1867 / 70 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

zei t, au

passendên lateinischen Versen.

f neun Felder vertheilt, cinen Todten

1162

hervorgebracht hat. Ein Untérbau, 14 Fuß lange 3 Fuß! hoh,

anz mit den Darüber baut -fich ein 5- Fuß

hoher Aufsaß, bedeckt mit einem gewirkten Teppich, Darstellun-

en aus “dem Leben “dex Jüngfrau “Maria enthaltend:

Biesein Felde stcht, mit einem

raf in ganzer Figur, leben Rosenkranz und Gebetbuch ; eshnittenem Haar ist . von Portrait-Achnlichkeit. Die

Ueber undbogen überspannt, der Mark- 8groß, im geistlichen Ornate, mit as unbedeckte Haupt mit rund ‘vorzüglicher Arbeit und sichtlicher schrift darunter besagt: Friedrich,

von -Gottes Guaden Erzbischuf zu Magdeburg, Primas in Ger-

mr.anien, Admihñistrator des

Stifres ‘Halber«tadt. Marggras zu

Brandenburg (u. \. w.) obit 2. Octobr. 1552. In dem Giebel- felde über der Figur sieht man das reich zusammengeseßte Wap-

pen.

Zu beiden Seiten steigen Säulen auf, die nach dem Ge- \{madckde der extravaganten Renaissance mit dem stärkeren

Stammende nah oben stechen. Daneben is nun eine übergroße Fülle -der mannigfäcchsten Gestalten vertheilt: Christus ‘am Kreuze und einer der Schächer, eine Taube mit Heiligenschein, ein Todtengerippe an der Kette, der- Teufel im Spanischen

Bock, weibliche Figuren , vo zusammengehalten , - und

n einer sie umwindenden Schlange, vieles Andere, was für die

fruchtbare Phantasie des Künstlers ebenso, wie für die aber-

läubishen Vorstellungen seines ennzeichnend “ist. Wenn aber die unterrichtende Proben dex rasch au8gearteten Re-

Darstellung

eitalters in gleicher Weise rfindung und der Styl der

naissance sind, so gereicht das“ Kunstgeschick in Ausführung -des Einzelnen dem Meister zu hoher Ehre, ‘der sich an den kleinen

Podesten der Hauptsigur: ver hannes Pincerna (d. i. der la

ewigt-hat: Hoc opus exculpsit Jo-

tinifirte Name Schenk) 1558. Das

ganze Epitaphium, 23 bis 24 Fuß hoch, ist aus dichtem, fein- örnigem Sandstein hergestellt, theilweise vergoldet, die “Buch-

staben- der Scbrifttafeln golden auf blauem Grunde.

Wer ‘das

Denkmal gestiftet habe, steht nicht fest, höchst wahrscheinlich jedoch der jüngere Bruder Friedrichs, ‘der Markgraf Siegniund, . welcher

155 stadt wurde.

sein Nachfolger in Magdeburg, 1557 auch in Halber-

Kurfürst Johann Siegmund auf dem Markte zu Cleve.

Als die Bewohner des Herzogthums Cleve sih anschickten, das. Fest ihrer 250jährigen Vereinigung mit den älteren Thei-

len der: H

ohenzollern-Monarchie zu feiern, ward dcr Gedanke

laut, ein Standbild des Kurfürsten zu errichten, der durch Beerbung der Herzoge von Jülich-Cleve-Berg dem rothen Adler von Brandenburg seinen ersten Horst am Rheine geschaffen

hat.

