1867 / 72 p. 8 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1202 Schmalenin allein einen

Das hohe Präsidium bechre ich mich: unter Bezugnahme auf die Mittheilung: des Herrn Vorsißbenden der Bundes - Kommissarien vom 9. -d. M. ganz ergebenst. zu- benachrichtigen, daß an Stelle: des- zur Zeit abwroesenden Senators; Herrn Dre. Curtius der Hanseatische inister- Resident Herr-Dr. Krüger von dem Senat: der freien: und Pun sastadt Lübe bevollmächtigt: worden ist, an der Vertretung des Verfassungs- Entwurfs Theil zu „nehmen. ; ulte ag

Das hohe: Präsidium ersuche ih ganz ergebenst, diese Mittheilung gefälligst zur Kenntniß des Reichstags zu bringen.

erlin, den 19. März 1867, Savigny.

“i Ses der Wahlen zum Reichstage des Norddeutschen UNDesS : n_den folgenden Wahlkreisen wurden weiter definitiv gewählt: 1) Regierungsbezirk Cöslin, Wahlkreis Fürstenthum: i: Herr von Denzin. 2) Hannover, 14. Wahlkreis erat Mea en Gifhorn): j Obergerichtsrath Plan ck. 3) Hannover, 15. Wahlkreis, (Lüchow-Dannenberg-Uelzen): Redacteur Dr. EiWho lz. ? 4) Regierungsbezirk Brose} Creih Elber feld-Barmen: Professor Gne.ist. i 5) Regierungsbezirk Minden, Wahlkreis Biel efeld-Wiedenbrück: Landrath von Bessel. - Gean Bei der in- der Stadt Danzig. am 20. Marg, vorgenommenen Nachwahl erlangte keiner der Kandidaten: die absolute Majorität und :es-kommt- deshalb daselbst zur engeren Wahl. zwischen Bic off (4309 Stimmen) und Marten s (3799 Stimmen).

Einnahmen des Zoll-Vereins an Ein- und Ausgangs- Abgaben im Jahre 1866.

Nach der vom Centräl-Büreau des Zoll-Vereins aufgestellten pro- visorischen_ Abrechnung über die- gemeins{aftlichen Einnahmen an Zollgefällen sind im Jahre 1866 aufgekommen

1) an Ein- und RCCIDS - ZDIRDeN) unter Zu- rechnung der defektirten und auf privative Rel g freigeschriebenen Gefälle und nach Abzug der Restitutionen und sonstigen Vergütungen . 21,187,350 Thlr. 2) an Eingangs - Abgaben, welche im Laufe des

Jahres 1866 vereinnahmt worden sind, aber

noch der Abrechnungsperiode 1854 65 an-

gehören | __159/401 »

s zusammen 21,346,751 Thir. j m Jahre 1865 hatten sich dagegen die Zoll-Einnalhmen des Ver- eins folgendermaßen gestellt : 3 1) Eingang8-Abgaben 23/923,305 Thlr. 5 Ausgangs-Abgaben im östlichen Verbande 18,554 » 3 » » im westlichen » lan) D

5 __ zusanunen 23,991,085 Thir, o daß sich also für das. Jahr 1866 eine Minder-Einnahme von

1644,334 Thlr. ergiebt, welche, in Prozenten ausgedrückt, einem: Aus- falle von etwas über 11. Vrozent gem Es treffen von dem vorgedachten Betrage 2,622,210 Thlv.- auf die Eingangs-Abgaben und 221124 hlr. auf: die Ausgangs-Abgaben. i

Was zunächst die Eingangs-Abgaben betrifft, so ließ \ich nach: den Ereignissen des abgelaufenen Jahres und nachdem die: für die ersien drei, Quartale dexselben festgestellten Soll-Einnahmen. bereits mit ejnem: Minus von 2,702,660 Tus. FygelMoien hatten, ein ünstigeres Resultat kaum erwarten. Der so be eutende-Ausfall muß aupthächlich, den Folgen . des Krieges zugeschrieben werden, welcher nicht allein im 2, und 3. Quartal v-J. allen Geschäfts- und Hañdels- verkehr ins Stocken brachte, sondern auch Veranlassung war, - daß mehrere Monate lang cine große: Anzahl von Konsumenten außerhalb des Zollvereinsgebietes sich befand. Außerdem hat auch die nach dem neuesten Zollkarif seit 1. Juli 1865 eingetretene Ermäßigung und Auf- hebung vieler Zollsäße. eine Einbuße an Egangiol im Gefolge ge- habt, welche durch verinchrte Einfuhr der hiervon betroffenen Waaren

