1908 / 230 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Sep 1908 18:00:01 GMT) scan diff

einfügen sollen. Andernteils finden \sich besondere Vorschriften, wie: daß die neuen Bauten dem Stil und Charakter des Vor- handenen Rechnung zu tragen haben, daß bei Fachwerk das Holzwerk sihtbar zu machen set, daß gewisse Baustoffe, wie Backstein- verblendung, Zementguß u. ä. verboten sind. Besonders wichtig sind die Vorschriften, welche die Höhenentwicklung beshränken. Eine Generalifierung von Vorschriften leßterer Art für ein ganzes Stadtgebiet erklärte der Vortragende für bedenklich, dagegen sei es geboten, für einzelne Stadtteile, Straßen oder Pläge bestimmte Vorschriften über die Höhenentwicklung zu erlassen. Eine individualistishe Behandlung fei durchaus zulässig, aber auch notwendig. Hervorragend fei das Beispiel von Worms, wo für die Umgebung des Domes sehr sahgemäße, die Höhen- entwicklnng beshränkende Vorschriften erlafsen seien. Für bedenklich hält der Nedner auch die Anführung einzelner hervorragender Gebäude in den Ortsstatuten, denn die Au}sfafsung über die Auêëwahl sei wechselnd. Während die vorstehend erwähnten Bestimmungen in der Hauptsahe unmittelbar dem Schuß und der Erhaltung der Kunstdenkmäler dienen, is in Darmstadt der Erlaß einer Vor- rift geplant, welche darauf abzielt, daß bei Herstellungen an Bauten von künstlerisher oder geshihtlizer Bedeutung auf tunlihste Erhaltung ihrer Shönheit und Eigenart Nücksicht zu nehmen ist. Das wichtigst: sei aber bei alien diesen Bestimmungen, daß die rechten, künstlerisch empfindenden Männer die baupolizeilichen Bestimmung-n der Ortsstatute handhaben müssen. Danach sprach der Professor Dr. Wrangel-Lund über die Restaurierung romanisher Wandgemälde in Schweden, wozu er cinige ausgeshnittene Proben von solhen vorlegte.

In einem weiteren Vortrag behandelte der Professor Dr. Paul Weber-Jena die Frage der städtischen Kunstkommissionen. Die Aufgaben dieser von Schinkel geforderten, aber erst in jüngerer Be in etwa 25 Städten eingeführten Kommission besteht darin, darauf hin- zuweisen, daß 1) die künstlerisch oder geschichtlih wertvollen Bau- und Kunstdenkmäler des Ortes, namentli die im Privatbesiß, solange und so gut als irgendmöglich erhalten, Aenderungen nur in dringenden Fällen und unter möglihfster Shonung des ges{ichtlich Gewordenen vorgenommen werden ; 2) daß bei Straßenverbreiterungen, -regulierungen und -dur- brüchen Uebertreibungen vermieden, wertvolle Baugruppen möglichft eitens werden; 3) daß bei Neubauten auf den geshichtlihen und ünftlerishen Charakter der Umgebung Rücksiht genommen werde ; die Kommission würde zur Erreihung ihrer Ziele 4) der Stadt- verwaltung ein Verzeichnis der kunstgeshihtlich beahtenswerten Gebäude und Baugruppen ausarbeiten (wie z. B. in Dresden 1904 geschehen); 5) durch Aufsäße in den Zeitungen, Vorträge, Schriften, Führungen, das Interesse der Einwohnerschaft für die heimishen Denkmäler wecken und pflegen; für photographishe und zeihnerische Aufnahmen der Fafsade, des Grundrifses und Aufriffes aller wertvollen Bauten des Ortes forgen; bei unvermeidlih ge- wordenen Abbrüchen für Rettung wertvoller Bauteile in die städtis{ch: Sammlung oder für finngemäße Wiederverwendung der Stücke an Neubauten Sorge tragen usw. i

