1867 / 75 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger)

1252

Zerlin, =m 27. März. Amtliekher Weehsel-, Fonds- und Geld-Cours.

Gld. 143%

Weehsel- Ceurse. {Kurz

42 Jt. Kurz 12 Mi. . 8.3 Mt.(6 2326 237 300 Fr.|2 Mt.| 81 | 808% 150 FI. ; ‘

f 1514 1505 Oder-Deichbau-O0b Berliner Stadt-Obl Wien, österr. Währ... S9

dito 150 FI. Augsburg, südd. W.…. 100 FI. Frankf. a. M., südd. W. 100 FI. Leipzig in Courant...

im f Thlr. Fuss. . 100 Thl.j Petersburg dito Warschau

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Kur- und Neumärkische.....,.., — IPommersche 817

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igationen 020000.

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(Hübner) Hyp. -Br. d. 1. Pr. Hyp. Aetien- é| Unkündb. H

esellschaft (Hansemann p. - Br. der Preuss. Hypt. Actien-Bank (Henckel). Pr. Bank-Antheil-Scheine Bank des Berliner Kassenvereins. Danziger Privatbank Königsberger Privatbank Magdeburger Privatbank Posener Privatbank

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do. Lit. Oppeln-Tarnowitzer.. Rhbinische

do. (Stamm-) Prior.

Rhein-Nahe

Stargard-Posen

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Nicohtamiliche Notirnaogon. Eisenbahn-Stamm- Actien.

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Jo. do. Lit. B. S6 do. IV. Serie .…. 90

do. Düsseld.-Elberf. Pr. do. do. IL Serie... 732 118: |Berlin-Anhalter do. D 1337 do. 4 554|Berl.-Potsd.-Mgd. Lt. A./4 do. do. do. pro 18766 AMoskau-Rjäsan.....,.. Galiz. (Carl Ludw.) i Lemberg-Czernowitz Berl. Handels-Gesellsch. Disc. Commandit-Anth. Preuss. Hyp. Vers. .…. Erste Preuss. Hyp. - G. Tlirlátes

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Prioritäts - Actien, Belg. Obl. J. de l’Esi.}4 | — do. Samb. u. Meuse . 14 | -- | —

VDester. franz. Staatsbahn!'3 2425 241% do. frz. Südb. (Lomb.)/3 |227 (226

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Redaction und Nendantur: S chwieger.

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Berlin, Druck und Verlag M Königlichen Gebeimen Ober - Hofbuchdruckerei

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Beilage

Beilage zum Königlich A 76.

1253 Preußischen Staats - Anzeiger. Mittwoch, den 27. Márz

1867.

Die Hohenzollern-Standbilder in Preußen. I, Herzog Albrecht in Königsberg in Preußen. e

Von den Steinbildern Albrechts, des ersten Herzogs in Preußen, dürfte dasjenige das älteste sein, welches sich an der Außenwand der alten Aula Über dem s{chwarzen Brette befindet. Es ist aus Schwedischem Kalkstein gehauen, 2; Fuß breit, 3: Fuß hoh und führt die Inschrift Incignia Academiae R“ giomontanae. Wahrscheinlich rührt es aus den ersten Zeiten der Universität her, welche der Herzog im Jahre 1544 éinweihte und deren Ge- bäude seine erste Gemahlin, Dorothea, eine Dänische Königs- tohter, zum Theil von Port Leibgedinge erbauen ließ.

Ein ganz ähnliches Portrait-Relief is im inneren Schloß- hofe über der gewölbten Pforte elngemauert, welche zum Durch- gange nah dem en Markte dient. Es is mit Orna- menten umgeben und mit E Inschrift versehen :

: salm i;

Laus mea sermo Dei domini, mea gloria verbum. Hac spe non metuam, quid mibi faxit homo.” Albertus. D. G. Marchio Brandenb. Dux Prussiae. Anno 1551.

Man vermuthet, daß diese Worte sih auf die damaligen politischen und theologischen Mißdelligkeiten beziehen, nament- lich auf die Osiandrischen Streitigkeiten, an denen der Herzog, von dem Hans Feyerabend singt, daß »Ein chrisilich Glaub seins Herzens Kleid« gewesen sei, lebhaften Antheil nahm.