nicht vollständig ausgeglichen is. Gleichwohl würde eine solhe-

Ausgleichung eingetreten sein , wenn nicht ‘die Zeitverhältnisse der ruhigen Entwickelung von Handel und Industrie hemmend entgegen- getreten wären. Bereits im 4. Quartal 1866 zeigte si wieder eine etwas regere Pa die auch, ihren Einfluß auf die ZJoll- Einnahmen nicht verfehlte; es reduzirte si in Folge dessen am Schlusse des E das Minus der ersten drei Quartale von 2,702,660 Thlr. auf, 2/(622/210 Thlr. Im Großen und Ganzen blieb aber der Waarcen- Verkehr gegen das Vorjahr an Bedeutuny zurück, da einestheils we- en maugelnden. Vertrauens - die. Neigung. zu Speculationen “gänzlich Feblie und. Überdies die Lage des Waarenmarktes nicht von der Art war, um sih utit größeren Vorräthen, als der muthmaßlich näthste Bedarf. erforderte,-zu. versorgen. i Unter den cinzelien Vereins - Staaten hat Preußen ein Minus von 2,076,136 Thlr. aufzuweisen, es partizipirt also an deux Einnahie- Ausfalle des Jahres 1866 allèin mit etwas über. 79 Prozent. Jn der Provinz Ostpreußen. sind 110,665 Thlr., in euen 109,880 Thlr, in Pommern 324,791 Thlr., in Sachsen 193,130 Thlr. in der Rhein- alp 184/972 Thlr. und beim Haupt-Steuer-Amte Berlin 388,850 haler weniger, als im Vorjahre Scenen, während die übrigen Provinzen geringere Differenzen; Schlesien sogar eine Mehreinnahme" von 58/730 Thlr. ergaben. _In der Provinz Ostpreußen haben sich die Verzolluñgén- vorzugs- weise bei den Hauptämtern zu Königsberg , Memel , Neidenburg,

en und Tilsit erheblich geringer Usfall von 73,483 Thlr. nach, w 10,037 Thlr. betragen hat, ämtern. zu-Daänzig und Thorn die Eingangsz und. 14/239 Thlr, zurückgegangen, weniger bedeutend vier Hauptämtern. Für. 4 | Einfuhr von englischen Steinkohle , Terpentinöl, Theer und Pech eingeführt werden, während für Thorn die Vera angszolles von Getreide und Holz Jahre 1865 noch eine Einna | Von den

ist dic Eingangs - Abgabe Swinemünde unm Wolgast um 5965 Thlr. und bei Stralsund um 565 , während die Einnahmen der übrigen 8 Hauptäm ngsverkehr im Allgemeinen nur ein esunfken find.

stelli; Königsber Khrend folien Le en sind bei den

In Westpreu lle m re

sp. 88,99 : bei. den üh der Ausfall haupt\ächli i

etroleum , Steinkohle [ demn neuen Tar nlassung de

anzig komnït welche na

1 Fortfall. des Ein liegt; beide- Artikel lie von etwas über 25,000 Thlr. rovinz Pommern 202 JIhlr. ,

erten dort im el B El Stlellln Thlr. , hi

bei welchen der Einga bedeutender ist, in geringerem Sachsen trifft. der nachgewiesene Ausfall vornämli amt Magdeburg, welches 180,579 Thlr. wèni Eingangszoll aufgebracht hat. Eine Mehr- welche das Hauptamt; zu Lan der. Mehrverzollund. von ca. drähtigen Baumpwollengarn, ur Verwendung gekommen \ihd. | mnnahmen in der. Rheinprovinz gesunken. 784,972 Thlrn. treffen allcin 532,5

Es - sind, hier “durch den Krieg nament n Staaten, in welchen de bsaßpgebict besi dex Bezug ausländi} hme mit Rücksiht auf di und auf das damit in | ohzuckerpreise sehr beschränkt 947 Ctr. Nohzucker weniger, als im ein hon cinen Ausfall von 367,824 sind aber von, erheblicheren Wieder ife noch 18,900 Ctr. roher Käffee, r. Roheisen zu notiren. vinz treffen auf Aachen 51,708 Tblr, Dässeldorf 18,773 Thlr. auf Dagegen haben ( nen im Gesammtbetrage von obei besonders Saarbrücken mit 41,114 474 Thlr. in Betracht kommen. Vei | dur die Cöln-Mindener Herabseßung des Zolles 55,595 Ctr. Eiscn- n bei Forbach mehr bezogen lus durch die Mehreinnahme auvttheil für die Krupp'\che Fabrik rt worden ist.

die für 1866 ein Mehraufkommen n gewesen; ‘das dort nachgewitese! auf sämmtliche Hauptämtkter der berg, Myslowiß und Neustadt. 1 angegeben , daß zur Kompletti- \ch{lesis{hen Festungen und außerden: für die iele Konsumtibilien vom Auslande bezogen namenilich eine Mehrve Reis gegen 1865 stattgefunden. und Myslozwigß im Betrage von darin , daß Getreide aus- Polen; em Eingangszolle unterlag, scit- auch _istz; um die Einschleppung der Eintrieb von Vieh aus Polen

In der Provin ch auf das Haupt ger als im Vorjahre an Einnahme von ca. 5000 Th fommt auf Rech Ctrn. ungebleichteimm ein- und zwei: Ühlhausen bestehenden Am erheblich

salza notirt hat

wel({he in der zu Weberei. die; Zoll- | benen Ausfalle von Hauptamt Cöln. e ziehungen. zu i ischenhandel cin ergi gestört worden. Außerdem i eines Hauptfaktors der Einna nehmende Rübenzuer - erbindung stehende, Sinken der Rüben-R worden; es sind 1866 in Cöln 86, zollt worden, die all Thalern repräsentiren. Außerdem [lungen -bei diesem Hauptaù 00 Ctr. Reis und 16/800 Ct sonstigen Minus bei der Rheinpro auf Duisburg 132,777 Th Uerdingen 54,062 Thlr. und auf Wesel ciúzelne- Hauptämter auch Mehreinnahi 69,764 Thlr. aufzuweisen, w Thalern und Ruhrort mit 13 ersteren is die- Einnahme gestiegen, weil

lich die

DIC 2 den: sliddeuts Cölner Zw

bt, cmpfindlid chen Roh

Fabrication

Vorjahre, ver

29,798 Thlr.

Eisenbahn in bahnschienen von der Eise worden sind, während bei Ruhrort das 677 Ctr. Roheisen, deren-H bestimmt war; herbeigefüh

Die einzige preußische Provin an Eingangszoll ergeben, is: Schle Plus von 58,730. Thlr. vertheilt: sich Provinz mit Ausnahme: von Lands Als. Grund der Mehreinnahine wird rung der Vorkäthe in den Armee durch Lieferantèn v und verzollt worden. sind: n 11/200 Etr- Kaffee Und 9800. Ctr. Die Einnahme-Ausfälle bei Landsberg ca. 20,000 Thlr. beruhen vornämlich welches im 1. Semester 1865 noch ein _dem zollfrei cingeführt werden darf;

der Rinderpest zu verhüten, zeitweise inhibirt worden.

__ Die sonstigen Minder - Einùia vinz Hannover 61,986 Th 6932 «Thlr. bei Frankfur Vereinsstaaten bei Lu Baden 63,557 Thlr., 6996 Thlr während

Folge dex nhütte Styrin

von 12! in Essen

So hat von 11;

tinahmén betrugen bei der jeßigen Pro- lr, bei Hessen-Kassel 18,020 Thlr., bei Nassau t a. M. 76,494 Thlr, und in , dén andern emburg 5449 Thlr, Sachsen 286,110 Thlr. roßherzogthum Hessen 28,911 Thlr., Thüringen eig 11/838 Thlr, und Oldenburg Württemberg die Einnahme um resp. | Nur beim Königreid) rheblicher und zwar in Folge gerin rüitel, die Gegenstand des Lei ei Württemberg bemérkte f Rechnung des Heilbron on Kolonialwaaren aus ; lge des Krieges der Verkehr mit den Nhein-

Braunschw 32/723 Thlr. i Bayern und

1273: Thlr. und 51,678 Thl Sachsen ist das Minus etwas é gerer Verzollung solcher Artikel , verkehrs i fommt hauptsächlich au vielfach direkte Bezüge v vermitteltej ‘weil in Fo handelspläßen gestört w

