1867 / 16 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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klar dargelegt. Nicht allein das glänzende Verdienst einer augenblicklich aus8gezeichneten That, auch das stille Verdienst langjähriger, autbEeruder Thätigkeit »findet sein Lorbeerblatt, treu aufgehoben dort, an- Preußens Thron !“« J

_ Wie diese Königlichen Gedanken bei ihrer ersten Verkün- digung Vor jeßt 57 Jahren, am -18. Januar 1810, dem

Jahrestage der Königskrönung, die Versammlung ergriffen,

. Und welche Wirkung sie hervorriefen , darüber liegen noch

mannigfache N vor. Und nun die Liste der mit der neugestifteten 3. Klasse des Rothen Adler-Ordens in Berlin Dekorirten : 6 Personen vom Militair, unter ihnen die Generale v. York und v. Scharnhorst, und 50 Personen vonï Civil, die mit den Ministern v. Altenstein, Graf Dohna und Beyme begann und mit dem Schauspieler und Direktor des National- Theaters Jffland endigte! Die E wurde noch dadurch erhöht, daß sowohl der König selbst als die Prinzen

des Königlichen Hauscs von diesem Tage: an das „Kreuz er

dritten Klasse anlegten.

Die Feier des Krönungs- und Ordensfestes fand in den ersten Jahren in anderer Art statt als jeßt, indem der Gottes- dienst und das Gala-Diner nicht gleichzeitig mit der Verkün- digung der neuen ee und der Präsentation abgehalten wurde. Beide Feierlichkeiten waren getrennt. Die leßtere fand jedesmal am Jahrestage der Krénungy die erstere an dem dar- auf folgenden Sountage statt. Für das erste Ordensfest hatte der König selbst das Programm entworfen ; in jeder cin- zelnen Bestimmung desselben spricht sich scin bestimmter Wille aus, keinerlei Unterschied in der Annäherung der Dekorirten aller Stände und Berufe an ihren Landesherrn zu machen ; es erregte nicht geringes Aufschen ,- als. ‘einfahe Bürger, Unteroffiziere und Soldaten eingeladen wurden , Gäste ihres Königs zu sein. Die neu eingeseßte »General -Kom- misston für die preußishen Orden und Ehren- zeihen«, welche unter dem kürzeren Titel: General- Ordens - Kommission seitdem ununterbrochen bis jeßt bestanden , hatte eine {were Aufgabe , gerade dieses erste Ordensfest allen berechtigten Ansprüchen gegenüber wvoll- kommen zufriedenstellend zu gestalten. Die Besprehungen und Arrangements mit dem Hofmarschall-Amte , die Korre)pondenz mit. den Ministerien und hohen Verwaltung8behörden war kaum zu bewältigen, um bis zu dem vom Könige bestimmten Tage Alles ins rechte Gleis zu bringen. Die Sache war so durchaus neu und wollte sich so gar nicht in die bisher nothwendig fest- gehaltenen Verhältnisse der Hoffestlichkeiten einrangiren lassen, die Zah! der Theilnehmer- zugleich so bedeutend , daß in der That nur besondere Anstrengungen und allseitig guter Wille die Schwierigkeiten zu lösen vermochten. : :

Die Idee des Königs war, das Ganze so zu gestalten, daß die Ritter des Schwarzen und des Rothen Adler-Ordens, des Ordens pour le mérite und die Inhaber der Militair-Vecrdienst- Medaille die neu Dekorirten bei einer feierlichen Versammlung und in feierlicher Form gewissermaßen bewillklommnen und unter sich aufnehmen sollten; also ein Ordenskapitel in weitester Ausdehnung, wo dem bescheidensten neben dem glänzendsten Verdienst seine öffentliche Anerkennung werden sollte. Deshalb ‘wurden alle in Berlin wohnenden oder gerade anwesenden Rit- ter und Jnhaber eingeladen, fich am 18. Januar im Rittersaale des Königlichen Schlosses zu versammeln, während diejenigen Personen, welche neu dekorirt werden sollten, sih in den Zim- mern vor dem Rittersaale zu versammeln hatten, wo die ge- sammte General - Ordens- Kommission sie empfing. Diese erste General-Ordens-Komnmission bestand aus:

dem General-Lieutenant von Diericke (Präsident), dem Geheimen Staatsrath Nagler,

dem Ober-Justiz-Rath von Raumer,

dem Obersten von Boguslawski,

dem Major von Boyen.

