1888 / 88 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Apr 1888 18:00:01 GMT) scan diff

. . . Mit derselben Treue und Hingebung wie dem entslafenen Kaiser Wilhelm wird Fürst Bismarck, fo lange es scine Kräfte nur immer gestatten, dem Kaiser Friedrich und damit dem Vaterlande tienen. Wern au vor wenig Jahren noch die Forderung: Der Reichskanzler muß fort von seinem Plate! in der Hiße des Parteikampfes

estellt werden und hier and da Zustimmung finden konnte, o blickt do das deutsde Volk mit unershütterlihem Vertrauen auf den Fürsten Biêsmarck, und wenn Gefahren uns ringsum drohen: Bis- marck wirds bon machen, Als vor Kurzem noch gewitters{chwere Wolken gleichzeitig im Osten und Westen unserer Reihsgrenzen auf- stiegen, da hat es unter uns, gestehen wir es uns nur immer zu, man ein verzagtes Gemüth gegeben ; aber als der Kanzler im Reichstage die Worte sprah: Wir Deutschen fürhten Gott und sonst nihts auf der Welt!

Abschrift zur Kenntnißnahme und weiteren Veranlassung. ] katholis{-theoloai e Fakultä i ( Berlin, der 20 Mr nann sung TahoLiGO heologishe Fakultät der Universität Breslau verse+

Der Minister der öffentlihen Arbeiten. Der Oberlehrer Professor Löffler vom Gymnasix: ul: von Maybach. Kulm ist in gleicher jy L rast kjahr.

- i igenschaft an das Malthias-Gym' guten An das Königliche Eisenbahn-Kommissariat hier. in Breslau und der Oberlehrer von letzterer % den Schneck, in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium Starf- verseßt worden. aännischer Der Oberlehrer vom Realgymnasium in lem seine

Dr. Karl Steiger, is in gleicher Eigenschaft -iheit , Gr ist nasium in Rinteln verseßt worden. ae aber ige Der Oberlehrer Grünberg 0 ¿0E Jol,

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

e E, Berlin, Dienstag, den 3, April G,

Ministerium für Landwirthshaft, Domänen und Forsten.

Der Vermessungs-Jnspektor Kunke in Münster i. W. zum ständigen Hülfsarbeiter für die Vermessungsangelegen-

eiten im Ministerium

für Landwirthschaft, Domänen und ¿Forsten ernannt worden.

Justiz-Ministerium. Allgemeine Verfügung

vom 31. März 1888,

führung des Allerhöchsten es vom heutigen Tage.

betreffend die Aus Gnadenerlass

Vorstehender Allerhöchs wird hiermit zur Kenntniß jenigen Behörden, denen di angewiesen, wegen Entla} befindlichen Personen \of

Zugleich wird

1) Der Allerhöchste Gnade: auf diejenigen Personen, wel; aufgeführten strafbar an einer solche” i veruTfon welche außerbalb

alten und walten möcht Fortschrittspartei das Zeu Radikalen bekämpft wer und den guten Willen abf Vaterlande zu dienen. fähige und erprobte Männ-*? Partei, als jüngste unten - fähig bewähren werde.

Dänemark.

ter Gnadenerlaß vom heutigen Tage der JZustizbehörden gebracht. e Strafvollstreckung obliegt, werden ung der begnadigten, in Stra ort das Erforderliche zu veranl ¿t beziehung8weise an-

. [ht sih überall auch °s einer der darin rut Theilnahme ufgeseßbuchs)

Q ¿Folgendes bem

ation; über die end die Verlängeru eshlossenen Handels- er die Fnartikulirung de. 888 abgeschlossenen Markens agen wurden mit einigen an der 7 rgenommenen stylistishen Aende-

ur Berathung des von der | Landesregierung

124 Lur O

Kopenhagen, (W. T. B.) Auf Befehl des Königs ist der Reichstag beute ge schlo s- sen worden, da eine Einigung beider Kammern über das vorgelegte Budget nicht erreicht werden konnte und das laufende Finanzjahr mit dem gestrigen Tage zu Ende gegangen ist. Das provisorischeBud get wird heute veröffentlicht.

Amerika. Washington, 2. April. (W. T. B.) Der Geseßentwurf, betreffend die Ermäßigung des Zoll- tarifs, ist der Nepräsentantenkammer von dem Be- rihterstatter des Finanz-Aus\c{husscs nunmehr vorgelegt worden.

WetterberiÞt vom. 1. April 1888, Morgens.

malen. Auch gestern ift vielfa, besonders aber in Süddeutschland, Regen gefallen.

|

Wetterbericht vom 2. April 1888,

Stationen.

red. in Millim.

27 t— ErA E] E) Cd = S A =

Stationen.

S ® Uu— = L s e v ”- (

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Mullaghmore |

Zar. auf 0 Gr.

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Christiansund Kopenhagen . Stodwholm. . Haparanda . | St Petersburg

Mullaghmore

Christiansund Kopenhagen .

Cork, Queens-| | St. Petersbg.

Cork, Queens:

Swinemünde Neufabrwaffer | Hamburg .. | Swinemünde Neufahrwasser Memel .….

Münster...

Wiesbaden. . 4 halb bed.

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Karlsrube . . stillhalb bed.

O ARNPAAWOUUIDU A |

a L E E A |— Chemniy E, till wolkenlos

1) See 1uhig. 4) Nachts wentg Schnee.

2) Früh Nebel. 3) Sce rubig. s) Nachmittags und Nachts Regen. #®) Nachts Regen. 7) See mäßig bewegt. Ç 9) Mittags und Nachts |

11) Früh Regen. |

1) Oefters Regen und Schnee. 2?) Früh S(nee. 3) Nachts Reif. Uebersicht der Witterung.

Cine umfangreiche Deprcssion liegt üter Skandi- navien und Finnland. während der Luftdruck westlich von Irland am frisher südwestlider Luftströmung ist das Wetter über Centraleuropa trübe, vie!fach regnerisch unv durchshnittlich kühler, nur in Ost-Deutschland liegt die Temperatur meist noch etwas über der normalen. In Deutschland haben fast allenthalben Schnecfälle stattgefunden.

Jtahmittaas - 10) Mittags Regen.

Üebersicht der Witterung.