Neben dem Schuß des Gewordenen trete aber die Sorge für die fünstlerishe Gestaltung des Werdenden. Aus der Denkmalpflege- fommission wurde so eine städtische Kunfstkommission im weiteren Sinne. Einen gefestigten Boden für thre Tätigkeit habe sie durch das preußishe Geseß vom 15. Juli 1907 gegen die Verunstaltung von Ortschaften und landschaftlih hervorragenden Gegenden erhalten, das die Anbhôöcung von Sachverständigen bei Beratung der orisstatutarishen Schuzbestimmungen vorschreibt. Jn der Geseßgebung von Baden find ähnlihe Vorschriften enthalten, in der sächsishen und württem- bergishen geplant. Die Zahl der Kunstkommissionen werde daher jeßt wohl rasch zunehmen. In kleinen und in Mittelstädten werde es eben wohl oft an genügend vorgtbildeten Personen fehlen. Der Redner empfahl daher: 1) eine selbständige Kunstkommission nur für die größeren Städte. 2) Wo in mittleren und kleineren Orten bereits Kommissionen bestehen, follen fie fihch ergänzen durch Hinzuwahl eines oder mehrerer auswärtiger Sachverständiger (wie dies bereits geschehen is in Rothenburg o. d. Tauber, S@{wa- bah, Dinkelsbühl, Landshut). 3) Im übrigen empfiehlt ih ein Landeskunstrat für den ganzen Bundesstaat oder die ganze Provinz. Denkmalpflege, Heimatshuß, Naturshuß und künst- [lerishe Beratung sür das Neuentstehende hätten bei seiner Zusammen- seßung oleihermaßen Vertretung zu finden.

Anfänge? zu derartig landesmäfig organisierter Beratung bestehen bereits in Bayern, Braunschweig, Württemberg, Sachsen.

Den Beschluß der Sißung und damit auch der diesjährigen Tagung bildete ein Vortrag des Baudirektors Hamann - Schwerin über Wismar und feine Bauten, der zugle’‘ch eine Vorbereitur g für einen Ausflug der Versammelten nah der alten Hafenstadt war.

Verdingungen im Auslande.

Jtalien.

Pio istituto di Santo Spirito ed ospedali riuniti in Rom. 6, Oktober 1908, 10 Uhr Vormittags: Siefthinia folgender pharma- zeutischer Produkte für die Hospitäler Noms für die Dauer * eines Jahres vom 16. k. M. ab: 1. Los: 500 kg reinen Alkohols zu 4.30 Lire in Demijohns zu 25 kg (Emballage gratis); 2500 kg SHhwefeläther zu 2,20 Lire in Dcmijohns zu 25 kg (Emballage gex 2. Los: 200 kg äßendes Sublimat in Pulverform zu 5,20 Lire

Paketen zu 5 kg; 100 kg Metallquecksilber zu 7,60 Lire. 3. Los:

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- haus. 201. Abonnementsvorstellung. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oskar Wildes gleih- namiger Dichtung in deutscher Uebersezung von Hedwig Lahmann. Musik von Richard Strauß. Musikaliscke Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Strauß. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 8 Uhr.

Swausvielhaus. 208.

Goldfische. Lusispiel in 4 Aufzügen von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. NMegie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 202. Abonnements- porstellung. Dienst. und Freipläge find aufgehoben.

ualiften.

Abonnementsvorftellung.

Nora.

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.) Mittwoch: Der Liebhaber. von Bernard Shaw. Anfang 8 Uhr.

Donnerst1g und folgende Tage: Der Liebhaber.

Berliner Theater. Mittwoh: Die Jour-

Donnerstag : Mercadet. Freitag: Der Traum eiu Leben. Sonnabend : Mercadet.

Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Donnerstag, Abends 8 Uhr: Sespeuster.

2500 kg Glyzerin zu 1,70 Lire in Demijohns zu 50 kg (Emkballage gratis). 4. Los: 180 dz Leinsamenmehl zu 45 Lire in Säcken zu 75 bis 100 kg (Sâcke werden zurückgegeben). Vorläufige Sicherheits- [eistungen 150 bezw. 50 bezw. 100 bezw. 150 Lire, definitive 1/16 der B Plage, Näheres in italienischer Sprahe beim „Reichs- anzeiger“.

Theater und Musik,

Im Königlichen Opernhause geht morgen abend Richard Strauß? „Salome“ unter persönlicher Leitung des Komponisten in Szene. Sram Nose singt die Titelrolle, die übrige Besetzung der Hauptrollen ist folgende: Herodtas: Fräulein Ober, Herodes: Herr Kraus, Jochanaan: Herr Bishoff, Narraboth: Herr Kirhhoff, Page : Fräulein Rothauser. Anfang 8 Uhr.

