1908 / 285 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Dec 1908 18:00:01 GMT) scan diff

t tümer oder Besiger an sihtbarer Stelle mit einer Nummer versehen

ammer sodann die ck» 11—52 der Eventualvorlage T mea va L angenommen hatte, erfolgte die Annahme des gesamten Eventualgeseß entwurfs in namentliher Abstimmung mit 40 gegen 37 Stimmen. Die sozialdemokratishen und freisinnigen Anträge auf Einführung des allgemeinen, gleihen, geheimen und direkten Wahlrechts beziehungsweise auf Wiedereinführung des Wahlrehts von 1868 wurden gegen 5 Stimmen abgelehnt. Die zum Wahl- gesez vorliegenden Petitionen beschloß die Kammer auf sih beruhen zu lassen. Hierauf wurde die Sißung geschlossen.

Württemberg.

Die Kammern sind auf Donnecstag, den 10. Dezember, einberufen. Hamburg.

Das Staatsbudget für 1909 weist, „W. T. B.“ zu- folge, bei einer Gesamtausgabe von 140 610 038 # und einer Gesamteinnahme von 133776 230 4 einen Fehlbetrag von 6 833 808 6 auf. Der Senat will jedoch troßdem keinen höheren Steuersaß als im Uh 1908 beantragen. Von Úeberschüssen früherer Jahre steht noch ein Restbetrag von 1 618 000 6 zur Verfügung.

Deutsche Kolonien.

Durch eine Verfügung des Staatssekretärs des L ei A IC L A vom 65. November d. J. ist dem iskus des Jnselgebiets der Karolinen, Palau, Ap eia und Marschall-Jnseln, vorbehaltlich wohl- erworbener Rechte Dritter, die Sonderberechtigung zum aus\hließlihen Shürfen und Bergbau auf die in§ 1, T und Il der Kaiserlihen Bergverordnung vom 27. Placbiot 1906 bezeichneten Mineralien für das genannte Jnjelgebiet erteilt worden.

Der Kaiserlihe Gouverneur vonSamoa hat unterm 17. September d. J. eine am 1. Oktober in Kraft getretene Verordnung, beireffend die Erhebung einer Wagen- und Fahrrad euer, erlassen, die folgendes bestimmt : 8 1. Für jeden Wagen, soweit er niht zur Fortbewegung ledig- Tlih durch Mer derfraft bestimmt ift, sowie für jedes Fabrrad im Schutzgebiet Samoa hat der Eigentümer oder Besißer tine Steuer zu entridten, die jährli beträgt : für jeden vierrädrigen Wagen 20 , für jeden zweirädrigen Wagen 10 #, für jedes Fahrrad 5 4. 2. Die Veranlagung der Steuer erfolgt für die zweite Hälfte des A L 1908 nach dem Stande am 1. Oktober, füc jedes weitere Rehnungsjahr nach dem Stande am 1. April. Falls ein Wagen oder Fahrrad nah diesem Zeitpunkt steuerpflihtig wird oder aus der Steuerpfliht aussheidet, erfolgen Zu- und Abgangs- stellung der Steuer von dem Bezinne des auf den Eintritt oder das Erlöschen der Steuerpfliht folgenden Kalendervierteljahrs ab. § 3. Zum Zwecke der ersten Veranlagung find sämtliche Wagen und Fahrräder nach dem Stande am 1. Oktober 1908 bei dem Gouvernement anzumelden, und zwar bis zum 1. November 1908. Verpflichtet zur Anmeldung sind die Besißer. § 4. Das Ergebnis jeder Veranlagung ist dem Zahlungspflichtigen bekannt zu machen. Binnen vier Bochen nah erfolgter Bekanntmachung isi die veranlagte Steuer zu entrihten. Im Falle eines späteren Abgangs wird die überbobene Steuer auf Antrag nah Maßgabe des § 2 zurückerstattet. § 5. Der Steuer unterliegen nicht: a. Feldbahnwagen, b. Wasser- und Pflanzung8wagen, die nur zum Betriebe innerhalb der eigenen Pflanzung verwendet werden, c. die dem Landesfiskus von Samoa gehörigen Wagen und Fahrräder, 4. die Wagen und Fahrräder, die gewerbs- mäßig im Schußzgebiet hergestellt oder in dieses eingeführt werden, nre sie fich nicht in Ben g befinden. Die Abgabe eines solchen R esteien Sts ist beim Gouvernement binnen einer Wothe anzu- 6. Jeder fsteuerpflihtige Lastwagen muß vom Eigen-

die von dem Gouvernement gegen Erstattung der Selbst- Die eliefert wird und dauernd zu führen ist. Das gleiche gilt für die steuerpflihtigen Fahrräder. § 7. Wer die in den 88 3 und 5d vorgeshriebenen Anmeldungen unterläßt oder der Vorschrift des § 6 zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 4 bestraft, an deren Stelle im Nichtbeitreibungsfalle Haft bis zu sechs Wochen tritt. Die fällige Steuer ist außerdem zu zahlen.

Nach einem Bericht des Gouverneurs von Samoa hat die von den Eingeborenen erhobene Kopfsteuer im laufenden Jahre, in dem die Taulealea zum ersten Male 10 # pro Kopf zu zahlen hatten, einen Gesamtertrag von rund 105 000 Hi (gegenüber 92 875 6 im Vorjahre) erbracht. Die Erhebung ging glatt von statten.