Das bei den Ausgang 22/124 Thlr. erklärt ch dur den einen Artikel dieses Artikels und Pommern, im Regieru Berlin),

gestiegen ist. ziger Meß- E) Ë h

Handels, der olland nach Bayern

8s-Abgaben nachgewiesene Minus von ch die Aufhebung dieser Abgabe bis auf »Lumpen zur Papictfabrikation«. fuhr Preußen (in den Provinzen Ostþ ng8Sbezirke Potsdam und beim Haup und Oldenburg von einiger V ung des Zollsaßes in größt-

ist nur in

sowie in Hännover gewesecw-, und hat -zo rem Uinfange, wie im Vorjahre \stättg

__ Die im ‘Jahre 1866 vereinnà für die Abrechnungsperiode von Zollvereins-Staaten fölgendermaßen verthe

egen der Ermäßi

nten Zöllgefälle, mit Aus|chluß del / sind-“unter dic A ngelnen ilt worden:

854—65

1203

j JDavon er- Gesammt ‘die Estommen| hält jeder

Bevölke- pa Been gur ad dein er aft- ; :

a Staaten ; 4 Vexrthei- |vercinbar- Bereins-Staaëen| rung Brutto- S lung |,ten Ver-

; theilungs- Einnahme] tungs- M 2. Kosten odus

Köpfe. | Thlr. | Thlr. | Thlr. | Tyr.

j) Preußen - :119/642/948]11/530/020|1,150,220] 10,379,800] 9,430,090

dazu :

1 Hanno- | : E von Lans 1,943,772) 1,874,245] 528,030] 1,346,215! 1,781,791

b. von Hessen Kassel... .| 743,631] 349,884] . 4} 349,884) 356,999 c, von Nassau} 467,611} 90,5831 2,180/ 88,403! 224/489

d. Franffuxt a. 2 - V Main. s ¿ 743,228] 246 (761 A

ußerdem : d a «1 202,937] 118,226] 112,607 5/619| 97,425

4,802,490] 17357/94H 380,157 977,784! 2,305,556 2,343,994] 2,372,126] 163/309] 2,208/817| 1,125,293 E 507/2551 21,203 486/052} - 839,301 1,425/186] 1,005,759} 348,324 657,435) 684/196 Großherzog -

thum Hessen .| - 854,120| 48%,471| 9,5131 478,958! 410,042 Thüringen... 1,103,530 301,203 : 304/203] 529,777 Braunshweig| 268/523! 240,896] 10,678| 230/218] 128/911 9) Oldenburg. - .| 244,407| / 207,512/ 118/4281 89,084| 224/040

Zusammen. 35/791-419/21/187,349|3,001 410] 07 18,137,910

Es ist zu dieser Zusammenstellung zunächst zu bemerken, daß die Bevôferionc, im Allgemeinen mitder Zahl, welche durch die im De- zember 1864 stattgefundene Zählung ermittelt wurde, angeseßt, bei einzelnen Vercinsstaaten indeß nach Maßgabe der im Laufe des vori- gen Jahres vorgekommenen Gebietsabtretungen pro rata modifizirt worden ist, wie denn auch der Abmarsch der früher in die Bevölke- rung des Zoll - Vereins ceingerechneten österreichischen Garnisonen aus den ehemaligen Bundesfestungen Ulm, Rastatt ‘und Mainz eine Ver- minderung der Gesammtbevölkerung um 4196 Köpfe gegen 1865 her-

beigeführxt hat.

Die gemeinschaftlichen Ausgaben für die Zollverwaltung und den

Grenzshuß haben im Jahre 1866 3,091,410 Thlr. oder fast 15 Pro- zent d Brutto-Einnahme betragen; sie haben si gegen das Vorjahr um 3848 Thlx. erhöht, wobei die besonderen Zuschüsse, welche nach den neuesten „Verträgen Luxemburg mit 5000 Thlr. und Oldenburg mit 4500 Thlr. bezogen haben, hauptsächlich in Betracht “et während sich die extraordinairen BHMeU La u tggroiten, gegen 1865 um etwas ermäßigt haben. -Unter—den Ausgaben befinden sich bei Frankfuxt 'à. ‘M. 946,761 Thlr., die das dieser Stadt gewährte Aver- sum für 357,075 Kopfantheile à 1 Fl. mit 204,04 3Thlr. und den Ersaß der Kosten für die dortigeZollyérwaltung mit 42,718 Thlr. in fich bes reifen. Da übrigens wegen des bedeutenden -Einnahme-Ausfalls im Jahre 1866 die Übrigen Vereins-Staaten Hannover und ‘Oldenburg ausgenon!- men als Kopfantheil niht den Betrag von 1 Gulden, wie Frank- furt a. M, bezogen haben, so hat das leßtere, um cs mit den Übrigen Staaten gleichzustellen, nachträglich 41,971 Thlr. einlassen müssen, dic dem von“Franfkfurt zur gemeinschaftlichen Theilung gestellten Betrage von 496,467 Thaler zugelegt worden sind. Der zur Vertheilung Fom- mende Netto-Ertrag für 1866 beläuft si hiernach auf 18,095,939 Thlr. + 41,971 Thlr. Von der ersteren Summe sind nah den besiéchenden Vereinbarungen für Hannover und Oldenburg 27% Sgr. auf jeden Kopf ihrer Bevölkerung, zusammen 2,005,831 Thlr. in Abzug gebracht, während der übrigbleibende Rest unter Hinzurechnung der von Frank- furt a. M. eingelassenen 41,971 Thlr., überhaupt also 16,132,079 Thlr., unter ‘die übrigen Vereins-Staaten nach Maaßgabe ihrer Bevölkerung vertheilt worden ift. Air2 1806 nos fûr die Ab

