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Nach 10 Uhr zurüdckgekehrt, arbeitete der Kronprinz mi! dem Regierungs-Rath von Brandenstein und empfing um 128/,4 Uhr den Kaiserlich brasilianischen Gesandten sowie dem- näht den Lieutenant von Falk.
Nachmittags nahm Se. Kaiserlihe Hoheit den Vortrag des Generals von Albedyll entgegen und begab Sih um 4 Uhr zum Essen bei dem Offizier-Corps des Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2.
JZhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Kronprinzessin besuchte früh nach 9 Uhr die National- Galerie, demnäthst die Klinik in der Ziegelstraße und die Frau Gräfin von Waldersee.
Nachmittags empfing Höchstdieselbe den Prinzen Wilhelm Radziwill sowie den Minister Dr. reiherrn von Lucius nebst Gemahlin und mate später eine längere Spazierfahrt durch den Thiergarten.
— Am 29. d. M. verstarb das Mitglied des Herren- hauses, Kasimir von Hatten. Derselbe war auf Präsen- tation des Verbandes des alten und befestigten Grundbesites des Landschaftsbezirks Ermland ins Herrenhaus berufen worden und am 30. November 1854 in dasselbe eingetreten.
— Der Abonnent einer verbotenen sozialdemo- kratishen Zeitschrift, welher si bewußt ist, dur sein Abonnement eine Be ige Verbreitungsthätigkeit des Ver- legers thatsählih zu befördern, ist nah einem Urtheil des Reichsgerichts, 11. Strafsenats, vom 13. März d. J. wegen Beihülfe zu der verbotenen Verbreitung zu e au wenn er die empfangenen Nummern nur selbs gele)en, niht aber weiter verbreitet hat und au den Verleger gar nicht kennt.
— Der General-Lieutenant Freiherr von Gemmingen, Commandeur der 21. Division, und der Kommandant von Frankfurt a. M., General-Lieutenant von Dincklage, sind zur Abstattung persönlicher Meldungen von Frankfurt a. M. hier eingetroffen.
— S. M. Panzershiff „Kais er“, Kommandant Kapitän zur See Hoffmann, ist am 29. Mai cr. in Gibraltar ein- etroffen und beabsichtigt, am 31. dess. Mts. die Heimreise ortzusezen.
Hamburg, 29. Mai. (Wes.-Ztg.) Der Senat bringt zur öffentlihen Kenntniß, daß er den Königlich preußischen Geheimen Ober-Finanz-Rath Pohha mmer zum General- Zolldirektor, sowie die Regierungs-Räthe Hausbrand und Dr. Romeiß zu Mitgliedern der General-Zolldirektion ernannt hat.
Oesfterreich-Ungarn. Wien, 30. Mai. (W. T. B.) Das Herrenhaus genehmigte die Zuckersteuervorlage ohne Debatte und nahm die Wahlen zu den Delegationen vor, Das Abgeordnetenhaus stellte gemäß dem in der gestrigen Sizung des Herrenhauses gefaßten Beschlusse den Budgetposten „Dispositionsfonds“ wieder ein, sodaß das Budget nunmehr erledigt ist. :
Die Regierung legte dem Abgeordnetenhause einen Geseßentwurf vor, betreffend die vorläufige Einführung eines E für gebrannte geistige Flüssig- keiten. Das Haus beschloß mit 184 gegen 113 Stimmen, in die Spezialdebatte über die Vorlage einzutreten.
— 31, Mai. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“ ver- öffentliht das Finanzgeseß pro 1888.
Pest, 29. Mai. (Prag. 2g) Im Unterhause inter- pellirten die Abg. Madaraß und Visi wegen der angeblich auf Anordnung des Preßburger Corps-Kommandanten erfolgten Ent - fernung der ungarischen Fahne von der Kajerne von Trencsin. Minister-Präsident Tisza antwortete sofort und legte dar, daß die Entfernung der Fahne die olge eines Mißverständnisses war, hervorgerufen durch eine Er- klärung des Corps-Kommandanten, daß ihm beim amtlichen Erscheinen eine Dekorirung der Kaserne nicht gebühre. Die Antwort wurde zur Kenntniß genommen.
Großbritannien und Jrland. London, 30. Mai.
(A. C.) Die Dubliner Amtszeitung vom 29. d. enthält eine Kundmachung des Geheimen Raths, derzufolge in der Stadt sowie im Kreise Dublin der erste Abschnitt des irishen Zwangsg eseßes bezüglih der Abhaltung vor- läufiger Untersuchungen in Kraft gesezt wird. Dadurch werden die Regierungsbehörden ermächtigt, geheime Untersuchungen in Dublin einzuleiten. Der Schritt wird allgemein als Vorläufer sehr ernster Maßnahmen Seitens der Vollzugs-Regierung betrachtet.
__ Der Lordmayor de Keyser übermittelte vorgestern eine weitere L von 250 Pfd. Sterl. an den britischen Botschafter ‘in Berlin, zu Gunsten der Ueber- \chwemmten in Deutshland. Für Moe sind jevt im Ganzen 5250 Pfd. Sterl. oder 105 M. nah
erlin abgefül rt worden.
Aus Thibet wird über die leßten Kämpfe gemeldet : Kalkutta, 27. Mai. Ueber den Angriff auf das Lager von Gnatong liegen ausführlihe Berichte vor. Um 5 Uhr 30 Minuten Morgens rüdckten große Massen vom Tukola-Paß gegen das Lager vor. Auf dem halben Wege theilte sich der Feind ; die eine Abthei- lung marschirte das Gnatong-Thal hinab und begann unter dem Schuß der Bäume auf unsere Vorhut zu feuern. Nat balbstündigem heftigem Feuergefecht wurde der Wald von den 32. Pionieren unter Oberst romhead gesäubert. Mittlerweile griff eine starke feindlihe Ab- theilung den am Gnatong-Flusse, 200 Yards vom Lager stehenden Posten an. Das Piquet wurde durch 50 Pioniere verstärkt, worauf sih ein heftiger Kampf entspann. 300 Thibetaner gingen zum An riff vor, mußten fich aber mit einem Verlust von 24 Todten urüdieben, Die Pioniere verloren an diesem Punkt 2 Todte und 6 Verwundete. Die andere feindlihe Truppe hatte einen stark bewaldeten Höhen- , 500 Yards vom Lager, beseßt und unterhielt binter Felsftücken und zur Erde gestürzten Bäumen ein heftiges Feuer, bis sie von Mannschaften des Derbyshire Regiments umgangen wurde. So- bald sih die Thibetaner zurückgezogen hatten, ging die gesammte englisdhe Kolonne vor, „woraufhin der Gend \sich unter Verfolgung in den Tukola -P flühtete,. Man konnte den Thibetanern den / hatten sie die Angriffspunkte gut ewählt; weil sie aber sehr \chlechte Waffen hatten, konnten ie niht näher an das Lager gelangen. Sie verloren 100 bis 150 Mann. Von den Gefangenen erfuhr man, daß 2—3000 Mann jenseits des Jalap-Passes in den leßten zwei Wochen angesammelt worden waren. Die britishe Kolonne wird sofort einen Vorstoß ins Chumli-Thal unternehmen und, falls nöthig, von dort in Thibet ein-
F S Verwaltung Canada bis zur Ankunft
fassungsmäßigen Eid.
Jtalien. Rom, 30. Mai. heutigen Sigung der Deputirtenkammer erk tera in Ergänzung der Vertheidigungswerke Küsten un
gat zu sehen. lands und Frankreihs hin und hob die Nothwen
rößeren Seestädte betraut werde, daß die Kommission die Arbeiten eschleunigen und er im Stande sein werde, baldmöglichst die Anträge dieser Kommission vorzulegen. Der Minister bat, die Kammer, möge sich mit dieser Erklärung begnügen. Die Kammer nahm hierauf fast einstimmig folgenden, im Ein- vernehmen mit dem Kriegs-Minister modifizirten Antrag Nicotera's an: „Jndem die Kammer von der Nothwendig- keit der Vervollständigung der Küstenvertheidigung überzeugt ist, fordert sie die Regierung auf, möglichst bei Wieder- zusammentritt des Parlaments im November entsprechende Maßnahmen vorzuschlagen.“
Amerika. Washington, 29. Mai. (A. C.) Der Senat begann heute die Erörterung des Fischerei- vertrags in öffentliher Sizung. Senator Frye aus Maine hielt eine heftige Rede gegen den Vertrag. Er tadelte das Verhalten Großbritanniens in Bezug auf die
ishereien und erklärte, daß die Behandlung, welche anada , amerikanischen iger habe angedeihen lassen, barbarish wäre und vor 7 Jahren zu einer Kriegserklärung E haben würde. Nachdem noch Mr. Morgan aus Ala- ama zu Gunsten des Vertrages gesprochen, wurde die Debatte bis zum 11. Juni vertagt.
Zeitungsftimmen.
Der „Schwäbische Merkur“ sagt: Die abgelaufene Periode des preußischen Landtages erstreckt sich in ihrer Bedeutsamkeit über die Grenzen Preußens hinaus. Ihre Arbeiten und Ergebnisse haben zum Theil vollen Werth auch für ganz Deutschland, zum Theil greifen sie sogar über Deutschland hin- weg in das Gebiet der europäischen Politik hinein. Wenn es auch völlig unbestritten ist und bleibt, daß der Deutsche Reichstag das politishe Interesse beherrs{cht, und daß er über die Bedeutung aller übrigen Ein-elstaatskammern itz Reich binausragt, so können sih doch die Verhandlungen und Beschlüsse des preußischen Landtages in der ab- gelaufenen Periode seiner Gesetzgebung denen des Reichstages hart an die Seite stellen. Dies zu erhärten, nennen wir die Polengesete, die Beendigung des Kulturkampfes und das Schullastengeseß Die erst- genannten geseßgeberishen Maßregeln Da A das Deutshthum in den sogenannten polnischen Provinzen Preußens gegen die national- polnischen Unabhängigkeitsgelüfte, sie sind geeignet, dem Deutschthum die Stellung zu bewahren und zu erweitern, welche deutshe Bildungs- arbeit seit der Zeit des Deutschritter-Ordens glorreih sich in jenen Gebieten errungen hat, sie betonen wieder kräftig die politishe Bedeu- tung jenes nothwendigen Erwerbes unserer Marken gegen den slavi- {hen Osten. Die Früchte jener Polengeseße, namentlich des An- siedelungsgeseßzes und der Maßregeln auf dem Gebiete der Schule, reifen bereits sihtlich. Die Beilegung des Kulturkampfes braucht blos erwähnt zu werden, um dur die Art, wie sie zu Stande ge- kommen, nâmlich über den Kopf Windthorst's und seiner Centrums- und anderer Anhänger hinweg dur unmittelbare Fühlungnahme mit dem jeßigen politish erleuchteten Träger der päpstlihen Krone, sofort erkennen zu lassen, daß hier allgemeine Gesichtspunkte der Weltpolitik mit in Frage kamen, und es ist vor allen Dingen hierbei niht zu über- sehen, daß unser Verhältniß zu Italien durch die Annäherung an die Kurie nit getrübt, im Gegentheil zu derselben Zeit von der \taats- männischen Meisterhand Bismarck's enger und fester geknüpft worden ist, Endlich das Schullaftengeset, welches der leßtverflossenen Tagung das Haup'gepräge verlieh: es bedeutet mittelbar die Abwehr der Tlerikalen Bestrebungen, den Staat aus der Volksschule zu verdrängen und an seiner Stelle die Hierarchie dort zur Herrschaft gelangen zu lassen; zuglei ‘beweist es abermals deutli, daß die Regierung, ob- wohl sie, wenn sie so wäre, wie Richter, Rickert u. \. w. sie schildern, Reaktion „mit der Mehrheit des jeßigen Abgeordnetenhauses bâtte treiben können, gewillt ist, allen feudal- und kirhlih-reaktionären Elementen fest entgegen zu treten, und die breite Grundlage für ihre N bei den Mittelparteien, bei der gemäßigt-liberalen und kon- ervativen Richtung zu L Es i} nit das Verdienst der Kon- servativen, daß Windthorst's Shulantrag ins Wasser gefallen ift, noch ebe er zur Verhandlung gelangte. Es ist dies das Verdienst der Regierung und der Mittelparteien. Es scheint \sich denn au im Lager der großen konservativen Partei zu regen und nach dem Mißerfolg der übrer, die mit dem Centrum sich abermals einlassen wollten, ist eine Spaltung bei den nächsten Wahlen nicht unmöglich, wel e die reaktionären und bohkirhlihen Bestandtheile der Partei absondern und die regie- rungsfreundliche „große Mehrheit der Konservativen den Mittelparteien näher bringen dürfte, Die leßten Wochen, namentli aber auch die allerleßten Tage der abgelaufenen Session mit ihren unerfreulihen wahlpolitishen Debatten haben wenigstens das eine Gute gehabt, daß sie zeigten, was man von den Gegnern der Mittelparteien, den Re- aktionâren, den Klerikalen und den „Freisinnigen“, zu erwarten bâtte, wenn sie bei den nähsten Wahlen auf 5 Jahre eine Mehrheit im Abgeordnetenhause erlangten.
— Jn der nien Zeitung“ lesen wir:
_ Das Squllastengeseß darf zu den erfreulihsten Leistungen ge- zählt werden, welche uns die am Samstag abgelaufene Landtagssession gebraht hat, „Und es ist leiht begreiflih, daß die Parlamentarier, welhe es in leßter Stunde - zu vereiteln gestrebt haben, dieses ihr Verhalten unter allerlei Vorwänden zu bemänteln suchen. Hierher gehört namentlich die Verfassungsfrage, deren Aufwerfung „von den anerkanntesten Staatsrehtslehrern für ganz unbegründet erklärt wurde, was freilih die freisinnige und die Centrumépresse nit hindert, den Konservativen, die ihre Mei- nung geändert haben, Gewisscnlosigkeit vorzuwerfen. Das i}, wie von konservativer Seite mit Recht behauptet wird, ödes Geschwäß ; die Freisinnigen sind Ver E, daß die Konservativen wieder einmal ein dem Lande nügliches Geseß, welches von den Frei- sinnigen abgelehnt wurde, zu Stande Arneen halfen, und für die Centrumsleute ift die Aufbauschung der erfassungsfrage über- haupt nur ein Vorwand, weil ihnen das ganze Geseß verhaßt ist. Diese Aeußerungen des Aergers werden denn au Niemanden, welche pomphaften oder frivolen Formen der Vorwurf auch annehmen ma j Über ihre wahre Quelle täushen. Das Gese ist eine. wesentliche
rüden, da die reine Defensive als nit ausreichend betrachtet wird.
Halifax, 27. Mai. (A. C.) General-Lieutenant Sir Roß, welcher die
s mung des neuen General - Gouverneurs d Stanley of Preston führen wird, leistete heute den ver-
that für die ärmsten Klassen der Bevölkerung, d die S abgenommen wird. Das Geseg ist so zu leich cine Recbtfectu geld ' vous Ne Sea a, die u gie Mittel gewzx en, ohne welche eine solche e i i armen Bevölkerungsshichten nicht WögliG vewesen E n
— Die „Norddeutsche Allgemeine Zeit (W. T. B. der , Die itung Arie Mies bemerkt: egründung seines Antrags, betreffend die an den in den hervorragenden Seestädten, daß sein Hauptgedanke stets gewesen sei, Jtalien stark und Er wies auf die Vert tdigungsarbeiten igkeit der Küstenvertheidigung hervor, welche um so dringlicher erscheine, als Jtalien ein neuer Staat sei und in dieser Beziehung nicht so viel zu leisten vermoht habe wie ein älterer Staat. Mehrere Redner unterstüßten im Wesentlichen den Antrag. Der Kriegs-Minister lobte den Patriotismus Nicotera's und glaubte, indem er die Bedeutung des Antrags anerkannte, im Namen der Regierung die Verpflichtung eingehen zu können, daß im Einvernehmen mit dem Marine-Minister eine Kommission mit dem Studium der Vertheidigung der
Daß in immer weiterer: Umfange die europäishen Staaten d»; gedrängt werden, \ih gegen die zunehmende Konkurrenz des amerik»; [hen und indischen Getreides zu \{üßen, wenn ihre Landwirthig, niht nah und nah gänzlich zu Grunde gehen soll, beweisen Wieder», die in Portugal kürzli beshlofsenen Zollerhöbungen für Cereali
Das portugiesishe „Diario do Governo“ Nr. 106 vom 9, M: veröfentliht nämlich ein vom 8. Mai datirtes und mit dem Ta der Veröffentlihung in Kraft getretenes Sperrgeseß, welches eine höhung des Einfuhrzolls auf sämmtliche Cerealien anordnet, und iz
wird der Zo von 15 Reïs auf 20 Reis,
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für Weizen - Mehl R: e 90 « Mais 14A z - andere Cerealien „ 14 „ , é e Bohnen v 1E e e 14 per Kilogramm erhöht. Von diesem Sperrgeseß werden alle diejenitn nah Portugal eingehenden Cerealien betroffen, welche am 4, Ny 1888 nicht bereits in portugiesischen Häfen ih befanden Oder jy Ee Fahrt aus den Produktionsländern nach diesen Häfen Unten wegs waren.
Bis zur Entscheidung durch die Cortes wird der in Folge dieg Sperrgesetzes mehr erhobene Betrag an Getreidezöllen als Deposituy betrahtet, um dann, je nah dem Beschluß der Cortes entweder da Staatseinnabmen einverleibt oder den Betheiligten ganz oder tej, weise zurückgezahlt zu werden. Für den Fall, daß die Cortes in da ee Session keinen endgültigen Beshluß über diesen Cy, Os fassen sollten, werden die Bestimmungen des Shpert geseßes in jeder Beziehung hinfällig und die bewirkten Hinterlegungy voll zurückerstattet.
— „Das Deutsche Wollen-Gewerb e“ reibt :
Deutsche Waare, deuts{e Geschäftsreisende. Wenn auch die Ansichten über die augenblicklihe Geschäftslage unseres Waarenhand«z getheilt sein mögen, wenn man der fast überall vorhandenen Besch tigung die Klagen über wenig nußbringende Preise entge enstellt, die Bedeutung der deutschen Industrie, die hervorragende Stellung, welde sie sih erworben hat, tritt a wieder in auffallender Weise hervor, Wir heben diese Thatsache besonders deshalb hervor, weil nah dem Auf\hwung, den unsere Exportthätigkeit in den leßten Jabrm genommen, es den Anschein hatte, daß — wie dies ja auch nit anders zu erwarten gewesen wäre, — wenn au kein Rüdckschritt, doch ein gewisser Stillstand in der Ausdehnung unseres Export: geshäftes zu bemerken sein würde. jeßige Moment, der uns wieder fremde Einkäufer aus allen Länden der Welt zuführt, die die deutschen Fabrikdistrikte aufsuchen, um ibu Aufträge bei uns zu plaziren. Vor Allem sind es Käufer aus de Vereinigten Staaten, die uns diesmal in größerer Zahl als j zuvor besuhen; man braucht nur die Passagierlisten der großen bevorzugten Dämpfergesellshaften nahzusehen, um sih hiervon selbs zu überzeugen. Fast jeder Schnelldampfer des norddeutschen Lot) führt uns über 200 Passagiere erster Kajüte zu; ebenso besegzt sind die Dampfer der N englischen Linien. Ein großer Theil dieser Passagiere wird in ge\äftlihen Angelegenheiten zu uns geführt; wir sehen Käufer aus Kanada, aus Süd-Amerika, aus Natal augenblidlid an unseren Fabrikpläßen. Ein Käufer aus Shanghai ist in Deuts land ; wir beherbergen australische Einkäufer; Yokohama ist dur ein bedeutendes deutshes Importhaus bei uns vertreten. Käufer aus dem eur pâischen Ausland, aus England, Italien, Spanien 2. befinden si fast täglich in unseren Fabrikstädten ; andererseits thun unsere Industriellm alles Mögliche, um ihre Verbindungen nach dem Ausland auszudeh- nen. Der jeßt stattfindende Saisonwechsel is für viele Geschäfte der geeignete Zeitpunkt, um ihre Vertreter nach dem Ausland zu senden, deren Zahl in jedem Jahr zunimmt, und wenn unser Reichskanzler Fürst Bismarck das geflügelte Wort gesprochen haben soll, „der deutsche Handlungsreisende sei der beste Kolonisator“, bewahrheitet sich dieser Ausspruch in der That; denn wo wir au hinkommea mögen, nit bildlih, sondern wörtlich gesprochen, begegnen wir diesen Abgesandten E Geschäftshäuser !
Wir erwähnen heut kaum noch, daß wir eine große Anzakl Reisender nach den Vereinigten Staaten senden. Schon se Jahren wird auf die zunehmende Entsendung deutsher Handlungs reisenden nach den Vereinigten Staaten hingewiesen; früher fel diese Erscheinung, weil sie si rasch vermehrte, auf, heut rüsten wir unsere Reisenden nah den entferntesten Staaten Süd-Amerikat, nach Central. Amerika, Mexiko, Indien aus ; wir unterhalten ständige Agenten in allen Handelbpläßen der Welt. Troy alledem steht dieser Theil unserer Exportbewegung erst vor den Anfangsstadien der Entwickung. Was heut immer noch als eine Ausnahme erscheint, von der wir berihten müssen, wird bald zu den Alltäglih- keiten des geshäftlihen Lebens gerechnet werden, wie dies in England, theilweise auch in Frankrei bereits der Fall if, Wir halten das Aufsuhen der Kunden im überseeishen Ausland — Im europäishen Ausland geschieht das son seit Jahren — für unerläßlich. Wir dürfen nit warten, bis die Kunden zu uns kommen; wir lassen ur eine zu kostbare Zeit unbenugzt dahinstreihen, die von unseren Konkurrenten, die ebenfalls alle Anstrengungen machen und jeßt dazu übergehen, die Gründe unserer Erfolge zu durchforshen, sie nah Möglichkeit nachzuahmen und auszunugen, vortheilhaft verwerthet wird. Ebenso wie große überseeische Importhäuser ihre Einkäufer zu uns senden (wir könnten verschiedene Newyorker Firmen anführen, die jährlich von zwölf Käufern verschiedener Abtheilungen ihrer Geschäfte zweimal im Jahre die kontinentalen Fabrikpläße besuchen lassen, um sich vom Stande derselben zu überzeugen und Aufträge zu ertheilen), ebenso müssen wir auf den Standpunkt gelangen, unsere Waaren den Käufern an ihrem Wohnort anzubieten; denn es dar nicht vergessen werden, daß nur ein verschwindend kleiner Theil überseeisher Geschäftshäuser den Weg wählt, uns aufzusuchen; die meisten haben es nicht nöthig, da sie ihre Waaren in bequemster Weise bei \ich einkaufen können. Sie kaufen unjere Artikel aus zweiter Hand, oft niht einmal von einer direkten Importfirma, sondern durch den Umweg über England. Aud die Härten des oft besprohenen englischen Markenschußgeseßeck# führen dabin, die Absatzgebiete von uns aufsuhen zu lassen, die wir bis jeßt meistens nur indirekt erreihen konnten. Man sollte feine Zeit verstreichen lassen, um dieses Ziel zu erreihen, wir selbst haben verschiedene Vertreter deutscher Aen der verschiedensten Branchen gesprochen, die das überseeishe Ausland bereisen (es kann si selbst- verständlich nur um größere Firmen handeln), die mit dem erzielten Resultat sehr zufrieden waren und nur bedauerten, nit {hon früher diesen Weg gewählt zu haben, um ihre Waaren einzuführen.
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Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundkheits- amts. Nr. 22, — Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche: — Säuglingösterblihkeit im Deutschen Reid 1875—1877, — Sterbefälle in deutshen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. — Sterbefälle in Breslau, Nürnberg, Ham- burg 1887. — Witterung. — Zeitweilige Maßregeln 2c. — Thier- seucen. — Tuberkulose bei Sclachtthieren. — Belehrung über die Thier feuhen. — Rinderpest in der Türkei. — Büffelseuhe in Manila. — Veterinärpolizeiliche Maßregeln. — Medizinalgeseßgebung 2c. (Preußen, Berlin.) Desinfektion bei ansteckenden Krankheiten. — (Reg.-V ét. Königsberg.) Aerztlihe Atteste der Medizinalbeamten. — (Reg.-Vej- Stettin.) Infektionskrankheiten. — (Reg.-Bez. Bromberg.) Hebammen.
Erleichterung für viele \{chwer bedrückte Gemeinden und eine Wohl-
— (Bayern.) Viehseuhenpolizei an der schweizerishen Grenze. —
Daß dem nit so ist, zeigt de M
r von Thieren und Fleisch nach der S{chweiz. —
(Baden) irg-Echwerin.) Beerdigung, der an ansteckenden Krankheiten
| storbenen. — (Frankreih.) Künstlihe Weine. — Rethtsprechung.
Seihegericht.) eilhalten von gesundheits\{ädlichem Fleish. —
handlungen von geseßgebenden Körperschaften, Vereinen 2c.
(Preußisches Abgeordnetenhaus.) Vorlesungen über Hülfeleistung bei Unglüsfällen. — Geschenkliste.
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Statistische Nachrichten.
eutsche Schulverein hat, wie aus dem auf seiner Ae F aa e O (in Brünn, am 21. Mai) erstatteten Berit für das Jahr 1887 hervorgeht, im vergangenen Jahre Ge- sammteinnahmen in Höhe von 295 557 Fl. (2310 Fl. mehr als'1886) ehabt. Die Ausgaben betrugen 296 684 Fl., gegen 257 536 Fl. im orjahre. Der Verein hat ein Vermögen von 502 000 Fl. in Werthpapieren (189 8937 Fl.) und Liegenschaften (233 474 Fl.), Guthaben bei der Sparkasse und Baarbeträgen. Für den Ankauf d Bau von Schulhäusern wurden 38 697 [. verwendet und an Séulunterstüungen 102 692 Fl. bewilligt. Die Zahl der Schulen des Vereins wird nach Eröffnung des nächsten Sthuljahres 40, mit 88 Klassen in 94 getrennten Abtheilungen sein. Die 35 son be- stehenden Schulen vertheilen sich wie folgt: Böhmen 23, Mähren 5, Schlesien 3, Galizien 1 (Lipnik), Steiermark 1. Krain 2 (Laibach nd Maierle). In Errichtung begriffen sind Schulen in Neudorf bei Dobrshan und noch eine zweite în Böhmen, in Eisenberg und Pawlow in Mäkren, und in St. Egyd in Steiermark. Außer diesen Schulen bestanden 59 Kindergärten mit 75 Abtheilungen, und war 29 in Böhmen, 12 in Mähren, 3 in S&lesien, 1 in Steier- hart (S S See, 2 in Krain (Laibach und Neumarktl) und 1 im Küstenlande (Triest); dazu kamen im Jahre 1887 7 Kinder- ârten, und zwar: in Böhmish-Trübau, Deutsch-Beneschau, Kriegern, Steinaujezd in Böhmen, Friedau in Steiermark, Sagor in Krain und Leifers in ‘Tirol; über 4 weitere {weben die Verhandlungen. Hülfsgelder erhielten im Berichtsjahr 56 Schulen, darunter 2 in Galizien und 1 in der Bukowina, Görz im_ Küstenlande, St. Felix im Morbenthal, Eichleiten (Roveda) und San Sebastian Carbonari in Tirol, ferner Gundshachen und Schwarzbach in Nieder-Desterreich. Außerdem erhielten 27 Kindergärten Unterstüßungsgelder. Schul- häuser