1866 / 297 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

4352 Einrichtung von pomologischen Lehr-Anstaiten, 10,000 Thlr. zur För- | derung der Wald- und Wiesenkultur in der Eifel und 19,530 Thlr. |

4353

Kriegs-Ministerium.

für verschiedene andere Zwecke zur Förderung der Landwirthschaft. |

Gegen den Anschlag des Vorjahres sind für extraordinaire Bedürfnisse überhaupt 109,340 Thlr. neu in Ansaß gekommen.

Gestüt-Verwaltung.

Die dem Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegen- heiten untergeordnete Gestüt - Verwaltung erfordert für 1867 an davernden Ausgaben eine Summe von 532,295 Thlr. Der Bedarf hat sih gegen den Anschlag des Vorjahres um 6480 Thlr. verringert, indem bei den Haupt- und den Landgestüten Minder-Aus- gaben von resp. 5770 Thlx. und 10,510 Thlr. eingetreten sind, welche vornehmlich) in dem gegen das Vorjahr nicht unerheblich verringerten Bedarf an Fouragekosten bestehen und sich im Uebrigen, abgesehen von der Besoldung von 550 Thlr. für den Trainer bei dem Haupt- A Trakehnen, weiche in Folge der Einstellung des Trainings bei

ieser Anstalt in Wegfall gekommen ist, auf die durchschnittlichen Ausgaben in den leßten Jahren gründen; ferner is der Fonds zur Ausbildung von Gestüt-Eleven um 200 Thlr. ermäßigt, dagegen der Fonds zum Ankauf von Pferden für die Haupt- und Landgestüte von 50,000 Thlrn. auf 60,000 Thlrn., mithin um 10,000 Thlr. er- höht worden, weil die bisherigen Mittel nicht ausreichend sind, um dem Bedarf der Haupt- und Landgestüte Rechnung zu tragen, zumal

die Preise der zur Auffrischung des Vollbluis, namentlich aus Eng- |

land zu beschaffenden Zuchtpferde, fortdauernd steigen. ,

__ Außerdem sind an Ausgaben für extraordinaire Bedürf- nisse, und zar zu verschiedenen Neu- und Umbauten auf den Haupt- gestüten Trakehnen und Gradiß, beziehungsweise auf den zu denselben gehörigen Vorwerken, Überhaupt 30,870 Thlr. in Ansaß N welche Summe dic Mittel des Vorjahres für extraordinaire Bedürfnisse um 29,870 Thlr. übersteigt.

-

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal Angelegenheiten.

Der Etat dieses Ministeriums veranschlagt die Ausgaben für dauernde Bedürfnisse zu 4,599,610 Thlr., mithin um 287,808 Thlr. höher als im Vorjahre. Den erheblichsten Theil dieses Mehrbetrages nahmen die Ausgaben für den öffentlichen Unterricht, und tvar mit 264/756 Thlr. in Anspruh. Jm Spéeziellen sind bei diesem Titel folgende Erhöhungen eingetreten: 35,186 Thlr. für die Univer- sitäten, einschließlich 10,000 Thlr. zur Verbesserung der Gehälter der Uni- versitätslehrer 2c. und 2912 Thlr. zu erweiterten Stipendien ; 20,881 Thlr. für die Gymnasien und Realschulen, einschließlich 20,000 Thlr. zur weiteren Ausführung des Normal-Besoldungs-Etats für die Gymnasiallehrer; 6952 Thlr. für die Schullehrer-Seminarien, hauptsächlich zur Vervoll- ständigung der Dotation neu errichteter Anstalten und 201,736 Thlr.

für die Elementarschulen, einschließlich 200,000 Thlr. zu Gehaltszulagen |

Und zu Unterstüßungen für die Elementarlehrer. m Uebrigen sind noch nachstehende Mehrausgaben zu berücksich- tigen gewesen :

