1931 / 112 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 May 1931 18:00:01 GMT) scan diff

den Wert des Instituts zur Zeit des Auflösungsbeschlusses des Konsortiums zu bestimmen. Dabei werden die Sachverständigen den Wert festzustellen haben, den das Justitut unter Beruück- sihtigung der Gestchungskosten, des Erhaltungszustandes und der wissenshaftlihen Bedeutung zur Zeit der jeweiligen Erstattung der Gutachten haben wird. : t x ck

Der Preis. der der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft zur Förde- rung der Wissenschaften vom italienishen Staate zu zahlen sein w “d, wird sich belaufen auf: E S

85% des in dem ersten Gutachten festgeseßten Wertes, ver- mindert um den Wert der Zementbassins, die das Comitato Talassografico fürzlih angelegt hat, sowie um den Wert des Geländes, das dem Jnstitut vor kurzem von der Gemeinde Ro- vigno geschenkt worden ist; i

und 50% der Differenz Polen dem Wert der von den Sachverständigen des ersteren der beiden obenerwähnten Gutachten und dem für das Institut festgeseßten Wert zum Zeitpunkt der eventuellen Auflösung des Konsortiums.

Artikel 16.

Ueber etwaige Meinungsverschiedenheiten über die Aus- [legung dieses Abkommens entscheidet ein Schiedsgericht aus drei Mitgliedern, einem italienishen, einem deutshen und einem neu- tralen als Vorsizenden, Ueber lehteren werden die beiden Re-

ierungen sih verständigen. Mángels einer Einigung wird der

sÖweizerische Bundespräsident um die Ernennung des neutralen

torsißenden ersucht werden,

; Artikel 17. Uebergangsbestimmungen,

Das zur Zeit im Amt befindliche Personal des Jnstituts für Meeresbiologie in Roviguno behält seine Funktionen und er- worbenen Rechte. N Ausgefertigt in doppelter Urschrift in. deutsher und italienischer Sprache.

Berlin, den 25. Februax 1930,

Friedrih Glum, Generaldirektor der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Giovanni Magruini, Vice-presidente del R. Comitato Talaesografico italiano,

Verordnung über die Befreiung von der Verpflichtung zux Neueichung von Milchflaschen. Vom 7. Mai 1931. (Veröffentlicht im RGBl. 1931, T S. 147.)

Auf Grund des § 12 Abs. 1 der Maß- und Gewichts- ordnung vom 30. Mai 1908 (RGLI. S. 349) wird hiermit nah Zustimmung des Reichsrats verordnet:

Milchflashen mit Kaumgehaltsbezeihnung, die den Vor- riften des in der Anlage abgedruckten Normblattes Din 5101*) entsprechen, brauchen, auch wenn sie als Maße im Sinne des 8 6 Abs. 1 und 3 der Maß- und Gewichisordnung verwendet werden, bis auf weiteres nicht neugeeicht zu werden.

Berlin, den 7. Mai 1931.

Der Reichswirtschaftsminister. Mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt: Trendelenburg, Staatssekretär.

*) Hier niht mitabgedruckt.

Bekanntmachung. Der Herr Reichswirtschaftsminister hat durh Erlaß vom 4. Februar 1931 die von der Commercial Union Assurance Company, Limited, in London beantragte Zulassung zum Betriebe der Einheitsversicherung mit Mit- liedern des Reichsverbandes für Herren- und Knabenbekleidung m Gebiete des Deutschen Reichs erteilt.

Berlin, den 11. Mai 1931. Das Neichsaufsichtsamt für Privatversicherung. J. V,: Dr. Braunhälter.

are E

Bekanntmachung. Der Anker, Allgemeine Versicherungs - Aktiengesellschaft in Wien, hat an Stelle seines bisherigen P ma tigten, errn Rechtsanwalt Dr. William Meinhardt in Berlin, den errn Hofrat E Drumm in München, Leopoldstr. 4 f einem Hauptbevollmächtigten für das Deutsche Reich beste t (vgl. die Bekanntmahung vom 19. Mai 1928 im Reichs- anzeiger Nr. 120 vom 24. Mai 1928). Berlin, den 11. Mai 1931.

Das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung. F. V.: Becker.

Bekanntmachung,

Die am 15. Mai 1931 ausgegebene Nummer 18 des Neichsgeseßblatts, Teil I, enthält:

Die erste Verordnung über Aenderung der Eihordnung, vom 27, April 1931, i

die Verordnung über Neerganoertimmungen für die Neu- eichung von Meßgeräten, vom 27. April 1931,

die Verordnung über die Prüfung der Krankenkassen, vom 6, Mai 1931,

die Bekanntmachung über die Ausprägung von Reichssilbermünzen im Nennwert von 3 Reichsmark, vom 6. Mai 1931,

die Verordnung über die Befreiung von der Verpflichtung zur Neueihung der Milchflaschen, vom 7. Mai 1931.

Umfang § Bogen. Verkaufspreis 0,15 RM.

Postversendungsgebühren: 0,05 RM für ein Stück bei Voreinsendung,.

Berlin XNW 40, den 15. Mai 1931. Reichsverlagsamt. Dr. Kaisenberg.

Preufen.

Verbot.

Auf Grund der 88 12 und 13 in Verbindung mit b piffer 3 der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten zur Be- ämpfung politischer Ausschreitungen vom 28. März 1931 ver- biete ih die in Berlin erscheinende periodishe Druschrift „Die Kämpferin, Organ der Gesamtinteressen der arbeitenden Frauen“, mit sofortiger Wirkung bis zum 18. Juni 1931 einschließlich. Das Verbot umfaßt ‘die in dem- selben Verlag erscheinenden Kopfblätter der Druckschrift sowie

jede angeblih neue Drucsschrift, die sih sachlih als die alte

darstellt oder als ihr Ersaß anzusehen t. _ ; Gegen das Verbot ist die Beschwerde zulässig; sie hat keine

Wirkung. Die Beschwerde ist ‘bei mir einzureichen.

aufschiebende 1 2 Absatz 1 der Ver-

Gleichzeitig wird auf Grund des S 1 af E ordnung des Herrn Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 28. März 1931 Nr. 7 der vorgenannten

beschlagnahmt eingezogen.

Zeitschrift IA. 3. 6633/1. Berlin, den 13. Mai 1931. Der Polizeipräsident.