Im Königlihen Schausvtelhause wird morgen das Schönthan-Kadelburg\sche Lustspiel „Goldfische* mit den Herren Molenar, Boetther, Oberländer, Vallentin, Werrack, Kraußneck, und den Lapen Eschborn, von Mayburg und Frau Buße in den Hauptrollen gegeben.

In der St. Marienkirche veranstaltet der Königlihe Musik - direktor Bernhard Irrgang am Mittwoh, 7} Uhr Abend3, das nähste Orgelkonzert unter Mitwirkung von Fräulein Anna Graeve (Alt), Herrn Paul Tödten (Tenor) und Herrn Hjalmar Gerhardt (Cello). Orgelkompositionen von Bach (A-Moll-Fuge), Guilmant und Reger. Der Eintritt ift frei ; Programme mit Text 10 s.

Mannigfaltiges. Ber lin, 29. September 1908.

Als erster Jmmatrikulationstermin an der Handels8- bochschule Berlin ist für das bevorstehende Winterhalbjahr der 15. Oktober festgeseßt. Es werden zwar noch spätere Immatrikula- tionstage bekannt gemaht (da die Vorlesungen erst am 27. Oktober beginnen), doch ist es wünschenswert, daß die Studierenden, die dies ohne Schwierigkeiten bewerkstelligen können, namentlich diejenigen, die in Berlin und Umgegend ansässig find, den ersten Termin benutzen, da die Besprehung des Studienplans mit dem Rektor oder den anderen Dozenten der Handelshochschule am besten in der Zeit vor dem größeren Andrang der Studierenden stattfindet.

Im wissenshaftlihen Theater der „Urania“ (Taubenstraße) wird seit wenig Tagen ein neuer, von farbigen Lichtbildern begleiteter Vortrag dargeboten, der zum Gegenstand den „Montblanc* hat. Der Zusatz zum Titel „Tal- und Höhenwanderungen im Gebiete des Königs der Alpen“ belehrt darüber, daß das Thema weiter gefaßt ist, als der Haupttitel vermuten läßt. Immerhin is der Montblanc der Mittelpunkt eines in zwei Teile gegliederten Vortrags, von dessen Verfasser Dr. H. Mühlstaedt auch die photographishen Aufnahmen berrühren, die von W. Kranz in gewohnter Meisterschaft zu farbigen Lichtbildern ausgestaltet worden sind. Der Verfasser hat viel über den Montblanc zu sagen, und er sagt es in einer Form, die seine Liebe zum Gegenftand erkennen läßt und die Hörer von Anfang bis zu Ende gefefselt hält; denn fie empfangen nvicht nur Erläuterungen zu zablreihen Bildern liebliher Landschaft, wild zerklüfteter Felsen und erhabener Einsamkeit von Eis und Schnee starrender Gipfel, der böhste Berg Europas wird ihnen auch als Gegenstand eines fast 200 jährigen Kampfes des Menschen mit den Naturgewalten geschildert, der zur Besiegung dieses Riesen der Bergwelt führte, sodaß Besteigungen des Montblanc heute wenn auch nit zu den alltäglichen Dingen gehören, \o doch alljährlißh von etwa 209 Besuh:rn aus- eführt werden. Der Vortrag beginnt mit dem Genfer See, der zum Miontblicas gehört, wie dieser zu thm; denn man fühlt sich dort nur halb befriedigt, wenn widriges Wetter den Ausblick hinüber zur Montblanc- Gruppe verhindert, und der Gegensaß der lahenden Ge- filde am See zu der nicht allzu fernen Gletscherwelt erhöht die beiderseitigen Reize. Die Bilder von Montreux, Schloß Chillon, dem Rhonethal, Sankt Moriß, Sitten sind von großer Wirkung, Standpunkt und Beleuchtung find trefflich ge- wählt. Sie leiten hinüber in das {öne Tal von Chamonix, das fich zuglei mit einem erften Blick auf die Montblanc-Gruppe prä- sentiert. Ein immer wachsender Fremdenbesuch bazt aus Chamonix einen fashionabeln Sommeraufenthalt gemacht, nicht zum ästhetischen Vorteil des wundershönen Tales, wohl aber zu seinem materiellen. Die meisten Besucher lassen sih an dem Anblick des Montblanc ge- nügen und unterdrücken den Wunsch, ihn zu befteigen; aber es hat ih ein merkwürdiger Bas für die nicht vorgenommene Befteigung herausgebildet : man verfolgt aus den nach dem Montblanc gerichteten FeliEE der Hotels die Aufstiege anderer mit dem Teleskop, zittert für sie