Die Eingangs-Abgaben , welche im Jahre no d - réhnunasperióde von 1854.65 mit 159,401 Thlr. aufgekommen, sind nah dem früher gültig gewesenen Abrechnungsmodus vertheilt worden mit der Modifikation ‘jedo, daß für Hannover und Oldenburg ‘ein Präzipuum nicht mehr berechnet worden ist, weil beide cin solches für das Jahr 1865 durch dié früheren Abrechnungen bereits bis zur sti- pulirten Höhe erhalten haben. Dagegen ist für Frankfurt a. M. noch ein Nach\huß von 1501 Thlrn. zu berehnen und von obiger Summe in Abzug zu bringen gewesen. Von dem hiernach verbleibenden Reste von 157.000 Thlru. haben nah dem Verhältniß ihrer Bevölkerung erhalten: Preußen 86,650 Thlr. , Hannover 8319 Thlr. Hessen-Kassel 2162 Thlr., Nassau 2066 Thlr. Zung 895 Thlr., Bayern 21,232 Thlr., Sachsen 10,340 Thlr., Württemberg 7 12 Thlr., Baden 6291 Thlr. Großh. Hessen 3846 Thlr, Thüringen 4868 Thlr, Braunschweig 1185 Thlr., Und Oldenburg 1078 Thlr. ; )

Die Antheile, welche die Vereins - Staaten im Jahre 1866 aus dem Reinextxage der Zölle bezogen haben, belaufen sich hiernach:

á).für die Staaten ohne Hannover und

Oldenburg auf 14 Sgr. 5 Pf. pro Kopf,

b) für Hannover und Oldenburg auf... 27 Sgr. 6 Pf. » » Bait haben diesclben im Jahre 1865 hetragen : :

a) für die Staaten ohne Hannover und - Oldenburg 16 Sgr. 6 De pro Kopf, Þ) für Hatisover und-Oldenburg 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. » » Der Kopfantheil für die ad a. gedachten Staaten is also 1866 um 2 Sgr. 1-Pf., für Hannover und Oldenburg um 5 Sgr. gesun- ken, und is der größere Ausfall bei leßteren durch die anderweite Re- elung des Präzipuum?/: das* beiden» Staate bis Ende 1865 zuge- Fanben war, hervorgerufen.

Gewerbe: und Handels - Nachrichten.

(Dampfschifffahrt rund um die Erde. *) Der Dampf hat nun allé Oceane ‘sich erobert und fein Theil des Weltmeers ist

von ihm unberührt.

Bis zum Jahre 1837 war die Dampfschifffahrt nur auf Ströme und Küsten beschränkt; damals begannen, man fann sagen in {Üüch- terner und Lte Se) die Fahrten über ‘das Atllantische Meer wis{hén Europa ‘und Nordanierika, aber bald liéferten se den Beweis, daß der Welthandel großartigen Gewinn ‘aus ihnen zichen fönne. Er thut es Jahr für Jahr in “einem immer kolossalerem Maßstab. Nach und nach vermehrte sich die Zahl der Dampfer , deren nun mehrere Tausende auf der salzigen Woge, wie im Ebbe- und Fluthbercich der Ströme s{wimmen. Durch sie wurden alle Erdtheilc in rafckchere und engere Verbindung gebracht; die Linien immer weiter ausgedehnt Und schon seit Jahren greifèn fie in cinander von Norwegen bis Japan,

4 bis Australien und Neusccland, bis in den La Plata und vom Puget-

sunde bis in die südlichsten Häfen von Chile. Von diesen keßteren aus soll in den Ee Jahren eine regelmäßige Fahrt dur die uenos Ayres hergestellt werden. An-die öst-

Magellanstraße nâd

lichen Gestade des großen Weltmeers kam frisches Leben , und nun „wird auch die Verbïndung zwischen Kalifornien und China zur That- sache; das gewaltige Wasserbecken, welches die Küsten dreier Continente

vat feine »RaucWschiffe«, welche auch bei den Sandwichsinseln

7

bespült,

anlaufen sollen.