Grzesinsfi. É

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Der Reichsrat tritt am Dienstag 5 Uhr nachmittags, im Reichstag3gebäu zusammen.

dem 19. Mai 1931, de zu einer Vollsizung

Parlamentarische Nachrichten.

Der Preußische Staatsrat wird am Dienstag, dem den Staat§8vertragmit der u beraten. Der mit der Beratung te Verfassungs- und Hauptauss{chüß Bekanntlich soll das uni zur ersten Beratung gestellt und

19. Mai, zusammentreten, um en Kirche z etraute vereinig 1sammentreten.

evangelis des Vertrages wird bereits am Montag Geseß im Landtag am 8, am 13. Juni verabschiedet werden.

Der Reichstagsuntersuchungsausshuß für die Roggenstüßung sih am 18. d. M. weiter mit der Bilanz d uge von Weltzien usionsgewinn in ein Gutachten, betreffend die Kapitalverkehrssteuer, erstattet. Er anah wäre der Fusionsgewinn Jn diesem Gutachten ugrunde gelegt, es Vereins } nn mir nicht vorstellen, wie ih oll, wenn ih nicht Unterbagen tlih oder mündlich waren, weiß t des Herrn Geßner enthält bereits der Bilanzaufstellung tubbendorf elbst auf guten

beschäftigte GFC.

e u der Ueberna 300 000

etricb8gewinn

verlas heute dieses Gutachten, kapitalverkehrssteuerpflihtig

ird ein Reingewinn von 8 euge erklärte nah dem Na eitungsverleger dazu: Jch ekommen sein ätte. Ob diese s{hri tch niht mehr. Der Bilanzberi darüber nihts, weil der Austaus vorausgegangen Der Zeuge plädiert also

richténbüro

war. Abg. auben. Den in der Sache hat er die estrigen Feststellungen niht ershüttert, Jh hatte ihn inanztehnishe Organ des Herrn Scheuer ätte damals do daraus entnehmen, daß

Interlagen Haben

er die Verant- at, sondern euge von ilanz _ war dem Vorstand von Vec- ar nihts bekannt. Die Bilanz ist nicht etwa mit tellt worden, Abg. tellung dieser tgehende Ver- at die GJE. inzelmühlen

Die Hefftshe Kunstmühle hat Sie wurde anfangs mit 2 Mil- 6,7 Millionen übernommen. Z ch erheblihe Aufwendungen ex ganzen von ystem Baade Das Fnstrument

eute erklärt, so muß i wortung für die Bilanz nicht \elbst getragen den verstorbenen Herrn Brozio beruft,

ien: Bei Aufstellung der

ufsabsichten Rüeksiht au Stubben Bilanz hatte Herr Sche kaufsofferten

sihten aufge

ie Verkaufsab N on bei Auf

orf f- (D, 21 uer dein R. emacht, Die Preußenkasse ihlenvereinigung und der gesamt 27 Millionen gekauft, man dabei zweimal lionen bewertet, nahher für den 27 Millionen kommen no Mühlenreparaturen, enkasse betriebenen Entwicklung unter dem lare Entwicklung zum Getreidemonopol. i sollte die GJC. sein und nur, weil die Preußenkasse den Beweis erbringen wollte, daß sie niht zu teuer bezahlt 1 e Unternehmen erworben hatte, mußten soviel Herr Hirsh hat mehrfah gesagt: Hinter mix stehen doch meine Großaktionäre, die verlangen, daß mache, um das Untern aub (Preußenkasse):

ungen bedurft, um den en uns durch die Bilanz von 1926/27 in trägt die Unterschrift des von Komm.-Rat Zielenziger. diese Erwerbung je länger je mehr Ob die Stüßungs8aktion etfunden worden ist, um die GJC. rentabel zu machen, wird Minister Schiele zu Jch möchte ihm nicht vorgreifen. von Fusionsbuhgewinnen zur Dividendenausshüttung ist be- gle Bei der Fusion Hapag-Lloyd ist das auch geschehen. Abg. Stubbendorff (D. Nat.): wo der Beweis

erbliden in

atte, sondern

durhaus rentab Geschäfte gemaht werden.

men rentabel 8 hätte nit chürfenden ert déèr GJC, eise getäusht. Diese Bilan hochgeshäßten Wir sind der Ansicht, da bezahlt machen wird.

sagen haben. ie Benußung

mit einemmal, Fusionsbuhungs- ewinne als: Betriebsgewinne verwendet worden sind, sucht man die Sache zu. bagatellisieren. merzienrats Zielenzig niht sehr glücklich. klärt, daß 1ch die Au

worden ist,

reinziehung des Kom- irektor Schaub erscheint Jh habe gestern {hon deutlich stellung der Bilanz keineswegs bar halte; die Sache gewinnt aber ein anderes Gesicht, wenn der Ausweis der 10% Dividende benußt wird, entweder Kredite aufzunehmen oder unter Bezug auf Sache zu verkaufen. mit einer gewissen Bitterkeit ge

iese hohe Dividende die ienrat Zielenziger hat seinerzeit agt: „Dann ereigneten sih nicht billigen konnte, und ih habe meinen Vor- Wenn das. ganze ein so äft war, dann {lage ih der Preußenkasse vor, en Monopolvertrag mit der GJC. unverzüglich JC. in freiem Wettbewerb der deutschen ihr Mühlengewerbo und ihren Getreidehandel betreiben. ex (Soz.) betonte Monopolvertrags gehöre zur Au der Erwexb der GJC. dur die Preußenkasse. wegen der 10% Dividende er werbs sei der gewesen, die

billigung mit der Ernte zu ermöglichen. agte den Vertreter der Preu für die der

nahmen, die i im Aufsichtsrat länzendes Gi

die Prüfun î gabe des Ausschusses, aber ni olgt, sondern der Sinn erbindung dexr Düngemittelver=

(Wirtsh. P.) der Preußenkasse nachträgli ühlen noch Jch bin wohl i eben, halte es aber niht für notwe tubbendorff schon seinem agitatorishen i an Tatsachen zu halten. Abg ish gegen diese s kommt doch ih bei der Uebernahme - der ssenen Mühlen den Preis Besonderen Wert lege. ih darauf, zu er- Uebernahme Vorsitzender kein Untersuchung der Preußenkasse. e eine Frage der Dividende erörtert worden.

envereinigung an- ezahlt worden sind. e, darüber Aus- ig. Wenn Herr dürfnis nah-

\hlossenen irektor Schaub:

tubbendor Bemerkung. darauf an, festzust C. der innere Wert dex ang

(D. Nat.) verwahrte . Freybe (Wirts. en, ob tatsä gerechtfertigt hat.

we reußenkasse

t Hier nur

Neihs- und Staatsanzeiger Nr. 112 vom 16, Mai 1931. S. 2.

