1867 / 12 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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überall und gleichzeitig fruchtbar machen kann.« Schließlich überreichte er die -Beglaubigungs8schreiben, welche »die beständige Freundschaft des Kaisers aufs Neue bekräftigen.« Der Sultan antwortete mit einigen Worten voll Wohlwollen gegen den neuen Botschafter und voll Hoffnung auf die Fortdauer der zwischen Frankreich und der Türkei bestehenden Freundschaft. Die National-Versammlung von Kreta hat angefangen, eine offizielle Zeitung zu veröffentlichen. Das Blatt heißt »Kreta« und trägt das einfache Motto: Freiheit oder Tod ! Es enthält Nachrichten Über die militairischen Operationen auf Kreta. Bukarest, 13. Januar. Fürst Karl empfingbei Gelegenheit des Jahreswechsels die Glückwünsche der Staatskörper und des Kabinets. Der Präsident der Deputirtenkammer gab in einer Ansprache den Gefühlen tiefster Ergebenheit Ausdru. Der Fürst ließ, wie immer, Allen den entgegenkommendsten und huldreichsten Empfang zu Theil werden. i

Dänemark. Kopenhagen, 12. Januar. (H. N.) Eine vom Justizminister kontrasignirte allerhöchste Bekanntmachung vom 22. v. M. veröffentlicht eine Convention zwischen dem Könige von Dänemark und dem Kaiser von Rußland, betref-

fend gegenseitige Auslieferung von Verbrechern. Diese Con- -

vention, am 2. Oktober 1866 geschlossen und aus 12 Artikeln bestehend, ist dänischerseits von dem Conseil - Präsidenten und Minister des Aeußern Graf C. E. Juel -Vind Frijs und russi- scherseits vom Pehgen russischen Gesandten Baron Nicolas

Nicolay unterzeichnet. | 14. Januar. Jn der heutigen Sigzung des Folkething machte der Präsident die Mittheilung, der Kriegsminister werde einen Geseßentwurf, betreffend die theilweise Niederlegung der Kopenhagener Festungswerke, einbringen. E Das Geseß, durch welches ein außerordentlicher Kredit von circa 15 Millionen Rigsbankthaler zur Anschaffung neuer Waffen verlangt wird, hat die .Königliche Sanction erhalten.

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Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’schen Telegraphen-Büreau.

Wien, Dienstag, 15. Januar, Vormittags. Das heutige »Wiener Journal« erklärt, indem es die Agitation bekämpft, welche sich gegen die Einberufung des außerordentlichen Reichs- raths richtet, daß die Regierung nur deswegen den Boden der &Februarverfassung verlasse, weil die thatsächlihen Umstände nur die theoretische Aufrechthaltung gestatten. Für die Februar - Verfassung einstehen, hieße, den verkleideten Abso- jutismus vertheidigen wollen. Weil die Regierung aber nicht den Absolutismus, sondern deu- parlamentarischen Beistand der Völker binnen kürzerer Zeit wolle, berufe sie den außer- ordentlichen Reichsrath. Gegenüber dem Widerstande der politishen Führer, welche theilweise selb| die Februar- Verfassung für unausführbar erklärt haben , - und den-

« noch dasjenige verlangen, was nah ihrem eigenen Aus-

spruche geeignet is, dem Volke sein konstitutionelles Recht zu geben, erübrige Nichts, als an das Volk selbst zu appelliren.

Die »Neue freie Presse« erfährt, daß Rußland die Absicht habe, in Lemberg einen Konsul zu bestellen.

London, Dienstag, 15. Januar, Morgens. Die Radika- len im Repräsentantenhause dringen stark auf Anklage des Präsidenten.

Paris, Montag, 14. Januar, Abends. Dex Schriftsteller Viktor Cou sin und der Maler Jngres find gestorben.

Dem »Etendard« zufolge is die Cirkularnote Aali- Paschas, worin über das Auftreten Griechenlands Klage ge führt wird, jeßt den drei Mächten Frankreich, England und Rußland übergeben worden.