Freiwillige Beiträge flossen in F

olge cines Ausrufes so

reichlich, daß bei der Festfeier schon, am 16. Juni 1859, in Ge-

genwart Sr. Majestät des Königs, damals die Grundsteinlegung stattfinden konnte. Der übernahm die Anfertigung der Statue,

Bayerle in Düsseldorf

Und bereits am-18. Oktober 1861 - erfolgte

Ung des Kunstwerkes. einem

terÉleidern . seiner Zeit dar,

Hermelinmantel, bedeckt mit dem -Kurhute.

rinzen-Regenten, ildhauer Johann

ie feierliche Ent- Der Kurfürst, in LebenLgröße auf

Fuß hohen Piedestal, stellt sich in den spanischen Un-

umwallt von dem Kurfütstlichen Die rechte Hand

ält mit Träftiger Spannung des Armes den Kommandostab,

ie- linke ist fest auf den Schwertgriff - gestügt:

Das Fußgestell

trägt an der vorderen Seite die Wappen von Preußen Und

von Cleve,

durch Eichenlaubgewinde mit bunden , «darunter die Worte:

einander ver-

Johann Sigismund, Kurfürst

von Brandenburg, Herzog von Cleve, 1609, auf der ent- gegengeseßten Seite die Inschrift: Der Gegenwart und Zukunkt

als Denkzeichen der Liebe errichteten dieses Denkmal

und Dankbarkeit zu ihren Fürsten die Bewohner des Herzogthums

_ Cleve, in freudiger Erinnerung der vor 250 Jahren érfolgten

Vereinigung mit dem preuss 1859. Ein. eisernes Gitter in allen seinen Theilen aus Uimatischen Einflüssen nicht

ischen Herrscherhause, am 16. Jani

umsch{ließt das Monument, welches einem grauen Sandstein, dex den unterliegt, ausgeführt ist.

Die Kurfürsten Johann Siegmund und

Friedr

ih Wikhelm

am Rathhause zu Wesel. Ein Baudenkmal der -lehten' Dezennien des 14. Jahrhun-

derts und éine J Markte daselbst das stattlich

ierde der Stadt Wesel, steht an dem großen

e Rathhaus. “An den Pfeilern der

Vorderfront befanden sich ‘bis vor zehn Jahren 7 alte Heiligen-

bilder ¿da dieselben fast gänzlich

verwittert und: unkenntlich ge-

worden waren, so beschlossen die städtischen Behörden , als die Rathhausfrxont einer rort, Renovikung unterworfen wurde,

jene Statuetten dur

historische. Figuren zu erschen, welche für

ie Geschichte Wesels eine Mer vOrTagente Bedeutung haben, und

so geschah am 12, Mai 1

8 die Aufstellung folgender Bild- -

säulen. Den mittleren Play nimmt* der Æærste Verbrei

Evangeliums am Niederrhein, der Bischof Willibrod, ein, nes welchem auch ‘die gegenüberliegende Hauptkirche Willibrodi- Kirche genannt ist. Qu beiden Seiten stehen die Kaiser Karl der Große und Rudolf von “Habsburg; an diese reihen-sih rechts und links Graf Dietrich V111, und Herzog Adolf 1. von

Cleve; ihnen endlich, gleichsam die Eckpfeiler bildend, ließen

sih als die der Zeit nah Letzten Kurfürst Johann Sie und Kurfürst G üledrich Wilhelm an, jener als der erste E zollernsche Landesherr im Herzogthum Cleve (seit 1609), dieser als der erste feste ne (seit 1666) nah langem Erbschafts\treite R Siegnnind'ijt in der Hoftracht seines

urhut und Hermelinmantel / dargestellt, seine Haltung \{lidt und ruhig; der Große Kurfürst verräth schon in Stellung und Ausvdruck fkriegerishen Muth und Überwältigende Herxscherwür. e. Sämmtliche Statuen, 5 Fuß ho, sind aus der Werkstätte des Bildhauers Bayerle hervorgegangen ; Sol Säulchen und Baldachine, die erforderlich waren, um die plasti schen Kunstwerke ‘mit’ der Architektur ‘des Gebäudes in Ueber- einstimmung zu seßen, hat dêr Bildhauer Meinardus in Düffel- dorf hergestellt. Das Material is durchweg ein haltbarer Sen ¿ die Kosten sind aus dem Stadtsäckel aufgebraät worden, |

Wenn der chronologische Faden der Beschreibung allmähli

vom Mittelpunkte der Mark Brandenburg bis in das Clevisce Land am Rhein geführt hat, so leitet die zweite große Erwer- bung Johann Siegmunds, der das ererbte“ Gebiet zu mehr als dem doppelten Umfäng ‘vergrößert seinen Nachkommen hinter- ließ, nunmehr auf Preußen über, wo mehrere Monumente das Gedächtniß des Hohenzollern ‘erhalten, der unter dem Einflusse der Reformation das Ordensland der Deutschen Herren in ein weltliches Herzogthum verwandelte, welches" bestimmt war, der- E zum Träger ‘der Preußischen König8krone erhoben zu werden.