Das gestern über der Nordsee lagernde Minimum ift nah dem Finnishen Busen zu fortg{chritten ; eine Zone boben Luftdrucks erstreckt sch von Groß- britannien südostwärts bis zur Balkanhalbinsel. Bei schwacher sützpestlicer bis westlicher Luftströmung ist ber Deutschland vorwiegend trübe, an der Küste neblig und regnerisch; die Temperatur hat weiter abgenommen und liegt meist unter der nor-

das Wetter

¿ De vom Gym [ brücken ist in gleicher Eigenschaft an das LUTtBiAg, begabs; Plön, und der Oberlehrer von leßterer fen Thaten seines Scheer, in gleiher Éigenschaft an doünshe scit einem Saarbrücken verseßt worden. „lten Glanz verliehen. g E Oberlehrer vom éFriedrih-?in feine e 4

ojen, von Schäwen, ist in gin 1. April zu besuchen un König Wilhelms-Gymnafiuni in W fie Wlrste für das Won,

Der Oberlehrer vom Gymng-|nlich zu Uo y

ck= i (+ 7 : «igen. hard Smidt, ist in gleicher," 56 ter 1. April 1885, an tem in Hersfeld verseßt worden. 1zigstes Lebensjabr vollendete und das

Die Beförderung der. ‘in lautem Jubel und großartigen Preibisch und Dr. Patcuck gab. An diesem Tage scritt Kaiser Ohlau zu Oberlehrern ammtlicen Prinzen seines Hauses in feier- worden. s Fürsten Bismarck, um so vor allem Volke

Die Berufung des Qeliaun zu ech sich E fühle, De zu Einbeck, Dr, „sar mit Kath und L2dat freu zur Serke oi i Or edrich hat ouch N dieser Bs 4 Be

; ‘sers angetreten und in seinem Erlaß an den cir Ms Glan, wie er A Jade n O Seen D j E ener seines in Gott ruhenden Herrn Vaters“,

Die Beförderurevellen Rathbceber“ ehrt, der decn Zielen der E gr U „die Form gegeben und deren erfolgreiche erven Unjitalt ijt ct hat“...

Bei dem Gickt heute auf ein ereignißvolles, an Müßen und Lehrer, Oberlehr Jahr zurück; s{werer als je zuvor ist es ihm ge- Oberlehrer bef 19es Handeln dem Deutschen Reich „und damit der 1 Dex orde erhalten. Von allen Seiten thürmten si die T Ml el OTDel polfen auf und verkündeten verheerenden Sturm, aber b aA E S & Uer Pilot licß si der Kanzler nit beirren; er hatte E LeSbUrnden der Gefahr ein Bollwerk geshaFen, das sich im E Upzenblidck e E hat: Es A Eu allt cs in dem Heren jedcs Deutscen mättig wider, das Wort: „Wir Deuise fürchten Scott, sons Niemand auf der Erde!“ mit dem der Kanzler seine gewaltige Rede zur E 6 r O Fand S ans „chloß, r ie Feinde eutshlands sind keinen Augenblick im KDweife darüber geblieben, daß der Fürst hiermit den innersten Ge- fühlen scines Volkes Ausdruck gegeben hat. In uns felbst gefestet kampigerüftct, ohne herauszufordern, bieten wir jedem Feinde die Stirn in dem Bewußtsein des Sieges, der einem Volk nit fehlen tann, das für den heiligen Boden des Vaterlandes kämpft. Je ernster die Lage ist, in der si das Deutsche Reich zur Zeit befindet, um so bewegter riGten si die Herzen von Millionen zum Höchsten mit der Bitte, den Fürsten Bismarck, urseren eisernen Kanzler, noch lange, lange Jakre in körperlicher und geistiger Rüjtigkeit zu- erhalten Kai!er und Reich zum Heil und Segen. 4 ; ,

Aus gleicher Veranlassung äußert die „Wiesbadener

Presse“:

Deutsche Seewarte. Bauer.

8 Uhr Morgens, E

Die Amazone.

Wind. Wetter.

d. Meeressp. red. in Millim.

in 9 Celsius |

2a [50 (C, =4°M.|

Temperatur |

Schwarz, als Gast.)

u.

4 bededckt 4 wolfig 1 bededt 2 bedeckt still S6ncee | —3 till wolkenlos | —8 2 bedeckt | 3 1 Nebel | 2

| l

1 S um eine Million,

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G

die Welt in 8V Tagen.

764 754 749 752 7592 T52 752

3 heiter W 3 bedeckt W 1 bedeckt 4 bedeck11) 5 Schnee 3 wolkig | 3 halb bed. | 6'bededi?) 1 balb bed. 1 halb bed.3) 3 Regen | 758 |[WSW 3 wolkig) | 7995 |SW 3 bedeckt | 758 E till bedectt 197 WSW 2ledeck | 4 | Mittwoh: Zum 11, Male: 769 | till halb bed. | 10 | des Reservisten.

88 O)

Gastspiel der Münchener

E20

Almenrausch und Edelweiß.

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(5) (S

von Herrmann von Schmid.

E UUEEER

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759 759 759

4 M, alle anderen unverändert,

5

Edelweif:.

(P C D H S U I LD| A ES H LO i CS H

4) Schneebröeln. Reservisten.

B 10 ad i raucilloun. höchsten ist. Bei s{hwacher bis F Donnerstag: Francillon.

städtischen Theaters: Zum 89.

Deutsche Seewarte.

Stoffes von F.

Braut, Frl. Hiedler. Conrad, Heinrich Ernit. Hr. Michaels. Fr. Staudigl.

Schauspielhaus. heit Salomo’s. Paul Heyse. In Scene gesetzt vom Direktor Anno. | Avfang 7 Uhr.

Die für den Monat April cr. noch erforderlichen Abonnements-Billets werden am 18. April in der Königl. Theater: Hauptkasse zum Verkauf gelangen. Die Billets zu den am &. März ausgefallenen Vorstellungen (für tas Opernhaus zur 62sten und | für tas Schauspielhaus zur | wollen tie Abonnenten zum Zweck der Verrechnung gcfälligst bei der Abholung obiger Billets vorlegen,

Theater - Ünzeigen.