Abga. Fre ybe (Wirtsh. P): Jh lege entschieden Protest dagegen ein; wenn hier die Beantwortung der von mir gestellten Fragen unterbunden wird. Jh lege besonderen Wert darauf, von dem Vertreter der Preußenkasse unter Eid zu erfahren, welche Verluste nah der Uebernahme entstanden sind. ewi Dr. Weber: Jch bin anderer Ansicht. Dann müßte ih zunächst den Ausshuß befragen.- Abg. Stubbendorff: Es handelt sich nur darum, ob der Auss{huß beschließen will, eine kurze Antwort auf die Frage zu verlangen, ob es zutrifft, daß die Preußenkasse bereits zwei Millionen abgeschrieben hat. Dir. Schaub lehnte als Direktor der Preußenkasse eine Erklärung in öffentliher Sißung ab. Vors. Dr. Weber: Jh werde mih mit der Testa se in. Verbindung seyen, und dann werden wir in nichtöffentliher Sihung die Antwort erörtern.

Der Ausschuß geht dann zur Behandlung verschiedener von der kommunistishen Fraktion gestellten Anfragen über, insonders heit der Frage: Waren Bestrebungen im Reichsministerium für Ernöhrung und Landwirtshaft im Gange, auf Abschluß des deutsh-polnishen Roggenabkommens zu verzihten? Aus welchen Gründen und von welchen Stellen ijt diesen Bestrebungen ents gegengewirkt worden? Ferner liegt ein Beschlußantrag der koms munistischen Vertreter zu der Frage der Bezüge des Reichss kommissars Dr. Baade dahin vor: Der Aussuß mißbilligt, unbeschadet seiner sahlihen Stellung zur Roggenstüßung, 1. daß Dr. Baade den Ausf "8 durch unwahre Angaben irregeführi hat; 2. daß Dr. Baade die hohen Bezüge in der Kommission festseen ließ und die Regierung darüber nicht informierte; 3. daß Dr. Baade E Monate die erhöhten Bezüge sich anweisen licß. Reihsernährungsminister Sch iele : Wir stehen unmittelbar vor dem Ende einer Beweisaufnahme, die überaus eingehend war und auf Einzelheiten einging. Eine Reihe von abseits liegenden Fragen hat ingen das Bild etwas verwisht. Deshalb muß i vor Schluß der Beweisaufnahme zu allen diesen Fragen ni einmal gr Vi Stellung nehmen. Die öffentlihe Diskussion über das deutshe Roggenproblem und die Stüßungsaktion ist im laufenden Getreidewirtshaftsjahr von meiner Seite mit dem im August vorigen Fahres CciStienen Aufsaß „Roggenpessi- mismus gegen Roggenlogik“ eröffnet worden. Jh habe damals erklärt, daß es „im Laufe des Erntejahres 1930/31 nah menschs liher Voraussicht gelingen müßte, Ordnung auf dem Roggens markt zu schaffen“, und daß, „insgesamt betrachtet, mit einem Roggenüber uh im laufenden Jahre nicht f rechnen sein werde“, Man hat diesen Aufsaß von mir als Hausse-Artikel, ja sogar als Gesundbeterei bezeihnet. Daß das Brotgeseß über=-