Keiner der Neuzudekorirenden wußte, welche Art von Aus- zeihnung ihm bevorstehe, und fie empfingen erst an Ort und Stelle, als Alle versammelt waren, die von Sr. Majestät dem Könige selbst vollzogenen Schreiben nebst dem Etui, welches die für jeden Einzelnen bestimmte Jnsignie enthielt. General- Lieutenant von Diericke begleitete die Einhändigung der Schreiben und Ordenszeichen sowohl einleitend an alle Versammelte; als an jeden Einzelnen mit ehrenden Worten, und ordnete an, daß die Insignien sofort in der vorgeschriebenen Form angelegt wurden; darauf erfolgte die Einführung der neudekorirten Ritter und Inhaber durch die General - Ordens - Kommission in den Rittersaal, wo die älteren Nitter und Inhaber si bereits versammelt be-

“rungen nur angeschlossen h Usance für die bis dahin bestandenen Orden fest und fügte dem | Rothen Adler-Orden eine zweite und dritte Klasse hinzu, stiftete | aber das Allgemeine Ehrenzeichen, zu welchem die schon vor- |

fanden, und par 07 daß die Ritter des Shwarzen und des Nothen Adler-Ordens, ur le goldnen und des silbernen Militair-Ehrenzeichens vom Milítair

rechts vom Thron, die Ritter und Inhaber derselben Ordey

vom Civil oder kur Zeit im Civil lebend, links vom Throne standen. Die Eingeführten wurden vor den Thron die Mllitair-Personen rechts, die Civil - Personen links demsel ben gegenüber, während die General-Ordens-Kommission selbst auf die rechte Seite des Thrones zu den älteren Militair-Rittern trat, aber so, daß zwischen ihr und -dem Thron der nöthige Play für die Königlichen Prinzen und Prinzessinnen , sowie für die Hofftaaten frei blieb.

Mit dem Schlage 12 Uhr erschienen Jhre Majestäte) der König und die Königin es war zugleich das leßte Mal,

daß die Königin Luise dem Ordensfeste beiwohnte, die f

offrn und Prinzessinnen des Königlichen Hauses wit den Hofstaaten. Der König und die Prinzen mit dem großen Bande des Schwarzen Adler-Ordens und dem Kreuz der dritten Klasse des Rothen Adler-Ordens, welches an diesem Tage zum ersten Male vergeben worden war. Beide Majestäten bestiegen zwar

den Königlichen Thron, blieben aber vor den Thronsesseln stehen

und crwiderten auf das Huldvollste den ehrerbietigen Gruß aller Anwesenden, die sih, von der General-Ordens-Kommission veranlaßt , so rangirt hatten, daß die Bedeutung und der Un- terschied der verschiedenen Gruppen sich deutlich erkennen ließ.

Des U Majestät befahlen nun dem Präsidenten der General -Ordens-Kommission, die Verlesung der Erweiterun gs- Urkunde zu beginnen, und General-Lieutenant v. D iericke leitete dieselbe, vortretend, durch folgende Anrede an die neuer: nannten Ritter ein: : |

»Damit dem großen Sinne der- Urkunde, welche Jhnen vorgelesen werden wird, gemäß, die neue Ordens-Constitution eine Sanction erhalte, die ihrem erhabenen Zwecke entspricht, haben Se. Majestät der König die in diesem Augenblick um und vor Jhrem Throne Versammelten zur Beiwohnung einer, der Würde dieser Handlung angemessenen Feierlichkeit zu be- rufen ares Von Sr. Majestät dem Könige bin ich zu dieser feierlihen Handlung miktberufen. Herzerhebender und be-