Böniglihe Schauspiele. Mittwoch: Opern- Oper in 4 Akten Dictung von Antonio Ghislanzoni bearbeitet von Julius Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 71, Vorstellung. Walleustein's ) Trauerspiel Anfang 7 Uhr.

Donnerstag :

66. Voi stellung. von G, Verti.

Akten von

67. Vorstellung. Romantische Oper in 3 Akten mit einem Vorspiel von H. Marschner. Dichtung von Eduard Devrient* vom Regisscur Salomon. BVesctzung: Hans Heiling, Hr. Bé.

Operrkbaus. Hans Seiling.

1 In Scene gesetzt Anfang 7 Uhr. j Anna, seine

Caßmann. Gertrude, ihre Mutter, P Donnerstag und folgende Tage : burggräfliher Leibshüß, Hr. S Stephan, Niklas, Bauern, Hr. Die Königin der Erdgeister,

Die Weis- 5 Akten von

# : Die Himmelsleiter. 12. Vorstellung. von W. Mannstädt.

S(auspiel in

759 Künstler 50 Künstler.

(10 Solisten).

67sten Vorstellung)

Deutsches Theater. Mittwoch: König nud

Donnerstaa : Die berühmte Frau. Freitag: Göß von Verlichingen.

Wallner-Theater. Mitiwoch : Schwank in 4 Akten von G. y, Moser und E. Thun. Hierauf: Zum 5. Male: Das gefährliche Kammerkätzchen. Gesang in 1 Akt von Rud. Kneijel. (Annette: Marie

Donnerstag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Mittwoch: Halbe Preise! 629, Viale: Die Neise um die Welt in 80 Tagen, nebst einem Vorspiel : Großes Ausstattungs\tück mit Ballet von A. d’Ennery und Jules Verne. i: Donnerstag und folgende Tage: Die Neise um

Walhalla-Theater. Mittwoch: 2. Gesammt- Mitglieder des Königl. Theaters am Gärtnerplay, unter Leitung des Kgl. b. Hofschauspielers Hrn. Max Hofpauer. Zum 10. M.:

Charafterbiid mit Gesang und Tanz in 5 Akten Preise der Plätze: Parquet 3 4, I. Nang 3 und Donnerstag und folg. Tage: Almeurausch uud E

Friedrich - Wilhelmftädtisches Theater.

Pofse mit Gesang in 4 Akten nach Chivot und Duru von F. Zell. : Donnerstag und folg. Tage: Die Hochzeit des

Residenz-Theater. Mittwoh : Schauspiel in 3 Akten von A. Dumas (Sohn). Deutsch von Paul Lindau. Anfang 74 Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Mittwoch: Ensemble- Gastspiel der Mitglieder des fler She ale: Operette in 3 Aften mit Benutzung eines älteren Wilibald Wulff und Challes

Central-Theater. Mittwoh : Gesangsposse in 4 Akten ! e Anfang 7F Uhr. ÄÁnstalt, Berlin SW,, Wilhelmstraße Nr. 32.

Donaerstag: Die Himmelsleiter.

Concert - Baus. Mittwoch: Gesellschafts- Concert des Kapellmeisters Herrn Karl Meyder, Streich - Orchester

Donnerstag: Gesellschafts-Concert.

da war alle Verzagtheit blißschnell verschwunden und das volle Vertrauen in dié eigene Kraft und das Bewußtsein der gerechten Sache erfüllte wieder alle deutshen Herzen. Das Leben ist ihm bäufig genug fauer gemacht worden, auch von solchen, die voU Zu- versiht auf ibn blicken, wenn dem Reich von irgend ciner Seite Ge- fahr droht. Diese verwecselten seine äußere Machtstellung mit feincm geistigen Vermögen. Oft haben wir von harmlosen Wählern, die cinem gesinnungstüchtigen OppositionEmann oder gar einem Sozial- demokraten ihre Stimme gaben, sagen hören: Der Bismarck mat ja doch, was cr will. Zunächst hat er scinen Herrn, den Kaiser, zu überzeugen, daß das, was er will, auch wirklich dem Vaterlande zum Besten dient ; dann hat er die verbündeten Regierungen und \chließlich den Neichstag davon zu überzeugen. Daneben gilt es, allerlei Intri- guen und Kabalen zu besiegen, Interessen, die sih gefährdet glauben, zu besdwichtigen u \. w. eft cine wahre Sisyphusarbeit. Und {Mließlich, wenn er mit alledem zu Skande gekommen, liegt das er- reihte Ziel weitab von dem erstrebten, oder wenn auch das niht fo hat die Erreichung deéseiben das Zehnfache, vielleicht Hundertfache des Kraftaufwandes erfordert, den es gekostet hätte, wenn cs ibm vergönnt aewesen wäre, gerade auf daë'elte zugehen zu können. Das ift ein Moment, welches bci der Würdigung der Bedeutung des großen Staatsmannes vielfah wenig oder gar nidt in Betradt gezogen wird, und das doch bei der Beurtheilung seiner Größe gewaltig ins Gewicht fallt. Häufig war der Widerstand, den er bekämpfen mußte, au) die Folge dc3 Umstandes, daß er, ein Bahnbrecher neuer Ideen, fciner Zeit voraus war. Das gestattet man wobl dem Titter und auch dem theoretishen Politiker. Unser Volk war so lange ein Volk der Träumer, daß man sich nicht wundern kann, wenn davon etwas ha ten eblieben ist und wenn es erst cines besonderen Anstoßes von Außen er bedarf, um seine Thatkraft waczurufen, die dann aber au mit elementarer Gewait zu Tage tritt. Jn ruhigen Zeiten will man in Deutschland wobl neue große Ideen träumen und au wissenschaftlick) erörtern, aber wenn dieselben praktis ve:wirklicht werden sollen, dann s{reckt man zurü und leisict Widerstand. Am größten ift dieser Widerstand gerade bei. denjenigen Nichtungen, die sich mit Vorliebe als die fortschrittlihen bezeihncn. Es. bedurite cincs Genics wie das Bië- mard’ê, um bei ten bestehenden Schwierigkeiten dennoch Großes zu voll- bringen. Zugleih aber bedurfte es der selbstlosesten Hingabe an die übernommene Aufgabe und der vollftändiasten Außerachtlassung aller Rücksichten auf Popularität. Fürst Biêmarck kat nie danach gefragr, ob die Forderungen, tie er stellte, populâr seien oder niht. Er ift populär gewesen, wie selten ein Mensch, er ist gehaßt gewesen eben- falls wie selten einer. Unbekümmert darum ist er seines Weges weitergezogen. Und beute an seinem 73. Geburtstage ist er wieder der populârste Mann im Deutschen Nei, dem das fortscrittlide Wiesbaden genau fo zujubelt, wie das konservative Hinterpommern,

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Circus Renz. Donnerstag, den 5. April, Abschieds-Vorstellung in dieser Saison.