aupt eine Auswirkung haben würde, ist von sehr vielen Seiten trikte in Abrede gestellt worden. Vielfah glaubte man auch nit, daß sih der Eosinroggen in den Shweinemastgebieten einführen werde, wurden do das von manchen fütterungstehni he Gründe gegen den Eo inroggen ins Feld pre, Fnzwischen dürften sich die Meinungen soweit gert De en, daß heute an der Richtigkeit der von mir aufgestellten These, daß der Roggen» überschuß im laufenden En vershwinden würde, von keiner Seite mehr ernsthaft gezweiselt wird. So hat zum Beispiel die „Deutsche Getreide-Zeitung“, die doh zweifellos nicht zu den An- hängern meiner Politik zählt, bereits am 11. März dieses Jahres in einem Artikel „Stimmungsumshwung am Roggenmarxki“ Testa estellt, „daß die Maßnahmen der Regierung in diesem Wirt chaftsjahr einen beispiellos großen Fnlandsverbrauh erzivungen hätten. Die Bestimmungen des Brotgeseßes, insbesondere de niedrige Ausmahlungsgrad und die enornte Verteuerung de Weizenmehls förderten in einer a E chwer erfaß- boren Weise den Roggenverbrauch. ie markttehnishe Lagé gäbe genügend Anhaltspunkte für den Durchbruch der Erkenntnis einer veränderten Situation.“ Von einigen Seiten ist sogar die Befürchtung geäußert worden, daß wir noch einen AeDge L bedarf im laufenden Jahre haben würden, da unjere eigenen Vorräte niht ausreihten. Jch halte diese pessimistishe Beurtei4 lung unserer Versorgungslage ‘für übertrieben, weisen doch dié neuesten S des D. L. R. per 15. 4. noch einen Roggen» bestand in Hand der Landtirtschast von 1,3 Millionen Tonnett aus, so daß h ant Schluß des Jahres sogar noch ein Normal vorrat von 800 000 Tonnen ergeben würde. Jch glaube auth, daß D darüber besteht, daß künftig Sau i in dem Umfange wie im vergangenen Jahre überflü CM in werden, sofern wir mit den gegebenen oil gg fe ma itishen Mitteln die Roggenwirtshaft weiter in Ordnung halten. ie Stüßungspolitik des lehten Fahres war ecforderlih aus dem usammentreffen von drei Ereignissen: 1. die völlige Ueber- wemmung des Binnenmarktes durch Voreinführen und dur die Aufeinanderfolge von drei guten Roggenernten in Deutsch» land; 2. das Versagen des Exportventils infolge des ähen Zus sammenbruhs des Weltmarktes; 3. der außergewöhnlich hohe Aus- ee der Kartoffelernte, durh den shäßungsweise 800 000 Tonnen oggen aus den Futtererträgen verdrängt worden sind. d diese drei markttehnisch ungünstigen Momente wieder einual, und zwar noch dazu in solhen Ausmaßen wie im leßten Fahre, usammentreffen werden, ist niht anzunehmen, sotange die biss erige Hollpokitik, die in Angriff genommene æ&roduftionss umstellung und die eingeleitete Neuordnung der Kartoffelverwers tung weiter betrieben werden. Ein Problem der Roggenwirtschaft, das aber im leyten Jahre noch nicht gelöst worden ist, ist die vage der S RLL T des Saisondrucks inm erbst. Hierin liegt auch ein Grund dafür, daß die Landwirts [Gast im Durchschnitt der ersten neun Monate des laufenden irtschaftsjahres erst den völlig unzuxeihenden Preis von 163 Reichsmark je Tonne erzielt hat. Unter Bezugnahme auf mein einleitendes Referat in diesem Ausschuß fasse ih das zahlen» mäßige Bild, dieses Saisondrucks nochmals zusammen: Die Roggenanlieferung von Beginn der neuen Ernte bis 15. Januar beträgt durchshnittlich etwa 8 Millionen Tonnen, der Bedarf nur 22 Millionen Tonnen. Jn einzelnen Monaten, wie z. B. in der Zeit vom 18. September bis 15. Oktober beträgt die UVeHerbelieferung des Marktes mehr als 400 000 Tonnen. Fr die Ueberwindung des Saisondrucks sind drei Möglichkeitent vorhanden bzw. zur öffentlichen Diskussion gestellt: 1. das Eins [uhren ns 2. die Steigerung des Roggenverze 8 un . due Magazinierung in E mit der Eosinroggén- abgabe. Jn früheren Jahren, namentlich auch vor dent Kriege, war das Exportventil eine der Haupte für die Gary des Saisondrucks. Jn den Monaten August bis O si vor dem Kriege etwa 500 000 Tonnen ent worden, in der Nachkriegszeit haben die Hisfern ehr geshwankt; sie d dee im Fahre 1929 mit nahezu 300 000 Tonnen thr Höchstma erreicht und sind im vergangenen Fahre auf rund 50 000 Tonnen zurüd» gegangen. Jn einer vom Deutschen Landwirtschaftsrat: in Ver- indung mit dem Reichslandbund, der Vereinigung der Yauern- vereine und dem Einheits oi an wi e ausgearbeiteten D gena über das Einjuhr einsystem wird die Möglichkeit, den deutshen Roggenübershuß dur Sun zu beheben, unter Berücksichtigung der gegenwärtigen arktlage verneint. Jn dieser Denkschrift heißt es, daß die gesamte. Aufnahmefähigkeit des Roggenweltmarktes etwa 1 bis 1,3 Miklionen Tonnen jährlih beträgt und daß dieser Bedarf auf Grund der derzeitigen Pro» duktionsverhältnisse in dén Uebershußländern von Ru land zu rund 100 vH, von Deutshland und Nordamerika ju je rund 80 vH und von Polen zu rund 50 vH gedeckt werden könnte. Ju vergangenen Jahre habe der Roggenübershuß in den Haupt- roduktionsländern mehr als das Dreifahe des gesamten Zu- chußbedarfs der Welt betragen. Schon aus dieser Darlegung ergibt sih, daß aus rein quantitativen Gründen mit der An spannung des Einfuhrscheinsystems bei der gegenwärtigen Markt- lage das Roggenproblem nicht zu lösen ist. Jh habe E in einer der vergangenen Sizungen auf die O n us leßten Endes au Handelspolitishen Bedenken hingewiesen, die

jahres fördernd zur Aufna geo bereit finden, Jch möchte daher mein Fazit über die

31. März 1930 verbraucht, die restlihen 6 Millionen stellen d die wirklichen Kosten der gesamten Stüßungsaktion dar. D Summe von 33 Millionen für die Eosinierungsaktion muß gegenübergestellt werden der Summe, die ‘erforderlih géwesen ware, um die der Eosinierung zuügeführte Roggenmenge von rund 80000 Tonnen mittels des Einfuhrschein- ees am Weltmarkté unterzubringen. Bei ie Mea

für diesen

Abg. Stubbendorff (D. Nat.): Meine Minister niht genau übermittelt worten zu am Freitag festgestellt, daß per Dezember -von der D. G. H. 174 000 Tonnen Roggen zum Preise von 204 RM angekaust worden sind und daß während des Laufens dieser Termin- kontrafte rund 40000 Tonnen Mahlroggen aus Bestäuden der D. G. H. in den Verkehr gegeben worden sind. Dadurch sind die Absichten der D. G. S. aus denen die Terminkäufe getätigt worden waren, zu mehr als 50 vH beeinträhtigt worden. Billigt der Minister die Verkäufe von Mahlroggen z. B. an Herrn Kruse, der es verstanden hat, die Abwicklung Pee und s{ließlich einen Differenzgewinn einzustreichen:

Verkaufe vornahm, weil man Geld brauchte, dann durfte man doch nur gegen Kasse verkaufen. Wenn die Regierung dieselbe Menge Roggen bei der G. J. C. lombardiert hätte, dann würde sie allerdings 600 000 RM weniger bekommen haben als beim Barverkauf. Tatsächlih sind aber bei der Abwicklung des Kreis- geshästs Herrn Kruse 374000 RM in bar ausgezahlt worden.

p ——

sih aus einer Ueberspannung des Einfuhrscheinsystems ergeben müssen. Jch komme daher abshließend zu dem Votum, daß das Einfuhrscheinsystem bei der gegenwärtigen inneren und außperen Marktlage und bei der gegenwärtigen finanziellen Lage des Reiches nicht die Möglichkeit gibt, das Saisonproblem in der dentschen Roggenwirtschaft zu lösen. Wiederholt ist auch der Plan der Einführung des Roggenbeimishungszwanges aufgetauht, und por neuerdings auch mit der Begründung, der Saisongefahr mit iesem Mittel Herr werden zu können. Versuchen wir, uns au hierüber ein klares Bild zu vershaffen. Der Gesamtverbrauh an Weizen beträgt rund 4 Millionen. Tonnen. Davon wurden verwandt etwa 25 vH für Se Serie nent, 10 vH für Mischbrot, 25 vH für izengroßbrot, 10 vH für industrielle Verarbeitung und 20 vH für Schrippen. Ein Roggenbei- mishungszwang wird selbst von seinen Befürwortern nicht für möglich genen bei den ern bbCerSargengnNen und bei der industriellen Verarbeitung (Keksindustrie). Es verbleiben mithin für die Beimishung uur der Mehlverbrauch bei Weizengroßbrot und Schrippen, zusammen also ein Weizenverbrauch von 2,2 Mil- lionen Tonnen. Die 30 proz. Beimishung zum Wéizengroßbrot erbringt einen Mehrverbrauch von rund 333 000 Tonnen Roggen im Jahre. Bei der Schrippenherstellung wird man in der Roggenbei- mishung kaum über 10 vH, höchstfalls 15 vH hinausgehen fönnen.

