1888 / 83 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Mar 1888 18:00:01 GMT) scan diff

4 Rig

Auslande nur \ckwach. Infolge des Auéblcibens der amerikanischen Aufträge wird daher mehr Puddelrohcisen produzirt, da zudem die Walzwerke meist ihren Bedarf in diefer Sorte für das 2. Quartal gedeckt baben, so werden die Preise wobl für die nähfte Zeit stationär bleiben. In der leßten Woche war im Siegerlande das Geschäft in Puddelrobeifen ziemlich ftill. Gießereiroheisen und Befsemer- cisen sind unverändert und die Preise sind fest Dasselbe gilt für Thomaseisen. Im Walzeisengeschäft ist die Lage im Ganzen und Grofen eine Lefriedigende. In Stabeisen sind die Werïe zwar meistens noch binreihend be‘ckäftigt, jedoch aeben die Aufträge in leßter Zeit etwas langsamer ein und die Nachfrage ist \{wächer geworden. Auch wird vielfa Klage geführt über das Auébleiben der Spezifikationen. Die eben angeführten Uebel- stände bängen vielfah auch mit der ungebührlich langen Dauer des Winters zusammen, wodurch namentlich die Aufträge für Bauten Verzögerung erleiden. Die Preise sind zwar fest, jedoch im Verhältniß zu den Nobeisenpreisen kaum lohnend zu nennen. Der Arsck{luß des süddeutshen Walz:werkéverbandes ist durch die erfreuliche Thatsache, daß sämmtliche zur süddeutshen Gruppe gehörigen Firmen ihren Beitritt zur leßteren erklärt haben, nunmehr perfekt geworden. Was die Thätigkeit des rheinisch-westfälishen Walzwerkverbandes anbetrifft, so hat derselbe bis zum 22. d. M, einswließlich der aus dem vorigen Iabre übrigen Reste, 59 000 t an Aufträgen gebuht. Im Bandeisengeschäft ist die Stimmung eine etwas mattere, doch sind die Preise unverändert fes. In Grobblechen find Natfrage und Preife in der lezten Woche unverändert geblieben.

Seinblehe gchen im Allgemeinen weniger lebhaft, doch sind auch hier die Preise dieselben geblieben. Auch in Walz- draht ist gegen die leßte Woche eine wesentliHe Aenderung

niht zu verzeihnen; die Nachfrage von Amcrika her hat sih noch nit wieder belebt. Was Drabt stifte anbelangt, so bat si das E eshâft auf seinem früheren Stande erbalten ; erfreulich ist, daß wieder eine größere Anzahl von Werken dem Verband bei- getreten ist, so vor kurzem die sä{sis{che Gruppe, und es sollen weitere Beitrittêverhandlungen noch in der Sck{webe sein. Ueber die Lagaonfabriken sowie die Eisengießereien und Maschinen- fabriken gilt unverändert das im vorigen Bericht Mitgetheilte. Was die Eisenbahnmaterialien anbelangt, so crwartet man für die nächste Zeit arößere Aus\creibungen.

Während der Trauerwoce hat hicr der Gcesammt-Vorstand des Central-Verbandes deutscher Bäcker-Innungen „Ger- mania“, des großten Innungs- 2c. Verbandes Deutschlands, welcer eine Gesammtzabl von 21 000 Mitgliedern umfaßt, getagt und wäh- rend des 12., 13, und 14. d. M. seine Berathungen gepflogen. Zu diesen Verhandlungen waren Vertreter aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes erschicnen; denn es hatten sich außer dem ge- shäftéführenden Vorstand, der in Berlin seinen Sig hat, eingefunden die Bâckermeister Wandschneider-Wiêmar, Stiell- Lübeck, Meyer-Magdeburg, Lang-Nürnberg, Vitter-Bremen, Nie- mann-Magdeburg, Ankermann-Königéberg i. Pr, Schubert-Danzig, Jaster-Stettin, Göblih-Breélau, Grotz- Augsburg, Modersohn-Lipp- stadt, Hanke-Posen, Schlatterer- Stuttgart, Sdwindt-Karlérube i. Bad,, Hauétrald-Dresden, Köberih-Matinz, Kerzmann- Köln, Hocn-Zweibrücken und Fiedler-Met. Es wurde diesen auswärtigen Herren, indem die hiesige Väckerinnung sie in ihre Reihen aufnahm, die Etre zu Theil, an der Chainebildung bei der Beifetungéfeier des Kaisers mitzuwirken, worauf dieselben ein ganz besonderes Eewidt legten. Von den Bes schlüssen, wele der Gesammtvorstand bei seinen Beratbungen faßte, dürften die folgenden von allgemeinerem Interesse sein: In der vielbesprowenen Angelegenheit des im Reichétage berathenen „An- trages Lohren*“ wurde der Vorstand beauftragt: Falls der Antrag Lohren in cincr künftigen Reichstagésession nockŒmals auf der Bild- fläche ersbeinen sollte, beim Reichsta tabin zu petitioniren, die S8. 73 und 74 der Gewerbeordnung aufzubeben, dafür aker zum Gesey zu erheben, daß fortan die Bâker das Brot von 1 kg auf- wärts nach Gewicht verkaufen und in dieser Beziehung den anderen Hâäntlern mit Nahrungémitteln gleichgestellt werden sollen. Weiter wurde in Vorbereitung für die Unfallversicherung beschlossen, möglihst wenig Sektionen cinzurihten, wodurch cine viel cinfahere und erbeb- lich billigere Verwaltung erzielt würde. Es wurde bes{chlofen, nur fünf Sektionen für die Unfallversicberung zu begründen. Die Versamm- lung bes{chloß scdann, im Jahre 1889 einen allgemeinen Verbandstag in Karléruhe i. B. abzuhalten, mit demselben eine Fachauéstellung zu verbinden und zu derselben neben anderen Preisen au einen Preis von 500 M für den besten Backofen auszuseßen. Weiter beschloß die Versammlung, den Vorstand zu beauftragen, bier in Berlin dur wissenschaftlice und Facvorträge sowie durch Heranziehung größerer renommirter Bäcereien eine Fabscchule für Bäcker zu begrünten und die Unfosten bierzu aus dem Vermögen des Innungsverbandes „,Ger- mania“ zu entnehmen.