Das zu den alten Universitäts-Gebäuden gehörige, unter Herzog Albrecht Fricdrih im Jahre 1569 errichtete sogenannte "Neue Kollegium« zeigte über dem Eingange die Brustbilder der Herzöge Albrecht Und Albrecht Friedrich und zwischen Beiden das reich verzierte Brandenburgische Wappen, nebst Angäbe der Erbauungszeit. Die beiden Portraits, auf Tafeln von Schwedische:n Kalkstein in Relief gearbeitct, je 2 Fuß hoh, l¿ Fuß breit, konnten unversehrt heraus8genommen werden, als das Gebäude, um für das neue Kneiphöfsche Gymnasium Plaß ¡zu schaffen, im Jahre 1863 abgebrochen werden mußte; sie sind gegenwärtig in der alten Universitäts-Aula eingemauert ; das 4Quadratfuß große Wappen konnte nur stückweise abgenommen werden, da der Stein stark verwittert war. Von Albrecht Fric- drich, demzweiten und leßten Herzoge scines Stammes in Preußen, besißen wir kein öffentliches Denkmal weiter ¡ ein großartiges Grab- Nonument, zu welchem die Steine bereits im Königsberger Dome aufgespeichert lagen, gelangte nicht Me eaen da unmittelbar auf seinen Tod (1618) der dreißigjährige Krieg solgte, dessen Drangsale nunmehr, nach erfolgter Bereinigung tens mit A eue bald auch bis nach Königsberg in sich fühlbar machten. | i : E

In Bie hat Herzog Albrecht sich selbst sein Epitaphium ‘richtet, nah Schinkels Urtheil : eins der würdigsten Denkmäler unseres Regentenhauses. Zu seiner und seiner beiden Gemah- linnen künstlerischen Verewigung hatte Albrecht die östliche Hälfte cs Chores bestimmt, die scitdem auch den Namen Fürstengruft führt, Hier war die Nordwand für seine erste Gemahlin, Dorothea, ausSerschen, die Südwand für die zweite, Anna Maria von Braunschweig, die merbwürdiger Weise mit dem Gemahl an einem und demselben Tage (dem Gutpertustage, d. i. 20. März, 1568) starb; an der Ostwand, zwischen Beiden, begann Albrecht

———

zwickeln reichen ihm Palmen und Kränze dar. Minder \{ön erfunden ist die Bekrönung, welche bis zu einer Höhe von 44 Fuß auffsteigt; unter den mannigfaltigen Gebilden, die hier zur | Darstellung gelangen, nimmt ein großes Alabaster-Reliefbild des „ Jüngsten Gerichts die Hauptstelle-ein. Das Ganze ist aus Marmor U dAlabaster hergestellt, dieWandflächen bunt, die baukünstlerischen | Theile {warz , Figuren und Verzierungen weiß. Die Gold- buchstaben der an dem Untersaße angebrachten Inschrift theilen in 9 Distichen, guten lateinischen Versen , die Lebensumstände des Herzogs mit. Ein Chronogramm enthält das Todesjahr: ALbertVs MorltVr Dle GV

"bertl.

“ Weder an Kostbarkeit, noch an Schönheit mit dieser Meister- arbeit zu vergleichen ist die in der Mitte der Fürstengruft auf- gestellte Tumba des Herzogs Albrecht und sciner crsten Ge- mahlin. Auf den senkrechten Flächen sind die sechs Kinder dieser ersten Ehe abgebildet; an der westlichen Seite aufrecht stchend ‘die einzige Tochter, welche die Aeltern Überlebte, Anna Sophia, vermählte Herzogin zu Medcklenburg; auf den anderen Seiten liegend und mit dem Todtenkranze geschmückt die übri- gen, In zartem Alter verstorbenen Kinder. Auf der Deplatte ruhen , neben einander gelagert, mit ¿em Haupte gen Osten, rechts der Herzog in voller Rüstung, links seine Gemahlin Dorothea. An die Füße lehnen sich die großen Wappen von

