1867 / 29 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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befördert. Kom oro wski, Sec. Lt. von d. Jnf. 1. Aufg: 1. Bat.(Spandau) A, Dranteab Regts. Nr. 20, zur Dienstl. in eïner etat8m. Sec. Lts. Stellé des Brandenb. Train - Bats. Nr. 3, Schmidt, Scc. Lt. von der Art. 1. Aufg. 1. Bats. ( auer) 2. Niederschles. Regts. Nr. 7, zur Dienstl. in ciner etatsmäß. Sec. Lts. Stelle des Westfäl. Train-Bats. Nr. 7/ Zimmermann, Sec. Lt. yon der Art. 1. Aufg. 3 Bats. (Schwcid- niß, 3. Niederschles. Regts. Nr. 10, zur Dienstleistung in einer etatsmäßigen Seconde-Lieutenants-Stelle des Train-Bataillons Nr. 9 Liepe, Seconde - Lieutenant von der Infanterie 1. Aufg. 2. Bats. Torgau) 2. Thür. Regts. Nr. 32, zur Dienstl. in einer etatsm. Sec. t8. Stelle des Train-Bats. Nr. 10 kommandirt. Schaeffer, Sec. Lt. vom Train 1. Aufg. des 3. Bats. (Potsdam) 3. Brandenb. Regts. Nr. 205 Herold, Sec. Lt. vom Train 2. Aufg. 1. Bats. (Spandau) dess. Regts, Rodehüser, Sec. Lt. vom Train 1. Aufg. 1. Bats. (Münster) 1. Westf. Regts. Nr. 13, Becker, Nordalm, Meining- haus, Sec. ‘Lts. vom Train 1. Aufg. 1. Bats. Ste Z. Westf. Regts. Nr. 16, Peters, Sec. Lt. vom LUrain 2. Ausg. 2. Bats. (Iserlohn) dess. Regts., Schimmelshmidt, Sec. Lt. vom Train

"L. Aufg. 1. Bats. (Erfurt) 1. Thür. Regts. Nr. 31, Jauernick, Sec.

Lieut. vonï Train 1. Aufg. 1. Bats. (Posen) 1. Pos. Regts. Nr. 18, Müller, Opry, Sec. Lts. vom Train 2. Aufg. 1. Bats. (Cöln) 2. Rhein. Regts. Nr. 28, zu Pr. Lts. befördert. v. Ors8bach, Waht- meister vom 2. Bat. (Treuenbrießen) 3. Brandenb. Regts. Nr. 20, Pellengahr, Vice-Wachtmstr. vom 3. Bat. Bal (dlr) 1. Westf. Regts. Nr. 13, Fu ch8, Vice-Wachtmstr. vom 1. Bat. (Cöln) 2. Rhein. Regts. Nr. 28, zu Sec. Lts. beim Train 1. Aufg. befördert. B. Abschiedsbewilligungen 2c. Den 19. Januar. / Dalit, Ob. Lt. und Abtheil. Commdr. în der 5. Art. Brig.

Clauß, Pr. Lt. in der 1. Art. Brig. v. Ludwiger, Sec. Lt. von-

ders. Brig, behufs ihres Uebertritts zur Marine ausgeschieden. Jlgner/ Ccupin, LóA V Garde-Art. Brig., mit Pension nebst der bedingten