Mittwoh: Abends 7} Uhr: Großes Ritter- turnier mit Apotheose, arrang. und in Scene gesctßt vom Direktor E. Nenz, ausgeführt vom gesammten Personal (Damen und Herren). Auftreten der Miß Hilda (große Spezialität). „4 fache Fahr- schule“. Miß Lillie Meers, als vorzügliche ,Jockey- Reiterin“. Die Sch(ulpferde „Beautiful“ und „Sophus“, geritten von Frl. Clotilde Hager. Auftreten der Geschwister Hoffmann.

Donnerstag: Abscieds- Vorstellung.

Zum 5. Male:

Posse mit

Familien - Nachrichten. Verlobt: Frl Margareißhe Wegner mit Hrn, Major z. D. Max Frbrn. v. Beust (Berlin). Frl. Margarethe Duisberg mit Hrn. Lieutenant Stanislaus Leo v. Bennigsen (Berlin—Torgau),

A D Johanna Thau mit Hrn. Pastor Georg Be

M EZS

Die Wette

Paul Dalmer (Köniasberg). : Seydel wit Hrn. Apotheker Ludwig (Schweidniß). Frl. Adelheid Mechow mit Hrn. Gerichts-Afsessor Neinh. Hartmann (Liffa î. P.). Geboren: Ein Sohn: Hrn. v. Viebahn (Detmold)... Hrn. v. Bismarck (Palmnicken, Ostpr.).

Oberbayerisches

Hartmann

Rudolf Müller (Berlin).

Hrn. Hermann Wittitock (Berlin). Hrn. Mar

a Bon Hry, S E o ; ; un affron (Hageuau), Hrn. Wilhelm Hum-

Mie Vocgeie mel (Rössel). Hrn. Pastor Paul v. Mün Fipper (Peiskretsham).

Gestorben: Verw. Freifrau v. Rettberg, geb. Sreiin Marschall v Bieberstein (Freiburg i. Br.). Frl. Wilhelmine Nafow | Frau Hermine Selle, geb. Rohrbeck (Berlin). Se. Kaufmann Emil Halemeyer (Potsdam). Hr. Pastor Tönnies Moeller (Gr. Trebbow b. Schwerin). Hr. Gutsbesitzer Johann Adami (Kl. Sdengowen). Frl. Elli Renck (Kiel). Hr. Oberförster Leopold Reichert (Eichwald). Frl. Ernestine Glag (Neuhausen). Hr. Reg. Sekr. a. D. Guftav Kern (Breélau). Hrn. Br. Seifert Sohn Wiliy (Kappel).

Zum 93. Male:

Farinelli.

Farinelli. Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz).

Berlin: Zum 30. Male:

Acht Beilagen {einshließii Börsen-Beilage), das Postblatt Nr. 2,

und die Juhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent:

lichen Anzeigers (Keommanditgesellschaften

auf Aktieu und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 26. bis 31. März 1888.

(4633)

: Kaiserlih deutshe Marine

(Gnadenfeld—Cammelwiy bei Raudten). | Frl. Maria Schakau mit Hrn. Ober-Ingenieur | Frl. Käthchen |! Wild |!

Hauptmann Hrn. Berg- f Assessor Sanner (S{loß Kattowitz i. Oberschl.)

Hrn. Franz Möhrke (Königsberg). Hrn, 1 Eine Tochter: ®

(Mühlberg, Kreis Ecfurt). Hrn. Apotheker H. f

(Zehlendorf). È

Drack der Nordteutshen Bucdruckerei und Verlagt- E beiden Berichtsjahren die Grkrankungen der Gruppen V und 11I1 am

i an Bord im

Centralblatt für das Deutsche Rei ch. Nr. 13. Inhalt: Versicherungswefen: Formular für die nach dem landwirthschaftlichen Unfallversicherungsgeseß zu erstattenden Unfallanzeigen. Konsulat- wesen: Exequatur-Ertheilung. Finanzwesen: NaLweisung der Ein- nahmen des Reichs vom 1. April 1887 bis Ende Februar 1888. Polizeiwefen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Amtsblatt des Keich8-Postamts. Nr. 14. Inhalt: Verfügungen: Vom 24. März 1888. Nachsendung von Patcketen aus dem inneren deutshen Verkehr nach dem Ausland. Vom 26, März 1888, Fahrplan der deutschen Reichs-Postdampfer.

Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 6. Inhalt: I. Afktenstückde und Aufsäße: Steigerung des Berliner Telegraphen- verkehrs aus Anlaß des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers Wil- helm. Zur Geschichte der deutschen Reichspost zu Ende des XVI. Jahrhunderts. Zur Ortsbestimmung von Erds{lüssen in kurzen Kabeln. (Schluß.) Deutsch-Melanesien. 11, Kleine Mit- theilungen: Nachtrag zu dem Aufsaß: „Kaiser Wilhelm {.“ Das Postwesen der Shweiz im Jahre 1886. Post-Direktor Löper #. 1II. Literatur des Verkehrswesens: Verordnung des K. K ösöster- reihischen Handels-Ministeriums vom 7. Oktober 1887, betreffend die Herstellung und die Benutzung von Telephonanlagen im Anschluß an den Staatstelegraphen. IV. Zeitschriften-Uebers chau.

Marine-Verordnungs-Blatt. Nr. 6. Inhalt: Ma- troscn-Artillerie. Kommandanturen Geestemünde und Kurhaven. Tafelgeld bei Admiralstab&-Uebungsreisen. Kommando-Zulage. Schuzzgebiete, Seefahrzeit von Wacht- und Schulschiffen. Feld- webel-Bekleidung. Cylinder-S{chmieröl. Telegraphenkarten. Wasserablaß aus den Oberflächen-Kondensatoren. Lieferungsverträge. Kompensirungsarbeiten in Neufahrwasser. Verpflegungszuschuß. Proviant-Lieferungsverträge. Personalveränderungen. Be-

E nachrihtigungen.