eim Passieren gefährliher Stellen und feiert ihr glücklihes Erreichen des Gipfels ohne sie an der gut beseßten Wirtstafel beim Sekt. Doch vermutlih nicht für lange mehr werden auch die Hochgebirgsteile der Moniblanc- Gruppen dem bequemeren Teil der Touristen versperrt sein. Die neue Bergbahn auf dem Montenvert zeigt ein Zukunfts- bild; einstweilen kann indessen die Reize der Gletscherwelt, des Mer de Glace, die Riesenmauer der Grandcs Jorasses nur genießen, wer sich mühsames Klimmen und Klettern niht ver- drießen läßt. Die Felsenzacke, welhe den Namen „Zahn des Riesen“ führt, gibt dem Verfasser Anlaß, die merkwürdige Geichichte von dessen Ersteigung zu erzählen und hieran interessante Erinnerungen an

die endlihe Bezwingung der Hochgebirgswelt zu knüpfen, die vor wenig hundertiIuhren noch völlig unbekannt war. Nunmehr geht es. über den „Nisenpaß“ nach Italien, und fürwahr, die italienische Seite der hiei unsäglich steil abfallenden Montblanc. Gruppe darf O den Landsäaftsbildern der Nordseite würdig an die Seite stellen.

m zweiten Tes hat der Verfasser mit großem Glück eine Montblanc- besteigung darg&tellt, indem er bei eigener Besteigung des Gipfels fleißig mit der(Camera arbeitete und so eine Serie gut gelungener Bilder zusamme\ibrahte, deren s\ysteniatishe Vorführung sehr gefällt, weil sie die Ilusion erweckt, als strebe der Zuschauer selbst dem immer näherrü@nden Gipfel entgegen. Der begleitende Text des Vortrags gibt anshaulihes Bild von den Mühen und Gefahren einer solhen Benbesteigung.

Am 214. Vottrags- und Beobachtungsabend des Vereins von Freunden der Treptower Sternwarte, der morgen, Abend& 84 Uhr (Hörsaal iu Restaurant Zenner, Treptow, Chaussee 21/22), stattfindet, spricht direktor Or. F. S. Archenhold über: „Neues von der diesjährigen Vesammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Cöln.“ Mit dem (oßen Fernrohr wird vor dem Vortrage von 6 bis 74 Uhr der Mond, jah dem Vortrage der Saturn beobachtet. Gäste haben Zutritt. Am 1. Oktober tritt der Verein in sein 11. Veretns- jahr. Meldungen zum Beitritt nimmt die Direktion der Treptow- Sternwarte entgegen.

Thorn, 29. Sephmber. (W. T. B.) Wie die Presse au# Schirpiy meldet, wurde in vergangener Naht ein Fuhrwerk aus Jarken von einem Cisenbahnzuge auf freier Strecke über- fahren. Zwei Personen wurden hierbei getötet.

Düsseldorf, 28 September. (W. T. B.) Bei dem heutigew Auffstieg des Ballons Düsseldorf IT des Niederrheinische Vereins für Luftschiffahrt versuchte der Hauptmann von Abercron als Führer des Ballons eine neue Erfindung, die Verwendung des sogenannten Luftsackes. Beim Aufstieg plaßte dieser Luftsack. Der Ballon, in dem fich außer dem Führer noch weitere drei Insassen: befanden, konnte jedoch glüdcklich zur Landung gebracht werden.

Ulm, 29. September. (W. T. B.) Bei Erdarbeiten in der Kalterstraße find in einer Tiefe von ahtzig E vier wobl- erhaltene Skelette in alemannishen Reihengräbern auf- gefunden worden.

Jena, 28. September. (W. T. B.) In Anwesenheit von etwa fünfzig Professoren und Privatdozenten der Universitäten und Technischen Hochshulen des Deut'chen Neis und Deutsch. Oester- reis wurde heute vormittaz 10 Uhr im Kleinen Saale des ‘Volks8- hauses der Zweite deutshe Hohs{ullehrertag von dem Pro- fessor Nein -Jena eröffnet. Zu Vorsitzenden wurden Professor v 077 Wett stein- Wien und Professor Nein - Jena gewählt.