Der hierdurch zu erzielende Mehrverbrau}h würde also 133 000 bis allerhöchstens 200 000 Tonnen im Fahre betragen. Fade:

samt ließe sih also für das Gesamtjahr mit dem Beimishungs-

swang ein Roggenmehrverbrauch von 460 000 bis 530 000 Tonnen erzielen, im Monat also durchschnittlich 40 000 Tonnen. Bedenkt man, daß wir allein in der Zeit vom 1. August bis 15. September

eine Ueberbelieferung des Marktes von rund 20 000 Tonnen haben,

daß sie vom 15. September bis 15. Oktober über 400 000 Tonnen beträgt, so ergibt sich bereits hieraus, daß eine durWschlagende Wirkung von der Einsührung des Beimishungszwangs allein

nicht ju erwarten ist. Es verbleibt mithin als geeignetstes Mittel gur Ueberwindung der Schwierigkeiten in der Erntebewegung 1m Herbst nux die Magazinierung evt. in Verbindung mit dem Cosinroggenabsaß. Allein au8reichend für die Ueberwindung der Saisongefahren 1st auch die Magazinierung nicht. ‘Leßten Endes

wird für die Erntefinanzierung und Erutebewegung stets ent-

sheidend bleiben, daß in erster Linie die Landwirtschaft, aber

auch sämtliche übrigen an der Getreidewirtschaft beteiligten Per=- rig: das notwendige Vertrauen zur Agrarpolitik haben, so daß

ie Landwirtschaft îm Herbst nur das Nötigste an den Markt: bringt, Handel, Mühlen und freditgebende Banken hingegen sich in der Erwartung eines günstigen Verlaufs des Wirtschafts=-

T und zur Finanzierung des An-

toggenwirtschaft des leßten Fahres und meinen Ausblick auf das kommende Jahr mit demselben Gedanken schließen, mit dem

mein Artikel „Roggenpessimismus gegen Roggenlogik“ ge- chlossen hat. Entscheidend für die Marktentwicklung in den

kritijhen Wochen im Herbst und damit entscheidend für die rivatwirtshaftlihe Roggenrechnung dex Landwirtschaft wird es

sein, ob ab rie Bat, Handel, Mühlen, Bäcker und Landwirt-

chaft sich zur Roggenlogik und damit zum Vertrauen in die Zu-

kunst bekennen oder niht. Mit Genugtuung kann ih feststellen, daß die Landwirtschaft in ihrer Gesamtheit den Sinn der Roggen- stüßung wohl A und sih durch ihre Umstellung in den Dienst der Sache ge

daß wir in kommenden Fahren ohne wesentlihe Stüßung, ohne operative Eingriffe auskommen. Das Gesamtresultat ist folgen- des: Wir besißen heute noch 1,8 Millionen Tonnen, d. h. 500 000 Tonnen weniger als zu derselben Zeit des Vorjahres. Wir haben aus der vorigen Kampagne einen Uebervorrat von 500 000 Tonnen herübernehmen müssen - und hatten im vorigen Fahre außerdem noch einen erheblihen Export. Der Mehrverbrauch an Roggen gegenüber dem Erntejahr 1929/30 beträgt also im Erntejahr 1930/31 etwa 1,4 Millionen - Tonnen, Diese große Zahl müsseu wir in zwei Rehnungen auflösen: den Verbrauch von Eosinroggen und die glelgei tige Senkung der Ie Rei e umfaßt 1 Million Tonnen. i f irgendwelhem Pessimismus keine Veranlassung gegeben it,

tellt hat. Das ist die Vorausseßung dafür,

Wenn die Reichsregierung, obwo

ih zu einer Maßnahme entschlossen hat, die ste als ein gutes

Geschäft betrachtete, und eine Roggenmenge, die übrigens in der Oeffentlichkeit und auch von Herrn Puß in ihrer Höhe fals wiedergegeben worden ijt, außerhalb Deutschlands in Rotterdam liegend zu erwerben, \o soll das nur ein besonders starker Aus- druck der Vorsicht sein. (Abgeordneter Hörnle [Komm.}: Wie groß war denn die Menge?) Das habe ih absihtlich vershwiegen! (Heiterkeit.) Sie können nicht erwarten, daß wir vor aller Oeffentlichkeit die wichtigsten diskretionärsten Angelegenheiten enthüllen. Jch werde die Zahl post festum, wenn es an der Zeit ist, dem Reichstag mitteilen. Dex Grund für dieses Ge-

châft war, das wir in dieser etwas nervösen Zeit in jeder Hin- iht dafür sorgen wollten, daß in feinem F gleichgültig wie ih die neue Ernte entwickelt, irgendein Vakuum in der Ver-

sorgung eintritt. Wenn dabei sogar die Möglichkeit besteht, die

are bis Ende Juni lagern zu lassen und dann zu verwenden

oder nicht zu verwenden, wenn also die bequemsten Mögli keiten bei dem Geschäft eingeschlossen sind, so können Sie wohl diese ESorge R der Reichsregierung überlassen. Wir haben diese eiserne Rejerv«e zu einem R

nenne, der aber die Möglichkeit gibt, den Roggen mit einem nicht unerheblichen Gewinn zu verkaufen, selbst wenn wir das Ge-

reise erworben, den ich auch nit

chäft heute realisieren müßten. Zum Schluß lege ih Jhnen eine ilanz der für die Stüßungsaktion zur Verfügung stehenden

Mittel und der tatsählih aufgewendeten Mittel vor. Fm Rech- nungsjahr 1929 standen aus zwei Etatstiteln für die Getreide- Leo /3 Millionen Mark zur Verfügung. «Fm Rehnungs8- jahre

gungsfonds entnommen, 10 Millionen standen für die Roggen- verfütterungsaktion etatsmäßig zur Verfügung, ferner aus Bürgschafts- und Sicherungserklärungen des Reichsfinanzmini- steriums, teilweise zu Lasten des Einfuhrsheinfonds 40 Mil-

wurden weitere 2 Millionen dem Getreidebewe-

ionen, im ganzen standen also 59,3 Millionen L Verfügung. Ueber die Verwendung dieser Mittel gab Minister Schiele

folgenden UVeberblick: 33 Millionen sind für die Eosinroggenaktion ve

raucht worden, 20 Millionen waren bereits bis zum e

erechnu wären ca. 90 illionen Mark

eine nennenswerie Ersparnis e Fra worden ift. e

Bweck gebraucht worden, so daß - durch die Verfütterun tatsächlih

rage scheint déur in. ir haben

enn man die

B erwägen, ob es nicht do

Neichs8- und Stäätsanzeiger Nr. 112 vom 16, Mai 1931. S. 3.