Florenz, Montag, 14. Januar, Abends. Jn der heutigen Sitzung der Kammer Tfündigte Friscia eine Interpellation Über die Ereignisse in Palermo an. Mordini glaubte, die Interpellation werde nuyglos sein. Er schlug eine Untersuchung vor, um zu prüfen, was in Palermo Noth thut und dem ab- zuhelfen. Der Minister des Jnnern acceptirte die Untersuchung, vorausgeseßt, daß dieselbe nicht als Rüge bezeichnet werde. &risScia zog seine Interpellation zurü und der Antrag Mordini's ging in die Büreaus.

Die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn-Ver- R eE (Nr. 2 vom 12. ganuar/ hat T a Inhalt: ck- blick auf das Jahr 1866 (2. das Ausland). Vertrag; betref- fend die Uebernahme des Betriebes auf den Schleswig- shen Bahnen Seitens der Altona-Kieler Eisenbahn-Ge- sellschaft. Die Eisenbahnen England's. Die Eisenbahnen als Tilgungsmittel von Staatsschulden. Mittheilun-

en über Eisenbahnen. Eisenbahn-Gesebgebung. Preu- L Geseßentwurf, betreffend die Abgabe von allen nicht im Besize des Staates oder inländischen Eisenbahn - Actien - Gesellschaften befindlichen Eisenbahnen. Konzessions - und Bestätigungs - Ur- kunde nebst Statut - Nachtrag, betreffend die Rechts - Rheinische Eisenbahn Ehrenbreitstein - Siegburg mit Zweigbahn nach Bonn. Bergisch - Märkische Eisenbahn - Gesellschaft, Privilegium wegen Emission von Prioritäts-Obligationen V1. Serie. Vereins- gebiet. Projekte und Bau: Ostpreußishe Südbahn, außer- ordentliche General - Versammlung, Verlängerung der Bahn nach Grodno. Göttingen - Arenshausen. Betricb: Das österreichische Eisenbahnneß im Jahre 1866. Norddeutscher und preußisch-braun- schweigischer Eisenbahn-Verband, Frachtermäßigung für zur Pariser Ausstellung bestimmte Gegenstände. Rheinische Eisenbahn , direkter Personcn-, Gepäck- und Güterverkehr. Sächsishe westliche Staats- Bahn, das Edmonson’sche Billetsystem eingeführt. Persona l- Nachrich ten. Ausland: Vereinigung der Eisenbahnen in Wales. Der Bericht der ostindischen Eisenbahn - Gesellschaft. Schwci- zerische Nordostbahn, Dividende. Ligne d'Italio. Versteigerung. Vrankreich, der kaiserliche Eisenbahnzug. Technisches. Loko- motiven der Queensland - Eisenbahnen. Der Magi - Viadukt in Brasilien. Keßler's Schmierapparat. Tunnel im Michigan - See bei Chicago. Die Förderungs-Massen und Kosten der Wasserwerke in Philadelphia. Juristishes. Rechtsfall, . Zu Art. 408 des D. H.- G.-B. Rechtswirkung eines bei der Annahme des Gutes und Bezah- lung der Fracht wegen des Manco oder eingetretener Beschädigungen gemachten Vorbehaltkes. Haftung des Mandanten für die Handlung seines Mandatars. Umfang der Ersabpfliht. Telegraphischer Verkehr Preußens, Miscellen. Die Eisenbahnen , als Hülfsmittel zur Besserung der menschlichen Gesellschaft in Nordaniecrifa. Eine erbauliche Wirthschaft. Das erweiterte Absaßgebict der Ruhr - Kohle. Generalversammlungen. E

Kunst- und wissenshaftlibe Nachrichten.