erectigung zur Anstellung 1m Civildienst und der Armec-

Uniform sowie mit Aussicht auf Wiederanstellung in der Armee nach etwa wiedererlangter Felddienstfähigkeit, Gülle/ Beton und Battr. Chef von der 3. Art. Brig, als Major mit Pension nebst Aussicht auf Civil-Versorgung und seiner bisherigen Uniform, Elten, Ob. Lt. und Abtheil. Commdr. der 5. Art. Brig. mit - Pension und der Unif. der 2. Art. Brig,, Gr. Wenger sky, Ob. Lt. und Abtheil. Commdr. in der 5. Art. Brig,, mit Pension nebst Aussicht auf Civil- Versorgung und seiner bisherigen Uniform Graeser, Oberst, aggr. dem Westfäl. Feld-Art. Regt. Nr. 7, mit Pension allcn fünf der Ab- \chied bewilligt. Bachfeld, R An von der 3. Ingenieur- Inspection, als Major mit Pension und der Ingenieur-Uniform, Gliet\ch, Pr. Lt. von der 2. Ing. Jusp., als Hauptm. mit Pension nebst| Aussicht auf Civilversorgung und der Jng. Unif. , der Abschied

bewilligt. : Bei der Landwehr. Den 26. Januar.

Besch, Maj. z. D., zuleßt stellvertretender Comundr. des 1. Bais.

(Das 3. Oftpreuß. Regis. Nr. 4, früher im 1. Jnf. Regt., der Ob. Lt. verliehen. Militair-Fustiz-Beamte. Durch Verfügung des General-Auditoriats. Den 20. Januar.

Solms, Marine-Stations-Auditeur in Kiel, als zweiter Div. Auditeur zur 2. Garde - Juf. Div., Perels, Garnison - Auditeur in Rendsburg , als Auditeur zur Marine - Station der Ostsee in Kiel

versebt. YVeamte der Militair - Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den_ 27. Dezember 1866. Wilke „Kasernen-Jnsp. in Erfurt, nah Goslar versebt. Den 31. Dezember 1866. Ziele, Lazareth-Jnspektor in Stralsund, nah Altona, Tiebel, Lazareth-J1\p. in Berlin, nah Stralsund verseßt. Den 5. Januar 1867. Wagner, Kasernen - Insp. in Münster, zur Wahrnehmung der

Lazareth-Insp. Stelle nah Wiesbaden verseßt.

Den 12. Januar. j : Rohleder, Garnison - Verwaltungs - Jnspektor in Hofgeismar, nach Wiesbaden - verseßt. Baerthel, vormals Kurfürstlich hessischer

Beiträge der Werkskassen.

2/915. 25. 3. 893. -18. 10. 361, 21. 2.

15,943. 22. 6.

Summe 2D,TI4. 27. 9

Die vorhandenen Kassenbestände sind, nachdem ein Bedürfniß zu derartigen Unterstüßungen nicht mchr vorlag, theils den betreffenden Kirappiciaftövereinen überwiesen, theils sonst im Jnuteresse der Arbeiter verwendet worden. f

Im Ober-Bergamts-Bezirï Breslau hatten sich unter Vorsiß der Werfs-Direktoren für die S fiskalischen Werke aus den Beam- ten, Meistern und Arbeitern besondere Unterstüßungs-Comités gebildet, welche aus den von den Arbeitern und sonstigen Privaten eingegan- ua Beiträgen Unterstüßungen gewährten und im Vereine mit der

berschlesishen Knappschaftskasse eine recht segensreiche Thätigkeit ent- widckelt haben.

__ Die erwähnten Maßregeln haben wesentlich dazu beigetragen, daß einem drohenden Nothstande unter den Arbeiterfamilien während des Krieges vorgebeugt und das Vertrauen der Arbeiter zu den Werks- verwaltungen, sowie das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit und

im Oberbergamts-Bezirk Breslau... «++-- » » » Halle » » » Dortmund » » » Bonn

Beiträge der Knapy- (YARS und Ar-

1,378. 22. 1. 5 316 2 677. 23, 2. 668. 7. 8 9. 15. 6. 10,340. 11. 4.

12,035. 5. 9. D 20405 8. —. 3ST. D. 2,

Kaseruen-Verwalter, mit Wahrnehmung der Garnison-Verivaltungs- Geschäfte in Hofgeismar beauftragt. M ERLHER: Kasernen - Tns\pektor in Berlin, nach Weilburg verseßt.