Kuust- und wisseuschaftlihe Nachrichten.

Heidelberg, 17. März. Professor «Lud, Häuser is ‘heute Morgen gegen 10 Uhr gestorben. Sein: Ende war sanft und #\ 0

los nach einem nun bald zweijährigen, : oft sehr schmerzlichen Leiden |

(eine_Herzbeutelerweiterung). Häusser erreichte kein. hohes Alter; er is geboren 1818, studirte am Lycenm zu Mannheim und an der Univer-

ität Heidelberg, an der er fih im Jahre 1840 als Lehrer der Ge

chichte habilitirte; fünf Jahre später wurde er als ‘ordentlicher Pro- fessor der Geschichte- angestellt. Seit: 1848 war er wiederholt Mitglied unserer Zweiten Kammer. Gewerbe: und Handels Nachrichten. In dem Zeitraum vom 1. bis 15. Februar 1867 wurden

Steinkohlen, Braunkohlen ; und 'Coafës. | Tonnen. zu Wasser auf den Eisenbahnen | “90,530 __Sunma | 90530 | “1 zu Wasser 703 : aus’ Bexlin auf ‘den / 12/507 = 13,209 | |

Brennholz

E.

; Torf

° wei G

; Klafter.

in Berlin ein- Le geführt:

ausgeführt: | Eisenbahnen Summa j

Paris fand in den Tuilerieen eine Sißung der großen französischen Ausstellungs Kommission unter dem Vorsiße des: Kaisers att, Me elten, erth die Frage berathen ward, ob nicht doch die Eröffnung der Ausstellung bis zum 15. April ‘hin aufzuschieben sei. -Schließlih aber drang dit Anwe definitiv durch, - die Eröffnung -unter- allen Umständen am 1. April erfolgen zu lassen. i

Um sowohl“ den deutschen Besuchern der -Pariser Weltaud- stellung als überhaupt auch dem größen deutschen Publikum die Ge legenheit zu bieten, so viel wie möglich über ‘die Aus\teUung zu (l fahren, ‘beabsichtigt das Büreau ‘des Vereins deutscher Ongenteure zu Paris eine deutsche »Ausstellungs-Zeitung« herauszugeben. Dieselbe soll während der Ausstellungs-Periode dreimal wöchentlich erscheinen und Über alle Gebiete: der Ausstellung berichten. 8

Um den Ausstellern- und den französischen und fremden Kaufleuten cinen Vereinigungspunkt zu -gewähren und ihnen di Anknüpfung von industriellen und - kommerziellen Beziehungen unker einander zu erleichtern, hat, wie der Pariser »Moniteul« meldet, die Gesellschaft des »Cerecle international« zwischen der Fenabrüce “und der Niederlage der Eisenbahn éin prächtiges Ot“

äude aufführen lassen, welches im' Erdgeschoß einen sehr großen Saal enthält / der, zwei Stunden des Tages hindurch in ‘eine Börse del Aussteller verwandelt / nebst den Briefbeuteln ein telegraphisches und ein Bankbüreau enthalten wird. Jm ersten Stock befinden sich Spei]! Lese- und andere Säle. Das Abonnement zum Cercle is für di ganze Dauer der Ausstellung -auf 100 Frs. festgeseßt.

Zeitalters, mit

‘hezirke cingetheilt und-wur

17, März. (Zur Pariser Ausftellun g.) Borgefn |

„wirkliche: B

1163

Statistishe Nachrichten.