Le Mans, 28. September. (W. T. B.). Wilbur Wrightk bewarb sich heute um den Preis der Kommission für Luftshiffahrt und legte eine Strecke von 48 km 120 m in einer Stunde sieben Minuten elf Sekunden zurück. Er überbot seinen leßten Rekord vom 24. d. M. um 9 km und blieb dretiehn Minuten elf Sekunden länger in der Luft. Abends unternahm Wright hintereinander noch zwei kurze Flüge mit einem Begleiter.

Florenz, 28. September. (W. T. B) Der Kongreß für Internationales Recht ist heut: naGmittag hier eröfnet worden-

Washington, 28. September. (W. T. B.) Der Inter- nationale Tuberkulosekongreß ift beute hier eröffnet worden. Zu einem der drei Ehrenpräsidenten wurde Professor Koch ernannt, dem der Kongreß große Ovationen bereitete. Professor Koh ant- wortete im Namen der deutshen Vertreter auf die Begrüßungs- ansprahe des Schatzamtssekretärs Cortelyou.

Bombay, 29. September. (W. T. B.) Außerordentlih große Regenfälle haben in den leßten sechzunddreißig Stunden in Haiderabad und Deccan verhe erende Ueberschwemmungen an- gerihtet. Der Fluß Musi ift um viele Meter gestiegen und hat mehrere Brücken mit fortgerissen. Tausende von Häusern sind nach den Berichten weggeschwemmt worden. Der Verluft an Menschen ift groß, überall liegen Leichname verstreut. Das Land foll auf Meilen hin verwüstet sein. Die Negenhöhe betrug fünfzehn Zoll.

(Fortseßung des Nichtamilichen in der Ersten Beilage.)

Tiefland. Donnerstag: Tosca. Freitag: Die Fledermaus. Sonnabend: Tieflaud.

Komödie in 4 Akten

Lustspiel in Deutsch von Franz Streiber

Komische Oper. Mittwoch, Abends s Uhr:

Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Mittwoch, |

Abends 8 Uhr: Die blaue Maus. Donnerstag bis Sonnabend: Die blaue Maus.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.)

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das Glück der andern. 4 Akten von Francis de Croisset.

Zirkus Schumann. Mittwoch, Abends präzise 7} Ubr: Grande Soirée équestre. Elite- þrogramm und 36 Original - Marokkaner, 16 vollständig neue Spezialitäten und zum 5. Male: Größte und senfationellste Novität- Butterflics.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elsa Wiedemann mit Hrn. Fabrik- besißer Alexander Lux (Kceuzberg, Kr. Strehlen— Niegersdorf, Kr. Strehlen).

Geboren: Eine Tochter: Carmer (Zieserwitz).

(Georg Cartier : Hrn. Grafen von

Taunhäuser und der Säugerkrieg auf Wart- burg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7{ Uhr. Shauspielhaus. 209. Dienft- und Freipläßtze einstudiert: Die Jäger.

Abonnementsvorstellung. find aufgehoben. Neu- Anfang Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoh: König Lear. Anfang 74 Ubr. Donnerstag: Kabale und Liebe. Kammerspiele.

Mittrwoch: Sozialariftokraten. Donnerstag : Lyfiftrata.

Uenes Schauspielhaus. Mittwoch: Faust.

(Erst:-r Teil.) Anfang 74 Ubr.

Donnerstag: Der Dummkovf. Anfang 8 Uhr.

Freitag: Zu volkstümlihen Preisen : Die Kinder der Exzellenz.

Sonnabend: Faust. (Erfter Teil.) 74 Uhr.

Anfang 8 Uhr.

Anfang

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Naub der

Sabiuneriunen.

Schillertheater. O. (Wallnertheater.) Mittwoch, Abends § Uhr: Julius Caesar. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

ne Abends 8 Uhr: Julius Caesar.

Freitag, Abends 8 Uhr: Julius Caesar.

Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Ein Teufelskerl. Historishe Komödie in 3 Akten von Bernard Shaw.

