1888 / 138 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 May 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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windestens zwanzig Stück gewährt gleihfalls ein Ret zur Betheiligung an der Generalversammlung.

Zur Bestellung von Stellvertretern genügt eine Privatvollmacht, jedoch kann die Vertretung nur einem an der Generalversammlung selbs theil- nebmenten Aktionär übertragen werden.

Gegen Vorzeigung der Bescheinigung über erfolgtes Depot dir vorgeschriebenen Anzabl Aktien werden den Herren Aktionären von der Hauptkasse der Gesellschaft in Warschau Eintrittékarten zur General- versammlung verabfolgt werden.

Spätestens 8 Tage nah stattgehabter General- verfammlung werden den Herren Aktionäzren die von ihnen hinterlegten Aktien an derselben Stelle, wo sie deponirt waren, zurückerstattet werden.

Warschau, den 13./25. Mai 1888.

Der Verwaltungsrath.

[11599] Frankfurter Lebens-Versiherungs- Gesellschaft.

I. Der Versicherungsbestand Ende 1887 war folgender : Versicherte

Personen: Kapitalien : Renten: 12 426 M. 47 964 569.19 A 239 865,57. Die jährliŸe A beträgt M 1 450 718.88. Für noch bestehende Leibrenten sind bis ultimo 1887 an Kaufgeldern eingezahlt worden 4 2 144 637.03.

Von dem Versicherungsbestande pr. ultimo 1887 kommen auf das Königreih Preußen : 5779 Personen mit 19 788 705.56 Versicherungs- summe und 165 440.82 versicherte jährlihe Rente, von der jährlihen Prämie #4 670 624.22 und von den Rentenkaufgeldern M 1 555 105.58,

IT. Rechnungs-Abschluß und Bilanz siehe II1. Bei- lage zu Nr. 98 des Deutshen Reichs-Anzeigers und Nat Preußischen Staats-Anzeigers vom 14. April

[10899] Das Pferdepenfionat auf dem der Stadt Berlin gehörigen Rittergut Falkenberg ist eröffnet.

Die Gutsverwaltung. Post-Stat. Weißensee—Berlin. Telcphon-Anschluß mit Berlin über Amt Rathhaus.

[55447]

Der echte Hausshwamm

wird sicher vertilgt durch das rühmlichs| bewährte, allein vöklig giftfreie, geruchlose, feuersichere und trocenlassende Dr. H. Zerener'’she Patent-Antimerulion zu beziehen a. d. chem. Fabrik Gustav Schallehu,

Magdeburg.

[9306] Am 16. Juni d. J., ordentliche Generalversammlung der „Vesta‘“‘,

statt, zu welher wir die laut S. 7, 8 und 9 des Statuts stimmberechtigten Mitglieder erge

i Eintrittskarten werden gegen Vorzeigung quiltung von unserem

der Bilanz per 31. Dezember 1887. 3) Bericht der Revisionskommission.

4) Decharge-Ertbeilung an den Vorstand. 5) Wahl eines Mitgliedes des Verwaltungsraths an Stelle des au8geschiedenen.

6) Wahl der Revisions-Kommission. Posen, den 14. Mai 1888.

„Vesta‘‘, Lebensverficherungs-Bauk auf Gegenseitigkeit.

Der Präsident des Verwaltungsraths : v. Turno.

Nachm. 4 Uhr,

Bureau in der Zeit vom 7.—15,

Nachmittags, verabfolgt. Vertreter haben \ich mit entsprechender Vollmacht zu versehen (8. 9 des Statuts). Gegenftand der Tagesordnung bilden :

1) Eröffnung der Versammlung dur den Präsidenten des Verwaltunggrathes.

2) Bericht der Direction über die Geshäftsthätigkeit der Bank im Jahre 1887 und Vorlage

findet in Posen in Vazar die vierzehnte Lebensversicherungs-:Vank auf Segemerme,

1 g i enst einladen. der Certificate resp. Policen nebst leßter Beitrags- Juni d. I., von 9 Uhr Moraens bis 3 Uhr

Der Generaldirector : Dr. v. Mieczkowski.

[11804] Vilanz am 31.

für das erste Jahr der dreijährigen Geschäftsperiode 1887—1889.

Noyale Velge zu Vrüssel.

Dezember 1887

Activa. M g

Statutenmäßige Haftung der Actionaire 2,040,000 Staatspapiere und Stadtobligationen 980,234 74 Actien der Nationalbank, 62 Stck. | A 143,096|— Cap.-Actien der Société Générale | | 240 S A 1215.3 l 2391002 Eisenb.-Prior.-Actien u. Obligationen | 2,538,244/97 LOoSPaP I E A 16,012/26 Obligationen der Société Générale | 4 °/o, Se 0000 40,000/— Obligationen der Credit Foncier de j Belgique, 4 %/o, Fr. 8000 . ., 6,404|— Darlehne auf Hypotheken in Belgien | 578,850/67 do. gegen Unterpfand . E 480/— Bloßes Eigenthum 58,457/78 Grundbesiß in Brüssel, Antwerpen, j Me OL7C2046 Grundbesiß in Berlin 272,988 Ankauf von Leibrenten ei 32,090 do. von zeitwierigen Annuitäten . 1,711/82 Société Générale (Conto-Corrent) . 65,059/76 Cafsa-Bestand . i: 13,809 15 254,353 49 19,038/10 9,913/03 654/22 392,817/34

