Berlin, 9. März. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem General - Lieutenant z. D. von Stahr u Berlin, zulegt Kommandant der Festung Luxemburg , die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Niederlande Majestät ihm verlichenen Groß-Offizier-Kreuzes des Großher- zoglih Luxemburgischen Ordens der Eichenkrone zu erxtheilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 9. März... Se. Majestät der König nahmen heute militairishe Meldungen und darauf die Vorträge des Militair- und Civil-Kabinets entgegen. Um 3 Uhr wurde der Fürst Ludwig zu Bentheim in besonderer Audienz empfangen. s
Ihre Majestät die Sea ge E gestern dem als Kommissar im Auftrage des Central-Bereins für verwun- dete und erkrankte Krieger zur Pariser Weltausstellung gewähl- ten Professor Dr. Gurlt eine Audienz zu ertheilen. — Beide Königliche Ma] im Kriegsministerium:.
— In der gestrigen (8.) Sißung des Reichstages des Nord- deutshen Bundes, welcher von den Bundes - Kommissarien auch der Senator Gildemeister (Bremen), der Geheime Finanz- Rath von Thümmel (Königreih Sachsen, der bevollmächtigte Minister und Geheime Legations-Rath Hofmann (Großherzog- thum Hessen - Darmstadt), der Geheime Rath und Minijter-
esident von Liebe (Braunschweig), der Gesandte Dr, Krüger (Hamburg) beiwohnten, wurde nach der Gültigkeits-Erkflärung der Wahl Moriß Wiggers mit der Prüfung der Wahlen fort- efahren. : e N Haus genehmigte-die Wahl der Abgeordneten: General Freiherr von Moltke (Wahlkreis cia inte Me ¡ Rechtsa! walt Baumbach in Königsee (Shwarzburg-Rudolstadt); Regie- rungs8-Assessor a. D. Eugen ichter (Wahlkreis Nordhausen).
Eine längere Diskussion verursachte die Prüfung der Wahl des Abgeordneten Ahl mann, Hofbesizer auf Alsen (zweiter Äbibeitan, von Schleswig-Holstein). — Namens der dritten Abtheilung beantragte der Referent der leßtern, Abg. von Unru he-Bo mst, die Wahl des Abgeordneten Ahlmann zu »beanstanden «. Qu dieser Beanstandung sei die dritte Abthel- lung hauptsächlich dur den Umstand veranlaßt worden, daß das im zweiten Wahlkreise von Schleswig-Holstein gelegene Gut Dolrott bei der fraglichen Wahl ganz übergangen worden sei. Eine Untersuchung darüber , wie viel Wahlberechtigte auf dem genannten Gute seien, sei geboten und wurde von der Ab- theilung beantragt. Der folgende Redner, Abg. Francke, spra sich ebenfalls entschieden für Beanstandung der Wahl aus, indem er namentlich hervorhob, daß auf dem ge- nannten Gute Dolrott wenigstens 1100 Menschen und circa 200 Wähler wohnten, was bei der nur 156 Stimmen be-
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Majestäten erschienen auf der Abend-Gesellschaft
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tragenden Majorität des Gewählten sehr ins Gewicht falle. -
Ueber die Fragen: ob der Gewählte im Besiße der staatsbürger- lichen Rechte sei und ob etwaige Bestechungen vorgekommen seien — formulirte Abg. Francke zwei Anträge »auf Unter- suchung des Sachverhalts.« Auch die Abgeordneten Freiherr von Rabenau und Graf Schwerin erklärten sih für Be- anstandung der fraglichen Wahl. Der Abg. Ahlmann gab die Versicherung ab, daß er seinerseits durchaus nichts dazu beigetragen habe, seine Wahl durchzubringen. Nach Schlüß der Diskussion wurde der Antrag der Abtheilung auf »Beanstandung der Wahl« mit großer Majorität angenommen; die beiden Gi A4 Anträge Francke’'s wurden vom Hause abgelehnt. Auf den Antrag der. Referenten von Kehler (1V. Abtheilung), Per- sius (V. Abibeilung, und Hergenhahn (V1. Abiheilung) wurden die Wahlen der Abgeordneten: von Bismarck - Briest Wahlkreis Osterburg-Stendal); Ober-Tribunals-Rath Bloemer GHRSTEE Eupen-Aachen); Geheimer Ober® Regierungs - Rath Dr, Kräßig (Wahlkreis Braunsberg - Heilsberg); Emil von Czarlinsfi auf Brachnowko G LOA Neustadt - Karthaus); isselink-Tashau (Wahlkreis Schweß); Landrath von Schönin (Wahlkreis Pyriy - Saagzig); Baron von Vaerst (Wahlkrei Landsberg - Soldin); Graf von der Schulenburg - Beeyendorf (Wahlkreis Salzwedel-Gardelegen); von Seydewiß (Wahlkreis R A Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode (Wahlkreis \{ersleben - Halberstadt - Wernigerode) für gültig Nachdem der Präsident mitgetheilt, daß. noch zwölf Wahlen
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u prüfen seien, wurde von ihm die nächste Sißung auf So, abend, 9. März, 10 Uhr, anberaumt. f Sn Schluß der Sißung 3 Uhr 45 Minuten. —- Die E e (9.) Sizung des Reichtages®s des Nor) deutschen Bundes wurde von dem Präsidenten um 10 y
| 15 Minuten eröffnet.