Kaufmann, Lazareth-Jnspektor in Breslau; zuleßt kommandirt nah

Glaß, statt nach Danzig, nach Neisse verseßt. v. Koblinski, Kaser:

nen-Jnspektor in Hannover, zur bh der Lazareth-Jnspektor-

Stelle und der Garnison-Verwaltungs-Geschäfte nach Aurich verseßt. Den 16. Januar.

A lef, Zahlmstr. 1. Kl. vom 6. Rhein. Jnf. Regt. Nr. 68, mit

Tens. verabschiedet. P Den 17. Januar.

Knick, Zahlmstr. Aspirant vom 4. Garde-Regt. z F. zum Zahl. meister 1. Kl. beim 3. Bat. des Garde-Füs. Regts. ernannk.

D, Jn der Marine.

HDffiziere 2c., A: Ernennungen, Beförderungen 2c. Den 19. Januar.

DaAiß, Ob. Lt, bisher Abthl. Commdr. in der 5. Art. Brig, zum Commdr. der Sec-Art. Abthl. ernannt. Clauß, Pr. Lt. bisher in der 1. Art. d v. Ludwiger, Sec. Lt., bisher in ders. Brig, zur See«Art. Abthl. verseßt.

Den 26. Januar.

Köhler, Capitain zur See mit Ob.-Lts.-Rang, der. Obersten- Rang verlichen. Henk, Korvetten-Capitaiu mit Ob.-Lts.-Rang, zum Capitain zur See -mit Obersten-Rang befördert. Struben, Prze- wisinsfi, Grapow, Mac-Lean, Capitain-Lts., zu Korvetten- Capitains, v. Kall, Gr. Schack v. Wittenau-Dankelmann, Stenzel, v. Eisendeher, Zemb#sch{ch, Dittmar, Rohr v. Haller- stein, Lis. zur See, zu Capitain-Lts. befördert. Prinz Hugo zu Schwarzburg-Sondershausen, Cap.-Lt. à la suite des Sec-Offiz,- Corps, in den Etat des See-Offiz.-Corps nach scinem Patent einrangirt, Martins, See-Kadett, zum Unter-Lt. zur See, Maßhke, v. Rei- chenbach, Behrenz, Claußen v. Fin, v. Trüßschler u. Fal- kenstein, Fribe, v. Shönfeldt, Bischoff, Mantius, v. Löô- wenstern, Kreßschmer, Wolff, Heßner, v. Erhardt, Lange- mack, v. Hohnhorst, v. Schuckmann, Reimann, Schmidt,

‘riederich, Krüger, v. Oesfeld, Kadetten, zu See -Kadetten

efördert. Hobnholz/, Sce- Schiffer, unter dem Vorbehalte |

der Patentirung nah abgelegtem Examen, als Lieutenant zur See, Sebelin, früher Acling-Ensign in der amerikanischen Marine, U U Scee-Schiffer, beide als Unter-Lts. zur See, unter dem Vor- ehalt der Patentirung nach abgelegtem Examen , als Unter-Lts. zur See angestellt. Albrecht, Unker-Lt. der Seewehr, zum Lt. der See- wehr befördert. B. Abschiedsbewilligungen 2c.

| Den 19. Januar.

Hildebrandt, Pr. Lt. von der See-Art., Behufs seines Rü- tritts zur Art. der Land-Armee ausgeschieden.

Die allgemeine Fürsorge, mit welcher sich im vergangenen Jahre :

die öffentliche und Privat-Voohlthätigkeit der zurückgeblicbenen Familien- Angehörigen der zu den Fahnen einberufenen Arbeiter 2c. annahm, hat auch in der Königlichen Berg-, Hütten- und Salinen-Ver- M Ss gegeben, im Interesse der zahlreich zum Dienste des Vaterlandes herangezogenen Arbeiter der Staatswerke entsprechende

Maßregeln zu treffen.

Es find demgemäß am Siße der einzelnen Werksverwaltungen besondere Unterstüßungskassen gegründet worden, deren Ein- nahmen, durch Beiträge der fiskalischen Werkskassen aus den für das Jahr 1566 ectatsmäßig zu den herköminlichen Knappschaftsfesten be- stimmten, mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs für den vorliegenden Zweck überwiesenen Fonds, durch Zuschüsse der Knappschaftsvereine und durch freiwillige Lohnsabzüge der zurückgc- bliebenen Arbeiter gebildet, hinreichende Mittel darboten, den Ange- ac der einberufenen Arbeiter auskömmliche Unterstüßungen zu gewähren.

Nach der nunmehr beendigten Thätigkeit dieser Unterstüßungsfassen stellt fich folgendes Resultat heraus:

Betrag der gezahlten Bleibt . Vaterstüßungen. Bestand.

‘2,915.25. 3. 9015. 25.8. 2272. 10, 11 214828 T 125. 20. 10.

Summe. eiter.

26,284. 3. 10. 23/734. 15. —. 2/549. 18. 10;

Gemeinsamfkeik der Jnteressen “in der erfreulichsten Weise gefördert worden ist.

Zur Pariser Ausstellung. IV, i

Das Ausstellung8gebäude von 1851 hatte einen Raum von 96/000 Metres bedeckt; das von 1855 einen solchen von 102,000 Metres, während im Jahre 1862 selbst 120,000 Metres dem Bedürfniß kaum genügt hatten, Der für 1867 errichtete Jndustric-Palast bedeckt eine Fläche von 146,588 Metres, daher von -etwva 15 Millionen Quadrat- fuß oder 74 Morgen preußisch, 1 Morgen = 25,920 Quadratsuß. Und gleichwohl is darauf gerehnet, däß ein Theil der Ausstellungsgegen- stände außerhalb des Industriepalastes unterzubringen sci.

iese, Lazarcih - Jnspektor in Neisse, statt des Lazarcth - Jnspektors Janke in Danzig- nah Glaß,

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„Als besonders geeignetes Terrain bot sich das Champ de Mars dar, und hat die Kommission sich_ für Penbuug desselben zu dem vorliegenden Zweck entschieden. Sie Hat das. Werk ungesäumt in Angri en) der Kostenpunkt ist in der Art geordnet worden, daß die Regierung sechs Millionen FrcS.r die Stadt Paris ebensoviel zur Verfügung gestellt haben, und sih außerdem eine. Gesellschaft zu einem Beitrage von 8 Millionen Frcs. verpflichtet hat, unter dem Beding, daß sie bis zur Höhe ihrer E zur Erhebung von Ein- trittsgeldern berechtigt sei. Diese Summe er chien ausreichend, da man sich französischer Seits auf Ausführung des Rohbaues beschränkt, wäh- rend die Legung der Fußböden die Aufrichtung der Zwischenwände, die Detaileinrichtungen, die Decorationen und Ornamente, dem Aus- steller resp. den an der Ausstellung si betheiligenden Regierungen an- heimgegeben bleibt. 4 j 3

Was hiernächst den Bauplan anbetrifft, so lag bei der Großartig- feit und Kostspieligkeit des Werkes der- Gedanke an Herstellung cines dauernden ie On für die Jndustrie-Ausstellungen nahe, um so mehr, als diese sich soweit eingebürgert haben, daß deren periodische Wiederkehr nicht mehr zweifelhaft sein kann. "Und doch hat sich die Kommission für ein Provisorium entschieden, insbesondere weil die künftige Entwickelung -der Judustrie sich Jeder Berehnung entziehet und daher ein den Bedürfnissen der Zukunft entsprechender Tndujtriepalast sich nicht annähernd vorher bestimmen läßt. Ueberdies hängt der Erfolg der Aus|tellungen zugleich von der Ù der Besuchex ab, und diese wird bei stereotypen Einrichtungen wesentlich geringer sein, als wenn den Beschauern sich jedesmal neue Conceptionen in der Einrich- tung und Ausstattung darbieten. Es darf nicht unberücksichtigt blei- ben, daß die internationalen Jndustrie-Ausstellungen zugleich den Cha- rakter großartiger Völkerfeste an sih tragen, und sie auch nach dieser Richtung hin anregend und erfrischend zu wirken haben.