Debitoren in laufender Rechnung . Portefeuille: Prämiecn-Quittungen Lebensbranhe . do. Unfallbranche . Tratten und Rimessen N Darlehne auf Policen... por noch nicht erhobene Zinsen . 56,902 63 estundete Prämienraten (Lebens-Ver- | siherungs-Branche). . .. . „| 143,902/82 Diverse Debitore 25,604/80 Prämien-Reserve für bei anderen Ge- sellshaften rückversiherten Lebens- BersiPerungen s s 973,270/26 Als Caution hinterlegte Staatspapiere 11,741/60 9,431,667/90 Brüssel, den 31. Dezember 1887. Der vas +1) Saat ody. Berlin, den 26. Mai 1888,

Der General: Vevollmächtigte für Preußen : Herrmann Schles

Stand des Preußischen Geschäftes am 31. Dezember 1887, 2595 Verträge für Todesfall-Versicherungen

für Lebensfall-Versicherungen . , für De Beeungen S renten-Versicherungen .

56 do. 23 do.

9 do. für Lei

5 Im Jahre 1887 wurden für Sterbefälle aus Todesfall-Versicherungen 4 137,817. 98

für Leibrente . . .

Die Prämien-Einnahme betrug im Jahre 1887: M 140,177. 68. Der General - Bevollmächtigte für Preußen : Herrmann Schlesinger.

Weimar-Lotterie. In zwei Ziehungen

2500 Gewinne i. w.

Erfter Hauptgewinn i v

25,000 Mark

Preis des Looses für beide Ziehungen gültig. 9.—11., Juni Nächste Ziehung 9.—11. Loose sind zu haben in den allerorts durch Plakate kenntlihen Verkaufsstellen, sowie durch den Vorftand der Ständigen Ausftellung in Weimar.

2 ?

[11604]

1 Mark.

Keine Ziehungs verlegung

Passiva. K | S

Actien-Capital .. . . . . . , | 2,400,000/— Statutenmäßige Capital-Reserve . 332,607/40 rämien-Reserve : : | 1) für Todesfall - Versicherungen | ft Veberlebens-Renten-Ver- | ierungen... , 1 4,627,443/69 2) für Lebensfall-Versicherungen, | sofort beginnende und auf- | \ __ geschobene Leibrente . 1,127,858/88 Schaden-Reserve. .. 182,050/50 den Versicherten zu Gute kom- | mende Gewinn-Antheile 3,830/07 Prämien-Uebertrag . 196,867 80 138,356/90

Vorsicht und Scaden-Reserve . Capital-Reserve für Leibrente 174,779/86

Eventuelle reservirte Theilnahme am Gewinne . , 103,794/54 E ; 36,211/98 Industrielle Conto . 72,175/19 11,741 60 2,208!

Cautionen, hinterlegte Staatspapiere Actionaire (noch zu erhebende Zinsen und Dividende) 14,400 6,800 541/49

Lebens- Branche

Unfall-Branche

Actionaire (Zinsen für 1887) . Tantième des Verwaltungsrathes, der Direction und der Commissaire

Uebershuß des Gewinn-Saldo.

| | i

j

9,431,667/90

Der Director: H. Adan.

lesinger.

. M6 4,606,739, 10 186,337. 331,000,

1,315. 74 Rente. ezahlt:

« 1,315. 74,

v. 75,000 Mark

Mark [|

uni

*33vgv2 uU311v(13 aazuvzaag -43031AD

[11140]

A

Cafsen-Conto - . Effecten-Conto . . Württemb. Bereinsbank . Immobilien-Conto „..., Mobiliar-Conto Preuß. Lebenévers.-Actien-Gefellschaft

Mee Mitglieder-Gonto der Abtbeilung I. . Mitglieder-Conto der Abtheilung II. Mitglieder-Conto der Abtheilung 1II. Mitglieder-Conto der Abtheilung IV. Mitglieder-Conto der Abtheilung F. Mitglieder-Conto der Abtbeilung VI. Allgem. Agenturen-Conto R Darlehens-Conto .

Gewinn- und Verlust-Conto

[11608]

8. €., Vormittags 11 Uhr, im Contiuental die nach §. 13 des Statuts Berechtigten hiermit einzuladen.

Unsere vierte ordeutlihe Geueralversammlung findet am Sonnabend, den 16. Juni -Sotel hierselbst statt und beehren wir uns zu M as

Tagesordnung : Erledigung der Geschäfte nah §8. 11 I und Il des Statuts.

Hannover, den 24. Mai 1888.

Der Auffichtsrath : S E T L

[11601]

Allgemeiner Deutscher Versicherungs-Verein in Stuttgart,

Vilanz pro 31. Dezember 1887.

Soll.

«„Hannovera“ Militairdienst- und Aussteuer-Versicherungs-Gesellschaft für Deutschland.

Haben.

Activa. M S

Berlin .

Abth. T1]. Collectiv-Krankenkafse . [1791/44 Abth. VII. Krankenkasse . . 5731/25

“4 3709/18 66997605 11087!'— 415000|— 13511 16 33812 /56 85/40 522/22 8089/04 134073 9350961 569/90 319/38 172474/05 1610 /—

7522/69

/

1433138/97

P assiva. Creditoren-Conto . Hypotbekenshuld . Baushuld . Schaden-Reserven . Pbicnonel erven.

edungsfapital Sicherheitsfonds . Gewinn .