Oesterreich-Ungarn.

as Regierungsjubiläum des Kaisers Franz

Jof D wurde gestern in allen Teilen der Monarchie und auch im Auslande dur Festgottesdienste und patriotische Ver- anstaltungen gefeiert. Jn der Haupt- und Residenzstadt fanden glänzende Hoffestlichkeiten statt. Der Kaiser, dem auf der Fahrt zur Hofburg begeisterte Huldigungen dargebraht wurden, wohnte, „W. T. B.“ zufolge, mit den Vitgliedern des Kaiser- lichen Hauses dem Hochamte in der Pfarrkirhe der Hof- burg bei. Daran {loß fich die Huldigung der Kaiserlichen amilie in der Hofburg. Der Erzherzog Franz Fer- aae richtete eine Ansprahe an den Kaiser, auf die dieser dankend erwiderte. Sodann nahm der Kaiser die Glüdckwünsche des Hofftaates unter Führung des Ministers des Kaiserlihen und Königlihen Hauses und des Aeußern ic ang von Aehrenthal De Im Stefans- dome veranstaltete der Hofstaat einen Festgottesdienst, dem der hohe Adel, die gemeinjamen _/ Minister, die ósterreichischen Minister, der ungarishe Minister des Jnnern Graf Andrassy als Vertreter der ungarischen Regierung, die Generalität und die Spigzen der Zivilbehörden beiwohnten. Auch das Militär beging den gestrigen Tag durh Festgottesdienste, zu denen die Garnison mit flingendem Spiel ausrüdckte; desgleichen fanden für die gesamte Schulzugend Gottesdienste und Festakte statt. Nachmittags empfing der Kaiser den Reichskriegs- minister Schönaich, den öfterreihishen Landesverteidigungs- minister von Georgi, den Staatssekretär von Bolgár als Ver- Ureter des erkrankten Honvedministers und den Chef der Marine- sektion Grafen Montecuccoli in Audienz. Der Cr none

Schönaih überreichte namens der gesamten ehrmacht unter einer Ansprahe ein Erinnerungszeihen an das Jubiläum. Der Kaiser dankte und betonte in seiner Er-

widerung, daß in den s{hweren Sorgen, die ihn bedrüdten, der Blick auf die Wehrmaht für ihn ein Lichtblick sei. Um 41/2 Uhr fand ein Familiendiner statt, an dem alle in Wien weilenden Erzherzoge und Erzherzoginnen teilnahmen.

estern die Verhängung des Standrehts notwendig gemacht. O find durch Bekanntmachung der Polizei- direktion alle Ansammlungen auf den Straßen untersagt, die Schließung der Haupttore von 8 Uhr Abends an verfügt und jedes öffentlihe Tragen von Vereins- und sonstigen Abzeichen verboten worden. i j Gestern vormittag hatten wieder größere Ansammlungen und Auss\ch Engen Pg TUnDen, über die folgende en des „W. T. B.“ vorliegen: A 2 Dezember. Heute sammelte sch in den ersten Vor- mittags\tunden wieder eine große Menschenmenge, zumeist junge Leute und augenscheinlich zu Audireitungen neigende Elemente, auf dem Graben an. Als dann die Couleurstudenten aus dem Kasino heraus- traten und ihren Bummel beginnen wollten, entstand ein furchtbarer Tumult. QDa die Studenten von der Veranstaltung des Bummels niht abstehen wollten und die Gefahr heftiger Zusammenstöße drohte, wurde zur Räumung des Grabens geschritten. Nach der Räumung wurde der Graben abgesperrt und erst nach 14 Uhr wieder freigegeben. rag, 2. Dezember. Gegen 11È Uhr Vormittags wurde eine ¿wei uts starke ‘Sicherheitswache zu Pferde von etnem etwa 150 Köpfe starken Trupp dun er Burschen in der am Niegerplaß vorbet- führenden Straße mit Steinen beworfen. Die Wache jagte die Burschen auseinander, die über Zizkow flohen. Die dorthin entsandte Polizei fand die Burschen niht mehr. Um 125 Uhr kam es in dem Bezirk Königliche Weinberge zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen Polizeibeamten und Erxzedenten, bei dem viele Personen verleßt wurden. : ; Wie die „Neue Freie Presse“ meldet, ist die Feier der Grundsteinlegung für die deutshe Universität abgesagt worden. Auch in Brünn kam es gestern abend zu Kundgebungen

d Reibungen zwishen Deutshen und Tschechen, sodaß Militär zur Wiederher tellung der Ruhe herangezogen werden

mußte. Frankreich,

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ haben Frankrei und S A einen Handelsvertrag abgeschlossen. Frankreich erhält gegen Weitergewährung seiner iee wertvolle Vergünstigungen hinsihtlih der Einfuhr französi her Weine nah Schweden. a A Auf dem in Paris tagenden Seemannskongreß wurde, obiger Quelle zufolge, gestern beschlossen, sh als „Confédération Nationale des Syndicats Maritimes“ zu organisieren, um die Jnteressen der Syndikate zu vertreten und sih mit allen Fragen, die sich auf die Handelsmarine und ihre s{hnelle Entwicklung beziehen, zu beschäftigen.

Rußland.

Die Reichsduma verhandelte in ihrer gestrigen Sißung über die Bewilligung | von vier Millionen Rubel zur Unter- stüßung der Kirhengemeindeshulen und von sechs Millionen Rubel zur Förderung der allgemeinen Elementarbildung. Ferner wurde über die Einführung der Selbstverwaltung in Sibirien beraten. Die Duma erkannte, nah Meldungen des „W. T. B.“, diese Geseßentwürfe als wünshensweRg und beschloß, sie den entsprehenden missionen zu Ü en, z Ton M Abend g der Düma beantwortete der Gehilfe des Ministers des E. a eine Interpellation über die poli- tishe Polizeîï in Vila; d seinerzeit beshuldigt wurde, zum Zweck der Aufreizung Waffen und aufrührerishe Schriften einge]chmuggelt zu haben. Die Duma nahm s{ließlich eine eberaangekormel zur Tagesordnung an, die die Reorgani- sation der politishen Polizei als wünschenswert bezeichnet, im übrigen aber die Zufriedenheit des Hauses mit den abgegebenen Erklärungen ausspricht.

Jtalien.

Die Deputiertenkammer seßte in der gestrigen Sißzung die Diskussion über den Antrag Fusinato, die Kammer möge der auswärtigen Politik des Kabinetts ihre Billigung aus-