lückender kann fein Auftrag sein, als der mir gegenwärtig

Ubertragene. Ein Auftrag, der so ganz der Hochachtung und

den Gefühlen entspricht, welche ein Jeder für den edlen Mann,

der sih um den König, den Staat und das Vaterland verdient

Ce in seiner Brust hegen muß. Um so inniger i} daher

rens meine Herren L der Glückwunsh zum Empfange eines e

renzeichens “t f n, dessen: erste Empfänger Sie sind, und

«zwar an einem für die Monarchie so höchst wichtigen und un-

vergeßlichen Tage.«

Nun trat der Geheime Staats-Rath Nagler vor und ver- las die Erweiterungs8-Urkunde, sowie die Namen sämmtlicher an diesem Tage Dekorirten, sowohl der anwesenden? als der abwesenden.

Diese Erweiterungs-Urkunde vom 18. Januar 1810 is noch jebt das Fundament für alle preußischen Orden und Ehren- zeichen, an welche sich alle späteren Stiftungen und Abände- aben. Sie sette die Regeln der

handene Medaille des Militair-Ehrenzeichens mit der Jnschrift »Verdienst um den Staat«, aber am Bande des Rothen Adler-Ordens zu tragen, bestimmt wurde. des pas Adler-Ordens wurde diesmal noch gar nicht aus- gegeben. damals Senatoren, Bürgermeister, Polizei - Direktoren und Kriegsräthe, im Ganzen 1

Grenadier, ein Schullehrer, cin Grenzjäger, ein Kupferschmied und ein Knopfmacher; die 3. Klasse des Rothen Adler-Ordens, ohne Unterschied der Geburt, des Ranges im Staatsdienst oder

irgend ciner bevorzugten Stellung, V Er und Professoren,

Generale und Landräthe, Gesandte und Assessoren, Räthe und Geistliche. Der Großkanzler a. D. Beyme stands Cbe dem Schauspieler und Schauspiel - Direktor Jffland, der Justiz Minister v. Kircheisen neben dem Professor Wildenow, der General v. Scharnhorst neben Alexander v. Humboldt; diese Zusammenstellung konnte keinen! Zweifel mehr dar-

Über lassen, was der König damit öffentlich bekennen und ver-

Tfünden wollte.

Nachdem die Vorlesung der Urkunde beendet war, erfolgte

die Vorstellung der Neudekorirten vor den Majestäten. Jeder

des Ordens pour le mérite und die Jnhaber deg

gestellt, -

nison ebenfalls an der Königlichen

der Dekorirten unter der Bexliner Garnison.

Die zweite Klasse | Das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse erhielten |

Einzelne, zuerst die Ritter der 3. Klasse des Rothen Adler- Ordens, dann die Inhaber der 1. und 2. Klasse des Allgemei- nen Ehrenzeichens, näherte sich dem Throne und stattete dur eine Dee seinen ehrfurcht8vollen Dank ab. Auch hierbei atten die Militairs in den verschiedenen Abtheilungen den

ortritt; sie stellten fih dann zu ‘den alten Militair-Rittern auf die rechte Seite des Throns, während ‘die Civilisten links von demselben sich. anreihten. -

Damit endete die Feierlichkeit.

An dem darauf folgenden Sonntage, dem 21. Januar, fand nun die kirchliche Feier in der Domkirche statt, welcher ebenfalls beide MIE A das erte O Haus, dann aber alle in Berlin anwesenden Ritter von Orden und Jnhaber von

Ehrenzeichen beiwohnten. - Sie begann, nachdem der Gottesdienst für die Domgemeinde beendet m um 11 Uhr, und hatte der