Gesammt-Referven

Allgemeiuer Dentscher Verficherungs-Verein in Stuttgart. Vorstand: C. G. Molk, y q

Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig

auf Gegenseitigkeit gegründet im Jahre 1830. Haupt=-Rechnungs-Abschluß für 1887.

11838682 24496385 : 1724836 38 56796 80 1213702

“M 4 1739993 203700! 54918'87

1157120

A

1433138 97

1)

2)

Einnahme. M. An verbliebener Kapitalsumme aus 1886 :

Für Versiherungen auf den Todesfall :

Paten N Zinsen und Hauserträgniß .

Für Versiterungen auf den Lebensfall :

verblieb. Einnahme laut Spe- cialabs{luß

Für Kautionsdarlehne :

verblieb. Einnahme laut Spe- dialabdl S

Für den Pensionsfonds der Gesellschaftsbeamten :

Beitrag der Gesellschaft nebst Zinsvergütung abzügl. geleist. AUSOBE s

Für den Dividendenreservefonds der Dividendenvertheilung B:

überwiesenen Dividendenanthei-

len nebst Zinsvergütung . .

für spätere Jahre vorausbezahlter

Prämie .

58 379 733

9 396 3486! ; 2 402 018! De Agio und Coursgewiunn. 172/0:

15 633:

9 195/85

9209 683/18 | 606/22 71 231 160/30

4

1) Für

M

4)

817 770|—|| 5)

6)

Ausgabe.

aus früheren Jahren als uner- ledigt vorgetragene Todesfälle Todesfälle aus 1887. , bei Lebzeiten fällige Versiche- mnn L Vergütungen für zurückgegebene Versicherungsscheine . ¿ Rückzahlung aus dem Amorti- sationsfonds für Hypothek- Tavitale A Dividende auf die für das Fahr 1882 bezahlten Beiträge. . Mie langen auf das Haus- rundstüd, das Mobiliar, owie die Heizungs- und Be- leuchtungsanlagen . Verluste durch Agenten. Verwaltungskosten u. Agentur- Gebt S as Uebertrag auf 1888 (Ende 1887 verbliebener Kapitalbestand)

Vermögens-Uachweis für den 31. Dezember 1887.

M 9 953 94787

92 944 719 30 263 700|— 273 419/27

64 916 48 2 161 520/80

9 925/62

6010

829 21001

64 429 750/85 |

|

j E

71 231 160/30

1)

2) 3)

4) 9)

7) G

(Personen) mit einem hielten das Versicherun

Vermögen8bestandtheile M Activa.

Kassenbestand . M 67 328,88 Guthaben auf

Reichsbank -

Giro-Conto . e 196 786.31

Effekten zu Kautionsbeitellungen . Zinêtragend angelegte Vermögens- bestände: a. Ausleihungen gegen Hypotheken |52 038 304 b. Ausleihungen gegen Policen der Gesellshaft . . . . , 4976596 e. Ausleihungen gegen Abtretung von Dienstkautionen . . . 12338 637 d. Staats- und andere öffentl. Werthpapiere : 989 615 1 054 743 9 619 3 556

264 115 1 875

aus-Grundftück . E

Heizungs- u. Beleuhßtungsanlagen

uthaben

a. bei den Agenten incl. der am 31. Dezember 1887 fälligen Pt 877 481

b. an gestundeten Prämienraten | 1199 489

e. an Stückzinsen E 675 716

1) Für

U

a.

b,

64 429 750;

851]

S} Verbindlichkeiten der Gesellschaft

Passiva.

N Sermngen auf den Todes-

all: durch Tod fällig gewordene, noch 19 unerhobene Versicherungésummen bei Lebzeiten fällig gewordene, noch unerbobene Versicherungssummen noch unerbobene Vergütungen für erloshene Versicherungen Dividendenreservefonds der Div.- V Conto für vorausbezahlte Prämie Preilenreseondeinet, Präâmien-

Ü versicherungen E 2) Prämienreservefonds incl. Prämien- berträge und Uebershuß für die Lebensfallversiherungen . . 3) Sicherheitsfonds füc die Kautions- Me E 4) Amortisationsfonds für die Kau- tionsdarlle. 9) Pensionsfonds für dic Gesellschafts- C 6) Amortisationsfonds f. Hypothrken- bia E

7) Sicherheitsfonds, bestehend aus :

erträge für die Todesfall-

den noh unvertheilten Ueber- \chüssen früherer Jahre

M 8 411 626,40 dem Ueber- {uß des Jahres 1887 2890 108,22

Resultate des Geschäftsbetriebs der Tebensversicherungs-Gesellschaft zu im Königreih Preußen während des Jahres 1887,

Im Königreich

20 932 ersiherungen mit

G S e aaa gor der Präm L s on den im Jahre eingetretenen Todesfällen kommen auf Preußen 256 Ve Versicherungs-Kapital von # 1 154 150. Le

Æ T4

| \ 266 E 17 400;— 32 147 32 921 839/90 6 70644

j j

| 45 672 860/42

4 987 150 04 108 684 99 688 653 18 112 737/86 313 036113

| 11 301 734/62 64 429 750 85

Leipzig

reußen bestanden Ende 1887 bei der Lebensversiherungs-Gefell haft zu Leipzig

zusammen M 115 920 500 Versiherungssumme und ien-Einnahme.

:) Von den Geldern der Gesellschaft waren angelegt : 1) hypothekarisch auf im Königreih Preußen gelegene Güter und Grundstüde M 42 413 829,50,

2) in Effekten . . Leipzig, den 31. März 1888.

Lebensverficheruugs- Gesellschaft zu Leipzig. o. Dr. Händel.

Dr. Ott

r.

iherungen

1erung 39 in Preußen lebende Versicherte er- -Kapital im Betrage von 4 110 885,40 bei Gebeine ausgezahlt. E

989 615,28.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Dienstag, den 29. Mai

M 138,

Dritte Beilage

Slaals- Anzeiger.

1888,

R Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels-, Genofsenschafts-, Zeichen- und Muster - Registern, über Patente, Konkurse, Tarif- und Fahrplan-Aenderungen der deutschen Eisenbahnen enthalten find, ersheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-Handels-Register für das Deutsche Reich. u: 1384)

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das Abonnement beträgt 1 4 50 F für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 4. Insertionspreis für den Raum einer Drucßzeile 30 .

Das Central - Berlin auch dur die

andels - Register für das Deutsche Reich kann dur alle Post - Anstalten, für öniglihe Expedition des Deutscheu Reichs- und Königlich Preußischen Staats-

—i

Anzeigers SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden. S

e Vom „Central - Handels - Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nru. 1384. und 138 B. ausgegeben. l; Ed etroß imAllgemeinen gestiegenerRohwaarenpreise.

Der Jahresbericht der Großb. Handels- fammer zu Offenbach a. M. für das Jahr 887 sagt: R Geschäftslage in unserem Bezirk konnte von der allgemeinen Aufbesserung der wirths{aj\tlihen Verhältnisse und der Neubelebung des Waaren- verkehrs auf dem Weltmarkt, selbstverständlich ni@t ganz unbeeinflußt bleiben. Es zeigt si dies zunächst in einer abermaligen Verstärkung der Inanspruchnahme des in Post- und Eisenbahn bedienten Verkehrswesens , in einer im Großen und Ganzen verstärkten Nachfrage nach Hülfskräften auf dem Arbeitêmarkt, welche in einer dur zufällige Umstände besonders lebhaft beshäftigten Fabrikation sogar zu cinem Arbeiterausftand führte, fowie in einer unverkennbaren Neigung der Löhne zum Steigen in einzelnen Branchen. Bemerkenêwerth ist auch der von dem städtischen Gas- und Wasserwerk na- ewiesene Mehrverbrauch an Vas für industrielle Iweke um 4499/0 gegen das Vorjahr bei einer Permebrung der Gasfraftmashinen von 29 mit 77 Pferdekräften auf 37 mit 106 Pferde- fräften. Diese Erweiterung des gewerblihen und industriellen Lebens in unserem Bezirk rag ja zum Theil auf das ihm von selbst innewohnende Streben nach Wachsthum zurückzuführen sein, zu cinem großen Theil aber war sie diesmal unstreitig auch durch den allgemeinen Aufschwung bedingt, welchen das Jahr 1887 für Handel und Produktion gebracht hat; zu beklagen bleibt nur, daß unsere Industrien von der für eine Reihe Artikel eingetretenen Preisbesserung bis jeßt nur wenig oder gar nihts profitiren konnten, daß vielmehr im Gegentheil die Mittheilungen über Erleihterung und Erweiterung des Absatzes in den meisten Fällen nah wie vor von der Klage begleitet sind, es sei folche nur durch weitere Nach- giebigkeit in der Preiéstellung zu erzielen gewesen.

Die etwas günstigere Gestaltung der Eristenz- bedingungen für Industrie und Gewerbe au in unserem Bezirk ist zunächst den hiesigen im Bereich der mineralishen Erzeugnisse thätigen Unternehmungen zu Gut gekommen. Größere Verwendung von Port- land-Cement im Inland wie im Ausland, wel’ leßteres von der deutshen Industrie in diesem Artikel gegen das Vorja)r ca. 300 000 Doppelcentner mehr etnahm, brachte erleihterten Absak und au bessere Preise, die indeß der biesigen Fabrikation wegen zu den früheren Preisen eingegangener großer Verpflich- tungen nur theilweise zu gut gekommen sind. Die Produktion wurde erweitert. Auch für die Verwen- dung von Asphalt und Cement, welche allerdings die Kosten der vorhin erwähnten Preisbesserung zu tragen hatte, zeigte sih guter Bedarf, jedoch bei keineswegs aufgebesserten Preisen. /

In der Nahrungs- und Genußmittelbranche bat der Groß-Viehhandel unter dem ungünstigen Ein- flufsse fortgesetter Fluktuationen in der Konjunktur den Umsaß des Jahres 1886 kaum erreicwen können. Die Margarine-Fabrikation, für welche die ge- fürWtete Beeintröchtigung des Geschäfts dur das neue Gesetz bis jet ausgeblieben zu sein s{eint, hat im Allgemeinen unter ähnlichen Verhältniffen wie im Vorjahr gearbeitet. Dasselbe gilt von der Cicorien-Fabrifation, welche auf dem deutsben Markt etwas mehr vertaufen konnte als früher. Das auswärtige Geschäft der deut!chen Cichorien-Fabrikation hatte im verflossenen Jahr einen um ca. 20000 Doppel-Ctr. größeren Mehrbetrag der Ausfuhr über die Einfuhr au’zuweisen als 1886. Die Taback - Fabri- fation hatte für Schnupftaback auf dem heimischen wie dem auêwärtigen Markt mit gegen das Vor- jabr ziemlich gleihen Verhältnissen zu renen, während für Kautaback die Rohwaaren neuer- dings so wesentlich Höher gingen, daß Höhere Fabrifatpreise, die indeß faum zu erlangen lind, nôthig wären, um das Geschäft so lohnend zu erhalten wie bisher; im Uebrigen kann auch hier das Geschäftéjahr 1887 wenigstens als normal bezeichnet werden. Für Rauchtabacke ge- staltete sih der Geshäftêgang dagegen \{chleppend bei ungünstiger Preislage. Wesentlich besser scheinen die Verhältnisse der Cigarrenfabrikation gelegen zu baben, da von mehreren Fabriken auf Vermehrung der Produktion Bedacht genommen werden mußte; freilih konnten die Fabrifatpreije den theilweise, namentlich für Sumatra-Deckblatt, sehr hech ge- gangenen Rohwaarenpreisen nit folgen. E , Vie Herstellung von Cigarrenwickelformen bestä- tigte im Allgemeinen die obige Schilderung von der Lage der Cigarren-Industrie, indem sie etwas mehr Beschäftigung fand als vordem und mehrere Tausend Lilark für Arbeitslohn mehr ausgeben mußte. Die Fabrikation von Kiftchen für den Versandt von Par- fümerien und Toilettescifen, welhe von derselben Firma betrieben wird, ist sich im Großen und Gan- zen glei geblieben. Jm Bereiche der Holz- industrie ist im Offenbacher Bezirk noch die Stock- fabrikation thätig, welche fo ziemlih dasselbe Gesammtergebniz zu verzeibnen hatte wie im

orjahre; zu billigen Preisen war der Ab- saß leit. Für bessere und entsprehend höher bewerthete Waare dagegen waren kaum Käufer zu finden. Die Schicmfabrikation hat von der für andere Fabrikate bemerkbaren Stärkung der Kaufkraft des deutshen Markts kaum Nuygen ziehen können, weil die Konkurrenz den Artikel sehr drüdt. , Die Papier- und Papierwaaren-Industrie, welche in ollen Positionen der Reihs-Statistik erhebliche Zunahmen der Ausfuhr, imGanzen etwa 75000 D.-Ctr., aufzuweisen haite, sind eins{hließlich der Polygraphi- ben Gewerbe in Offenba mit einigen bemerkens- werthen Spezialitäten vertreten, für welche sih das Geschäftsjahr 1887 sehr verschiedenartig gestaltet hat.

Für den Absatz an gedruckten und lithographishen merkantilen Papieren war eine wesentliche Aenderung niht zu verzeichnen, vielleiht abgesehen von zeitweise etwas größerer Lebhaftigkeit der Nachfrage. Er- heblich besser als 1886 war der Absatz iu Albumin- papier, dessen Fabrikation wegen starker Vermehrung der Bestellungen aus dem Ausland bei sih ziemli gleih bleibendem Absaß auf dem deutschen Marft unter Vermebrung der Arbeitskräfte erweitert werden mußte; freilid war dem ein bedeutender Preisabschlag für das Fabrikat vorausgegangen. Auch an die Leistungsfähigkeit der Notendruckerei wurden stärkere Anforderungen gestellt, indem es dem damit verbun- denen Musikalienhandel durch Vermehrung seiner Artikel gelang, seinen Absaß im Inland wie im Auëland, mit Ausnahme von Rußland, der Quantität na zu erweitern; für die Arbeiter, deren Zahl um ein Kleines vermehrt werden mußte, gestalteten sich in Folge dessen gleihfalls die Arbeitsbedingungen in jeder Weise günstiger. Die Fabrikation von glas- \irten und Chromo-Papieren hatte im Allgemeinen mit derselben Geschäftslage zu rechnen, wie im Vor- jahre; der Absatz konnte eher noch etwas erweitert werden, dagegen waren die Preise für das Fabrikat sehr s{chlecht. Für die Abnehmerin dieser Branche, die Phantasiepapier-Fabrikation hat sih die Ge- schäftslage im Allgemeinen wenigstens wohl auch nicht verschlimmert; das Geschäft derselben in den hier namentlich für englische Abnehmer hergestellten Chriftmeßkarten, Gratulationen u. |. w. hat sich aller ings dadurch, daß sich der englishe Markt wider Erwarten weit wenigec aufnahmefähig erwies, als seither, erheblich versblechtert und für diesen Ausfall auf dem immer noch ziemlich konservativen deutschen Markt durch stärkeren Absay in Phantasiepapieren Deckung zu finden, war Angesihts der starken heimishen Kon- kurrenz nicht mögli, so daß eine Einschränkung der Produktion theilweise unvermeidlich wurde. Die Luxuspapier-(Ballartikel-)Fabrikation hat unter der Ungunst der aus bekannten Ursachen der Veranstal- tung von Festlichkeiten nicht günstigen Zeit zu leiden gehabt und eine Einschränkung ihrer Produktion konnte nur dur erhöhte Reisethätigkeit vermieden werden. Die Herstellung von Kartonagen hat bei fortwährend steigender Konkurrenz den seitherigen Absay nur durch größere Nachgiebigkeit bei der Preisstellung troy Erhöhung der Preise für ihre Rohwaaren behaupten können.

Der Handel mit Häuten und Fellen hat im All- gemeinen bei herabgeseßten Rohwaarenpreisen gleih- wobl ein abermals s{@wierigeres Geschäft gehabt.

Der im Handel für Portefeuilleleder bemerkte Abfall der Herbsisaison gegez das Frühjahrsge\chäft entsprach der Gestaltung der Verhältnisse für die Fabrikation feiner Lederwaaren, welche dieszal eine außerordentlich ungünstige Weihnachtssaison zu ver- zeichnen hatte. Auch in der MReichsstatistik spiegelt \sih das wieder, indem die Gesammtausfuhr des Iahres in feinen Lederwaaren, einshließlich feinen Schuhen aller Art, um ca. 2600 Doppel-Ctr. ge- wachsen ist, während die Ausfubr im Dezember um ca 1000 Doppel:-Ctr. gegen das Vorjahr zurüdck- gegangen ist; die Einfuhr hat im ganzen Jahre um ca. 600 Dovpvel-Ctr. zugenommen, im Dezember aber gleihfalls nachgelassen. Die gewordenen Aus- fünfte über die Geschäftëlage im WVerichtsjahr stimmen darin überein, daß der deutsche Marki sich von Jahr zu Jahr aufnahmefähiger gestalte und das deutshe Geschäft nabgerade in jeder Hinsicht das beste zu werden verspreche; auch über einen allgemeinen Rückgang des englischen Geschäfts herrscht allgemein Uebereinstimmung. Das Geschäft in Albums hat in den leßten Jahren dadurch sehr Noth geliiten, daß sich der Geshmack zum Theil anderen Bilderhaltern (jpanischen Wänden, Rahmen-

estellen u. #\. w.) zuwendete. Der Export nach

merika ließ si in der ersten Hälfte des Berichts- jahres recht gut an, erlitt aber dann einen erheb- liden Rüdshlag, und der Gesammtabschluß gestaltete sich deshalb weit weniger günstig, als man erwartet hatte, immer aber noch etwas günstiger als 1886. Jn Portefeuillewaaren und anderen Gegenständen mit Musik war das Hauptgeshäft, der hae in der Schweiz, \{lecht. Reisetashen und Lederkoffer zeigten besonders starke Nachfrage für Export. Alles in Allem wird man das Berichtsjahr für die Fabrikation feiner Leder- waaren bei einem Ueberblick über die Gesammt- verhältnisse gleichfalls eher etwas günstiger nennen fönnen als 1886. Es wurde unstreitig im Großen und Ganzen mebr abgeseßt und wohl auch der dur die vorwiegende Begünstigung billiger Waare Seitens der Nad frage bedingte Ausfall im Preise dur größeren Umsatz wieder eingebrat.

Im Bereiche der Fabrikation grober Lederwaaren gestaltete sich das Geschäft für die Militäreffekten- Branche ganz außerordentlih günstig. Das Treib- riemengeshäft erwies sih normal; es wurde auch hier eher etwas mehr gemacht, als im Jahre zuvor. In der Schuhwaarenbranhe scheint Alles beim Alten geblieben zu sein: scharfe Konkurrenz, namentlich im Exportgeschäft, und gedrückte Preise, wobei der Ausfall in leßteren kaum durch Vermehrung des Absaues einzubringen war. Interefsant ift es, au hier zu hôren, daß der deuts%e Markt sich recht fonsumkräftig erwies. In groben Lederwaaren ist die Einfuhr im Jahre 1886 gegen das Vorjahr um ca. 500 Doppel-Centner gestiegen und die Ausfuhr um ungefähr den gleihen Betrag zurückgegangen. -

Der Absaß chemischer Produkte hat sich für die Anilin- und Anilinfarben-Fabrikation im Berichts- jahre vermehrt, jedoch urter beständigem Sinken der

leiweiß batte mit einer enormen Hausse des Haupt- Rohmaterials (Blei) zu kämpfen. Auh in Buch- druckerschwärze war das Geschäft sehr gedrückt, des- Biyen in Lacken und Firnissen, für welche die

ohwaaren, namentlich Kopal, f\tark im Preise stiegen, während die seitherigen Fabrikatpreise kaum zu halten waren. Die Produktion hat niht abgenommen. In Toiletteseifen und Par- fümerien war cin Rückgang der Rohmaterial- preise zu verzeichnen, dessen Fabrikationsvortheil aber mehr wie aufgehoben wurde turch sich fortgeseßt verschlechternde Fabrikatpreise. Für Haus- haltungsseifen mußte bei den gesteigerten Roh- stoffpreisen die Produktion eingeshränkt werden, Auch die Fabrikation tehnischer Seifen hat mit großen Schwierigkeiten zu kämvfen. Die Stearin- und Stearinkerzen-Fabrikation batte mit theueren Talgpreisen, aber nahlafsender Tendenz des Palmölmarfies zu rebnen, während bei im Uebrigen billiger werdenden Fabrikatyreisen wenigstens für Glycerin eine bedeutende Erhöhung durchzusetzen war. Günstig gestaltete sh troß mißliher Um- stände das Geschäftsjahr 1887 für die Leimfabrikation, welhe über regelmäßig guten Absatz bei ihren ständigen Abnehmern, den offenbar stark beschäftigten Chromopapierfabriken, zu berihten hat.

Auch in Celluloid-Shmuckwaaren war bei glei{- bleibenden Rohwaarenpreisen ein befriedigender Absatz zu erzielen, und konnte die Produktion in diesem Artikel unter entsprehender Vermehrung der Arbeitskräfte erweitert werden.