Aus cinem am vergangenen Sonnabend vom Oberst-Lieutenant Grafen Kaniß im wifsenschaftliden Verein „in der Sing- Akademie gehaltenen Vortrage über das Thema: »Der Soldat sonst und 1ebt« geben wir nachstehende Mittheilungen:

__ Die preußische Armee dankt die Erfolge von 1866 nächst Gottes Hülfe ihrem Wehrsystem. :

Es kann nicht die Absicht sein dieses System in seiner Entstehung, M Organisation und Gliederung zu beschreiben ; nur einer

er vielen Vorzüge desselben, ein Faktor, welcher nicht unvesentlich sowohl auf die Resultate des jüngsten Feldzuges cinwirkte, als er auch die Armee zu der Höhe und dem Selbstbewußtsein empor choben, E dis von Sieg zu Sieg getragen, soll der Gegenstand dieses Vor- rages sein

__Es ist dies die Stellung, welche heute der Soldat in der E A Men Gesellschaft cinnimmt, gegenüber der früherer

eiten. : ; i _ Ohne auf das Heerwesen der älteren Zeiten einzugehen, verseßen wir uns in die Ucbergangsperiode aus Lehnswesen und Vasallenthum in die Zeit der von Kaiser Maximilian geschaffenen Landsknechts- Heere, welche, eine durch und durch deutsche nstitution, unter ihren berlihmten Feldherren Georg - von Frundsberg und Franz von Siingen, bis zur Reformation die Kriege jedes Zeitalters fochten und entschieden.

Es ist an einem Tage des Jahres 1515. Der Musterherr mustert vor cinem Städtchen ein neu angeworbenes Regiment, die Ausrüstung wird genau besichtigt, jedes Fähnlein muß 400 Mann zählen, davon 50 mit Hafenbüchsen, und so ziehen die Haufen, nachdem dic Revue mit einer fkernigen Ansprache der Musterherren und der: añderen Chargen beendet, in das Lager; der Pro den Galgen, der große Troß wird mit Mühe geordnet. Unter fröh- lichen Gesängen bricht das Regiment am frühen Morgen auf, es st|ößt auf den Feind, seßt sich aus der Marschformation in die gevierte Ordnung und todesmuthig stürzt die ompakte Masse, ohne Be- nußung des Terrains, ihren Oberst voran in die feindlichen Reihen: Tapfer waren die Landsknechte. So wurde 1525 bei Pavia unter Franz I. ein ganzes Regiment vernichtet, aber troß alledem waren sie nur Söldlinge, Deutsche fohten gegen Deutsche, wer am meisten zahlte, dem dienten sie, der deutsche Sinn ging verloren ; Plünderung, Raub war an der Tagesordnung, im Kriege lag ihre Existenz.

Dem heutigen Soldaten is der Krieg nur das Mittel, einen ehren- vollen Frieden zu erkämpfen,- er ficht für König, Vaterland und seinen Heerd. Während im 30jährigen Kriege Handel und Gewerbe daniederlag, ganze Landstreccken von ihren Bewohnern verlassen , de- vastirt un unbebaut blieben, hat der Bauer unter dem Donner der - Kanonen von Königgräß sein Feld bestellt, die Fabriken haben gearbeitet ; der Kricg ist civilisirter geworden.

__ Vormals kehrte selbs nach beendetem Kriege die Ruhe noch lange nicht zurück. Brodlos gewordene Soldatenbañden durchstreiften Deutsch- land mit Raub und Plünderung, bis sie einzeln vernichtet wurden, die ganze Bevölkerung fühlte noch lange Zeit die durch den Krieg er-

¡ zeugle Sittenverderbniß der ins bürgerliche Leben zurückehrenden

Soldaten.

foß errichtet sein Attribut,

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Heute fehrt dexr Soldat sittlich gehoben, geträftigt durch Stra-

historischen Thatsachen die Gedichte, dic sch auf dieselben beziehen,

azen, geshult durch die Disziplin, in die Heimath zurück. Die preu- | namhaft gemacht sind.

ishe Armce auf ihrem gegenwärtigen Standpunkt is eine Volks\hule und Bildungs-Anstalt der Nation im großartigsten Maaßstabe. i Dem großen Kurfürsten Friedrih Wilhelm war es mit Hülfe der Stände und der Accise vorbehalten, zuerst ein stchendes Heer zu errichten, nachdem der Grund dazu schon 1619 von Georg ilhelm in dem heutigen 1. Grenadier-Regiment (Kronprinz) gelegt wor- den. Er war es, welcher dem Heere in scinem Articulls-Brief eine christlich-sittlihe Grundlage gab und durch strenge Mannszucht dem

Soldaten die Sympathie des Volkes erwarb, wenn auch von Gleich- | | Bekanntmachung, betreffend die Aufnahme cines Anlehens von

stellung und Wechselwirkung nicht die Rede war. i '

Die Anwerbung vieler Ausländer unter Friedrich Wilhelm 1, die eiserne Disziplin, welcbe man durch 6s entlich vollstreckte entehrende Strafen erzwingen wollte, drücten den Geist des H eeres wieder herab und außerten deprimirend auch ihren Einfluß auf die Soldaten des großen Königs ; :

Als Friedrichs Geist die Armee nicht mehr hob, als man aus den Erfolgen des 7jährigen Krieges die Berechtigung ableitete, an den alten U nichts zu ändern, da brach das Gebäude zusammen.

Eine neue Periode cutwickelte sich. Der S rief, und Alle, Alle famen, das Volk ward das Heer und auf diesem Fundament bauten Stein; York, Scharnhorst, Gneisenau das Gebäude der all- gemeinen Wehrpslicht, einer Ehrenpflicht, Welche 1865 so wunderbare Erfolge errungen. j j

Heute ist jeder Preuße stolz auf seine Arinee, die heroischen, auf den Feldern Böhmens vollführten Thaten sind nicht zu zählen, die gebildeten Elemente dominiren, ohne sich selbst der geringsten Bevor- zugung zu erfreuen. Jeder Dienst is gut, denn er geschieht für das Gesammtwohl, und dieses Bewußtsein der Pflicht, es treibt den Bauecrs- sohn ins feindliche Feuer, wie es den Gebildeten auch in niederen Dienstleistungen keine Herabwürdigung erblicken läßt.

Europa bemüht sich, die Einrichtungen der preußischen Armee nachzuahmen; das System der allgemeinen Wehrpflicht wird in an- deren Ländern- Eingang finden und auch die Bewohner der neu ecr- worbenen Landestheile werden- erkennen, wenn sie den preußischen

ahnen gefolgt sind, sei es im Frieden oder im Kriege, daß es in Preusen keine Last ist, dienen zu müssen, wohl abex cine Ehre, dienen zu dürfen.

Vom Fcls zum Meer. Vaterländische Gedichte von den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage, in cronologischer Folge geordnet; nebst historischen Einleitungen, für Schule und Haus. Herausgegeben

von Dr. Max Remy. Berlin 1867. 488 Seiten gr.-8.

Der erfreuliche Eifer, mit welchem die vaterländische Geschichte seit einigen Jahren in wissenschaftlicher und in künstlerischer Form zur Darstellung gebracht und in immer weiter sich ausdehnenden Kreisen zum Gemeingute der Nation Pat worden is, bezeugt fich aufs Neue in der vorliegenden, mit leiß und insicht zusammengestellten preußischen Anthologie. Zweckmäßig erscheint, daß der Herausgeber, indem er die ganze- Masse- des Stoffes in zwei Abschnitte, »Die Markgrafen und Kurfürsten« und »Die Könige« zerlegt, der ersten Abtheilung einen verhältniß-

" mäßig geringen Raum zuweist (44 Gedichte auf 80 Seiten),

während er der zweiten den fünffachen Umfang gegeben hat; denn es

preußischen Erinnerungen eine größere Bedeutung einzuräumen, als ihr deshalb gebühr, weil sie der Krystallisationskern für das

Ganze und der Wirkungskreis der Ahnherren des preußischen Königs-

hauses gewesen ist. Daher erscheinen die ältesten Zeiten durch einige Bilder wendischen Lebens und durch die Gestalten Albrechts des Bären, Otto’s mit dem Pfeile, des großen Waldemar hier im Liede hinreichend vertreten, und selbst die ersten Jahrhunderte Hohenzollerscher Herrschaft müssen sich mit etwa 20 Seiten begnügen, während der große Kur- fürst und scine Zeit durh 15 Gedichte verherrlicht is. Diesem ‘Uen Abschnitte geht eine Einleitung (S. 3—18) voran, in welcher der Ver- asser eine Uebersicht der Brandenburgischen Geschichte bis gegen

zuge auf diejenigen Perfonen und Sachen , welche in den Gedichten hervortreten, so daß besondere Kommentare zu einzelnen Dichtungen oder Stellen derselben vermieden werden. Von König Friedrich I. an erhält jeder Monarch eine ähnliche Einleitung, die ausführlichsten