Für das Ministerium: 2600 Thlr. und 1200 Thlr. Besol- dungen für eine neue Rathsstelle und eine neue Registratur-Beamten- stelle, in Folge ‘der eingetretenen Geschäftsvermehrung, 1000 Thlr. zur Gleichstellung der Besoldungen der Registratoren mit denen der Kal-

kfulatoren und Expedienten und 1000 Thlr. zur Verstärkung des Diä- |

ten- und Fuhrkoltenfonds ; für den evangelischen Kultus: 2300 Thlr. zu Besoldungen

für ein drittes geistliches Mitglied und einen zweiten expedirenden |

Secretair und Kalkulator des evangelischen Ober - Kirchenraths, sowie zu Besoldungs8zulagen für zwei Näthe und zwei Registraturbeamten esselben , 1625 Thlr. zur Errichtung einer fünften Secretair-, einer dritten Kanzlisten- und einer dritten Kanzleidienerstelle bei dem Kon-

sistoriuum für die Provinz Brandenburg und 53 Thlr. an Besoldungen

und Zuschüssen für Geistliche und Kirchen;

für den fatholishen Kultus: 300 Thlr. Rente für das Metropolitan-Kapitel in Posen und 1545 Thlr. an Besoldungen und Zuschüssen für Geistliche und Kirchen ;

__ für Kunst und Wissenschaft: 500 Thlr. für die Königliche Bibliothek in Berlin, in Folge des Anwachsens des Büchervorraths, 1000 Thlr. zur Erhöhung des Unterstüßungsfonds für arme Literaten und Künstler und 180 Thlr. Zufage für den Diener des Rauch-Mu- feums in Berlin;

N den Kultus und Unterricht gemeinsam: 3000 Thlr. zur Errichtung einer zweiten evangelischen Schulrathsstelle je bei den Regierungen in Königsberg und Breslau; 1000 Thlr. zur Erhöhung des Pensionsfonds für Wittiven und Kinder verstorbener Geistlichen und Lehrer, 1000 Thlr. zur Erhöhung der Unterstüßungen für Yredi- ger- und Schullehrer-Wittwen und 43 Thlr. in Folge Ubberteaglien von fre das Med rer! f

ür da edizinalwesen: 559 Thlr. hauptsächlich zur Ver- mehrung des Personals - der Kteis-Thierärzte ¡ A R und dir son e Ee O Thlr. \ A T zur Er- hung de arr - Staats8gechaälter dex evangelischen und katholischen Geistlichkeit A dem linken Nheinufer. : INO

An einmaligen und extraordinairen Ausgaben is eine Summe von 570,482 Thlr. in Ausficht genommen, von welcher 150,000 Thlr. als zweite Rate zum Bau eines Gebäudes für die National-Galerie, 50/000 Thlr. zur Fortseßung des Dombaues in Cöln, 106/709 Thlr. für verschiedene Bauten von Univerfitätsgebäuden, 186,342 Thlr. zum Bau von Seminargebäuden , 20,800 Thlr. zum Bau von Hebammen-Jnstituts-Gebäuden in Stettin und Posen und 96/631 Thlr. für verschiedene- andere Qwecke bestimmt sind.

| vom 1. April 1867 ab, die Erhöhung des Etats der Train-Batgj

Die Anforderungen für die Armee betragen nach dem Etz+ :: 1867 im Ordinarium 41,574,348 Thlr., ober 737,969 Ihle t lr als nach dem Anschlage des Vorjahres. Vei der Feststellung dret ben sind in Bezug auf den gestiegenen Bedarf im Wesentlichen nachstehenden Veränderungen und neuen Einrichtungen maßgeh gewesen, und zwar bezüglich derjenigen, welche Mehrbedürfnis end Folge haben: die Erweiterung des Generalstabes, die Errich

der fünften Escadrons bei denjenigen 40 Kavallerie-Regimen e

welche bisher nur zu 4 Escadrons formirt waren, die Solderhöhe

der Mannschaften um 6 Pf. pro Kopf und Tag auf drei Vierteljahy

(lone,

der Wegfall der Handwätg

bei sämmtilichen

_ Manquements der Oekonomie - Truppen und die Erhöhung der Inyali

Pensionen und Unterstüßungen; ferner bezüglih der Bee derungen , welche Ausgabe-Er;paruisse mit sich führen: der Weg. fall der beiden Reserve - Pionier - Compagnieen, die Ermäßigung n

_Kopfstärke bei der gesammten Kavallerie, die frühere Entlassung d

Reserven, welche mit Rücksicht auf den Feldzug, welchen diesel | gemacht haben, möglich geworden, der Ausfall der Gand ehr gen und die Beschränkung der Truppen-Uebungen. j

Die Resultate, welche diese Veränderungen und neuen Einrich: tungen bei den einzelnen Etatstiteln zurücklassen, so wie die nicht ey:

C

heblichen sonstigen Mehr- und Minder - Ausgaben gegen die Ansäße

- des Vorjahres sind folgende:

Der Bedarf ist gestiegen :

bei dem Kriegs-Ministerium: an Besoldungen und \ächlichen

Ausgaben um 2990 Thlr.;

sür die M ilitair-Jntendanturen, wie vor, um 10,487 Thlr,

für a P Les wie A um 1130 Thlr;

ur Besoldung der höheren Truppen- Befehlshabe ago Thir. | )V H L PP Fch i aber um

ür die djutanten Sr. Majestät des Königs 1300 Thlr; 1 : Je! nigs um

für den Generalstab: zu persönlichen Ausgaben um 23,720 Thlr und N E Ausgaben Q 6460 Thlr. , |

Ur das JTngenieur- Corps: zu persönlichen Ausgabe 1900 Thle ps: zu perf j gaben un

zur Natural-Verpflegung um 334/206 Thlr,

fir Bekleidung der Armee um 18,523 Thlr.,

ür das Servis- und Garnison-Verwaltungswesen: zu persönlichen Ausgaben um 2000 Thlr., zur Verwaltung 2c. der Ka jernen um 5989 Thlr. und an Servis um 101,254 Thlr. ;

j für das Militair-Lazarethwesen: zu persönlichen Ausgaben um 1350 Thlr.+ zu Verwaltungs-Ausgaben um 13,700 Thlr. und zur Unterhaltung der Gebäude und Utensilien um 2000 Thlr. ;

zur Verwaltung der Train-Depots und Instandhaltung da Feld-Equipage um 2916 Thir.

zur Verpflegung der Ersaß-Mannschaften um 8365 Thlr, ,

sür die Verwaltung der Remonte-Depots um 5200 Thlr,

f Reisekosten, Tagegeldern, Zulagen 2c. um 46,200 Thlr.,

ür die Militair-Erziehungs-Anstalten um 411 Thlr.,

_zu Pflege- und Unterrichts8geldern für Kinder 2c. um d P “i

ür den Militair-Medizinalstab und die militair-ärztlichen Vildungsanstalten um 1252 Thlr, G O __ zum Bau und Me aeung der Festungen: an pe- 313 El Ausgaben um 1252 Thlr. und sächlichen Ausgaben um

Thlr. ;

für das Jnvalidenwesen: zu Pensionen für Offiziere, Beamt und Junvaliden vom Feldwebel und MWacimeiste: e ' abwáärti 211/424 Thlr, zu N für Wittwen und Erziehungsgeldern für Kinder, sowie zu Unterstüßungen um 44,000 Thlr. ;

für das Militair-Waisenhaus in Potsdam um 913 Thlr,

Und für die Militair-Wittwenkasse um 26,487 Thlr.

Dagegen sind an Ausgabe-Ersparnissen eingetreten:

bei der Besoldung 2c. der Kommandanten, Plaß - Major:

Und Etappen-Jnspektoren 950 Thlr.,

bei der Besoldung der Adjutantur-Offiziere 2850 Thlr.

bei der Geldverpflegung der Truppen 4066 Thlr.,

M N j 9 e- Sin, M 0 Thlr.,

ei dem Nriüllleriewesen, der Waffen- und Pulver- ricatiotn 91,682 S i ! E

anMatrikular-Beiträgen zur Dotation der früheren Bunde# festungen 36/897 Thlr. und E A

an verschiedenen Ausgaben 2228 Thlr.

Bei den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben; welche zu 2,497,131 Thlr. veranschlagt und hauptsächlich zu Festung® und Garnisonbauten bestimmt sind, erscheint gegen den Anschlag pr 1866 ein Mehr von 571,531 Thlr./ welches darin beruht , daß von den Ansäßen des Vorjahres die Summe von 824,000 Thlr. , dere! Verwendung mit Rücksicht auf die kriegerischen Ereignisse vorläufig ausgeseßt wurde, nicht mit zur Balance gezogen worden ist. Außel dem befinden sich unter den Ansäßen pro 1867 noch 80,000 Thlr. e d Vorjahre, welche durch gegenüberstehende Einnahme" gedeckt sind.

Marine-Ministerium.