|

| offenbar das prachtvolle

n Aufbau seines eigenen Grabdenkmals, wir wissen nicht ann, sicherlich jedoch schon mehrere Jahre vor seinem Ende, V das ganze Werk bereits 1570 zur Vollendung gediehen war. u über den ausführenden Künstler fehlen fichere Nachrichten ; od scheint es, daß der Antwerper Jakob Vinck der erfindungs8reiche Neister gewesen ist. Auf einem zwiefach gegliederten Podium, 18 einfachen Deck- und Fußgesimsen bestehend, erhebt sich der “Wpitheil in quadrater Form, aus zwei Stockwerken zusam- \engeseßt, durch die eine große Bogenblende hindurchgeht. Zu iden Seiten derselben find je zwei Säulenpaare übereinander geordnet, und zwischen diesen stchen vier Könige, die durch Ve Attribute als Veráchter des Gößendienstes, wie David und Salomo, gekennzeichnet sind. Jn der Blende tragen Glaube, ‘de und Hoffnung als Karyakiden die Deckplatte des Sarko- ages, auf welcher lebensgroß Herzog Albrecht, gleichsam in ner Kapelle betend, mit zusammengelegten Händen kniet. Er barhäuptig, gewappnet, im Herzogsmantel; vor ihm liegen : Eisenhandschuhe, hinter ihm der Helm. Ueber ibm in den

‘rzlerungen der Bogenblende erscheint die Religion als Ueber-

Brandenburg und von Dänemark. Das Material ist Schwedi- her Sandstein. __ An das Marmor-Epitaphium des Herzogs Albrecht {ließt sih dem Raume und der Zeit nah unmittelbar ein Denkmal an, welches für

Markgraf Georg Friedrich und Marfkgräfin Elisabeth im Dome zu Königsberg

seinen Plaß neben jenem gefunden hat. Georg &riedrih, Markgraf von Anspach und Bayreuth, verwaltete als Vor- mund des geistesfranken Herzogs Albrecht Friedrich die Regie- rung des Herzogthums Preußen; daher ward seine erste Ge- mahlin, Elisabeth, Tochter des Markgrafen Johann von Küstrin, als sie 1578 auf einer Reise zu Warschau gestorben war, im Dome zu Königsberg bestattet, und der Gemahl ließ ihr in der Fürstengruft und zwar an der Ecke der Nordwand ein Monu- ment aus serpentinartigem, öländischem Kalkstein errichten. Der Bildhauer, Wilhelm von Bloche, ein Königsberger, nahm sich : Denêmal Herzog Albrechts zum Muster, erreichte dies Vorbild indessen keineswegs. Wie dort, so nimmt auch hier die Blende mit dem Sarkophag den Mittelpunkt ein; auf der Deckplatte steht ein Betpult, und zu beiden Seiten des- selben knien in Lebensgröße die n und der Markgraf, wiewohl der Leßtere erst lange nah Vollendung dieses Denk- mals und nicht in Preußen , jondern in seiner fränkischen Na math starb (1603) und seinen Ahnen in Heilsbronn bei c)eßt ward. Auf diesem Sarkophage fand der Hochselige König Friedrich Wilhelm den Wahlspruch der Markgräfin Elisabeth, welchen er selbst dann zu seinem eigenen machte: Zlein Zeitt mit Unruh, mein Hoffnung zu Gott,

Indem die Aufzählung zum Großen Kurfürsten fortschreitet, mehrt sich, dem Anwachsen des Staates und der gewaltigen Persönlichkeit entsprechend, Umfang unnd Bedeutsamkeit der Mo- numente; die kleineren plastischen Darstellungen, wie z. B. die als Schlußsteine der Bogenlauben des Mühlendamms zu Berlin angebrachten Köpfe Friedrich Wilhelms und Oricdrichs III., ent- ziehen sich schon dur ihre Anzahl der Betrachtung. Sein lte- stes Standbild hat

Kurfürst Friedri ch Wilhelm im Schloßgarten zu Charlottenburg.

Als der dreißigjährige Krieg zu Ende ging, sorgte Friedrich Wilhelm für die Wiederherstellung des gänzlich “verwilderten Lustgartens in Berlin. Vorläufig beschränkte er sich darauf, den Küchengarten, der ziemlih genau die Rasenpläße des heu- tigen Lustgartens einnahm, wieder in Kultur zu seßen und daneben dey Raum vor der Schloß-Apotheke, etwa von dieser bis zur Höhe der jeßt am Schlosse aufgestellten Rossebändiger, zu einem mit Kirsch- und Mandelhecken eingefaßten Blunnen- garten zu gestalten. Als einen Schmuck dieser neuen Anlage

Ließ die Kurfürstin Luise Henriette im Jahre 1651 eine Marmor-

Statue des Gemahls durch ihren Landsmann Tranz Dusart le Walon im Haag anfertigen und vor dem Ziergarten auf- stellen. Der damals 31 Jahre alt: Monar cricoeint in dicfem

nderin von Tod und Teufel; geflügelte Geirien in den Bogen-

Bilde, dessen Kunstshönheit von derx Güte des Materials über-

1867 / 75 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff