1908 / 259 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Nov 1908 18:00:01 GMT) scan diff

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Berlin, den 2. November 1908.

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volle Mark abgerundet mitgeteilt, Der Durhshaitt3preis

Kaiserliches Statistisches Amt. van derx Borght.

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24. 10.

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wird aus ben unabgerundeten Spalten, daß entipreh:ader

24. 10.

Feilen berehnet.-

ericht fehlt.

Steigerung der Einkommensteuer berechtigt uns zu der Hoffnung, daß diese Steigerung auch weiter anhalten wird.

urücckzuführen ,

/ vir auch bei ter Eijenbahn bald wieder in die berkenne ih A, t die falsche Wirtscha a

D ehnlihes auch

minister proklamiert den Grundsay, daß neue dauernde Ausgaben ohne eue dauernde Einnahmen nicht bewilligt werden sollen.

[diese Frage hier verhandeln sollen, bevor wir den Etat für 1909

roßen sparen,

FSinkommensteuer haben Halten, auf die Pinsichtlih der Einkommensteuer ift \{chärfere üroßen

Dis 6 9% Abg, Las wollte, müssen uns au gewisse Reserve für die Zukunft vorbehalten. Wrenze von 7000 4, bei der die Steuererhöhung beginnen soll,

Pegründete der Finanzminister mit der dem Mittelstand entgegen- Jubringenden Rücksiht. MWittelstandes in Betracht, denen die Zahlun Diesem Augenblick außerordertiich {wer fallen würde. P TTRLRRag e über das Kinderprivileg bringen eine Verschlehterung Yege über Pmächftniedrige

Tabakanbau im deutschen Zollgebiet im Jahre 1908. Vorläufige Nackweisung.

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darauf hinweisen, daß troß des hohen Getreidezolles enorme Getreide- der Pr von und nah dem Auslande ein- und ausgeführt werden. Wäre

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Grund der mit Tabak bepflauzten Grundstücke

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der Preis des Getreides durch die Zollerhöhung J außerordentli gefteigert worden, so wäre die Ausfuhr um . In Danzig und Stettin haben nicht einmal genügend Schiffe für die Ausfuhr beshafft werden können. Was die Vorlage selbst betrifft, so find

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wir der Meinung, daß es fih nicht empfi-hlt, dieses wichtige Ges zu rasch durchzuberaten. Wenn der Abg. Wiemer empfohlen hat, ves

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landwirts{aftlihen Besiß zur Ergänzungssteuer mehr heranzuziehen, jo hat er wahrscheinlich vergefsen, daß dieser Besiy mit Schulden stark überlastet ist. Soll der Landrat diejenige Fühlung mit feinem Kreise behalten, die für ihn absolut notwendig ist, dann muß ec au den Vorsitß in der Veranlagungskommission behalten. Hinsichtl

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der Deckungsfrage verwies der Finanzminister auf die 77 Millionen, die bereits im Etat stehen. Diese Deckung {webt aber in der Luft, weil sie durch den Niedergang der Eisenbahneinnahmen absorbiert ift. Zu meinem Bedauern habe ih gehört, daß mehrere Fraktionen, au- die Freikonservativen, die Zuschläge zur Einkommensteuer verwerfen. Die Sache ift doch für uns niht überrashend gekommen, der Finanzminister hat uns, als die Frage der Beamténbesoldungs- erhöhungen zuerst auftauhte, in der Budgetkommissiofi vorbereitet. Gewiß würde es manhem Steuerzahler außerordentliß angenehm sein, wenn man ohne diese Zuschläge auskommen könnte. Wenn man aber diese Zuschläge ablehnte, so müßte eine Anleihe aufgenommen werden, und das wäre bei dem erbärmlihen Stand unserer Anleihen im Reiche und in Preußen im höthsten Grade bedenklich. Meine politishen Freunde würden also diesen Weg nicht betreten, \o

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Ä Deutsches Zollgebiet. . .

Berlin, den 2. November 1908.

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

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Preußischer Landtag. : Haus der Abgeordneten. 1 7. Sigzung vom 31, Oktober 1908, Vormitiags 10 Uhr. 2 (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

E Ueber den Beginn der Sißung if in der vorgestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. : E Das Haus seyt die am Freitag abgebrochene gemein- pafiliche erste Beratung des Geseßzentwurfs, betreffend j Abänderung des Einkommensteuer- und des Ergänzungssteuergeseßes, und des Entwurfs eines D cfellf aftssteuer ces fori.