Die nah dem vorliegenden Etat im Ordinarium zU 1,836,637 Thlr. veranschlagten Ausgaben für die Marine enthalten gegen die Ansäte des a E ein Mehr von 260,744 Thlr., welch ih aus den» nachstehenden speziellen Mehrbedürfnissen ergiebt. u den Leßteren gehören: 6400 Thlr. für das Ministerium, hauptsächlid Ul neuen Besoldungen und Gehaltszulagen, 1600 Thlr. für die Marin

ntendantur, 8500 Thlr. für die Lokalverwaltung behufs Vermehrun)

L Personals,

Je zur | | annschaften 2(./

isnterhaltung der Gebäude 2c., 5000 Thlr.

chiedenen anderen Zwecken.

jetragen f

108,309 Thlr. für die Kommando-Behörden und das ¿ Militair-Personal, vornehmlich zur Verstärkung des Leßteren,

Pn) Thlr. u eesisteilun und zu Tisch- und Schiffs8verpflegungs- n

0) nststellung der Fahrzeuge, 6724 Thlr. zu Aus-

edern r di E 4560 Thlr. an Servis- und Mieths-

gaben 4700 Thlr. für die Verpflegung der Ersaß- und Reserve-

nq, 4700 Thlr. gung der Ersaß- und Reserve êntschdigu p 7850 Thlr. zur Verstärkung . des Depotpersonals e u Gehaltsverbesserungen für die Unter-Tngenieure, 20,000 Thlr. jun nterhaltung der Fahrzeuge und des Jnventars, 2000 Thlr. zur zul / Für Munition und Schicß- yersuche/ 4000 Thlr. zu technischen Versuchen und 2401 Thlr. zu ver- und außerordentlichen Ausgaben 6/623 Unter denselben sind sweise zur Herstellung cines Krieg8shafens an der Nordsee und

einmaligen

D rir 1867 Überhaupt 6,623,000 Thlr.

or S efestigungen urid Garnison - Anstalten an der Jade zum

L ifsbau und Foribau des schwimmenden Docks 2,003,000 Thlr.,

Seide aber zur Herstellung und Befestigung des Marine-Etablisse-

z an der Kieler Bucht und zur Beschaffung von drei Panzer-

a noch 4,620,000 Thlr. ausgeseßt. Die leßtere Summe ist

Frega

durch cinen bei der allgemeinen Kassen-Verwaltung in Einnahme ge-

fellten extraordinairen Zuschuß aus den Kriegsfkosten-Entschädigungen von gleicher Höhe gedecckt.

Die Hohenzollernschen Lande? Außer den bisher behandelten Einnahmen und Ausgaben in den

‘ltländischen Provinzen des Staats, bestehen- noch die Einnahmen und

der Hohenzollernschen Lande, welche zu einem besonderen

ben auge Leßterer is dem Staatshaushalts-Etat als An-

Etat vereinigt sind.

lage beigefügt.

Der in der Einnahme und Ausgabe gleich hohe Etat der Hohen- zollernschen Lande \chließt für 1867 auf 460,000 Fl. ab und ergiebt gen den Anschlag des Vorjahres cine Minder-Einnahme und Minder- Y

Ausgabe von 1000 Fl.

Die Minder-Einnahme rührt davon her, daß das Aufkom- men an indirekten Steuern, hauptsächlich in Folge Verringerung der Einnahme an Eingangs- und Ausgang8abgabe, sowie an Rübenzuer- feuer, um 1640 Fl. / ferner der Ertrag des Wasserregals , nach der Fraction aus den lehten drei Jahren, um 275 Fl. die Einnahmen des Salzwerks bei Stetten um 1032 Fl. und die verschiedenen Ein- nahmen um 136 Fl. zu ermäßigen gewesen sind; während bei ‘den

direten Steuern, hauptsächlich in Folge der anderweiten Veranlagung

der Grund- und Gefälle - Steuer, eine Erhöhung um 1880 Fl. ; bei den fixirten und unbestimmten Beiträgen zu den Straßenbaukosten, nach dem Durschschnitt der leßten Jahre, eine solche um 200 Fl. und hei den Grundstücks-Pachten ein Mehr von 2 Fl. eingetreten ist.

Von den Ausgaben sind für 1867 als dauernd bezeichnet: 407,000 Ql oder 3927 Fl. mehr wie im Vorjahre. Jm Speziellen i der Bedarf gestiegen: bei den Verwaltungsausgaben um 5336 Fl, und zwar: an Renten um 1217 Fl. an Pensionen um 121 Fl, an Besoldungsausgaben der Regierung in Sigmaringen um 40 Fl., zur Ablieferung an den Staatsschaß, behufs Berichtigung eines Vorschusses für das Salzwerk bei Stetten, um 416 Fl./ zur Verbesse- rung der Besoldungen der Unterbeamten um 3914 Fl., an Kosten für Beaufsichtigung, Neubau und Unterhaltung der Staatsstraßen um 2000 Fl, bei dem Kreisgerichte zu Hechingen zu persönlichen Aus- gaben um 400 Fl., bei den Ober-Bergämtern desgleichen um 300 Fl, sür Wohlthätigkeitszwecke um 175 Fl, für das Medizinalwesen um 290 Fl. und füx das Kasernemert um 87 Fl. : L