Oppeln, 8.;Mätz) Dém statistishen und Verwaltungs-Be=-

icht für den Kreis Oppeln pro 1862—64, welcher soeben in einer

Stärke von 13 Bogen. erschienen ist; entnehmen wir folgende Notizen : Der

4 eln.um einen Flächenraum von 15,16 Q.-Meilen und E O eiten Zählung eine Civilbevölkerung von 27,207 See- p von denen 10,378 auf die Stadt Oppeln , 2444 auf die Stadt Rrappib 84,385 auf das platte Land incl. der beiden Marïtflecken Prosfau- und Caxlsruhe fommen. Der Religion nach scheidet sich die

ahl der -Civil-Einwohner in 83/291 Katholikên, 12,631 Evangelische, 5 Qissidenten und 1283 Juden. Die Zahl der Haushaltungen betrug 91,068 und wird in 4985 Familien deutsch, in 15/685 polnisch; in 398 aber böhmisch gesprochen. Jn den Jahren 1862—64 sind 50 Per- onen ausgewandert, dagegen eingewandert nux 4 Personen, Die perio- dischen Wanderungen der Arbeiter haben bedeutend zugenommen, da in dem Triennium - 13862— 64 5275 Pässe und Wanderbücher zumeist nach Polen und Rußland ausgestellt worden sind. Unter ‘den ge- horenen 12,952 Kindern befinden sih 1057 uneheliche ; oder. 8,16: pCi. 4mmtlicher“ Geburten. Getraut ‘wurden 2442 Paare; Mischehen waren im- Jahre 1864 Worhanden 616. Der Kreis ist ‘in 6 Jmpf-

y cn-im_ Jahre 1864 3262 Kinder geimpft.— Der Kreis zählt 2 Städte, 2 Marktflecken , 2 Königliche HÜttenorte, 96 Dörfer, 22: Vorwerke, 104 Kolonicen und Weiler, 36 einzelne Eta - blissements und hat 341 öffentlihe und 21,984 Privatgebäude. Da- von- find 12,559 mit cinem Nußungswerthe von jährlich 234,708 Thlr. zur Gebäudesteuer mit 8379 Thlr. 2 Sgr. van ags Brände- kamen imTriennium 61 vor, für welche 13,260 Thlr. 13 Sgr. Bra denv , tiqung gewährt wurden. Der-Kreis ist in d Kehrbezirke eingetheilt; in der Stadt Oppelu besteht cin Feuerlösch+ und Rettungeverein und das platte Land zerfällt in-22 Sprißenverbände. Bei - der Prov.-Land-(Fcuer- Socictät sind 5:33 Gebäude: mit 1,008,490 Thaler, bei dex Prov.- Städte-Feuecë-Societät 720- Gebäude mit 862/440 Thaler versichert ge- wesen, die Véxsicherung bei: der Gesellschaft- der vereinigten Ritterguts- besißer im oberschlesischen Landschafts\system betrug von 12 Rittergütern an Mobilien 338,770 Thaler, an Jmmobilien 173,689 Thaler; bei den übrigen Privat - Versicherungs - Gesellschaften bei 2716 Anträgen 5,881,685 Thaler. Das Areal des Kreises beträgt 559/129,/25 Morgen