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 14 Inhalt: Allerhöchster Gnadenerlaß vom 31. März 1888 und Verfügung des Justiz-Ministers an demselben Tage.

Eisenbahn- Verordaungs-Blatt. Nr. 9. Inhalt: Allerhöchster Erlaß, betr. Auflösung des Königlichen Eisenbahn- Betrieb8amts (Berlin-Dreéden) ¿zu Verlin und anderweite Abgrenzung mehrerer Eisenbahn-Direktionsbezirke. Vom 14. März 1888. (Gesep- Samml. S. 19.) Erlasse dcs Ministers der öffentlihen Arbeiten: vom 15. März 1888, betr. Gebührenberechnung für Militärtranéporte, vom 19, März 1888, betr. anderweite Abgrenzung mehrerer Betriebs- amtsbezirke. Nachrichten.

Statiftische Nachrichten.

Dem Statistisben Sanitätsberiht über die für den Zeitraum vom 1. April 1885 bis 31, März 1887 entnehmen wir Folgendes: Die Kopfstärke der Marine belief sich 1885/86 im Ganzen auf

14213 und 1886/87 auf 14 183 Mann; hiervon befanden sich dur(-

shnittli& im Jahre 7573 bezw. 7417 an Bord und 6640 bezw. 6766 am Lande. 1) Krankenbewegung. Der Krankenzugang im

Lazareth und Revier betrug: in 1885/86 an Bord §8173 Mann =

1079,2 9/0 und am Lande 7425 Mann = 1118,2 9/0, im Ganjen 15 598 Mann = 1097,4 9/00; in 1886/87 an Bord 7443 Mann

| = 990,0 9/00 und am Lande 7172 Mann = 1060,0 9%, im Ganzen

14 519 Mann = 1023,4 %/co. Demnah waren 1885/86 am Lande 39,0 9/00 und 1886/87 70,0 9/00 mehr erkrankt als an Bord. Die bôdste Erkrankungszahl hatte bei den Schiffen im Auslande im ersten Berichtsjahre die afrikanische Station (1473,8 9/00), im zweiten die ostasiatische Station (1535,1 0/00), den niedrigsten Zugang hatten in beiden Jahren die Schiffe im Mittelmeer (701,8 bezw. 950,0 9/00) und in Westindien (888,8 bezw. 870,9 9/00). In der gesammten Marine wurden 1885/86 geheilt 985,7 9/00, es starben 2,7 9/00, evaftuirt

| wurden 72,4%/00 und im Bestand blieben 36,6 9/00; 1886/87 betrugen die

bezüglihen Zahlen 903,4%/00, 3,29, 84,19%/eo und 32,79/0. 2) Die Durchschnitt3behandlung stellte sich (mit Hinzurehnung der in Landlazaretben behandelten Schiffskranken) überyaupt in der Marine 1885/86 auf 11,4 und 1886/87 auf 12,6 Tage. Im 1, Beribtsjabre

war sie an Bord und an Land gleich lang, im zweiten war sie an

Bord (12,4 Tage) etwas kürzer als an Land (128 Tage). Am längsten war die Behandlung im 1. Berichtsjahre auf den S& ‘en in der Südsee (14,1) Tage, im zweiten auf den Schiffen im ® [- meer (16,8) Tage; am Türzesten war sie 1885/86 auf den en im Mittelmeer (10,3 Tage) und 1886/87 auf den Stiffen i fts indien (11,3 Tage). 3) Der tägliche Krankenstand n.ite

ih (einschließlih der in Landlazarethen behandelten Swiffskranken) * überbauvt

in der Marine 1885/86 auf 36,5% und 1886/87 auf 389%; am Lnde betrug er 349% bezw. 37,2 fe, an Bord war er um 3,09/0o bezw. um 1,7 9/00 böher als am Lande. Im 1. Berichtsjahre batte der tägliche Krankenstand eine Zunahme um 1,1 9600, im zweiten um 1,6 9/00 erfahren. Von den ausländischen Sciffsftationen hatten im ersten Berichtsjahre nur die afrikanische eine Zunabme (um 9,6 2/co), alle übrigen eine Abnahme erfahren, welche bei den Schiffen in der Südsee und im Mittelmeer am be-

* deutendsten war (um 29,7 bezw. 24,8 9/00); im zweiten Berichtsjahre # verbielt es © mischen È im ersten wie im

den hei- sowohl

(um Kranken- Station

den Schiffen in hatte der tägliße Krankenstand zweiten Berichtsjahre zugenommen Am größesten war der tägliche Jahren auf der ostasiatischen

8 sich umgekehrt. Auf Gewässern

3,4 9/00). beiden

Y (56,2 bezw. 73,5 9/00), demnächst folgten die Schiffe in Afrika (51,6

bezro, 44,6 9/00) und in der Südsee (38,8 bezw. 54,3 9/00). 4) Nah

x Musigfelt ordnen sich die wichtigsten Krankbeits3gruppen, wie | folgt: E 1) Gruppe XTI, 7 Gruppe X 2) Gruppe I [Allgemeine Erkrankungen] (241,1 ©/00) | (211,8 9/00); 3) Gruppe X (233,3 9/00) bezw. Gruppe I (211,5 9/00); i 4) Gruppe V

im Auslande: Verleßungen] (251,8 9/06) bezw. äußeren O (238,7 9/00) ;

ezw, Gruppe X11

1885/86 bezw. 1886/87; A, An Bord [Mechani]che [Krankheiten der

[Krankheiten der Ernährung8organe] (147,7 9/60) bezw. Gruppe V (157,3 90); 5) Gruppe VII [Venerische Krankheiten] (134,0 9%) bezw. Gruppe VII (110,2 9%0) und 6) Gruppe 111 [Krankheiten der Atbmungsorgane] (36,1 9/00) bezw. Gruppe 111 (43,3 9/0). B. Am Lande: 1) ruppe XII (299,9 9/09) bezw. Gruppe XI1 (244,090); 2) Gruppe V (221,59/%0) bezw.