Donnerétag, Abends 8 Ubr: Ein Teufelskerl. Freitag, Abends 8 Uhr: Das Stiftuugsfeft.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Ein Walzertraum. Donnerstag bis Sonnabend: Ein Walzertraum.

Richard Alexander.) Hierauf : Der selige Octave. (Octave: Richard Alexarder.)

Donnerstag und folgende Tage: Das Glück der auderu. Hierauf: Der selige Octave.

Thaliatheater. (Direktion : Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Ubr: Das Mitternacchts-

mädchen. Donnerstag und folgende Tage: Das Mitter-

nachtêmädcchzeu.

Trignontheater. (Georgenftraße, nahe Bahnho|! Friedrihftraße.) Mittwoch: Die Liebe

Anfang 8 Uhr. Donnerstag bis Sonnabend: Die Liebe wacht.

wacht.

Konzerte.

Saal Bechstein. Mittwoh, Abends 74 Uhr:

Klavierabend von Emil Oppermann.

Gestorben: Hr. Justizrat Johannes Ziemann (Lublinitz). Á

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlir-

Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (cinschGließlich Börsen-Beilage).

sowie die Juhaltsaugabe zu Nr. 6 des öffeut- lichen Anzeigers (einschließlich der unutex Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kommuanditgesellshaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom

21. bis 26, September 1908,

zum Deutschen Rei

Erste Beilage

chsanzeiger und Königlich

Berlin, Dienstag, den 29, Sept

Verichte von deutschen Fruchtmärkten. Qualität

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17,20 18,20 19,80 19,20 19,30

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21,40 21,40

20,00 21,60

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16,40 16,50 16,90 17,40

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16,00 17,00

19,20

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13,00 16/00

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Schwabmünchen

A Geislingen . Riedlingen . Meßkirch .

17,00 |

17,00 16,00 |

16,00

Berlin, den 29. September 1908.

18,70 19,30 20,00 19 80 20,30 20,80 2 1,60 20,00 22,00

Keruenu (enthülster Spelz,

21,50

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16,80 16,50 17,15 17,10 17,80 16,70 16,20 16,08

17,00 14,40 17,00 16,75 17,50

19,40

15,60 14,90 15,10 15,30 14,60 14,80

14,50 16,20 16,00 17,00 16,00 17,40 16,60

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat A R, O der Verkaufswert

19,60 19,30 20,20 19,80 20,30 20,80 21,88 20,00 22,00

21,50

92,52 20.80

Ro 17,00 16,90 17,15 17,10 17,80 16,70 16,29 16,40

Gerste.

17,20 14,70 17,40 16,75 17,50

19,60

15,60 15,40 15,60 15,30 14,60 14,80

14,50 16,20 16,00 17,38 16,09 17,40 16,60

auf volle Mark abgerundet ilt daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift,

izen. 20,00 19,70 20,40 20 20 20,00 21,30

22.00

20,00 20 49 20,40 20,40 20,00 21,30

22,00

21,60 22,00 23,40 21,00

21,60 22,00 23,40 22 80

ggen... 17,00 17.80 17,30 19 00 17,70

16,30 17,60

17,60 17,80 17,39 19,00 17,70 16,30 17,60

14.80 17,50 17,50 18,00 14,00 19,80

15,00 18,00 17,50 18,00 14,00 20,00

afer.

16,00 15,50 15,70 15,80 14,70 15,20 16,50 16,00 16.40 16 80 17,50

18,00 17/20

16,00 16,00 16,20 15 80 14.70 15,20 16,50 16,00 16,40 16,80 18,20

18,00 17,20

Kaiserliches Statistishes An:t.

van de

r Borght.

geteilt.

Dinkel, Fesen).

2% 120 98 30 175

11 28 23 70

j Der Durg§sHnitts ein Punkt (. ) in den legte

200

5 460 1030 11571 146 153

132

2815 315 3 893 130

933 5 270

3 240 3612

193 342 5 344

350 5 094

396

1836

1450 495 2 537

176 478 402 1160

20,00 19,50 19,80 20,30 20,80 21,88

22,00

19,46 19,50 "19,80 20,30 20,70 22,00

21,20

25, 9. 25. 9, 21 9. 26. 9. 22, 9. 21. 9.

14, 9.

21,49

22,53 21,44 21,60

21,40

23,30 21,65 21,00

21, 9,

14, 9, 21, 9. 21. 9,

16,95 17,00

17,80 17,20

16,07

16,96 17,00

17,60 17,20

16,66

25, 9, 25, 9,

21. 9. 26. 9.