Auch die Vie mußte zur Erwägung kommen: Ob bei der Gut- wicelung der Tndustrie die Gegenstände der Ausstellung sich nicht in ciner Weise anhäufen werden, daß deren BEgugg zu einer Ge- sammtausstellung A unausführbar erscheint; ob sich demnach nicht die Nothwendigkéit herausstellen wird , dieselben nach Gegen- ständen oder Gruppen zu sondern und zu dem System der Spezial- ausstellungen zurückzukehren. -Diese Frage _ is entschicden verneint worden, weil nach- allen Erfahrungen das Interesse an “t At stellungen ein untergeordnetes ‘ist, und diese in ihrer Wirksam eit mit

den allgemeinen Ausstellungen gar nicht in Vergleich zu stellen sind.

Ueberdies. bietet sich in der strengen Auswahl der zur Ausstellung elangenden Gegenstände ein sicheres Mittel, der übermäßigen An- Bäufung derselben vorzubeugen. L : j

Der auf dem Marsfelde errichtete, im Rohbau fast e ITn- dustrice-Palast hat eine Länge von 490 Metres = Pp. 1590 Fuß, und cine Breite von 380 Metres ir 1200 Fuß preußisch. Diese kolossalen Dimensionen finden zugleich darin ihre Erklärung, daß ledig- lich einstöckige Bauwerkc in Aussicht genommen find. Dabei richtet si die Höhe der inneren Räumlichkeiten nach dem Gebrauch, zu dem sie bestimmt sind. Die für Gruppe l. Kunstwerke bestimm- ten Räuméèé erheben sich bis zur A von 10 Metres; die Räume der Gruppe VIl. Werkzeuge und Verfahren bei den geineinnüßigen Ge-

werben bis zur Höhe von 25 Metres, während die Räumlichkeiten

der übrigen Gruppen nur 7 Metres Höhe erreichen. Die Bedachung stellt in ihren Höhenverhältnissen entsprechende Abweichungen dar, da das i A überall durch die Glasbedachung seinen Eingang fin- den muß. ; ;

3) /

Für die innere Einrichtung des JInduftrie-Palastes mußten gleih- zeitig drei Gesichtspunkte festgehalten verden. Einerseits erschien es ge- boten, die den einzelnen (Hruppen angehörenden Erzeugnisse sämmi- licher Nationalitäten im Zusammenhange aufzustellen, damit es möôg- lich wurde, deren Leistungen auf dem Gebiete e Gruppe mit ein- ander zu vergleichen und dadurch ein Urtheil Über die relativen Ent- wickelungsstufen zu begründen. Andererseits war es nicht minder wichtig, daß der räumliche Zusammenhang der Eren jeder Natio- nalität gewahrt blieb, um ein Urtheil darüber herbeizu ühren, welche Queige menschlichen Schaffens von jeder Nationalität vorzugsweife gefördert woorden und welche Zwxige wemger entwickelt sind. Wurden hiernächst die inneren Verhältnisse jeder Nationalität auf historisch-

. statistisher Grundlage in Betracht gezogên, so war die Möglichkeit ge-

geben, den Zusammenhang der Staatsinstitutionen und des Schaffens der Völker festzustellen und den Geseßen dicses Zusammenhanges näher zu treten. Als ein drittes Moment für dic innere Einrichtung des Industrie - Palastes mußte sch{ließlich in Betracht kommen, daß cin möglichst freier Zugang zu den einzelnen Gruppen und Ausstellung®- Objekten geschaffen ward. E