hat der Verein 26 gebaut, davon 2 in Steiermark, 1 in Krain und 1 in Tirol (Leifers). Für Schulzwecke erworben und hergerichtet wurden Liegenschaften in 18 Orten, davon 6 in Böhmen, die anderen in Schlesien, Steiermark, Kärnthen, Krain und Tirol (Branzoll). Hülfsgelder für Schulbauten wurden in 16 Fällen bewilligt, für Schul- einrihtungêgegenstände in 6 Fällen. Schulbibliotheken hat der Verein 51 eingerihtet, darunter 11 in Tirol; fast alle namhaften deutschen Buchhändler, insbesondere auch der Deutsche Verein zur Verbreitung gemeinnüßiger Kenntnisse in Prag, steuerten dazu Vüdher- spenden bei. Jn 54 Fällen wurden Lehr- und Lernmittel, in 68 Fällen Lehrergehaltszulagen, in 31 ‘Fällen Chrengaben an Lehrer bewilligt, ferner in 23 Fällen das Schulgeld für arme Kinder bezahlt, Weih- nachtsbesheerungen, E in Geld, Kleidern, Nahrung, Stipendien 2c. gewährt. a Bevölkerung des preußischen Staats nach dem religiösen Bekenntniß. (Die eingeklammerten Zahlen sind absolute.) IV. Brandenburg. (S. Nr. 125.) — B. Regie- rungsbezirk Frankfurt. Bevölkerung: 1116 291 oder 47,7 9% der Provinzbevölkerung, darunter 96,85 ?% evangelish, 2,33 9% fatholish, 0,24 % sonst christlich, 0,58 % jüdisch und (38) andern und unbestimmten Bekenntnisses. — Stadtbevölkerung: 407 652 oder 36,5 9% der Bevölkerung des Regierungsbezirks, darunter 94,50 9/0 ev., 3,79 9/0 fath., 0,39 % \. christl., 1,31 %/ jüd. u. 0,01 % andern und unbest. Bekenntn. — Landbevölkerung: 708 639 od. 63,5 9% der Bevölkerung des Regierungsbezirks, darunter 98,20 % ev., 1,49 % kath, 0,16% #. driftl, 0,15% jüd. u. (5) andern und unbesk. Bekenntn. — 19) Kreis Königsberg i. d. Neu- mark. Bevölkerung: 96535, darunter 98,04% ev, 1,13% fath.,, 0,16 9/0 \#. christl. und 0,67% jüd. — Stadtbevölkerung : (Bärwalde i. d. Neumark: 3861, Fürstenfelde: 2129, Königéberg 1. d. Neumark: 5958, Küstrin: 15 105, Mohrin: 1390, Neudamm: 3773, Schönfließ: 2994 u. Zehden: 1892). 37 102 oder 38,4 9% der Kreisbevölkerung, darunter 95,60% ev.,, 2,96 %/o kath. 0,25 /o \. chriftl. u. 1,59 9% jüd. ; Landbevölkerung: 59 433 oder 61,6 /o der Kreisbevölkerung, darunter 99,56 %/ ev., 0,24 9/0 kath, 0,11% \. christl. u. 0,09 % jüd. — 20) Kreis Soldin. Bevölkerung : 47 988, darunter 97,88 9/6 ev., 0,42 %/ kath., 0,94 % \. hristl. u. 0,76 %%o jùd. — Stadtbevölkerung: (Berlinchen: 5076, Bernstein: 2203, Lippehne: 3867 u. Soldin: 6168) 17 314 oder 36,1 %/ der Kreisbevölkerung, darunter 96,02 9% ev., 0,56 9% fkath., 1,47 %% #. christl. u. 1,95 %/%o jüd. ; Landbevölkerung: 30 674 oder 63,9 0/9 der Kreisbevölkerung, darunter 98,93 9% ev., 0,33% fath., 0,65 o f. chriftl. u. 0,09 9% jüd,. — 21) Kreis Arnswalde. Bevölkerung: 42336, darunter 97,46 9% ev.,, 0,91 9% fath., 0,42% f. christl. und 1,21 9% ¡üd, e Stadtbevölkerung: (Arnswalde: 7378, Neu-Wedell: 2951 u. Reeß: 3214) 13 543 oder 32,0% der Kreisbevölkerung, darunter 95,52 ‘/o ev., 0,77 9% fath., 0,67 9% \#. christl. u. 3,04% jüd.; Landbevölkerung: 28 793 oder 68,0 % ter Kreisbevölkerung, darunter 98,37% ev., 0,98 9% fath., 0,20% \#. riftl. u. 0,35% jüd. — 22) Kreis Friedeberg i. d. Neumark. Bevölkerung: 57 130, darunter 97,38 %/o ev, 1,43% fath, 0,12% #. chriftl. u. 1,07% jüd. — Stadt- bevölkerung : (Driesen : 4871, Friedeberg i. d. Neumark: 6306 u. Wolden- berg : 4548) 15 725 oder 27,5 9/a der Kreisbevölkerung, darunter 94,31 %o ev.,, 2,39 9% fath., 0,06 9% #. christl. u. 3,24% jd. ; Landbevölkerung : 41405 oder 72,5 9% der Kreisbevölkerung, darunter 98,55 %/o ev., 1,06 %o lath., 0,14 % f. chriftl. u. 0,25 9% jüd. — 23) Kreis Landsber : Bevölkerung : 88 130, darunter 97,24 9% ev., 1,65 %/ kath., 0,22 9% f. driftl., 0,88 9/0 jüd. und 0,01 9/ and. u. unbest. Bekenntn. — Stadt- bevölkerung : (Landsberg a. d. Warthe) 24 893 oder 28,2 vlo der M bevölkerung, darunter 93,10 9% ev, 3,92 9% fath., 0,40 % \. (riftl., 2,595 9% jüd. u. 0,03 % and. u. unbest. Bekenntn. ; Landbevölkerung 63237 oder 71,8 9% der Kreisbevölkerung, darunter 98,87 % ev., 0,75 % fa'bh., 0,16 % \. chriftl. u. 0,22% jüd. — 24) Kreis Lebus. Bevölkerung: 93 015, darunter 98,57 9% ev., 0,97 V/o fath., 0,07 % #. christl. u. 0,39 9% jüd. — Stadtbevölkerung : (Bukow: 1666, Fürstenwalde: 11363, Lebus: 2698, Müllrose: „2284, Münsterberg: 3925 und Seelow: 3234) 25 119 oder 2 g co der Kreisbevölkerung , darunter 97,40 9/6 ev., -1,54 9/6 fkath., 0, „le \. christl. u. 1,03 9/% jüd.; Landbevölkerung : 67 896 oder 73,0 /0 “a Kreisbevölkerung, darunter 99,00 9% ev., 0,76 9/ fath., 0,08 9/ \. rist. u, 0,16 % jüd. — 25) Stadtkreis Frankfurt a. d. Oder. He völkerung : 54 085, darunter 92,50% ev., 5,38 9/0 kath., 0,5 o \, hristl.,, 1,60% jüd. u. (2) and. u. unbest. Bekenntn. — 26) Kreis We**fternberg. Bevölkerung: 45 533, darunter 98,60 9% ev., 0,70 %/0 kath, 3,34 % \. hristl., 0,36 9% jüd. u. (2) and. u. u Sun, — C adtbevölkerung : (Drossen: 5277, Görig a. d. Oder : f Reppen : 4317) 12 196 oder 26,8 9/0 der Kreisbevölkerung, darunter 98,07 % ev., 1,21 9% fath., 0,01 % \#. cristl., 0,69 0% jüd. u. 0,02 °/o and. u. unbest. Bekenntn.; Landbevölkerung: 33 337 oder 73,2 Hs Kreisbevölkerung, daruntec 98,82% ev.,, 0,48% fath., 0,46 %/ s. chriftl. u. 0,24 %/ jüd. — 27) Kreis Oststernbersg. e völkerung: 51419, darunter 97,88% ev., 1,32% fath., 0,09 9% \. riftl. u. 0,71% jüûd. — Stadibevölkerung: (Königs- walde: 1689, Lagow: 456, Sonnenburg : 6226, Sternberg: O Zielenzig : 5769) 15 708 oder 30,5 9/6 der Kreisbevölkerung, rer 26,35 %/o ev.,, 2,18 9/9 fath., 0,16% \. christl. und 1,31 % jüd.; Landbevölkerung : 35 711 oder 69,5 9% der Kreisbevölkerung, Hn er 98,55 9% ev.,, 0,94% fath., 0,06 % \#. ristl, u. 0,45% Se 28) Kreis Züllihau -Schwiebus. Bevölkerung: V i, darunter 86,73 Ÿ/o ev., 12,79 % fath., 0,05 % \. cristl., u. 0, j lo jüd. — Stadtbevölkerung : (Liebenau b. Schwiebus : 1295, R s 00 u. Züllichau: #875) 17570 oder 34,9% der g M bevölkerung, darunter 86,10% ev.,, 12,91% fath.,, 0,03 % f.