Anwesend die Bundeskommissarien: der Vorsißende dq
| selben Graf von Bismarck - Schönhausen, ferner Herkt yj
Roon , Herr von Savigny, Graf Jyenpliß, Freiherr von Heydt, Regierungs-Präsident von Lauer-Münchhofen, Dr, Kj er, Geheime Regierungsrath Klapp, Geheime Rath Dr. vonLich taatsrath Weyell, Geh. Legationsrath Hofmann, Geh.Finanzraß von Thümmel, Herr von Harbou, Senator Gildemeister. Nach einigen geschäftlichen L Seitens d Präsidenten wurde in die Tagesordnung: Vorberathung in Plenum des Reichstags über die, den Verfassung®Sentrourf treffenden Vorlagen der verbündeten Regierungen, und zw zunächst in die allgemeine Diskussion über die leßteren — eingetr ten. Vor Beginn der Debatte brachte der Präsident den d der Geschäftsordnung: pi »die Anmeldung zum Worte erfolgt, nachdem die Berathun über den betrefsenden Gegenstand eröffnet ist, schriftli by demjenigen Schriftführer, welcher die Rednerliste zu führ und die Reihenfolge zu überwachen hat und als solcher durd den Präsidenten verkündigt ist. Jn der Anmeldung wir bemerkt, ob für oder gegen den Antrag gesprochen werde sol. Wenn mehrere Redner beim Beginne der Diskussion I gleicbzeitig zum Worte melden, so wird für sie die Reihen folge dur das Loos bestimmt. « in S
Abg. v. Bennigsen regte an, ob es nicht angemessen si noch eine dritte Kategorie, nämlich »Reden ü ber den Antrage zl adoptiren ; es seien Abgeordnete da, welche weder entschieden fü noch entschieden gegen den Entwurf seien, welche den leßtern zwa wollten, aber nur mit Modificationen. Auf diesen Vorschla gegen den der Abg. v. Vincke (Hagen) sprach, ging die Bw ammlung nicht ein und es wurde nach dem §. 43 der \häftsordnung zunächst die- Rednerliste resp. die Reihenfoly der Redner durch das Loos a Zum Wort für di Vorlage haben \ich gemeldet die Abgeordneten: Twesten, N haelis, Freiherr von incke-Olbendorf, von Gottberg, Dr. Köstt Dr, Braun (Wiesbaden), Wagener (Neustettin), Dr. Prosch, lr von Gerber, Gebert, Miquel, von ZJehmen, Graf von Gall Graf Bethusy-Huc, von Puttkammer (Fraustadt), von Syb Aßmann, Wachler, von Waßdorf (Weimar), Sch:rer, orió Weber (Stade), Dieße, von Kehler, von Bennigsen, Graf v Bassewiß und Graf von Loë.
Gegen die Vorlage . werden reden die Abgeordnete Dr, Walde, Lasker, Dr. Michelis, Rohden, Dr, Rée, Groolt Freiherr von Münchhausen, Duncker (Berlin), von Mallinckrod| Schulze, Wagner, Dr. Wigard, Heubner, Dr. Schaffrath, Au feld, Bouneß und Dr. Schleiden.
Zuerst nahm das Wort der Abg. Twesten. Er führte aus daß man einen förmlichen Ausbau nicht habe erwar! dürfen; nur um ein Gerüst könne es sich zunächst handel Die Verfassungen der Schweiz und Amerikg's könnten, wie k Sachen ständen , bei * Schaffung der S al Muster nicht gelten. Wünschens8werth sei es gewiß } wesen, wenn statt der zwei großen parlamentarischen Körptt des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhaus® nur eine Volksvertretung 2. angenommen worden wärt Gleichwohl wolle er “E und loyal auf den vorliegend! Verfassungs - Entwurf eingehen. Im Jahre 1846 nihis zu Stande gekommen, weil die Regierunß|
egen die Wünsche des Volks gearbeitet ; nas ei nichts erreicht worden, weil das Volk gegen die Vorschlß der Regierungen gewesen sei. Endlich müsse doch einmal al der Sache etwas werden. Für den Augenbli sei die fraglis E geeignet, einestheils Preußen mit Norddeutschland i verbinden, anderntheils Norddeutschland mit Süddeutschlal wieder zu vereinigen. Bliebe Süddeutschland lange Zeit Norddeutschland getrennt, so würde dies zum großen Schadt für die deutsche Nation ausschlagen. Auch heische die bedrohls LageEuropa'seinebaldigeErledigung des Werkes. Frankreih wt gegen die Einigung Deutschlands keinen Widerspruch erhebe wenn ihm die Hoffnungslosigkeit eines solchen Widerspru so bald als möglich dargelegt würde. Das deutsche Voll / ür die dürfe di es sei aber au für freiheitliche Entwickelun e8halb dürse die Verfassung Beslimmungen nicht enthalten, dul
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“ velche die Luere gehemmt werden würde. Es fehlean der Form"
Verantwortlichkeit der Bundebregierung dem Reichstage geg" Über; doch könne von dieser Form abgelepen werden , wil das Volk nur das Geldbewilligungs - Reht habe. 2 Rechte in Bezug auf Gesepgebung , Budget - Recht , Militas wesen und jährliche Feststellung des Staatshaushalts, "
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(che der preußische Landtag habe, müßten auf den Reichstag bertragen werden. Würde es zugestanden , so könne r die nächsten Jahre der Reichstag auf ara Rechte bezüglich
„Militair - Organisation« Verzicht leisten. Würde der vor-
[legte Entwurf hier einfach angenommen, so sei Gefahr vor-
daß er vom preußischen Abgeordnetenhause abgelehnt RKáme aber nichts zu Stande, so würde man dies für
'aroßes Unglück halten müssen.
Aurich, 6. März. (N. Hann. Ztg.) Sämmtliche luthe- e ea und Prediger in den Städten hiesiger vinz wurden b Vin Konsistorial-Rath und lutherischen General - Super- tendenten Gö \s\el becidigt, während die Beeidigung der refor- irten Superintendenten 2. am Freitage durch den onsistorial- ath und reformirten General-Superintendenten Bartels von ier in Emden vorgenommen werden wird. Mit der Beeidigung er Prediger auf dem Lande werden dem Vernehmen nach die Fuperintendenten, mit der Eidesabnahme der Volksschullehrer
agegen Mitglieder der Orts8obrigkeiten beauftragt werden. Ieckélenburg. Schwerin, 8 März. (Mecklenb. Ztg.) e, “ia Herzog Wilhelm is} gestern Abend nach Berlin rüdgereist. Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog und Se. Hoheit i erzog Paul Friedrich kehrten heute Morgen, in Begleitung g Gouverneurs , Hauptmanns Baron von Nettelbladk, ver- ittelst E von hier wieder nah Dresden zurück.