mit einem: Reinertrage. von: 314,771 Thaler, also durchschnittlich

17 Sgr. pro Morgen. Unter den Nittergütern des Kreiscs befinden -

sh die 3 Majorats- und “Fideicommißbesibe Carlsruhe, Krap- pi und Turawa.. Die Dismembrationen haben in großem Maßstabe zugenonimen. In - den Oder - Niederungen sind drei Deichverbände: nach? den geseßlichen Bestimmungen konstituirt. Die Landwirthschaft hat dur Anschaffung von Maschinen und land- wirthschaftlichen erkzeugen, so wie durch stärkere Gespannhaltung, bessere Düngung Verbesserungen erfahren; und nur der Arbeiterman- big in den an der Eisenbahn und an der Odècv liegenden Distrikten fühlbar gewesen. Vorzugsweise werden angebaut Roggen und Hafer; weniger Weizen und Gerste, Von den Hülsenfrüchten wird besonders die Lupine auch von kleineren Besißern kultivirt j Tabak und Hopfen. wird wenig angebaut, dagegen möglichst viel Raps. Kartoffeln neh- men unter den Hackfrüchten den ersten Rang ein y Zuerrüben als Handels - Artikel werden nicht gebaut, aber alle Futterrüben zum Be- darf. Klee wird: auf allen hierzu geeigneten Böden gezogen, der Ge- müse-, Obst- und Weinbauhatbis jeßt keine Bedeutung. ieWlesenkultur wird durch die \schlechte Qualität der Wiesen vielfa beeinträchtigt. Der land- und foxstwirthschaftliche Verein zu Oppeln zählte im Jahre 1864 147 Mitglieder; die landwirthschaftliche Akademie zuProsfau,/ eer außer dem Direktor 8 ordentliche und 4 Hülfslehrer fungirten wurde im Sommer - Semester 1862 noch von 507 im Winter Y Gee 1864/65 aber von -94 Studirenden besucht. Der Pferdesta nd; 1864 aus 6692 Pferden bestehend, hat seit 1861 um 1186 ferde zue genommen; es waren feruer: vorhanden 13 Stü Esel 37, 78 S ns Rindvieh, 27,230 Stü Schafe, 6771 Stü Schweine, 1095 StU Ziegen. Gegen-- die Rinderpest waren in. der Provinzial - Hornvich= Assekuranz 29,559 Stück Rindvieh mit 431,577 Thlrn. versichert. T Geflügelzucht erstreckt sich nicht Über das Bedürfniß des Kreises hinaus ; die Bicnenzucht wird in unbedeutendem Uinfange betrieben mit dem Seidenbau haben sich nur 3 Personen im Kreise beschäftigt. Von den Waldungen gehören 223/372 Morgen dem fiskalischen Besibe an, während: 44,330 Morgen sich im Privatbesiß befinden. Die Verwaltung der fiskalischen Forsten geschicht durch 9 Oberförstercien mit cinem Forstshußpersonale von 106 Köpfen und 5 (Forfttaßen unter der Leitung - dreier Forst-Inspectionen, die der Dominial- Gorsten durch besonders: angestellte Privatforsibeamte. Con forsten werden als Hochwald mit 120jährigem Umtriebe, mit Au®- nahme ‘des Forstbezirks Krascheow,/ wo durchschnittlich ein Sal Umtrieb stattfindet, bewirthschaftet. Bei den Privatforsten pee Gn 80— 120jähriger: Umtrieb- statt. Die vorherrschende Holzart -i| | (E Kiefer, welche 75 pCt. der Fläche einnimmt. Theilweise ist dieselbe nur mit Fichten und andern Nadelhölzern vermischt, 1m Lo csviere Proskau auch mit Eichen durchsprengt; im D ori A sind 8 yCt. der Waldfläche Eichen: Jn den Staatsforsten es N der UecborsDuß der Erträge im Durchschnitt pro Jahr au E 70 Thlr. Nächst ‘den fiscalischen Forsten sind: nur diejenigen der Es nien Turawa und. Carlsruhe von Bedeutung. Die Jagd ha fich fortwährend in cinem den Verhältnissen entsprechenden fu tes Baue befunden. Jn dem circa 3000 Morgen großen Thiergarten in g br ruhe sind an 200 Stü Damm- und 20 Stück Rothwild,, arn einem mäßigen Rehstande vorhanden. In freien Forsten is der estand an Hochwild und Sauen nicht bedeutend, dagegen ist der Rehwoildstand - in den meisten Oberförstereien ein recht guter.