rechen, fort. I Rad ues Bericht des ,W. T. B.* gab der Abg. Galli der Meinuna Ausdruck, daß internationale politische Verträge niht un- verleßlih seien. Gr sprach dann über die Nahteile, die der Berliner Vertrag für Italien îin Gefolge gehabt habe. Die kürzlih erfolgte Verletzung dieses Vertrages habe den bisherigen Stand der Dinge ge- ändert. Der Redner billigte weiter die Unabhängigkeits- erklärung Bulgariens, betonte, daß die Gefahr eines Vor- fioßes Oesterreich - Ungarns nach Saloniki ausgeschaltet sei, und empfahl, die Annexion Kretas durch Griehenland zu be- günstigen. Er forderte die Kammer auf, die Reglerung zu unterstüßen, erklärte dann, die von ODesterreih-Ungarn für die Annexion von Bosuien und der Herzegowina angebotenen Kom- pensationen seien wertlos und beschäftigte fih weiter des längeren mit dem Dreibund. Er bezeichnete es als Pflicht Italiens, in dem Bunde zu verbleiben, bis der Vertrag abgelaufen sei. Später könne man thn unter neuen Bedingungen erneuern oder sich Rußland, Frankrei und England nähern. Einstweilen müsse man dafür sorgen, die Grenze und die Armee zu stärken, damit Italien Hztrr seines Geschickes sei. Der Abg. Baccell i sprach sich für die Politik Tittonis aus und erklärte die gegenwärtige Lage Italiens für besser, als fie es nah dem Berliner Kongreß gewesen. Die Politik Italiens müsse die Interessen des Landes {üßen und si: gleichzeitig mit dem obersten Interesse des Frieders in Einklang bringen. | Der Abga. Sonnino führte aus, er habe in der Vergangenheit die Politik Tittonis bei verschiedenen Gelegenheiten unterstüßt und zwar auf der Grundlage der Erklärungen Tittonis über die guten Beziehungen Italiens zu den übrigen Mächten und über das voll- kommene Œinvernehmen mit Oesterreih- Ungarn über die Balkanfrage, das den Frieden des Landes in Ehren zu sihern s{hien. Auf die Unterredungen auf dem Semmering und in Desio sei indessen die überrashende Ankündigung des Baues der Eisenbahn Uvac—Mitrowiga efolgt und auf die Unterredung in Salzburg die überrashende und fectaliondile Meldung von der Annexton Bosniens und der Herzegowina, die die Bestimmungen des Berliner Vertrages ofen und unzweideutig verlege. Sonnino erklärte ferner, daß die von Desterreih-Ungarn infolge der Annexion gegebenen Kompensationen, vom italienischen Standpunkt aus betrachtet, nur \cheinbare seien. Ferner sagte er, daß die von Tittoni in seiner Rede in Carate versuchte Abschwächung der Bedeutung der Annexion und seine Versicherung, die Greignisse hätten ihn als Minister des Aeußern niht unvor- bereitet getroffen, ein {werer Jrrtum gewesen wären, dessen Folgen ih id auf der nätsten internationalen Konferenz, falls diese stattfinden sollte, fühlbar machen würden. Es sei ein Jrrtum gewesen, der bei dem Minister eine falsche Abshäßung nicht allein der äußeren, fondern au der inneren Lage offenbart habe. Es wäre viel einfaher und richtiger gewesen, bei dieser SEAGE Zurüd- haltung zu bewahren, abzuwarten, welche Auffaffung im allgemeinen die veti@bedeieh Signatarmächte des Berliner R zeigen würden, und \ich des im Fabre 1871 auf der Londoner Konferenz einstimmig festgeseßten Grundsaßzes des Völkerrechts zu erinr ern, daß - Ver- träge ohne Zustimmung aller unterzeihneten Parteien nicht ge- ändert werden können. Sonnino fragte darauf, wo denn gegen-

ei, da ja Tittoni am 6. Oktober erklärt habe, in der Annexion nur A O Ra iaal des schon vorher bestehenden, tatsächlihen Zu- standes zu erblicken, während Jswolsky energisher darauf be- standen habe, die Annexionsfrage vor eine Konferenz zu bringen, und jede vorläufige Erklärung, durch die das fait accompli an- erkannt werde, verweigert habe. Der Redner gab dann feiner lebhaften Sympathie für das liberale Regiment in der Türkei Ausdruck, dessen Erstaikung er wünsche, und empfahl militä- rische Vorbereitung, erklärte aber, keineswegs an einen Krieg mit Oesterrei. Ungarn zu denken. Er trat weiter für eine direkte und aufrichtige Verständigung zwischen Italien und Oesterreih-Ungarn ein und erklärte, er set überzeugter Parteigänger des Dreibundes und be- trahte ihn als Element des europätshen Friedens und der Sicherheit für Italien. Als aufrichtiger Freund des Dreibundes möchte er jede Wahrscheinlichkeit ernster Véeinungsverschiedenheiten in dem S der Verbündeten entfernt sehen. Er wisse niht, ob die Konferenz zustande kommen werde oder nicht. 8 sel ihm aber gleich ültig, da die Handlungsfreiheit Italiens durch die Wede in arate beeinträhtigt sei. Das ganze Kabinett fei für die befolgte Politik verantwortlih. Er gas niht, daß der Augenblick zu einer Abstimmung über die auswärtige Politik günstig sei. Da die Regierung es aber wünsche, erkläre er, sich vollständig von den Opposittonellen zu trennen, die die auswärtige Politik verurteilen, ihre Richtung ändern und eine tolle Agitation gegen Oesterreih-Ungarn betreiben wollen. Troßdem er jedoch anerkannter Anhänger des gegen, wärtigen Bündnissystems set, werde er gegen den Antrag Fusinato stimmen, O als Protest gegen die Haltung Tittonis ix der eßten Zeit.

N DE Abg. De Marinis erklärte, man habe bei der gegenwärtigen Debatte Ma Hauptpunkte, die die Grundlage der Haltung Oesterr iche Ungarns in der bosnischen Frage gewesen, zu wenig beachtet. Erstens habe Oesterreih-Ungarn seit dem Berliner Vertrage Bosnien juridis{ch und politisch als Teil des Reis betrachtet. Zweitens habe Oester- reih - Ungarn in seiner bosnischen Politik niemals zugegeben, daß über eine eventuelle Annexion jemals vermittels terri- torialer Entschädigungen mit Jtalien verhandelt werden könnte, Der frühere Minister des Aeußern Nobilant erklärte, daß er vor der Erneuerung des Dreibundes 1887 versucht habe, Oesterreich-Ungarn die Bedingung zu stellen, daß es im Falle einer Annexion Bosniens Jtalien Gebietsabtretungen bewillige. Der Minister sei aber mit setner Forderung niht durhgedrungen. Einige Abänderungen in diesem Sinne icen damals in den Vertrag aufgenommen worden, Oesterreich habe aber verlangt, daß man nicht vom Tren- tino als Kompensationsobjekt für die Annexrion Bosniens \sprehe. Er sei der einung, daß man bei der Be- urteilung der Politik Italiens diefes unershütterliGße Pro- ramm Oesterrei - Ungarns berücksihtigen müsse. De Marini bloß: „Seien wir auch weiterhin ein Element des Friedens in Guropa und bleiben wir dem Dreibunde und den Mittelmeer- abkommen treu, die unsere Beziehungen zu den übrigen Mächten vor- trefflih gestalten. Unsere Abmachungen mit Rußland werden diese Politik befestigen.“

Darauf wurde die Weiterberatung auf heute vertagt.