Griedrih der Große (13 Seiten), Friedrich Wilhelm 11. (15 Seiten) | Und des jeßk regierenden Königs Majestät (27 Seiten); auch die aller- | jüngste Zeit kommt also in der Geschichtserzählung, wie im Liede zu

ihrem gebührenden Rechte: dem Siegesfeste vom Septeinber 1866 gilt das leßte Wort. Die 330 Gedichte dieses zweiten Abschnittes vertheilen sich folgendermaßen: auf die Zeit Friedrichs 1. kommen 9, Yriedrich Wilhelms I. 20, Friedrichs 1I. 74, Friedrich Wilhelms 11: 8, &ricdrich Wilhelms 111. 143, Friedrih Wilhelms 1V. 30, Wilhelms 1. 46, und Überall hat der Herausgeber bei der Wahl sein Augenmerk nicht allein auf die großen und glänzenden Vorgänge des äußerlichen Dajseins ge- richtet, sondern ebenso auch auf die Kulturzustände und auf das innere, gei- stige Leben der Nation. Angehängt ist cinDichterverzeichniß, 128Namen, mit kurzen biographischen Notizen, nebst Angabe der Gedichte, durch welche sie in der Sammlung vertreten sind. Man erkennt schon aus dieser Dahl, zu der noch die anonymen Autoren der Volkslieder u. st. w. hinzuzu- rechnen sind, daß der Herausgeber sih nicht darauf beschränkt hat, das Allbekannte und mehr als ein Mal bereits Gesammelte in einer Aus- wahl zusammen zu stellen; sondern daß cer mit Ernst und mit Erfolg bemüht gewesen ist, der patriotischen Ader in dem weiten Schachte der poetischen Literatur nachzugraben. Unter seinem eigenen Namen hat er 10 Gedichte beigesteuert. Den Schluß bildet eine Tabelle- der

brandenburgisch-preußischen Geschichte, in welcher bei den betreffenden |

as Ende des 17. Jahrhunderts giebt, mit besonderem Be- |

Das Buch wird nicht verfehlen, »als ein ergänzender und an- regender Begleiter des vaterländischen Geschichtsunterrichts sich zu be- währen und eine Stelle in der preußischen Hausbibliothek zu finden.«

Gewerbe- und Handels: Nachriczteu. Karl8sruhc, 13. Januar. Das »Regierungsblatt« bringt eine

4/999,900 Thlrn. bei den Herren W. H. Ladenburg u. Söhne in Mannheim und der Direction der Diskonto-Gesellschaft in Berlin zu Eisenbahnbauten. Für das Anlehen werden 2450 Partial-Obligationen über je 1000 Thlr., 2450 Partial - Obligationen über je 500 Thlr., 4583 Partial-Obligationen über je 200 Thlr., 4083 Partial - Obliga- tionen über je 100 Thlr. ausgegeben, welche auf den Inhaber ausge- stellt, jedo, wenn es dieser verlangt , von der Eisenbahn - Schulden- Tilgungs # Kasse auf seinen Namen cingeschrieben werden. Dieselben werden vom 1. Januar k. J. an mit vier und cin halb Próôzent für das Jahr verzinst. Die Zinszahlung erfolgt halbjährlich, je auf 1. Juli und 1. Januar, gegen Nücckgabe der den Obligationen beige- gebenen Zins - Anweisungen (Coupons). Ferner bringt das »Rec- gierungsblatîi« eine Verordnung , die Einlösung der Steucranlehens-

scheine betreffend.

Transfkaufkasien. Vom 1. Januar bis zum 1. November 1866 sind durch Transkaukasien 27,704 Waarenballen im Gewicht von 161,725 Pud von Europa nah Persien und 5,217 Waarenballen im Gewicht von 23,642 Pud von Persien nach Europa gegangen.

Eisenbahn - und Telegraphen - Nachrichten.