Gruppe V (192,79/00); 3) Gruppe X (190,1%%%) bezw. Gruppe X

(176,09%/0); 4) Gruppe Lil (152,6%/oo) beiw. Gruppe 11I (127,4 9/09); 9) Gruppe VII (87,2°/wo) bezw. Gruppe VII (101,6%%6) und 6) Gruppe 1 (59,39%/00) bezw. Gruppe I (47,90/00). Hiernach waren in im Auslande, bei den übrigen

Lande bäufiger als an Bord

Gruppen verbielt es si dagegen umgekehrt, mit der einzigen Aus-

14 nabme, daß im zweiten Jahre auch die Erkrankungen der Gruppe X11

an Land bäufiger auftraten als an Bord im Auslande. Erheblich

| war der Unterschied bei den Gruppen T und III und einerseits zeigten

fi die Grkrankungen der ersteren an Bord im Auslante vier- bis

fünfmal häufiger als am Lande; andererseits erreihten die Erkran-

kungen der le erei o Bord das Drei- bis Vierface des Zuganges uKlande.

Der sechzehnte schlesische Bädertag

und seine

| Verhandlungen nebst dem statistischen Verwaltungsberiht, dem

medizinishen und Witterungs-Bericht für die Saison 1887. Bearbcitet

und herausgegeben von dem Vorsißenden P. Dengler, Bürgermeister in Reinerz. Reinerz 1888. Verlag des {chlesishen Bädertages. Nach der vorliegenden Broschüre befanden s in den zum schlesis{hen Bädertage vereinigten Kurorten während der vorjährigen Saifon 11 635 (40,4 % männl, u. 59,6 9% weibl.) Personen in ärztliher Behandlung, und zwar 136 (24,3% männl. u. 75,7 % weibl.) in Alt-Haide, 427 (42,00 % männl. u. 58,0 °% weibl.) in Gharlotten- brunn, 1016 (26,7 9/0 männl. u. 73,3 % weibl.) in Cudowa, 1432 (26,0 9/0 männl[. u. 74,0 9% weibl.) in Flinéberg, 603 (68,4 % männl. u. 31,6 9% weibl.) in Görber8dorf, 302 (26,1% männl. u. 73,9 9/0 weibl.) in Jastrzemb, 912 (25,6 %/ männl, u. 74,4 % weibl.) in Landeck, 495 (20,5 9/0 männl. und 79,5 9/6 weibl.) in Langenau, 263 (44,5 %/% männl. u. 55,5 %/%o weibl.) in Mutkau, 2200 (42,5 9% männl. u. 57,5 %% weibl ) in Reinerz, 2447 (51,2% männl. u. 48,8 9% weibl.) in Salzbrunn u. 1402 (40,3 %% männl. u. 59,7 %% weibl.) in Warmkrunn. Die Verhältnißzahl der männlihen Patienten zu der der weiblihen ergiebt 2:3. Im Einzelnen bietet Görbers- dorf den größten Prozentsaß an männlichen Patienten mit 684, Langenou an weibliden mit 795 %. Die Kurgäste litten insbesondere: in Alt-Haide an Anämie und _ Chlorose (35 9%), an Respirationskrankheiten (20 9/0), an Sexualerkrankungen (14 9/0) und an Nervenkrankbeiten (13 9%) ; in Charlottenbrunn an Respirationskrankheiten (47 "/;) und an Kon- stitutionsfkrankheiten (13 9%); in Kudowa an Nervenkrankbeiten (32 9/0), an Anäinie und Chlorose (27 9%) und an Scxualkrankheiten (21 9%) ; in Flinsberg an Cblorose und Anämie (33 9%), an Nervenkrankheiten e %/o), an Geshlehtsfkrankheiten (15 9/0) und an Respirationskrank- eiten (11 9/0); in Görbersdorf an Lungenshwindsucht (100 9/9); in Jastrzemb an Frauenkrankheiten (38 90), an Konstitutionskrankheiten (29 9/0) und an Nervenkrankenheiten (13/0); in Landeck an Ge- \chlechtsfkranfheiten (40 %/0), an Nervenkrankheiten (19/5) und an Krankheiten der Ernährung und Konstitution (10 9/0); in Langenau an Cblorofe und Anämie (44/0) uno an Nervenkranfkheiten 17 9%; in Muskau an Krankheiten der Bewegungêapparate und des Nerven- systems (je 27 9/0), an Krankheiten der Konstitution und Geshlechts- franfßeiten (je 14 9/0); in Reinerz an Krankheiten der Respirations- organe (50 °%/) und an Krankheiten der Ernährung und Konstitution 18 9/0); in Salzbrunn an Respirations-Krankheiten (57 9/0) und an rankheiten der Digestionsapparate (13 2/0): endlich in Warmbrunn an Krankheiten der Bewegungsanvarare (47 ©/9) und an Krankbeiten des Nernensystems (28 2/51, -

Kunst, Wissenschaft und Literatur. © üm Gharfreitag Morgen if in Stuttgart der bekannte Taturfor)er und Nordpolfaßrer Dr. Emil Bes) el8, erst 40 Iabre ait, einem Her¡schlage erlegen.

Die Geschichte der Stadt Berlin von Oskar S{webel (Berlin, Brachvogel und Ranft) ift bis zur 6. Lieferung U E fortgeführt, und ¡war bis zu Johann Georgs Luxusgeseßz en

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Friedrihs - Gymnasium zu Berlin. Iahres- beriht über das Schuljahr von 1887/88, Vom Direktor Pro- fessor Dr. Kempf. Beigegeben wird: „Die \{wedishen und brandenburgischen Kriegsdienste Landgraf Friedrih's von Homburg“. Abhandlung vom ordentlichen Lehrer Dr. Johannes Iungfer.

Jahresbericht über das Dorotheenstädtishe Real Gymnasium zu Berlin für das Sculjahr 1887/88. Inhalt : Sculnachrichten. Vom Direkor Prof. Dr. Schwalbe. Hierzu geé sondert ausgegeben: Thurein: Elementare Darstellung der Mond- bahn durch Konstruktion und Rehnung.