An Aufshwung im Bereihe der Mozntan- und

Eisenbranche hat auch die deutsche Metall-Industrie |

mit Einschluß von Maschinen und Transportmitteln entisprehenden Antheil gehabt. Für Maschinen und Maschinentheile stieg die Ausfuhr gegen das Bor- jahr um ca. mehr als 80 000 Doppel-Centner und die Einfuhr um etwas weniger als die Hälfte dieses Betrages; auv die Ausfuhr an Dampfkesseln aus schmiedbarem Eisen hat um ca. 1090 Doppel-Centner zugenommen, in feinen Eisenwaaren wurden über 6000 Doppel-Centner und in groben Eisenwaaren über 82 000 Dovpel-Centner mehr ausgeführt als 1886; desgleichen hatten ganz grobe Waaren aus Eifenguß eine Mehrausfuhr von ca. 39 000 Doppel-Centner gegen das Vorjahr aufzuweisen. Diesem Bild von der Bewegung des Außenhandels in der Eisen- waaren-Branche entspricht im Großen und Ganzen au die Gestaltung der Geschäftslage der Offen- baher Maschinenindustrie im Berihhtsjahr.

In Werkzeugmaschinen stellte sih frübzeitig leb- haster Bedarf ein, welcher in der zweiten Hälfte des Jahres \fih noch verstärkte; au in Holzbearbeitungs- maschinen war das Geschäft im Großen und Ganzen bei freilich ftarf gedrückten Preisen bis im leßten Quartal, in welchem allerdings eine arge Verflauung eingetreten ift, ziemlich normal. In Maschinen für Buntpapier- und Tabakfabriken kam das Geschäft im Dur{schnitt den Verhältnissen des Vorjahres glei, zum Theil auch in Maschinen für Chromopavpierfabriken, Buchdruckerei und litho- graphische Anstalten, sowie füc Buchbinderei und Papierfabriken. In leßterer Branhe machte si gegen Ende des Jahres ein Aufshwung geltend, welcher noch so stark wirkte, daß der Gesammtabschluß pro 1887 etwas größer war als der für das Vorjahr. Au die Dampfkesselshmieden in Offenbah waren etwas lebhafter beschäftigt. Desgleichen hatte die Herstellung von Bierbrauereieinrihtungen im All- gemeinen gute Beschäftigung. Besonders lebhaft wurde die Fabrikation von Armaturen und Roth» güssen in Anspru genommen, und zwar im Wesent- lihen in Folge des besseren Ganges der chemisch{en Fabriken und zum Theil auch der Maschinenbau- anstalten. Au die Fabrikation von Patentachsen, Federn und Rädern, mit welcher Luxuswageabau verbunden i1t, vermohte ihren alten Absatz zu erzielen und so den seitherigen Umfang der Produktion auf- recht zu erhalten. Die für alle diese Geschäfts- zweige gegen Ende des Jahres. eingetretene, zum Theil enorme Hausse in Rohwaaren wurde für das Berichtsjahr noch nicht von wesentlihem Belang, da in den meisten Fällen wohl noch Deckung zu den alten Preisen vorhanden war.

Im Bereiche der Kleineisen- und Metall- industrie hatte die Kunstgußwaaren - Fabrikation unter der Konkurrenz des billigîte Waaren liefernden Zinkgusses sehr zu leiden. Ï

Die Herstellung von Metallgewinds{hrauben und façonnirten Theilen hatte bei allerdings niedrigen Preisen einen jedenfalls nicht s{chwierigeren Absatz als 1886, was zum Theil auf die lebhaftere Be- schäftigung ihrer Abnehmer dur die Neuerungen in der Heeresausrüstung zurückzuführen ist. Die ton konnte dur größeren Aufwand auf Reisen und Aufnahme anderer verwandter Artikel ihren Absaß noch erweitern. Weniger günstig entwickelte sich die Geschäftslage für die Gürtler- waarenfabrikation, soweit sich dieselbe niht an der Lieferung von Beschlägen für Militäreffekten . be- theiligte. Freilich war auch in guten Taschenbügeln und Beschlägen immer noch reihlich Absatz zu erzielen, aber sehr auf Kosten des Preises, indem sofort Nachhahmungen der Muster in minderwerthiger Waare auf den Markt ge- worfen wurden und auch die Preise für die bessecen Qualitäten bald verdarben. Die Produktion dürfte au in dieser Branche in dem alten Umfange auf- recht erhalten worden sein. Die Staniolkapsel- fabrikation und Herstellung von Kellereieinrihtungen vermohte sogar ihre Produktion noch etwas zu er- weitern. hatte aber auch über Preisdruck, zum Theil

hervorgebracht durch Schleuderkonkurrenz, arg zu flagen. In Blehemballagen war dagegen der Absay schwieriger als im Vorjahre und hat deshalb eine fleine Einschränkung der Produktion stattgehabt. Gut beschâftigt war die Schriftgießerei, in welcher kaum irgendwo die Produktion einges{chränkt wurde, dagegen zum Theil erweitert worden ift.

Für die eigentlihe Textilindustrie im engeren Sinne des Wortes, wie sie in Offenba in der Trikotwaaren-Fabrikation und Jaguard- weberei vertreten ist, läßt #sch eine Besserung der Verhältnisse nicht konstatiren Auch die Pafssamenterie-Fabrikation hatte fein gutes Jahr zu verzeihnen. Die Hasenhaarschneiderei haite im Allgemeinen ebenfalls kein gutes Geschäft zu verzeihnen. Die eingetretene starke und allem Anschein nach noch andauernde Verflauung wurde wohl zum größten Theil dur cine Stagnation im Filzhutgeshäft herbeigeführt, welhe durch forcirte Wollhutfabrikation \tark bedrängt wird. Die Filzwaarenfabrikation hatte aub 1887 wieder unter der Ungunst der Witterung in den Wintermonaten zu leiden und vermochte deshalb gleichfalls ein günstigeres Resultat als 1836 nicht zu erzielen ; doch ift hier auch eine Vers chlech- terung der Lage nicht eingetreten.