© Abg. Dr. Wiemer (fr. Volksp.): Der Finanzminister wird mit “dem bisherigen Verlauf der Debatte niht zufrieden sein, denn auch die Zustimmung meiner Freunde kann ih ihm nit in Aussicht Fellen. Schon in seiner einleitenden Rede stieß der Minister bei der Darlegung feiner E auf Zurückbaltung und Schweigen heim Huuse. Seine Steuervorschläge haben in weiten Kreisen Mnbehagen erweckt, namentliGh in den Kreisen des Hand- Mwerkerstandes und auch der Arbeiterschaft, die sich darüber be- schweren, daß immer von den Beamten die Rede ift, niht aber L denen, die die für die Besoldungserh8hung erforder- Aihen Mittel in Steuern aufbringen sollen, obwohl fie unter Fben Folgen der Teuerungspolitik ebenso wie jene zu leiden haben. FDaß für die Beamten ein Ausgleih geschaffen wird, ist niht bloß hr, sondern auch ein Staatsinteresse, denn wir alle müssen fordern, daß unser großer Beamtenapparat leistungsfähig und dienstfreudig er- Mhalten wird. Wenn der Minister die Diskussion über die erforder- HAichen neuen Lasten mit dem Machtwort abzukürzen versuchte, daß die TBesoldungserhöhung nicht e:folgen würde, wenn man die neuen Steuern nicht bewilligt, so entgegne ich: So scharf schießen die Preußen nicht, Herr Finarzminister! Auch nicht in Steuer- Machen ! Die Erwiderungen der Abgg. Friedberg, Herold und auh Mon Zedlig haben schon gelegt. daß dieser Schreckshuß wirkungslos verpufft ist. Der Nachweis der Notwendigkeit des für bas laufende Jahr 1908 geforderten Steuerzuschlages ist noch nit geführt. Gegen solhe Vorschläge aber müssen wir uns allgemein hon jeßt aussprehen, und sie find zudem ein testimonium pauper- atis für die Regierung und das Haus. Bei den Einnahmeschätßzungen Mt der Finanzminister wirklich zu vorsichtig gewesen ; die natürliche

Die Mindereinnahmen bei der Eisenbahn find zum Teil auch auf eine falsche Tarifpolitik sowie auch auf die verkehrte Fahrkartensteuer. ei der Wellenbewegung in den wirtshaftlihen Konjunkturen werden öhe kommen. Gewiß poliuik allein nicht

tlihen Verhältnisse maßgebend ist, wir sehen in anderen Ländein. In unserem Etat treten aber Mehrautgaben auf, die eine direkte Folge der Verteuerung nd, welche die Zollpolitik herbeigeführt hat, so die Lohnerhöhungen it 76 Millionen, die der Eisenbahnminister berührte. Der Finanz-

unsere wirtf\

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erstanden; daß wir über

aber das ist ja eben das Mißliche,

halten haben. Das Haus Veränderungen der Hand, die

den Ausgaben

pflegt ja an dem Etat keine vorzunehmen, aber es hat es d Einnahmen anders zu normieren, au hon in diesem Etat für 1909 zu namentlich durch Vereinfahung des Beamtenapparates. Wegen die etwaige Absicht, die Vorlage mit einer gewissen Hast zu Sledigen, würden wir Ginspruch erheben. Eine Quotisierung der wir von jeher . für notwendig ge- und gerade die jeßigen Erfahrungen beweisen, daß man Dauer ohne Quotifierung überhaupt nicht auskommt. Ferne der

Einkommen über 100000 Æ# au in unseren reisen stets gefordert worden. Ih würde aber nicht jetzt gehen, wie es der denn wir

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Aber auch bei 7000 4 kommen Kreije des höherer Steuern in Die neuen

dem jeyigen Zuj and. Die Heruntersczung in die Stufe sou Tünftig erft bei tei Kindern,

die Einkommensgrenze von 2000 auf 4000 „6 erhöhen, so würde der finanzielle Effekt niht erheblich sein, die Wohbltaten aber weiteren Kreisen zugute kommen, denen man fie wohl gönnen könnte.

ch erinnere nur daran, daß z. B. die Lehrer für die Zukunft 2400 4 erhalten sollen. Gegen die Art der Gesellshafts\steuer haben wir eine Reihe E Bedenken. Wir haben bei dem Gese über die Ge- sellshaften mit beshränkter Haftung seinerzeit vorausgesagt, daß ch eine Tendenz derselben für die Umwandlung in Aktiengeselishaften be- merkbar machen würde. Kommt die jeßige Vorlage zustande, so werden wir eine Rückentwicklung bemerken können. Bei der Ein- beziehung der Genossenschaften in das Geseg soll man das soziale Moment nicht aus deù Augen lassen. Die Be- Ciudung der Vorlage spricht hâäufi davon, daß diese

teuer ein Mittel lein foll, die Gesamtlast in angemessener Weise zu verteilen, Das ist doch nur eine Redewendung. Jn Wahrheit handelt es sich um einen gehörigen Aderlaß der kapitalijtishen Affsoztationen. Diese sind doch niht um der juristischen Person willen, sondern wegen des Einkommens der physishen Personen gegründet. Wenn, wie der Finanzminister behauptete, etne solhe Steuererhöhung für die Aktionäre wirtshaftlich niht fühlbar wäre, dann wäre aller- dings das Ei des Kolumbus auf steuerlihem Gebiet erfunden. Von ¡wei Aktiengesells haften hier in Berlin müßte die eine anstatt 210 000 in Zukunft 340000 &# Steuern aufbringen, und die andere, die jeßt 270000 M zahlt, ungefähr 700000 mehr. Daß dadurch die Konkurrenzfähigkeit auf dem Aus- land8markt leiden könnte, hat {hon der Abg. von Zedliß erwähnt. Wir würden hier außerdem niht eine Auswanderung aus dem Reich, fordern aus Preußen in andere Bundesftaaten, die eine solche Ge- ellshaft3besteuerung nit kennen, erleben. e die Vermögenssteuer können fih auch meine Freunde erklären. on den 45 Millionen, die sie erbringen soll, entfallen nur 7,5 nach der Mitteilung des Finanzministers auf den landwirtshaftlih-zn Befiß. Wir wünschen, daß sowobl bei der Vermögens- wie bei der Einkommensteuër die Landwirtschaft etwas gleihmäßiger und threr Leistungöfähigkeit mehr entsprehend erangezogen wird. Zur Deckung für die Forderungen diejer Vorlagen gibt es noch andere Mittel als Erhöhung der Einkommen- und Vermögenssteuer und die Gesellshaftsfteuer. Aus dem geseßlihen Einkommen der Gesellshaften wird sich {on ein Mehrertrag ergeben, wenn sie dem veränderten Tarif unterworfen werden. Von großer Bedeutung würde eine andere Gestaltung des Eisenbahnetats sein, Das Extra- ordinarium muß mehr auf Anleihen verwiesen werden, denn es stellt werbende Anlagen dar. Eine feste Grenze zwischen den Eisenbahn- einnahmen und Staatteinnahmen würde ih \{chon aus konstitutionellen Gründen niht gutheißen, weil sie das Bewilligungsreht der Vo ks- vertretung beshränken würde. Herr Friedberg bemängelte mit Recht die ungleihe Veranlagung der Eirkommensteuer; wir wollen auch Gleihmäßigkeit und Gerechtigkeit in der Veranlagung und unter- stüßen den Vorschlag, die Veranlagung finonztechnishen Beamten zu übe:itragen. Eine \chärfere Heranziehung der ländlichen Bezirke ist \{on deshalb erforderlih, weil fie bei der Wahl- kreiseinteilung Vorrechte genießen, wäh1end die Städte die Haupt- steuerlafff tragen. Dur die Steuererhöhung wird der pluto- kratishe Zug unseres Wahlrechts noch verschärft; deshalb muß bald über die Wahlrehtsreform Klarheit geschaffen werden. Die Thronrede selbst nennt sie die wi iuste Forderung. Herr von Zedliß hat es damit nicht eilig. Der Landtag kann ja auch ein shnelleres Ende nehmen als nah dem natürlihen Verlauf der Dirtge; nach der Erklärung des Finanzministers fällt ja die Besoldungs- vorlage, wenn die Deckungsfrage niht gelöst wird, es kann also zu Konflikten kommen. Herr Dr. Arendt ist {on anderer Ansicht als [n Pren) von Zedliy und tritt in etner Zeitschrift für die geheime

ahl ein. Die „Konservative Korrespondenz“ nennt das j tige Wahl- recht einen Hort der besizenden Arbeit; das ist ebensowenig richtig wie die frühere Aeußerung vom Hort des Mittelstandes. Denn das Wahlrecht stuft fih niht nah Arbeit und Intelligenz, sondern nach der Steuerleistung ab. Weil diese Tendenz dur die Steuervorlagen noch verstärkt wird, wünschen wir, daß wir uns bald in dem Entschluß zu- fammenfinden, das Wahlreht auszubauen und umzugestalten zu einem Hort der Gerechtigkeit.

Abg. von Arnim-Züsedom (oui): Der Zusammenhang des Wahlrechts mit der Deckungsfrage und der B soldungsfrage ist ein außer- ordentlich loser, ein so loser, daß ich der Versuhung widerstehen muß, auf die Frage zurzeit einzugehen. Ueberrasht hat mi, daß der Abg. Wiemer der deutschen, unserer Wirtschaftspolitik vorgeworfen hat, sie sei die Veranlassung gewesen, daß große Mehrausgaben für Beamtenbefoldungen gemacht werden müssen. Infolge der koloffalen Ausbeute, welhe durch die veränderte Wirtschafts- politik herbeigeführt worden ift, find die Löhne für die Arbeiter enorm geftiegen, und das ist der Grund, daß nun auch die Beamten- besoldungen ene worden. Im Auslande ift es doch ebenso, nur

unerfreulich auch die Deckung im Wege des Zuschlages zur Einkommen- steuer ist. Was die Gestaltung der Einkommensteuer betuifft, \o muß ich mi ent’chieden dagegen erklären, daß eine Erhöhung noch über die Grenzen der Vorlage hinaus im Sinne des Abg. Herold vorgenommen wird. Die vorgeschlagenen Säße m

ihrer Progression sind bereits so hoch, daß meine Fraktion niht weiter gehen kann. Einer befseren Gestaltung des Kinder- privilegs sind wir? niht abgeneigt, man muß aber auch d@æ Maß halten. Was die Gesellschaftssteuer betrifft, so hat der Finanzminister zu meinem Bedauern eine Frage nicht beantwortet, welche seitens des Hauses an ihn gerihtet wurde. Ja der Begründung der Vorlage wird angeführt das Verhältnis, in welhem in den letzten 15 Jahren die einkommenfteuerpflihtigen Uebershüfse vor deren Kürzung um 3F 9% des Grundkapitals der in Preußen ein- kommensfteuerpflihtigen Aktiengesellshaften und Kommanditgesell schaften auf Aktien gestanden haben, und daraus der Schluß gezogen, daß der Tarif so eingerihtet werden müsse, daß für Vereinigungen mit einem steuerpflihti,en Gewinne von 11 9% des Grundfapitals die Ge- sellshaftssteuer 6 9/9 des Gewinnes beträgt. Es ift nun die Frage, ob bei dieser Statistik auch die Gesellschaften berüdckfihtigt find, welche gar feinen Ertrag geben. Wäre dies der Fall, dann wäre die Durchschnittsdividende von 11% zu hoch gegriffen, und „ebenso der Steuersay. Es wäre dann zu erwägen, ob der Höhsisatz unter allen Umständen aufrecht zu erhalten ist. Bei Dividenden von 20 9/9 und darüber können allerdings noch böhere Säße eingestellt werden. Jedenfalls ift das vorgelegte Material noch niht ers{chöpfend.. Der Vorschlag des Abg. Herold, die Konsumvereine nicht mit ein- zuziehen, bedarf der Erwägung, ebenso, ob die Genossenschaften, Moa sie über den Kreis ihrer Mitglieder Geschäfte machen, er- aßt werden können. Was der Abg. Friedberg in Bezug auf eine andere Gestaltung des Eisenbahnetats vorgeschlagen hat, ist für uns niht akzeptabel; dieser Vorschlag“ würde den Einfluß des Finanzministers auf die Eisenbahnverwaltung ausschließen. Wir weisen deshalb die Einführung einer festen Rente zurüdck: Der Ausgleihsfonds sollte so gestaltet werden, daß größere Ausgaben für zweite Gleise und die Vermehrung von Bahnhofsanlagen aus ihm entnommen und nicht auf dem Wege der Anleihe gedeckt werden. Es wird noch viel zu viel auf Anleihe genommen und da- durch ein nationales Unglück Herhetgettnes: Wie viele Verluste haben nicht bereits eine Unmenge kleiner Leute an unseren Anleihen gehabt! Meine politishen Freunde find dafür, daß die Einkommen- und Er- Sue dauernd eingerihtet. werden, lafsen es aber offen, ob an: en von der Regierung vorgeshlagenen Sätzen unter allen Umständen festzuhalten ist, oder ob man nit z. B. unter die Grenze von 7000 6 heruntergehen foll. Diese Grenze halten wir für völlig willkürlich gewählt. Die vielen Petitionen und die Mafsenversammlungen, in denen \ih die Unzufriedenheit- der Beamten widergespiegelt hat, können allerdings dem Votum der Volksvertretung nicht förderlih sein. Generaldirektor der direkten Steuern Wallach: Die Abgg. von Arnim und Friedberg haben Bedenken wegen der Statistik zur Begrün- dung der Gesellschaftssteuer. Die Statistik selbst ergibt, daß diese Bedenken niht begründet find. Wir mußten eine Grundlage dafür gewinnen, wie man den künftigen Steueisay für den Durch itt der Gewinne normieren muß, und waren dazu auf das statiftishe Ergebnis der bis» herigen Einkommensteueryveranlagung angewiesen. Diese Einkommen- steuerveranlagung begreift naturgemäß alle diejenigen Gesellschaften, welche einen Gewinn überhaupt niht abwerfer, nit, diese find also in der Statistik nicht enthalten. Es konnte rur ausgegangen werden von den Gesellshaften, die überhaupt Gewinnüberschüfse liefern. Die Gesellschaften mit Gewinnübershüfsen haben bet 15 Jahren einen Durchschnitt von 10,94 %/%. Auch die Gesellschaften, die künftig keine Gewinne liefern, bleiben unter allen Umständen von der Be- steuerung ausg-\{lofsen. Abg. Dr. Pachnicke (fr. Vgg.): Der Finanzminister bat uns vor die Alternative gestellt: Entweder werden die Steuervo: lagen be- willigt, oder die Beamtengehälter werden niht erhöht! Wie soll ch aber ein Verfafsungsleben entfalten, wenn der eine Faktor der Gesetz- gebung dem andern nit zutraut, I er aus seinen Bewilligungen die Konsequenz zieht ? Die Beamten sollen haben, was für sie wegen der allgemeinen Teuerung und der allgemeinen Hebung des Lebenéstandes erforderlich if. Man erntet jeßt aber nur, was man durch die Uebertreibung der Schutzzollpolitik gesät hat. Wir wollen also das Notwendige bewilligen, wir wissen aber noch nicht, was notwendig ift, und vor allem wollen wir uns durch Preußen die Ne chsfinanzreform nicht verbauen lassen. Es gibt doch auch natürlihe Einnahmesteigerungen. Jährlich wächjt das Nationalvermögen um 2} bis 3 Milliarden. Dann kommen die Betriebsverwaltungen, welhe in ihren Erträgnifsen ein Uebergewiht über die direkten Steuern in Preußen auf- weisen. Warum soll für alle Zukunft eine Steigerung hier aus- geshlofsen sein? Man hat uns 360 Millionen als Mehrbetrag; genannt, um den die Löhne und die Eisenbahnmaterialtienpreise in diesem Ressort gestiegen find; der Finanzminister möge einmal berechnen, wieviel davon auf die Schußzollpolitik zurückzuführen ist. Was uns die Regierung zumutet, sind Steuern auf Vorrat, und solhe find stets vom Uebel. 7 Millionen rechnet ferner der Finanzminister als Mehrbetrag heraus, der auf Preußen dur die Reich finanzreform entfallen soll. Welcher beneidens- werte Optimiemus! Es werden sehr viel mehr Millionen sein. Fast sieht es so aus, als ob man rasch die Hand auf die

ermögenésteuer legen wollte, um sie dem Reiche zu entziehen. Die Linke hat flets das Moment der direkten Besteuerung auch für Reichs wecke stark betont. Die Verbrauchssteuern allein Fônnen das Riesendefizit im Reiche nicht decken. Wäre die Nachläßsteuer niht zu erlangen, so bliebe vielleicht wirklich nur die DEKn Tung der Vermögenssteuer übrig. Daß das Reich allein auf indirekte Steuern angewiesen ifff, ist eine un- rihtige Behauptung, da ein dahin gehender Antrag s\chon bei der Beratung der Reichêverfafssung ausdrücklich abgelehnt worden ist. Die Reicheerbschaftsfteuer ist ja auch nihts weiter als eine inter- mittierende Vermögensf\teuer ; ebenso tellt fich der Charakter der Tantiemesteuer dar. Schon hieraus ergibt sih, daß wir zunächst mit vorübergeheuden Zuschlägen in Preußen operieren müssen, Ob die Steigerung zwischen 10500 und 30500 4 nicht unterbrochen zu werden brauht, ob die prozentuale Es bei 7000 4 anfangen. d a wohl bei

iht, wie jeßt, bei einem Kinde erfolgen. Würde man hier

daß da die Zunahme der Arbeitslosigkeit eine unendlich größere ift in England viermal so groß ist wie bei uns. Jch möchte noch

N das ift alles durhaus diekutabel; auch kanu man sehr en Vermögen von 100000 4 und mehr bis zu 5 9% gehen;

ebenso find wir für das Kinderprivilegium, denn daß Kindersegen ein