„Das Haus am Rhein“ heißt der neueste Roman, von Anny Wothe, den die neueste Nummer 27 der Wochenschrift für die deutsche Frauenwelt „Von Haus zu Haus“, herausgegeben von Anny Wothe, Verlag von Adolf Makn in Leipzig (Preis pro Quartal 1 M 50 9) enthält. Nr. 27 bringt neben dem reichen anderen Inhalt wieder drei Preisausschreiben, dazu ein Preisräthsel.

Laud- und Forstwirthschaft.

_ Breslau, 30. März. (S&é{les. Ztg.) Die Landwirth- schaftliche Ausstellung in Breslau wird eine der größten Thierausstellungen sein, welhe in Deutschland abgehalten worden sind. Die Thiere werden umsomehr den Mittelpunkt bilden, als die sonst einen breiten Plaß einnehmende Maschinen- Ausstellung fehlt. Im Ganzen werden, so weit es sich bis jetzt übersehen läßt, 3448 Stü Thiere in Breslau Aufstellung finden, und zwar 324 Pferde, 1160 Rinder, 1457 Schafe und 507 S{weine, SwWhlesien stellt selbst- verständlib von allen Ländern die meisten Thiere, nämli 1677 Stück, und zwar 190 Pferde, 686 Rinder, 714 Schafe und 87 Schweine. Demnächst stellen aus: Posen, Königreih Sachsen, Brandenburg, Ost- und Westpreußen, Hannover, Provinz Sachsen, Mecklenburg, Oldenburg, Bayern, Braunschweig, Hessen, Sachsen- Coburg und Württemberg. Von edlen Pferden stellt nächst Stblesien S(leswig-Holstein eine größere Zahl aus, ebenso Posen; \chwere, kaltblütige S{läge bringt fast aus\chließliG Swhlesien. Von den 1160 Rindern gehören 255 zu den Höbenrassen, 794 Stück sind Niederungêvieh, Das Höbhenvieh stellen Schlesien und Posen; dem- nächst kommt ein Stamm von 26 Stück Zu®tvieh und 10 Ofen aus Bayern und ein solcher von 19 Stück Zuchtvieh und 10 Otsen aus Hessen. Das Niederungsvieh stellt, nächst Schlesien, Hannover (Ostfriesland) mit 118 Stück; au Oldenburg \ch{ickt 40 Stück und Schleswig-Holstein 47. Außer diesen Ländern alten Rufes bringt Ostpreußen 70Stück seiner Herden. Die Shborthorns sind fast zur Hâlfte aus Schleswig-Holstein. In der Ausstellung der Schafe bilden 1029 Stück die Merino- Ausstellung, zwei Drittel aller Schafe; davon ist die Hälfte aus S(hlesien, Posen sendet 138, A 93, Provinz Sachsen 69, Königreih Sach!en und Melenburg je 52 u. \. w. Englische Fleishshafe bringt nächst Sclesien ‘mit 171 Stück Westpreußen, Provinz Sachsen, Pommern, Medlenburg, Brandenburg u. st.w. In der Beschikung durch Schweine steht das Königreih Sachsen mit 121 Stück in erster Linte, besonders ist die Meißener Gegend vertreten; au Schlesien und Oft- und West- preußen betheiligen si lebhaft demnächst noch Braunshweig, Branden- burg, Pommern u. f. w. Die Breslauer Ausstellung wird, wie diese Zusammenstellung zeigt, troß des entschiedenen Üebergewits Sáslesiens, in der Beschickung doch einen deuts{-:nationalen Charakter haben. Es werden nur wenige viebzühtende Gegenden Deutschlands fehlen, und die Thieraus stellung wird fast alle deutshen Viebschläge ¡ur Anschauung bringen. Außer den eigentlihen landwirtbschaftlichen Nußthieren werden noch Geflügel und Bienen zur Ausstellung kommen, deren Anmeldefrist noch nicht abgelaufen ist; ferner Dünge- stoffe, namentli Kalke, Samen, Futtermittel u. \. w. Kürzlich ist auch noch eine Ausstellung von Gegenständen des Hufbeschlages in Verbindung mit einem Preiss{chmieden in Anregung gekommen; für Gegenstände des Hufbeschlags werden noch jeßt Anmeldungen an- genommen.

Gewerbe und Handel. Der Aufsihtsrath des „Berliner Holz-Comvptoir“

hat den von der Direktion vorgelegten Jahresabschluß pro 1887 nach vorangegangener Prüfung der Revisionskommission genehmigt. Die

überall auf das Beste bewährt. L wird von der Neichs-Verwaltung nur die Erstattung der einmaligen unmittelbaren Selbstkosten in der verhältnißmäßig geringen Höhe bis böchstens 50 M in Anspruch genommen. uns mitgetbeilt wird, die Erkenntniß von dem wohlthätigen Nutzen der neuen Einrichtung in den Kreisen der Landbewohner noch immer nit in dem wünschenswerthen Umfange sich Babn gebrochen.

Bilanz weist neben den üblihen Abschreibungen einen Reingewinn von 295 233 gegen 233 855 M pro 1886 nah und gestattet, daß eine Dividende von 59% (gegen 4% in 1886) in Vorschlag gebracht werden kann. Der Referv-fonds ift bereits seit Jahren gefüllt.

Na der dem Aufsichtêérath von O. Titels Kunsttöpferet Aktien-Gesellshaft vorgelegten Bilanz pro 1887 beträgt der Gewinn 161 736 Æ gegen 131249 Æ im Vorjahre; es follen 11 %% gegen 9% in 1886 Dividende zur Vertheilung gelangen. Die Summe der fakturirten Beträge belief si in 1887 auf 939493 M gegen 893576 M in 1886.