Nach dem Bericht der Breélauer Wechsler-Bank bat im Iabre 1587 das Brutto-Erträgniß mit 650570 A zwar an- nâähernd dieselbe Höhe wie im Vorjabre erreicht, aber der 382597 4 beiragente Yieingewinn erscheint wesentlich niedriger, als im Vorjahre, fo taß die Dividende sich um 19/9 cegen das Vorjahr vermindert. Die Utrs2ce dafür liegt in den hohen Abscreibungen von 120 287 46, die im Wesentlichen aus den empfindlichen Verlusten herrühren, wel be die Bark in Folge einer Zablungs-Einstellung erlitten bat. Der gesammte Umsaß ift um 44 Millioncn, auf 915 Millicnen, zurück- gegangen. Der Reingewinn von 382 597 H soll na Vorstlag der

Direktion wie folgt verwendet werden : 5 9% zum geseßlichen Reserve- fonds (bebufs Abrundung) 19373 #4, Tantième für den Auissihts- rath 21 342 MÆ, Tantième für den Vorstand 14 228 (Æ, Remune- ration für Beamte 3557 #4, 4} 9/o Dividende 315 000 Æ, Vortrag auf 1888 9097 M

Dortmund, 25. März. (Köln. Volks - Ztg.) Auf dem Kohblenmarkt hat die Nackfrage nah Hausbrandkoblen in den leßten aht Tagen wieder wesentli abgenommen und bewegt sich in Folge dessen nur noch in normalen Grenzen. In Folge der un- günstigen Witterung und des Hohwassers auf dem Rhein waren viel- fade Störungen im regelmäßigen Eisenbabnbetriebe und in der Rhein- shiffahrt zu verzeinen, ohne jedoch wesentlide Nachtheile für die Kohlenindustrie zur Folge zu baben. Industriekoblen, wie Koks- foblen, Koks. Schmiede- und Kesselkoblen, waren auch in der ab- gelaufenen Woche wieder gut gefragt, so daß einige Zechen eine F von 2 tis 3 M per Doppelwaggon cinutreten lasen onnten

Glasgow, 25. März. (W. T. B) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5400 Tons gegen 7200 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 26. März. (W. T. B.) Wolle besserer Begehr, unverändert, Staplers fest, Merino: ops thätig, Mohairwolle rubig, Garne und Tücher besser.

Submissionen im Auslande.

I. Chile.

30. Juli, Mittags. Ministerium sür Industrie und êffentli®e

Arbeiten. - Bau verschiedener Eisenbahnlinten. Il. Griechenland.

9, September. Patras. Georg Rufos, Bürgermeister: Nach Ablauf des Vertrages wegen Gasbeleubtung der Stadt mit dec Firma Vogel und Co. wird das Unternehmen im Submissionêwege neu vergeben.

Nähercó an Ort und Stelle.

III. Jtalien.

1) 31. März. Neapel. R. Arzenale Costruzione : Fässer aus Nußbaumholz. Voranstlag 16 500 Lire.

2) 4. April. Florenz Commissariato Militare: §0003 Stü& waslederne Handschuhe; Muster können bei den Central-Magazinen in Turin, Florenz und Neapel eingesehen werden. i:

3) 4. April, 2 Uhr. Florenz. Commissariato Militare: 9000 m blaues Tuc, 1,30 m breit. 1000 m qraues Tuc, 1,34 1 breit.

4) 6. April. Turin. R. Fonderia (Gießerei): 300 t Gießerei- Kokes. Voranschlag 13 200 Lire.

Dem Vernehmen nah in Aussi&t stehend:

9) bei der Direktion der Mittelmeerbahn in Mailand. Central- Apparate für Weichen und Signale, System Satby und Farmer in

150 cbm

der Statioa Eallarate bei Mailand, Voransck&lag 134 90 L:re. IV. Spanien.

1) 14, April, 2 Uhr. Madrid. Fomento-Ministerium. General- Direïtion für Ackerbau. Instrumente und andere Einrihtungsgegen- stände für 29 chemis(e Laboratorien zur Untersuhung des Weines. Borans{lag: 50 755, Kaution 1500 Pesetas.

2) 21. April. Mittags. Stadtrath von Caflellon. Jas, beleuWtung der genannten Stadt |

3) 4. Mai, 1 Uhr. Madrid. General - Direktion der böfent- lien Arbeiten, Bau einer provisorischen Mole aus Holz und Eisen im Hafen von Malaga. Voranshlag: 161 020,13, Kaution: 8030 | Pesetas. Naähercs an Ort und Stelle.

Verkehrs - Austaltea.

Zu welchen Auswüchsen der Vertrieb von Wertbzeichen der Privat-Briefbestellanstalten führt, beweist recht schla- gend folgende Thatsache: Mitte November v. I. ist in einer kleineren westfälishen Stadt ein solches Unternehmen gegründet worden, dessen Inhaber sofort Freimarken in zablreiten Sorten zu versciede- nen Wert?®beträgen ausgegeben hat. N2ch Verlauf von kaum cinem Vierteljahre hat derselbe Unternehmer {hon wieder eben so viel Sorten Werthzeißen in veränderter Form drucken und zum Verkauf stellen lassen, Der Umfang des Ge!cbäftébetriebes hat bierzu feinen Anlaß geboten, denn die Anstalt findet Seitens des Publikums so wenig Beachtung, daß in der leßten Zeit an mehreren auf einander folgenden Tagen nicht ein einziger Brief zur Bestellung vorgelegen hat. Auch sind von den bei Gründung des Unternehmens in den Verkehr gebrahten Marken noch große Beslände vorhanden. Die Herausgabe der neuen Wertbzcihen scheint unseres Erachtens ledigliG den Zweck zu baben, dieselben an Sammler und Händler von Briefmarken abzuseten. Ein gleiches Verfabren ist avch bei anderen ähnlihen Geschäftäunternchmunrgen beobadtet werden. Es liegt hierin cin nabe an Unfug grtnzender

Theater und Musik.

__ Im Deutschen Theater ist das Repertoire für die Oster- fetertage folgendermaßen festgestellt worden: Am ersten Feiertage wird „König und Bauer“, am zweiten „Die berühmte Frau“ und an Dienstag. den 3. April, „Faust“ gegeocn. s

Im Walhalla-Theate- seyen die Gâfte vom Königlichen Theater am Gärtnerplaß in Münden ihr Gastspiel mit dem Hermann von Schmid'shea Charakterbild „Almenrausg und Edelweiß“ fort. Dies Stück ift recht dazu angethan, uns die Eigenart des Gebirgslebens zu vergegenwärtigen und uns Sitten und Anschauungen der Gebirgsleute kennen lernen zu lassen. Es if den Berlinern bereits von früber her bekannt, wird aber von ißnen bei dem jedesmalizen Gastspiel der Mänchener von Neuem mit Vergnügen gesehen werden und darf stets des alten Beifalls sicher sein. Die spannende Handlung, die ergreifenden Scenen die urwüchsige Fröblichkeit und der Humor, die wir in dem Sbmid- {hen Werke finden, verfehlen niemals ibren Eindruck auf di Zuschauer. Daß dies in dem erfreulichen Maße kei der gegenwärtigen Auffübrung der Fall ift, ist wesentli das Hauptverdienst der Darsteller. In erster Linie genannt sei Fr. AmalieSchönchen. Von packender Mir- kung ist ibr fünstlerisch vollendetes Spiel und ergreift die Herzen der Zu- schauer. Ihr gleich an Verdienst ist Hr. Hofpauer, den wir bon nevlih bei Besprehung des „Herrgottschnizers“ als eines der tüchtigsten Mitglieder der Truppe bezeichneten. Von den Damen seien ferner Frl Hüter und Thaller erwähnt, welckde sh in ret anfpreender Weise ihrer Aufgabe entledigen. Wirksam in das tücbtige Enfemble greifen die Herren Neubert, Albert und Heiter ein. Lebhaften Anklang finden die der Aufführung eingestreuten Liedhen, Zitherrorträge und Tänze. Das Publikum untéerbält sich trefflich und zeiat i für den gebotenen Genuß dur rei{liche Beifallsspenden dankbar.

Das für heute, Dienstag, Abend (Sing-Akademie) angesctt gewesene dritte Concert tes Pianisten Dr. Ernst Jedliczka fan eingetretener Hinderniïse wegen nit stattfinden.

Mannigfaltiges.

_, „Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sprah Sich gestern mit den einzelnen Vorständen der Jnstitute und Vereine, deren Protektorat seiner Zeit von Allerhöchstderselben als Kronprinzessin übernommen war, über die Lage der Verwaltung aus, über wünschenêwerthe Aenderungen und Erweiterungen der statutenmäßigen Zwecke, für welche Sie bereitwillig Zhre fernere Mitwirkung und Unterstüßung zusagte. Jn dem weiteren Verlauf der Unterhaltung mit einzelnen Mitgliedern der Deputationen äußerte Si die Kaiserin über die allgemeine Lage der Verhältnisse, nah der „N. A. Z.“, ungefähr in folgendem Sinne :

Sie fühle als Ihre näwste heilige PfliGt dic Fürsorge der Gattin für den Hohen Gemakbl bei Dessen leidendem Gesundkbeits- zustand. Dazu sei seit dem 9. März die \{öônec, aber {were Pflich binzugetreten, wel§e die Königinnen unsercs Landes jederzeit treu erfüllt haben. Sie sci Sih im vollsten Maße des Berufs bewußt, welWer Ihr als Königin von Preußen und Deutsche Kaiserin obliege, und werde die Pflichten nach Ihren besten Kräften erfüllen. Unter diefen sozialen Pflichten habe Sie bisber die sittliche und geistige Bildung der Frauen, die Fürsorge für Gesundheitspflege, die Förderung des Fort- kommens und der Erwerbsfähigkeit des weiblihen Gesblechts vorzugê- weise ins Auge gefaßt und Sie boffe unter treuer Mitwirkung der Frauen Berlins und des Landes mebr noch als kbisker leisten ;u fönnen. Sic sehe den \{önsten Lebensberuf einer Fürstin in der unermüdli@en Thätigkeit für die Verbesserung der gesammten Lebenê- lage der nothlcidenden Klassen, aber cben weil Sie diesen Beruf als einen fo hoben und \ckwer zu erfüllerden kenne, müsse Sie zweifeln, ob cs Ihr gelingen werde, der an Sie gestellten Aufgabe so zu ge- nügen, wie Sie es von Herzen gerne wünsce.

_ Danzig, 26. März, (W. T. B.) Das biesige Eisenbahn- Betriebëéamt macht bekannt: Luf der Strecke Simonsdorf bis Tiegenhof ist der Verkebr gestern Abend wieder aufgenommen, Die Drausenseec-Niederung ist nun aub übers{wemmt ; zehn Quadrat- meilen steben unter Wasser. Heute Naht gehen noch die beiden [eßten Compagnien des hiesigen Pionier-Bataillons mit dem gesammten

Mißkraudb, wclhem am wirksamsten dadurch entgegengetreten teerden fönnte, daß Privatwerthzeihen von Markensammlern nicht gekauft | werden. Hierzu möchte um so mehr Veranlassung vorlicgen, als der- | artige Marken, da deren Auëgabe nah dem Belieben der Unternehmer bis ins Unendliche fortgeseßt werden kann, doc kaum der Aufbewah- rung werth sind.

Thorn, 26. März. (W. T. B.) Das hiesige Eisenbahn- Betriebsamt macht bekannt: Im diesjeitigen Bezirk sind sämmt-

Theater - Anzeigen. XFriedrich - Wilheimstüdtishes Theater. | oder: Ein Sommertag am Tegernsee._ Grofe | Geboren: Ein Sohn: | Mittwoch: Zum 5. Male: Die Hochzeit | Original-Pantomime. Auftreten der 5 Phä-

Deutsches Theater. Mittwoch: König nnd Vaner. Donnerstag: Götz von Berlichingen. Freitag bleibt das Thcater und die Kasse ge- \{los}en. Sonnakend: Die berühmte Frau.

Neservisten.

Wallner-Theater. Mittwoch : Gastspiel Marie Schwarz vom K. K, priv. Carl-Theater in Wien 9 6. Male: Seine junge Frau. Posse mit Sesarg in 3 Akten vcn A. Millaud und Alfred

(Sobn).

Hennequin. Donnerstag und Freitag: Geschlofsen, Sonnabend: Zum 1. Male: Die Amazone. S@wank in 4 Akten vou G v. Meser und E. Thun. Villet-Vorverckauf von Donnerstag ab, Vormit- tags von 10—1 Uhr, an der Theaterkasse.

Geistinger:

Marie Geistinger, Victoria-Theater. Halbe Preise! Mittwoch : | Marie Geistinger Zum 614. Male: Die Neise um die Welt in 80 Tagen, nebst einem Vorspiel: Die Wette um cine Million. Großes Auéstattungs\tück mit Ballet ven A. d’'Ennerv und Jules Verne.

Donnerstag und folgende Tage: Die Reise um die Welt in §0 Tagen.

Walßfzalla-Theater. Mittwoh: 19. Gesammt- Gastspiel der Münchener Mitglieder des Königl. Theaters am Gärtnerplaßz, unter Leitung des Kgl. b. Hofschauspielers Hrn. Max Hofpauer. Zum 4. M.: | 75 Künftler Almenrausch und Edelweiß, Oberbaverisches | 50 Kürtler. Charafterbiid mit Gesang und Tanz in 5 Akten von Herrmann von Schmid,

Preise der Plätze: Parquet 3 Æ, I. Nang 3 und 4 Æ, alle anderen unverändert,

Donnerstag: Zum ò. Male: Almenrausch uud Edclweif;.

des Reservisten. nach Chivot und Duru von F Zell. Donnerstag: Zum 6. Male: Die Hochzeit des

Residenz-Theater. Mittwoch: Zum 87. Male: Francillon. Schauspiel in 3 Akten von A. Dumas Deutsch von Paul Lindau.

Donnerstag: F

Belle-Alliance-Theater. Mittwoch: Gastspiel und vorlegte Abschieds-Vorstellung der Frau Marie Sei Drei Paar Schuhe. Gesang in 3 Akten und einem Vorspiel von Carl Görliß, bearbeitet von Alois Berla.

Donnerstag: Leßte Abscbieds-Vorstelung der Fr. : Therese Krones.

Central-Theater. Mittwoch: Zum 24. Male

Die Himmelsleiter. von W. Mannstädt. : Donnerstag : Dieselbe Vorstellung.

Eoncert - Haus. Mittwo§: Gesellschafts-

Concert des Kapellmeisters Herrn Karl Meyder, (10 Soliften).

Dennerstag: Gesellschafts-Concert.

Circus Renz. unwiderruflich leßte Vorstellung in dieser Saison. * Mittwoh: Auf Verlangen :

lihe Stredcken, auch Garnsee—Lessen, wieder fahrbar.

Pontonmaterial des Bataillons nach Elbing ab, da daselbst noÿ viele Menschenleben dur die Hochfluth gefährdet sind.

Elbing, 27. März. (W. T. B.) In der Stadt stebt das Wafser höber als bei decn großen Uebers&wemmungen 1855 und 1876. Die Häuser in den Vorstädten stehen bis zum zweiten Stock unter Wasser. An der Dammbruchstelle bei Jonasdorf sind drei große Gehöfte völlig weggerissen. In Marienburg find mehrere Häuser eingestürzt, Verlust an Menschenleben ist jedo niét zu beflagen.

\ 4 es ; S) . Posse mit Gesang in 4 Akten brit Bex

Auftreten der

sprüunge“. Wagner.

Donnerstag: Vorstellung.

großartigen Vorstellung, welche Sonnabend zum Benefiz

stattfand.

raucillon.

Lebensbild mit

nomene der Luft. „Die großartigen Beduinen- Schulreiterin Fr!k. vorzüglichen Reit- fünstlerinnen Frl. Lillie Meers und Frl. Allen,

, Sonnabend: Gala-Vorstellung zum Benefiz für die vorzüglichen Neitkünstlerinnen Geshwister Nofa und Lillie Meers, gleichzeitig als Wiederholung der

Sonntag: Lette Sonntag#-Vorstellungen. E. Nenz, Direktor.

1 Hrn. Hubert Lehré (Gemel bei Prehlau). Hrn. Rittergutskesiter HDaul Welzel (Nieder-Kosel bei Niesky). Hrn. Ger.-Afsefsor A. Kloßsch (Halle a. S.). Hrn. Apotheker O. Rothe (Charlottenburg). Eine

Tocbter: Hrn. Maurermeister C. Wichert (Trebbin, Kreis Teltow). Hrn. Friedri Habn (Unseburg). Hrn. Konsul Wm. Paats (Han- nover), Hrn. Oberförster-Kandidaten Sache (Forfthaus Guttentag). Hrn. Robert Dango velhe am vergangenen | (Elberfeld). für die Familie Hager | Gestorben: Hr. Friß Heyn (Danzig). Hr.