Belgien.

Jn der gestrigen Sihung der Deputiertenkammer gab fa Ministerpräsident Schollaert über die Militärfrage auf die Anfrage des Abg. Woestes, ob das Kabinett zu dem Kriegsminister Heu „MG eine Erklärung ab, die, . T. B.“ zufolge, besagt: fas Der Sri e bab seinen Kollegen Kenntnis der Mit- teilungen gegeben, die er der Kammer zu machen gedachte. Helebaut habe lediglich sein Wort gehalten, indem er der Kammer die Er- fahrungen mitteilte, die die Regierung mit dem Ersaßmännersystem Rad habe. Er habe füc eine Eee entschlofsen, aber fuaán Gesetzentwurf vorge sodaß also das Ministerium au zu einem sol e Stellung zu nehmen Der Minister- präfident sagte, daß er nur am

Nuder bleiben könne, wenn er \ich auf eine Majorität der Rechten stüßen dürfe. Alle Generale hielten das

ä m für nüßlich, nur sei die verlangte Zahl der Volontäre A e t aber verfüge Belgten Ie 180 000 Mann im Kriegsfalle, deaen 44 000 Mann Bürgergarde gegebenenfalls Hilfe leisten könnten. { Nach Erklärungen des liberalen Deputierten Hymanns wurde die Debatte vertagt.

Türkei.

Der italienishe Botschafter in Konstantinopel hat, nach einer Meldung des „K. K. Telegraphen-Korrespondeny bureaus“, bei der Pforte Schritte wegen Aufhebung des Boykotts auf österreihishe Waren getan.

Türkischen Blättern zufolge ist die Eröffnung des Parlaments für den 14. d. M. festgeseßt.

Amerika.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Port au Prince haben die Revolutionäre die Regierung gestürzt, sh ohne Kampf in den Besiß der Stadt gesezt und eine pro- visorische Regierung ernannt. Zum Prästdenten wurde der General Legitime erwählt. Der en Nord Alexis hat sich an Bord des französishen Kreuzers „Dugay-Tronin

geflüchtet. Asien.

Ein abermaliges, durch Maueranschlag bekannt gegebenes Manifest des Shahs über die Dg des Medschlis hat, nach einer Meldung der „St. Petert- burger Telegraphenagentur“, den russishen und den englishen Gesandten in Teheran veranlaßt, neuer dings bei der persischen egierun zu protestieren. Daraufhin haben . die beiden Gesandten die amt liche Erklärung erhalten, daß das Anschlagen der Proklamation nicht mit Genehmigung des Schahs erfolgt sei. Dieser habe den Gouverneur von Teheran zur Verantwortung

ezogen und ihm befohlen, die {huldigen Unterbeamten zu bélirafen. ,

Jn Täbris haben gestern Neuwahlen zum dortigen Endschumen stattgefunden. Gewählt sind sechs Kaufleute und vier Geistliche. |

Die Krönung des Kaisers von China hat, „W. T. B.“ zufolge, gestern unter großem Zeremoniell stat! gefunden.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Reichstags béfindet sih in der Ersten Beilage. A

Der Reichstag seßte in seiner heutigen 179.) Sitzung, welcher der Staatssekretär des Jnnern Dr, von ets mann Hollweg und dex Staatssekretär des Reichsjustizam Dr. Nieberding beiwohnten, die Diskussion über die von Zentrum, den Freisinnigen, den Sozialdemokraten ufd Polet

über der am 29, September dieses Jahres nach der Unter-

Die durch Wochen fortdauernden Kundgebungen und Ausschreitungen in Prag, fer dur die gewöhnlichen Macht- inittel niht unterdrückt werden konnten, haben, wie gemeldet,

edung zwishen Tittoni und Jswolsky veröffentli®ten Erklärung einer res O Vebereinstimmung der Ansichten diese Uebereinstimmung

7 S . d eingebrahten Anträge beziehungsweise Gesezentwürfe, betre A | die Abänderung der Verfassung und der Geshä ordnung, fort.

Abg. Graef (wirts{ch. Vas ): Wir haben die von uns beantragte Adresse an den Kaiser nicht auf die Tagesordnung zu segen vors eschlagen, behalten uns aber vor, es später zu tun, wenn wir dies

ür wünschenswert halten. Wenn wir nun auch keine Veranlafsun

haben, einer Debatte über die Reichskanzlerverantwortlihkeit usw. aus dem Wege zu gehen, so können wir doch ein “dél E m jeßigen der Anschein erweckt, als ob die jeßige Debatte im Zusammenhang stände mit den Ver- bandlungen, die am 10. und 11. November stattgefunden haben. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß an einer reinlichen Scheidung

darüber nicht unterdrücken, daß die Anträge

gerade Stadium eingebracht sind. Es wird dadur

Jahrgang 1908, enthält u. a. eine Zusammenstellung über die im ewidmet. Die 15. Lieferung bringt eine treflide Würdi- zwishen beiden Materien unter allen Umständen festzuhalten | Jahre 1907 in Deutschland beschäftigten aen Fabrikarbeiter und A des harten NRealismus enes, Rodins, Bt ad ist. Wenn etwas eine nüchterne, lee va ele Beurteilung | erwachsenen Fabrikarbeiterinnen. Danach wurden in 89 211 abriken | ufid die modernsten Pariser Plastiker {ließen sch an. Dann erheischt, so sind es diese Dinge. möchte meiner Be- | 449236 O Ne Arbeiter unter 16 Jahren bes äftigt; | folgt eine Kritik über Klinger als ildhauer, über Adolf friedigung darüber Ausdruck geben, daß die Reichsregierung unserer | hierunter befanden sh 13054 Kinder unter 14 Jahren, ildebrand und die in seiner Weise arbeitenden Künstler.

diesmaligen Debatte beiwohnt und eine Erklärung lassen. Diese Erklärung ist im „Vorwärts“ einer abfälligen Kriti unterzogen worden. ber ich meine, die Reichsregierung aus ihrer bisherigen Reserve , pflogenheit, an Initiativanträgen des pa berausgetreten ift,

Lösung dieser s{chwierigen Aufgabe im Neichstage

die im Laufe der Jahre gepflogen find, wenn man

Reden vergegenwärtigt, so kann man

Flamationen des Abg. Ledebour des Gefühls einer gewissen Bes ämung

niht erwehren. Ih hatte bei einigen Stellen der Ausfü des Abg. Ledebour das Gefühl, als ob er das Milieu, uns befinden, etwas verwechselt hätte, als ob wir Deutschen Reichstage, sondern wären. Meines Erachtens kommt einem Aufgabe eines berufsmäßigen Spaßmachers, antwortlihen Volkstribunen zu. Ledebour waren geeignet ,

fondern

Er sagte mit großer

um diese staatsrechtlihe Frage zum Abschluß zu bringen.

Ledebour eine Glanzleistung genannt. Ueber den Geschmack läßt f nicht streiten, mir aber En der Geshmack des „Vorwärts“ etwas pervers zu sein. as die Anträge felbst betrifft, so sind meine Freunde bereit, sch an der Beratung in der Kom- mission zu beteiligen. Die Bestimmungen der Geschäfts- ordnung über die Behandlung von JInterpellationen \{einen au uns abänderungsbedürftig zu sein. Es ist einfa unwürdig, wenn der Reichstag nicht în der Lage ist, an Interpellationen sahhlihe Beschlüffe zu knüpfen. Wenn irgend etwas hierzu geeignet war, so war es die neuliche Kaiserdebatte. Sachlihe Schwierig- keiten dürfte die von uns gewünschte AaLnl nicht btieten. Was den sozialdemokratishen Antrag auf die Mitwirkung des Neich3- tags bei Kriegserklärungen betrifft, so wüßte ih niht, wie bei unseren Parteikonstellationen, zum Beispiel zwishen der Zentrums- partei und den Nationalliberalen, eine Mehrheit si{ch finden könnte, die ein sachgemäßes Votum darüber abgeben könnte. Es könnte doch auch mal sein, E eine sozialdemokratische Mehrheit zustande käme. Wie sollte eine folche Mehrheit über diese Frage entscheiden ? Die äußerste Linke hat doch grundsäßlih antimilitaristishe Tendenzen; sch{chon wegen der Gefahr etner sozialdemokratishen Mehrheit kann man dem Reichstag niemals diese Entscheidung geben; und wenn erst nach dem sozialdemokratishen Ee die Frauen das Wahlrecht haben, dann würde vielleiht auch Rosa Luxemburg, die blutige Rosa, an der Entscheidung teilnehmen. Ebenso ist der Anirag wegen der Verfassungsänderung bezüglich der Einberufung des Reichstags für meine Freunde unannehmbar. Allerdings war im Jahre 1900 die Saße mit dem Chinafeldzu nicht ganz einwandfrei, und es wäre wünschenswert gewesen, baß damals der Reichstag einberufen worden wäre. Aber teser Antrag hat sowohl praktishe Schwierigkeiten wie auch politishe Bedenken. Der Antrag Ablaß stellt das Prinzip der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers fest, aber es fehlt an den notwendigsten Bestimmungen, wie das Prinzip au3geftaltet werden oll, worauf die Verantwortlichkeit fs erstreckt, welches Verfahren einzuhalten ist und welhe Wirkungen ch daran knüpfen sollen.

(Schluß des Blattes.)

Bei der Ersaßwahl eines Mitgliedes des Pes der Abgeordneten, die am 30. November in dem Stadt- und Landkreise ferlohn, dem Stadtkreise Lüdenscheid und dem Kreise Altena im Regierungsbezirk Arnsberg statt- fand, wurde, wie die „Kölñ. 3 erihtet der Handelskammer- gnng Hirsch in Essen (nl.) mit sämtlichen abgegebenen 397 Stimmen gewählt.

Statiftik und Volkswirtschaft,

Die Einnahmen deutscher Staaten aus der Jagd» verpachtung in fiskalishen Forsten.

In den leßten Wochen hat gls eine Reihe von Blättern der Tagespresse mit der Frage der Verpachtung forstfiskalisher Jagden als einer sehr ergiebigen neuen Einnahmequelle eingehend beschäftigt. Während die mutmaßlihe Einnahme si anfangs in dem noch be: sheidenen Rahmen weniger Millionen bewegte, hat neuerdings ein Blatt den zu erwartenden Pachtertrag auf 30 000 000 46 fteigern zu können geglaubt. Demgegeuer dürfte es von Interesse sein, die Jagdpachteinnahmen einiger deutschen Staaten, die die Jagden ihres Staatsforstbesizes ganz oder teilweise una Verpachtung nuten, zur Vergleihung heranzuziehen, um auf dieser Grundlage der Wahr- ¡Heinlihkeit mehr entsprehende Folgerungen für Preußen ziehen zu nnen.

Nach der neuesten Statistik waren in El j aß-Lothringen von dem rund 154 000 ha umfassenden Staatsforstbesiß rund 78 000 ha mit einem durschnittliGhen Jagdpachtergebnis von 1,10 6. für das Hektar öffentli verpachtet.

En preGende Angaben für das Großherzogtum Baden besagen, daß der im Jahre 1903 vorhandene Staatsforstbesiß von 94 486 ha öffentli meistbietend verpachtet und daß dabei ein Jagdpahtaufkommen von 53 217 1, also für das Hektar 0,56 4 zu verzeichnen war. Im Jahre 1904 hat Baden begonnen, die aus der Pacht kommenden Jagden wieder in eigene Regie zu übernehmen, wird aber noch Jahre gebrauen, um die Wunden zu heilen, die die Jacdverpahtung seinem

ildstand geshlagen hat.

Von dem Staatsforstbesiß Bayerns mit rund 937 000 ha waren nah bei Verhandlungen im anhaltischen Landtag im Jahre 1906 ge- machten Angaben die Jagden auf rund 400 000 ha verpachtet. Das Pa tergebnis betrug in der Pfalz 0,382.4 für das Hektar, öftlih vom Rhein 0,22 46 für das Hektar. Nach der neuesten Statistik hat die Jagd- verpahtung hier eine Einnahme von 115 037 46 oder bei 400 000 ha für das Hektar 0,29 46 ergeben.

._ Der preußische Staatsforstbesiy umfaßte im Jahre 1907 eine Flähe von rund 2 900 000 ha. Zieht man in Betracht, daß schon das reihe Baden nur ein Jagdpachtaufkommen von 0,56 4 pro Hektar erzielen konnte so dürfte im Hinblick auf das starke Ueber- wkegen der Staatsforsten in den ärmeren östlihen Landesteilen selbst

hat abgeben

gerade der Umstand, daß ihrer Ge- uses nicht teilzunehmen, beweist, daß sie wirkli gewillt ist, an der mitzuwirken. Wenn man die Verhandlungen über denselben Gegenstand durchlieft, i! : hee fauieaa iber Auf ch die LONIIGen

wungvollen und von großer staatsmännisher Auffassung getragenen [s sich über die "Deb De-

rungen in dem wir niht im in einem Theater oder Zirkus Abgeordneten nicht die eines ver- Die Ausführungen des Abg. das Niveau des NReichztags herabzu- drücken, Feerar auf das eines sozialdemokratishen Parteitages. mphase, das deutshe Volk wäre mündig oen,

on dem Teil des deutshen Volkes, der dur seine Freunde vertreten ist, läßt sich das nicht sagen. Troßdem hat der , Vorwärts" die gestrige Rede des Abg.

R

Jagdpachtaufkommen nach A

g | Hand des Fiskus zurückgelangen würden, teilung überlassen bleiben.

Jugendliche und weibliche Personen in den Fabrik- betrieben Deutschlands,

und zwar 7295 Knaben und 5759 Mädchen.

und 150 847 weiblichen Gèes{hlechts. Im sprechenden Ziffern des Vorjahres hat h die Arbeiter um 24 735 erhöht; von der mäanlihe und 1140 auf weibli

wurden, zeigt eine Zunahme von 5250. Die esvastiqueg von über 16 arbeiterinnen hat ebenfalls eine Zunahme 449 436 16 bis 21 Jahre und 696 099 über 21 J Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Fabriken, Arbeiterinnen beschäftigen, um 4623, die Arbeiterinnen von über 16 Jahren um 49 636 zugenommen.

Bodenbenußung im landwirtshaftlihen Betrieb Bayerns.

überwiegend zu rein landwirtshaftlichen ilt dies nah

iertel der Gesam!fläh lionen Hektar FAmII (73,1 0%/0) Tlandwirtschaftlich benußtt, Wiesenland, Weinberge, reihe Weiden.

(4,7 %/0). Forstwirtshaftlich sind 1,3 M4 Bent: dies if : Betrieben zusammenhängende

dher, ist jedo für die

Was die einzelnen Benußungsweise, je nach dem Umfange der Betriebe, intensivere, teils auf extensivere Kulturen. Während b

ählung von 1907 nv nitt ermittelt.

ei den klein-

Rolle spielt. Bei den P 98,6 9% threr Fläche N benußt, anteil berubt jedoch nur auf dem l

Größenklasse eine Anzahl Betriebe mit Nück sheldende kleine landwirtschaftliche während sie noh eine große Forstflähe daneben besitzen.

weiter festgestellt wurde,

» 0/ ha A S

der Gesamtfläche Adterland . , 2790 134 48,0 ai Gartenland . , 59 115 1,0 Wiesen . . . 1332319 22,9 reiche Weiden . 45 660 0,8 Weinberge . 22 698 0,4.

Als Ackerland werden landwirtshaftlihen Betriebe Bayerns benußt. erhöht si bei den klein-, mittel- und großb Gütern auf 51,2 bezw. 50,0 und 47,2 9%, Uebersicht zeigt :

Ackerland Wiesenfläch # 2 S 2 in der E 582 LZ S8 Größenklasse ha 2E S ha E E: i S B S Uo S D L unter 2ba .. 105337 369 630 46825 164 28,0 _—_ 9. « 060102 612 658 167881 23,8 30,7 9— 20 , 1458043 50,0 66,0 699798 24,0 31,7 20-100 , . .- 805797 472+ 66,0 385598 22,66 31,6 100 ha u. mehr . 60815 29,8 585 832336 15,8 31,1.;

Die häufigste Nuzung des Ackerlands besteht im Getreidebau die hierfür verwendete Fläche beträgt 1751 401 ha oder 62,89%) des Ackerlands, 41,2 09/6 der landwirt saftlichen, 30,1 9% der Gesamtfläche. Am ausgedehntesten ist der Anbau von Roggen (5,5 Mill. M ans deren Mer (481 000 ha), Gerste (334 000 ha),

a). Nah Größenklassen betrahtet, erscheint die Getreide- [ [äche um so bedeutender, je größer der landwirtschaftlihe Betrieb s, nur der Großbetrieb macht hierin eine Ausnahme, wie folgende Zahlen besagen: Ausdehnung der Getreidefl äche:

Prozent Prozent Prozent Prozent

der der landw. der der Größenklasse ha Acker- benußten @esamt- gesamten

flähe Flähe flähe Getreidefläche unter 2 ha 49265 46,8 29,4 17,3 2,8 2—5 , 212199 58,9 38,8 30,2 1H 9—20 , 924681 63,4 41,8 31,7 92,8 20—100 , 531010 65,9 43,5 31,1 30,3 100 ha u: mehr 34246 56,3 33,0 16,8 2,0.

Auf die bäuerlihen Betriebe (2—100 ha) treffen, wie vor- stehende Ber-chnung in der leßten Spalte ergibt, niht weniger als 95,2% der gesamten Getreideslähe Bayerns, und zwar sind es vor- nehmlih die mittleren Bauerngüter (5—20 ha), die \ih durch Getreidebau auszeichnen; si: stellen mehr als die Hälfte der “lènt bd Getreidefläche. Das mittlere Bauerngut erweist |ch emgemäß nit bloß in lolnler, pubeen au in volkswirtshaftliher Beziehung als Rückgrat der bayerishen Landwirtschaft. x

Literatur.