König befohlen, daß die von dem Hofprediger St o sch gehaltene Predigt sich direkt auf die Verleihungsfeier am 18. beziehen sollte. Der Text war Sprüche Salomonis 3. 35. »Die Weisen werden geachtet im Lande «7 der Predigt {loß ih“ das »Herr Gott, Dich loben wir!« mit Orgel- und Jn- strumental-Musik-Begleitung an. Während des Gottesdienstes hatten die Truppen der Garnison, das 1. Bataillon der Garde zu Fuß, das Garde-Jäger-Bataillon und die Garde-Fuß-Artille- rie ein Spalier vom Eingang der Domkirche bis Da chloß-Por- tal Nr. 5 gebildet. Alle zur Tafel im Königlichen Schloß befohlenen Ritter und Inhaber begaben sich in Prozession vom Dome ins Schloß, wurden die Wendeltreppe hinauf in den Schweizer- Saal geführt, wo eine Wache von 1 Offizier und 36 Grena- dieren der Garde z. F. fie empfing. Es waren zwei Räume für die Tafeln bestimmt, die Bildergallerie und der weiße Saal. In der Vildergallerie saßen die Majestäten, die Prinzen und Prinzessinnen und die Ritter, im weißen Saale die Inhaber. So war es von der General-Ordens-Kommission in Beachtung des Raumes angeordnet. Der König befahl aber, daß 20: Tnhaber des Militair-Ehrenzeichens der Berliner Gar- afel ihren Plaß erhalten sollten, und General-Lieutenant von Diericke mußte fie aus den für den Weißen Saal bestimmten Unteroffizieren und Ge- meinen aussuchen.

Aus der Militairliste ergiebt sich das folgende Verhältniß Die Offiziere waren entweder Ritter des Ordens pour le mérite oder des Militair-Ehrenzeichens, auch wohl noch der früheren Tapferkeits- Medaille am schwarzen Bande, welche neben dem Orden pour le mérite weiter getragen werden durfte. Die Unteroffiziere und Gemeinen waren Jnhaber der früheren Tapferkeits-Medaill oder der beiden Klassen des Militair-Ehrenzeichens:

“Unteroffiziere

Offiziere. und Gemeine.

Vice-Gouvernement

Regiment Garde zu Fuß Garde-Jäger-Bataillon Leib-Grenadier-Bataillon Leib-Infanteric-Regiment

1. Westpreußisches Regiment

Garde du Corps Leib-Ulanen-Escadron Brandenburgisches- Husaren-Regt.. Brandenburgisches Ulanen-Regt. . Garde-Fuß-Artillerie

Reitende Garde-Artillerie. Kadetten-Corps

Invalidenhaus

Allgemeines Kriegs-Departement . 11 NMilitair-Oekonomie-Departement. 2 Inäâktive Offiziere... T ae) +2 1-300

wle RSBECT |

Perjonen, die zweite nur fünf, ein | BVeurlaubte, gerade in Berlin an-

wesende Offiziere Beurlaubte inaktive Offiziere Königliche General- und Flügel-

Adjutanten

||

e |

M und ein Offizier des Regiments Garde zu Fuß, welcher den

Rothen Adler-Orden 3. Klasse erhalten ‘hatte.

4 des Zuges aus der Kirche

Es scheint keinesweges in der ursprünglichen Absicht des

N gelegen zu Sa diese ungewöhnlich feierliche Verleihung von Orden und Ehren zei chen zu einem. jährlich wiederkehrenden Feste zu ae: on die strenge Pa welche Frie - drich Wilhelm 1H. gerade in jener Jeit si zum Geseh gemadt, schien die immerhin mit bedeutenden Kosten verknüpfte regelmäßige Wiederkehr des Festes zu widerrathen ; aber der tiefe Eindruck, den diese erste Feier in allen Kreisen gemacht, die Urtheile, welche von allen Seiten her darüber laut wurden, und die Berichte der Provinzial-Behörden über die vorauss\ichtlih vortrefflichen Fol- en der Annahme neuer Grundsäße für die Vertheilung von

rden bestimmten den König, troß der tiefen, Trauer , in

welche ihn und das ganze Königliche Haus der Tod der Köni- gin Luise pes atte, auch für den 18. Januar 1811 die eier des Ordensfestes ganz in derselben Art wie das erste Mal

zu befehlen, also am 18. die feierliche Versammlung der alten und neuen dekorirten Ritter und Jnhaber im Schlosse und am 20. den Gottesdienst im Dom. Die Erfahrungen des vorigen Jahres ues die Vertheilung von Einladung§- und zuglei Eintrittskarten in die Kirche rathsam erscheinen lassen, eben so die Vertheilung der Insignien, diesmal in der rothen Kammer P l, Der König selbst war diesmal nicht bei der Ver- ammlung vor dem Throne gegenwärtig, ließ sich aber im Vorzimmer vor dem Rittersaale die neu Dekorirten vorstellen.