Kriminaldirefktor a. D. von Bülow (Bützow). Frau Natalie von Stülpnagel, geb. von Kriegë- beim (Berlin). Hrn. von Nathusius-Ludom Sohn Günther (Rudolstadt). Hrn. Kammer-

(Leni: Fr. als Gafît.)

rem. - Lieut. Axel von

Gesangêposse in 4 Akten Anfang 7# Uhr.

MIEIA * R Albrecht (Friedenau—Berlin). Wulff mit Hrn. Rechtsanwalt Dr, burg-Hohenfelde—Berlin).

Verehelicht:

Donnerstag, den 5. April, Hr. Louis Gberstadt mit Frl,

(Frankfurt a. M.).

Die Tonriften,

Familien - Nachrichten.

Verlobt: Frl. Eveline von Knoblaub mit Hrn. Schuly _ Stendal). Frl. Auguste von Wulffen mit Hrn. Reg.-Assessor Karl Boehm (Straßburg i. E.). Frl. Emilie Reinecke mit Hrn. Reg.-Referendar Dr. Schottelius (Hannover). Frl. Paula Grün- bagen mit Hrn Dr. phil. Paul Karge (Breslau). Frl. Anna Fischer mit Hrn. €and, theol, Fritz CRRE Wiedt (Königéberg). Frl. Frieda Köster mit Hrn. Apotheker Karl Lindemann (Neustadt a R. Retbem a. A.) Frl. Klara Bothe mit Hrn. Amtsrichter August Melicr (Hannover). Frl. Rofa Albrecht mit Hrn. Dr. med. Ebrenfried

] Hr. Hermann Ellwanger mit Frl. Marie Conrad (Berlin). Hr. Zahnarzt Erich Smidt mit Frl. Eertrud Künze (Berlin).

herrn A. von Plessen Tochter Marie (Damé- hagen). Hr. Kaufmann August Lucks (Uelzen). Frau Prediger Klara Vogtherr, geb. Dutten- hofer (Peterêwaldau i. Sl.) Hr. Heinr. Minuth (Fiscbbausen). Frau Elisabeth Dorothea Stakemann, geb. Göfsel (Hage, Ostfr.).

(Ofterholz—

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch{ olz). Dru der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW,, Wilhelmstraße Nr. 32. Zehn Beilagen (einschlietliG Börsen-Beilage),

und die Jnhaltsangabe zu Nr. 5 des öffeut-

lihen Anzeigers (Kommanditgesellschafteu

auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 19. bis 24, März 1888.

Berlin:

Frl. Ingeborg Sauer (Ya2m-

Emma Steger

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

16 B33,

Berlin, Dienstag, den 27. März

188,

on

Deutsches Reich.

Geseh, betreffend den Shugz von Vögeln. Vom 22. März 1888.

Vir Friedri ch, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Reichs, nah erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstages, was folgt:

S .

Das Zerstören und das Ausheben von Nestern oder Brutstätten der Vögel, das Zerstören und Ausnehmen von Eiern, das Ausnehmen und Tödten von Jungen, das Feil- bieten und der Verkauf der gegen dieses Verbot erlangten Nester, Eier und Jungen ist untersagt.

Dem Eigenthümer und dem Nugzungsberehtigten und deren Beauftragten steht jedo frei, Nester, welche sih an oder in Gebäuden oder in Hofräumen befinden, zu beseitigen.

Auch findet das Verbot keine Anwendung auf das Ein- sammeln, Feilbieten und den Verkauf der Eier von Strand- vögeln, Seeshwalben, Möven und Kiebigzen, jedoch kann dur Landesgeseß oder dur landespolizeilihe Anordnung das Ein- sammeln der Eier dieser Vögel für bestimmte Orte oder für bestimmte Zeiten untersagt M

F: .

Verboten i| ferner:

a. das Fangen und die Erlegung von Vögeln zur Nacht- zeit mittelst Leimes, Schlingen, Neßzen oder Waffen; als Nachtzeit gilt der Zeitraum, welcher eine Stunde nah Sonnenuntergang beginnt und eine Stunde vor Sonnen- aufgang endet;

b. jede Art des Fangens von Vögeln, so lange der Boden mit Schnee bedeckt ist;

c. das Fangen von Vögeln mit Anwendung von Körnern oder anderen Futterstoffen, denen betäubende oder giftige Be- standtheile beigemisht sind, oder unter Anwendung geblendeter

S Lockvögel ;

l, das Fangen von Vögeln mittelst Fallkäfigen und Fallkästen, Neusen, großer Schlag- und Zugnete, sowie mittelst

[beweglicher und tragbarer, auf dem Boden oder quer über

das Feld, das Niederholz, das Rohr oder den Weg gespannter Negte. Der Bundesrath is ermächtigt, auch bestimmte andere

M Arten des Fangens sowie das angen mit Vorkehrungen,

welche eine Mafsenvertilgung von Vögeln ermöglichen , zu verbieten.

O. 3.

Zu der Zeit vom L März bis zum 15. September ist das Fangen und die Erlegung von Vögeln sowie das Feil- bieten und der Verkauf todter Vögel überhaupt untersagt.

Der Bundesrath ist ermächtigt, das Fangen und die Er- legung bestimmter Vogelarten, sowie das Feilbieten und den Verkauf derselben auch außerhalb des im Absagz 1 bestimmten Zeitraums allgemein oder für gewisse Zeiten oder Bezirke zu untersagen.

S4 a . (=— E, S Z S E 2 : d = r Dem Fangen im Sinne dieses Geseßes wird jedes Nach- stellen zum Zweck des Fangens oder Tödtens vor Vögeln,

insbesondere das Aufstellen von Nezen, Schlingen, Leimruthen oder anderen Fangvorrihtungen gleihgeatet. 8 5, Vögel, welche dem jagdbaren Feder- und Haarwilde und

dessen Brut und Jungen, sowie Fischen und deren Brut nach-

stellen, dürfen nach Maßgabe der landesgeseßlihen Bestim- mungen über Jagd und Fischerei von den Jagd- oder Fischerei- berechtigten und deren Beauftragten getödtet werden.

Wenu Vögel in Weinbergen, Gärten, bestellten Feldern, Baumpflanzungen, Saatkämpen und Schonungen Schaden an- rihten, können die von den Landesregierungen bezeichneten

ÿ Behörden den Eigenthümern und Nugzungsberechtigten der

Grundstücke und deren Beauftragten oder öffentlichen Schuß- beamten (Forst- und Feldhütern, Flurshüßen 2c.), soweit dies zur Abwendung dieses Schadens nothwendig ist, das Tödten solher Vögel innerhalb der betroffenen Oertlichkeiten auch während der im 8. 3 Absag 1 bezeichneten Frist gestatten. Das Feilbieten und der Verkauf dex auf Grund solcher Erlaubniß erlegten Vögel sind unzulässig.

Ebenso können die im Absaz 2 bezeichneten Behörden einzelne Ausnahmen von den Bestimmungen in 8. 1 bis 3 diejes Gesetzes zu wissenschaftlihen oder Lehrzwecken, sowie zum Fang von Stubenvögeln für eine bestimmte Zeit und für bestimmte Dertlichkeiten bewilligen.

Der Bundesrath bestimmt die näheren Vorausseßungen,

unter welchen die im Absatz 2 und 3 bezeihneten Ausnahmen

statthaft sein sollen. __ Von der Vorschrift unter §. 2b kann der Bundesrath für bestimmte Bezirke eine allgemeine Ausnahme gestatten. 8. 6. _ Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieses Gesetzes oder gegen die von dem Bundesrath auf Grund derselben er- lassezen Anordnungen werden mit Geldstrafe bis zu einhun- dertundfünfzig Mark oder mit Haft bestraft. | __ Der gleichen Strafe unterliegt, wer es unterläßt, Kinder oder andere unter seiner Gewalt stehende Personen, welche jemer Aufsicht untergeben sind und zu seiner Hausgenossen- haft gehören, von der Uebertretung dieser Vorschriften ab- zuhalten. , S. 1.

__ Neben der Geldstrafe oder der Haft kann auf die Ein- ¡iehung der verbotswidrig in Besiß genommenen, feilgebotenen oder verkauften Vögel, Nester, Eier, sowie auf Einziehung der Werkzeuge erkannt werden, welche zum Fangen oder Tödten der Vögel, zum Zerstören oder Ausheben der Nester, Brut- latten oder Eier gebraucht oder bestimmt waren, ohne Unter- \hied, ob die einzuzichenden Gegenstände dem Verurtheilten gehören oder nicht.

Ist die Verfolgung oder Verurtheilung einer bestimmten Person niht ausführbar, so können die im vorstehenden Absagz bezeichneten Maßnahmen selbständig erkannt werden.

8. 8.

Die Bestimmungen dieses Gesetzes finden keine Anwendung

a. auf das im Binnen befindliche Federvieh ; i 2 auf die nah Maßgabe der Landesgeseße jagdbaren

ögel; E auf die in nachstehendem Verzeichniß Vogelarten :

1) Tagraubvögel mit Ausnahme der Thurmfalken,

2) Uhus,

5) Würger (Neuntödter),

4) Kreuzschnäbel, : -

5) Sperlinge (Haus- und Feldsperlinge),

6) Kernbeißer, /

7) Rabenartige Vögel (Kolkraben, Rabenkrähen, Nebel- frähen, Saatkrähen, Dohlen, Elstern, Eichelheher, Nuß- oder Tannenheher),

8) Wildtauben (Ringeltauben, Hohltauben, Turteltauben),

9) Wasserhühner (Rohr- und Bleßhühner),

10) Reiher (eigentlihe Reiher, Nachtreiher oder Rohr- dommeln), i

11) Säger /Sügelungee, Tauchergänse),

12) alle nit im Binnenlande brütende Möven,

13) Kormorane,

14) Taucher (Eistaucher und Haubentaucher).

Auch wird der in der bisher üblichen Weise betriebene Krammetsvogelfang, jedoch nur in der Zeit vom 21. Sep- tember bis 31. Dezember je einschließlich, durch die Vor- schriften dieses Gescßes niht berührt.

Die Berechtigten, welhe in Ausübung des Krammets- vogelfangs außer den eigentlihen Krammetsvögeln auch andere, nach diesem Gese geshüßgte Vögel unbeabsichtigt mitfangen, bleiben ftraflos.

aufgeführten

S. 9.

Die landesrechtlichen Bestimmungen, welche zum Schutz der Vögel weitergehende Verbote enthalten, bleiben unberührt. Die auf Grund derselben zu erkennenden Strafen dürfen jedo den Höchstbetrag der in diesem Geseg angedrohten Strafen nicht übersteigen.

10.

Dieses Gese tritt am 1. Juli 1888 in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift

D

und beigedrucktem Kaiserlihen Fnsiegel. Gegeben Charlottenburg, den 22. März 1888, (L. S) Friedrich. von Boetticher.

Geseg, betreffend die Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit blei- und zinkhaltigen Gegenständen vom 25. Juni 1887 (Reihs-Gesezbl. S. 273).

Vom 22. März 18388.

Wir Friedrich, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstages, was folgt: Die Vorschrift im §. 8 des Gesetzes, betreffend den Ver- kehr mit blei- und zinkhaltigen Gegenständen, vom 25. Juni

1887 (Reichs-Gesegbl. S. 273) wird dahin abgeändert, daß die Bestimmungen im §8. 4 Nr. 2, §8. 6 desselben Gesetzes auf das Feilhalten und Verkaufen von Konserven erst vom 1, Oftober 1889 ab Anwendung finden. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlihen FJnsiegel. Gegeben Charlottenburg, den 22. März 1888. (E. S) Friedricdch. von Boetticher.

Königreich Preußen.