Nah dem Iahresberiht der Anglo-Continenta len (vormals Oblendcrff'{chen) Guano- Werke in Hamburg für 1887 beziffert sih das Netto-Ergebniß auf 1037547 A Der Borstand \chlägt dessen Vertheilung wie folgt vor: 960 000 4 Dividende = 6 9/0 an die Aktionäre. 51900 4 Reservefonds, 18 138 6 Tantième an den Verwaltungérath, 7509 M Ucbetrtrag auf 1888. Die regulären Abschreibungen auf Gebäude, Maschineneinrihtungzn 2c. belaufen sich auf 193 967 Æ und haben seit dem Bestehen der Gesell! haft nunmebr eine Höbe von 1 010 521 M erreibt. Der Absau an Robstoffen und Fabrifaten der vier Etablissements stellte sich im legten Jahre auf 123 122 t gegen 101204 t im Vorjahr, und ist neuerdings ein er- beblih größerer geworden, Wie seither wird die Verwaltung ih auch ferner vorzugêweise mit dec Importation des Peru-Guano, fowie mit dem Verkauf, der Aufschließung und der sonstigen chemischen und mechanischen Verbesserung deéselben beschäftigen, ünd sie hat dementspreWend im Januar d. J. einen neuen Kontrakt für die alleinige Jmportation des Peru-Guano für Deutschland, Großbritannien und Irland, Belgien, Holland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Rufland, Nord- Oesterrei, Ungarn und die S{weiz mit der Chilenishen Regierung durch Vermittelung der Compagnie Commerciale Française in Paris abge\chlossen. Nach demselben wird vorauesihtlich der Bedarf der Fabrifen an diesem Düngstoff auf eine längere Zeit gesichert fein.

In der sechszehnten ordentlichen Generalver] ammlung der Bank für Rheinland und Westfalen in Köln wurde die Vilanz einstimmig genehmigt, Entlastung ertheilt und die Dividende pro 1887 auf 5 9% = 15 pro Aktie festgesetzt. /

Washington, 2. April. (W. T. B.) Die Staatssch{uld der Vereinigten Staaten hat im Monat März um 11586 559 Doll. abgenommen, im Staatsshaß befanden sich ult. März 586 454002 Doll.

New-York, 31. März (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 9450581 Doi, davon für Stoffe 2292 637 Doll. Der Werth der Einfubr in der

Vorwoce betrug 7 753 979 Doll., davon für Stoffe 2 093 628 Dol.

__— 31. Márz. (W. T. B.) Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 36 000 2, Ausfubr nat Großbritannien 32009 B,, Ausfuhr nach dem Kontinent 22000 B, Vorrath 697 000 B,

c 2 E Se S bes Chicago-Milwaukee-Saint-Paul-Eisenbahn hat gegen 9000 ihrer Bahnwärter, Weichensteller und anderer Bahnbediensteten wegen Bethciligung an dem jüngsten Strike oder Uñterstüßzung des- elben entlassen.

Verkehrs - Anftalteu.

Aus Anlaß der diesjährigen Internationalen Ausstellung in Barcelona wird die Dampfschiffs-Gesellshaft „Veloce“ in Genua ihre auf der La Plata - Linie laufenden Swnelldampfer in Barcelona anlegen lassen. Die Ueberfahrt na Barcelona wird etwa 22 Stunden dauern.

Der Fahrplan in der Rihtung Genua—Barcelona ift folgender :

Dampfer. Abfahrt von Ankunft in

Genua. Barcelona. (Nahm. 2 Uhr) „Nord-Amerika“ 3, April 4. April „Duchessa di Genova“ 14. 15. „Europa“ 94. 26. „Duca di Galliera* 3, Mai 4. „Süd-Amerika“ 14, 16. „Vittoria“ 24. 25. „Meatteo Bruzzo“ 3 î 5. Juni „Napoli“ 14, E „Duchefsa di Genova“ M B i Der Pafsage-Preis für die Strecke Genua—Barcelona beträgt: Kajüte I. Klasse. 11. Klasse. 1II. Klaße. Einfache Ueberfahrt 150 Fr. 100 Fr. 65 Fr. 35 Fr. Hin- und Retour-Villet 180 , 140 L 80 O

Retour-Villette sind für alle Abfahrten gültig.

Sollten durch etwaige Quarantänebeschlüfse Seitens Italiens oder Spaniens Störungen in den Fahrten eintreten, so will die Gesellschaft die Differenz zwishen dem einfahen Ucebetfabrtspreise und dem Preise für das Retourbillet jedoch obne weitere Verbind- libfeit zurückerstatten.

Als Vertretung der Gesellschaft in Deutschland ist F. Shhotten- fels u. Cie. in Franffurt a. M, bezeichnet.

Vom Reich3-Kursbuch, Uebersicht der Eisenbahn-, Post- und Damvfschiffverbindungen in Deutschland, Oesterreih-Ungarn, Schweiz, sowie der bedeutenderen Verbindungen der übrigen Theile Europas und der Dampfschiff-Verbindungen mit außereuropäis hen Ländern, bearbeitet im Kursbureau des Reis - Postamts, (Berlin, 1887, gedrudt in der Reichsdruckerei, Verlag von Julius Springer, Berlin N, Monbijouplaß 3, Preis 2 4), ist die Ausgabe 1888 Nr. 8, Winterfahrdienst 1887/88, erschienen. Die nädbste Aus- gabe erscheint am 1, Mai 1888.

__— Das Reichs-Postamt hat seit einiger Zeit Veranstaltungen ge- troffen, daß bei den Postanstalten in denjenigen Orten des platten

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Landes, welche nah ihrer Lage 2c. bei eintretenden unvorbergesebenen

Gefahren für Gut und Leben auf die unzureihende eigere Hülfe an- gewicsen sind, besondere bei Tag und Naht leiht zugänglihe, #o-

genannte Unfallmeldestellen eingerihtet werden, die dazu be- stimmt sind, im Bedarfsfalle, z, B. bei Feuers- und Wassersnoth, plößlien Unfällen, Krankheit 2. s{leunigste Hülfe aus Nahhbarorten dur telegraphis{en Anruf berbeizuschaffen.

Nach den bisherigen Erfahrungen hat si diese Einrihtung Für die bezüglihen Herstellungen

Gleihwohl hat bisher, wie

Von etwa 5500 in Betraht kommenden Ortschaften baben bisher

nur etwa 600 von der Einführung des Unfallmeldedienstes Gebrauch gemacbt.

Achnlich, wie bei den Unfallmeldestellen des platten Landes be-

stehen au für die größeren Wasserläufe Deutslands bei den de- theiligten Postanstalten entsprechende Vorkehrungen, um die in Betracht kommenden Ortschaften bei \{wemmungen A. von telegraphishe Meldungen

eintretentem Hocwasser, bei Ueber- der annähernden Gefahr dur warnende ¡eitig in Kenntniß zu seßen. Eine Zahl