Berlin, 15. Januar. Die nachstehenden Notizen Über die vor- handenen , in Ausführung begriffenen oder dazu vorbereiteten , resp. Übcr die in Erörterung stehenden Eisenbahnen des preußischen Staates; sowie über die dazu verwendeten oder noch zu verwenden- oe A M NRALAAM dürften auch für weitere Kreije von Jnter- esse scin.

Am Schlusse des Jahres 1866 waren 1257 Meilen Bahn dem Betriebe eröffnet, welche im Ganzen 645,000,000 Thlr. ge- kostet hatten. Hiervon sind Staatsbahnen 405 Meilen, unier Staatsverwaltung stehende Privatbahnen... 207 » fonstige Privatbahnen G45 »

in Summa Meilen.

ZU derselben Zeit waren im Bau begriffen, bezichungsweise dazu vorbereitet, 199 Meilen und dafür noch 128,000,000 Thlr. auf- Engen: wovon ein Theil zur Erweiterung vorhandener Anlagen, Beschaffung von Betriebsmitteln und Herstellung des zweiten Geleises

| bestimmt ist.

Zu diesen Bahnen gehören : Berlin - Küstrin, Schlesische Gebirgsbahn, Dan ig - Neufahrwasser, Heppens - Oldenburg, Fulda - Hanau, Northeim- tordhausen, Nord- hausen-Ahrenshausen-Göttingen; Karf-Zabrze, Call-Trier, Euskirchen-

ist unbillig, der Märkischen Provinzialgeschichte in der Summe der | Sechtem/) Mechernich - Call, Halle - Vienenburg, Gotha - Leinefelde,

Hengstei - Holzwickede, Haan - Côln, Ohligs-Solingen, Rittershausen- Remscheid, Berlin - Görliß, Rechte Oderuferbahn, Ostpreußische Süd-

bahn 2c. Zum Bau in erster Reihe bestimmter, zum Theil bereits kon -

zessionirter Bahnen giebt es 469 Meilen, welche zu 205,000,000

Thaler veranschlagt sind. Dahin find zu rechnen : Venlo-Hamburg, Berlin - Lehrte resp. Uelzen , Halle-Guben-Sorau , Düsseldorf - Cassel, Erfurt-Sangerhausen, Erfurt-Nordhausen, Cöslin-Danzig, Franfkfurt- Guben-Posen, Grünberg-Glogau-Liegniß, Berlin-Stralsund, Franken- stein-Glab-Neisse-Leobshüß, Posen-Thorn, Elm-Gmünden 2c.

Danach würden im Laufe dieses und der nächsten Jahre 333 Mil- lionen Thaler für Eisenbahnbauten, also pro Jahr mindestens 80 Mil- lionen aufzubringen sein, während bisher im großen Durchschnitt kaum die Hälfte aufgebracht ist. Jm früheren engeren Umfange des preu- ßischen Staats betrug die jährliche Aufwendung rund 30 Millionen, wofür 35 Meilen Bahn jährlich fertig gestellt sind. Hieraus is das Maß der finanziellen Schwierigkeiten, welche zu überwinden sind, um das zunächst gesteckte Ziel zu erreichen, „sowie die Aussicht auf Realisirung abzunehmen, welche die zahllose Menge der neuerdings aufgetauchten Ma IeS hat. O Ï s

Beiläufig beläuft sich die Meilenzahl der außer den vorangeführten bereits ernstlih erörterten und mehr oder weyiger der Ausführung näher gerücten Bahnen auf 420 mit einem Anlage-Kapital von 172 Millionen Thalern. Zu dieser Kategorie gehören unter Anderen: Thorn-Bartenstein-Jnsterburg, Oels- und Posen-Lodz y Z1lsit-Memel, Wangerin-Dirschau, Cüstrin-Damm-Swinemünde, Wittenberg-Prenz- lau, Frankfurt-Jüterbogk, Magdeburg-Salzwedel, Magdeburg-Helin- os, Leipzig-Zeiß, Grimmenthal-Suhl, Carlshafen-Bielefeld-Lemförde,

[ltenhundem-Marburg , Bebra-Wißenhausen, Harburg-Stade, Hage- now-Flensburg 2c. :