Diesen Mehrbedürfnissen stehen an Ersparnissen bei den Ver- waltungs-Ausgaben gegenüber: 407 Fl. an Beiträgen zur Dotation der chemaligen Bundesfestungen, in Folge Auflösung des Deutschen Bundes; 2400 Fl. an Ausgaben in Auseinanderseßungssachen, wegen Abnahme der Geschäfte, und 756 Fl. an unvorhergesehenen Ausgaben.

Außerdem sind bei den Betriebs-Verwaltungen, hauptsäch- li) bei dem Salzwerk bei Stetten, noch 1469 Fl. an Minder-Aus- gaben zu berücksichtigen geivesen. / y

Der nach Abzug der dauernden Ausgaben von der Einnahme verbleibende Ueberschuß stellt sich für 1867 auf 53,000 Fl. und zwar 127 Fl. geringer, wie nach dem Anschlage des Vorjahres, was theils in der oben erwähnten Erhöhung der dauernden Ausgaben , theils in der gedachten Minder-Einnahme beruht. : ;

Der Ueberschuß im Ordinarium ist zu einmaligen und außer- ordentlichen Ausgaben angeseßt worden, und zwar mit 1200 Fl. zur Bestreitung der durch die Ausführung des Vertrages über das Münzwesen des süddeutschen Münzvereins vom 7. August 1858 ent- sehenden Kosten, mit 27,700 Fl. zum Neubau von Chausscen, mit 00 Fl zur Beschaffung von neuen Geschäfts- und event. von Ge-

fängniß-Lokalien für das Kreisgericht zu Hechingen und mit 15,100 Fl.

um Umbau der Strafanstalt zu Habsthal.

ati.

Statistische Nachrichten über Industrie, Gewerbe, Handel 2c. in Bayern.

II,

Bayerns Hopfenbau is sehr bedeutend. Die durchschnittliche jährlihe Production wird auf 130,000 Ctr. berechnet, wovon im Unde selbs nur etwa 60,000 Ctr. konsumirt werden; für die Ausfuhr (leiben also noch 70,000 Ctr. übrig. Den besten Hopfen liefert die Stadt Spalt nebst Umgegend (1858 ca. 10,000 Ctr.); das dortige Er- jugniß steht in so gutem Rufe, daß jährlich große Fe Pflanzen Ur Veredelung der - Kultur nach den verschiedensten egenden der Velt verhandelt werden. Außerdem zeichnen sich Altdorf, Bamberg;

Hersbruckch/ Jngolstadt, Landshut, Lauf, München, Nürnberg, Regens- burg u. st. w. durch trefflihe und umfangreiche Hopfengärten aus. Der Aufschwung des bayerschen Hopfenbaues datirt erst aus dem vori- gen Jahrhundert ; bis dahin warmanim Lande der Ansicht gewesen, daß zur Herstellung eines guten Lagerbiers nur böhmischer, nicht aber inländi- scher Hopfen verwendet werden könne. Um dieses Vorurtheil zu be- kämpfen, erschwerte die Regierung einerseits so weit möglich den Bezug und die HEILQWUng, Hes böhmischen Hopfens, indem sie andererseits denjenigen Brauern, die einheimischen Hopfen verarbeiteten, mancherlei Vortheile gewährte. Nach Ueberwindung mancher Schwierigkeiten wurde hierdurch dic bayerische Hopfenkultur dergestalt gefördert , daß Bayern gegenwärtig nicht blos seinen eigenen erheblichen Bedarf an Hopfen selbt zieht, sondern noch bedeutende Mengen exportiren kann. Der Ruf, den früher Ae en Hopfen allein behaupteten, hat sich seitdem auf den bayerischen Hopfen übertragen; dieser is überall esucht und wird mit hohen Preisen bezahlt, Bei einem Durch- \{nittspreise von 50 Thlr. für den Centner repräsentirt das jährliche Productionsquantum Bayerns den Werth von 6,500,000 Thlr.