Der Häásenstand muf als miktelmäßig t A werdén; Birk-' und Haselwild hat fich fast ganz verloren;

nten sind nur in geringer,

ndschadenvergü-_

Die Staats§-“

Rebhühner dagegen in genügender Zahl vorhanden. Der Zustand der Fischerei hat durch die wasserarmen Jahre keine Fortschritte gemacht. Jm Kreise sind 2 Staats- und 2 Privathütten-Etablissements vor- handen, und zwar: 1) die Königl. kombinirten Malapaner Eisenhütten- werke zu Malapane und-Jedliße mit 7 Beamten und- 260“ tern, 2) die Königlichen Eisenhüttenwerke: zu Creußburgerhütte , Reils- werk, Pauls -, Wilhelm - und Emilienhütte mit 2 Beamten Und- 155 Arbeitern, 3) die Eisen- und Stahlwaarenfabrik der Breslauer Kaufmannschaft zu Königshuld mit 6 Beamten und 150 Arbeitern und 4) die. gräfliÞ Turawaer Hüttenwerke zu Poliwoda und Turawa mit 3 Beamten und 62 Arbeitern. Außer- dem sind? 441 andere industrielle Anstalten, Fabriken, Mühlen 2c. mit 367 Directionsbeamten ‘resp. Meistern und 942 Arbeitern vorhanden und an. Handwerkern werden 1640 nachgewiesen , ferner 2 Buchdrucke- reien mit ‘18 Arbeitern, 2 Buch-, Kunst- und Mufikalienhandlungen, 3 Geld- und Wechselgeschäfte, 16 Kaufleute für Kommissionsgeschäfte, 91 Kausfleutc für das Kolonial-, Schnitt- und sonstige Waarengeschäft mit 84 Comnuis, 760 Krämer, Händler und Höfer, 169 herumzichende Krämer 2c., 5 Mäkler, 8 Agentcu und Auctionatoren. An Schank- anlagen sind ult. 1864 vorhanden gewesen 9 Getränke-Kleinhandlungen, 40 Gastwirthschaften, 34Schanfkanlagen mit Bierausschank, 165 dergl. mit Branntwcinausschank,23 Schanf- und Speisewirthschaften. Jn der Stadt Oppeln kommt eine Schankanlage auf dürdschuittlich 160 Seelen, in Krappis auf-163; Seelen und-auf dem platten Lande auf 442 Seelen. Die Schifffahrt wurde mit 123 Oderkähnen_ betrieben; für den Postverkehr bestanden außer der hiesigen Ober-Post-Direction- 11 Post- Anstalten; der Kreis wird von der Oberschlesischen Eiseubahti in einer Länge: von 3,25 Meilen-und: von der Oppeln-Tarnowigzer Eisenbahn in einer dergleichen von 3,39- Meilen berührt. Die ‘hiesige Staats- Telegraph e tiatan brachte 1863 698 Thlr., 1864 743 Thlr. Einnahnie. 4). Chausseen münden nach der Stadt Oppeln. Das fertige Chausseeneß - des Kreises umfaßt 16,68 laufende Meilen. Zum Schuß gegen die Verarmung bestehen zwar im Kreise 3 Sparkassen, dieselben werden: aber leider namentlich von der ländlichen Bevölke- a noch viel zu wenig benußt. Ju polizeilicher Beziehung ist der Kreis eingetheilt: a) in 12 Polizei - Distrikie, b) in 31 Polizei - Bezirke und zwar in 2 städtisWe, 11 Domainen- und 18 Dominial-Polizeibezirke;: die 9 bestehenden Gendarmeriebezirke sind mit 4. berittenen und 5 Fußgendarmen beseßt. Das Sanitäts- Personal bestand aus 1 Kreis-Physikus, 10. zur medizinischen - Praxis berechtigten Civilärzten, 1 zur medizinischen Civilpraxis - berechtigten Militairarzt, 1 Kreis8wundarzt, 1 Wuudarzt 2. Klasse im Civil, 4 Kreis-Thierarzt 1. Klasse, 1 Civil-Thierarzt 2. Klasse; 4 Heilgehilfen, 5 Apothekern mit 4 Gehilfen und: 3 Lehrlingen und 61 Hebammen. Ende 15864 waren vorhauden: 7 evangelische Pfarrkirchen, 1 Filial- kirche, 2 andere dem Gottesdienste gewidmete Gebäude und Räume