Die Kunst des 19, Jahrhunderts und der Gegen- wart. Ein Grundriß der modernen Plastik und Malerei, mit 603 Abbildungen, von Dr. Berthold Daun, Privatdozenten an der erteod en Technischen Hohschule zu Braunschweig. Lieferung 13—15 Schluß). Preis je 1,20 4. Verlag von Georg Wattenbah, Berlin. Nach der Ausgabe dieser drei Lieferungen, von denen die leßte allein 10 Bogen stark ift, liegt die 790 Seiten umfassende, mit reichem Illustrationsmaterial versehene Kunstgeschichte vollendet vor.

Wie s{chon bei Besprechung der früher ershienenen Lieferungen bemerkt wurde,

b unterscheidet sie sch von anderen Werken über die moderne Kunst vorteilhaft dadurch, daß die führen-

guf ein durchs{chnittlihes Fagdpa@taufkommen von 0,25 46 pro Hektar aum gerechnet werden können und die angekündigten 30 Millionen

den Meister eingehend behandelt sind, sodaß ein klares Bild der ganzen Kunstentwi@lung vom Beginn des 19, Jahrhunderts

auf roch nit eine Million zusammenshrumpfen. Wie hoh Ah das blauf der ersten Pachtperiode stellen könnte, wenn, wie in Baden, vollständig ausgeschossene Jagden in die möge vorurteilsloser Beur-

Das I. «Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Neich3“,

Von den jungen ? } Leuten zwischen 14 und 16 Fahren waren 285 335 männlichen Vergleiche mit den ent- ahl der jugendlichen Zunahme entfallen 1067 auf e Kinder sowie 17 006 auf männliche und 5522 auf weibliche jugendliche Arbeiter zwischen 14 und 16 Jahren. Auch die Zal der Fabriken, in denen diese Arbeiter beschäftigt e

Jahre alten Fabrik- erfahren. Jn 85 143 Fabriken wurden 1 145 535 Arbeiterinnen gezählt, von benen ahre alt waren.

die erwachsene Zahl der beschäftigten

Die landwirtschaftliGen Betriebe benutzen ihre Fläche naturgemäß

Zwecken. In Bayern der neuen Betriebsftatistik von 1907 für Un Mai der genannten Betriebe. Von 5,8 Mil- werden nämlich 4,2 Millionen Hektar d. h. als Acker, Garten- Dem gegenüber trifft au unkultiviertes sowie sonstiges Land nur ein Areal von 280000 ha Million Hektar oder t aber nur die mit landwirt shaftlihen i orstflähe; die gesamte GeesislaDe einshließlich der reinen Forftbetriebe stellt ih wesentlich

rößenklassen betrifft, so erstreckt sih die teils auf

, mittel- und großbäuerlihen Gütern die landwirtschaftlid

benußte Fläche 77,8 bezw. 75,8 und 71,5 9% des Gesamtareals ausmacht, beträgt dieser Anteil bei den Großbetrieben (über 100 ha) nur 50,9 9%, da hier gleichzeitig der Forstbetrieb eine nit unbedeutende arzellenbetrieben (unter 2 ha) find dieser geringe Prozent- ormalen Grunde, daß in jener sit auf die hier ent- Flähe mitzuzählen waren,

Von der landwirtschaftlich benußten Fläche sind, wie

ternach 4809/0 der Gesamtfläche der Dieser Prozentsatz äuerlichen wie die folgende

etzen .

au die Plastik zu ihrem vollen Rechte.

gewidmet ist. Dann folgt eine

allem werden Begas und Siemerin Richtung eingebend geschildert. Bildhauer Karl Echtermeier,

in der modernen Malerei*. Als Italiens wird Segantini gefeiert.

gegriffen.

als ernsten Gelehrten auszeichnet, das moderne Kunstleben befähigt.

gemeinverständliher Darstellungen „Aus Natur die der Verlag von B. G. wieder eine Reihe

neuer Bände oder

Universität Kopenhagen Dr. Edv. L eidentum und Christentum, in ystik aus grauer Heidenzeit bis in die

folgt wird. Nah einer Einleitung,

spezifish religiösen Mystik bestimmt wird, niedrigsten Stufen bei den primitiven Völkern, der orientalishen Kulturvölker (Chinesen,

tums zuzuwenden,

eiterentwicklung in der gr Es folgen Abschnitte über die deutsche Luthers und die der Quietisten. mit einer Schilderung des Einflusses

die Romantiker. Jm Band 225 behandelt Kalweit knapp, aber instruktiv und übersichtlih

von besonderem Interesse sein. Es handelt si

haupten vermag. bedeutsamsten, seit Kant

sie erörtert, von

denen die einen die

Religion,

verknüpft Sittlichkeit ;

sies aber auf das

weit abweist. egel wieder [äßt die allgemeinen Gei neoprozes her argehen; zielt dagegen darauf ab, Eige

zur Anerkennung zu bringen.

Natorp und Höffding ¡usammenfassende Erörterung des Problems \chließt

werden darf. Weinstein „Die Entstehung der

dargestellt und besprohen. Die bibli der babylonishen zusammenbehandelt; es eshihten der Phönizier, Araber, Aegypter, Inder, geo-Snen, Eskimos, Indianer

[ien A und Hypothesen Naturphilosophen und die anderen Philosophen des die in neuerer Zeit Franklin aufgestellten Theorien.

gewaltig reihhaltiges Material - behandelt. etnen genügenden Ueberblick über die Frage erhält

für seine Gabe, kurz und doch yvolkstümli In dem mit 20 Abbildungen wversebenen Dr. Christian Gaehde eine kurz gefaßte

Altertum bis auf die Gegenwart).