Dazu kommt, daß Herrn Kruse rund 115000 RM an Lagergeld, Spesen usw. gesenkt worden sind, so daß für die D. G, H. ein Verlust von 489 000 RM bei dem Geschäst entstand. Man hat also für ein Vierteljahr, um 600 000 RM mehr Kredit zu er- gan, 75 vH Provision gezahlt. Direktor Kozuszek: Wir aben von der G. J. C. sofort 100 vH Kasse bekommen. An Herrn Kruse haben wir die 11 000 Tonnen nicht prompt, sondern per November verkauft, um sie nicht wieder in unjere eigene Stüßung hereinzubekommen. Wir koanten ja damals noch niht wissen, ob wir den ganzen- Dezemberterminroggen aufnehmen konnten. Abg. Stubvbendorff (D. Nat.): Sie hatten aber einen Barverlust aus der Differenzauszahlung und dem nicht be- rechneten Lagergeld! Reichsernährungsminister Schiele : Das sind doch zwei verschiedene Geschäfte. Abg. Stubben - dorff (D. Nat.): Es ist aber einem Manne ermöglicht worden, mit dem Roggen der G. J. C. die D.G.H. zu beliefern und daraus ein Di ferenzgeshäft in Höhe von- 400 000 RM zu machen Direktor Kozuszek:. Jh nehme zwar an, daß uns ein eil der 11 000 Tonnen im Dezembertermin zugeflossen ist, habe aber aus meinen Büchern feststellen können, daß uns damals im ganzen nur 5000 Tonnen zugeflossen sind. Abg. Stubben- orff (D. Nat.): Beide Maßnahmen, Einfuhrschein und Eosi- nierung von Roggen einerseits und angemessene Zölle anderer- seits, bieten zusammen die Möglichkeit, der Landwirtschaft ein rentables Arbeiten zu gewährleisten. Daß mit dem Eosinroggen- jeshäft in monopolistisher Behandlung ungeheure Dinge r iert ind, ist doch klar erwiesen. Es liegt mir daran, einen Weg zu eigen, der ohne Monopolwirtschaft der Landwirtschaft die Sxistenzmöglichkeit gibt. Die Kosten der ganzen Stüßung haben Lo auf rund 100 Millionen belaufen. Auf die angebliche

ahlagitation, die mit Stüßzungsmitteln getrieben sein joll, ist weder von mir, noch von anderen deutshnationalen Mitgliedern eingegangen worden. Aber von anderer Seite, z. B. vom „Vor- wärts“ und dem „Berliner Tageblatt“ ist das geshehen. Dennoch soll der Reichsernährungsminister aus wahltaktishen Gründen eine Roggenhausse für erwünsht gehalten haben, Abg.

Hörnle (Komm.) erklärt dann in Begründung der kommunt- ! Des Anlagen, es ¿0 ein Unding, zu es, daß die bei ; c G.

oggenbefstände von | h: G P e 9 f ; könnten. Das gilt auch von dem Direktor Kozuszek der Deutshew

werten sind. Wenn man nicht mit - Zahlen jonglieren will, so | Getreidehandels-Gesell schaft und seinen Mitarbeitern. Bedenken Sie

». J. C. noch lagernden gesamten 1,8 Millionen Tonnen als nit mit. zu bezeihnen und zu ver-

wird man unbedingt zu dem Ergebnis kommen müssen, daß die vorhandenen Mengen an Brotroggen nicht G0 werden. O alle uver muß die Verknappung des Angebots zu ganz ge- waltigen Preissteigerungen führen. Diese Tatsache, daß die Re-

gierung in Rotterdam große Roggenmengen aufkaufen ließ, ist |

ein Beweis, E sie ein s{hlechtes Gewissen hat oder doch einen gewissen Druck den Roggen nicht früher, vor der Zollerhöhung, gekauft? Die

Firma Kampfmeyer mußte das Geschäft mahen und 20 RM Dr. Weber und Abg. Sh mid - Düsseldorf (D. Vp.) erklärten

je Tonne verdienen. Die Firma hat den Nuven, die deutschen Steuerzahler haben den Schaden. Das ist die Roggenlogik des Ministers Schiele. Seine Weigerung, uns oinde

über die in Rotterdam gekauften engen und den Preis zu geben, zeigt, daß hier wieder Dinge mitspielen, die das Licht der

Oeffentlichkeit sheuen müssen. Herr Minister Schiele ist auf dem }

Roggenrathaus gewesen, ist aber niht fklüger geworden.

Reichsernährungsminister Schiele: Auh nah den noh \o ge=- | shickten Korkenzieherversuhen des Abgeordneten Hörnle bezüg- j lih des Ss des E Roggens ist es niht möglich Be |