ô nter 87,6% ev., 12,73 9% fath., 0,05 9% f. Sees or juûd. — 929) Kreis Krossen. Be- völkerung: 61379, darunter 98,16% ev., 1,29% fath., 0,02 % \. christl. u. 0,53 % jud. — Stadtbevölkerung: (Bobersberg: 1476, Krossen a. d. Oder: 6810 u. Sommerfeld: 11 362) 19 648 oder 32,0 9% der Kreisbevölkerung, darunter 95,74 %/ ev., 2,91% kath., 0,07 % \. christl. u. 1,28 9% jüd.; Landbevölkerung: 41731 oder *68,0 9% der Kreisbevölkerung, darunter 99,30 9/0 ev.,, 0,52% fkath. u. 0,18 % jüd. — 30) Stadtkreis Guben. Bevölkerung: 27 091, darunter 94,63 9/0 ev., 3,65.%/a kath., 0,92% \. chriftl., 0,79 9% jüd. u. 0,01 9% and. u. unbest. Bekenntn. — 31) Landkreis Guben. Be- völferung: 42444, darunter 95,44% ev., 4,14% fath., 021% \# driftl. u. 0,21 % jüd. — Stadtbevölkerung : (Fürstenberg a. d. Oder) 3589 oder 8,5 % der Kreisbevölkerung, dar- unter 88,13 % ev., 10,37 9% fath., 0,22 %o \. hriftl. u. 1,28 9% jüd.; Landbevölkerung : 38 855 oder 91,5 %/ der Kreisbevölferung, darunter 96,12 % ev, 3,56 % fath., 0,21 % f. christl. u. 0,11% jüd. — 32) Kreis Lübben. Bevölkerung: 34716, darunter 98,74 9/6 ev., 0,94 9/0 kath., 0,01 % \. chriftl. u. 0,31% jüd. — Stadtbevölke- rung: (Friedland i. d. Nieder-Lausiß : 1126, Lieberose: 1662 uud Lübben: 6071) 8859 oder 25,5 9/% der Krel8bevölfkerung, darunter 96,17 %/o ev., 2,71 9/0 fath., 0,02% f#. ristl. u. 1,10% jüd.; Landbevölkerung : % 857 oder 74,5 % der Kreisbevölkerung, darunter 99,62 9% ev., 0,34 % fath., (1) f. dchriftl, u. 0,04 °/% juüd. — 33) Kreis Luckau. Bevölkerung: 63 420, darunter 99,08 % ev., 0,81 %/o fath., 0,04 9% \. bristl. u. 0,07% jüd. — Stadtbevölkerung: (Dobri- lugk: 1481, Finsterwalde: 7564, Golssen 1577, Kirchhain i. d. Lausiß: 3525, Luckau: 4696, Sonnewalde: 1152) 19 995 oder 31,5 9% der Kreis- bevölkerung, darunter 97,90 9/0 ev., 1,86 9/0 fkath., 0,08 #. rift. u, 0,16 9/0 jüd.; Landbevölkerung: 43425 oder 68,5 °/9 der Kreis- bevölkerung, darunter 99,62 9/0 ev., 0,32 % fath., _0,93 % \. christl. und 0,03 %/0 jüd. — 34) Kreis Kalau. Bevölkerung: 55 024, darunter 98,50 % ev., 1,45 %o kath, (1) #. christl., 0,05% jüd. u. (2) and. u. unbest, Bekenntn, — Stadtbevölkerung: (Drebkau : 1153, Kalau: 2937, Lübbenau: 3647, Senftenberg: 3198 und Vetschau: 2673) 13608 oder 24,7% der Kreisbevölkerung, darunter 97,479%/0 ev, 2,389/o fath., 0,14% jüd. u. 0,01% and. u. unbest. Bekenntn. ; Landbevölkerung: 41416 oder 75,39% der Kreisbevölke- rung, darunter 98,84 9% ev., 1,14% kath. (1) f. christl., 0,02 9% jüd. u. (1) and. u. unbest. Bekenntn. — 35) Stadtkreis Kottbus. Bevölkerung: 28 249, dar. 94,46 9/0 ev., 3,66% fath., 0,67 % \. dristl., 1,20% jüd. u. 0,01% and. u. unbest. Bekenntn. — 36) Landkreis Kottbus. Bevölkerung: 51528, darunter 99,04 % ev., 0,41% fath., 0,48% #. cristl. u. 0,07% jüd. — Stadtbevöl- kerung: (Peiß) 3688 oder 7,29/o der Kreisbevölkerung, darunter 98,02 %/ ev.,, 1,33 9% fath., 0,279%/6 \. christl. u. 0,38% jüd.; Landbevölkerung : 47 840 oder 92,89/0 der Me Ea, darunter 99,12 % ev., 0,33 %/o fath., 0,509/o\. christl. u. 0,05 %/ojüd. — 37) KreisS orau. Bevölkerung 100 803, darunter 95,60 9/60 ev, 3,86% fath., 0,24 9% \. christl., 0,29 9% jüûd. u. 0,1 9% and, u. unbeft. Bekenntn. — Stadtbevölkerung : (Christianstadt: 1660, Forst: 18 641, Gassen: 2025, Pförten: 1023, Sorau i. d. Nieder-Lausitz: 13 665 u. Triebel: 1657) 38 671 oder 38,4 9% der Kreisbevölkerung, darunter 92,07% ev., 6,75 9/0 fkath., 0,54 %/o #. christl., 0,63 %/o jüd. u. 0,01 °%/% and. u. unbest. Bekenntn. ; Landbevölkerung: §2132 oder 61,6 9 der _Kreisbevölkerung, darunter 97,79 9/0 ev., 2,06 9/o kath., 0,05 %/o \. échristl. 0,09 9% jüd. u. 0,01% and. u. unbest. Bekenntn. — 38) Kreis Spremberg. Bevölkerung: 25 119, darunter 97,59 9% ev., 2,20 9/0 fath., 0,04 9% \, chriftl, 0,149 jüd. u. 0,3% and. u. unbest. Bekenntn. — Stadt- bevölkerung (Spremberg) 16 999 oder 43,8 %/ der Kreisbevölfkerung, darunter 96,37 %o ev., 3,18 9% fath., 0,09% \. chriftl,, 0,30% jüd. u. 0,06% and. u. unbest. Bekenntn. ; Landbevölkerung : 14 120 oder 96,2 9/0 der Kreisbevölkerung, darunter 98,54% ev., 1,44 9%/ kath., 0,01 2% \. chriftl. u. 0,01 9/0 jüd.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
osen, 30. Mai. (W. T. B.) Die Generalversam m- Let L Gesammtvereins der Nen Vereine Deutschlands, dessen Protektorat Se. Majestät der Kaiser übernommen, findet hier am 10., 11. und 12. September statt.