Baden. Karlsruhe, 7. März. Die. »Karlsr. Dig erichtet: »Von der gebotenen Gelegenheit zur Einlösung der ‘teueranlehens-Scheine ist in umfassender Weise Gebrauch emacht worden. Nach zuverlässiger Mang O nämlich s zum Schluß des vorigen Monats über 3,900,000 Gulden nd seitdem weitere, nicht unerhebliche Beträge zur Einlösung (flommen, so daß an dem Gesammtbetrag von /200,000 Gul- en nur noch ein kleiner Theil im Rückstand ist. Da die RÜk- hlung unter Vergütung der Zinsen bis zum 1. März d. J. uf freiwillige Einreihung der Anlehensscheine auch fernerhin och erfolgt, wird somit das ganze Steuerantehen bis auf ver- éltnißmäßig wenige Posten in kurzer Zeit heimbezahlt sein. Regen der endgültigen Tilgung soll, wie wir hören, dem nâch- en Landtag. ein Geseyentwurf vorgelegt werden, welcher die Droßh, Beg ena zur Kündigung de FORRA Anlehens er- tigt und alle binnen ciner kurzen Verjährungsfrist nicht 14 gemachten Forderungen aus demselben für erloschen
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— Se. Königliche Hoheit der Großherz og hat dem bisherli- m Königlich bayerischen Gesandten am hiesigen Hofe, FFrei- ern von Malzen, das Großkreuz des Zähringer Löwen- )rdens verliehen. Freiherr von Malzen hat seine hiesige Stel- ing 12 Jahre lang bekleidet und war seit längeren Jahren
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r Doyen des am Großherzoglichen Hofe beglaubigten diplo- |
atishen Corps. ; | Württemberg. Stuttgart, 7. März. Der preußische Pesandte am hiesigen Hofe, Freiherr von R osen ber g, ist hier ingetroffen und hat die Leitung der Geschäfte der preußischen besandtschaft übernommen. | :
Bayern. München, 8. März. Die »Bayersche Qtg. « ver- fentliht die Stuttgarter Konferenzbeschlüsse nach nun- néhr erfolgter allseitiger Ratification. Im Wesentlichen sind die dorshläge Bayerns angenommen worden, aus denen Folgendes ttvorzuheben : E A Die anzustrebende gemeinsame Wehrverfassung soll die SüÜd- haaten zur Wahrung ihrer nationalen Jntegrität in Gemein- haft mit dem übrigen Deutschland“ befähigen. Der Forma- onsstand soll nicht unter 15 pCt., der wirkliche Präsenzstand iht unter % pCt. der Bevölkerung betragen. Die Armeen nd soweit gleichartig einzutheilen und auszurüsten, 18 zu deren gemeinschaftlicher Action unter einander und mit em übrigen Deutschland nothwendig ist. Die Grundlagen nd: Gleiche taktische Einheit ; möglichste Uebereinstimmung der ements namentlich Gleichheit der Signale und der for- ellen Felddienstbestimmungen; möglichste Uebéreinstimmung ker Feuerwaffen und der Munition, gemeinschaftliche größere «bungen, g eichmäßige Ausbildung der Offiziere. Ueber diese tinzelheiten wird eine spätestens bis zum 1. Oktober d. J. in L Unden zusammentretende Konferenz der betheiligten Staaten h lüssig werden. Die Beschlußfassung wegen der Festungen astatt und Ulm ist bis zur Beendigung der Verhandlungen e Ea gon Som es vershoben worden.
S L . B) Die Herzogin Sophie, Gemahlin des krzogs Karl Theodor in Bayern Beiers der Kaiserin von isterreich) ist von einer heftigen Kehlkopfsaffection befallen.
: Fe erregeud. __Desterreih. Wien, 8. März. Se. Majestät der Kaiser t den neuernannten Königlich griechischen außerordentlichen
(Schluß des Blattes.)
eute Mittag auf dem hiesigen Konsisiorium |nalitätsfrage eine Hauptrolle spielte, wollte der Deputirte
| des | Lord Derby im Oberhause.
Gesandten und bevollmächtigten Minister am Kaiserlih König- lichen Hofe, Fürsten Ypsilanti am 1. d. Mts. in MbaE Audienz empfangen und aus den Händen desselben sein Be- glaubigungsschreiben entgegengenommen.
Pesth, 7. März.. Jn der heutigen Mittagösthung der Magnatentafel wurde der Beschluß der Deputirtentafel bezüglich der Heeresergänzung verlesen und für Sonnabend auf die Tagesordnung geseßt.
__ In der Deputirtentafel wurde nach der Jnterpellation die Vorlage bezüglich der Munizipien in Berathung genommen. Jn der Generaldebatte, in welcher die Natio-
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Macellarius rumänisch sprehen, wurde aber mit Be- rufung auf das Geseyß unterbrohen. Deäk constatirte so- dann, daß das Auftreten des Deputirten Macellarius im ause keine Erbitterung hervorgerufen habe. Nach der eneraldebatte wurde die Vorlage beinahe einstimmig ange- nommen. Jn der Spezialdebatte wurden vier Punkte mit einigen Aenderungen erledigt, nah welchen im zweiten Punkte die Candidation dur die Obergespäne »dem Geseße und den esehlichen Gepflogenheiten gemäß« geschehen soll. Jm vierten unkte wird ein Cox E nah welchem die Grund- buchsbeamten keiner Wahl unterliegen.