BeranntmacGunga

Nach Vorschrift des Gesctes S. 357) sind bckannt gemacht:

1) das Allerhöchste Privilegium vom 14. Dezember 1887 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreisanleibescheine des Kreises Freistadt im Betrage von 180 000 Æ dur das Amtsblatt der König- lihen Regierung zu Liegnitz, Jahrgang 1888 Nr. 7 S. 37, ausgegeben den 18, Februar 1888;

vom 10. April 1872 (Gesetz-Samml.

7) das unterm 25. Januar 1888 Allerböch\t vollzogene Statut für die Entwäfferungsgenofsenschaft zu Petersgraeß im Kreise d A Strebliß dur das Amtsblatt der Königlihen Regierung zu Oppeln Nr. 6 S. 47, ausgegeben den 10. Februar 1888;

8) das unterm 50. Januar 1888 Allerhöch{st vollzogene Statut für die Entwässerungsgenofsenshaft ¿u Vishdorf im Kreise Rosên- berg O-S. dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 8 S. 64, ausgegeben den 24. Februar 1888:

9) der Allerböbste Erlaß vom 1. Februar 1888, betreffend die Verleihung des Entecignungsrechts an die Stadtgemeinde Siegen bezüglih der Ausfübrung der projektirten Quellwaferleitung, dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr. 8 S. 57, ausgegeben den 25. Februar 1888;

10) das unterm 6. Februar 1588 Allerhöch#t vollzogene Statut für die Nestbachthal-Ent- und Bewässerungsgeno\senshaft zu Zanow im Kreise Schlawe durch das Amtsblatt der Königlihen Regterung zu Köslin Nr. 9 S. 53, ausgegeben den 1. März 1888;

11) das unterm 8. Februar 1888 Allerböst vollzogene Statut für die Entwässerungégenossenschaft zu Falkowitz im Kreise Opveln durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. I S. 74, ausgegeben den 2. März 1888.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen 7 ;

heit8samts sind in der Zeit vom 11, bis 17. März cr. von je 1000 Bewohnern, auf den Iahresdurchsch{nitt berechnet, als gestorben c) r

gemeldet: in Berlin 18,9, in Breslau 30,9, in Königsberg 32,2, in Köln 19,9, in Franffurt a. M. 22,2, in Wiesbaden 28,6, in Hannover 17,5, in Kassel 17,1, in Magdeburg 24,9, in Stettin 22,6, in Altona 27,0, in Straßburg 33,7, in Meg 22,9, in München 28,8, in Nürnberg 33,9, in Augsburg 33,5, in Dresden 20,5, in Leipzig 19,8, in Stuttgart 19,4, in Karlsruhe 20,9, in Braunschweig 19,6, in Hamburg 23,2, in Wien 30,6, in Pest 35,6, in Prag 34,8, in Triest 34,3, in Krakau 44,9,

2) der unterm 4. Januar 1888 Allerhöchst vollzogene Na(htrag |

zu dem Statut des Koppen-Schönauer Deichverbandes vom 29, No- vember 1852 durch das Amtsblatt der Breslau Nr. 10 S. 94, ausgegeben den 9, März 1888;

3) daë unterm 4, Januar 18883 Allerböch\t voklzogene Statut für die Entwässeruugsgenofenschaft der Leinemarsh in den Feldmarken Vesbeck, Eéverke und Warmelob ¿zu Veébeck im Kreise Neustadt a. R. durch das Amtsblatt der Königliwen Regierung zu Hannover Nr. 11 S. 101, au2gegeben den 16. März 1888;

4) der Allerhöchste Erlaß vom 14. Januar 1888, betreffend die Verleibung des Rechts zur Chaufscegelderhebung an den Kreis Ratibor bezügli der Chausseen 1) von Annaberg bis zur Rybniker Kreisgrenze in der Richtung auf Loslau, 2) von Zaudiy zum Anfch{luß an die Ratibor-Gorzützer Chaussee bei Lubom, 3) von Niedane anschließend an die Chauffee von Kosel nah Ratibor zum Anschluß an die Ratibor-Raudener Chaussee bei Nendza mit den Abzweigungen von Swichowiß nah Hammer und von ESaniowitß über Slawikau bis zur Koseler Kreisgrenze und 4) von Hoschialkowiy nach der Stadt Qultschin. dur das Amtsblatt der Königlihen Regierung zu Vppeln Nr. 8 S. 64, ausgegeben den 24. Februar 1888;

5) der Allerböch{ste Erla vom 18. Januar 1888, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Berlin zur Erwerbung der zur Freilegung der Südseite der Yorkstraße von der Bellealliancestraße bis zur Großbeerenstraße, der Dresdenerstraße von der Prinzerstraße bis zur Bu@Eowerstra®e und der Warschauerstraße von der Frankfurter Allee bis zur Memelerstraße erforderlichen Grund- stücke, dur das Amtsblatt der Königlihen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 7 S. 63, ausgegeben den 17. Februar 1888;

6) das unterm 25. Januar 1888 Allerböch#t vollzogene Statut für die Entwäfserungsgenossenshaft zu Deutsh-Zerniß im Kreise Tost- Gleiwiß durch das Amtsblatt der Königliwen Regierung zu Oppeln

Königlichen Regierung zu |

Nr. 7 S. 54, ausgegeben den 17. Februar 1888;

in Amsterdam 24,6, in Brüfsel 28,4, in Paris ?, in Basel —, in London 19,5, in Glasgow 27,0, in Liverpool 20,1, in Dublin 29,0, in Edinburg 17,3, in Kopenhagen 25,1, in Stockbolm 24,9, in Christiania 26,6, in St. Petersburg 32,9, in Warschau 23,8, in Odessa 26,2, in Rom 32,9, in Turin 33,6, in Venedig 32,8, in Alerandria 40,1, Ferner in der Zeit vom 19, Februar bis 25. Februar d. I.: in New-York 29,2, in Philadelphia 19,6, in Baltimore 20,5, in Kalkutta 28,3, in Bombay 22,0, in Madras 44,2.