— Sigzungsberihte der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Berlin, Verlag der Kgl. Ak. d. W.; in Kommission bei Georg Reimer. — Heft 15, vom 22. März, enthält den Beriht über die Sißung zur Feier des Gedächtnisses Sr. Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm, und zwar die Gedächtnißrede des vorsizenden Sekretars Hrn. Mommsen, sowie die an Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta und an Se. Majestät den Kaiser und König Friedri gerich- teten Ansprachen. — Die Nummern 16, 17, vom 5. April, 18, vom
12. April, und 19, 20, vom 19. Uo enthalten aus\{ließlich Arbeiten ü
. Kronecker, und zwar: über die arithmetishen Säße, welche R Diriblet in seiner Breslauer Habilitations\rift entwickelt hat, weitere Bemerkungen über Dirichlet's leßte Arbeiten, und zur Theorie der allgemeinen komplexen Zahlen und der Modulsysteme. — Im Verlage von E. Baensch jun. in Magdeburg erschien: „Die brandenburgishe Kriegs8macht unter dem Großen Kurfürsten“. Quellenmäßige Darstellung aller einzelnen, in der Zeit von 1640 bis 1688 bestehenden kurbrandenburgishen Regimenter und sonstigen selbständigen Truppenkörper nebst den Festungen, der Marine 2c. Mit einer Beigabe bisher ungedruckter Urkunden, sowie von 127 Ranglisten und Musterrollen. Bearbcitet von George Adalbert von Mülverstedt, Königlibem Staats-Archivar und Geheimem Arciv-Rath. (53 Bogen, f}. Velinpapier. Preis 12 4) — Inhalt: Einleitung. — Die einzelnen Regimenter und sonstigen jelbständigen Truppenkörper. — Die Landmilizen, Dienstpflichtigen oder Wibranzen. — Die Festungen. — Gouverneure von Berlin. — Der Generalstab. — Die General-Quartiermeister. — Die General- Adjutanten. — Die Marine. — Urkundliche Beilagen. — Ranglisten und Musterrollen, — Landmiliz des Herzog- thums Preußen 1644 und 165. — Zusäße zu den Ranglisten. — Natträge zu allen Hauptabtheilungen. — Die geringe Berücksichtigung, welche die bis zum Tode des Großen Kurfürsten reichende erste Periode der preußischen Militär- und Armee- geshichte, obwohl sie die Grundlage für die häufig und eingehend behandelte Kriegsge|chihte jener Zeit bilden sollte, gefunden hat, erweckte das Verlangen nah einem ausführlidzen Werk, welches die während der ruhmreihen und langen Regierung des Kurfürsten Friedrih Wilhelm bestehenden militärischen Orgauisationen nahweist und ihre Geschichte behandelt. Der durch andere Arbeiten auf dem Gebiet der preußischen Militärgeshihte bekannte Verfafser hat es auf sih genommen, dur ein Werk dieser Art die unbestreitbare Lücke in der Mteratur auszufüllen, und es ist ihm gelungen, dasfelbe, welches also nach Form und Inhalt keine Vorgänger hat, gerade zu der Zeit zu vollenden, wo die zweihundertste Wiederkehr des Todestages Kurfürst Friedrich Wilhelm's, den Mit- und Nachwelt mit dem Beinamen des „Großen“ feiern, des zweifellosen Begründers der Größe und Macht- \stelung unseres Staats, des Schöpfers der ständigen Kriegsmacht reußens, des Rer der Ehre des deutschen Namens, gefeiert wurde. Di Hauptaufgabe, deren Lösung der Verfasser sih mit außerordent- lihem Fleiße unterzogen hat, bestand in der Ermittelung aller ein- zelnen selbständigen Truppenkörper (mit Einschluß der Artillerie, der äger, Husaren und Ulanen), welche die Kriegsmaht des Großen urfürften während seiner Regierungszeit gebildet haben, ohne dabei die Festungen, die Ingenieurs und die Marine zu übergehen. Mehr als 420 folcher Formationen haben sich nachweisen lassen. Ins- besondere ist es dem Autor darum zu tbun gewesen, neben den in der erforderlichen Kürze mitzutheilenden, aber mit manchen bisher unbe- kannten Notizen bereiherten Biographien der bezüglichen Chefs vor- nehmlich die Geschichte der Stiftung und des Endes jedes selbftändigen Truppentheils auf Grund der Quellen zu untersuhen und festzustellen, aber auch der jeweiligen Stärke und den Standquartieren der einzelnen Regimenter, Escadrons und selbständigen Compagnien die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen. Diese Armee ist es werth, in allen ihren
Griftl. u. 0,96% jüúd.; Landbevölkerung 32777 oder 65,1% der
Einzelheiten gekannt zu werden; es ift die Abtragung einer Dankes-
uld, zu lernen, daß nicht allein Männer wie Derfflinger, Sparr, [6 Prinz von Homburg, Mörner und Treffenfeld — mit deren Namen gemeinhin die Kenntniß der Heerführer des Großen Kurfürsten abschließt, — es waren, welhe mit ihren tapferen Schaaren dem Namen des Helden von Warschau, Fehrbellin und Splitter die Un- sterblihkeit erringen halfen, sondern daß sein Heer noh viele andere trefflihe und enlrrgileinie Feldherren aufweist, die durch die Erfolge ihrer Thaten si verewigt haben. Dem mehr als 500 Seiten füllenden ersten Theile des Werkes, welcher — in alphabetischer Ordnung nach den Namen der Chefs — abschnittweise die einzelnen Truppenkörper der bran- denburgischen Armee in der Zeit von 1640 bis 1688 (abgesehen von den besonders behandelten Landmilizen, Festungen 2c.) umfaßt, {ließt sih eine niht unbeträhtlihe Anzahl von bisher (mit Ausnahme dreier) ungedruckten Urkunden an, deren mehrere (Kriegs-Etats und Armee- listen) von hoher Wichtigkeit für die Heeresgeshichte sind, während eine Reihe hier zum ersten Male publizirter Aktenstücke den_meister- haften Vormarsch des Kurfürsten aus Franken wider die Schweden im Jahre 1675 und die ihm dabei von gewisser Seite drohenden Schwierigkeiten in einem ganz neuen Lichte darstellt. Es folgen noch 127 Ranglifsten und Musterrollen von Regimentern und sonstigen Truppenkörpern, die meistens aus den Kriegsjahren des Kurfürsten stammen und die Namen eines sehr großen Theils seiner Offiziere und ihnen in ihren Chargen Nabestehender enthalten. Mit diesem bisher noch fast ganz unbekannten Material hat der Verfasser es möglich gemacht, die Anfänge der kciegerishen Laufbahn Vieler, die später zu_ höheren Chargen aufstiegen, zu verfolgen, und