21.9,

17,10 17,42 29, 9,

16,70

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14,00 19,30 °

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15,84 15,86 29, 9,

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15,30

14,80 16,50 14,50

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15,30

14,20 16,59 14,50

16,20 16,13

16.75 16,41

preis wird au3 den unabgerundeten Zahlen Rid t. n scchs Spalten, daß entspreHender H Í [t

eriht fehlt.

1908.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln, Tierseuchen imAuslande.

(Nach den neuesten im Kaiserlihen Gesundheitsamt ein Vorbemerkungen: 1) Ein Punkt in einer Spalte der Uebersicht bedeutet, da

___ nah den vorliegenden Angaben niht vorgekommen sind.

2) Die Bezeichnung „Gehöfte“ {ließt ein: i (Norwegen), Bestände (Dänemark).

3) Die in der Uebersicht ni

seue, Hämoglobinurie usw., sind in der Fußnote nachgewitesen.

gegangenen amtliGen Nachweisungen.) ß in der betreffenden Nachweisung eine Angabe für diese Spalte niht enthalten ist; ein Strich bedeutet, daß Fälle der betreffenden Art

Ausbrüche (Großbritannien), Ställe, Wetden, Herden (Shweiz und Frankrei),

t aufgeführten wihtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Rauschbrand, Wild- und Rinderseuhe, Tollwut, Lungenseuhe, Schafpoten, Geflügelholera

Nr. 38.

Besizer (Luxemburg und Niederlande), Ställe Hühnerpest, Büffel-

Staaten 2c.

Milzbraud

Rotz

zen, Departe- vernements,

Ge-

Bezirke meinden

Zeitangabe. Gehöfte

Ge- meinden

Gehöfte | Bezirke

Maul- und Klauenseuche

Gehöfte

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Bezirke

Schafräude

l der vorhandenen

ah ke (Provin ments, Gou Sperrgebiete 2c.).

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Gehöfte | Bezirke

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1 S iw 2 Notlauf der Schweine !) (einsGliehliE C, eft)

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| S Gehöfte | Bezirke Giitukis

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meinden Gehöfte

1908,

Bed

Oesterreich Serbien - Rumänien. Bulgarien Jtalien. Schweiz

Großbritannien :

Belgien Dänemark .

Außerdem:

Wöchentliche, 23, 9. O 8, 9,/9.—11./9. 14./8.—20./8.

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24./8.—30./8.

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9 16./8.—31./8, 19

Rauschbraud: Desterreih 3 Bez., 4 Gem., 6 Bez, 15 Gem. neu verseucht.

Tollwut: Oesterreich 12 Bez., 22 Gem., 23 2 Bez., 2 Gem. neu verseucht; Italien 5 Bez, 5

Schafpockeu: Serbien 1 Gem. verseucht; Rumänien 7 Bez., 15

Geflügelcholera: Desterreih 10 Bez, 21 Gem,., 192 Geh. überh

S E E 4

E d E 2 us 13./9.—19,/9, E ; E N Halbmonatli

« N August ä Wi .,

19 Geh. überhaupt verseucht; Italien 6 Bez.,, 6 Gem. ü Geh. überháupt verseuGt; Serbien 2 Bez,

berhaupt, 3 Geh. neu verseuht; Belgien 3 Bez, 4 h, überhaupt verseuchßt; Bulgari

Gem. ü

9

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Gem,, 52 Ge

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aupt verscuht. 1) Sh weiz: Stäbchenrotlauf und Shweineseuhe, ?) Großbritannien: Schweinefieber; Italien : Schweineseuchen (allgemein),

61 30

17| .| 393

S } 9 u. Ea .| 169 : | 98 1 E A 35| 15

monatliche Nachweisungen. j

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2 Gem. überhaupt vers

erscheinende Nachweisungen. | ait [ dies

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berhaupt, 5 Geh. neu verseuGßt; Schweiz 10 Bez., 37 Gem. neu verseucht; Belgien

eut; Rumänien 5 Bez., Gem. neu verseucht. en 5 Bez., 10 Gem. neu verseucht,

6 Gew,, 11 Geh, überhaupt verseuckt; Bulgalrien