-mit 10 ordinirten Predigern ; 19 katholische Pfarrkirchen; 17 Filial-

kirchen} 7 andere dem Gottesdienste gewidmete Gebäude und Räume mit 20 Pfarrern und 15 Kaplänen und Vikarien; 3 gottesdienstliche Versammlungsorte der Juden. Die Zahl der öffentlichen Elementar- schulen betrug 100 mit 153-Klassen und 150 Lehrern und 5 Lehre- rinnen und zwar 25 evangelische, 73 katholische und 2 jüdische Schulen. Außerdem wurden. 3 fkonzessionirte Privatshulen von 180 Schülern besucht. Turnanstalten und Baumschulen sind fast bei allen Schulen eingerichtet, auch dié sonntäglichen Wicderholungsstunden finden überall statt, dagegen will die Errichtung von weiblichen Ju- dustrieshulen niht den gewünschten Fortgang nehmen. An dem hiesigen Gymnasium unterrichteten inkl. des Direktors 9 ordentliche; 6 außer- ordentliche, 3 technishe und an der Vorschule 1 Lehrer und frequen- tirten 1864. 391 Schüler die Anstalt. Die Rechtspflege besorgen das hiesige Kreisgericht Und die Kommissionen-zu. Kupp, Carlsruhe und Krappiß mit-111 Beamten. Oppeln is der Siß eines Schwur- gerichts für die Kreise Oppeln , Creußburg, Rosenberg und Groß- Strehliß. Das Schied8manns8 - Jnstitut is durch 73 Schied8männer vertrèten, 6 Polizei-Anwälte fungiren im Kreise. Der Krei§ Oppeln bildet mit den Kreisen Rosenberg und Creußburg einen gemeinschaft- lichen Bezirk für das 3. Bataillon . des“ 2. Oberschlesischen Jnfanterie- Regiments Nr. 23. Jn Oppeln. garnisonirt das Füsilier - Bataillon des 4. Oberschlesischen Jnfanterie - Regiments Nr. 63 in einer Stärke von 502 Mann. An Grund-,- Haus- und reservirter Steuer hat der Kreis im Triennium 76,713 Thlr., an Géwerbesteuer 34,733 Thlr. aufgebracht, An Klassensteuer sind aufgekommen 111,847 Thlr., an indirekten Steuern 684,329 Thlr., zur Unterhaltung der Provinzial- Irren- und Taubstummen - Anstalten 3932 Thlr., an fixirten Bei- trägen für das Creußburger - Armenhaus 781 Thlr., an dergl. für das Correctionshaus zu Schweidniß 315 Thlr. und an Provinzial- Landtagskosten 132 Thlr. Die Kreisvertretung besteht aus 14 Ritter- utsbesißern , 6 städtischen und 6 ‘ländlichen Kreistags - Abgeordneten. Die Rittergüter des Kreises gehören zum Kreditverbande der ober- \chlesischen Fürstenthumslandschaft. zu Ratibor. Auf dem Provinzial- Landtage ijt der Kreis in Gemeinschaft mit den Kreisen Falkenberg, Brieg und Creubburg-durh-2 Mer der Ritterschaft, 2 städtische Abgeordnete und 1 ländlichen Abgeordneten vertreten. Für das Abgeord- netenhaus wählt Kreis Oppeln2 Abgeordnete: Bei den am 20. Oktober 1863 L Bene Urwahlen haben von 15,907 Urwählern an der Wahl

heil genommen 3999. “Vermögen -besißt der Kreis nicht, dagegen ein freisständisches Haus in Oppeln, worin fich ‘die kreisständischen Sessions- immer und die landräthlichen Büreaus befinden. Gleichzeitig dient dasselbe als Wohnung für den Landrath: und den-Kreisboten. Hierzu fommen noch- das KreiLkrankenhaus zu Kupp. und: die Kreisbaum- \{ulen zu Proskau, Czarnowanz und: Zowade. :