Darstellungskunst und der rarhitektur mit

bis zum Impressionismus modernster Bühnenhelden

ihren ge durch Abbildungen erläuterte Darstellung darf jedem, [iebhaber zum verständnisvollen Theaterfreund \ich empfohlen werden. In re Bänden 219 und 220 der Rechtsanwalt P „Die Jurisprudenz im häuslichen Leben * erste Band handelt von der Jurisprudenz in de Erörterung der grundlegenden Begriffe Form das für den und Erbrecht dargeivagen, Der reihe Stoff einer dur aht bende fortgeseßten

haltung geboten. Die für Lai

aiten, namentli

Von der rühmlihst bekannten Sammlung wi

hon

Inder, nach Griechenland, um si dann eingehender der My

1 In diesem Abschnitt werden die mystischen hänomene sowohl im Ne nent uden Chriftentum,

U

Religion S(hleiermahhers nart und Selbständigkeit der Religion

wie aus den kurzen Andeutungen \{chon hervorgehe führung in das für unsere Zeit so wichtige P Viel Interesse dürfte auch das 223, Bändchen finden, in dem der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. W. B. elt und der Erde nah Sage und Wissenschaft" behandelt. Jm ersten Teil der sehr lesens- werten Schrift werden die sagenhaften Pn O igen von der W

ômer, Germanen, Kelten, Slaven, Chinesen, Ja

wandernden Mimen des Mittelalters und dem Renaissance auf. Ferner versucht er die Stilshulen innerhalb der neueren deutschen Schausptelkunst von den Ugen der Neuberin

r Familie. wird in Laien Wissenswerteste aus dem

belehrenden

an bis zur Gegenwart entsteht, Neben der Malerei kommt darin ) l In der 13. Lieferung wird ¡unächst das Kapitel über den Realismus in der Malerei Deutsch- lands zu Ende geführt, dessen Schluß dem Freilihtmaler Liebermann Darstellung der Geschichte der deutshen Skulptur in der weiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vor als Gegner in ihrer künstlerischen Ein größerer Naum ist auch dem der in der Grabmalskunft neue Ziele erfolgreih aufsuhte, und Friy Schaper als Monumentalbildner ge-

as vorleßte Kapitel des Werkes. behandelt die realtftis@e Malerei in Italien, Holland und Belgien, das letzte ,Idealismus 1 Se Sri (tedt f

s großer Holländer eßt Israels an, als Engländer Herkomer, Rosetti, Burne-Jones Ao Von den Franzosen sind Moreau und Puvis de Chavannes heraus- Bôcklin, Thoma, Klinger werden als bedeutendste Künstler der idealistishen Richtung in Deutschland carakterisiert. gutes Bu, mit dem Daun die kunstzeshichtliche hat. Der Leser kann aus ihm viel Belehrung {chöpfen und wird dur die stets sahliche Behandlung des Stoffes, die den np U bad zu einem selbständigen Urteil

geht der

uungen

1 In dem Bestreben, der Religion für Humanität und Kultur eine Bedeutung zu sichern, kommen zu einer Umdeutung derselben. Heim suchen zu vermitteln zwishen Religion und Kulturleben.

olgen die Schöpfungs- Jranier, Griechen, aner, Mongolen, Polynesier, der Australier und afrika- nischen Völker. Im zweiten Abschnitt werden dann die wissenschaft- kurz erörtert; zuerst die ionishen Altertums, dana von Descartes, Whiston,

Buffon und

Eingehender wird dann Kants Theorie und im Anschluß an sie diejenige von Laplace behandelt. mes finden die Theorien von Lord Kelvin, Ritter und Arrhenius err qung, Auf dem engen Raum von 139 Seiten ift also ein Daß der Leser dennoh

\spriht niht nur

für die Beherrshung der Materie durch den Ver asser, lopdern au

darzustellen. Band 230 gibt

a1 ! Geschichte des

Theaters (Schauspielhaus und Schauspielkunst vom griechischen

ndem der Verfasser ein Bild

von der Entwickelung des Schauspiels und der Schauspielkunft ent-

rollt, deckt er zugleich die Puaramenhänge det [lasfish-griehishen eate

dem Spiel des Theaterbau der

ie Leistungen der

Ras wie der Darsteller des Moskauer künstlerischen Theaters, aus chichtlihen und psyhologishen Bedingungen zu erklären. Die

der vom Theater- heranbilden will,

t ansprehender Form weiß in den . Bienengräber über

zu erzählen. Der v Nach napper Ebereht Form Unter- prôde

wird tn

Damen,

Materie gewinnt dadurch an Interesse, zumal die zur Erläuterung

herangezogenen Beispiele recht geschickt aus den Vorkommnissen des

dann in ähnliher Form dasjenige, Haushalt von der Jurisprudenz wissen sollte.

dur

und

hältnisse der Dienftboten. Jedes der B

reihe Gebiet des Nechts vielen willkommen sein.

täglihen Lebens gewählt sind. Der folgende Band O behandelt was die Haus

rau für ihren Da werden zu-

pa die für die Rehtsgeschäfte geltenden allg-meinen Grundsätze gesprochen; es folgt ein Belehrungsabend über die Begriffe L und Eigentum sowie zwei weitere über Kauf, Wertvertrag

arlehn und über den Dienstvertrag, insbesondere die Rechtsver- ändchen, denen ein Wort- und de certeidnis beigefügt ist, bildet ein in {ih abgeschlossenes Ganze, Les stehen sie naturgemäß inhaltlih in engem Zu ammenhange. Sie dürften als praktishe und angenehme Begleiter in das

an Irrwegen Es sei noch her-

nd NRomantik er Maler

Es ist ein Literatur bereichert

über

enschaftlih- und Geisteswelt“, eubner in Leipzig herausgibt, me erschienener in neuer Auflage vor. Es sei hier “nur auf einige dieser wertvollen Büchlein kurz eingegangen: Der Band 217 enthält die Ueber- seßung einer Schrift des Dozenten der Neligion3geshihte an der ehmann über die Mystik im der der Kreislauf der Gegenwart wver- in der das Wesen ai era fafser den ien Erscheinungen der Mysftik nach, von ihren

durch die Religionen Perser) hindurch tik des Christen-

wie in ihrer echischen und römischen Kirche erörtert. Mystik, besonders die Die Ausführungen s\chließen der Mystik auf der Liz. Dr. Paul die Stellung der Religion im Geistesleben; die Schrift dürfte in unseren Tagen, in denen sih überall neues religiöses Leben L ago re

r den Verfasser um die Frage, ob die Religion sich innerhalb des Geisteslebe

t, vielen

ns zu be- Er sucht die Frage zu entscheiden, indem er die hervorgetretenen Anscha Religion anderen Seiten des geistigen Lebens anzuordnen während andere thr ihre Eigenart und Sonderstellun So vollzieht Kant die strenge Scheidung ¿wischen 2

über möglichst eftrebt waren, sichern wollten. issenshaft und innigste mit der Fries sezt die Religion in Verbindung mit dem Aesthetischen, während Kierkegaard alle Beziehung auf Aesthetisches aus duen rbe

Guckten und Eine die Arbeit ab, die, n dürfte, als Ein- roblem empfohlen

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