Diese Grundbedingungen einer zweckentsprechenden Einrichtung des Industrie-Palastes sind bei dem vorliegenden Bau in cinem nahezu vollkommenen Grade erfüllt worden. Und zwar zunächst dadurch, daß demselben die Form eines in seinen äußeren Dimensionen abge- ylatteten Ovals ertheilt worden , welches in konzentrische Kreise zer- fällt, worin jeder für cine besondere Gruppe bestimmt ist. Die Breite diesex Kreise ward nach dem räumlichen Bedarf jeder Gruppe be- messen. Die Außenwand wird durch die den Palast umscließende Promenade couverte gebildet; dann folgen nah innen zu die mit die- er Promenade parallel laufenden Räumlichkeiten für die V1, bis incl. 1, und X. Gruppe. Leßtere stößt an den Jardin central, der in einer Länge von 550 und in einer Breite von 180 Fuß die Mitte Der Riesengebäude bildet. Die Gruppen VII. und IX. finden in dem die Gebäude einschließenden Park ein geeigneteres Unterkommen.

Indem {omit für jede Gruppe ein kreisförmiger, den ganzen In- dustce-Palast durchzichender Gürtel bestimmt worden, ist dadurch der Zusammenhang der gleichartigen Ausstellungs-Objekte erzielt. Für die

Communication der cinzelnen Gruppen miteinander is durd 16 Ra- dial - Passagen gesorgt , die in gleicher Entfernung von einander die 9 Metres breite Promenade couverte mit dem Jardin central verbin- den. Die gewöhnliche Breite dieser e c rfuggitas je beträgt 5 Metres. Wenn der Besucher jedoch von der Seite der Pont - Tenu zu dem Haupteingang gelangt , tritt derselbe durch cin mächtiges Vestibule in cine 25 resp. 15 Metres breite Passage, welche, das Ausstellungs- gebäude und den Jardin centràl' der ganzen Länge nach durchziehend, auf der zweiten Hälfte, nah der Ecole militaire zu, in einer Breite von 10 Metres abschließt. Die leßtere Breite hat auch die Haupt- Querpassage von der Avenuc de Labourdonaye nach der Avenue de uTiren.

Zugleich aber werden die für die einzelnen Gesammtgruppen be- stimmten konzentrischen Räume dur 5 Metres breite Cirtuläc argen von einander geschieden, wovon jede an 16 Stellen die Radial-Passagen kreuzt. Augenscheinlich ist in dieser Weise für die innere Communica-

‘tion, daher lea den Zugang zu den einzelnen Gru-pen und Aus-

stellungsobjekten auf's reichlicste gesorgt. Die Benuzunzg dieser Fronten- länge wird überdies dadur wesentli erleichtert , daß nur cîn Theil der inneren E La ein großer e by dagegen beweglich ist und je nah dem örtlichen edürfni verwendet werden kann.

Bei dieser Gestaltung und inneren Eintheilung des Jndustrie- Palastes unterliegt hiernächst die Erfüllung der zweiten Bedingung einer fruchtbringenden Aufstellung: »daß die für jede Nationalität be- stimmte Fläche räumlih ungetrennt sei«, keinerlei Schwierigkeit. Unter gleichzeitiger Erhaltung des Zusammenhanges der einzelnen Gesammt- gruppen wird dicses Problem einfach dadurch gelöst, daß der für jede

ationalität vorbehaltene Raum vorlängs- einer der Radialpassagen

A wird, oder mindestens parallel mit einer solchen, den Aus- e

ellungsraum durschneidend. Und in diesem Sinne ist in der That No der - für jede Nationalität bestimmten Räumlichkeiten erfolgt. ——————-— :