Das erste Fahrzeug für diese neue Linie ist in der Mitte des Oktobermonats 1866 von New - York aus nach dem Vorgébirge der guten Ho nung abgegangen. Es steuert von dort nah Yokohama in Japan und ‘soll ’zwischen diesem Hafen und Schanghai, dem wichtigsten Handelsplaße China's, regelmäßige Fahrten machen, welche allmonat- lich an die zwischen Schanghai und San Francisco laufendew Dam- pfer sih anschließen. : N

er erste Dampfer der China - California - Linie ist am ersten Dienstag des Januars 1867 von San Francisco abgefahren ; die Pacific Mail -Steamship Company erhâlt für die Beförderung der Post von Seiten der nordamerikanischen Regierung eine jährliche. Unterstüßung von 400,000 Dollars Papier. Sie soll im Jahre dreizchn Fahrten machen und auch Honolulu auf den Sandwichsinseln anlaufen.

Die Linie wird fommerziell von geradezu unermeßlicher Bedeutung werden, sobald die große Westbahn vom Mississippi bis San Francisco im Bau vollendet ist. Das soll zu Ende des Jahres 1869 der Fall sein; wir können mit Sicherheit annehmen, daß man spätestens im Jahre 1872 in ununterbrochener Eisenbahnfahrt von New-York bis zu dem großen Stapelplaß in Kalifornien gelangt. Dann crst wird jenes

oße Nordamerika ret eigentli zu einem Lande der Mitte auf dem Erdball, und es:fann nicht fehlen, daß ein beträchtlicher Theil des Welt- verkehrs zwischen Osten und Westen sich in seine Handelsbahnen- lenft. Dann’ werden die westamerikanischen wie die ostasiatischen Gestade der Südsee mehr und mehr ihrer #o lange vereinsamten Fernè entrückt und immer mächtiger in die Wellenschläge des ‘größen Verkehrs ge- zogen. Sie werden si gegenseitig ergänzen. Bald können Menschen und Waaren auf dem neuen Wege über die Südsce und die:-Bahn, welche ‘Nördamerika in. seiner ganzen Breite durchs{ncidet , von Schanghai bis London binnen sechs Wochen gelangen, also schneller als jépt auf dem Wege über das Rothe Meer möglich ift. 4

Auch wird die neue Linie gegênüber- jener durch den indischen Ocean einen Vorzug haben, der keineswegs gering / anzuschlägen ist. Sie zieht ganz und gar durch cin gemäßigtes. Klimay und Waaren, die e ihr befördert werden, «brauchen nicht, wie jene; welche über Suez und Singapore nah China und Japan oder von dort nach Europa gehen, zweimal - die Linie zu passiren. Europa wird gewiß einen beträchtlichen Theil seiner Theeladungen auf diesem neuen Wege beziehen, welchen auch andere werthvolle nicht {wer ins Gewicht fallende Artikel wählen werden. L O

Somit wird “eine große Lücke ausgefüllt werden und gleichzeitig ist auch eine andere noch prehere ausgefüllt wordcn. Der-südliche Theil des Stillen Oceans hatte noch keine Dampfer zwischen West- Amerika und den australischen Kolonieen. Beide waren ohne direkte Verbindung. Eine solche ist seit cinigen Monaten ins Leben getreten, also in demselben Jahre, in welchem auch das atlantische chTelegraphen- tau definitiv gelegt worden is und {ih als brauchbar bewährt. Von Panama - gehen nun Dampfer direkt nach Neu-Seeland, das \einer- seits schon seit längerer Zeit eine regelmäßige Verbindung mit Austra- lien unterhält. j |

So ist der große Kreis geschlossen. Man fährt mit Dampf rund um den Erdball, denn die beiden Landengen, in Central-Amerifa und Egypten, sind mit Schienensträngen belegt. Eine Reise -um die Welt kann heute binnen drei Monaten zurückgelegt werden.

- *®) Nach C. Andree's Globus 1. Heft von 1867. Man vergl. da- mit den Aufsaß in der Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn -Ver- waltungen, 1866, Nr. 1: Eine Telegraphen- und Eisenbahnlinie um

die Erde.