Flasche zu entkorken. Unsere Bestände sind nur noch als Mah Herr Hörnle monatlich 5 und diese mit drei multipliziert, so würden bis zur neuen Ernte noch 1 050 000 Tonnen verbrauht werden. Demgegenüber stehen 1,3 Millionen Tonnêën als Vorrat, ferner die Re 150 000 Tonnen und shließlich noch das Quantum, das noh bei den Mühlen, den Händlern und den Bäckern unterwegs ist und auch nicht unter 150 000 Tonnen eingeshäßt werden kann. Alles zusammengenommen, kommen wir zu einer ganz klaren Situation, die zu irgendwelhen Notkäufen der Regierung keinen Anlaß geben könnte. Die Regierung sieht darin kein s{lechtes Gesa und auch aus psoedo ogishen Gründen ist diese Reserve erwünscht. Auf die Anfrage des Abgeordneten Freybe erwidere ih, daß mit einer Kontingentierung der alten Roggenbestände bis zur neuen Ernte nicht zu rechnen ist. Abg. Stubbendorff (D. Nat.) betorite die Notwendigkeit, n in die Erörterung derx Eosin- oe iade einzusteigen. Auf diesem Gebiete seien noch erheb- lihe Dinge zu klären und Widersprüche gzu beseitigen. Sach- verständiger Dr. Schindler: Bei den Bestandsaufnahmen trennen wir natürlih niht nah Mahlroggen und nah Futter- ge Das kommt dabei ganz s die Marktlage an: unter Umständen wird derselbe Roggen als Mahlroggen benußt, der zu anderer Zeit als Futterroggen verwendet wird. Jm übrigen wird die Roggenfütterung infolge des Beginnes des Weideganges saisonmäßig zucückgehen. ovbe [Wirts 5 sminister Schiele (auf Befragen durch Abg. Freybe [Wirtsch. P.): ah h sorg- riger Prüfung ist die noch im S der Regierung be indliche oggenmenge als einwandfreier Mahlroggen zu betraten, der [oan die an der Börse gestellten Bedingungen niht nur erreicht, ondern überschreitet. Die Frage der zollfreien Einführung unseres in Rotterdam lagernden Roggens ist von der Regierung Bef nicht erwogen worden, infolge es ist alles, was in der Oeffentlichkeit darüber gesagt wird, aphokr ph. Abg. Stubbendorff (D. E Dit bitte den Herrn lien e _rihtig ist, auf dem unglücklichen eg der Planwirt haft endlich Halt zu machen. Durch jede planwirtschaftlihe Maßnahme dieser Art werden bei dem sein-

San Organismus der deutshen Wirtschaft unendlich viele.

xistenzen aufs Spiel gesezt. Das sind doch alles Reminiszenzen an die Kriegswirt|chaft. Reihsernährungsminister Schiele: a bin verpflichiet, mih nah den gesebßlihen Bestimmungen zu rihten. Danach soll einmal der Landwirtschaft ihr Ret werden durxh die Richtpreise, andererseits soll der Konsum darunter nicht leiden. Da können natürlih Spannungen entstehen. Von einem Preisdruck, der durh diese Manipulationen hervorgerufen wäre, kann nicht gesprochen werden. Das sind Dinge, die sih alle Tage an der Börse aus E Gründen so oder so gestalten. Was wir hier in Berlin an der Hand haben, wird sih auf etwa 30 000 Tonnen belaufen. Fch will mit Fhnen jo weit gehen,

daß ih zugebe, daß manche Maßnahmen, auch Maßnahmen der. t

Stuüzungaskftion, wie alle menshlihen Maßnahmen unvollkommen

stell Den Preis von 20 Mark je Tonne habe ih: g agen hin-, |,

tellen können; ih habe ihn auch nie garantiert. it welchen itteln hätte ih das denn tun sollen? Wir leben in einer Zeit von _zu zentralen Maßnahmen geaen

maten; ih hoffe nur, daß iese Beit niht zu lange andauert. Abg. Hörnle (Komm.): Die 1,3 Millionen Tonnen dve- deuten, nach den“ Ausführungen des Sachverständigen Dr. Schindler, niht insgesamt gutes Brotgetreide, vielmehr müssen Abzüge davon gemaht werden, Das ist ein Beispiel für die Leichtfertigkeit, mit der man an Regierungsstelle dem Reichstage und der Oeffentlichkeit Zahlen vorseßt, um Beruhigung zu E Die Beunruhigung draußen ist aber sehx begründet. an muß ernsthaft damit rechnen, daß gegen Ende . des Ernte-

Kalamitäten, in der wir au

jahres für die Konsumentenmassen außerordentliche Ser werden. Es

keiten infolge Verknappung des Angebots entstehen

ist aller Grund vorhanden, daß die Oeffentlichkeit der Regie- rung auf die E ex shaut, Reichsernährungsminijter Schiele: Die Schlußfolgerungen des . Hörnle aus den Darlegungen des Sachverständigen Dr. Shindler sind unrihtig. Seine ate 6000 cken sih doch mit den meinigen. in diesem Jahr 500000 t Roggen weniger vorhanden sind, kann man bei dem heute bereinigten Roggenmarkt. niht im Sinne der Beweisführung des Abg. Hörnle verwerten. Sachverstän-

Mugen Roggenstüzung erfolgen. Abg. Torgler (Komm.): Wenn

¡ das richtig ist

der Bezüge ist bereits seit dem November vorigen Jahres er

roggen zu bezeichnen. 2d fomme zu dem Resultat: Selbst-wenn | Ausführungen des Ministers

serven von j

diger Reis ner (auf eine Frage des Abg. Freybe [Wirtsch, P.) bezeihnete es als erstaunlih, daß der jolide Mehlhandel vour Minister so stiesmütterlih hinsfihtlih der Preisspanne behandelt werde. Jeßt solle der Mehlhandel fogar noch gewisse Garantien übernehmen, daß der Bäckermeister auch die garantierten Brot- reise innehält, Reithsernährungsminister Schiele: Eine sprechung wird aus diesem Anlaß stattfinden. Die Verein ing Lapp den Mühlen konnte zunächst nicht anders erfolgen. Abg. Freybe (Wirtsh, P.): Früher konnten die Provinz- en ihr Mehl auch na erlin handeln, heute ist das. völlig ausgeschlossen. Staatssekretär Dr. Heukam p beantwortete die Frage des . Puy (Komm.) bezüglih des Abschlusses des deutsh-polnishen Roggenabkommens dahin, man Habe sich mit Polen geeinigt, um die gegenseitige Konkurrenz auszuschalten. Wenn Rußland als dritter Partner hätte hinzutreten wollen, so hätte ihm das freigestanden. Reichsernährungsminister Schiele: Jh möhte nun noch einige allgemeine Ausführungen machen zu dem Verhalten der amtlihen Stellen in der Roggens s ungsattion: Es ist immer wieder von Fehlern der Stüßungs- tellen in diesem Ausshuß gesprochen worden. Jch selbst habe niemals bestritten uns werde niht bestreiten, daß im Rahmen der eron Me vorgekommen sind und vorkommen mußten. Jch bitte Sie aber, bei der Beurteilung die ganze Lage in Betracht ju ziehen: Die Stüßungsaktion ist aus der Not der Zeit ge- oren und insbesondere aus der Not der Landwirtschaft heraus. Auf Einzelheiten wird ja noch in diesem Ausshuß bei der Bes weiswürdigung zuräckzukommen sein. Eins, meine Damen und s darf ih aber bon heute für mich und meine Mitarbeiter owie alle Beteiligt:zn, insbesondere auch der Deutshen Getreide- andels-Gesellshaft mit ihrem Direktor an der Spize in An- pruch nehmen, nämlich: daß alle Beteiligten von dem Ernst und auteren Willen beseelt waren, ihr Bestes zu tun und ihr Lebtes A rangeven, um der Landwirtshaft zu besseren Preisen für- den oggen zu verhelfen. Alle Beteiligten sind, und das möchte ichi heute schon sagen, mit einer reinen Weste um dieses Wort zu ebrauchen aus den bisherigen Verhandlungen des Ausschusses Dervorgegan en. Jch glaube, Sie werden mit mir darin überein- stimmen, daß gegen niemand der Beteiligten Tatsachen behaupßt worden sind, die die persönlihe Lauterkeit in Zweifel zichew