_ Schweiz. Bern, 6. März. (Köln. Ztg.) Gestern Nach- mittag halb 4 Uhr hat Ritter Cerutti, der neue außerordent- liche italienische Gesandte und bevollmächtigte Minister bei der Eidgenossenschaft, in feierliher Audienz dem Bundes8präsidenten Fornerod seine Kreditive Überreicht. Die bei dieser Gelegenheit gewechselten Reden waren der Ausdru der gegenseitigen sreund- \chaftlichsten Gesinnung. — Während, wie bereits mitgetheilt, England und Oesterreich die Erklärung abgegeben haben, ihren Beitritt zu dem von Frankreich, Jtalien, Belgien und der Schweiz abgeschlossenen internationalen Münzvertrag ernstlih in Er- wägung zu ziehen, hat ihn die russische Regierung so eben auf das Bestimmteste für Rußland verweigert , weil dessen Münz- wesen zu verschiedenartig sei, als daß es, ohne große Jnteressen zu verlegen, zu einem System vereinigt werden könne. — Laut
ernehmen gehen die Subscriptionen für das am 1. d. M. eröffnete 12-Millionen-Anlehen lebhaft ein, namentlih aus der Westschweiz.
Glarus. Bei Berathung des Entwurfes zu einem Straf- dd) mere sprach sich der Landrath mit 90 gegen 15 Stimmen ür Beibehaltung der Todesstrafe aus, verwarf aber den An- trag auf Wiederaufnahme der Prügelstrafe mit allen gegen 12 Stimmen.
_ Basel. Der Große Rath hat wieder 41 Petenten ins Bürgerrecht der Stadt aufgenommen, darunter 20 unentgeltlich. Qu den Leßteren gehört der Afrika-Reisende Rüppell aus ¡Frank-" furt, der nach der Schweiz übersiedelt. ‘
roßbritannien und Jrland. London, 6. März. u der * B A Sizßung des Oberhauses wurden einige Petitionen UVerrei(cht. m Unterhause gab der Schapßkanzler über die Stellun inisteriums zur Reformfrage Le Erklärungen, wie neuli Er \chloß mit der Vexsicherung, daß die Bill die endgültige Meinung des Kabinets ausdrücken und leßte- res mit dieser endgültigen Meinung stehen oder fallen werde. Gene- ral Veel und Viscount Cranborne motivirten darauf in längeren Ausführungen ihren Austritt. Es fand noch eine Debatte statt, welche durch die Mittheilungen des Schapßkanzlers über die Reformbill ver- anlaßt wurde. S E A Der Nachtrag zu den Anschlägen des Kriegs-Ministeriums behufs der Erhöhung des Soldes für Unteroffiziere und Gemeine und wirksamer und hinreichender Rekrutenergänzung stellt eine Mehrforderung von 416,750 Pfd. St. für die Armee. Es wird nach dem neuen Plane eine vollständige Trennung des Rekru- tirungs-Departements in Ausficht genommen und enthält der Voranschlag für die Stelle, als Chef dieses Zweiges des Heer- wesens, einen Brigade-General als Gencral-Rekrutirungs-Jnspek- tor mit einer B age von 750 Pfd. St. — 2 Pce. per Tag Zulage für sämmtliche Unteroffiziere und Mannschasten des Heeres ergiebt einen Mehrbetrag von 376,000 Pfd. St. Eine weitere Zulage ir solche Leute, die nach Ablauf ihrer ersten Capitulation Periode wieder Dienst annehmen, 1m Betrage von 1 Pce. pro ag, figurirt mit einer Gesammtsumme von 23,000. Beloh- nung für Werber für jeden für ein bestimmtes Regiment ge- worbenen Rekruten auf 20, und für jeden ohne Angabe eines speziellen Truppentheils eintretenden auf 25 s. erhöht und im Ganzen veranschlagt zu 7000 Pfd. St. Zusdlag zum Hand- eld für Rekruten zum Dienst im Auslande 10,000 Pfd. St. Eine weitere Summe von 85,000 Pfd. St. Mehrbetrag für die B vertheilt fih auf Sold - Erhöhungen in derselben Weise, wie bei der Linie, da wie 50,000 Pfd. St. für diejenigen Leute in der Miliz, die sih als Armee - Reserven verbindlih machen,