Tabaksbau wird in Bayern, besonders in der Pfalz, vielfah“

betrieben. Mit Tabak bepflanzt waren im Jahre 1863 18,850 preuß. Morgen, 1864 21,504 Morgen Land; an ‘getrockneten Blätteèrn wurden 156/485 Ctr. resp. 140,328 Ctr. gewonnen.

Behufs der Zuckerfabrication kommt zwar auch der Anbau ‘von Rüben vor; derselbe is jedoch nur von A Umfange. Von den 6 in Bayern in Betrieb befindlichen Runkelrübenzucker-Fabriken sind an rohen Rüben verarbeitet worden :

im Betriebs8jahre 1862—63 399,470 Ctr.

» » 1863—64 422,444 »

» » 1864—65 363,071 » durchschnittlih also 393,995 Ctr. jährlih. Wenn als allgemeiner Ertrag®durchschnitt - pro Morgen 135 Ctr. Rüben angenommen wer- den, so hat der Rübenbau in Bayern dennoch nur ca. 2900 Morgen Ackerland in Anspruch genommen.

Der Viehstand hat scit dem Jahre 1840 erheblich zugenommen. Nach den neuesten Zählungen waren etwa 370,000 Pferde, 3,236,000 Stück Rindvieh , 1,336,000 Schaafe, 580,000 Schweine und 105,000 Ziegen vorhanden. E s

Der Ertrag der Waldungen, die ein Areal von 9,696,456 Morgen umfaßten, wovon ungefähr die Hälfte im Besiß von Privat- personen, wird auf 2,723,503 Klafter Stamm-, 298/076 Klafter Stock- holz und 52,792,800 Wallen angegeben. L ,

Ueber den Bergbau-, Hütten- und Salinenbetrieb Bayerns enthalten die im Zollverein für das Jahr 1864 aufgestellten Tabellen folgende Angaben:

a) Gruben-Betrieb. Zahl Quantum der

A der Arbeiter.

2471 416

Geldwerth.

Md N M t i der Production. Thlr.

Werke. Ctr.

Steinkohlen 126 | 4,888,817 Braunkohlen 49 1/179,802 Eisenerze 238 1,454,654 Bleierze 7 14/027 ) ) Vitriolerze 9 59/271 12/158 86

Die Seinkohlenförderung ist am bedeutendsten in der Rheinpfalz, wo auf 56 Gruben 2,822,481 Ctr. Kohlen, also fast 60 Prozent der Gesammt-Production gewonnen wurden; drei dieser Gruben , welche 2,571,402 Ctr. Kohlen lieferten, waren landesherrlih, die übrigen 53 mit einem Ertrage von 251,079 Ctr. dagegen gewerkschaftlich. Außer- dem findet Steinkohlenbergbau noch -in- den Bergrevieren München, Gleben und Bayreuth statt. Braunkohlen wurden besonders im Re- vier Amberg (1864 1,113,774 Ctr.) und Eisenerze hauptsächlich in den Revieren Amberg (874,880 Ctr.), Bergen (391,278 Ctr.) und Bayreuth (90,000 Ctr.) gefördert. Außer den vorgenannten Grubenerzeugnissen werden noch in kleineren Mengen Gold- und Silbererze, Quesilber- erze Zinkerze, Kobalterze und Flußspath gewonnen. Das gesammte Productionsquantum des Grubenbetriebes, bei welchem 4235 Arbeiter Beschäftigung fanden, hat 7,626,572 Ctr. im Werthe von 956/681 Thlr. betragen. Von den vorhandenen 501 Werken sind 38 landesherrlich, alle Übrigen dagegen ewerkschaftlih ; das Productions-Quantum der erste- ren hatte einen Werth von 491,660 Thlr. Da der Gesammtwerth des Grubenbetriebes im Zollverein 1864 53,829,603 Thlr. ausmachke so hat Bayern daran nur mit 1/78 Prozent partizipirt.

b) Hütten - Betrieb.

Quantum Zahl der

der | i Werke. E

700,748 45/977 145,676 838 22,685 160

Zahl der

Arbeiter.

Geldwerth.

Thlr.

Roheisen in Gängen und Masseln Gußwaaren aus bien a aus Roheisen

910,174 407,553 815,839 | 1215

2,600,755 | 1449 51,300 20 82,543 55 61,217 8

S8 22 12,87: 25 5168 5

614,284 109,788 186,857

751,637 9626 17,400 7039 2858 2983 9978 1175

4

1394 * 100

E V

Stabeisen und gewalztes Eisen

Eisenblech

Tal

Kaufblei Eisenvitriol f Gemischter Vitriol

[ml mo