Der wirthschaftlihe Niedergang vonDamaskus, mit der Eröffaung des Suezkanals anhebend und seither stetig wachsend, bat, wie das „Deutsche Handels-Archiv“ mittheilt, während des Jahres 1887 weitere Fortshritte gemaht. Fast alle Be-

| triebszweige hatten gegen das Vorjahr niht un-

beträhtlihe Ausfälle zu verzeihnen. Der Landbau, beim Mangel ausreihenden Betriebskapitals mit finanziellen Schwierigkeiten fämpfend, litt unter un- günstigen Trans8port- und Absauverbältnissen, welche eine gewinnbringende Verwerthung seiner Erzeugnisse hinderten ; der Ausfuhrhandel erreichte bei der Ueber- füllung der gewohnten Absaßmärkte und den niedri- gen, für die Landesprodufkte gezahlten Preisen nur wenig befriedigende Ergebnisse; der Einfuhrhandel endlih sah ch in Folge der stetig weihenden Kauf- kraft der einheimishen Bevölkerung genöthigt, die Bezüge ausländisher Waaren zu beschränken und beim Wiederverkauf der leßteren troß der Einräu- mung langer Zablungsfcisten auf die Erzielung nennen8werther Vortheile zu verzichten.

Haupt- Ausfuhrartikel waren in 1887: Mebl im Gewiht von etwa 7 090 009 Offka (78 Okkfka = 190 kg); Süßbolzwurzel 400 090 Offa; Aprikosen- kerne 150 000 Ofkka; getrocknete Aprikosen 250 000 Offka; Aprikosenmasse etwa 1100000 Ofka; Gewebe im Gewicht von 230 0009 Ofkka; Seilerwaaren 100 000 Offa 2c.

Haupt-Einfubrartikel waren in 1887 : wollene und baumwollene Stoffe, in welhen England wie bisher den Markt beherrschte; Deutschlands Betheiligung beschränkte sich auf die Lieferung wollener und halb- wollener Flanelle, wollener Satins und Cachemire, façonnirter Kleiderstoffe, wollener und halbwollener Tücher; wollene und baumwollene Garne etwa 300 000 Offa; Bauholz etwa 270000 Okfa; fast aus\chließlich von Deutschland wurden eingeführt Nürnberger Artikel, Lametta, Eisen- und Stahl- waaren rbeinpreußisher und westfälischer Provenienz ; auch im Lederge’\häft, dessen Umsay etwa 149 000 Offka betrug, dominirt Deutschland wie bisher.

Nach dem „Deutschen Handels-Archiv“ war der Handelsverkehr mit dem Hafen von Ma- dras im Jahre 1887 in vielen Artikeln ein leb- hafterer als im Vorjahr; besonders nahm zu die Einfuhr*'von Jaconets, Mulls, Türkishroth-Cambrics und Shirtings und sämmtlihen Metallen, wogegen Madapolams, Kattune und Garne einen Rückgang erlitten. In der Ausfuhr zeigten Baumwolle, Häute, Felle und Hörner eine bedeutende Steigerung, wäh- rend die übrigen Artikel dem Vorjahr entweder gleih kamen oder doch nur wenig Einbuße erlitten.

Was insbesondere den deutschen Handel anlangt, fo war Deutschland, wenn auch noch zumeist indireft, an der Einfuhr sowie auch an der Ausfuhr ziemli bedeutend betheiligt. In der Einfuhr macht diefe Betheiligung Deutschlands ziemlihe Fortschritte, besonders im Kleinhandel in Eisen-, Messing-, Schneid-, Leder-, Glas- und Galanteriewaaren, Lampen, Spielsahen, Goldgespinnsten , Perlen, Weinen, Spirituosen, Parfümerien, sowie in Woll- sahen und Strickgeweben; dagegen scheint es immer noch, daß Deutschland in den Haupteinfuhrartikeln, nämli in Baumwollenfabrikaten außer Türkischroth- g gefärbten Garnen, nicht mit England konkurriren ann.

An der Ausfuhr war Deutschland hauptsä&lih in Indigo, Fellen und Häuten, Hörnern, Gelbwurz, Kaffee und Sämereien betheiligt. Es ist jedoch nit mögli, den Antheil Deutschlands an der Ein- und Ausfuhr zu bestimmen, da das Geschäft zumeist noch durch Kommissionäre in England besorgt und die Waaren in En Schiffen über England ver- \hifft und deshalb als Ein- und Ausfuhr von und nah England nachgewiesen werden.

Der größeren Entwickelung des Handels mit Deutschland steht immer noch der Mangel direkter Dampfer und Bankverbindungen im Wege.

Daner, Deni, Fachblatt für Papier- und D NONe und Fabrikation, Buchbinderei, Drudckindustrie, Buchhandel, sowie für alle verwandten und Hülfsgeschäfte. (Redaktion und Verlag von Carl

ofmann, Berlin W., Potsdamerstr. 134.) Nr. 42. Inhalt: Nermalpapiere. Engl. Markenshug-