Soweit es sich um die Gestaltung resp. um dice Eintheilung und Benußzung der Baulichkeiten handelt, ist hiernach s die bevorstehende Ausstellung eine der Vollkommenheit nahe Grundlage geschaffen wor- den. Ohne Elf werden im laufenden t auch in dicser Rich- tung neue Erfahrungen gesammelt und für künftige Fälle - benußt werden. Aber es is kaum anzunehmen, daß man zu wesentlichen Aenderungen Anlaß finden werde, und dadurch das Bedauern fast sere ers: daß man sich wiederum auf cinen provisorischen Bau

eschränkt hat, wenn gleich; insbesondere mit Rücksicht auf den fran- zöfischen National - Charakter, das Gewicht der dafür angegebenen Gründe nicht zu verkennen ist. :

VI.

Wir haben uns hiernächst mit Bezeichnung der den einzelnen Na- tionalitäten innerhalb des Jndustrie-Palastes zugewiesenen Räumlich- keiten zu beschäftigen, insbesondere mit denen, welche für Preußen, resp. für das durch Preußen vertretene Norddeutsche Gebiet be- - stimmt sind. ;

Diese Räumlichkeiten wurden in der Pap taBe nach der Anzahl der Aussteller bemessen, welche die einzelnen Nationen bei den frühe- ren Ausstellungen vertreten hatten, und nah der Größe des Raumes, welche dabei von cinem Aussteller durschnittlich beseßt worden ist. Denr bei früheren Ausstellungen beobachteten Verfahren entsprechend ist dabei das Land, welches - die Ausstellung veranstaltet, bevorzugt. In der That finden wir für die französische Industrie nahe. an 44 pCt. des vorhandenen Raumes vorbehalten, unter Hinzurechnung der für die Niederlande und ihre Kolonieen, sowie für Belgien bestimmten Räumlichkeiten die volle Hälfte des gesammten Jndustrie-Palastes. Es ist dies die durch die große Central-Passage abgeschnittene, nach der Avenue de Labourdonaye zu belegene Hälfte. |

Die zweite, nach der Avenue de Suftren zu belegene Hälfte ist für die übrigen Nationen der Erde bestimmt, welche sich an dem großen Unternehmen betheiligen. Hier kommt in erster Linie England in Be- tracht. Mit Einschluß seiner Kolonicen hat England über 15,6 pCt. des vorhandenen Raumes zu verfügen, d. h. etwa Über cin Drittel desjenigen, der für Frankreich vorbehalten worden. Dieser Raum_be- innt der französischen Abtheilung gegenüber an- der großen Central- Passage, nach dem Pont de Jena zu, und dann folgt der für Nordamerika - bestimmte Raum, etwa 2,2 Prozent - dex Gesammtfläche umfassend. Qu beiden Seiten der kleinen Central-Passage nah der Avenue de Susfren zu, finden wir links Rußland mit nahe an 1,6 Prozent, rechts Jtalien mit 2,2 Prozent; links von der darauf folgenden Ra- dial-Passage i Spanien, rechts Schweden und Norwegen mit pp. je 1,2 Prozent dotirt. Dann folgt Dänemark mit etwa 0,5 und daran stoßend die Schweiz mit 1,6 Prozent. Der von hier bis zur Haupt- Passage, nach der Ecole militaire zu sich erstreckende Raum umfaßt 15,6 Prozent der Gesammtfsläche, daher genau so viel wie dic Dotation Englands und seiner Kolonicen, er war zu gleichen Theilen für Oester- reid), die deutschen Bundesstaaten und für Preußen bestimmt, jedoch hat zwischen den leßteren nach Beendigung des Krieges cine ander- weite Theilung stattgefunden. Für alle übrigen, ganz oder halbeivili- sirten Länder: für Portugal, Griechenland, Rumänien, die Türkeir Per- sien, China, Japan, Afrika und Süd-Amerika 2c. ist danach ein Raum von 7,1 Prozent der Gcsammtfläche verblieben und ziemlich zusammen- hängend nah der Avenue de Suffren zu zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika angewiesen worden. -