Auch diesmal begrüßte der General-Lieutenant von Di eri cke die Versamnkelten mit einer Anrede, in welcher er der unter- dessen Verstorbenen gedachte, und: darauf durch den Geh. Staats- rath von Klewiß die Erweiterungs-Urkunde noch cinmal, dann aber den Nachtrag zu derselben vorlesen ließ. Durch denselben wurden für die zweite Klasse des Rothen Adler-Ordens die Eichen- blätter am Ringe eingeführt, wenn der damit Beliehene vor- her die dritte Klasse des Ordens gehabt. Den Gottesdienst hielt - der Hofprediger Ehrenberg. Wenn wir erwähnen , daß dies- mal Mannschaften der Garde du Corps zur Thürwache im . Innern der für die Feierlichkeit bestimmten Räume und Pagen des Kadetten-Corps zum Dienst bei den Königlichen Prinzen und Prinzessinnen befohlen waren , so ist von dieser ersten Wiederholung des Ordensfestes Alles gesagt; denn es lag ein trüber Schleier, cine drückende Stimmung über dem Ganzen, weil die tiefe und von Allen getheilte Trauer des Königlichen Hauses auf ihm lastete, und es zu keiner lauten Aeußerung der Freude, Dankbarkeit und Verehrung für den Monarchen tommen fonnte, der ersichtlich Derartiges nicht hören wollte.

Die dritte Feier des Ordensfestes im Jahre 1812 sollte zu- tp die leßte für mehrere Jahre sein, denn die Jahre 1813, 814 und 1815 machten dieselbe unmöglich. Der König selbst traf nach dem, was er bei den beiden vorhergehen- den Festen bemerkt, mehrere Anordnungen, für deren S rung die General-Ordens-Kommission zu sorgen hatte. So sollte das Militair niht mehr im Tritt durch die Festsäle marschiren; im Rittersaale sollten sich nur die Ritter um den Thron ver- sammeln, die Jnhaber von Ehrenzeichen dagegen in sämmltlichen E eine Chaine bilden, durch welche der Hof sich in die ildergallerie begab, weil der König gerade diese einzeln sehen und ihm Bekannte persönlich begtühen wollte, da sie sih aus Bescheidenheit im Rittersaale dermaßen zusammengedrängt hat- ten, daß der König keinen Einzelnen erkennen konnte. Dann sollte eine gedruckte Vorschrift für die Ordnung e in das Schloß guten werden, nah welcher erst die Ritter des Schwarzen Adler- Ordens, dann die Ritter des Rothen Adler - Ordens 1ster Klasse, dann die Gencral-Ordens-Komnrission, dann die sämmt- lichen neu ernannten Ritter, dann alle Übrigen Ritter, endlich die Inhaber der goldenen und dann der silbernen Ehrenzeichen paarweise gehen Pllten. Für die Ehrenzeichen war vorgeschrie- ben, daß die vom Militair den Vortritt habe und militairish in Reih und Glied marschiren sollten, so lange sie unter freiem Himmel waren. Außerdem befahl der König, daß auch die Pagen, die Gardes du Corps, die Wachtmannschaften und die Polizeibeamten , welche während der Feier im Dienste waren, nach aufgehobener Tafel im Weißen Saale, ebenfalls auf König- liche Kosten , gespeist werden sollten. Welche Bedeutung der König dem Tage beilegte , bewies auch , daß der Feldmarschall Graf Kalkreuth die während des Gottesdienstes und beim Zuge aus der Kirche in das Schloß paradirenden Truppen kom- mandiren sollte.

Durch den Brand der Petri-Kirche und die Verlegung der Gottesdienste für die St. Petri-Gemeinde in die Dom-Kirche war es nöthig geworden, den Gottesdienst für diese Gemeinde am Sonntage nach dem 18. in den Jahren 1810 und 1811 in die Klöster-Kirche zu verlegen. Es war dem Könige aber uner- wünscht, daß cine Gemeinde durch eine seiner Anordnungen in