Die Sterblichkeit hat in der Berihtswoche in den meisten größeren Städten Europas wieder abgenommen. Einer sehr günstigen Sterblichkeit (bis 15,0 pro Mille und Jahr berecnet) erfreuten h Rostock und Essen. Günstig (bis 20,0 pro Mille und Iahr) war die Sterblichkeit in Berlin, M.-Gladbah, Düsseldorf, Elberfeld, Hannover, Kassel, Braunschweig, Stuttgart, Leipzig, Bremen, London, Edinburg u. a. Etwas höher (20,0 und etwas darüber) war die Sterblichkeit in Dresden, Barmen, Karlêruhe, Mannheim, Liverpool. Eine sehr hobe Sterblichkeitsziffer (über 35,0 pro Mille) meldet von den deutshen Städten Chemnitz. Unter den Todesursachen haben zunächst afute Entzündungen der Athmungsorgane und Katarrbhe der Luftwege vielfah abgenommen und weniger Sterbe- fälle hervorgerufen; auch Darmkatarrhe und Brechdurhfälle der Kinder haben weniger, nur in Berlin, Dresden, Nürnberg, Peft etwas mebr, Todesfälle veranlaßt. Die Theilnahme des Säuglings- alters an der Gesammtsterblihkeit war im Allgemeinen eine kleinere als in der Vorwoche. Von je 10000 Lebenden starben, aufs Zahr berechnet, in Berlin 52, in München 90 Säuglinge. Von den

Infektionékrankheiten waren Sterbefälle an Masern und Poken etwas mehr, an Stharlah, Diphtherie, typhösen Fiebern und Keuchhusten etwas weniger gemeldet.

Sterbefälle an Mafern haben in Hamburg und Prag etwas abge- nommen, während sie in Straßburg, Lyon, London, St. Petersburg etwas bäufiger wurden; auch Erkrankungen kamen aus den meisten Orten, aus denen Berichte vorliegen, in zahlreiheren, nur in Ham- burg, Pest und Edinburg in weniger Fällen zur Anzeige. Das Scharlacchfieber wurde in Danzig, Wien etwas bäufiger, in Kopenhagen, London , St. Petersburg seltener Todesveranlafsung ; Erkrankungen wurden aus Breslau, Hamburg, Wien, Edinburg, Kopenhagen in gesteigerter Zabl zur Meldung gebracht. Die Sterb- lihkeit an Diphtherie und Croup war vielfa, wie in Berlin, Breslau, München, Dresden, Frankfurt a. M., Leipzig, Nürnberg, Pest, Prag, Warschau, St. Petersburg eine geringere, in Hamburg, Wien, Amsterdam, London, Kopenhagen dagegen eine größere als in der vorhergegangenen Woche. Erkrankungen wurden aus Berlin, Breslau, Hamburg, weniger in Nürnberg, im Regierungsbezirk Schles- wig, Wien, Pest, Kopenhagen, Christiania zablreiher mitgetheilt als in der Borwoe. Vex Unterletbstyphus hat in Ham- burg, London, St. Petersburg weniger, in München, Chemnitz, (29 Sterbefälle in der Berichtswoche) wieder mehr Todesfälle bedingt, neue Erkrankungen wurden in wenig gegen die Vorwoche veränderter Zabl mitgetheilt, nur in Hamburg hat die Epidemie erbeblich ab- genommen. An Flecktyphus kamen aus Magdeburg, London je 1, aus Warschau 2, aus Prag 4 Sterbefälle, Erkrankungen aus dem Regierungsbezirk Aachen 2, aus Stockholm 1 zur Berichterstattung. An epidemischer Genickstarre wurde je 1 Todesfall aus Kiel und Rom und Erkrankungen aus Nürnberg ge- meldet. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut waren in Wien und Kopenhagen zahlrei. Dem Kindbettfieber erlagen in Londen eine größere Zahl von Frauen. Der Keuchhusten hat in Berlin und London weniger, in St. Petersburg mehr Opfer als in der Vorwoche gefordert; in Hamburg, Wien, Kopenktagen bat die Zahl der bekannt gewordenen Erkrankungen etwas abgenommen. Einzelne Todesfälle an Pocken famen aus Pest, Graz, Lyon, mehrfache aus St. Petersburg (2), Triest, Rom, Warschau (je 4), aus Prag 15 zur Meldung, neue Erkrankungen aus Berlin 4, aus Wien 7.

Die sanitären Verhältnisse in Berlin blieben auch in dieser Berichtëwoche günstige, die Sterblichkeit war sogar eine noch kleinere als in der Vorwoche. Seltener kamen akute Entzündungen der Athmungsorgane zum Vorschein und führten auc in erbeblih ver- minderter Zabl zum Tode. Darmkatarrbe urd Brechturhfälle der Kinder zeigten im Ganzen ein ähnlihes Verhalten wie in der Vor- woche. Der Antheil des Säuglingêalters an der Sterblichkeit war jedo ein kleinerer, Von den Infektionskranfkheiten blieben Masern, Sw{arlach und typhöôfe Fieber in fast gleih beshränkter Zahl und zeigten si in keinem Stadttbeil in nennen8werther Zahl. Erkrankungen an Diphtherie haben abgenommen und traten gleichfalls in keinem Stadttbeil in größerer Zahl zum Vorschein. #Weitere Erkrankungen an Pocken kamen 4 zur Anzeige. Der Keuchhusten veranlaßte zwar noch zahlreihe Erkrankungen, doch war die Zabl der durch ihn bedingten Sterbefälle eine kleinere. Erkrankungen im Wocbenbett zeigten gegen die vorangegangene Woche eine Abnabme, wäbrend rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut und rheumatische Beschwerden aller Art keine wesentlihen Veränderungen in ihrem Vorkommen aufwiesen.