den zeitigen Offizieren der preußishen Armee die Gelegenheit geboten, Träger ihrer Namen schon in den Reihen des sieg- reihen brandenburcischen Heeres vor 200 _ Jahren E genauer Angabe der Truppentheile, denen sie angehörten, nachweisen zu können. Von der fritishen Gründlichkeit des Autors legt der Umstand Zeugniß ab, daß seine Angaben überall mit dem Nahweife der von ihm benußten mannigfaltigen Quellen bzw. mit Anmerkungen erläuternden Inhalts begleitet sind. Das Werk, dessen seines Gegen- standes würdige Ausstattung \sih die Verlagshandlung hat angelegen sein lassen, wird das Interesse an der heimathlihen Geschichte er- höhen, das Andenken an die ruhmreihe Vergangenheit unserer vater- ländishen Armee erneuern und einer genauern Kenntniß ihrer Be- \chaffenheit unter dem wahren Begründer der Machtstellung Preußens i bereiten. E 20 neueste (11.) Heft der „Wiener Mode“ ist wiederum reih an vorzüglihen Illustrationen. Das Beiblatt „Im Boudoir* bringt eine interessante Erzählung von Ernst Ziegler mit zwei Illustrationen, ferner ein anmuthig illustrirtes Kärntnerlied von Koschat, sowie eine Menge von vershiedenartigen Aufsäßen und Ge- dihten. Ein anschauliher Schnittmusterbogen erhöht den prak- tishen Werth des Hefts. L H — Von dem B, „Die europäischen Heere der Gegen- wart“ von Hermann Vogt, illustrirt von Richard Knötel (Rathenow, Max Babenzien), ist der Schluß, Heft 26 und 27, er- schienen. Dasselbe enthält oie vergleichende Sa as der Stärke aller europäischen Heere und der auf ihre Unterhaltung ver-
deten Summen. e i — Die am 2. Juni ersheinende Nr. 2344 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Frühling. Original- zeihnung von St. Rejhan. — Die Trauung des Prinzen Heinrich von Preußen mit der Prinzessin Jrene von Hessen in der Schloß- kapelle zu Charlo‘tenburg am 24. Mai. Originalzeichnung VoR H. Lüders, — Schloß Erdmannsdorf in Schlesien, die Sommer- residenz des Prinzen und der Prinzessin ba von Preußen. — Kaspar von Zumbush, der Shöpfer des Maria Theresia-Denkmals in Wien. — Die Enthüllung des Maria Theresia-Denkmals in Wien am 13. Mai. Originalzeihnung von W. Gause. (Zweiseitig.) — Das Julius Mosen-Denkmal für Plauen i. V. — Kloster Lehnin vor der Restauration. — Martha Remmert. — Glückliche Menschen. Gemälde von Th. von der Beek. — Das Keulenshwingen.
18 Figuren, u. \. w.
Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen.
Oesterreih-Ungarn Dur Verordnung der österreihishen Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 19. Mai 1888 sind die unterm 14. Juli 1883, 1. Juli, 18. August und 11. Sep- tember 1884, sowie unterm 8. September 1885 erlassenen Ver- bote der Ein- und Durchfuhr von Hadern, ‘altem Tauweck, für den Handel bestimmten alten Kleidern, gebrauhter Leibwäshe und ebrauhtem Bettzeuge aus Egypten, Frankreih, Algier, Tunis, Stalien, Spanien und Gibraltar aufgehoben worden. (Vergl. „Reichs-Anzeiger“ Nr. 134 vom 24. Mai 1888.) Portugal. i a Durch eine unterm 21. Mai 1888 veröffentlihte Verfügung des Königlich vortugiesishen Ministeriums des Innern ift der Hafen von Manáos für von Geldfieber verseucht erklärt worden. ch D s Ronielid dänischen Justiz-Mini urch Bekanntmahung des Königli dänischen Justiz-Mini- as Va 19, Mai 1888 sind mit Rücksiht auf den Ausbruch der Blattern in Grimsby gegenüber den aus diesem Hafen kom- menden Schiffen die geseßlihen Bestimmungen über gesundheits- polizeilide Untersuchung, fowie das Einfuhrverbot in Betreff ge- brauhter Leinwand, gebrauchter Kleider, Betten u. \. w. in Kraft geseßt worden.
Land - und Forstwirthschaft.
Deutsche Jäger-Zeitung, Organ für Jagd, Fischeret, Zut und Bir von Jagdhunden. (I. Neumann, Neudamm.) Nr. 18. — Inhalt: Ueber Entzündung und Verbrennung der verschiedenen
ulversorten. (Schluß.) Von E. Thiel. — Das deutsche Derby bei Bad Elmen den 30. April 1888. Von E. S. (Séhluß.) — Ein Iagdausflug nach dem Kaukasus. Blätter aus meinem Tagebuch. Von E. L. L. (Fortsezung.) — Ueber den diesjährigen Zug der Steppenhühner. Von Dr. Ernst Shäf. Von Ed. Pfannenshmid. — Zu „Aufgebaumte Bekassine“ in Nr. 15 Band XI der „Deutschen Jäger-Zeitung“. Von —oe—. — Was alles auf die Hasenquäke „reinfällt“. Von Reichart. — Zu spät aufgestanden! Von Jul. Müller. — Ein fashionabler Jagdverein. Von X. — L im Scußbezirk St. Andreasberg, Oberharz, erlegt. Von v. d. Horst. — Vereins-Nachrichten. Termin und Tagesordnung der dreizehnten Generalversammlung des Jagdshutz-Vereins der Rheinprovinz. — Jagdschuz-Verein .der Rheinprovinz. Zusammenstellung der 34 Lokal- vereine im April 1888. — Vom „Verein zur . Züchtung deutscher Vorstehhunde“ in Aussiht genommene Preis- und Gebrauchssuche für deutshe Hunde in Hamm in Westfalen. 2c.
Gewerbe und Handel.
Ueber die Gewinnung des Bernsteins in Ostpreußen, seine Verarbeitung und den Handel damit, von der Ordenszeit bis zur Gegenwart, bietet ein bei Fisher in Jena ershienenes Werk von W. Tesdorpf interessante Mittheilungen. Die Gewinnung des Bern- steins wurde danach vom Jahre 1264 bis zum Jahre 1811 als Regal vom Staate selbst besorgt. Von 1811 bis 1837 hatten einzelne Generalpähter, von 1837 bis 1867 die Strandbewohner dieselbe in Binten: Seit 1867 trat dann durch Einführung der Baggerei, der
aucherei und des Bergbaus ein großer Aufshwung ein. Der fiskalische Jahresertrag des Bernsteinregals von 1770—1866 bezifferte \sih auf durchs{nittlich :0—40 009 Æ und stieg bis 1885 auf ca. 750 000 M Der fiskalishe Jahresertrag aus der Strandnuzung betrug von 1864 bis 1879 ca. 27 700 M, seitdem abnehmend bis 11039 A, aus dem Tagebau 1867 bis 1876 durchschnittlich 33 787 4, aus dem Tiefbau Palmnicken_ in den Jahren 1874 bis 1884 270 200 4, aus der Baggerei Schwarzort in den Jahren 1864 bis 1884 durch{scnittlich 142 700 Æ, aus den Tauchereien Brüsterort und Palmnicken in den
Jahren 1869 bis 1884 durhschnittlich 25 180 A In den Jahren