter Vitriol 220 Cir, 18) Schwefel 2035 Ctr. Der Werth dieser Bergwverkspro- dufte (1—7) betrug 371/877 Thlr, der Werth der Hüttenprodukte (8—18) 1,315,958 Thlr. Jn den Bergwerken wurden 1566, in den

" Hütten 2385 Arbeiter beschäftigt.

Lüneburg, 27. November. Einem Auszuge aus der Kämmerei- Rechnung unserer Stadt zufolge beträgt die Einnahme pro 1865 76,245 Thlr., die Ausgabe 89,715 Thlr. Das Defizit von 13,500 Thlr.

ist daraus entstanden, daß allein 30,000 Thlr. auf Straßen- und

Kanalbauten verwendet sind, die Finanzlage der Stadt also durch diese vorübergehenden Ausgaben nicht bedenklich ist. Der Schulden- bestand der Stadt beläuft sich auf ca. 350,000 Thlr. ; der Bestand an

| ausgeliehenen Kapitalien auf 93,000 Thlr. , und is außerdem ein

Reservefonds von 83,000 Thlr. vorhanden.

Gewerbe: und Handels: Nachricbten.

Die Vorbereitungen zur Pariser Jn dustrie-Aus stellung.

Paris, 1. Dezember. Jn dem Augenblicke, in welchem überall® in der civilisirten Welt die Vorarbeit zu dem Riesen-Wettstreit der Nationen betrieben wird, der hier in Paris am 1. Mai 1867 cröffnet werden soll , ist man auch hier in voller Arbeit, um das Gebäude würdig herzurichten , das alle die Erzeugnisse des Fortschritts in Jn- dustrie und Kunst aufzunehmen bestimmt ijt.

Schon find die wichtigsten Theile des gewaltigen Baues beendet, das Holzwerk zusammengefügt, die Wände nebst dem Dachwerk auf- gerichtet, die gigantischen Fenster mit Glas versehen und selbst ein großer Theil der Wandmalereien is bereits weit“ vorgeschritten.

Kaum ein anderer Moment dürfte so günstig sein, wie der gegenwärtige, um das Großartige des Gebäudes zu beurtheilen. Noch ist das Auge nicht geblendet vom Zuviel der Einzelheiten, der Gegen- sâbe der Farben und der verschiedenen Ornamente, und so besser im as einen Gesammtüberblick über die immensen Räumlichkeiten zu genießen.

Der Palast, der in wenigen Monaten auf dem weiten Marsfelde gleichsam aus dem Boden emporgeschossen ist, wurde auf einem Raum von nicht weniger als 1400 Meter errichtet. Die eine seiner Aren ist cinen halben Kilometer lang, während die andere 380 Meter mißt. Man hat dem Gebäude fehr häufig die Form einer Ellipse oder selbst die eines Kreises gegeben; beides i} jedoch glei unrichtig , wiewohl es annähernd die wirkliche Gestalt bestimmt. Das Ganze besteht nämlich aus zwei Reihen gerader und paralleler Gallerien, welche an ihren Endpunkten durch halbkreisförmige Gallerien mit einander ver- bunden werden. Auf diese Weise stellt das Ensemble weit eher ein Rechteck dar, dessen Ecken freilich abgerundet erscheinen.

Der Generalplan des Gebäudes ist folgender: i

An der äußeren Seite des Palastes tigen sich zehn verschiedene parellel laufende Wege ineinander, indem fie zugleich einen inneren Centralraum abgrenzen, in welchem später ein innerer Garten her- gerer werden soll. Jeder dieser Wege entspricht einer der Gruppen der diversen Ausfstellungsgegenstände. Die erste Gru ppe bilden die Kunstwerke; die zweite: das Material . und Anwendungsformen der sogenannten »freien Künste«, nah dem Vorschlage des Unter-