bitte, was es für ein Unternehmen heißt, innerhälb Fahresfrist

j etwa eine Million Tonnen im Einkauf und etwa die gleihE

Menge im Verkauf zu bewältigen. Jch-glaube, wenn dur irgend» eine Tatsache, dann ist gerade durch das Verhalten aller Be= teiligten in der Roggenstüßungsfrage der beste Beweis erbracht worden, daß wir noch ein reines und lauteres Beanttentum unI

j ü ; t: Was | ebensolhe Angestellle in Reichsstellen haben, Ab- E au. E TRRERM Ju is RUERAE ees Put (Komm.) verlangte nunmehr Erörterung seines

eschlußantrages über die Angaben von Dr. Baade. Der Vors.

jedoch, die Entscheidung über diesen Antrag müsse in Verbindung mit der Generaldiskussion über die Schlußfeststellungen zur

was in unserem Antrag festgestellt wird, dann darf doch ein solcher Angestellter niht noch wochenktang im Amte bleiben. Wir wollen die Steuerzahler vor weiterem Schaden durh hohe Beamtenbezüge bewahren. Vors. Dr. Weber: Die Frage edigt.

Abg. Koch (Nat. Soz.) tritt für den kommunistishen An- trag ein. Die Nationalsozialisten könnten keinesfalls den pg Abg. Sch mtd (D. Vp.):

000 d it his | Da wir bereits am Ende der Beweisaufnahme stehen Tonnen Mehrbedarf herausrehnet | brauhen wir niht einen einzelnen Antrag vorweg zu behandeln.

! Gegen die Stimmen der Nationalsozialisten und Kommunisten

beshließt der Aus\huß, die Beschlußfassung über den kommunistiz schen ninag zurückzustellen. Die Kommunisten verlangten, daß dann der Ausshuß zum mindenst gleich nach Pfingsten wieder zusammentritt. Abg. Stubbendorff (D. Nat.) hält jedoch 6 Wochen zur Vorbereitung der Ausshußmitglieder für not wendig. Abg. Hildenbran d (Soz.): Man suht ‘Dr. Baade nur gzu d iffamieren, weil er Sozialdemokrat ist, Dabei hat Drs Baade niht unwahre Behauptungen aufgestellt, wie die Kommunisten behaupten, sondern höchstens ungenaue. Wir sind übrigens gar niht berehtigt, den Ausschluß eines Vertreters der Regierung zu beshließen. Auf Vorschlag des Vorsiyenden wurde gegen die Stimmen der Nationa!sozialisten und Kom- munisten die nächste Siyung auf Dienstag, den 23. Funi, nah- mittags 5 Uhr, anberaumt.

Handel und Gewerbe. Berlin, den 16. Mai 1931.

Umrechnungskurs der Reichsbank für den Giro- vertehc nah Rußland: 100 Rubel = 216,39 Reichsmark. Kurs der Reichsbank für die Abrehnun4g von Wechseln, Schecks und Auszahlungen auf British-Jndien: 100 Rupien = 7,441 Pfund Sterling, Niederländisch - Jndien: Berliner Mittelkurs für tele- graphische Auszabiung Amsterdam-Rotterdam abzüglich 1/2 vH Disagîo, Palästina (Paläsiina-Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphishe Auszahlung London Pari, : Südafrikanishe Union und Südwest-Afrika: Ber- liner Mittelkurs für telegraphishe Auszahlung London abzüglich ?/, vH isagio, i Australien: Berliner Mittelkurs für telegraphische Aus- Wahlung London abzüglih 24,75 vH Disagio (Kurs für

E Neuseeland: Berliner Mittellurs für telegraphische A18- ns i abzüglih 10 vH Disagio ‘(Kurs für apiere).

Nach dem JIahreöberiht der Harpener Bergdbaus-

Aktien-Gesellschaft, M A ie na G Sa dieies

ahres auf ihr 75 jähriges Bestehen zurücksieht, hat sih die Lage des

Ua im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter und gegenüber dem Jahre 1929 în einem neuen scharfen Absturz vershlechtert, was der Bericht einmal auf die wirtshastliche Depression. in den kobles verbrauchenden Ind n des In- und Auslandes, die deren Brenns \toffabnahme wesentlich einschränkt und. s a ' anderer wichtiger Abnehmer (Eisenbahn rand) virft, zum anderen auf eine Verminderung der Wettbewerbsfähigkeit der Ruhrkoble gegenüber namentli den ausländishen Steinkoblenrevieren, die auf einem vergleih6weise zu hohen Stande der Selbstkosten im Ruhr» bergbau beruht, zurückführt. Im einzelnen haben die Betriebs verhältnisse folgendermaßen entwickelt. Es betrug in Klamnier) die Kohlenförderung im agen ‘6772133 (8044096) t, die Koks» erzeugung im ganzen 1525775 (1985727) t, die Brikettherstellun im ganzen 139865 (162150) &. Troy dieser starken Verminening der Kohlenförderung und Kokserzeugung mußten rund 118 000 Kohlen und 222000 & Koks auf Halde gestürzt werden. Der Absaß E e Hh De R el ai N

ofs allein um 34, é o 839425 Gewinnvortrag aus 1929 7 342769 #. Die blebrete bungen belaufen fi auf 7159 479 .#, 5vH für den Reservefonds erfordern 9165 .#, 6vH Gewinnanteil auf t Vorzugdaktien 18000 #4, Als Vortrag auf neue Rehnung bleiben 156 126,10 #.

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